DE102007031491A1 - Cremereinigungstuch für die dekorative Kosmetik - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Cremetuch vorgeschlagen, das ein Trägermaterial und ein hochviskoses Tränkungsmedium in Form einer Öl-/Wasser-Emulsion mit flüssigkristalliner Phase umfasst, wobei das Tränkungsmedium homogen über das Trägermaterial verteilt ist, indem das Tränkungsmedium vom Trägermaterial bei geringer Sättigung nur durch Adsorption in den Fasern, bei höherer Sättigung zusätzlich durch Bildung von flüssigkristallinen Phasen um die Fasern und bei vollständiger Sättigung zusätzlich durch Auffüllen der Zwischenräume im Trägermaterial verteilt ist. Das Cremetuch zeichnet sich dadurch aus, dass es Pigmente in homogener Verteilung enthält.
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die vorliegende Erfindung betrifft Cremetücher oder Cremepads im Bereich der dekorativen Kosmetik, insbesondere unter Verwendung von Pigmenten.
- Hintergrund der Erfindung und Stand der Technik
- Es liegt in den Bedürfnissen der Menschheit, die Haut zu reinigen und zu pflegen. Insbesondere seit Mitte des 20. Jahrhunderts wurden neben den klassischen Seifen („Rinse off") auch viele weitere Produkte zur Körperpflege und Körperreinigung entwickelt. Neben der festen Seife entstand die Flüssigseife, um nur ein Beispiel zu nennen.
- Neben der eindeutigen Reinigung der Haut hat die Pflege einen immer bedeutsameren Stellenwert eingenommen. Daraus entwickelte sich eine hohe Nachfrage für kosmetische Erzeugnisse („Leave on"), welche einen neuen Produktbereich bilden konnten. Dazu wird bevorzugt eine Pflegecreme mit speziellen Produktausrichtungen angeboten. Da diese Produkte nicht abgewaschen werden, ist es erforderlich, besonders milde und für die Haut nicht reizende Edukte einzusetzen.
- In den letzten 20 Jahren wurden diese Produktideen erstmals auf feuchte Tücher übertragen. Neben dem feuchten Toilettenpapier wurden Produkte wie feuchte Babytücher und in jüngster Zeit auch feuchte Kosmetiktücher entwickelt.
- Dabei ist zunächst zwischen dem Trägermaterial und den Lotionen zu unterscheiden, wobei die Lotionen wiederum in tensidische Systeme und Emulsionen zu unterteilen sind. Die tensidischen Systeme setzen sich zusammen aus Komponenten wie Parfümöl, Wasser, Konservierungsmitteln und Wirkstoffen, während die Emulsionen neben Parfümöl, Wasser, Konservierungsmitteln und Wirkstoffen auch Komponenten wie Öl und Emulgatoren enthalten. Die Emulsionen werden in Babytüchern und Kosmetiktüchern eingesetzt, da es auf Grund der reinigenden und pflegenden Eigenschaften unbedingt erforderlich ist, eine unpolare Phase einzuarbeiten.
- Trägermaterialien im Bereich der Pflege sind die so genannten Spunlace-Gewebesorten. Dieser Begriff definiert die Herstellung des Trägermaterials. Verschiedene Substanzen (Baumwolle, Kunststofffasern, Viskose, u. a.), mindestens zwei, werden miteinander unter Wasserstrahl vermengt. Die Grammatur kann dabei von 30–120 g/m2 variiert werden. Ob es sich dabei um eine glatte oder geprägte Oberflächenstruktur handelt, ist hier nicht von Bedeutung. Bestreben ist es lediglich, ein möglichst weiches Material zur sanften Pflege einzusetzen. Auf diesem Gebiet sind in den letzten Jahren entscheidende Fortschritte zu verzeichnen. Mittlerweile können viele unterschiedliche Natur- und synthetische Fasern reinst oder miteinander vermengt hergestellt werden.
