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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kaltgasspritzdüse gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Das
Kaltgasspritzen ist ein Beschichtungsverfahren, bei dem ein pulverförmiger
Beschichtungswerkstoff mit sehr hoher Geschwindigkeit auf ein Trägermaterial
aufgebracht wird. Hierzu werden die Pulverpartikel in einen Gasstrahl
aus aufgeheiztem Prozessgas injiziert, wobei der Gasstrahl zuvor durch
Expansion in einer meist lavalartig geformten Düse auf Überschallgeschwindigkeit
beschleunigt wurde.
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Die
injizierten Spritzpartikel werden durch Injektion in den Gasstrahl
auf eine so hohe Geschwindigkeit beschleunigt, dass sie im Gegensatz
zu anderen thermischen Spritzverfahren auch ohne vorangehendes An-
oder Aufschmelzen beim Aufprall auf das Substrat eine dichte und
fest haftende Schicht bilden.
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Düsen
zum Kaltgasspritzen werden aus Metall, aus Metalllegierungen, aus
Leichtmetall, zum Beispiel aus Aluminium, oder aus Hartstoff, zum
Beispiel aus Wolframcarbid, hergestellt. Hierbei können sowohl
Volldüsen als auch geteilte Düsen, beispielsweise
aus zwei Halbschalen zusammengesetzte Düsen, zum Kaltgasspritzen
eingesetzt werden.
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In
der Druckschrift
DE
102 07 519 A1 aus dem Stand der Technik ist ein aus Keramik
gebildeter Düseneinsatz offenbart, der in den Bereich des
engsten Querschnitts der Kaltgasspritzdüse eingesetzt wird,
um eine hohe Verschleißfestigkeit der Kaltgasspritzdüse
zu erreichen.
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Eine
Kaltgasspritzdüse, bei der der konvergierende Abschnitt
mit dem nicht-konvergierenden Abschnitt im Bereich des geringsten
Durchmessers lösbar verbunden ist, beschreibt die Druckschrift
JP 2005 095 886 A aus
dem Stand der Technik. Eine derartige lösbare Verbindung
bietet beispielsweise den Vorteil, dass bei Verschleiß des
Düsenhalses nicht die gesamte Düse ausgewechselt
werden muss. Ferner kann in Abhängigkeit von der Anwendung
und von der gewünschten Gasgeschwindigkeit ein nicht-konvergierender
Abschnitt mit beliebigem Divergenzwinkel eingesetzt werden.
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Aus
der Druckschrift
WO
03/041868 A2 aus dem Stand der Technik ist eine Kaltgasspritzdüse
bekannt, die in Strömungsrichtung mindestens zwei Teile
aufweist, wobei das zweite Teil leicht auswechselbar ist. Hierbei
können diese beiden Teile aus unterschiedlichen Werkstoffen,
beispielsweise aus metallischem Werkstoff, aus Keramik und/oder
aus Kunststoff, gebildet sein.
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Beim
Verspritzen niedrig schmelzender Materialien, zum Beispiel von Aluminium
oder von Zink (und deren Legierungen), kommt es jedoch verschiedentlich
zu Anbackungen in der Düse, was zu erheblichen Störungen
des Spritzprozesses führt.
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Eine
Kaltgasspritzdüse gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 ist in der Druckschrift
EP 1 462 546 B1 (deutsche Übersetzung:
DE 60 2004 000 936 T2 )
aus dem Stand der Technik offenbart. Bei dieser Kaltgasspritzdüse
ist zumindest der nicht-konvergierende bzw. divergierende Bereich
aus Polybenzimidazol (PBI) gebildet, um ein Verstopfen der Düse
bei Verwendung niedrig schmelzender Pulverpartikel zu verhindern.
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Polybenzimidazol
hat die Formel Poly(2,2'-(m-phenylen)-5,5'-bibenzimidazol) und ist kommerziell
unter dem Markennamen Celazole erhältlich. Zum Einsatz
in einer Kaltgasspritzdüse ist Polybenzimidazol aufgrund
seiner sehr hohen Temperaturbeständigkeit besonders geeignet.
So lässt Polybenzimidazol Dauergebrauchstemperaturen von mehr
als etwa 310 Grad Celsius zu. Ferner hat Polybenzimidazol eine hohe
und über einen weiten Temperaturbereich nahezu konstante
mechanische Festigkeit.
