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Die
Erfindung betrifft allgemein Glaskeramik-Erzeugnisse, wie insbesondere
Glaskeramik-Kochfelder oder Kaminsichtscheiben. Im Speziellen betrifft
die Erfindung die Beschichtung von Glaskeramik-Platten mit einer
reflektierenden dekorativen Beschichtung.
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Es
gibt vielerlei Bestrebungen, das bisher im allgemeinen einheitliche
Erscheinungsbild von Glaskeramik-Kochfeldern zu verändern, um
den Herstellern von Küchenmöbeln mehr
gestalterische Freiheiten zu ermöglichen.
Die bisher üblicherweise
verwendete Glaskeramik ist volumengefärbt und erscheint dunkel bis
schwarz. Mittlerweile ist aber auch transparente Glaskeramik erhältlich.
Bei dieser Glaskeramik wäre
jedoch der Unterbau des Herdes mit den Heizelementen sichtbar.
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Um
dies zu vermeiden, ist es bekannt, undurchsichtige Beschichtungen
einzusetzen. So offenbart die
EP 1 505 354 A1 ein Glaskeramik-Kochfeld, mit
einer glatten Arbeitsoberfläche
und einer Unterseite, welche mit einer lichtabschirmenden Beschichtung
versehen ist. Die lichtabschirmende Beschichtung setzt sich dabei
aus einer lichtabschirmenden Schicht und einer darauf abgeschiedenen
Antioxidationsschicht zusammen, welche eine Oxidation der darunterliegenden
lichtabschirmenden Schicht verhindern soll. Die Schichten sollen
durch Dampfphasenabscheidung aufgebracht werden.
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Als
Materialien für
die lichtabschirmende Beschichtung sind Si, Ti, Al, Nb, W, Mo, Sn,
Cr, Pt, Au, Edelstahl, Hastelloy Inconel, Nichrome, oder Nitride dieser
vorgenannten Materialien vorgesehen.
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Allerdings
besteht ein Problem bei derartigen Schichten unter anderem darin,
dass unter Glaskeramik-Kochfeldern vielfach auch Leucht-Anzeigeelemente
angeordnet werden, beispielsweise um mittels einfacher Leuchtelemente
anzuzeigen, welcher der verschiedenen Heißbereiche gerade betrieben
wird.
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In
der
EP 1 505 354 A1 wird
dazu vorgeschlagen, Schichten aufzubringen, die höchstens 10%,
aber zumindest 0,5% durchschnittliche Lichttransmission in einem
Wellenlängenbereich
zwischen 0,4 und 0,8 Mikrometern, also im wesentlichen dem sichtbaren
Spektralbereich aufweisen. Hier ergibt sich allerdings das Problem,
dass solche Schichten so dünn
sein müssen,
dass sie leicht aufgrund der Erhitzung auf dem Glaskeramik-Kochfeld
oxidieren und sich verfärben
oder sogar völlig
degradieren können.
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Weiterhin
sind für
moderne Glaskeramik-Kochflächen
oft auch Touch-Schalter wünschenswert,
die unter der Glaskeramik-Platte
angeordnet werden und zur Bedienung des Glaskeramik-Kochfelds gedacht
sind. Um solche Kontakte sicher schalten zu können, ist außerdem eine
Beschichtung erforderlich, die eine hinreichend niedrige elektrische
Leitfähigkeit
aufweist.
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Die
JP 2005 090906 A beschreibt
eine Kochplatte mit einem kristallinen Glas für eine Kocheinrichtung. Die
Innenseite der Kochplatte ist mit einer lichtabschirmenden Silizium-Beschichtung und
darauf einer die Oxidation verhindernden Schicht versehen. Die Schichtdicke
der Siliziumbeschichtung ist gleichbleibend entlang der Oberfläche.
