DE102007031268A1 - Elektronisches Wendeschütz - Google Patents

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    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02PCONTROL OR REGULATION OF ELECTRIC MOTORS, ELECTRIC GENERATORS OR DYNAMO-ELECTRIC CONVERTERS; CONTROLLING TRANSFORMERS, REACTORS OR CHOKE COILS
    • H02P23/00Arrangements or methods for the control of AC motors characterised by a control method other than vector control
    • H02P23/06Controlling the motor in four quadrants

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  • Power Engineering (AREA)
  • Control Of Ac Motors In General (AREA)
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Abstract

Eine elektronische Wendeschützbaugruppe und ein Verfahren zur Steuerung einer elektronischen Wendeschützbaugruppe sind offenbart. Die Baugruppe umfasst einen Mikrocontroller und mehrere damit verbundene Schaltrelais zum Schalten einer Drehrichtung sowie zum Ein- und Ausschalten eines Wechselstrommotors. Der Mikrocontroller steuert die Schaltrelais derart, dass die Schaltvorgänge der Schaltrelais zum Zeitpunkt des Nulldurchgangs der an den Schaltrelais anliegenden Phasen der Netzspannung erfolgen. Das Verfahren umfasst ein kontinuierliches Messen der Phasenlage der Netzspannungsphasen sowie der Abfallzeiten und Anzugszeiten der Schaltrelais, ein Berechnen geeigneter Schaltzeitpunkte und ein Ansteuern der Schaltrelais derart, dass Schaltvorgänge der Schaltrelais zum Zeitpunkt des Nulldurchgangs der anliegenden Phasen der Netzspannung erfolgen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft Wendeschütze zur Steuerung der Drehrichtung von Wechselstrommotoren.
  • Das Ein- und Ausschalten von Wechselstrommotoren wird üblicherweise mit Hilfe von Schützen durchgeführt. Diese Schütze sind aufgrund ihres Aufbaus zum Schalten größerer Leistungen geeignet. Die Gruppe der Wendeschütze bietet dem Anwender zudem die Möglichkeit einer Umkehr der Drehrichtung des Wechselstrommotors.
  • Derartige Wendeschütze sind grundsätzlich bekannt. Sie umfassen entweder hochwertige mechanische Schaltelemente, die beispielsweise eine zweifache Unterbrechung der Schaltkontakte beim Öffnen aufweisen, oder elektronische Schaltelemente, beispielsweise Thyristoren.
  • Ausführungen mit mechanischen Schaltelementen benötigen in der Regel einen größeren Einbauraum als Ausführungen mit elektronischen Schaltelementen. Die bekannten Ausführungsformen mit mechanischen und elektronischen Schaltelementen sind jedoch aufgrund ihrer hochwertigen mechanischen und/oder elektronischen Komponenten relativ teuer.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Wendeschützbaugruppe zur Ansteuerung eines Wechselstrommotors zu schaffen, die bei gleichen Merkmalen und gleicher Leistungsfähigkeit kostengünstiger als die erwähnten bekannten Ausführungsformen herstellbar ist.
  • Zur Lösung der Aufgabe ist eine elektronische Wendeschützbaugruppe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Ansteuerung einer Wendeschützbaugruppe nach Anspruch 14 vorgesehen.
  • Die erfindungsgemäße Wendeschützbaugruppe zeichnet sich durch die Verwendung von einfachen, kostengünstigen Schaltrelais als Schaltelementen der Wendeschützbaugruppe aus. Der Microcontroller stellt sicher, dass die Schaltrelais zum Steuern der Drehrichtung zu jedem Zeitpunkt höchstens eine Phase der Netzspannung an Motoranschlusskontakten anlegen und steuert alle Schaltrelais so an, dass die Schaltvorgänge der Schaltrelais zum Zeitpunkt des Nulldurchgangs der an den Schaltrelais anliegenden Phasen der Netzspannung erfolgen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst, dass eine Phasenlage der Phasen einer an der elektronischen Wendeschützbaugruppe anliegenden Netzspannung kontinuierlich gemessen wird und die Abfallzeiten und Anzugszeiten der Schaltrelais der elektronischen Wendeschützbaugruppe kontinuierlich gemessen werden. Aus der gemessenen Phasenlage der Phasen der Netzspannung und den gemessenen Abfallzeiten und Anzugszeiten der Schaltrelais werden Schaltzeitpunkte der Schaltrelais so berechnet, dass die Schaltrelais zum Zeitpunkt des Nulldurchgangs der jeweils anliegenden Phasen der Netzspannung schalten. Entsprechend werden die Schaltrelais derart angesteuert, dass Schaltvorgänge der Schaltrelais zum Zeitpunkt des Nulldurchgangs der anliegenden Phasen der Netzspannung erfolgen.
