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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue polymorphe Spiraprilhydrochloridformen,
verfahren zur Herstellung der neuen polymorphen Formen, diese enthaltende
Arzneimittel und therapeutische Verwendungen davon.
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Spiraprilhydrochlorid
wird chemisch [8S-[7[R·(R·)],8R·]]-7-[2-[[1-[Ethoxycarbonyl]-3-phenylpropyl]amino]-1-oxopropyl]-1,4-dithia-7-azaspiro[4,4]nonan-8-carboxylathydrochlorid
genannt und kann durch die folgende Strukturformel dargestellt werden:
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Spiraprilhydrochlorid
ist eine Prodrug eines Nicht-sulfhydryl-Angiotensin-Converting-Emzym(ACE)-Hemmers
(ACE: Angiotensin unwandelndes Enzym), das nach Verabreichung zu
dem aktiven Disäuremetabolit
Spiraprilat umgewandelt wird. Es kann bei der Behandlung und Vorbeugung
von Herzkreislaufstörungen,
einschließlich
Bluthochdruck, dekompensierter Herzinsuffizienz und Linksherzdysfunktion,
verwendet werden. Es kann auch bei der Behandlung und Vorbeugung
von Neuropathie bei Diabetes mellitus verwendet werden.
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Polymorphe
Formen einer Arzneistoffsubstanz können unterschiedliche chemische
und physikalische Eigenschaften, einschließlich Schmelzpunkt, chemische
Reaktivität,
scheinbare Löslichkeit,
Auflösungsgeschwindigkeit,
optische und mechanische Eigenschaften, Dampfdruck und Dichte, aufweisen.
Diese Eigenschaften können
eine direkte Wirkung auf die Verarbeitungs- und/oder Herstellungsfähigkeit
einer Arzneistoffsubstanz und eines Arzneistoffprodukts, sowie auf
die Arzneistoffproduktstabilität,
-auflösung
und -bioverfügbarkeit
aufweisen. Folglich kann der Polymorphismus die Qualität, Sicherheit
und Effizienz eines Arzneistoffprodukts beeinflussen.
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Polymorphe
Formen können
wie hier bezeichnet kristalline und amorphe Formen, sowie Solvat-
und Hydratformen einschließen,
die wie folgt weiter charakterisiert werden können:
- (i)
Kristalline Formen weisen unterschiedliche Anordnungen und/oder
Konformationen der Moleküle
im Kristallgitter auf.
- (ii) Amorphe Formen bestehen aus ungeordneten Anordnungen von
Molekülen,
die kein erkennbares Kristallgitter aufweisen.
- (iii) Solvate sind Kristallformen, die entweder stöchiometrische
oder nicht-stöchiometrische
Mengen eines Lösungsmittels
enthalten. Ist das eingebrachte Lösungsmittel Wasser, ist das
Solvat allgemein als Hydrat bekannt.
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Liegt
eine Arzneistoffsubstanz in polymorphen Formen vor, gilt, dass sie
Polymorphismus zeigt.
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Es
gibt eine Anzahl von Verfahren, die zum Charakterisieren von Polymorphen
einer Arzneistoffsubstanz verwendet werden können. Eine Demonstration einer
nicht äquivalenten
Struktur durch Einzelkristall-Röntgendiffraktion
wird derzeit als definitiver Beweis für einen Polymorphismus betrachtet.
Eine Röntgenpulverdiffraktion
kann auch zur Bestätigung
der Gegenwart von Polymorphen verwendet werden. Andere Verfahren,
einschließlich
Mikroskopie, Wärmeanalyse
(z.B. Differentialscanningkalorimetrie, thermogravimetrische Analyse
und Heiztischmikroskopie) und Spektroskopie (z.B. Infrarot (IR)
und Nah-Infrarot (NIR), Raman und Festkörperkernmagnetresonanz [ssNMR])
sind zum weiteren Charakterisieren von polymorphen Formen ebenfalls
hilfreich.