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Aus
der
DE 100 14 373
A1 ist ein Kochfeld bekannt, bei welchem Heiss- und Kaltbereiche
mit unterschiedlichen Dekorfarben versehen sind.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Glaskeramik-Kochfläche bereitzustellen,
die eine metallische Anmutung aufweist, ausreichend hitzebeständig ist,
die Verwendung von Touch-Schaltern und Leucht-Anzeigeelementen ohne Unterbrechung
der Schicht gestattet und über die
gesamte Fläche
der Glaskeramik eine homogene Anmutung besitzt. Diese Aufgabe wird
bereits in höchst überraschend
einfacher Weise durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen
abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Demgemäß sieht
die Erfindung eine Glaskeramik-Kochplatte mit einer Glaskeramik-Platte
vor, welche zumindest einen ersten Bereich, nachfolgend Heißbereich
genannt, und zumindest einen zweiten Bereich, nachfolgend Kaltbereich
genannt, aufweist, wobei die Glaskeramik-Platte mit einer Siliziumbeschichtung
versehen ist, und wobei die Siliziumbeschichtung im Kaltbereich
eine Schichtdicke im Bereich von 235 Nanometern bis 275 Nanometern
und im Heißbereich
eine Schichtdicke von zumindest 300 Nanometern, vorzugsweise zumindest
400 Nanometern aufweist. Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren zur
Herstellung einer beschichteten Glaskeramik-Platte für ein Kochfeld
basiert dann dementsprechend darauf, dass die Glaskeramik-Platte auf einer
Seite mit einer Siliziumbeschichtung durch Sputtern beschichtet
wird, wobei auf einem Kaltbereich der Glaskeramik-Platte die Siliziumbeschichtung
mit einer Schichtdicke im Bereich von 235 Nanometern bis 275 Nanometern
und im Heißbereich
mit einer Schichtdicke von zumindest 300 Nanometern, vorzugsweise
zumindest 400 Nanometern abgeschieden wird.
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Um
eine hohe Temperaturbeständigkeit
zu erhalten, wird für
den Heißbereich,
also den Bereich, unter welchem die Heizelemente des Herdes oder Kochfeldes
angeordnet werden, insbesondere Induktionsspulen für Induktionskochfelder
oder auch elektrische Heizelemente, sowie Gasbrenner, die ihrerseits
auch innerhalb von Bohrungen des Kochfeldes angeordnet sein können, eine
höhere
Schichtdicke verwendet als dem oder den Kaltbereichen, unter denen
beispielsweise Anzeigeelemente und Touch-Sensoren angebracht werden
und die im Betrieb angefasst werden können. Um eine metallische Anmutung
zu erzielen, wird vorzugsweise eine geschlossene Schicht aufgebracht.
In der geschlossenen Schicht können
aber dennoch Aussparungen vorgesehen werden, etwa, um darunter spezielle
Anzeigeelemente anzuordnen.
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Die
Schicht ist im Heißbereich
aufgrund der höheren
Dicke von zumindest 300 Nanometern ausreichend temperaturstabil,
auch bei einer für
Induktionskochfelder typischen Temperaturbelastung von 585°C für eine Dauer
von einer halben Stunde. Insbesondere zeigen sich praktisch keine
Farbänderungen
bei Betrieb des Kochfeldes, insbesondere auch bei der vorstehend
genannten Temperaturbelastung. Die Lichttransmission durch die dicke
Schicht ist allerdings zu gering, um darunter angeordnete Anzeigeelemente
in hinreichender Helligkeit durchscheinen zu lassen. Hingegen weist
die dünnere
Schicht im Kaltbereich eine ausreichende Lichttransmission, vorzugsweise
von 3 bis 5% im Mittel für
einen Wellenlängenbereich
von 400 bis 800 Nanometern auf. Der Schichtdickenbereich der Beschichtung
im Kaltbereich von 235 Nanometern bis 275 Nanometern erfüllt gleichzeitig mehrere
Funktionen. Zum einen ist eine Siliziumschicht dieser Dicke farblich
der dickeren Schicht im Heißbereich
so ähnlich,
dass die beiden Schichten in ihrer Anmutung praktisch nicht zu unterscheiden
sind. Insbesondere kann dabei der Farbtonunterschied dE im L·a·b-Farbraum
in Aufsicht und Reflexion des Lichts der Beleuchtungsquelle betrachtet
zwischen der Siliziumbeschichtung im Heißbereich und der Siliziumbeschichtung
im Kaltbereich kleiner eins gehalten werden. Der Farbtonunterschied
dE ist dabei definiert als dE = (da2 + db2 + dL2)1/2,
wobei da, db und dL die Differenzen der Farbtonwerte a, b und L
im L·a·b-Farbraum bezeichnen.
