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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer
Lasergravureinrichtung für die Gravur von Druck- oder Prägeformen,
wobei eine Oberfläche der Druck- oder Prägeformen
in eine Vielzahl von zu gravierenden Oberflächenpunkten
aufgeteilt ist, mit einem Laser, mit einem dem Laser nachgeordneten
akustooptischen Modulator zur frequenzabhängigen Laserstrahlablenkung,
wobei von dem Modulator aus ein erster Laserstrahlweg in einen Absorber
führt, wobei ein zweiter Laserstrahlweg zu einem Oberflächenpunkt
auf der Oberfläche der zu gravierenden Druck- oder Prägeform
führt und wobei der Laserstrahl auf dem zweiten Laserstrahlweg
neben einer ersten Ablenkung mindestens eine sich winkelmäßig
von der ersten unterscheidende weitere Ablenkung erfährt
und so mindestens ein weiterer Laserstrahlweg gebildet wird, der
zu mindestens einem weiteren Oberflächenpunkt ebenfalls
auf der Oberfläche der Druck- oder Prägeform führt.
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Aus
dem Dokument
EP-A-1
245 326 ist ein Verfahren der eingangs genannten Art bekannt. Zweck
dieses bekannten Verfahrens ist die optimale Ausnutzung einer einen
Teil der Lasergravureinrichtung bildenden Anpassungsoptik. Hierzu
werden mehrere Laserstrahlwege erzeugt, die zu mehreren Fokuspunkten
auf der Oberfläche einer zu gravierenden Druck- oder Prägeform
führen. Die Fokuspunkte sind dabei in Form einer zweidimensionalen
Punktmatrix angeordnet. Auf diese Weise werden mehrere unmittelbar
benachbarte Oberflächenpunkte der Druck- oder Prägeform
gleichzeitig graviert, was eine schnelle Gravur erlaubt.
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Als
nachteilig ist bei diesem Verfahren festzustellen, dass sich die
eng benachbart und gleichzeitig erfolgenden Gravuren der Punktmatrix
gegenseitig ungünstig beeinflussen können, sodass
die Gravur nicht immer die gewünschte oder geforderte Qualität
erreicht. Eine ungünstige Beeinflussung tritt insbesondere
dann auf, wenn Material aus der Oberfläche der Druck- oder
Prägeform abgetragen wird; bei einer Maskenbelichtung ohne
Materialabtrag gibt es diesen Nachteil nicht.
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Das
Dokument
US-A-5 416
298 offenbart ein weiteres Verfahren der eingangs angegebenen
Art. Weiterhin ist für das aus diesem Dokument bekannte Verfahren
charakteristisch, dass jedes Auftreffen des Laserstrahls auf der
Oberfläche der Druck- oder Prägeform dort eine
Vertiefung in Form einer vollständigen Zelle oder eines
vollständigen Näpfchens erzeugt. Der Laserstrahl
wird hierzu durch den akusto-optischen Modulator gepulst. Um eine
ausreichende Laserstrahlenergie in den gewünschten Fokuspunkt
zur Erzeugung einer vollständigen Zelle oder eines vollständigen
Näpfchens einzutragen, wird der Laserstrahl so in Drehrichtung
der rotierenden Druck- oder Prägeform abgelenkt, dass der
Fokuspunkt mit der gleichen Geschwindigkeit, wie sie die Druckformoberfläche
in Umfangsrichtung aufweist, mit dieser mitwandert. Dadurch wird
erreicht, dass der Laserstrahl für eine längere
Zeit den vorgegebenen Fokuspunkt auf der Druckformoberfläche
trifft. Durch den für eine relativ lange Zeit auftreffenden
Laserstrahl wird unmittelbar Material aus der Oberfläche
der Druckform verdampft, wobei es sich bei der O berfläche
gemäß dem zitierten Dokument um eine keramische
Oberfläche handelt.
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Als
nachteilig ist bei diesem Verfahren anzusehen, dass es infolge der
relativ langen Einwirkzeit des Laserstrahls auf denselben Oberflächenpunkt der
zu gravierenden Druck- oder Prägeform hier zu einer erheblichen
Wärmeerzeugung und -einwirkung kommt, die zu unerwünschten
Veränderungen des Materials der Druck- oder Prägeform
in der Umgebung der Zelle oder des Näpfchens kommt. Außerdem
entstehen relativ große Mengen an Ablationsrückständen
in Gasform und es lagern sich relativ große und viele von
der Oberfläche abgesprengte Partikel in der Umgebung der
Zelle oder des Näpfchens auf der Oberfläche der
Druck- oder Prägeform ab. Hierdurch ist nur eine begrenzte
Qualität der Gravur erreichbar.
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Eine
weitere Lasergravureinrichtung ist aus
WO-A-97/19783 bekannt. Dieses
Dokument beschreibt eine Lasergravuranlage zum Gravieren einer Werkstückoberfläche,
mit einer Laserstrahlquelle, einem im Strahlengang der Laserstrahlquelle
liegenden Modulator, einer dem Modulator nachgeordneten Optik, die
mit Abstand von der Werkstückoberfläche angeordnet
ist, wobei Optik und Werkstück relativ zueinander bewegt
werden, und einer Steuereinrichtung, die den Modulator mit einem
Steuersignal ansteuert, so dass dessen auf die Werkstückoberfläche
auftreffende Ausgangsstrahlung nach Maßgabe des Steuersignals
moduliert ist und die Werkstückoberfläche entsprechend
tief bearbeitet. Bei dem Werkstück kann es sich beispielsweise
um eine Walze mit einer Gummi- oder Kunststoffbeschichtung handeln.
Weiterhin ist bei dieser bekannten Lasergravuranlage eine zweite
Laserstrahlquelle vorgesehen, die von der Steuereinrichtung mit
einem zweiten Steuersignal angesteuert wird. Dabei sollen die Feinstrukturen
des in der Werkstückoberfläche zu erzeugenden
Profils von dem über den Modulator geführten ersten
Laserstrahl gebildet werden, während die Tiefenbereiche
des Profils von dem Laserstrahl des zweiten Lasers gebildet werden
sollen. Dazu werden der Modulator einerseits und die zweite Laserstrahlquelle
andererseits von miteinander zusammenhängenden, aber getrennten
Steuersignalen angesteuert. Die beiden senkrecht zueinander polarisierten
Laserstrahlen von dem Modulator einerseits und der zweiten Laserstrahlquelle
andererseits werden von einem selektiven Spiegel transmittiert bzw. reflektiert
und gemeinsam über eine Optik auf die zu bearbeitende Werkstückoberfläche
geleitet.