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Aufgrund
seiner extremen Härte kann Polybenzimidazol jedoch zu einer
Herausforderung bei der Zerspanung werden. So wird empfohlen, Einfassungen
vorzusehen, um ein Ausreißen von Kanten beim Zerspanen
zu vermeiden. Ferner ist bei der Teileauslegung der verhältnismäßig
hohen Kerbeempfindlichkeit von Polybenzimidazol Rechnung zu tragen,
das heißt Ecken sind auszurunden. Neben der schwierigen
Verarbeitbarkeit ist der vergleichsweise hohe Preis ein weiterer
Nachteil des Thermoplasts Polybenzimidazol.
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Ferner
stellt Polybenzimidazol spezifische Anforderungen bei der Lagerung.
So sollen auf enge Toleranzen zerspante Fertigteile in luftdicht
verschlossenen, mit einem Trockenmittel versehenen Beuteln gelagert
werden, um Dimensionsveränderungen durch Feuchtigkeitsaufnahme
zu verhindern. Feuchte Teile, die im Betrieb schnell mit Temperaturen über
200 Grad Celsius konfrontiert werden, sollen vor dem Gebrauch zuerst
getrocknet werden, um Verformungen durch thermischen Schock zu vermeiden.
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Darstellung der vorliegenden Erfindung:
Aufgabe, Lösung, Vorteile
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Ausgehend
von den vorstehend dargelegten Nachteilen und Unzulänglichkeiten
sowie unter Würdigung des umrissenen Standes der Technik
liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kaltgasspritzdüse
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass ein Verstopfen
der Kaltgasspritzdüse mit Spritzpartikeln in zuverlässiger
Weise verhindert wird und die Kaltgasspritzdüse dennoch einfach
sowie preiswert herstellbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Kaltgasspritzdüse mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und zweckmäßige Weiterbildungen der vorliegenden
Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
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Mithin
basiert die vorliegende Erfindung darauf, dass die Kaltgasspritzdüse
zumindest in demjenigen Bereich, in dem die Spritzpartikel leicht
anbacken, insbesondere im Düsenhals bzw. im engsten Querschnitt
der Düse, aus mindestens einem im Vergleich zu Polybenzimidazol
einfach verarbeitbaren, hitzebeständigen Kunststoff gefertigt
ist.
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Vorteilhafterweise
weist der Kunststoff, aus dem die Düse zumindest im Bereich
ihres geringsten Durchmessers gebildet ist, einen Schmelzpunkt von über
etwa 250 Grad Celsius, beispielsweise von über etwa 300
Grad Celsius, insbesondere von über etwa 400 Grad Celsius,
auf.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung kann als hitzebeständiger Kunststoff
beispielsweise mindestens ein hochtemperaturbeständiger
thermoplastischer Kunststoff aus der Gruppe der Polyetherketone (PEK),
insbesondere
- – Polyetheretherketon
(PEEK) mit einer Schmelztemperatur von 335 Grad Celsius und/oder
- – Polyetherketonketon (PEKK) mit einem Schmelzpunkt
von 391 Grad Celsius
eingesetzt werden.
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Polyetherketone
haben eine hohe mechanische Festigkeit, Steifigkeit und Kriechfestigkeit über einen
weiten Temperaturbereich; dennoch sind Polyetherketone relativ einfach
bearbeitbar, beispielsweise durch Spanen. Ein weiterer Vorteil der
Polyetherketone ist ihre inhärente Flammwidrigkeit und
die sehr geringe Rauchentwicklung im Brandfall. Ferner weisen Polyetherketone
eine ausgezeichnete Verschleißfestigkeit sowie gute Gleiteigenschaften
auf. Ein Anbacken der Spritzpartikel wird somit in zuverlässiger
Weise verhindert.
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Alternativ
oder ergänzend zu Polyetherketon kann der hitzebeständige
Kunststoff auch im Wesentlichen aus Polyimid (PI) sein; zentrale
Eigenschaften von Polyimid, das beispielsweise von der Firma DuPont
unter dem Handelsnamen Vespel vertrieben wird, sind
- – eine hohe mechanische Festigkeit, Härte,
Steifigkeit und Zähigkeit,
- – ein hohes mechanisches Dämpfungsvermögen,
- – eine gute Ermüdungsfestigkeit,
- – eine sehr hohe Verschleißfestigkeit,
- – gute Gleit- und Notlaufeigenschaften,
- – eine gute Bearbeitbarkeit, insbesondere mittels Spanen,
sowie
- – eine gute Temperaturbeständigkeit.