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Damit
ist visuell kein Unterschied zwischen Heiß- und Kaltbereich erkennbar,
so dass die Beschichtung wie eine gleichmäßige, geschlossene, metallisch
erscheinende Schicht wirkt. Zudem stellt gerade der Schichtdickenbereich
von 235 Nanometern bis 275 Nanometern noch sicher, dass die Schicht
hinreichend blickdicht ist, so dass die inneren Teile des Herdes,
die auch unmittelbar unterhalb der Kochfläche angeordnet sein können, unsichtbar
bleiben. Noch eine weitere Eigenschaft der Schicht im Kaltbereich
ist, dass der Flächenwiderstand
der Schicht mit dieser Schichtdicke den Betrieb von kapazitiven
Touch-Schaltern erlaubt. Ebenso können optische Sensoren als
Schalter verwendet werden.
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Auch
bei einer Temperaturbelastung von 585°C für eine Dauer von einer halben
Stunde ist bei einer erfindungsgemäßen Beschichtung eine Farbtonänderung
dE in Aufsicht und Reflexion der Beleuchtungsquelle betrachtet von
kleiner 1 zwischen geheizten und nicht geheizten oder zumindest
bei Beheizung wesentlich kälteren,
etwa benachbarten Bereichen, beispielsweise Bereichen mit einer
Temperatur kleiner 100°C
bei der Beheizung zu beobachten.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen Siliziumbeschichtung
ergibt sich außerdem
noch ein weiterer höchst
vorteilhafter Effekt. Die größeren Schichtdicken
im Heißbereich
weisen eine hohe Reflektivität für langwelligere
Infrarotstrahlung im Bereich zwischen 3 bis 7 Mikrometern Wellenlänge auf.
Diese hohe Reflektivität
bewirkt ein verbessertes Ankochverhalten, das sich insbesondere
auch bei Induktionskochfeldern zeigt. Die hohe Reflektivität im genannten
Wellenlängenbereich
liegt gerade dort, wo typischerweise das Maximum der spektralen
Wärmeabstrahlung
eines heißen
Kochgeschirrs liegt. Damit wird die Wärmeabstrahlung des Kochgeschirrs
reduziert. Vorzugsweise ist die Siliziumbeschichtung im Heißbereich
so ausgebildet, dass der spektrale Reflexionsgrad im Bereich zwischen
3 und 7 Mikrometern Wellenlänge
im Durchschnitt zumindest 0,4, vorzugsweise zumindest 0,5 beträgt.
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Hohe
Infrarot-Reflektivitäten
können
dabei bereits mit Siliziumbeschichtungen im Heißbereich mit eine Schichtdicke
kleiner 700 Nanometer, vorzugsweise kleiner 600 Nanometer erzielt
werden. Derartige Schichten sind zusätzlich auch noch hinsichtlich
ihrer Herstellungskosten bevorzugt, da die Abscheidung einer dickeren
Schicht durch Sputtern die Produktionskosten signigfikant erhöht.
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Ein
Glaskeramik-Kochfeld wie es aus einer erfindungsgemäßen Glaskeramik-Kochplatte
hergestellt werden kann, kann daher zumindest ein unter der Beschichtung
im Kaltbereich der Glaskeramik-Platte angeordnetes Leucht-Anzeigeelement und/oder
zumindest einen unter dem unter der Siliziumbeschichtung im Kaltbereich
der Glaskeramik-Platte angeordneten Touch-Schalter aufweisen.
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Wie
bereits ausgeführt,
hat die Schicht im Kaltbereich bereits eine Anmutung wie eine dickere, völlig opake
Siliziumschicht. Würde
die Schichtdicke im Kaltbereich dünner gewählt, würden sich Farbänderungen
ergeben. Dies liegt zum einen an der dann stark ansteigenden Lichttransmission,
zum anderen auch insbesondere an interferenzoptischen Effekten, da
sich die Schicht in ihrer Dicke dann an eine Interferenzschicht
annähert.