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Ersichtlich
ist bei dieser Lasergravureinrichtung der technische Aufwand relativ
hoch, da zwei Laser eingesetzt werden müssen. Zudem ist
diese Lasergravuranlage nur wirtschaftlich einsetzbar, wenn besonders
große Gravurtiefen erzielt werden sollen, die mit Einsatz
eines einzelnen Lasers nicht erreicht werden.
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Aus
der
EP-A-1 068 923 ist
ein Verfahren bekannt, mit dem in einer Lasergravureinrichtung die
Intensitätsverteilung des Laserstrahls im Fokuspunkt schnell änderbar
ist. Hierzu werden wenigstens zwei Teilstrahlen mit unterschiedlicher
Intensitätsverteilung verwendet, die zu einem Arbeitsstrahl
zusammengeführt werden. Dadurch, dass die Intensität
der Teilstrahlen einzeln veränderbar ist, kann die Intensitätsverteilung
innerhalb des Fokuspunktes des zusammengeführten Laserstrahls
in gewünschter Weise verändert und so an unterschiedliche
Anwendungen angepasst werden. Hiermit kann zwar bei der Herstellung
von Druckzylindern beispielsweise die Form von Tiefdrucknäpfchen
in der Druckformoberfläche vorteilhaft beeinflusst werden,
jedoch wird hiermit eine Beschleunigung der Gravur nicht erreicht.
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Für
die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die vorstehend dargelegten Nachteile
vermieden werden und mit dem insbesondere eine sowohl sehr schnelle
als auch qualitativ hochwertige, reproduzierbare Gravur, auch bei
einem erheblichen Materialabtrag von der Oberfläche der
zu gravierenden Druck- oder Prägeform, erreicht werden.
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Die
Lösung der Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit
einem Verfahren der eingangsgenannten Art, dass dadurch gekennzeichnet,
ist,
- – dass das Verfahren zum Gravieren
von rotativen Druck- oder Prägeformen unter deren Drehung ausgeführt
wird, wobei bei jeder Umdrehung der Druck- oder Prägeform
mehrere Laserpulse oder Laserpulszüge auf deren Oberfläche
aufgebracht werden,
- – dass auf jeden Oberflächenpunkt der Druck- oder
Prägeform wenigstens zwei Laserpulse oder Laserpulszüge
mit einem zeitlichem Abstand, der größer ist als
der zeitliche Abstand zwischen zwei zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgenden
Laserpulsen oder Laserpulszügen, aufgebracht werden und
- – dass jeweils zwei zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgende
oder zwei oder mehr gleichzeitige Laserpulse oder Laserpulszüge
auf zwei verschiedene, voneinander beabstandete Oberflächenpunkte
aufgebracht werden.
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Mit
dem erfindungsgemäßem Verfahren wird vorteilhaft
erreicht, dass die Gravur einer rotativen Druck- oder Prägeform
mit einer hohen Geschwindigkeit und gleichzeitig mit einer hohen
Qualität erfolgen kann. Dabei wird jeder Oberflächenpunkt
nicht mit einem einzigen Laserpuls bearbeitet, sondern durch mehrere
Laserpulse oder Laserpulszüge, die den bestimmten Oberflächenpunkt
mit zeitlichem Abstand treffen. Zwischen dem Auftreffen der einzelnen Laserpulse
oder Laserpulszüge liegt jeweils eine gewisse Zeitspanne,
die so groß ist, dass ein gegenseitiges Stören
der denselben Oberflächenpunkt treffenden Laserpulse oder
Laserpulszüge ausgeschlossen wird. Gleichzeitig wird durch
das Aufbringen von zwei zeitlich unmittelbar aufeinander folgenden
Laserpulsen oder Laserpulszügen auf zwei verschiedene, voneinander
beabstandete Oberflächenpunkte die Leistung des Lasers
gut ausgenutzt und unproduktive Totzeiten werden so vermieden. Durch
die Verteilung der Energie zum Gravieren eines bestimmten Oberflächenpunktes
auf mehrere Laserpulse oder Laserpulszüge wird eine thermische Überbeanspruchung
und dadurch möglicherweise verursachte Schädigung
des Materials der Druck- oder Prägeform ausgeschlossen.
Auf diese Weise ergibt sich eine sehr schnelle Gravur mit sehr hoher
Gravurqualität.
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Weiterhin
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Gravur
der rotativen Druck- oder Prägeformen nahtlos entlang einer
Schraubenlinie erfolgt und dass die zwei verschiedenen, voneinander
beabstandeten Oberflächenpunkte in zwei axial voneinander beabstandeten
Umfangsspuren der Schraubenlinie liegen und/oder in Umfangsrichtung
der Druck- oder Prägeformen voneinander beabstandet liegen.
Durch die Gravur entlang einer Schraubenlinie wird ein weiterer
Beitrag zu einer hohen Gravurgeschwindigkeit geleistet, da diese
Art der Gravur deutlich schneller ausführbar ist als eine
Blockgravur, bei der eine unstetige Vorschubbewegung von einer Umfangsspur zur
benachbarten Umfangsspur erforderlich ist. Bei einer Gravur entlang
einer Schraubenlinie kann die Bewegung der Lasergravureinrichtung
mit einer konstanten Geschwindigkeit relativ zur Druck- oder Prägeform
erfolgen, was die erwähnte schnellere Gravur ergibt und
die Ausführung des Verfahrens zudem technisch vereinfacht.
Hinsichtlich der Lage der zwei verschiedenen, voneinander beabstandeten
Oberflächenpunkte, die von zwei zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgenden
oder gleichzeitigen Laserpulsen oder Laserpulszügen beaufschlagt
werden, besteht eine große Freiheit, da der Abstand in
Umfangsrichtung, in Axialrichtung oder auch in einer Zwischenrichtung
liegen kann.
