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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Steuern
einer Klimaanlage für einen Fahrgastinnenraum eines Kraftfahrzeugs,
welches einen Verbrennungsmotor umfasst, mittels welchem ein Verdichter
der Klimaanlage anzutreiben ist.
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Eine
derartige Vorrichtung sowie ein derartiges Verfahren sind beispielsweise
bereits aus der
US
6 516 621 B2 als bekannt zu entnehmen. Die Vorrichtung
umfasst dabei eine Motorsteuereinrichtung (MSG), mittels welcher
ein Verbrennungsmotor eines Vollhybrid-Kraftfahrzeugs bei eingeschalteter
Zündung in einen gestarteten oder einen gestoppten Betriebszustand
zu schalten ist, sowie eine Klimaanlagensteuereinrichtung (KSG),
mittels welcher die Klimaanlage in Abhängigkeit vorgebbarer
Parameterwerte zu steuern ist, wobei die KSG und die MSG zum Austauschen
von Steuersignalen miteinander gekoppelt sind. Die Klimaanlage umfasst
einen Verdichter, welcher mittels des Verbrennungsmotors anzutreiben
ist. Während die Klimaanlage ein Defrost-Programm zum Entfernen
eines Beschlags einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs durchführt, unterbindet
die MSG ein Schalten des Verbrennungsmotors in den gestoppten Betriebszustand.
Sobald das Defrost-Programm beendet ist bzw. abgeschaltet wird,
schaltet die MSG den Betriebszustand des Verbrennungsmotors wieder
unter Berücksichtigung eines Betriebszustands eines Elektromotors
des Vollhybrid-Kraftfahrzeugs sowie in Abhängigkeit einer
momentanen Fahrsituation.
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Als
nachteilig an der bekannten Vorrichtung sowie dem bekannten Verfahren
ist dabei der Umstand anzusehen, dass diese nur eine vergleichsweise
unflexible Steuerung der Klimaanlage sowie des die Betriebsenergie
des Verdichters bereitstellenden Verbrennungsmotors ermöglichen,
woraus einerseits ein verringerter Klimatisierungskomfort für
die Fahrzeuginsassen und andererseits ein erhöhter Kraftstoffverbrauch
des Verbrennungsmotors resultieren. Zudem kann die bekannte Vorrichtung
nur bei Vollhybrid-Kraftfahrzeugen verwendet werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Steuerung einer Klimaanlage
zu schaffen, welche einen erhöhten Klimatisierungskomfort
sowie einen verringerten Kraftstoffverbrauch eines Verbrennungsmotors
eines Kraftfahrzeugs ermöglicht und flexibler einsetzbar
ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
zum Steuern einer Klimaanlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie durch ein Verfahren zum Steuern einer Klimaanlage mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
mit zweckmäßigen und nichttrivialen Weiterbildungen
der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben,
wobei vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung – soweit
anwendbar – als vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens
und umgekehrt anzusehen sind.
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Eine
Vorrichtung zum Steuern einer Klimaanlage, welche einen erhöhten
Klimatisierungskomfort sowie einen verringerten Kraftstoffverbrauch
eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs ermöglicht,
ist erfindungsgemäß dadurch geschaffen, dass mittels
der Klimaanlagensteuereinrichtung (KSG) in Abhängigkeit der
Parameterwerte ein ein Stoppen des Verbrennungsmotors freigebendes
oder ein ein Starten des Verbrennungsmotors forderndes Steuersignal
an die Motorsteuereinrichtung (MSG) zu übermitteln ist.
Mit anderen Worten ist die KSG ausgebildet, entweder ein Freigabesignal
an die MSG zu übermitteln, wenn der Verbrennungsmotor des
Kraftfahrzeugs aus Sicht der Klimaanlage abgeschaltet werden kann,
oder ein Sperrsignal an die MSG zu übermitteln, wenn der
Verbrennungsmotor aus Sicht der Klimaanlage gestartet werden muss
bzw. nicht gestoppt werden darf. Auf diese Weise ist es im Gegensatz
zum Stand der Technik möglich, durch Einbeziehen der zur
Steuerung der KSG verwendeten Parameterwerte eine verbesserte Steuerung
der Klimaanlage sowie des Verbrennungsmotors zu gewährleisten.