Die Schichtdicke im Heißbereich
kann praktisch frei gewählt
werden, da sich bei der höheren
Schichtdicke keine weiteren Farbänderungen
mehr ergeben. Um eine gute Temperaturbeständigkeit zu erreichen, wird
die Schichtdicke der Siliziumbeschichtung im Heißbereich daher gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
zumindest um einen Faktor 1,4 dicker als die Schichtdicke im Kaltbereich
gewählt.
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Da
mit der Beschichtung eine metallische Anmutung erzeugt werden kann,
eignet sich die erfindungsgemäße Beschichtung
weiterhin insbesondere in Verbindung mit klar transparenten Glaskeramik-Platten
als Substrat.
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Vorzugsweise
wird die Siliziumbeschichtung auf der Unterseite der Glaskeramik-Platte
aufgebracht, um zu vermeiden, dass sich die Beschichtung im Betrieb
des Kochfelds abnutzt. Insbesondere in Verbindung mit einer solchen
Unterseitenbeschichtung ist dabei die Verwendung einer klar transparenten
Glaskeramik sinnvoll, da die Siliziumbeschichtung dann gut sichtbar
von der Bedien-, beziehungsweise der Nutzseite ist.
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Es
hat sich außerdem
gezeigt, dass die Siliziumbeschichtung sehr gut auf der Glaskeramik
haftet. Dies gilt sogar dann, wenn die Glaskeramik auf die Betriebstemperatur
gebracht wird. Es kann daher eine sehr dauerhafte, stabile Beschichtung
bereits erzielt werden, wenn die Siliziumbeschichtung direkt auf
der Glaskeramik-Platte abgeschieden wird. Da auf weitere haftvermittelnde
Zwischenschichten verzichtet werden kann, wirkt sich dies auch sehr
günstig
auf die Herstellungskosten aus.
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Mit
erfindungsgemäßen Siliziumbeschichtungen
kann im Kaltbereich weiterhin einen Flächenwiderstand von zumindest
40 MΩ,
vorzugsweise zumindest 100 MΩ,
besonders bevorzugt zumindest 1 GΩ erzielt werden. Dies macht
die Schichten prädestiniert
für den
Einsatz von Touch-Schaltern, insbesondere von kapazitiven Touch-Schaltern,
da die Schicht damit kaum abschirmend auf elektrische Felder wirkt.
Derartig hohe Flächenwiderstände können insbesondere
mit einer strukturlosen Schicht erreicht werden. Um eine strukturlose
Siliziumbeschichtung abzuscheiden, die hoch temperaturbeständig ist,
haben sich hohe Leistungen beim Sputtern als günstig erwiesen. Besonders haltbar
haben sich Schichten erwiesen, die mit einer Leistungsdichte von
zumindest 10 Watt pro Quadratzentimeter Targetfläche, vorzugsweise zumindest
15 Watt pro Quadratzentimeter Targetfläche aufgesputtert werden. Die
Haftung der Siliziumbeschichtung und deren Temperaturbeständigkeit
kann weiterhin wesentlich verbessert werden, indem sie auf einer
vorgeheizten Glaskeramik-Platte abgeschieden wird. Eine gute Schichthaftung
wird insbesondere erreicht, wenn die Glaskeramik-Platte auf eine
Temperatur von zumindest 350°C
aufgeheizt und dann beschichtet wird. Die Vorheizung führt dazu,
dass die Siliziumbeschichtung zumindest bei Beginn der Abscheidung bei
einer Temperatur auf der Glaskeramik aufwächst, die in der Nähe der Betriebstemperaturen
des Kochfelds liegt. Die Schichtspannungen der Beschichtung sind
dann bei dieser Temperatur herabgesetzt. Dies führt dazu, dass bei einer Erhitzung
temperaturbedingte Spannungen zwischen Glaskeramik-Platte und Siliziumbeschichtung
eine kritische Größe nicht überschreiten.