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Zweckmäßig
wird der Abstand der zwei voneinander beabstandeten Oberflächenpunkte
so groß gewählt, dass durch den ersten Laserpuls
oder Laserpulszug erzeugte Effekte, wie Plasmabildung, Ablationsrückstände
in Gasform oder von der Druck- oder Prägeformoberfläche
abgesprengte Partikel, keine Störwirkung, insbesondere
keine Absorptionswirkung auf den zeitlich unmittelbar folgenden
zweiten Laserpuls oder Laserpulszug ausüben. Der konkret
gewählte Abstand wird in der Praxis zweckmäßig so
ermittelt, dass durch Versuche die räumliche Ausdehnung
der von dem ersten Laserpuls oder Laserpulszug erzeugten Effekte
ermittelt wird und dass dann der Abstand entsprechend den vorgenannten Vorgaben
gewählt wird. Dabei wird der Abstand so groß wie
nötig und so gering wie möglich gewählt,
um die Störeinflüsse auszuschließen und
gleichzeitig die Ablenkung der Laserstrahlen möglichst
klein zu halten.
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Weiter
schlägt die Erfindung vor, dass ein oder mehrere Ultrakurzpulslaser
angewendet werden. Die erzeugten und angewendeten ultrakurzen Laserpulse
oder Laserpulszüge tragen zu einer schonenden Gravur der
Druck- oder Prägeform bei. Da die Energie in einem sehr
kurzem Zeitraum aufgebracht wird, ergibt sich eine sogenannte „kalte"
Abtragung, bei der das von dem Laserpuls oder Laserpulszug getroffene
Material am Oberflächenpunkt der Druck- oder Prägeform
vollständig und sehr schnell verdampft wird, ohne dass
es dabei zu einer übermäßigen Erhitzung
des benachbarten Materials der Druck- oder Prägeformoberfläche
kommt. Außerdem wird ein unerwünschter flüssiger
Zustand des Materials, der zu Kraterrändern oder Spritzern
von Material in der Umgebung des Oberflächenpunktes führt, praktisch
vollständig vermieden.
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In
weiterer Ausgestaltung ist bevorzugt vorgesehen, dass Laserpulse
mit einer Länge zwischen 0,1 und 100 Pikosekunden in Pulszügen
durch einen externen Modulator/Deflektor angewendet werden.
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Ein
weiterer Beitrag zur Erzielung einer hohen Gravurgeschwindigkeit
wird dadurch geliefert, dass bevorzugt die Laserpulse mit einer
Wiederholfrequenz zwischen 1 MHz und einigen 100 MHz angewendet
werden. Diese hohe Wiederholfrequenz der Laserpulse erlaubt eine
schnelle Gravur mit einer entsprechend hohen Drehzahl der zu gravierenden Druck-
oder Prägeform, wodurch die Gravurzeit auch bei großen
Druck- oder Prägeformen sehr kurz gehalten werden kann.
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Je
nach dem Material der zu gravierenden Druck- oder Prägeform
sind unterschiedliche Energien der Laserpulse anzuwenden und unterschiedliche Oberflächenpunktabstände
einzuhalten. Um diesen Erfordernissen Rechnung zu tragen, schlägt
die Erfindung vor, dass die Pulszuglänge, der Oberflächenpunkt
und die Amplitude durch den externen Modulator/Deflektor gesteuert
werden.
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Wie
weiter oben beschrieben, ist es für das erfindungsgemäße
Verfahren wesentlich, dass der Auftreffpunkt der Laserpulse oder
Laserpulszüge auf der Oberfläche der Druck- oder
Prägeform „springt". Um dieses „Springen"
des Auftreffpunktes der Laserpulse oder Laserpulszüge zu
erreichen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
dass eine in den akustooptischen Modulator zur frequenzabhängigen
Laserstrahlablenkung eingespeiste Frequenz variiert wird und so
ein Ablenkwinkel des Laserstrahls und der vom Laserstrahl getroffene
Oberflächenpunkt der Druck- oder Prägeform verändert
werden. Auf diese Weise kann der Laserstrahl, auf dem die Laserpulse oder
Laserpulszüge zur Oberfläche der Druck- oder Prägeform
gelangen, ohne jedes mechanische Hilfsmittel abgelenkt werden, was
eine sehr schnelle und präzise Ablenkung gewährleistet.
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Da
aufgrund der Ablenkung des Laserstrahls dieser nicht mehr in jedem
Falle senkrecht auf die Oberfläche der zu gravierenden
Druck- oder Prägeform trifft, sondern auch unter einem
gewissen schrägen Winkel auftreffen kann, kommt es zu einer
Fehllage des Laserfokus; um dem vorzubeugen, schlägt die
Erfindung vor, dass der Fokus des Laserstrahls in Abhängigkeit
von dessen aktuellem Ablenkwinkel durch ein Linsensystem mit angepasstem
Linsendesign nachgeführt wird. Somit wird gewährleistet,
dass der Fokus des Laserstrahls stets genau im Auftreffpunkt auf
der Oberfläche der Druck- oder Prägeform liegt
und nicht davor oder dahinter. Auf diese Weise wird die maximal
mögliche Auflösung und Exaktheit der Gravur gewährleistet.
Hier kann z. B. ein F-Theta Objektiv angewendet werden, in dem durch
den Eintrittswinkel ein bestimmter Ort auf der Druck- oder Prägeform,
die insbesondere ein Zylinder sein kann, erreicht wird. Das Linsendesign
ist so ausgeführt, dass Fokuspunkte über den Arbeitsbereich
dieser Linse in einer Ebene, also auf der Druckform, liegen.
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Bei
Gravuren mit einem Materialabtrag von der Oberfläche der
Druck- oder Prägeform ist es oft zweckmäßig
oder er forderlich, dass sich die benachbarten Umfangsspuren überlappen.
Da ein Laserstrahl in seinem Profil rund ist und ein gaussförmiges Strahlprofil
besitzt, würde sich bei einer derartigen Überlappung
der Spuren eine linienförmige, in Richtung der Umfangsspuren
verlaufende Struktur im Bereich des Bodens einer Abtragung ergeben.