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Polyimid
kann in einem Temperaturbereich zwischen dem absoluten Nullpunkt
und kurzfristig bis weit über etwa 400 Grad Celsius eingesetzt
werden. Hierbei ist die thermische und elektrische Leitfähigkeit
von Polyimid sehr gering. Ferner hat Polyimid für einen
Kunststoff einen verhältnismäßig geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten
sowie eine gute Dimensionsstabilität und ermöglicht
demzufolge die Herstellung von Bauteilen mit engen Toleranzen. Ein weiterer
Vorteil ist darin zu sehen, dass die Eigenschaften von Polyimid
beispielsweise durch Beimengung von Graphit oder von Polytetrafluorethylen (PTFE)
gezielt verändert werden können.
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Alternativ
oder ergänzend zu den vorgenannten Kunststoffen kann der
hitzebeständige Kunststoff der Kaltgasspritzdüse
gemäß der vorliegenden Erfindung ferner aus Polytetrafluorethylen (PTFE)
gebildet sein.
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Polytetrafluorethylen,
umgangssprachlich auch unter dem Handelsnamen Teflon bekannt, ist besonders
vorteilhaft, weil es einen sehr geringen Reibungskoeffizienten hat.
Es existiert nahezu kein Material, das an Polytetrafluorethylen
haften bleibt, denn die Oberflächenspannung von Polytetrafluorethylen
ist extrem niedrig. Ein Anbacken von in den Gasstrahl injizierten
Spritzpartikeln an der Innenwand der Kaltgasspritzdüse
wird durch ein Auskleiden mit Polytetrafluorethylen in besonders
zuverlässiger Weise verhindert. Ferner hat Polytetrafluorethylen
eine sehr gute Bearbeitbarkeit.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
weist das Polytetrafluorethylen Calciumfluorid, insbesondere einen
Anteilsbereich von etwa fünfzehn Gewichtsprozent Calciumfluorid
bis etwa fünfzig Gewichtsprozent Calciumfluorid, beispielsweise
einen Anteil von etwa 25 Gewichtsprozent Calciumfluorid oder von
etwa vierzig Gewichtsprozent Calciumfluorid, auf.
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Alternativ
oder ergänzend zu den vorgenannten Kunststoffen kann gemäß der
vorliegenden Erfindung der hitzebeständige Kunststoff des
Weiteren im Wesentlichen aus faserverstärktem, insbesondere
aus glasfaserverstärktem und/oder aus kohlenfaserverstärktem
und/oder aus kohlenstofffaserverstärktem, Kunststoff gebildet
sein; dies bietet den Vorteil einer geringeren Verformbarkeit.
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Faser-Kunststoff-Verbunde
weisen in der Regel hohe spezifische Festigkeiten und Steifigkeiten
auf. Hierbei können die mechanischen und thermischen Eigenschaften
von Faser-Kunststoff-Verbunden über eine Vielzahl von Parametern
eingestellt wer den. Ferner können neben der Faser-Matrix-Kombination
zum Beispiel der Faserwinkel, der Faservolumenanteil und/oder die
Schichtreihenfolge variiert und auf diese Weise eine besonders leichte Bearbeitbarkeit
erreicht werden.
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Alternativ
oder ergänzend zu den vorgenannten Kunststoffen kann gemäß der
vorliegenden Erfindung der hitzebeständige Kunststoff schließlich im
Wesentlichen aus MICA gebildet sein.
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Um
ein Verwirbeln des Gases und der Spritzpartikel zu vermeiden (derartige
Verwirbelungen sind nachteilig, denn hierdurch wird die Geschwindigkeit des
Gases bzw. der Spritzpartikel und somit die Auftragsenergie der
Spritzpartikel verringert), kann in vorteilhafter Weiterbildung
der vorliegenden Erfindung der geringste Durchmesser des konvergierenden
Abschnitts vom geringsten Durchmesser des nicht-konvergierenden
Abschnitts differieren, insbesondere der geringste Durchmesser des
konvergierenden Abschnitts kleiner als der geringste Durchmesser
des nicht-konvergierenden Abschnitts sein.