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Polymorphe
Formen einer Arzneistoffsubstanz können wie vorstehend genannt
unterschiedliche chemische, physikalische und mechanische Eigenschaften,
einschließlich
Wasserlöslichkeit
und -auflösungsgeschwindigkeit,
Hygroskopizität,
Teilchengestalt, Dichte, Fließbarkeit
und Kompaktheit, aufweisen, die wiederum die Verarbeitung der Arzneistoffsubstanz
und/oder Herstellung des Arzneistoffprodukts beeinflussen können. Polymorphe
können
auch unterschiedliche Stabilitäten
aufweisen. Die stabilste polymorphe Form einer Arzneistoffsubstanz
wird häufig
während
der Arzneistoffentwicklung auf der Basis des Mindestpotentials zur Umwandlung
in eine andere polymorphe Form und ihrer größeren chemischen Stabilität ausgewählt. Allerdings
kann alternativ aus verschiedenen Gründen, einschließlich besserer
Bioverfügbarkeit
eine metastabile Form ausgewählt
werden.
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Daher
sind nun durch die vorliegende Erfindung polymorphe Formen des pharmazeutisch
verträglichen
Spiraprilsalzes Spiraprilhydrochlorid mit vorteilhaften Eigenschaften
bereitgestellt. Die Vorteile sind je nach der ausgewählten Form
ausgewählt
aus erhöhter
physikalischer Stabilität,
verbesserter Auflösung,
verbes serter Morphologie, verbesserten Eigenschaften nach dem Formulieren
und verbesserten Eigenschaften während
der Lagerung.
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Es
wurde überraschend
gefunden, dass bestimmte polymorphe Spiraprilhydrochloridformen
vorteilhafte Eigenschaften und insbesondere Vorteile gegenüber im Handel
erhältlichem
Spiraprilhydrochlorid aufweisen.
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Insbesondere
sind durch die vorliegende Erfindung wasserfreies Spiraprilhydrochlorid
und die polymorphen Spiraprilhydrochloridformen I, II, III, IV und
V bereitgestellt.
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Die
kristalline Struktur eines erfindungsgemäßen wasserfreien Spiraprilhydrochlorids
ist dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Röntgenpulverdiffraktogramm oder
im Wesentlichen dasselbe Röntgenpulverdiffraktogramm
wie in 1 dargestellt aufweist.
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Erfindungsgemäßes, wasserfreies
Spiraprilhydrochlorid ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass es charakteristische
Peaks (2θ),
ausgewählt
aus einem oder mehreren des Folgenden, aufweist: 8,1±0,2°, 9,7±0,2°, 14,2±0,2°, 16,3±0,2°, 18,4±0,2° und 19,3±0,2°. Weitere
Peaks (2θ),
die mit dem erfindungsgemäßen, wasserfreien
Spiraprilhydrochlorid verbunden sind, sind ausgewählt aus
einem oder mehreren des Folgenden: 15,4±0,2°, 20,5±0,2°, 21,4±0,2°, 23,0±0,2° und 26,9±0,2°.
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Die
kristalline Struktur von erfindungsgemäßem, wasserfreiem Spiraprilhydrochlorid
ist ferner durch eine orthorhombische Raumgruppe und durch Einheitszellparametern,
umfassend Kristallachsenlängen
von a = 10,45±0,01 Å, b = 13,23±0,01 Å, c = 19,23±0,01 Å, gekennzeichnet.
Die Eigenschaften der kristallinen Struktur von erfindungsgemäßem, wasserfreiem
Spiraprilhydrochlorid können
wie folgt zusammengefasst werden:
Kristallsystem | orthorhombisch |
Raumgruppe | P212121 |
Einheitszellmaß: | α 10,45±0,01 Å |
| B
13,23±0,01 Å |
| C
19,23±0,01 Å |
Einheitszellvolumen: | V
2659,8(2) Å3 |
Dichte, ρ | 1,25
g cm-3 |
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Die
kristalline Struktur des erfindungsgemäßen Polymorphs I von Spiraprilhydrochlorid
ist dadurch gekennzeichnet, dass es ein Röntgenpulverdiffraktogramm oder
im Wesentlichen dasselbe Röntgenpulverdiffraktogramm
wie in 2 dargestellt aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Polymorph
I von Spiraprilhydrochlorid ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass es
charakteristische Röntgenpulverdiffraktogrammpeaks
(2θ), ausgewählt aus
einem oder mehreren des Folgenden aufweist: 6,5±0,2°, 8,1±0,2°, 16,2±0,2°, 20,4±0,2°, 24,3±0,2°. Weitere charakterisierende
Röntgenpulverdiffraktogrammpeaks
(2θ), die
mit dem erfindungsgemäßen Polymorph
I von Spiraprilhydrochlorid verbunden sind, sind ausgewählt aus
einem oder mehreren des Folgenden: 9,3±0,2°, 13,2±0,2°, 17,4±0,2°, 19,3±0,2° und 26,5±0,2°.