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Um
die Siliziumbeschichtung mit den unterschiedlichen Schichtdicken
aufzubringen, ist es weiterhin bevorzugt, mehrere Silizium-Lagen
aufeinander abzuscheiden. Eine solche Abscheidung in mehreren hintereinander
abgeschiedenen Lagen erlaubt es, im Heißbereich vorhandene oder entstehende Schichtspannungen
abzubauen.
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Dabei
hat es sich aber als günstig
für den Flächenwiderstand
erwiesen, wenn die Schicht im Kaltbereich in einem Schritt abgeschieden
wird, beziehungsweise, wenn die Siliziumbeschichtung im Kaltbereich
eine Einzelschicht ist. Gemäß dieser Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Siliziumbeschichtung demgemäß mehrere
aufeinander abgeschiedene Silizium-Lagen, wobei die Siliziumbeschichtung
im Kaltbereich eine Einzelschicht ist.
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Für das Sputtern
von Siizium-Schichten werden üblicherweise
Aluminiumdotierte Targets verwendet. Auch Bor-dotierte Targets sind
erhältlich.
Es hat sich aber gezeigt, dass die Flächenwiderstände von Siliziumschichten,
die von Aluminium-dotierten Targets abgesputtert wurden, deutlich
niedriger sind, als Schichten, die unter Verwendung von Bor-dotierten
Targets hergestellt wurden. Es wird daher bevorzugt, die Siliziumbeschichtung
durch Sputtern eines Bor-dotierten Targets abzuscheiden.
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Um
eine solche mehrlagige, vorzugsweise zweilagige Siliziumbeschichtung
herzustellen, wird in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung in
einem ersten Schritt eine Silizium-Lage über den gesamten zu beschichtenden
Bereich abgeschieden, die Glaskeramik-Platte dann maskiert, so dass der
Kaltbereich abgedeckt ist und der Heißbereich frei liegt, und dann
eine weitere Silizium-Lage abgeschieden.
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Die
Siliziumbeschichtung kann gemäß noch einer
Weiterbildung der Erfindung vorteilhaft zusätzlich mit einer Beschichtung,
vorzugsweise auf organischer Basis abgedeckt werden. Eine solche
Beschichtung kann dann als effektiver Kratzschutz wirken und damit
zum Beispiel verhindern, dass die Beschichtung beim Einbau beschädigt wird,
Insbesondere liegen oft auch Teile der Heizeinrichtung an der Glaskeramik-Platte
an. Diese können
dann bei der Erwärmung
im Betrieb aufgrund der Wärmeausdehnung
an der Siliziumbeschichtung scheuern. Die zusätzliche Beschichtung auf organischer
Basis kann dabei eine Beschädigung
der Siliziumbeschichtung vermeiden. Weiterhin kann die Beschichtung
auf organischer Basis auch gefärbt,
oder allgemein opak sein, um als zusätzlicher Sichtschutz zu wirken.
Es ist vorzugsweise vorgesehen, die Schicht zumindest auf einem
Teil der Oberfläche
des Kaltbereichs aufzubringen. Der Heißbereich kann dann auch ausgespart
werden. Bei hinreichender Temperaturbeständigkeit kann aber auch alternativ
oder insbesondere zusätzlich
eine Beschichtung auf dem Heißbereich erfolgen.
Allgemein wird es bevorzugt, Bereiche, welche für Anzeigeelemente vorgesehen
sind, von der Beschichtung auszusparen, um die Sichtbarkeit der Anzeigeelemente
nicht weiter einzuschränken.
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Als
Beschichtungsmaterialien sind insbesondere Silicon, Polyamid- oder
Polyimid, allgemein auch Sol-Gel-basierte Schichten, etwa in Form Sol-Gel-basierter
organisch-anorganischer
Hybridmaterialien geeignet. Organisch basierte Schichten werden
bevorzugt, da sie im allgemeinen eine gewisse Flexibilität mit bringen,
so dass die Schichten auch bei Erwärmung gut haften. Zudem ist
eine solche flexible Schicht sehr resistent gegen Verkratzen.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher
erläutert,
wobei gleiche und ähnliche
Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sind und die Merkmale
verschiedener Ausführungsbeispiele
miteinander kombiniert werden können.
