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Die
Erfindung betrifft einen Eckverbinder für Tür-
und Fensterrahmen mit einem im Querschnitt rechteckigen Schaft zum
Einschieben in ein auf Gehrung geschnittenes Rahmen-Hohlprofil und
einer den Schaft abschließenden, verschweißbaren
oder verklebbaren, entsprechend der Gehrung des Hohlprofils verlaufenden
Schrägfläche sowie einer ein Spreizteil von einer
der Rechteckflächen des Schafts abspreizenden Spreizvorrichtung
zum Verspannen des Schafts im Hohlprofil, welche Spreizvorrichtung mit
einem Zugglied verbunden ist, mit dessen Hilfe die Spreizvorrichtung
in Richtung aus dem Hohlprofil heraus verschiebbar ist.
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Eckverbinder
für Tür- und Fensterrahmen, insbesondere für
verschweißbare Kunststoffrahmen aus Kunststoffhohlprofilen
sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt.
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Nach
der
DE 89 10 401 U1 des
Anmelders wird ein Spreizkeil mithilfe einer von der Schrägfläche her
eingeschraubten Schraube über eine Schrägfläche
des Schafts herangezogen. Durch die Bewegung über die Keilfläche
steigt der Spreizkeil an, so dass er sich im Inneren des Hohlprofils
verspannt. Dabei bildet der Keil ein Spreizteil, das den Querschnitt
des Eckverbinders vergrössert und dadurch die Verspannung
erreicht. Die
DE 91
13 235 U1 zeigt einen Eckverbinder, der ebenfalls einen
Keil als Spreizteil aufweist, jedoch wird dieser nicht mithilfe
einer Schraube, sondern einer an den Keil direkt angeformten Zunge
aus dem Eckverbinder herausgezogen oder in diesen hineingeschoben.
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In
beiden Fällen reibt das Spreizteil unmittelbar an der Innenfläche
des Hohlprofils. Besteht dieses aus Kunststoff, so ist in der Regel
ein metallisches Verstärkungsprofil eingeschoben. Diese
Verstärkungsprofile, zumeist aus Stahl, haben nicht immer
eine glatte Innenfläche, so dass unter Umständen
sehr unterschiedliche Reibungskoeffizienten eine Rolle spielen und
zumindest anhand der ausgeübten Zug- oder Druckkraft, die
zum Verschieben des Keils notwendig ist, nicht festgestellt werden
kann, ob die Verspannung vollständig erfolgt ist.
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Daher
wird in der
EP 1 054
130 B1 des Anmelders eine Lösung beschrieben,
bei der zwischen dem als Keil ausgebildeten Spreizteil und der Innenfläche
des Hohlprofils eine Druckplatte liegt, die durch das Spreizteil
nach außen gedrückt wird und gewährleistet,
dass der Keil bei seiner Längsverschiebung auf der stets
gleichen Innenfläche der Druckplatte verschoben wird, so
dass die Zug- oder Druckkraft, mit der der Keil verschoben worden
ist, stets ein Maß für die erreichte Verspannung
ist.
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Ein
Nachteil dieser bekannten Lösung liegt darin, dass das
zu verwendende Spritzwerkzeug relativ aufwendig ist und der Eckverbinder
dementsprechend teuer wird.
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Eckverbinder
der beschriebenen Art werden üblicherweise von der Gehrungsseite
her in das Hohlprofil eingeschoben und dann verspannt. Dabei ist
es wichtig, dass die Schweißfläche bündig
mit der Gehrungsebene des Hohlprofils liegt oder, wie es allgemein üblich
ist, gegenüber der Gehrungsfläche des Hohlprofils
um einen vorgegebenen Betrag von beispielsweise 1 mm zurückliegt.
Diese leicht zurückliegende Positionierung hat sich deshalb
bewährt, weil auf diese Weise vor dem Verschweißen
der Eckverbinder ein möglicherweise nicht exakt auf Gehrung
geschnittenes Hohlprofil zunächst leicht abgeschmolzen
werden kann.