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Alternativ
oder ergänzend hierzu kann der Durchmesser des dem konvergierenden
Abschnitt zugewandten Teils des Verbindungselements vom Durchmesser
des dem Verbindungselement zugewandten Teils des konvergierenden
Abschnitts differieren, insbesondere der Durchmesser des dem konvergierenden
Abschnitt zugewandten Teils des Verbindungselements größer
als der Durchmesser des dem Verbindungselement zugewandten Teils
des konvergierenden Abschnitts sein.
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Alternativ
oder ergänzend hierzu kann der Durchmesser des dem nicht-konvergierenden
Abschnitt zugewandten Teils des Verbindungselements vom Durchmesser
des dem Verbindungselement zugewandten Teils des nicht-konvergierenden
Abschnitts differieren, insbesondere der Durchmesser des dem nicht-konvergierenden
Abschnitt zugewandten Teils des Verbindungselements kleiner als der
Durchmesser des dem Verbindungselement zugewandten Teils des nicht-konvergierenden
Abschnitts sein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Kaltgasspritzpistole
mit mindestens einer Kaltgasspritzdüse gemäß der
vorstehend dargelegten Art.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Wie
bereits vorstehend dargelegt, gibt es verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und
weiterzubilden. Hierzu wird einerseits auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten
Ansprüche verwiesen, andererseits werden weitere Ausgestaltungen, Merkmale
und Vorteile der vorliegenden Erfindung nachstehend unter Anderem
anhand der durch 1 bis 4C veranschaulichten
fünf Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 in
schematischer Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Kaltgasspritzdüse gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 in
schematischer Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel
einer Kaltgasspritzdüse gemäß der vorliegenden
Erfindung;
-
3 in
schematischer Darstellung ein drittes Ausführungsbeispiel
einer Kaltgasspritzdüse gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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4A in
schematischer Darstellung ein viertes Ausführungsbeispiel
einer Kaltgasspritzdüse gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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4B in
schematischer Darstellung ein fünftes Ausführungsbeispiel
einer Kaltgasspritzdüse gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
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4C in
schematischer Darstellung eine Detailansicht der Kaltgasspritzdüse
aus 4A bzw. aus 4B.
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Gleiche
oder ähnliche Ausgestaltungen, Elemente oder Merkmale sind
in 1 bis 4C mit identischen
Bezugszeichen versehen.
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Bester Weg zur Ausführung der
vorliegenden Erfindung
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Zur
Vermeidung überflüssiger Wiederholungen beziehen
sich die nachfolgenden Erläuterungen hinsichtlich der Ausgestaltungen,
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung (soweit nicht anderweitig
angegeben)
- – sowohl auf das in 1 dargestellte
erste Ausführungsbeispiel einer Kaltgasspritzdüse 100 gemäß der
vorliegenden Erfindung
- – als auch auf das in 2 dargestellte
zweite Ausführungsbeispiel einer Kaltgasspritzdüse 100' gemäß der
vorliegenden Erfindung
- – als auch auf das in 3 dargestellte
dritte Ausführungsbeispiel einer Kaltgasspritzdüse 100'' gemäß der
vorliegenden Erfindung
- – als auch auf das in 4A und
in 4C dargestellte vierte Ausführungsbeispiel
einer Kaltgasspritzdüse 100''' gemäß der
vorliegenden Erfindung
- – als auch auf das in 4B und
in 4C dargestellte fünfte Ausführungsbeispiel
einer Kaltgasspritzdüse 100'''' gemäß der
vorliegenden Erfindung.
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Im
anhand 1 veranschaulichten ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist eine zum Beschleunigen von Gas und
von Spritzpartikeln vorgesehene Kaltgasspritzdüse 100 (mit
Blende 210, Pulverrohr 220 und Gaskammer 50)
gezeigt, die im Bereich 10 ihres geringsten Durchmessers
von einem in Strömungsrichtung S konvergierenden Abschnitt 20 in
einen in Strömungsrichtung S nicht-konvergierenden Abschnitt 30 übergeht.
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Um
ein Verstopfen der Düse 100 mit Spritzpartikeln,
insbesondere beim Einsatz von niedrig schmelzendem Material, beispielsweise
von Aluminium, zu verhindern, ist die Kaltgasspritzdüse 100 im Bereich 10 des
geringsten Durchmessers aus hitzebeständigem Kunststoff
gebildet.