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Die
kristalline Struktur des erfindungsgemäßen Polymorphs II von Spiraprilhydrochlorid
ist dadurch gekennzeichnet, dass es ein Röntgenpulverdiffrak togramm oder
im Wesentlichen dasselbe Röntgenpulverdiffraktogramm
wie in 3 dargestellt aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Polymorph
II von Spiraprilhydrochlorid ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass
es charakteristische Röntgenpulverdiffraktogrammpeaks
(2θ), ausgewählt aus
einem oder mehreren des Folgenden aufweist: 7,6±0,2°, 8,6±0,2°, 9,4±0,2°, 14,1±0,2°, 16,4±0,2° und 17,3±0,2°. Weitere charakterisierende
Röntgenpulverdiffraktogrammpeaks
(2θ), die
mit dem erfindungsgemäßen Polymorph
II von Spiraprilhydrochlorid verbunden sind, sind ausgewählt aus
einem oder mehreren des Folgenden: 12,5±0,2°, 19,2±0,2°, 20,2±0,2°, 23,8±0,2° und 29,7±0,2°.
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Die
kristalline Struktur des erfindungsgemäßen Polymorphs III von Spiraprilhydrochlorid
ist dadurch gekennzeichnet, dass es ein Röntgenpulverdiffraktogramm oder
im Wesentlichen dasselbe Röntgenpulverdiffraktogramm
wie in 4 dargestellt aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Polymorph
III von Spiraprilhydrochlorid ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass
es charakteristische Röntgenpulverdiffraktogrammpeaks
(2θ), ausgewählt aus
einem oder mehreren des Folgenden aufweist: 6,2±0,2°, 7,6±0,2°, 14,1±0,2°, 16,4±0,2° und 17,3±0,2°. Weitere charakterisierende
Röntgenpulverdiffraktogrammpeaks
(2θ), die
mit dem erfindungsgemäßen Polymorph
III von Spiraprilhydrochlorid verbunden sind, sind ausgewählt aus
einem oder mehreren des Folgenden: 10,2±0,2°, 12,5±0,2°, 19,2±0,2°, 20,3±0,2°, 23,8±0,2° und 24,2±0,2°.
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Die
kristalline Struktur des erfindungsgemäßen Polymorphs IV von Spiraprilhydrochlorid
ist dadurch gekennzeichnet, dass es ein Röntgenpulverdiffrak togramm oder
im Wesentlichen dasselbe Röntgenpulverdiffraktogramm
wie in 5 dargestellt aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Polymorph
IV von Spiraprilhydrochlorid ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass
es charakteristische Röntgenpulverdiffraktogrammpeaks
(2θ): 7,6±0,2°, 8,1±0,2°, 14,1±0,2°, 16,4±0,2° und 17,4±0,2° aufweist.
Weitere charakterisierende Röntgenpulverdiffraktogrammpeaks
(2θ), die
mit dem erfindungsgemäßen Polymorph
IIV von Spiraprilhydrochlorid verbunden sind, sind ausgewählt aus
einem oder mehreren des Folgenden: 5,7±0,2°, 12,5±0,2°, 13,3±0,2°, 19,3±0,2° und 20,4±0,2°.
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Die
kristalline Struktur des erfindungsgemäßen Polymorphs V von Spiraprilhydrochlorid
ist dadurch gekennzeichnet, dass es ein Röntgenpulverdiffraktogramm oder
im Wesentlichen dasselbe Röntgenpulverdiffraktogramm
wie in 6 dargestellt aufweist, Das erfindungsgemäße Polymorph
V von Spiraprilhydrochlorid ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass
es charakteristische Röntgenpulverdiffraktogrammpeaks
(2θ), ausgewählt aus
einem oder mehreren des Folgenden aufweist: 7,1±0,2°, 10,2±0,2°, 18,7±0,2°, 19,8±0,2° und 22,3±0,2°. Weitere charakterisierende
Röntgenpulverdiffraktogrammpeaks
(2θ), die
mit dem erfindungsgemäßen Polymorph
IV von Spiraprilhydrochlorid verbunden sind, sind ausgewählt aus
einem oder mehreren des Folgenden: 7,6±0,2°, 8,6±0,2°, 9,3±0,2°, 13,6±0,2° und 17,2±0,2°.