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Es
zeigen:
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1 in
schematischem Querschnitt eine Glaskeramik-Kochplatte mit einer Siliziumbeschichtung,
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2 die
Kochplatte aus 1 in Aufsicht, und
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3 in
einem Diagramm den Verlauf von Farbwerten von Siliziumschichten
im L·a·b-Farbraum in
Abhängigkeit
der Schichtdicke,
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4 den
spektralen Verlauf der Transmission und Reflexion durch die Siliziumschichten,
und
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5 den
spektralen Verlauf des Reflexionsgrades zweier Siliziumschichten
mit Dicken von 100 Nanometern und 500 Nanometern bis zu einer Wellenlänge von
10 Mikrometern.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Glaskeramik-Kochplatte
für ein Glaskeramik-Kochfeld.
Die Glaskeramik-Kochplatte weist eine Glaskeramik-Platte 2 aus
klar transparenter Glaskeramik mit zwei gegenüberliegenden Seiten 3, 5 auf,
wobei die Seite 3 bei dem gezeigten Beispiel die Nutzseite
oder Oberseite darstellt, die dem Benutzer zugewandt ist. Die Glaskeramik-Kochplatte untergliedert
sich weiterhin in einen Kaltbereich 9 und einen Heißbereich 11.
Diese beiden Bereiche 9, 11 sind dabei aber nicht
als physische Merkmale der Glaskeramik-Platte 2 zu verstehen.
Die Unterteilung in diese gedachten Bereiche ergibt sich vielmehr
vor allem durch die Anordnung der Heizelemente – unter dem Heißbereich 11 – und weiterer
Bedien- und Anzeigeelemente unter dem Kaltbereich.
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Auf
der Unterseite 5, unter welcher die Heizelemente des Kochfelds
angeordnet werden, ist auf der Glaskeramik-Platte 2 eine
Siliziumbeschichtung 7 durch Sputtern eines Silizium-Targets
abgeschieden. Die Siliziumbeschichtung 7 ist dabei insbesondere
direkt ohne haftvermittelnde Zwischenschichten auf der Unterseite 5 der
Glaskeramik-Platte 2 abgeschieden.
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Die
Siliziumbeschichtung 7 umfasst außerdem zwei aufeinander abgeschiedene
Lagen 71, 72. Dabei erstreckt sich die untere,
beziehungsweise zuerst abgeschiedene Lage 71 sowohl über den
Heißbereich 11,
als auch den Kaltbereich 9, so dass die Anmutung einer
durchgehenden geschlossenen metallischen Fläche erreicht wird. Die Lage 71 weist
dabei eine Schichtdicke im Bereich von 235 bis 275 Nanometern auf.
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Im
Heißbereich 11 ist
eine weitere Lage 72 abgeschieden. Dazu wird nach der Beschichtung
mit der Lage 71 die Glaskeramik-Platte 2 aus der
Sputteranlage herausgeholt, der Kaltbereich 9 maskiert, beziehungsweise
abgedeckt und die so maskierte Platte 1 wieder in die Sputteranlage
eingeschleust und die Lage 72 abgeschieden. Demgemäß weist
die Siliziumbeschichtung 7 im Heißbereich eine entsprechend höhere Schichtdicke
auf, welche sich aus der Summe der Schichtdicken der Lagen 71 und 72 ergibt.
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Selbstverständlich kann
die Beschichtung auch so erfolgen, dass die Platte 2 in
der Kammer verbleibt und darin, beispielsweise auch während des
Beschichtungsprozesses zum geeigneten Zeitpunkt maskiert wird, ohne
die Platte aus der Kammer zu holen. Insgesamt wird eine Schichtdicke
der Siliziumbeschichtung 7 von zumindest 400 Nanometern oder
einer um zumindest einen Faktor 1,4 dickeren Schichtdicke bezogen
auf die Schichtdicke der Lage 71 im Kaltbereich bevorzugt.