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Es
ist also möglich, dass sich der konvergierende Abschnitt 20,
der nicht-konvergierende Abschnitt 30 und/oder mindestens
ein Verbindungselement 40 im Material unterscheiden.
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Beispielsweise
kann, wie in 2 und in 4B dargestellt,
- – der konvergierende Abschnitt 20 überwiegend aus
Metall und/oder überwiegend aus mindestens einer Metalllegierung
und/oder überwiegend aus mindestens einem Hartstoff, beispielsweise
aus Wolframcarbid, und
- – der nicht-konvergierende Abschnitt 30 und/oder das
Verbindungselement 40 überwiegend aus dem hitzebeständigen
Kunststoff
gebildet sein.
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Bei
einer derartigen Teilfertigung der erfindungsgemäßen
Düse aus entsprechendem hitzebeständigem Kunststoff
beginnt der aus Kunststoff gefertigte Teil vorteilhafterweise im
Bereich 10 des dünnsten Querschnitts der Düse,
so dass der Bereich, in dem das Gas expandiert, aus Kunststoff ist.
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Bei
einer geteilt gefertigten Ausführungsform der Kaltgasspritzdüse 100' bzw. 100'''' (vgl. 2 bzw. 4B),
bei der das erste Segment, also der konvergierende Abschnitt 20,
aus Metall, aus mindestens einer Metalllegierung, aus Carbid, aus
Oxid und/oder aus mindestens einem Hartstoff gebildet ist, kann
mit höheren Gastemperaturen als bei einer komplett aus
Kunststoff gefertigten Kaltgasspritzdüse gefahren werden.
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Die
Temperatur des in die Kaltgasspritzdüse 100' bzw. 100'''' eingespeisten
Gases kann beliebig hoch gewählt werden, weil am engsten
Querschnitt 10 der Düse 100' bzw. 100'''',
also am Expansionsort, das Gas schlagartig kalt wird. Selbst wenn
die Kaltgasspritzdüse mit 600 Grad Celsius heißem
Gas gespeist wird, beträgt die Gastemperatur an der Stelle, an
der der hitzebeständige Kunststoff beginnt, weniger als
300 Grad Celsius.
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Da
die Gasgeschwindigkeit innerhalb der Kaltgasspritzdüse
von der Temperatur des in die Kaltgasspritzdüse eingespeisten
Gases abhängt, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Kaltgasspritzdüse 100' bzw. 100'''' mit
Gas gespeist werden kann, das eine Temperatur von über
310 Grad Celsius, insbesondere von über 600 Grad Celsius,
beispielsweise von über etwa 1:500 Grad Celsius, aufweist.
Auf diese Weise können höhere Gasgeschwindigkeiten
und damit auch höhere Partikelgeschwindigkeiten erreicht
werden, was wiederum zu mehr Effizienz und besseren Schichten führt.
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Wie
beim vierten Ausführungsbeispiel der Kaltgasspritzdüse 100''' in 4A gezeigt,
kann aber auch die gesamte Düse, also der konvergierende
Abschnitt 20, der nicht-konvergierende Abschnitt 30 und/oder
das Verbindungselement 40 aus dem hitzebeständigen
Kunststoff gebildet sein. Hierbei kann die Düse aus zwei
Halbschalen gebaut oder eine Volldüse sein.
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Der
hitzebeständige Kunststoff besteht im Wesentlichen
- – aus mindestens einem Kunststoff
aus der Gruppe der Polyetherketone (PEK) und/oder
- – aus Polyimid (PI) und/oder
- – aus Polytetrafluorethylen (PTFE) und/oder
- – aus faserverstärktem Kunststoff und/oder
- – aus MICA.
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Wie
in 1, in 2 und in 4A dargestellt,
kann der nicht-konvergierende Abschnitt 30 der Kaltgasspritzdüse
in Strömungsrichtung S divergierend sein. Hierdurch wird
die Beschleunigung des Gases unterstützt.
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Der
nicht-konvergierende Abschnitt 30 kann aber auch, wie etwa
im dritten Ausführungsbeispiel der Kaltgasspritzdüse 100'',
hohlzylinderförmig oder im Wesentlichen hohlzylinderförmig
sein.
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Besonders
vorteilhafterweise ist der konvergente Abschnitt 20 mit
dem nicht-konvergenten Abschnitt 30 im Bereich 10 des
geringsten Durchmessers lösbar verbunden. Dies ist in 1,
in 2 und in 3 durch
eine senkrechte gestrichelte Linie veranschaulicht.