  • Durch die erfindungsgemäße Baugruppe und das erfindungsgemäße Verfahren wird es ermöglicht, in der Wendeschützbaugruppe einfache, kostengünstige Schaltrelais einzusetzen, welche die in diesem Umfeld normalerweise erforderlichen Schaltleistungen nicht dauerhaft aushalten würden. Dadurch, dass aufgrund der erfindungsgemäßen Baugruppe und des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Schalten der Schaltrelais bei einem Nulldurchgang der anliegenden Netzspannungsphasen erreicht werden kann, minimiert sich eine von den Schaltrelais zu schaltende Schaltleistung und die Lebensdauer der Schaltrelais erhöht sich entsprechend. Das kontinuierliche Messen der Anzugs- und Abfallzeiten (Schaltzeiten) der Schaltrelais stellt zudem sicher, dass umgebungs- und/oder altersbedingte Änderungen bei den Schaltzeiten der Schaltrelais nachgeführt werden und die Langlebigkeit der Schaltrelais somit sichergestellt ist.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wendeschützbaugruppe ermittelt der Microcontroller selbsttätig die Phasenlage der Netzspannungsphasen, die an den Schaltrelais anliegen. Zu diesem Zweck sind für jede Phase Stromwandler vorgesehen, die neben der Ermittlung der Phasenlage der Netzspannungsphasen auch zur Messung des Motorstroms zu dem angeschlossenen Wechselstrommotor verwendet werden.
  • Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wendeschützbaugruppe ermittelt der Microcontroller die Abfallzeiten und Anzugszeiten der mehreren Schaltrelais selbsttätig. Zu diesem Zweck sind Messungen der Phasenlage der Phasen der Netzspannung vorgesehen, die als eine indirekte Spannungsmessung mit Hilfe der Stromwandler erfolgen können.
  • Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wendeschützbaugruppe verwendet den Microcontroller zur Berechnung der Schaltzeitpunkte der mehreren Schaltrelais in Abhängigkeit von der ermittelten Phasenlage der an den mehreren Schaltrelais anliegenden Phasen der Netzspannung und den ermittelten Abfallzeiten und Anzugs zeiten der mehreren Schaltrelais. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass die mehreren Schaltrelais ihre jeweils erforderlichen Schaltvorgänge zu Zeitpunkten durchführen, bei denen die jeweils anliegende Netzspannungsphase einen Nulldurchgang aufweist. Die Schaltvorgänge dieser Schaltrelais erfolgen somit bei einem minimalen Schaltleistungspegel, wodurch Belastungen der Schaltrelais aufgrund von Abbrand, Lichtbogen etc. minimiert und damit die Lebensdauer der jeweiligen Schaltrelais verlängert wird.
  • Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wendeschützbaugruppe ermittelt der Microcontroller die Abfallzeiten und Anzugszeiten der mehreren Schaltrelais sowie die Phasenlage der Phasen der Netzspannung kontinuierlich und stellt damit sicher, dass einerseits durch Umgebungseinflüsse und/oder Alterung bedingte Veränderungen des Schaltzeitverhaltens der Schaltrelais und andererseits Schwankungen oder Driften der Phasenlagen erfasst und bei der Berechnung der Schaltzeitpunkte der Schaltrelais berücksichtigt werden. Dies trägt zu einer erweiterten Lebensdauer der Schaltrelais und somit der Wendeschützbaugruppe bei.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wendeschützbaugruppe weist einen ersten Abschaltweg auf, der verwendet wird, um den angeschlossenen Wechselstrommotor gezielt abzuschalten, wenn eine Schwelle für den Motorstrom überschritten wird. Die Messung des Motorstroms erfolgt hierbei vorteilhafterweise durch die zur Ermittlung der Phasenlage der Netzspannungsphasen vorgesehenen Stromwandler. Somit lässt sich ohne Zusatzaufwand die Funktion eines Motorschutzschalters in die Wendeschützbaugruppe integrieren. Besonders bevorzugt ist es, die Schwelle für den Motorstrom, über welcher die Abschaltung des Wechselstrommotors erfolgt, einstellbar zu gestalten. Somit kann die gewünschte Schwelle ab Werk und/oder durch den Anwender vor Ort eingestellt bzw. angepasst werden.
