DE102007030584B4 - Wechselarmatur für eine Messsonde - Google Patents
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Abstract
Wechselarmatur
für eine
Messsonde (6) zur Messung physikalisch-chemischer Messgrößen in einem
Prozessfluid, die einen hohlzylindrischen, in einen Anschlussstutzen
(1) eines Prozessbehälters
teilweise eintauchenden und zu diesem abgedichteten, ein Ober- und ein Unterteil
(3b, 3a) umfassenden Sondenkörper
(3) und eine in dem Sondenkörper
(3) in eine Messposition in dem Prozessfluid und in eine Spülposition
innerhalb des Sondenkörpers
(3) verschiebbare Sondenhalterung (4) aufweist, wobei eine in einem
erweiterten Abschnitt des Sondenkörpers (3) gebildete Spülkammer
(10) an eine Reinigungsfluidzuführung
(7, 8) und -abführung
(12, 13) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur zusätzlichen
Spülung
eines unterhalb der Spülkammer
(10) zwischen dem Unterteil (3a) des Sondenkörper (3) und der Sondenhalterung
(4) vorhandenen Ringspaltes (14) ein weiterer Spülstrom durch einen zwischen
dem Unterteil (3a) des Sondenkörpers
(3) und dem Anschlussstutzen (1) gebildeten Spalt (1a) sowie Zusatzspülbohrungen
(17) an den Ringspalt (14) angeschlossen ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Wechselarmatur für eine Messsonde zur Messung physikalisch-chemischer Messgrößen in einem Prozessfluid gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
- Wechselarmaturen sind – unter anderem über einen als "Ingoldstutzen" bekannten Anschlussstutzen – an einen Prozessbehälter, eine Rohrleitung oder dgl. anschließbare, als Hohlzylinder ausgebildete Sondenkörper mit einer in einem Führungskanal des Sondenkörpers verschiebbar und auswechselbar angeordneten zylindrischen Sondenhalterung, in der eine Messsonde zum Erfassen bestimmter – physikalischer oder chemischer – Prozessgrößen eines in dem Prozessbehälter oder der Rohrleitung befindlichen bzw. strömenden Mediums austauschbar untergebracht ist. Der in der Wechselarmatur geschützt untergebrachte Messsensor kann somit bei Verschmutzung oder Defekt auf einfache Weise ausgewechselt werden. Um den infolge von Verschmutzungen der Messsonde erforderlichen Aufwand für das Auswechseln und Reinigen und Neukalibrieren der Messsonde möglichst gering zu halten, ist es – beispielsweise aus der
DE 197 23 681 A1 oder derEP 0 391 838 B1 – bekannt, eine zur Kalibrierung des Messsensors in dem Sondenkörper ausgebildete, mit Zu- und Abflussöffnungen im Sondenkörper versehene Kalibrierkammer, in der die Sondenspitze durch Verschieben der Sondenhalterung innerhalb des Sondenkörpers positioniert wird, auch zur Spülung des Messsensors mit einem Reinigungsmittel zu nutzen. Die so ausgebildeten Wechselarmaturen, die über einen speziellen Prozessanschluss, d. h. einen unter dem Namen „Ingoldstutzen" bekannten 25 mm-Stutzen, an den Prozessbehälter angeschlossenen sind, sind jedoch insofern nachteilig, als beim Spülen, das heißt, wenn die Sensorhalterung mit dem Messsensor aus dem Prozessmedium in den Bereich der Kalibrier- und Spülkammerkammer zurückgefahren ist, Schmutz und feste Partikel aus dem Prozessmedium und dem Reinigungsvorgang in den unterhalb der Spülkammer der Wechselarmatur liegenden Ringspalt zwischen der Innenfläche des Sensorkörpers und der Außenfläche der Sensorhalterung gelangen und diesen – von dem Reinigungsmedium nicht erfassten – Bereich verschmutzen. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine an einen Ingoldstutzen angeschlossene Wechselarmatur der eingangs erwähnten Art so auszubilden, dass deren im Ergebnis des Spülens der Messsensorspitze und der Sensorhalterung auftretende Verschmutzung und der dadurch erforderliche zusätzliche Arbeitsaufwand vermieden wird.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 ausgebildeten Wechselarmatur gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Das Wesen der Erfindung besteht bei einer mit einer Spülkammer zur Reinigung der Messsonde versehenen Wechselarmatur darin, dass von dem zum Spülen der verunreinigten Messsensorspitze zugeführten Reinigungsmedium ein Teilstrom abgezweigt und von unten, das heißt in Richtung der Spülkammer, in den unterhalb der Spülkammer anschließenden Ringspalt eingebracht wird. Die Zuführung des Zusatzspülstroms erfolgt über mindestens einen Abzweigkanal sowie zwischen dem Anschlussstutzen und dem in diesen eintauchenden Teil des Sondenkörpers ausgebildete Nuten sowie Zusatzspülbohrungen im Sondenkörper unter einem be stimmten, durch die Querschnittsverminderung in den Zuführungskanälen erhöhten Druck. In dem Ringspalt können sich somit schädliche Partikel nicht sammeln bzw. werden aus diesem heraus in das Spülmedium gedrückt und mit diesem aus der Wechselarmatur ausgetragen. Der Reinigungsaufwand für die Messsonden und Wechselarmaturen wird deutlich verringert. Aufgrund des mit der so ausgeführten Wechselarmatur erzielten verbesserten Reinigungseffekts kann der Abstand zwischen den Reinigungszyklen verlängert werden.