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Es
sind durch die vorliegende Erfindung auch Verfahren zur Herstellung
von im Wesentlichen wie hier vorstehend beschriebenen polymorphen
Spiraprilhydrochloridformen bereitgestellt.
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In
bestimmten Ausführungsformen
eines wie durch die vorliegende Erfindung bereitgestellten Verfahrens
wird eine im Wesentlichen wie hier vorstehend beschriebene polymorphe
Spiraprilhydrochloridform durch Lösungsmittelkristallisation
gebildet.
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Typischerweise
kann das Verfahren das Lösen
von Spiraprilhydrochlorid in einem geeigneten Lösungsmittel wie z.B. Dioxan,
wasserfreiem Dioxan, Acetonitril, 1,2-Propylencarbonat oder dergleichen oder Gemischen
davon und Bildenlassen von Kristallen der polymorphen Form umfassen.
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In
einer Ausführungsform
wird einer Lösung
ein Antilösungsmittel
zugesetzt, um die Löslichkeit
für eine
bestimmte Verbindung zu vermindern, was zu einer Ausfällung führt. Antilösungsmittel
können
z.B. n-Amylacetat, wasserfreies Octan, wasserfreies Benzol, wasserfreien
tert-Butylmethylether oder wasserfreies Tetrachlormethan oder Gemische
davon einschließen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine im Wesentlichen wie hier vorstehend
beschriebene polymorphe Spiraprilhydrochloridform durch die folgenden
Schritte hergestellt:
- (i) Lösen von Spiraprilhydrochlorid
in einem geeigneten Lösungsmittelmedium,
typischerweise unter Erwärmen;
- (ii) Erwärmen
der durch Schritt (i) erhaltenen Lösung;
- (iii) Wahlweise Zusetzen von Molekularsieb zum Entfernen von überschüssigem Wasser
und dann Abfiltrieren dessen;
- (iv) Kristallisation einer im Wesentlichen wie hier vorstehend
beschriebenen polymorphen Form durch Mittel wie Kühlen, Eindampfung,
Zugabe eines Antilösungsmittels,
Keimen oder eine Kombination von beliebigen dieser Techniken; und
wahlweise
- (v) Filtrieren und/oder Waschen und/oder Trocknen der erhaltenen
Kristalle.
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Polymorphe
Spiraprilhydrochloridformen, wie durch die vorliegende Erfindung
bereitgestellt, sind Prodrugs von Angiotensin-Converting-Enzym(ACE)-Hemmern. Sie sind
folglich bei der Behandlung und Vorbeugung von Herzkreislaufstörungen,
einschließlich
Bluthochdruck, dekompensierter Herzinsuffizienz und Linksherzdysfunktion,
nützlich.
Sie können
auch bei der Behandlung und Vorbeugung von Neuropathie bei Diabetes mellitus
verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher ferner Arzneimittel bereit, die
eine therapeutisch wirksame Dosis einer erfindungsgemäßen polymorphen
Spiraprilhydrochloridform zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger,
Verdünnungsmittel
oder Exzipienten dafür
umfassen. Exzipienten werden gemäß der pharmazeutischen
Form und denn gewünschten
Verabreichungsmodus ausgewählt.
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff „therapeutisch wirksame Menge" eine Menge einer
erfindungsgemäßen polymorphen
Spiraprilhydrochloridform, die in der Lage ist, einen Erkrankungszustand,
für welchen
eine Verabreichung eines Angiotensin-Converting-Enzym(ACE)-Hemmers
indiziert ist, zu verhindern, zu lindern oder zu eliminieren.
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Der
Begriff „pharmazeutisch
verträglich" bedeutet, dass der
Träger,
das Verdünnungsmittel
oder der Exzipient mit einer erfindungsgemäßen polymorphen Spiraprilhydrochloridform
verträglich
und für
einen Empfänger
davon nicht schädlich
ist.