Damit würde eine stetige Gravur zu einer starken Rillenbildung
führen. Um diese unerwünschte Rillenbildung zu
vermeiden, wird vorgeschlagen, dass der Gravur entlang der Schraubenlinie
eine stufenlose Variation einer axialen Position des Auftreffpunktes
des Laserstrahls auf der Druck- oder Prägeformoberfläche überlagert
wird. Durch diese Variation der axialen Position des Auftreffpunktes
des Laserstrahls wird die erwähnte Rillenbildung ausgeschlossen,
weil nicht nur exakt entlang der Umfangsspuren, sondern auch in
Bereichen zwischen diesen ein Materialabtrag erfolgt. Damit lassen
sich auch größere dreidimensionale Strukturen
ohne störende Rillenbildung, also mit einer sehr geringen
Oberflächenrauigkeit, günstig erzeugen.
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Eine
weitere Maßnahme zur Erzielung eines besonders exakten
und reproduzierbaren Gravurergebnisses besteht darin, dass der Gravur
ein Reinigungsprozess überlagert wird, mit dem jeder Oberflächenpunkt
nach dem Aufbringen eines Laserpulses oder Laserpulszuges gereinigt
wird, bevor auf denselben Oberflächenpunkt ein weiterer
Laserpuls oder Laserpulszug aufgebracht wird.
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Bevorzugt
wird der Reinigungsprozess mittels Abbürstens, auch ultraschallunterstütztes
Bürsten, oder mittels Sandstrahlens oder mittels eines Plasmareinigungsverfahrens
durchgeführt. Auch eine Kombination verschiedener Reinigungsprozesse
ist selbstverständlich möglich.
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Aufgrund
von physikalischen Bedingungen ist der Arbeitsbereich eines akustooptischen
Modulators/Deflektors hinsichtlich des maximal möglichen Ablenkwinkels
des Laserstrahls eingeschränkt. Handelsübliche
akustooptische Modulatoren/Deflektoren haben beispielsweise einen
Arbeitsbereich hinsichtlich der eingespeisten Modulationsfrequenz
von 30 MHz, in dem eine gleichbleibende Effizienz erreicht wird.
Die Bandbreite der Frequenz von 30 MHz entspricht einem maximalen
Ablenkwinkel von 1 bis 3° je nach Material des akustooptischen
Modulators. Für manche Gravuren kann ein solcher Ablenkwinkel
zu klein sein, da durch den maximal möglichen Ablenkwinkel
auch der maximal mögliche Abstand zwischen zwei Oberflächenpunkten,
die von zeitlich unmittelbar aufeinander folgenden oder gleichzeitigen
Laserpulsen oder Laserpulszügen beaufschlagt werden, festgelegt
ist. Um einen größeren Ablenkwinkel zu ermöglichen,
wird vorgeschlagen, dass der Laserstrahl nach Durchlaufen des akustooptischen
Modulators durch mindestens einen damit in Reihe geschalteten weiteren
akustooptischen Modulator geführt wird. Mit einem zweiten
akustooptischen Modulator kann der Ablenkwinkel verdoppelt werden.
Bei noch mehr Modulatoren kann eine weitere Vergrößerung
des Ablenkwinkels erzielt werden, wenn dies erforderlich sein sollte.
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In
weiterer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass der Laserstrahl
durch zwei baugleiche Modulatoren geführt wird, wobei die
Ablenkung des zweiten Modulators invertiert zur Ablenkung des ersten
Modulators ist. Hiermit wird erreicht, dass der durch den ersten
Modulator gebeugte oder abgelenkte Laserstrahl nicht mehr durch
den zweiten Modulator beeinflusst werden kann. Somit ergeben sich
auf der Oberfläche der Druck- oder Prägeform zwei
voneinander beabstandete Auftreffpunkte, wobei die Ablenkwinkel
sich addieren und ein großer Abstand zwischen den Oberflächenpunkten,
auf die die Laserpulse oder Laserpulszüge treffen, erreicht
wird.
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Eine
alternative Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass der Laserstrahl
durch einen ersten Polarisationsstrahlteiler in zwei Teilstrahlen
geteilt wird, dass jeder Teilstrahl durch je einen akustooptischen
Modulator geführt wird und dass danach die Teilstrahlen
mittels eines zweiten Polarisationsstrahlteilers wieder zu einem
Laserstrahl überlagert werden. Dadurch, dass jeder Teilstrahl
durch einen eigenen akustooptischen Modulator geführt wird, kann
die Modulationsbandbreite verdoppelt werden, was auch eine Verdoppelung
des Ablenkwinkels bedeutet. Damit kann auch der Abstand der Oberflächenpunkte,
die von zwei zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgenden Laserpulsen
oder Laserpulszügen beaufschlagt werden, verdoppelt werden.
Da sich diese Art der Teilung wie die Anwendung zweier diskreter
Laser verhält, können vorteilhaft auch zwei Punkte
gleichzeitig auf der Druck- oder Prägeform angesteuert
werden.
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In
Weiterbildung der zuvor beschriebenen Ausgestaltung des Verfahrens
wird vorgeschlagen, dass der Laserstrahl durch winkelmäßiges
Verstellen des zweiten Polarisationsstrahlteilers auf gewünschte
Oberflächenpunkte der Druck- oder Prägeform gelenkt
wird. Hiermit wird der Vorteil erreicht, dass die Positionierung
des Auftreffpunktes der Laserstrahlen auf der Oberfläche
der Druck- oder Prägeform nicht nur durch Variation der
Modulationsfrequenz und damit des Ablenkwinkels des akustooptischen
Modulators möglich ist, sondern eine Positionierung auch durch
den zweiten Polarisationsstrahlteiler erfolgen kann.
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In
einer konkreten weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der
Laserstrahl durch zwei jeweils als Polarisati onsstrahlteiler dienende
doppelbrechende Kristalle geführt wird, wobei der zweite
Kristall invers zum ersten Kristall angeordnet ist. Konkret können
die Kristalle beispielsweise Calcit-Kristalle sein.