- In weiterer Ausbildung der Erfindung erfolgt die Zuführung des Reinigungsfluids zur Spülkammer über eine Reinigungsfluidverteilerkammer und von dieser ausgehende Spülbohrungen.
- An die Reinigungsfluidverteilerkammer sind Abzweigkanäle für den Zusatzspülstrom angeschlossen, die zunächst in einen erweiterten Raum bzw. Spalt zwischen Anschlussstutzen und Sondenkörper münden.
- Über in die Außenfläche des Sondenkörpers eingeformte – axial verlaufende und am Umfang verteilt ausgebildete Nuten sowie in diesen ausgebildete Zusatzspülbohrungen gelangt das abgezweigte Reinigungsfluid in den erwähnten Ringspalt.
- In weiterer Ausbildung der Erfindung besteht der Sondenkörper aus einem Oberteil und einem mit diesem fest und abdichtend verbundenen, teilweise in den Anschlussstutzen eintauchenden Unterteil, wobei die Reinigungsfluidverteilerkammer im Trennbereich zwischen Ober- und Unterteil ausgeformt ist.
- An die Spülkammer schließt sich nach oben eine im Sondenkörper ausgebildete Ringkammer an, über die und einen Auslasskanal das mit den ausgespülten Partikeln belastete Reinigungsfluid aus der Wechselarmatur heraus geleitet wird.
- Aus
DE 20 2006 007 648 U1 ist zwar eine Wechselarmatur bekannt, bei der eine Spülkammer über einen zwischen Sondenkörper und Anschlussstutzen als ringförmiger Hohlraum gebildeten Spalt mit einem Reinigungsfluid versorgt wird. Ferner ist ausDE 38 20 405 A1 eine Messwertgebervorrichtung mit einer Spülkammer im Gehäuse bekannt, die einen Zufluss und einen Abfluss aufweist. Die Spülung eines Ringspaltes zwischen Sondenkörper und Sondenhalterung ist hieraus jedoch nicht bekannt. - Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung, in deren einziger Figur ein Längsschnitt des unteren Teils einer Wechselarmatur bei in der Reinigungsposition befindlicher Sondenhalterung dargestellt ist, näher erläutert.
- In die Wand der Rohrleitung oder des Prozessbehälters (nicht dargestellt) mit dem zu untersuchenden Prozessfluid ist ein – hier als Ingoldstutzen ausgeführter – Anschlussstutzen
1 eingebunden, an dem mittels einer Überwurfmutter2 ein hohlzylindrischer und mit seinem unteren Ende in den Anschlussstutzen1 hinein ragender Sondenkörper3 befestigt ist, der zusammen mit einer in diesem verschiebbar und herausfahrbar angeordneten Sondenhalterung4 eine Wechselarmatur5 zum einfachen Auswechseln der in der Sondenhalterung4 untergebrachten Messsonde6 bildet. Die Sondenhalterung4 mit Messsonde6 befindet sich hier in der in den Sondenkörper3 eingefahrenen Position für den an der Spitze6a des Messsensors6 vorzunehmenden Reinigungsprozess. Der Sondenkörper3 ist zweiteilig ausgebildet und umfasst ein Unterteil3a und ein mit diesem abdichtend verschraubtes Oberteil3b . In dem Sondenkörper3 ist zwischen dem Oberteil3b und dem Unterteil3a eine Reinigungsfluidverteilerkammer7 ausgebildet, die während des Spülvorgangs über einen im Oberteil3b vorgesehenen Zuführungskanal8 mit einem flüssigen, gas- oder dampfförmigen Reinigungsfluid versorgt wird (Pfeil A). Das Reinigungsfluid gelangt über im Oberteil3b ausgebildete erste Spülbohrungen9 (Pfeil B) in eine in einem im Durchmesser erweiterten Abschnitt des Unterteils3a des Sensorkörpers3 geschaffene Spülkammer10 und über in der Sondenhalterung4 vorgesehene Fenster11 zu der zu reinigenden Spitze6a des Messsensors6 . Anschließend strömt das Reinigungsfluid mit den von der Spitze6a des Messsensors6 abgelösten Belagspartikeln entlang der Innenfläche der Sondenhalterung4 (Pfeil C) in eine im Oberteil3b des Sondenkörpers3 ausgeformte, zur Sondenhalterung beidseitig abgedichtete Ringkammer12 , aus der das Reinigungsfluid über einen Auslasskanal13 nach außen abgeführt wird (Pfeil D). - In einem unterhalb der Spülkammer