Dabei ist es zudem unerheblich, ob es sich um ein Kraftfahrzeug
mit einer Start-Stopp-Automatik oder um ein als Micro-, Mild- oder
Vollhybrid ausgebildetes Kraftfahrzeug handelt, so dass die genannten
Vorteile hinsichtlich Klimakomfort und Verbrauchsreduzierung besonders
flexibel bei einer im Vergleich zum Stand der Technik deutlich höheren
Anzahl unterschiedlicher Fahrzeugtypen realisierbar sind.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die MSG ausgebildet ist, den Verbrennungsmotor in Abhängigkeit
des mittels der KSG übermittelten Steuersignals in den
gestarteten und/oder den gestoppten Betriebszustand zu schalten.
Dadurch wird sichergestellt, dass das von der KSG übermittelte
Steuersignal die höchstmögliche Priorität
erhält und von der MSG vorrangig berücksichtigt
wird. Somit kann beispielsweise die KSG ein Starten des Verbrennungsmotors
erzwingen, obwohl andere Steuergeräte – beispielsweise
ein Energiemanagementsystem des Kraftfahrzeugs – ein Stoppen
des Verbrennungsmotors erlauben oder sogar fordern. Dies ermöglicht
das Sicherstellen eines besonders hohen Klimatisierungskomforts
für die Fahrzeuginsassen.
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Indem
mittels der MSG ein den aktuellen und/oder den prognostizierten
Betriebszustand des Verbrennungsmotors charakterisierendes Steuersignal
an die KSG zu übermitteln ist, kann die KSG unter Berücksichtigung
der Parameterwerte eine besonders flexible und optimal an die jeweilige
Situation angepasste Steuerung der Klimaanlage vornehmen und damit
einen bestmöglichen Klimatisierungskomfort für
die Fahrzeuginsassen sicherstellen.
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Dabei
hat es sich als vorteilhaft gezeigt, dass eine mit der KSG gekoppelte
Temperatursensoreinrichtung vorgesehen ist, mittels welcher ein
eine Temperatur, insbesondere eine Außentemperatur des
Kraftfahrzeugs, charakterisierender Parameterwert zu ermitteln ist.
Durch Einbeziehen eines derartigen Parameterwerts kann eine besonders
präzise Abschätzung der momentan erforderlichen
Klimatisierungsleistung durchgeführt und der Fahrgastinnenraum
mittels der Klimaanlage bei jeder Witterung schnellstmöglich
auf die geforderte Temperatur temperiert werden.
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Um
den gestoppten Betriebszustand des Verbrennungsmotors möglichst
lange aufrecht erhalten zu können, ist in weiterer vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Klimaanlage einen
Speicherverdampfer zum Speichern von Kälte umfasst. Ein
derartiger Speicherverdampfer ermöglicht aufgrund der deutlich
höheren Wärmeträgheit der Klimaanlage
ein längeres Verweilen des Verbrennungsmotors im gestoppten
Betriebszustand und damit eine signifikante Reduzierung seines Kraftstoffverbrauchs.
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Eine
weitere Verbesserung des erzielbaren Klimatisierungskomforts ist
dadurch gegeben, dass eine Sonnensensoreinrichtung vorgesehen ist,
mittels welcher ein eine auf das Kraftfahrzeug einwirkende Sonneneinstrahlung
charakterisierender Parameterwert zu ermitteln ist. Dies erlaubt
eine verbesserte Steuerung der Klimaanlage und stellt beispielsweise
eine konstruktiv einfache Möglichkeit dar, eine unterschiedliche
Tag- und Nachtsteuerung der Klimaanlage zu bewerkstelligen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern
einer Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs, wobei erfindungsgemäß vorgesehen
ist, dass mittels der KSG in Abhängigkeit der Parameterwerte ein
ein Stoppen des Verbrennungsmotors freigebendes oder ein ein Starten
des Verbrennungsmotors forderndes Steuersignal an die MSG übermittelt
wird. Die sich dadurch ergebenden Vorteile hinsichtlich erhöhtem
Klimatisierungskomfort und verringertem Kraftstoffverbrauch des
Verbrennungsmotors sind bereits aus den vorhergehenden Beschreibungen
zu entnehmen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die KSG das Steuersignal in Abhängigkeit eines Abkühlbetriebs
des Fahrgastinnenraums und/oder eines Aufheizbetriebs des Fahrgastinnenraums
und/oder eines eingeregelten Zustands und/oder einer Sonneneinstrahlung
an die MSG übermittelt. Die Berücksichtigung eines
oder mehrerer derartiger Klimatisierungszustände ermöglicht
eine besonders zuverlässige Aufrechterhaltung des geforderten Klimatisierungskomforts
bei gleichzeitig optimiertem Kraftstoffverbrauch des Verbrennungsmotors.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass die genannten Klimatisierungszustände
gegebenenfalls durch eine Mehrzahl von Parameterwerten charakterisiert
werden.