  • Der erste Abschaltweg wird bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wendeschützbaugruppe verwendet, um den Wechselstrommotor bei einer Unterbrechung einer oder mehrerer Phasen (Phasenausfall) gezielt abzuschalten, um damit einer Gefährdung oder einer Beschädigung des Wechselstrommotors vorzubeugen. Zur Detektion eines Phasenausfalls überwacht der Microcontroller die Phasen der Netzspannung vorteilhafterweise mit Hilfe der erwähnten Stromwandler.
  • Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wendeschützbaugruppe wird die häufig erforderliche Selbsthaltefunktion von optionalen Hilfskontakten durch den Microcontroller angesteuert. Somit liefern die Hilfskontakte, die mit der Selbsthaltefunktion ausgestattet sind, bei Schaltvorgängen keine kurzen Schaltimpulse, sondern stetige Pegel, die zur Statusanzeige sowie zum Schalten optional angeschlossener Vorrichtungen geeignet sind.
  • Bei noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wendeschützbaugruppe ist in dem Pfad einer jeden Phase der Netzspannung durch die Wendeschützbaugruppe ein weiteres Schaltrelais vorgesehen. Diese zusätzlichen Schaltrelais bilden zusammen einen separaten zweiten Abschaltweg für den Motor und bieten damit die Funktionalität eines in die Wendeschützbaugruppe integrierten Hauptschützes. Diese Integration bietet dem Anwender sowohl Kostenvorteile als auch Vorteile bei der Montage, da der benötigte Einbauplatz minimiert wird.
  • Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand einer beispielhaften Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. In dieser ist:
  • 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Wendeschützbaugruppe mit einem Microcontroller, Stromwandlern und zwei Abschaltwegen.
  • Das in 1 gezeigte Blockschaltbild stellt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wendeschützbaugruppe für einen (nicht gezeigten) Wechselstrommotor dar. Der nicht gezeigte Wechselstrommotor kann dabei beispielsweise ein Dreiphasen-Drehstrommotor sein. Der in 1 unten gezeigte Microcontroller ist mit allen gezeigten Schaltrelais (RL1 bis RL7), den Stromwandlern (SW1 bis SW3) und diversen Statusanzeigen (mit OK bezeichnet) über gestrichelte Linien verbunden, die Signalleitungen darstellen. Über diese Signalleitungen sendet der Microcontroller Ein/Ausschaltbefehle an die Schaltrelais, schaltet die Statusanzeigen (und analog nicht dargestellte Hilfskontakte) ggf. mit Selbsthaltung ein oder aus und empfängt kontinuierlich Spannungs- bzw. Stromsignale von den Stromwandlern.
  • Die mit L1, L2 und L3 bezeichneten Phasen der Netzspannung werden zunächst an den ersten Abschaltweg geführt, der in der gezeigten Ausführungsform aus den beiden Schaltrelais RL1 und RL2 besteht. Die Schaltrelais RL1 und RL2 können die Netzspannungsphasen L1 und L3 abschalten; die Netzspannungsphase L2 kann in dieser Ausführungsform durch den ersten Abschaltweg nicht abgeschaltet werden. Optional ist es selbstverständlich möglich, auch für die Netzspannungsphase L2 ein Schaltrelais in dem ersten Abschaltweg vorzusehen, obwohl ein Abschalten von zwei Phasen ausreicht, um den Wechselstrommotor anzuhalten.