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Die
DE 91 13 235 U1 weist
eine leicht seitlich oder nach oben überstehende Nase an
dem Eckverbinder auf, der verhindert, dass der Eckverbinder in das
Hohlprofil zu weit hineinrutscht, sondern diesen an dem Kunststoffhohlprofil
abstützt. Die Nase muß jedoch nach dem Verspannen
des Eckverbinders abgeschlagen oder abgeschmolzen werden und erschwert
damit die Montage des Eckverbinders.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Eckverbinder der eingangs
genannten Art zu schaffen, dessen Montage gegenüber herkömmlichen
Eckverbindern erleichtert ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass in die Schrägfläche eine Anschlagtraverse
lösbar eingesetzt ist, die sich über die Schrägfläche
hinaus und über die Gehrungsfläche des Rahmenprofils
erstreckt und dass das Zugglied einen Auswerfer zum Lösen
der Anschlagtraverse aufweist.
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Zur
Festlegung des Sprachgebrauchs in der vorliegenden Anmeldung soll
klargestellt werden, dass das Spreizteil nicht unmittelbar gegen
die Innenfläche des Hohlprofils anliegen muß.
Es kann beispielsweise auch durch eine Druckplatte abgedeckt sein.
Das ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Spreizteil selbst
in Längsrichtung verschoben werden muß, wenn es
verspannt werden soll. Das Spreizteil unterliegt daher bei der Verschiebung
stets dem gleichen Reibungswiderstand. Im übrigen kann der
Eckverbinder auch so ausgebildet sein, dass der Schaft selbst von
der der Schrägfläche gegenüberliegenden
Seite her in Längsrichtung gespalten ist und durch die
Spreizvorrichtung auseinandergedrückt wird. Für
die vorliegende Anmeldung kommt es nur darauf an, dass die Spreizvorrichtung
oder das Spreizteil selbst mithilfe eines Werkzeugs nach vorne in
Richtung der Schrägfläche zum Zweck der Verspannung
gezogen wird.
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Im übrigen
kann auch das zur Ausführung dieses Zuges benötigte
Werkzeug im Grunde beliebig ausgebildet sein. Es kann auch einem
der im Stand der Technik gemäß
EP 1 054 130 B1 verwendeten
Werkzeug entsprechen.
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Erfindungsgemäß ist
vorzugsweise ein Zugglied vorgesehen, das eine Spreizvorrichtung
aus dem Eckverbinder herauszieht, der das Spreizteil vom Schaft
abdrückt. Es kann aber auch ein Spreizteil vorgesehen sein,
das in Richtung der Schrägfläche des Schafts gezogen
wird. Die einzelnen Teile sind insoweit weitgehend austauschbar.
Erforderlich ist lediglich, dass die Spreizung dadurch erfolgt,
dass ein bestimmtes Teil in Längsrichtung des Eckverbinders
in Richtung aus der Schrägfläche herausgezogen
wird. Dieses in Längsrichtung bewegte Teil weist erfindungsgemäß einen
Mitnehmer auf, der die Anschlagtraverse aus einer lösbaren
Befestigung in der Schrägfläche herausdrückt.
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Vorzugsweise
ist ein Zugglied vorgesehen, das durch Keilwirkung oder in anderer
Weise beim Herausziehen ein Spreizteil anhebt und somit verspannt.
Das Zugglied weist in geeigneter Position einen Mitnehmer auf, der
die Quertraverse aushebt. Das Zugglied weist vorzugsweise am vorderen
Ende eine Öse auf, die mit einem Werkzeug erfaßt
werden kann. Die Öse liegt vorzugsweise in einer Ausnehmung
in der Schrägfläche, so dass das Zugglied zunächst
nicht über die Schrägfläche hinausragt.
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Vorzugsweise
weist die Anschlagtraverse einen Mittelbereich auf, der U-förmig
und so dünn ausgebildet ist, dass er eine erhebliche Elastizität
aufweist. An diesem U-förmigen Mittelbereich befinden sich
Verrastungselemente, beispielsweise Haken, die sich innerhalb der
Ausnehmung, in der die Öse liegt, verhaken. Der Mittelbereich
kann beim Herausziehen des Zuggliedes durch den Mitnehmer ausgehakt
werden.
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Die
Erfindung befaßt sich auch mit einem Verfahren, das im
wesentlichen folgende Schritte umfaßt.