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Da
bei abgeschalteter Kühlfunktion keine Betriebsenergie für
den Verdichter der Klimaanlage bereitgestellt werden muss, ist in
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung vorgesehen, dass die KSG in
diesem Fall das ein Stoppen des Verbrennungsmotors freigebende Steuersignal
an die MSG übermittelt. Somit kann der geforderte Klimatisierungskomfort
bei gleichzeitiger Optimierung des Kraftstoffverbrauchs des Verbrennungsmotors
gewährleistet werden.
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Da
ein Enteisen bzw. eine Beschlagsentfernung einer Windschutzscheibe
des Kraftfahrzeugs eine hohe Priorität aufweist, ist in
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die
KSG bei aktiviertem Defrost-Programm der Klimaanlage das ein Starten
des Verbrennungsmotors fordernde Steuersignal an die MSG übermittelt.
Das Defrost-Programm wird dabei üblicherweise über
eine Mehrzahl an Parameterwerten definiert.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die KSG bei einem Schalten des Verbrennungsmotors in den gestarteten
Betriebszustand mittels der MSG für eine vorbestimmte Zeitdauer
das ein Starten des Verbrennungsmotors fordernde Steuersignal an
die MSG übermittelt. Auf diese Weise wird innerhalb der
mittels der vorbestimmten Zeitdauer definierten Sperrzeit sichergestellt,
dass ein Verdampfer der Klimaanlage ausreichend beladen werden kann.
Zusätzlich wird ein aus Komfort- und Verschleißsicht
unerwünschtes, permanentes An- und Abschalten des Verbrennungsmotors
verhindert.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die KSG bei einer oberhalb eines vorbestimmten Schwellenwertes
liegenden Außentemperatur das ein Starten des Verbrennungsmotors
fordernde Steuersignal und/oder bei einer unterhalb eines vorbestimmten
Schwellenwertes liegenden Außentemperatur das ein Stoppen
des Verbrennungsmotors freigebende Steuersignal an die MSG übermittelt.
Auf diese Weise kann einerseits das begrenzte Kältespeichervermögen
eines Verdampfers der Klimaanlage berücksichtigt werden,
so dass der gestoppte Betriebszustand des Verbrennungsmotors aus
Sicht der KSG oberhalb einer bestimmten Außentemperatur
nicht mehr zugelassen wird. Umgekehrt kann bei ausreichend niedrigen
Außentemperaturen auf das Betrieben des Verdichters verzichtet
werden.
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Da
die Klimaanlage im Fall eines Defekts, beispielsweise einem Leck
im Kühlmittelkreislauf oder einem fehlerhaften Drucksensor,
nicht betreibbar ist und damit auch der Verdichter nicht angetrieben
werden muss, ist eine zusätzlich Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs
des Verbrennungsmotors dadurch gegeben, dass die KSG beim Vorliegen
eines Defekts der Klimaanlage das ein Stoppen des Verbrennungsmotors
freigebende Steuersignal an die MSG übermittelt.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen, in welchen gleiche oder funktionsgleiche
Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
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1 ein
Kraftfahrzeug mit einem Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
zum Steuern einer Klimaanlage in schematischer Darstellung; und
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2 die
Vorrichtung zum Steuern der Klimaanlage gemäß 1 in
einer vereinfachten, schematischen Darstellung.