  • Die Kernfunktion der Wendeschützbaugruppe wird bei der gezeigten Ausführungsform von den als „Wenderelais" bezeichneten Schaltrelais RL3 und RL4 übernommen. Der Microcontroller schaltet die Schaltrelais RL3 und RL4, um die Drehrichtung des Wechselstrommotors festzulegen. In der Darstellung von 1 ist die Phase L1 mit einem Motoranschlusskontakt W verbunden und die Phase L3 mit einem Motoranschlusskontakt U. Die Schaltrelais RL3 und RL4 können von dem Microcontroller umgeschaltet werden, so dass stattdessen die unterbrochen dargestellten Leitungen L1U und L3W aktiv sind und somit die Phase L1 mit dem Motoranschlusskontakt U bzw. die Phase L3 mit dem Motoranschlusskontakt W verbunden ist. Dabei stellt der Microcontroller sicher, dass zu jedem Zeitpunkt an jedem der Motoranschlusskontakte U und W höchstens eine Phase der Netzspannung anliegt. Durch dieses Vertauschen zweier Phasen der Netzspannung wird die Drehrichtung des an den Motoranschlusskontakten U, V und W angeschlossenen Wechselstrommotors umgedreht.
  • In 1 ist ein zweiter Abschaltweg dargestellt, der die Schaltrelais RL5, RL6 und RL7 umfasst. Dieser zweite Abschaltweg bietet die Funktion eines Hauptschützes, um den nicht gezeigten Wechselstrommotor vollständig abzuschalten und stromfrei zu stellen. Bei vielen Anwendungsfällen ist eine derartige Funktion vorgeschrieben und wird in der Regel durch ein separates Hauptschützmodul realisiert. Diese Lösung beansprucht jedoch zusätzlichen Einbauraum für das Hauptschützmodul und ist zudem teurer als eine Integration in die erfindungsgemäße Wendeschützbaugruppe.
  • Die Stromwandler SW1, SW2 und SW3, an welche die drei Phasen L1, L2 und L3 der Netzspannung geführt werden, messen den Phasenverlauf der jeweils anliegenden Phase der Netzspannung über eine indirekte Span nungsmessung sowie den über die jeweilige Phase fließenden Motorstrom und melden die Messwerte kontinuierlich an den Microcontroller.
  • Der Microcontroller überwacht anhand der von den Stromwandlern SW1, SW2 und SW3 gelieferten Spannungs- und Stromwerte die Schaltzeiten (Abfallzeit sowie Anzugszeit) eines jeden Schaltrelais sowie den Verlauf der Phasen der Netzspannung. Aus diesen kontinuierlich aktualisierten Messwerten berechnet der Microcontroller für jedes Schaltrelais den Zeitpunkt, an dem das jeweilige Schaltrelais einen entsprechenden Schaltbefehl erhalten muss, um exakt beim nächsten Nulldurchgang der anliegenden Phase der Netzspannung zu schalten. Die bei den Schaltvorgängen eines jeden Schaltrelais auftretenden Schaltzeiten werden nach jedem Schaltereignis gemessen und die aktuellen Werte für die Abfallzeit bzw. Anzugszeit eines jeden Schaltrelais werden ggf. abgespeichert. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sämtliche Schaltrelais immer genau zu denjenigen Zeitpunkten schalten, an denen die erforderliche Schaltleistung des Schaltrelais minimal ist, da die anliegende Phase der Netzspannung zu diesem Zeitpunkt einen Nulldurchgang durchläuft.
  • Der Microcontroller verwendet die kontinuierlich aktualisierten Messwerte der Stromwandler SW1, SW2 und SW3 auch zur Überwachung des Motorstroms sowie der Netzspannung. Wenn die Messwerte einen Motorstrom anzeigen, der über einer einstellbaren Grenze liegt, dann werden die Schaltrelais des ersten Abschaltwegs ausgeschaltet, um die daran angeschlossenen Phasen vom Wechselstrommotor zu trennen und den Wechselstrommotor damit stromfrei zu stellen. Damit kann verhindert werden, dass ein zu großer Strom zu einer Überhitzung und Beschädigung des Wechselstrommotors führt. Auf ähnliche Weise kann der Microcontroller einen Phasenausfall einer angeschlossenen Phase der Netzspannung erkennen und die daran angeschlossenen Phasen der Netzspannung über den ersten Abschaltweg vom Wechselstrommotor trennen, um eine mögliche Gefährdung oder Beschädigung aufgrund eines unsachgemäßen Betriebs zu vermeiden. Die den Schaltrelais RL1 und RL2 des ersten Abschaltwegs zugeordneten Statusanzeigen (jeweils mit OK bezeichnet) werden von dem Microcontroller angesteuert, um den Status der jeweiligen Schaltrelais (geschlossen oder geöffnet) zu signalisieren, beispielsweise durch eine LED.