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In
den Arzneimitteln der vorliegenden Erfindung zur oralen, sublingualen,
subkutanen, intramuskulären,
intravenösen,
topischen, intratrachealen, intranasalen, transdermalen oder rektalen
Verabreichung wird eine erfindungsgemäße polymorphe Spiraprilhydrochloridform
Tieren und Menschen in Verabreichungseinheitsformen, gemischt mit
herkömmlichen
pharmazeutisch verträglichen
Trägern
zur Prophylaxe oder Behandlung der vorstehenden Störungen oder
Erkrankungen verabreicht. Diese geeigneten Verabreichungseinheitsformen
schließen
Formen zur oralen Verabreichung wie Tabletten, Gelatinekapseln,
Pulver, Granulat und oral einzunehmende Lösungen oder Suspensionen, Formen
zur sublingualen, buckalen, intratrachealen oder intranasalen Verabreichung,
Formen zur subkutanen, intramuskulären oder intravenösen Verabreichung
und Formen zur rektalen Verabreichung ein. Zur topischen Verabreichung
kann eine erfindungsgemäße polymorphe
Spiraprilhydrochloridform in Cremes, Salben oder Lotionen verwendet
werden. Die orale Verabreichung ist bevorzugt.
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Zum
Erzielen der gewünschten
prophylaktischen oder therapeutischen Wirkung kann die Dosis einer erfindungsgemäßen polymorphen
Spiraprilhydrochloridform zwischen 0,01 und 50 mg pro kg Körpergewicht pro
Tag variieren. Jede Dosiseinheit kann 0,1 bis 1000 mg, vorzugsweise
1 bis 500 mg einer erfindungsgemäßen polymorphen
Spiraprilhydrochloridform in Kombination mit einem pharmazeutischen
Träger
enthalten. Diese Dosiseinheit kann 1 bis 5 Mal täglich verabreicht werden, sodass
eine tägliche
Dosis von 0,5 bis 5000 mg, vorzugsweise 1 bis 2500 mg verabreicht
wird.
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Wird
eine feste Zusammensetzung in Form von Tabletten hergestellt, wird
eine erfindungsgemäße polymorphe
Spiraprilhydrochloridform mit einem Vehikulum wie Gelatine, Stärke, Lactose,
Magnesiumstearat, Talkum, Gummi arabicum oder dergleichen gemischt.
Die Tabletten können
mit Saccharose, einem Cellulosederivat oder anderen geeigneten Substanzen überzogen
oder auf andere Weise behandelt werden, sodass sie eine verlängerte oder
verzögerte
Aktivität
aufweisen und eine vorbestimmte Wirkstoffmenge prinzipiell kontinuierlich
freisetzen.
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Ein
Präparat
in Form von Gelatinekapseln kann durch Mischen einer erfindungsgemäßen polymorphen
Spiraprilhydrochloridform mit einem Verdünnungsmittel und Gießen des
erhaltenen Gemischs in Weich- oder Hartgelatinekapseln erhalten
werden.
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Ein
Präparat
in Form eines Sirups oder Elixiers oder zur Verabreichung in Form
von Tropfen kann eine erfindungsgemäße polymorphe Spiraprilhydrochloridform
typischerweise in Verbindung mit einem vorzugsweise kalorienfreien
Süßstoff,
wahlweise Antiseptika wie Methylparaben und Propylparaben, sowie
einem Geschmackstoff und einer geeigneten Farbe enthalten.
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Wasserdispergierbares
Granulat oder ebensolche Pulver können eine erfindungsgemäße polymorphe Spiraprilhydrochloridform,
gemischt mit Dispersionsmitteln oder Netzmitteln oder Suspensionsmitteln
wie Polyvinylpyrrolidon, sowie Süßstoffen
oder Geschmackkorrektoren enthalten.
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Die
rektale Verabreichung wird unter Verwendung von Suppositorien bewirkt,
die mit bei der Rektaltemperatur schmelzenden Bindemitteln, z.B.
Polyethylenglycolen hergestellt werden.
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Die
parenterale Verabreichung wird unter Verwendung von wässrigen
Suspensionen, isotonischen Kochsalzlösungen oder sterilen, injizierbaren
Lösungen,
die pharmakologisch verträgliche
Dispersionsmittel und/oder Netzmittel, z.B. Propylenglycol oder
Butylenglycol enthalten, bewirkt.