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Die
Lasergravureinrichtung kann grundsätzlich mit einem einzelnen
Laser betrieben werden. Bei manchen Anwendungen kann auch der Einsatz
von mehreren Lasern zweckmäßig sein, um eine höhere Laserpulsenergie
oder eine höhere Produktivität zu erzielen. Dabei
können untereinander gleiche oder auch voneinander verschiedene
Laser eingesetzt werden. Für diese Fälle sieht
das erfindungsgemäße Verfahren vor, dass von mehreren
Lasern je ein Laserstrahl erzeugt wird, dass die von den Lasern
erzeugten Laserstrahlen durch je einen zugeordneten akustooptischen
Modulator/Deflektor geführt werden und dass die einzelnen
Laserstrahlen hinter den Modulatoren zu einem Laserstrahl zusammengeführt werden,
der auf die Druck- oder Prägeformoberfläche auftrifft.
Ferner können die Strahlen auch quasi zusammengeführt
werden. Sie unterscheiden sich hier nur in ihrem Ausbreitungswinkel,
wodurch sie in der Fokussierungsebene auf zwei unterschiedliche Orte
abgebildet werden. Aufgrund des Winkelunterschiedes laufen diese
Strahlen zwar auseinander; mit diskreten Optiken wäre aber
ein derartiger geringer Abstand nicht möglich. Es ist ein
geringer Abstand erstrebenswert, um die Blendenzahl hoch zu halten
und eine möglichst große Tiefenschärfe
zu erzielen.
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In
weiterer Ausgestaltung haben die von den mehreren Lasern erzeugten
Laserstrahlen zueinander unterschiedliche Wellenlängen.
Damit kann insbesondere eine Verringerung der Abhängigkeit
der Abtragsrate vom Absorptionsverhalten des Materials der Druck-
oder Prägeform erreicht werden. Es besteht hierbei z. B.
die Möglichkeit, zwei Laser mit unterschiedlicher Auflösung,
d. h. unterschiedlicher Spotgröße des Fokus im
Auftreffpunkt auf der Druck- oder Prägeform, und/oder unterschiedlicher
Leistung einzusetzen. Der Laserstrahl des ersten Lasers kann dann
für die Erzeugung einer "Grobstruktur" und der zweite Laser
für die Erzeugung einer "Feinstruktur" genutzt werden.
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Um
die zunächst einzeln erzeugten Laserstrahlen der verschiedenen
Laser zu einem einzigen Laserstrahl zusammenzuführen, schlägt
die Erfindung vor, dass die Laserstrahlen zu ihrem Zusammenführen über
je einen dichroitischen Spiegel umgelenkt werden. Die Zahl der Laser
ist hier nicht, wie im Stand der Technik mit einer polarisationstechnischen
Strahlüberlagerung, auf zwei begrenzt, sondern kann vorteilhaft
größer als zwei sein.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass der zusammengeführte Laserstrahl
durch winkelmäßiges Verstellen wenigstens eines
der dichroitischen Spiegel auf gewünschte Oberflächenpunkte
der Druck- oder Prägeform gelenkt wird. Durch dieses Verstellen
des wenigstens einen Spiegels wird vorteilhaft eine zusätzliche,
statische Möglichkeit der Ablenkung des zusammengeführten
Laserstrahls zusätzlich zu der dynamischen Ablenkung durch
die den Lasern zugeordneten akustooptischen Modulatoren erreicht.
Für die Spiegelverstellung kann z. B. ein piezoelektrischer
Aktuator verwendet werden, der elektrisch ansteuerbar ist und mit
dem eine Verstellung mit einer Genauigkeit im Nanometerbereich möglich
ist.
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Zur
Erzeugung eines geeigneten Laserstrahls für das erfindungsgemäße
Verfahren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Laserstrahl oder die Laserstrahlen
durch einen oder mehrere Faserlaser, z. B. Yterbium-Faserlaser,
durch einen oder mehrere Scheibenlaser, z. B. Yterbium-Vanadat-Laser, durch einen
oder mehrere Stablaser, z. B. Titan-Saphir-Laser, und/oder durch
einen oder mehrere Gaslaser, z. B. Eximer-Laser, erzeugt wird/werden.
Mit derartigen Lasern ist eine Laserstrahlung mit Wellenlängen
von ca. 700 nm bis 2100 nm möglich, was eine entsprechend
hohe Auflösung bei der Gravur, die bis in den Bereich der
Wellenlänge der Laserstrahlung gehen kann, also von etwas
unter 1 μm, ermöglicht.
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Für
Fälle, in denen eine noch höhere Auflösung
gewünscht wird, sieht das Verfahren vor, dass die Frequenz
der Laserstrahlung durch ein Frequenzvervielfachungssystem innerhalb
des Lasers oder der Laser vervielfacht wird. Entsprechend der Frequenzvervielfachung
verkleinert sich die Wellenlänge der Laserstrahlung, wodurch
eine entsprechende Verbesserung der Auflösung der Gravur
erreicht werden kann.
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Für
eine hohe Gravurqualität ist es nicht nur wesentlich, dass
die Auftreffpunkte der Laserpulse oder Laserpulszüge auf
der Oberfläche der Druck- oder Prägeform hinsichtlich
ihrer Lage exakt festgelegt werden, sondern auch hinsichtlich der
Tiefe der Gravur ist die Einhaltung von exakten Abtragstiefen wesentlich.
Um diesem Punkt Rechnung zu tragen, schlägt die Erfindung
vor, dass vor einem Gravurvorgang durch eine Kalibrierung eine vom
Material der Druck- oder Prägeform abhängige Abtragstiefe
pro Laserpuls oder Laserpulszug ermittelt wird und dass nach Maßgabe
der ermittelten Abtragstiefe pro Laserpuls oder Laserpulszug die
Zahl der auf einen auf eine vorgegebene Tiefe zu gravierenden Oberflächenpunkt
der Druck- oder Prägeform aufzubringenden Laserpulse oder
Laserpulszüge bestimmt wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist für vielfältige
Gravuraufgaben einsetzbar. Eine erste bevorzugte Verwendung des
Verfahrens sieht vor, dass mit diesem zweidimensionale oder dreidimensionale Maskenschichten
auf Druck- oder Prägeformen abgetragen oder belichtet werden.
Solche Maskenschichten werden insbesondere dann benötigt,
wenn in einem weiteren Schritt der Gravur ein Ätzvorgang oder
ein galvanischer Beschichtungsvorgang durchgeführt wird.