  • Des Weiteren verfügt die in 1 abgebildete Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wendeschützbaugruppe über einen zweiten, separaten Abschaltweg, der für jede angeschlossene Phase der Netzspannung ein eigenes Schaltrelais (RL5, RL6, RL7) aufweist. Der Microcontroller steuert auch diesen Abschaltweg und die zugeordneten (mit OK bezeichneten) Statusanzeigen. Hierzu weist die dargestellte Wendeschützbaugruppe in der Regel (nicht gezeigte) Signaleingänge und/oder manuelle Betätigungsmittel zum Eingeben eines Ein- bzw. Ausschaltwunsches auf. Bei Erhalt eines entsprechenden Signals schaltet der Microcontroller sämtliche Schaltrelais des zweiten Abschaltwegs entsprechend ein oder aus, wobei der jeweilige Schaltzeitpunkt wiederum vom Microcontroller errechnet wird, um ein Schalten jedes Schaltrelais im zweiten Abschaltweg bei einem Nulldurchgang der jeweils anliegenden Phase der Netzspannung zu erreichen. Die Statusanzeigen werden vom Microcontroller entsprechend geschaltet.
  • Die erfindungsgemäße Wendeschützbaugruppe kann zudem mehrere zusätzliche Hilfskontakte aufweisen, die zur Statusanzeige und/oder zum Schalten weiterer Vorrichtungen (z. B. speicherprogrammierbare Steuerungen) geeignet sind. So können beispielsweise die Schaltzustände einzelner Schaltrelais über derartige Hilfskontakte abgegriffen werden; auch kann ein Fehlersignal, z. B. Überstrom oder Phasenausfall, über derartige Hilfskontakte ausgegeben werden. Zudem können derartige Hilfskontakte je nach Konfiguration entweder Signalimpulse oder stetige Signalpegel ausgeben, wobei die für stetige Signalpegel benötigte Selbsthaltefunktion durch den Microcontroller realisiert wird.

Claims (17)

  1. Elektronische Wendeschützbaugruppe zur Ansteuerung eines Wechselstrommotors, die einen Microcontroller (μC); und mehrere damit verbundene Schaltrelais (RL1, RL2, RL3, RL4, RL5, RL6, RL7) zum Schalten einer Drehrichtung des Wechselstrommotors und zum Ein- und Ausschalten des Wechselstrommotors umfasst, wobei der Microcontroller (μC) die Schaltrelais zum Steuern der Drehrichtung (RL3, RL4) so ansteuert, dass an jedem Motoranschlusskontakt (U, W) zu jedem Zeitpunkt höchstens eine Phase der Netzspannung anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass der Microcontroller (μC) die mehreren Schaltrelais (RL1, RL2, RL3, RL4, RL5, RL6, RL7) so ansteuert, dass Schaltvorgänge der Schaltrelais (RL1, RL2, RL3, RL4, RL5, RL6, RL7) zum Zeitpunkt des Nulldurchgangs der an den Schaltrelais anliegenden Phasen (L1, L2, L3) der Netzspannung erfolgen.
  2. Elektronische Wendeschützbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Microcontroller (μC) eine Phasenlage der an den Schaltrelais anliegenden Phasen (L1, L2, L3) der Netzspannung selbsttätig ermittelt.
  3. Elektronische Wendeschützbaugruppe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung der Phasenlage der Phasen (L1, L2, L3) der Netzspannung an den Schaltrelais Stromwandler (SW1, SW2, SW3) vorgesehen sind.
  4. Elektronische Wendeschützbaugruppe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromwandler (SW1, SW2, SW3) auch zur Messung eines Motorstroms vorgesehen sind.
  5. Elektronische Wendeschützbaugruppe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Microcontroller (μC) Abfallzeiten und Anzugszeiten der mehreren Schaltrelais (RL1, RL2, RL3, RL4, RL5, RL6, RL7) selbsttätig ermittelt.