10 zwischen der Innenfläche des Unterteils3a des Sondenkörpers3 und der Außenfläche der Sondenhalterung4 vorhandenen Ringspalt14 können sich Schmutzpartikel sammeln. Um auch diese Schmutzpartikel entfernen zu können, ist im Unterteil3a des Sondenkörpers3 ein von der Reinigungsfluidverteilerkammer7 ausgehender Abzweigkanal15 vorgesehen, der in einen Spalt1a zwischen dem Anschlussstutzen1 und dem Unterteil3a mündet. Ein Teil des aus der Reinigungsfluidverteilerkammer7 abgezweigten Reinigungsfluids gelangt über den Abzweigkanal15 (Pfeil E) in den Spalt1a (Pfeil F) und von dort über in der Außenfläche des Unterteils3a des Sondenkörpers3 ausgebildete Nuten16 und von deren unterem Ende ausgehende Zusatzspülbohrungen17 von unten in den Ringspalt14 (Pfeil G). Verunreinigungen können sich in dem Ringspalt14 somit nicht absetzen bzw. werden aus diesem heraus in die Spülkammer10 gespült (Pfeil H). Das Unterteil3a des Sondenkörpers3 ist in bekannter Weise in dem unterhalb der Nuten16 und der zweiten Spülbohrungen17 liegenden Bereich sowohl zum Anschlussstutzen1 als auch zur Sondenhalterung4 hin mit Hilfe von Dichtringen18 abgedichtet. Das für die Spülung des Ringspalts14 abgezweigte Reinigungsfluid kann daher nicht in das Prozessmedium gelangen. -
- 1
- Anschlussstutzen
- 1a
- Spalt
- 2
- Überwurfmutter
- 3
- Sondenkörper
- 3a
- Unterteil
- 3b
- Oberteil
- 4
- Sondenhalterung
- 5
- Wechselarmatur
- 6
- Messsonde
- 6a
- Spitze
- 7
- Reinigungsfluidverteilerkammer
- 8
- Zuführungskanal
- 9
- Spülbohrung
- 10
- Spülkammer
- 11
- Fenster
- 12
- Ringkammer
- 13
- Auslasskanal
- 14
- Ringspalt
- 15
- Abzweigkanal
- 16
- Nut
- 17
- Zusatzspülbohrung
- 18
- Dichtring
- Pfeile A bis D
- Strömungsweg des Hauptspülstroms
- Pfeile E bis H
- Strömungsweg des Zusatzspülstroms
Claims (5)
- Wechselarmatur für eine Messsonde (
6 ) zur Messung physikalisch-chemischer Messgrößen in einem Prozessfluid, die einen hohlzylindrischen, in einen Anschlussstutzen (1 ) eines Prozessbehälters teilweise eintauchenden und zu diesem abgedichteten, ein Ober- und ein Unterteil (3b ,3a ) umfassenden Sondenkörper (3 ) und eine in dem Sondenkörper (3 ) in eine Messposition in dem Prozessfluid und in eine Spülposition innerhalb des Sondenkörpers (3 ) verschiebbare Sondenhalterung (4 ) aufweist, wobei eine in einem erweiterten Abschnitt des Sondenkörpers (3 ) gebildete Spülkammer (10 ) an eine Reinigungsfluidzuführung (7 ,8 ) und -abführung (12 ,13 ) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur zusätzlichen Spülung eines unterhalb der Spülkammer (10 ) zwischen dem Unterteil (3a ) des Sondenkörper (3 ) und der Sondenhalterung (4 ) vorhandenen Ringspaltes (14 ) ein weiterer Spülstrom durch einen zwischen dem Unterteil (3a ) des Sondenkörpers (3 ) und dem Anschlussstutzen (1 ) gebildeten Spalt (1a ) sowie Zusatzspülbohrungen (17 ) an den Ringspalt (14 ) angeschlossen ist. - Wechselarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsfluidzuführung eine an einen Zuführungskanal (
8 ) angeschlossene ringförmige Reinigungsfluidverteilerkammer (7 ) im Sondenkörper (3 ) umfasst, von der Spülbohrungen (9 ) für den Hauptspülstrom und mindestens ein Abzweigkanal (15 ) für den Zusatzspülstrom ausgehen, wobei der Abzweigkanal (15 ) in den zwischen dem Anschlussstutzen (1 ) und dem Unterteil (3a ) des Sondenkörpers (3 ) gebildeten Spalt (1a ) und anschließend in Nuten (16 ) mündet, die am Umfang des Unterteils (3a ) eingeformt sind und von deren unterem Ende die Zusatzspülbohrungen (17 ) ausgehen. - Wechselarmatur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsfluidverteilerkammer (
7 ) zwischen dem Ober- und dem Unterteil (3a ,3b ) des Sondenkörpers (3 ) ausgebildet ist. - Wechselarmatur nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülstrom zur Spülung des Ringspaltes (
14 ) ein Teilstrom des durch die Reinigungsfluidzuführung (7 ,8 ) eintretenden Spülstromes ist. - Wechselarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülstrom zur Spülung des Ringspaltes (
14 ) durch einen zusätzlichen Anschluss dem Sondenkörper (3 ) zugeführt wird.
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- 2007-06-27 DE DE200710030584 patent/DE102007030584B4/de active Active
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