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1 zeigt
ein Kraftfahrzeug 10 mit einem Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zum Steuern einer Klimaanlage 12 zur
Klimatisierung eines Fahrgastinnenraums 13 in schematischer
Darstellung. Das Kraftfahrzeug 10 ist vorliegend als Mild-Hybridfahrzeug
ausgebildet und umfasst neben einem Verbrennungsmotor 14 zusätzlich
einen Elektromotor 16 als Antrieb. Dabei ist jedoch zu
betonen, dass sich die Vorrichtung auch für mit einer Start-Top-Automatik
ausgerüstete Kraftfahrzeuge 10 ohne hybriden Antrieb
oder für als Micro- oder Vollhybrid ausgebildete Kraftfahrzeuge 10 eignet.
Der Verbrennungsmotor 14 dient als Antrieb für
einen mechanischen Verdichter 18 (s. 2)
der Klimaanlage 12, mittels welchem ein Umlauf eines Kältemittels
innerhalb eines Kältemittelkreislaufs 20 (S. 2)
bewirkt wird. Die Vorrichtung umfasst weiterhin eine Motorsteuereinrichtung 22 (MSG),
mittels welcher der Verbrennungsmotor 14 bei eingeschalteter
Zündung in einen gestarteten oder einen gestoppten Betriebszustand
zu schalten ist, sowie eine Klimaanlagensteuereinrichtung 24 (KSG),
mittels welcher die Klimaanlage 12 in Abhängigkeit
vorgebbarer Parameterwerte zu schalten ist. Zur Steuerung eines
Luftmassenstroms in den Fahrgastinnenraum 13 umfasst die
Klimaanlage im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Umluftklappe 26 sowie
eine Gebläseeinrichtung 28. Weiterhin umfasst
die Vorrichtung einen Zeitgeber 30, eine Sonnensensoreinrichtung 32,
mittels welcher eine Sonneneinstrahlung zu ermitteln ist, sowie
einen Temperatursensoreinrichtung 34, mittels welchem eine
momentane Außentemperatur zu ermitteln ist. Innerhalb des
Fahrgastinnenraums 13 befindet sich zudem eine Mensch-Maschine-Schnittstelleneinheit 36,
mittels welcher Insassen des Kraftfahrzeugs 10 zur Steuerung
der Klimaanlage 12 benötigte Parameterwerte wie
beispielsweise eine Soll-Temperatur, eine Gebläsestärke,
Umluft- oder Frischluftbetrieb, eine gewünschte Luftverteilung,
Mehrzoneneinstellungen und dergleichen vorgeben können.
Dabei kann wahlweise vorgesehen sein, dass die Klimaanlage 12 manuell,
temperaturgeregelt oder vollautomatisch ausgebildet ist.
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2 zeigt
die Vorrichtung zum Steuern der Klimaanlage 12 gemäß 1 in
einer schematischen Darstellung, wobei verschiedene Bauelemente
aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt
sind. Dabei ist insbesondere der Kältemittelkreislauf 20 erkennbar,
innerhalb welchem das Kältemittel zunächst vom
Verdichter 18 komprimiert, über einen nachgeschalteten
Kondensator 38 abgekühlt, in einem Verdampfer 40 expandiert
und schließlich wieder zum Verdichter 18 transportiert
wird. Die Pfeile IIa und IIb markieren dabei einen Luftstrom durch
den Kondensator 38 bzw. der mittels der Gebläseeinrichtung 28 durch
den Verdampfer 40 geleiteten Luft, welche dabei abgekühlt
und entfeuchtet wird. Die abgekühlte Luft kann anschließend
im sog. Reheat-Betrieb mittels eines nachgeschalteten Wärmetauschers
(nicht abgebildet) wieder erwärmt und in den Fahrgastinnenraum 13 geleitet
werden. Zudem kann vorgesehen sein, dass die Klimaanlage 12 zusätzlich einen
Speicherverdampfer umfasst.