- In der internationalen Anmeldung
PCT/EP2007/000556 - Bisher wurden Feuchttücher immer im Verbund eines Trägermaterials mit einer homogenen Lotion bzw. Emulsion erstellt – das Einarbeiten von Pigmenten (Feststoffen) im Hinblick auf eine homogene Verteilung der Pigmente an der Oberfläche eines Vlies' stellte bisher allerdings ein ungelöstes Problem dar. So gibt es seit Bestehen der dekorativen Kosmetik (Lippenstifte, Make up etc.) im Feuchttuchsegment bisher lediglich Abschminktücher/Pads, jedoch keine Produkte, welche das Schminken mit einem Pad oder Tuch ermöglichen. Der Grund dafür liegt überwiegend im Sedimentieren der schwereren Pigmente: In einer niedrigviskosen Emulsion bewegen sich die festen Teilchen, bedingt durch die Gravitation und den geringen inneren Widerstand der Emulsion, zum niedrigsten Punkt.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung lag daher in der Entwicklung eines Feuchttuchs, in das Pigmente in homogener Verteilung eingearbeitet werden können.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, durch Verwendung der Cremetuch-Technologie, wie sie in der oben genannten internationalen Anmeldung
PCT/EP2007/000556 - Dieses Ziel ist erreicht worden durch ein Cremetuch nach Anspruch 1. Das Cremetuch umfasst demgemäss ein Trägermaterial und ein hochviskoses Tränkungsmedium in Form einer Öl-/Wasser-Emulsion mit flüssigkristalliner Phase, wobei das Tränkungsmedium homogen über das Trägermaterial verteilt ist, indem das Tränkungsmedium vom Trägermaterial bei geringer Sättigung nur durch Adsorption in den Fasern, bei höherer Sättigung zusätzlich durch Bildung von flüssigkristallinen Phasen um die Fasern und bei vollständiger Sättigung zusätzlich durch Auffüllen der Zwischenräume im Trägermaterial verteilt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Cremetuch Pigmente in homogener Verteilung enthält.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen des Cremetuchs ergeben sich aus den Unteransprüchen 2–5.
- Beschreibung der Figur
-
1 zeigt eine Skizze des erfindungsgemäss mit Pigmenten versehenen Cremetuchs. - Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
- In der
PCT/EP2007/000556 - Das Tränkungsmedium enthält dabei vorteilhafterweise nicht-ionische Tenside oder kolloidale Bestandteile. Als besonders vorteilhaft haben sich beispielsweise folgende Substanzen erwiesen:
- – Ceteth-20
- – Ceteareth-20
- – Ceteareth-22
- – Polysorbate 60
- – Steareth-100
- – Steareth-20
- – Steareth-10
- – Steareth-2
- – Sorbitan Stearate
- – PEG-8 Distearate
- – PEG-30 Stearate
- – PEG-40 Stearate
- – PEG-100 Stearate
- – Glyceryl Stearate
- – Methylglucose Sesquistearate
- – Cetearyl Alcohol
- – Glyceryl Alcohol
- Die Zusammensetzungen enthalten gemäß der Erfindung außer den vorgenannten Substanzen gegebenenfalls die in der Kosmetik üblichen Zusatzstoffe. Diese sind beispielsweise Parfümöl, Konservierungsmittel, Pflanzenextrakte, Vitamine, Wirkstoffe, Antioxidantien, oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung wie Alkohole, Glycerin, Polyether, Polymere oder Silikonderivate.
- Für die dekorativen Pigmente wurden Substanzen unterschiedlicher spezifischer Gewichte eingesetzt – Goldglitter, Weißglitter (hier leichtere Pigmente), wie auch Eisenoxidpartikel (hier schwerere Pigmente). Tab. 1 zeigt die eingesetzte Formulierung in ihren Gewichtsanteilen.