- – Eindrücken
einer Anschlagtraverse in einer Ausnehmung der Schrägfläche
des Eckverbinders;
- – Erfassen des Zuggliedes mit einem geeigneten Werkzeug;
- – Erfassen der Anschlagtraverse mithilfe des Zuggliedes;
- – Herausziehen der Quertraverse aus der Ausnehmung
nach dem Verspannen des Eckverbinders.
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Im
folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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1 ist
eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen
Eckverbinders mit eingesetzter Anschlagtraverse;
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2 ist
eine entsprechende Längsschnittdarstellung;
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3 zeigt
eine Draufsicht zu 2;
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4 ist
eine Frontansicht des Eckverbinders gemäß 2 und 3;
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5 ist
eine perspektivische Darstellung der Anschlagtraverse;
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6 ist
ein waagerechter Schnitt durch einen Eckverbinder gemäß der
Erfindung;
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7 zeigt
eine vergrößerte Einzelheit zu 6;
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8 veranschaulicht
schematisch den Vorgang des Herausziehens der Anschlagtraverse;
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9 ist
eine entsprechende Seitenansicht;
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10 zeigt
einen weiteren Schritt beim Herausziehen der Anschlagtraverse; und
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11 ist
eine Seitenansicht zu 10.
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Im
folgenden soll zunächst vor allem auf 1 bis 3 Bezug
genommen werden. 1 bis 3 zeigen
einen erfindungsgemäßen Eckverbinder in mehreren
Darstellungen. Der Eckverbinder weist einen im Querschnitt rechteckigen
Schaft 10 auf, der durch eine Schrägfläche 12 abgeschlossen wird,
die eine Gehrungsfläche bildet. Die Schrägfläche 12 entspricht
in ihrer Winkelstellung der in 2 und 3 erkennbaren
Gehrungsebene des Hohlprofils, das mit 14 bezeichnet ist.
In 1 ist der Eckverbinder ohne Spreizvorrichtung
gezeigt. Zum Aufnehmen eines Spreizteils und einer Spreizvorrichtung
in der Form eines Zuggliedes ist auf der oberen Seite des Schafts 10 eine
offene Kammer 16 vorgesehen.
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In
der Schrägfläche 12, die mit einer entsprechenden,
um 90° versetzten Schrägfläche eines
anderen Eckverbinders verschweißt wird, befindet sich eine
Ausnehmung 18, in der eine Anschlagtraverse 20 lösbar
verrastet ist, die später anhand von 5 genauer
beschrieben werden soll.
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In
das aus Kunststoff bestehende Hohlprofil 14 ist ein Versteifungsprofil 22 in
der Form eines metallischen Vierkantprofils, insbesondere aus Stahl eingesetzt.
Diese Versteifung von Kunststoffhohlprofilen ist weitgehend üblich.
In diesen Fällen wird der Eckverbinder nicht in dem Kunststoffprofil,
sondern in dem Versteifungsprofil 22 verspannt. Beides
wird im Sinne der vorliegenden Erfindung als einander entsprechend
angesehen. Wie 2 erkennen läßt, wird
das Versteifungsprofil nicht auf Gehrung geschnitten. Bei dem fertiggestellten
Fenster bildet die Anordnung aus vier Versteifungsprofilen und acht Eckverbindern
einen in sich geschlossenen, weitgehend steifen Rahmen.
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In
der Kammer 16 gemäß 1 liegt
in der unteren Position ein Zugband 24, das das Spreizorgan
der vorliegenden Anmeldung bildet. Oberhalb des Zugbandes 24 liegt
ein kastenförmiges Spreizteil. Auf dem Zugband befindet
sich eine Reihe von Noppen 26, 28, 30,
während sich oberhalb dieser Noppen ein kastenförmiges
Spreizteil 32 befindet, in dessen Unterseite kuppelförmige
Ausnehmungen 34, 36, 38 ausgebildet sind,
die die Noppen übergreifen. Wenn das Zugband 24 in
seiner Längsrichtung bewegt wird, gelangt es mit den Noppen
an den Rand der Ausnehmungen, so dass das Spreizteil 32 tendenziell
angehoben wird. Dadurch wird der Eckverbinder im Hohlprofil verspannt.