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Eine
weitere Einsatzmöglichkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, dass mit diesem ein dreidimensionaler
Materialabtrag von metallischen oder nichtmetallischen Druck- oder
Prägeformoberflächen vorgenommen wird. In dieser
Anwendung kann eine Druck- oder Prägeformoberfläche
vollständig mit der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren betriebenen Lasergravureinrichtung hergestellt werden;
ein Ätzvorgang ist hier nicht erforderlich.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der dreidimensionale
Materialabtrag in Form eines Näpfchenrasters erfolgt und
dass damit eine Raster- oder Tiefdruckwalze hergestellt wird. Aufgrund
der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbaren
hohen Auflösung der Gravur können Raster- oder
Tiefdruckwalzen mit sehr kleinen Rastern und damit einer sehr hohen
Auflösung zuverlässig und wirtschaftlich hergestellt
werden.
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Ein
weiterer günstiger Einsatzbereich des Verfahrens liegt
darin, dass mit diesem Prägeformen für ein Prägen
von Hologrammen hergestellt werden können. Prägeformen
für ein Prägen von Hologrammen benötigen
eine hohe Auflösung, die aber mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren problemlos erreichbar ist. Da außerdem die Abtragsrate
jedes einzelnen Laserpulses oder Laserpulszuges einstellbar ist,
kann auch eine für das Herstellen von Hologrammprägeformen
nötige, sehr kleine Abtragsrate pro Laserpuls oder Laserpulszug
ohne weiteres in einem benötigten Maß eingestellt
werden.
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Ein
weiterer Einsatzbereich des Verfahrens besteht darin, dass mit dem
Verfahren Prägeformen, z. B. für ein Prägen
von Lederstrukturen für den Automotivebereich, hergestellt
werden.
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Um
das erfindungsgemäße Verfahren wirtschaftlich
und sicher ausführen zu können, ist vorgesehen,
dass es unter Kontrolle einer elektronischen Steuereinheit nach
Maßgabe von gespeicherten, abrufbaren digitalen Gravurdaten,
die Informationen über die Lage und die Gravurtiefe jedes
Oberflächenpunktes der Druck- oder Prägeform enthalten,
ausgeführt wird.
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Schließlich
schlägt die Erfindung noch vor, dass mit der Steuereinheit
der/jeder Laser, der/jeder Modulator, der/jeder Polarisationsstrahlteiler,
der/jeder dichroitische Spiegel, ein Drehantrieb für die
Rotation der Druck- oder Prägeform und/oder eine Linearverfahreinrichtung
für ein Verfahren der Lasergravureinrichtung in Axialrichtung
der Druck- oder Prägeform gesteuert wird.
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Im
Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Lasergravureinrichtung zusammen mit einer Druck- oder Prägeform
während deren Gravur, in einer schematischen Ansicht,
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2 die
Lasergravureinrichtung in einer ersten Ausführung, in einer
schematischen Darstellung,
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3 die
Lasergravureinrichtung in einer zweiten Ausführung,
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4 die
Lasergravureinrichtung in einer dritten Ausführung und
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5 die
Lasergravureinrichtung in einer vierten Ausführung.
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Die 1 zeigt
unten in einer rein schematischen Darstellung eine Lasergravureinrichtung 1,
die zur Gravur einer im oberen Teil der 1 dargestellten
Druck- oder Prägeform 2, beispielsweise eines Druckzylinders,
dient.
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Die
Lasergravureinrichtung 1 ist mittels einer Linearverfahreinrichtung 15 parallel
zur Axialrichtung 24 der Druck- oder Prägeform 2 verfahrbar.
Die Druck- oder Prägeform 2 ist mittels hier nicht
dargestellter Lagermittel und eines Drehantriebes um ihre Mittelachse 21 in
Drehung versetzbar. Bei der Drehung bewegt sich die Oberfläche 20 der
Druck- oder Prägeform 2 in Umfangsrichtung 23.
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Die
Lasergravureinrichtung 1 erzeugt mittels mindestens eines
darin vorgesehenen Lasers einen Laserstrahl, der in Form von Laserpulsen
oder Laserpulszügen die gewünschte Gravur der
Oberfläche 20 der Druck- oder Prägeform 2 bewirkt.
Die Oberfläche 20 ist dazu in eine Vielzahl von
in Umfangsrichtung 23 und in Axialrichtung 24 voneinander
beabstandeten Oberflächenpunkten unterteilt. In jedem dieser Oberflächenpunkte
findet eine gewünschte Beeinflussung, insbesondere Belichtung
oder Abtragung, des Ma terials der Oberfläche 20 des
Druck- oder Prägeform 2 statt. Die Gravur der
Druck- oder Prägeform 2 erfolgt endlos entlang
einer um den Außenumfang der Form 2 umlaufenden
Schraubenlinie 22, wodurch sich eine Vielzahl von nebeneinander
liegenden Umfangsspuren ergibt. Um die Gravur entlang dieser Schraubenlinie 22 durchzuführen,
wird die Linearverfahreinrichtung 15 mit einer konstanten
Geschwindigkeit parallel zur Axialrichtung 24 der sich
gleichzeitig drehenden Form 2 in Richtung des Pfeils an
der Linearverfahreinrichtung 15 bewegt, hier von links nach
rechts.