Bestandteil Anteil [Gew.%] Aqua ad 100 Glycerin 2,65 Ceteth-20 2,25 Cetearyl Alcohol 2,00 Stearyl Alcohol 2,00 Glyceryl Stearate 1,80 Butyrospermum Parkii 1,50 Caprylic/Capric Triglyceride 1,00 Pigment 1,00 Dicaprylyl Carbonate 0,50 Cyclohexasiloxane 0,50 Cyclopentasiloxane 0,50 PEG-40-Stearate 0,30 Polyaminopropyl Biguanide 0,30 Potassium Sorbate 0,30 Methylparaben 0,25 Tocopheryl Acetate 0,20 Propylparaben 0,15 Triisostearin 0,09 Octyldodecyl Lactate 0,07 Diglycerin 0,05 Oryza Sativa 0,05 Ceteareth-22 0,04 C12-15 Alkyl Benzoate 0,04 Palmeth-2 0,03 Cetyl Palmitate 0,02 Palmeth-2 Phosphate 0,02 Dimethicone 0,02 Phenoxyethanol 0,01 Benzoic Acid 0,01 Dehydroacetic Acid 0,01 Ethylhexylglycerin 0,01 - Bei der in der
PCT/EP2007/000556 1 zeigt ein Cremetuch1 , das – von einer Seite aus beginnend – vollständig mit diesem Tränkungsmedium2 getränkt wurde. Durch die einseitige Tränkung durchwandern die im Tränkungsmedium enthaltenen Pigmente3 nur einen Teil des Trägermaterials. Das liegt darin begründet, dass der Freiraum der Faserabstände mit zunehmender Tiefe des Trägermaterials abnimmt, bis er so klein ist, dass die Pigmente nicht mehr hindurch passen. Das Trägermaterial wirkt also ähnlich wie ein Filterpapier, welches die festen Pigmente beim homogenen Eindiffundieren der Creme in die Tiefe des Vlies' einseitig aufkonzentriert. Die Verteilung der Pigmente auf der Vliesseite, wo mit der Tränkung begonnen wurde, ist aufgrund ihrer homogenen Ursprungsverteilung homogen. Auf diese Weise erhält man ein Cremetuch, das auf einer der beiden Vliesseiten z. B. dekorative Pigmente in statistisch homogener Verteilung enthält, während die andere Seite frei von Pigmenten ist und z. B. zu Pflegezwecken verwendet werden kann. - Es zeigte sich, dass die erzielte Homogenität bzgl. der Verteilung keine Differenzen von > 15% aufwies. Die Verteilung wurde bestimmt, indem das Reflexionsprofil unter UV-Licht ausgewertet wurde. Dabei reflektiert das hier eingesetzte weiße Trägermaterial das Licht, während die mit Pigmenten versehene Oberfläche eine geringere Reflexion aufweist.
- Die Rückseite des Dekocremetuchs bzw. Dekocremepads wurde ebenfalls ausgewertet. Es diffundierten keine der verwendeten Partikel durch die Schichtdicke des Materials. Damit liegt nun eine sauber getrennte dekorative Oberfläche vor, während die andere Seite ohne unerwünschten Schminkeffekt kontaktiert werden kann. Eine Skizze ist der
1 zu entnehmen. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 2007/000556 [0007, 0010, 0014, 0018]
Claims (5)
- Cremetuch, umfassend ein Trägermaterial und ein hochviskoses Tränkungsmedium in Form einer Öl-/Wasser-Emulsion mit flüssigkristalliner Phase, wobei das Tränkungsmedium homogen über das Trägermaterial verteilt ist, indem das Tränkungsmedium vom Trägermaterial bei geringer Sättigung nur durch Adsorption in den Fasern, bei höherer Sättigung zusätzlich durch Bildung von flüssigkristallinen Phasen um die Fasern und bei vollständiger Sättigung zusätzlich durch Auffüllen der Zwischenräume im Trägermaterial verteilt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Cremetuch Pigmente in homogener Verteilung enthält.
- Cremetuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Cremetuch nur auf einer der beiden Seiten des Trägermaterials Pigmente in homogener Verteilung enthält, während die andere Seite frei von Pigmenten ist.
- Cremetuch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Tränkungsmedium bei Temperaturen von < 40°C in fester, cremiger oder pastenartiger Modifikation vorliegt.
- Cremetuch nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass der Tränkungsanteil bei 100–700 Gew.-% Lotion/Tuch vorliegt.
- Cremetuch nach einem der Ansprüche 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial ein Gewicht von 30–120 g/m2 hat.
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