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Am
vorderen Ende des Zugbandes
24 befindet sich eine Öse
40,
die innerhalb der Ausnehmung
18 liegt und hier mit einem
Zugwerkzeug, wie es in der
EP
1 054 130 B1 bereits beschrieben worden ist, erfaßt
und herausgezogen werden kann.
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2 zeigt
im übrigen eine Lücke zwischen dem ösenseitigen
Teil des Zugbandes 24 und dem mit Noppen besetzten Teil.
Diese in 2 erkennbare Lücke
ist eine Sollbruchstelle, an der sich das Zugband teilt, wenn eine
vorgegebene Zugwirkung erreicht ist. Mit anderen Worten, die Öse
wird abgerissen, während der mit Noppen besetzte Teil des
Zugbandes in seiner erreichten Position verbleibt und das Spreizteil 32 in
der angehobenen Stellung hält.
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Anschließend
soll unter Bezugnahme auf 5 bis 7 die
Anschlagtraverse 20 näher erläutert werden.
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5 ist
eine perspektivische Darstellung der Anschlagtraverse. Die Anschlagtraverse
besteht aus zwei seitlichen Flügeln 42, 44,
die durch ein elastisches Mittelteil 46 verbunden sind.
Wie beispielsweise bereits in 4 erkennbar
war, ragen die Flügel 42, 44 seitlich
bis über die Gehrungsfläche des Kunststoffprofils.
Das elastische Mittelteil ist im weitesten Sinn U-förmig
ausgebildet. Dieses Mittelteil könnte auch als M-förmig
bezeichnet werden, da der Querstrich des M wie bei dem Buchstaben
M eingeknickt ist. Dadurch läßt sich das Mittelteil
elastisch zusammendrücken.
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Auf
den Außenseiten der beiden senkrechten Schenkel des M befinden
sich Haken 48, 50, die sich in entsprechenden
Gegenhaken, die keine Bezugsziffer tragen, im Inneren des Eckverbinders
verhaken können, wie 7 zeigt.
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Die
Anschlagtraverse 20 ist daher in bezug auf die Schrägfläche 12 festgelegt,
so dass er beim Einschieben in ein Hohlprofil und beim Verspannen des
Eckverbinders die Position des Eckverbinders im Hohlprofil bestimmen
kann. Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass diese Position durchaus
geringfügig gegenüber der Ebene der Gehrung des
Kunststoffhohlprofils zurückgesetzt sein kann, wenn dies gewünscht
oder notwendig ist.
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Nunmehr
soll anhand von 8 bis 11 erläutert
werden, wie die Funktionsweise beim Herausziehen der Anschlagtraverse 20 ist.
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Die 8 bis 11 zeigen
in Draufsicht und in Seitenansicht das Zugband 24 mit den
bereits erläuterten, hier nicht erneut beschriebenen Noppen. Die 8 und 10 bilden
jeweils eine Ansicht von der Unterseite, also eine Ansicht von links
in 8 und 10.
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An
dieser Unterseite befindet sich ein Noppen, der einen Mitnehmer
für die Anschlagtraverse 20 bildet. Der Mitnehmer
ist zapfenförmig und in 9 genauer
erkennbar. Er trägt die Bezugsziffer 52.
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Wenn
das Zugband 24 mithilfe der Öse 40 aus
dem Eckverbinder herauszogen wird, verspannt sich das Spreizteil 32 mehr
und mehr innerhalb des Hohlprofils. Das Zugband gelangt während
dieses Vorgangs von einer Position, die annähernd 8 entspricht,
in eine Position, die 10 entnommen werden kann. Der
Mitnehmer 52 wandert in Richtung auf das U-förmige
Mittelteil 46 der Anschlagtraverse und trifft hier den
Knickpunkt des M-förmigen Mittelteils 46. Daher
treten die Haken 48, 50 aus den nicht bezeichneten
Gegenhaken aus, und die Anschlagtraverse 20 fällt
heraus.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 8910401
U1 [0003]
- - DE 9113235 U1 [0003, 0008]
- - EP 1054130 B1 [0005, 0012, 0033]