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Jeder
Oberflächenpunkt der Druck- oder Prägeform 2 wird
für seine Gravur mit mindestens zwei, in der Praxis mit
einer in der Regel wesentlich größere Zahl von
Laserpulsen oder Laserpulszügen beaufschlagt. Jeder Laserpuls
oder Laserpulszug sorgt bei einem Gravieren mit Materialabtrag dafür, dass
Material aus der Oberfläche 20 der Form 2 verdampft
wird. Damit die bei dem Auftreffen eines Laserpulses oder Laserpulszuges
auf einen ersten Oberflächenpunkt OP1 entstehenden Effekte,
insbesondere eine Plasmabildung, Ablationsrückstände
in Gasform oder von der Oberfläche abgesprengte Partikel,
das Aufbringen des weiteren oder der weiteren Laserpulse oder Laserpulszüge
nicht durch deren Absorption vor dem Erreichen der Oberfläche 20 stört,
wird der Laserstrahl so abgelenkt, dass er zwischen voneinander
ausweichend weit beabstandeten Oberflächenpunkten OP1 und
OP2 „springt". Der Laserstrahl bzw. die den Laserstrahl
bildenden Laserpulse oder Laserpulszüge gelangen also auf
zwei verschiedenen Laserstrahlwegen L1 und L2 zur Oberfläche 20 der
Form 2. Bei einer passenden Wahl des Abstandes zwischen
den Oberflächenpunkten OP1 und OP2 stören sich
die Gravurvorgänge an den einzelnen Oberflächenpunkten
OP1 und OP2 nicht. Damit werden Probleme mit einer Absorption von
Laserpulsen oder Laserpulszügen durch ein zuvor entstandenes
Plasma oder durch gasförmige Ablationsrückstände
vermieden. Auch besteht die Möglichkeit, zwischen zwei
Laserpulsen oder Laserpulszügen auf denselben Oberflächenpunkt
OP1 oder OP2 hier einen Reinigungsvorgang durchzuführen,
mit dem feste Rückstände, insbesondere von der
Oberfläche abgesprengte Partikel, entfernt werden.
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In
dem in 1 gezeigtem Beispiel sind die beiden Oberflächenpunkte
OP1 und OP2 in Axialrichtung 24 der Form 2 voneinander
beabstandet. Bei entsprechend anders gerichteter Ablenkung des Laserstrahls
können die Oberflächenpunkte OP1 und OP2 auch
in Umfangsrichtung 23 oder in einer zwischen Umfangsrichtung 23 und
Axialrichtung 24 verlaufenden Richtung voneinander beabstandet
sein. Bei Bedarf besteht auch die Möglichkeit, den Abstand zwischen
den Oberflächenpunkten OP1 und OP2 größer
als in 1 dargestellt zu wählen; in 1 entspricht
der Abstand der Oberflächenpunkte OP1 und OP2 dem Abstand
zweier Umfangsspuren 22.1 und 22.2 in Axialrichtung 24.
Wenn es erforderlich ist, kann der Abstand zwischen den Oberflächenpunkten OP1
und OP2 auch ein Mehrfaches des Abstandes zweier benachbarter Umfangsspuren 22.1 und 22.2 betragen.
Erreicht wird ein größerer Abstand zwischen den
Oberflächenpunkten OP1 und OP2 durch eine vergrößerte
Ablenkung zwischen den beiden Laserstrahlwegen L1 und L2.
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Die 1 zeigt
die Schraubenlinie 22 und die Umfangsspuren 22.1 und 22.2 in
rein schematischer, unmaßstäblicher Darstellung,
damit das Prinzip erkennbar wird. In der Praxis kann der Abstand zwischen
den Umfangsspuren 22.1 und 22.2 in Axialrichtung 24 gesehen
bis herab zu etwa 1 μm betragen. Auch in der Umfangsrichtung 23 kann
ein entsprechend geringer Abstand zwischen benachbarten Oberflächenpunkten
vorliegen, sodass eine sehr hohe Gra vurauflösung erreicht
wird. Bestimmt wird die maximale Auflösung durch die Wellenlänge
des in der Lasergravureinrichtung 1 verwendeten Lasers. Hier
werden vorzugweise Faserlaser verwendet, deren Laserstrahlung eine
Wellenlänge von etwa 1 μm hat.
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2 zeigt
in einer schematischen Darstellung die Lasergravureinrichtung 1 in
einer ersten Ausführung. Mittels eines Laser 10.1 wird
ein gepulster Laserstrahl L erzeugt. Die Laserpulse sind vorzugsweise
ultrakurz mit einer zeitlichen Länge zwischen 0,1 und 100
Pikosekunden. Außerdem werden die Laserpulse mit einer
sehr hohen Wiederholungsrate von bis zu einigen 100 MHz erzeugt.
Hierdurch wird eine sehr schnelle Gravur ermöglicht.
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Der
Laserstrahl L durchläuft einen akustooptischen Modulator 11.1.
Hierdurch entstehen zwei Laserstrahlwege, die beide in einen weiteren,
mit dem ersten Modulator 11.1 in Reihe geschalteten akustooptischen
Modulator 11.2 führen. Am Ausgang des zweiten
Modulators 11.2 ergeben sich dann drei Laserstrahlwege.
Der Laserstrahlweg L0 führt in einen Absorber 12.1.
Die zwei weiteren Laserstrahlwege L1 und L2 laufen an dem Absorber 12.1 vorbei
und werden zur Oberfläche der hier nicht dargestellten Druck-
oder Prägeform geführt.
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Durch
entsprechende Auswahl von Modulationsfrequenzen und Einspeisung
der Modulationsfrequenzen in die akustooptischen Modulatoren 11.1 und 11.2 kann
der Abstand der Laserstrahlwege L1 und L2 auf der Oberfläche
der Druck- oder Prägeform bestimmt und beeinflusst werden.
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Bei
der Lasergravureinrichtung 1 in 2 weisen
die beiden Modulatoren 11.1 und 11.2 eine gleiche
Ablenkrich tung auf, sodass die beiden Laserstrahlwege L1 und L2
an derselben Seite des Absorbers 12.1 vorbeilaufen.
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3 zeigt
eine abgewandelte Ausführung der Lasergravureinrichtung 1 aus 2,
bei der abweichend von 2 nun vorgesehen ist, dass die Ablenkung
des zweiten Modulators 11.2 invertiert zur Ablenkung des
ersten Modulators 11.1 ist. Hierdurch wird erreicht, dass
der Ablenkwinkel zwischen den beiden Laserstrahlwegen L1 und L2,
die zur Oberfläche der Druck- oder Prägeform führen,
verdoppelt wird, während auf der Winkelhalbierenden in
dem Winkel zwischen L1 und L2 der Laserstrahlweg L0 verläuft,
der in den Absorber 12.1 führt.