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Eine
erfindungsgemäße polymorphe
Spiraprilhydrochloridform kann auch als Mikrokapseln mit, nach Eignung,
einem oder mehreren Trägern
oder Zusätzen
formuliert werden.
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Es
ist durch die vorliegende Erfindung auch eine im Wesentlichen wie
hier vorstehend beschriebene polymorphe Spiraprilhydrochloridform
zur therapeutischen Verwendung bereitgestellt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner eine im Wesentlichen wie hier
vorstehend beschriebene polymorphe Spiraprilhydrochloridform zur
Behandlung eines Erkrankungszustands, der durch die Verabreichung eines
Angiotensin-Convertinb Enzym(ACE)-Hemmers verhindert, gelindert
oder eliminiert wird, bereit. Insbesondere stellt die vorliegende
Erfindung eine im Wesentlichen wie hier vorstehend beschriebene
polymorphe Spiraprilhydrochloridform zur Behandlung und Vorbeugung
einer Anzahl von Störungen,
einschließlich
Herzkreislaufstörungen
wie Bluthochdruck, dekompensierter Herzinsuffizienz und Linksherzdysfunktion,
und Neuropathie bei Diabetes mellitus bereit Die vorliegende Erfindung
kann durch die folgenden Figuren und nichtbeschränkenden Beispiele weiter veranschaulicht
werden.
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Mit
Bezug auf die Figuren sind diese wie folgt:
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1:
Röntgenpulverdiffraktogramm
von erfindungsgemäßem, wasserfreiem
Spiraprilhydrochlorid, erhalten unter Verwendung eines Philips X'Pert PRO mit CuKα-Strahlung
im Bereich 2θ =
3-40°
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2:
Röntgenpulverdiffraktogramm
von Spiraprilhydrochloridpolymorph I, erhalten unter Verwendung
eines Philips X'Pert
PRO mit CuKα-Strahlung
im bereich 2θ =
3-40°.
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3:
Röntgenpulverdiffraktogramm
von Spiraprilhydrochloridpolymorph II, erhalten unter Verwendung
eines Philips X'Pert
PRO mit CuKα-Strahlung
im bereich 2θ =
3-40°.
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4:
Röntgenpulverdiffraktogramm
von Spiraprilhydrochloridpolymorph III, erhalten unter Verwendung
eines Philips X'Pert
PRO mit CuKα-Strahlung
im bereich 2θ =
3-40°.
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5:
Röntgenpulverdiffraktogramm
von Spiraprilhydrochloridpolymorph IV, erhalten unter Verwendung
eines Philips X'Pert
PRO mit CuKα-Strahlung
im bereich 2θ =
3-40°.
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6:
Röntgenpulverdiffraktogramm
von Spiraprilhydrochloridpolymorph V, erhalten unter Verwendung
eines Philips X'Pert
PRO mit CuKα-Strahlung
im bereich 2θ =
3-40°.
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Die
folgenden Beispiele dienen einzig zum Zwecke der Veranschaulichung
der Erfindung und sollen den Umfang der vorliegenden Erfindung keinesfalls
beschränken.
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Spiraprilhydrochloridmonohydrat
kann gemäß den Verfahren,
beschrieben in
US 4470972 ,
siehe Beispiel 4, und
US 5403593 ,
siehe Beispiel 1 hergestellt werden.
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Eine
XRPD-Analyse wurde auf einem Diffraktometer des Typs Philips X'Pert PRO unter Verwendung von
CuKα1-Strahlung
durchgeführt Versuchsbedingungen:
Probenhalterpräparation | Proben
wurden nach dem Pulverisieren mit einem Mörser und Pistill direkt auf
den Siliciumhalter des Typs PW1817/32 „Null-Hintergrund" aufgebracht |
Gerät | Philips
X'Pert PRO |
Goniometer | PW3050/60 |
Generator | PW3040;
45 kV, 40 mA |
Röntgenröhre | PW3373/00;
Cu-Anode LFF |
Fokus | Linear |
Probenstufe | PW3072/60
oder PW3064 |
Scanwinkelbereich
(2θ) | 4-40° |
Scanmodus | Kontinuierlicher
Absolutscan |
Schrittgröße (2θ) | 0,016° |
Zeit
pro Schritt | 100
Sekunden |
Röntgenstrahlung | λ(CuKα1)
= 1,540598 Å |
Erster
Sollerschlitz | 0,04
rad |
PDS | Fixiert,
Divergenz 1/2° |
Erste
Maske | 10
mm |
Zweiter
Sollerschlitz | 0,04
rad |
Monochromator | Inc.