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Hierbei
kann der konvergierende Abschnitt 20 mit dem nicht-konvergierenden
Abschnitt 30
- – unmittelbar
(vgl. 1, 2, 4A, 4B, 4C)
oder
- – mittelbar (vgl. 3) über
das zum Beispiel als Überbrückungsteil oder als Übergangsstück
ausgebildete
Verbindungselement 40 verschraubbar und/oder verklemmbar
sein. Im vierten Ausführungsbeispiel der Kaltgasspritzdüse 100''' (vgl. 4A, 4C)
ist beispielsweise der konvergierende Abschnitt 20 unmittelbar über
eine Schraub- oder Klemmverbindung 40 mit dem nicht-konvergierenden Abschnitt 30 verbunden.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften, anhand 4A, 4B und 4C veranschaulichten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung differiert der
geringste Durchmesser des konvergierenden Abschnitts 20 oder
des dem konvergierenden Abschnitt 20 zugewandten Teils 42 des
Verbindungselements 40 vom geringsten Durchmesser des nicht-konvergierenden
Abschnitts 30 oder des dem nicht-konvergierenden Abschnitt 30 zugewandten Teils 44 des
Verbindungselements 40.
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Insbesondere
ist der geringste Durchmesser des konvergierenden Abschnitts 20 oder
des dem konvergierenden Abschnitt 20 zugewandten Teils 42 des
Verbindungselements 40 kleiner als der geringste Durchmesser
des nicht-konvergierenden Abschnitts 30 oder des dem nicht-konvergierenden
Abschnitt 30 zugewandten Teils 44 des Verbindungselements 40.
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Dieser
leichte Versatz des konvergierenden Abschnitts 20 und des
nicht-konvergierenden Abschnitts 30 dient dazu, ein Verwirbeln
des Gases und der Spritzpartikel zu vermeiden. Derartige Verwirbelungen
sind nachteilhaft, denn hierdurch wird die Geschwindigkeit des Gases
bzw. der Spritzpartikel und somit die Auftragsenergie der Spritzpartikel
verringert. Mittels der erfindungsgemäß ausgewählten
hitzebeständigen Kunststoffe ist eine Düse mit
einem derartigen Versatz besonders leicht herstellbar, wobei diese
Düse zudem auch sehr dauerhaft ist.
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- 100
- Kaltgasspritzdüse
(= erstes Ausführungsbeispiel; vgl. 1)
- 100'
- Kaltgasspritzdüse
(= zweites Ausführungsbeispiel; vgl. 2)
- 100''
- Kaltgasspritzdüse
(= drittes Ausführungsbeispiel; vgl. 3)
- 100'''
- Kaltgasspritzdüse
(= viertes Ausführungsbeispiel; vgl. 4A, 4C)
- 100''''
- Kaltgasspritzdüse
(= fünftes Ausführungsbeispiel; vgl. 4B, 4C)
- 10
- Bereich
des geringsten Durchmessers der Kaltgasspritzdüse 100, 100', 100'', 100''', 100''''
- 20
- in
Strömungsrichtung S konvergierender oder konvergenter Abschnitt
der Kaltgasspritzdüse 100, 100', 100'', 100''', 100''''
- 22
- dem
Verbindungselement 40 zugewandter Teil des konvergierenden
Abschnitts 20
- 30
- nicht-konvergierender
oder nicht-konvergenter, insbesondere hohlzylinderförmiger oder
in Strömungsrichtung S divergierender, Abschnitt der Kaltgasspritzdüse 100, 100', 100'', 100''', 100''''
- 32
- dem
Verbindungselement 40 oder dem konvergierenden Abschnitt 20 zugewandter
Teil des nicht-konvergierenden Abschnitts 30
- 40
- Verbindungselement,
insbesondere Überbrückungsteil oder Übergangsstück
- 42
- dem
konvergierenden Abschnitt 20 zugewandter Teil des Verbindungselements 40
- 44
- dem
nicht-konvergierenden Abschnitt 30 zugewandter Teil des
Verbindungselements 40
- 50
- Gaskammer
der Kaltgasspritzdüse 100, 100', 100'', 100''', 100''''
- 210
- Blende
- 220
- Pulverrohr
- S
- Strömungsrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
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