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Die
Funktionsweise der gezeigten Vorrichtung in Abhängigkeit
verschiedener Parameterwerte und Witterungsverhältnisse
wird im Folgenden näher erläutert werden. Um eine
Rückwärtskompatibilität zu bestehenden
Vorrichtungen sicherstellen zu können, kann dabei grundsätzlich
vorgesehen sein, dass die nachfolgend beschriebene Start/Stopp-Funktionalität
mittels einer entsprechenden Variantencodierung aktivierbar bzw.
deaktivierbar ist. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die jeweils
verwendeten Typen des Verdichters 18 bzw. des Verdampfers 40 in
der genannten Variantencodierung einstellbar sind und damit über
spezifische Parameterwerte entsprechend berücksichtigt
werden können.
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Die
KSG 24 sendet bei eingeschalteter Zündung das
ein Stoppen des Verbrennungsmotors 14 freigebende Steuersignal
an die MSG 22, wenn der Verbrennungsmotor 14 aus
Sicht der Klimaanlage 12 abgeschaltet werden kann. Die
MSG 22 ist im vorliegenden Beispiel ausgelegt, einen nahenden
Stillstand des Kraftfahrzeugs 10 zu prognostizieren und
sendet in diesem Fall ein einen gestoppten Betriebszustand signalisierendes Steuersignal
an die KSG 24, so dass diese beispielsweise in Abhängigkeit
der momentanen Parameterwerte bereits vor dem Stillstand des Kraftfahrzeugs 10 die
Umluftklappe 26 oder die Gebläseeinrichtung 28 ansteuern
kann. Ziel ist dabei stets, den Verdampfer 40 nicht mit
zu warmer oder zu feuchter Frischluft zu belasten und dadurch den
gestoppten Betriebszustand des Verbrennungsmotors 14 unnötig
zu verkürzen. Gleichzeitig soll der Klimatisierungskomfort
des Fahrgastinnenraums 13 ohne spürbare Einschränkungen
für die Fahrzeuginsassen so lange wie möglich
aufrecht erhalten werden.
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Damit
das Geräusch der Gebläseeinrichtung 28 während
des gestoppten Betriebszustands des Verbrennungsmotors 14 begrenzt
wird, ist eine Begrenzung der Solldrehzahl der Gebläseeinrichtung 28 in
Abhängigkeit einer Außentemperatur vorgesehen,
wobei diese Abhängigkeit vorzugsweise mittels einer Kennlinie
in einem Speicher der KSG 24 hinterlegt ist.
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Bei
ausgeschalteter Klimaanlage 12 sendet die KSG 24 das
das Stoppen des Verbrennungsmotors 14 freigebende Steuersignal
dauerhaft an die MSG 22. Bei aktiviertem DEFROST-Programm
sendet die KSG 24 hingegen das das Starten des Verbrennungsmotors 14 fordernde
Steuersignal dauerhaft an die MSG 22 und erzwingt dadurch
bei gestopptem Verbrennungsmotor 14 ein Starten bzw. verhindert
bei gestartetem Verbrennungsmotor 14 ein Stoppen desselben.
Die MSG 22 sendet während des gestoppten Betriebszustands
des Verbrennungsmotors 14 ein entsprechendes Steuersignal
an die KSG 24.
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Um
eine ausreichende Beladung des Verdampfers 40 zu unterstützen,
muss der Verbrennungsmotor 14 für eine vorbestimmte
und mittels des Zeitgebers 30 kontrollierte Zeitdauer nach
dem Starten in Betrieb bleiben. Während dieser Zeitdauer
sendet die KSG 24 das ein Starten des Verbrennungsmotors 14 fordernde Steuersignal
an die MSG 22. Alternativ kann natürlich auch
die MSG 22 während dieser Zeitdauer Steuersignale
der KSG 24 ignorieren und den Verbrennungsmotor 14 im
gestarteten Betriebzustand betreiben. Die vorbestimmte Zeitdauer
kann gegebenenfalls unter Berücksichtigung einer momentanen
Außentemperatur entsprechend verlängert oder verkürzt
werden. Zudem kann vorgesehen sein, dass während der vorbestimmten Zeitdauer
eine Solltemperatur des Verdampfers 40 abgesenkt und nach
Ablauf der Sperrzeit – gegebenenfalls schrittweise – wieder
hochgesetzt wird. Auch hier ist es denkbar, dass diese Funktion über
die zuvor beschriebene Variantencodierung abschaltbar ist.