Strahl α1 Cu/Co für
Reflexionsmodus |
Detektor | X'Celerator (2,022° 2θ) |
Kontrollprogramm | X'Pert Data Collector |
Temperatur | 293 ± 3K |
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Die
Einzelkristallstudie wurde unter Verwendung eines CCD-Diffraktometers
des Typs Bruker Nonius FR591/Kappa mit CuKα-Strahlung bei einer Temperatur
von 293 (3)K durchgeführt.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Herstellung von wasserfreiem
Spiraprilhydrochlorid
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50
mg Spiraprilhydrochloridmonohydrat wurden in 3 ml Dioxan unter Erwärmen gelöst, und
5 ml n-Amylacetat wurde zugetropft. Das erhaltene Produkt wurde
abfiltriert, um 54 mg weiße
Kristalle zu erhalten.
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BEISPIEL 2
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Herstellung von wasserfreiem
Spiraprilhydrochlorid
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50
mg Spiraprilhydrochloridmonohydrat wurden in 3 ml Acetonitril unter
Erwärmen
gelöst.
Molekularsieb wurde zugesetzt, um überschüssiges Wasser zu entfernen,
und dann abfiltriert. Die Lösung
wurde gekühlt,
um die Kristallisation stattfinden zu lassen. zur Einzelröntgendiffraktion
geeignete Kristalle wurden erhalten. Diese wurden abfiltriert und
mit Acetonitril gewaschen.
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BEISPIEL 3
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Herstellung von Spiraprilhydrochloridform
1
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50
mg Spiraprilhydrochloridmonohydrat wurden in 3 ml 1,2-Propylencarbonat
gelöst.
Molekularsieb wurde zugesetzt, um überschüssiges Wasser zu entfernen,
und dann abfiltriert. Die Kristallisation erfolgte bei Raumtemperatur.
Das Produkt wurde abfiltriert und mit 1,2-Propylencarbonat gewaschen,
um 11 mg weißes kristallines
Produkt zu erhalten.
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BEISPIEL 4
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Herstellung von Spiraprilhydrochloridform
II
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50
mg Spiraprilhydrochloridmonohydrat wurden in 3 ml wasserfreiem Dioxan
unter Erwärmen
gelöst. 2,5
ml wasserfreies Octan wurden zugetropft, was zu einer Ausfällung eines
Produkts führte,
das abfiltriert wurde, um 52 mg weißes kristallines Produkt zu
erhalten.
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BEISPIEL 5
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Herstellung von Spiraprilhydrochloridform
III
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50
mg Spiraprilhydrochloridmonohydrat wurden in 3 ml wasserfreiem Dioxan
unter Erwärmen
gelöst. 5
ml wasserfreies Benzol wurden zugetropft, was zu einer Ausfällung eines
Produkts führte,
das abfiltriert wurde, um 44 mg eines weißen kristallinen Produkts zu
erhalten.
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BEISPIEL 6
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Herstellung von Spiraprilhydrochloridform
IV
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50
mg Spiraprilhydrochloridmonohydrat wurden in 3 ml wasserfreiem Dioxan
unter Erwärmen
gelöst. 4
ml wasserfreier tert-Butylmethylether wurden zugetropft, was zu
einer Ausfällung
eines Produkts führte,
das abfiltriert wurde, um 41 mg eines weißen kristallinen Produkts zu
erhalten.
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BEISPIEL 7
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Herstellung von Spiraprilhydrochloridform V
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50
mg Spiraprilhydrochloridmonohydrat wurden in 3 ml wasserfreiem Dioxan
unter Erwärmen
gelöst. 4
ml wasserfreies Tetrachlormethan wurden zugetropft, was zu einer
Ausfällung
eines Produkts führte,
das abfiltriert wurde, um 37 mg eines weißen kristallinen Produkts zu
erhalten.