  6. Elektronische Wendeschützbaugruppe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung der Abfallzeiten und Anzugszeiten der mehreren Schaltrelais (RL1, RL2, RL3, RL4, RL5, RL6, RL7) Messungen der Phasenlage der Phasen der Netzspannung vorgesehen sind.
  7. Elektronische Wendeschützbaugruppe nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Microcontroller (μC) die Schaltzeitpunkte der mehreren Schaltrelais (RL1, RL2, RL3, RL4, RL5, RL6, RL7) abhängig von der ermittelten Phasenlage der an den mehreren Schaltrelais anliegenden Phasen (L1, L2, L3) der Netzspannung und den ermittelten Abfallzei ten und Anzugszeiten der mehreren Schaltrelais (RL1, RL2, RL3, RL4, RL5, RL6, RL7) berechnet.
  8. Elektronische Wendeschützbaugruppe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Microcontroller (μC) die Abfallzeiten und Anzugszeiten der mehreren Schaltrelais (RL1, RL2, RL3, RL4, RL5, RL6, RL7) sowie die Phasenlage der Phasen (L1, L2, L3) der Netzspannung kontinuierlich ermittelt.
  9. Elektronische Wendeschützbaugruppe nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Microcontroller (μC) den Wechselstrommotor über einen ersten Abschaltweg (RL1, RL2) abschaltet, wenn eine Schwelle für den Motorstrom überschritten ist.
  10. Elektronische Wendeschützbaugruppe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwelle für den Motorstrom, bei welcher der Microcontroller (μC) den Wechselstrommotor über den ersten Abschaltweg (RL1, RL2) abschaltet, einstellbar ist.
  11. Elektronische Wendeschützbaugruppe nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Microcontroller (μC) eine Unterbrechung einer oder mehrerer Phasen (L1, L2, L3) der Netzspannung überwacht und bei einer Unterbrechung den Wechselstrommotor über den ersten Abschaltweg (RL1, RL2) abschaltet.
  12. Elektronische Wendeschützbaugruppe nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Selbsthaltefunktion von Hilfskontakten der elektronischen Wendeschützbaugruppe durch den Microcontroller (μC) ansteuerbar ist.
  13. Elektronische Wendeschützbaugruppe nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verwirklichung der Funktionalität eines Hauptschützes zusätzliche Schaltrelais (RL5, RL6, RL7) vorgesehen sind, um einen separaten zweiten Abschaltweg (RL5, RL6, RL7) für den Wechselstrommotor zu schaffen.
  14. Verfahren zur Ansteuerung einer elektronischen Wendeschützbaugruppe, das umfasst, dass eine Phasenlage von Phasen (L1, L2, L3) einer an der elektronischen Wendeschützbaugruppe anliegenden Netzspannung kontinuierlich gemessen wird; Abfallzeiten und Anzugszeiten von Schaltrelais (RL1, RL2, RL3, RL4, RL5, RL6, RL7) der elektronischen Wendeschützbaugruppe kontinuierlich gemessen werden; aus der gemessenen Phasenlage der Phasen (L1, L2, L3) der Netzspannung und den gemessenen Abfallzeiten und Anzugszeiten der Schaltrelais (RL1, RL2, RL3, RL4, RL5, RL6, RL7) Schaltzeitpunkte der Schaltrelais so berechnet werden, dass die Schaltrelais (RL1, RL2, RL3, RL4, RL5, RL6, RL7) zum Zeitpunkt des Nulldurchgangs der anliegenden Phasen (L1, L2, L3) der Netzspannung schalten; und die Schaltrelais (RL1, RL2, RL3, RL4, RL5, RL6, RL7) so angesteuert werden, dass Schaltvorgänge der Schaltrelais (RL1, RL2, RL3, RL4, RL5, RL6, RL7) zum Zeitpunkt des Nulldurchgangs der anliegenden Phasen (L1, L2, L3) der Netzspannung erfolgen.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das kontinuierliche Messen der Phasenlage der Phasen (L1, L2, L3) der Netzspannung durch eine indirekte Spannungsmessung erfolgt.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein an das Wendeschütz angeschlossener Wechselstrommotor bei Überschreiten einer Stromschwelle abgeschaltet wird.
  17. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein an das Wendeschütz angeschlossener Wechselstrommotor bei Unterbrechen einer Phase (L1, L2, L3) der Netzspannung abgeschaltet wird.
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