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Aufgrund
des begrenzten Kältespeichervermögens des Verdampfers 40 wird
der gestoppte Betriebszustand des Verbrennungsmotors 14 bei
einer oberhalb eines vorbestimmten Schwellenwerts liegenden Außentemperatur
nicht mehr zugelassen. Dieser Schwellenwert kann zudem in Abhängigkeit
verschiedener Parameterwerte, beispielsweise einer Sonneneinstrahlung,
der momentanen Außentemperatur, dem Vorhandensein eines
Speicherverdampfers oder dergleichen, um einen einstellbaren Offsetwert
angehoben oder abgesenkt werden, so dass unterschiedliche Tag- und
Nachtsteuerungen ermöglicht sind. Dabei kann vorgesehen
sein, dass der Offsetwert ebenfalls über die Variantencodierung
einstellbar ist.
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Befindet
sich die Klimaanlage 12 bei sehr heißen Außentemperaturen
im Abkühlbetrieb (Cool Down), sendet die KSG 24 das
ein Starten des Verbrennungsmotors fordernde Steuersignal an die
MSG 22. Der Abkühlbetrieb wird dabei vorzugsweise
nur bei Vorhandensein eines Speicherverdampfers durchgeführt.
Gleiches gilt, wenn sich die Klimaanlage 12 beim Vorliegen
von Kaltstartbedingungen im Aufheizbetrieb (Heat Up) befindet. Sind
der Abkühlbetrieb bzw. der Aufheizbetrieb abgeschlossen
und befinden sich alle relevanten Ist-Parameterwerte innerhalb der
geforderten Soll-Bereiche, sendet die KSG 24 das das Stoppen
des Verbrennungsmotors 14 freigebende Steuersignal an die
MSG 22. Ein derartiger eingeregelter Zustand der Klimaanlage 12 liegt
bei einer vollautomatischen Klimaanlage 12 mit Blasluft-Temperaturfühlern
(nicht abgebildet) beispielsweise dann vor, wenn eine Verdampfertemperatur-Regelabweichung
und alle Blasluft-Regelabweichungen innerhalb eines definierten
Temperaturbereiches liegen. Sobald einer der genannten Temperaturwerte
außerhalb seines zugeordneten Regelbereichs liegt, sendet
die KSG 24 wieder das ein Starten des Verbrennungsmotors 14 fordernde
Steuersignal an die MSG 22. Die jeweiligen Regelbereiche
können dabei beispielsweise in Abhängigkeit des
jeweiligen Verdichter- oder Verdampfertyps gewählt sein.
Weiterhin kann berücksichtigt werden, ob die Klimaanlage 12 einen
Speicherverdampfer umfasst.
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Um
zu verhindern, dass bei Änderungen der Parameterwerte der
Klimaanlage
12 – z. B. mittels der Mensch-Maschine-Schnittstelleneinheit
36 – ein
gestoppter Betriebszustand des Verbrennungsmotors
14 vorzeitig
beendet wird, kann vorgesehen sein, dass die Änderungen
erst nach einem vorgegeben Zeitintervall, beispielsweise erst nach
10 s, ausgewertet. Eine mögliche Auswertungslogik in Abhängigkeit
der jeweiligen Änderung ist in Tabelle 1 aufgeführt. Tabelle 1: Auswertelogik
Bedienungseingriff | Auswerten
Einregelzustand erst nach 10 s | Keine
Verzögerungszeit |
AUTOmatik
ein/aus | X | |
Temperatur
wärmer oder kälter | X | |
Gebläse
(jegliche Änderung) | X | |
DEFROST
Sonderfunktion ein/aus | | X |
Umluft
ein/aus | X | |
OFF
ein/aus | | X |
Heckscheibenheizung
ein/aus | | X |
Luftverteilung
(jegliche Änderung) | X | |
MONO-Modus
ein/aus | X | |
Fußraumtemperatur
(jegliche Änderung) | X | |
Luftstrom
(jegliche Änderung) | x | |
FOND-Fernsteuerung
(jegliche Änderung) | X | |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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