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4 zeigt
ebenfalls in rein schematischer Darstellung eine weitere Ausführung
der Lasergravureinrichtung 1. Bei dieser Ausführung
der Einrichtung 1 wird ebenfalls zunächst mittels
eines Lasers 10.1 ein Laserstrahl L erzeugt. Der Laserstrahl
L wird auf einen Polarisationsstrahlteiler 13.1 geführt,
wodurch der Laserstrahl L in zwei Teilstrahlen aufgeteilt wird. Der
erste Teilstrahl verläuft gradlinig durch den Polarisationsstrahlteiler 13.1 in
einen ersten akustooptischen Modulator 11.1. Der zweite
Teilstrahl wird vom Polarisationsstrahlteiler 13.1 abgelenkt
und dann über einen Umlenkspiegel 16.1 in einen
zweiten akustooptischen Modulator 11.2 geführt.
In jedem akustooptischen Modulator 11.1, 11.2 erfolgt
eine Ablenkung des Laserstrahls auf zwei verschiedene Strahlwege,
nämlich jeweils einen Strahlweg L0, der in je einen Absorber 12.1, 12.2 führt,
und einen Strahlweg, über den ein erster Teilstrahl LT1
und zweiter Teilstrahl LT2 verläuft, wobei letztere am
Absorber 12.1 bzw. 12.2 vorbeigeführt
werden. Der erste Teilstrahl LT1 wird über einen Umlenkspiegel 16.2 umgelenkt
und auf einen zweiten Polarisationsstrahlteiler 13.2 geführt.
Auf diesen Polarisa tionsteiler 13.2 wird auch der zweite
Teilstrahl LT2 geführt. Mittels des zweiten Polarisationsstrahlteilers 13.2 werden
die beiden Teilstrahlen LT1 und LT2 wieder zu einem Laserstrahl
L zusammengeführt, der dann auf die Oberfläche
der zu gravierenden Druck- oder Prägeform geführt
wird. Da jeder Teilstrahl LT1, LT2 in einem eigenen akustooptischen
Modulator 11.1, 11.2 abgelenkt werden kann, ergibt
sich für den zusammengeführten Laserstrahl L ein
verdoppelter maximaler Ablenkwinkel, was einen entsprechend größeren
Abstand von zwei zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgend oder gleichzeitig
bearbeiteten Oberflächenpunkten auf der Druck- oder Prägeform
erlaubt.
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5 der
Zeichnung schließlich zeigt ein letztes Ausführungsbeispiel
der Lasergravureinrichtung 1, wieder in einer rein schematischen
Darstellung.
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In
dieser Ausführung umfasst die Lasergravureinrichtung 1 mehrere
Laser 10.1, 10.2, 10.3 bis 10.n,
wobei die Zahl der Laser nicht festgelegt ist. Die Laser 10.1 bis 10.n können
untereinander identisch sein; bei dem gezeigten Beispiel in 5 unterscheiden
sich die Laser 10.1 bis 10.n durch die Wellenlänge
der von ihnen erzeugten Laserstrahlung, wobei bei dem Laser 10.1 die
Wellenlänge beispielsweise 1070 nm, beim zweiten Laser 10.2 1090
nm, beim dritten Laser 10.3 1110 nm u. s. w. kann.
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Jeder
Laser 10.1 bis 10.n erzeugt einen Laserstrahl
L, der in je einen eigenen zugeordneten akustooptischen Modulator 11.1 bis 11.n geführt wird.
In jedem akustooptischen Modulator 11.1 bis 11.n erfolgt
eine Strahlablenkung auf zwei Laserstrahlwege L0 und L1. Der Laserstrahlweg
L0 führt dabei jeweils in einen zugeordneten Absorber 12.1 bis 12.n.
Der jeweils andere Laserstrahlweg L1 führt an dem jeweiligen
Absorber 12.1 bis 12.n vorbei.
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Der
Laserstrahl auf dem Strahlweg L1 des ersten Lasers 10.1 wird
hier über einen Umlenkspiegel 16.1 rechtwinklig
umgelenkt. Die Laserstrahlen auf den Strahlwegen L1 des zweiten,
dritten und folgenden Lasers 10.2 bis 10.n werden
jeweils auf einen dichroitischen Spiegel 14.1 bis 14.n gelenkt,
wodurch eine Überlagerung aller zuvor erzeugten einzelnen
Laserstrahlen L1 zu einem Laserstrahl L bewirkt wird. Dieser eine
Laserstrahl L wird dann zur Oberfläche der zu gravierenden
Druck- oder Prägeform geführt.
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Da
jedem Laserstrahl L, der von einem der Laser 10.1 bis 10.n erzeugt
wird, ein eigener Modulator 11.1 bis 11.n zugeordnet
ist, kann ein entsprechend großer Ablenkwinkel realisiert
werden.
-
Zusätzlich
kann eine weitere, statische Ablenkung über eine Verstellung
der dichroitischen Spiegel 14.1 bis 14.n erfolgen.
Damit bietet die Lasergravureinrichtung 1 in ihrer Ausführung
gemäß 5 besonders große Ablenkwinkel
und ermöglicht damit zum einen eine besonders große
Variationsbreite hinsichtlich der Lage der beaufschlagten Oberflächenpunkte
relativ zur Lasergravureinrichtung und zum anderen besonders große
Abstände zwischen Oberflächenpunkten, die zeitlich
unmittelbar aufeinanderfolgend oder gleichzeitig von einem Laserpuls oder
Laserpulszug beaufschlagt werden.
-
- 1
- Lasergravureinrichtung
- 10.1–10.n
- Laser
- 11.1–11.n
- akustooptische
Modulatoren
- 12.1–12.n
- Absorber
- 13.1,
13.2
- Polarisationsstrahlteiler
- 14.1–14.n
- dichroitische
Spiegel
- 15
- Linearverfahreinrichtung
- 2
- Druck-
oder Prägeform
- 20
- Oberfläche
- 21
- Drehachse
- 22
- Schraubenlinie
- 22.1,
22.2
- Umfangsspuren
- 23
- Umfangsrichtung
- 24
- Axialrichtung
- L0
- erster
Laserstrahlweg
- L1
- zweiter
Laserstrahlweg
- L2
- weiterer
Laserstrahlweg
- OP1,
OP2
- Oberflächenpunkte
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1245326
A [0002]
- - US 5416298 A [0004]
- - WO 97/19783 A [0006]
- - EP 1068923 A [0008]