Die Schichtdicke der Lage 71 ist dabei so gewählt, dass
ihre Farbe bereits im wesentlichen einer dicken, völlig undurchsichtigen Siliziumschicht
entspricht, aber dennoch hinreichend viel Licht von Anzeigeelementen,
insbesondere rot leuchtenden Anzeigeelementen hindurchläßt.
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Beide
Lagen 71, 72 der Siliziumbeschichtung 7 sind
strukturlos und zeigen röntgenographisch keine
Hinweise auf Kristallinität,
d. h. sie sind weitestgehend amorph. Es zeigt sich, dass amorphe
Siliziumschichten auch im Betrieb des Kochfeldes bei den dabei erreichten
Temperaturen amorph bleiben. Da keine Kristallisation zu beobachten
ist, bleibt auch die Schichtdicke und die Dichte der Beschichtung
weitgehend konstant. Dies wird als ursächlich dafür angesehen, dass auch nach
einer Erhitzung auf die betriebstypischen Temperaturen keine sichtbaren
Verfärbungen
auftreten. Eine merkliche Verfärbung
ist dabei auch bei einer Temperatur auf der Unterseite 5 von
585°C nicht
zu beobachten.
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2 zeigt
die Glaskeramik-Kochplatte 1 in Aufsicht auf die Nutzseite 3.
Die verschiedenen Funktionsbereiche der Glaskeramik-Kochplatte sind bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
durch ein entsprechendes Dekor hervorgehoben. Im Heißbereich 11 sind
die Kochflächen,
unter denen die Heizelemente angeordnet werden, und auf welche im
Betrieb das Kochgeschirr plaziert wird, durch ein Dekor in Form
von Kreisen 13 gekennzeichnet. Im Kaltbereich finden sich
rahmenförmige
Dekors 15 und 17 zur Kennzeichnung von Anzeigeelementen
und zur Kennzeichnung von Bedienelementen, die insbesondere als
Touch-Schalter und/oder optische Sensorschalter ausgeführt sind.
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Bei
einer erfindungsgemäß beschichteten Glaskeramik-Platte 2,
bei welcher die Schichtdicke im Heißbereich 528 Nanometer und
im Kaltbereich 245 Nanometer betrug, wurden folgende Eigenschaften
festgestellt: Die durchschnittliche Transmission durch die 245 Nanometer
dicke Siliziumbeschichtung betrug 3,97% im Wellenlängenbereich
von 400 bis 800 Nanometern. Im Heißbereich lag die durchschnittliche
Transmission durch die 528 Nanometer dicke Schicht für diesen
Wellenlängenbereich
bei 0,73%. Die Siliziumbeschichtung wurde dabei als Doppelschicht,
wie anhand von 1 beschrieben, abgeschieden.
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Für den Farbton
einer solchen Siliziumbeschichtung 7 unter einer klar transparenten
Glaskeramik ausgedrückt
im L,a,b-Farbsystem
in Aufsicht betrachtet ergab sich L/a/b = 71,61/–0,49/–3,73 für die 528 Nanometer dicke Schicht
im Heißbereich.
Der Farbtonunterschied zwischen der 528 Nanometer dicken Schicht
und der 245 Nanometer dicken Schicht im Kaltbereich betrug bei Betrachtung
in Aufsicht dabei lediglich dE = 0,93. Als Schwelle für einen
visuell gerade noch sichtbaren Farbtonunterschied wird allgemein
ein Farbtonunterschied dE von mindestens 1,0 angesehen. Die beiden
Teilbereiche der Beschichtung sind demgemäß visuell nicht unterscheidbar.
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Insbesondere
wurde auch eine nur sehr geringe Farbänderung im Heißbereich
nach einer erfolgten Temperaturbelastung festgestellt. Die Farbänderung
im Heißbereich
nach einer Temperung auf 375°C
betrug lediglich dE = 0,5. Auch nach einer Erhitzung auf 585°C betrug
die Farbänderung
dE lediglich 0,76. Auch diese Farbänderung nach einer solchen
Temperaturbelastung liegt demgemäß unterhalb
der Sichtbarkeitsschwelle.
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Weiterhin
wurde an der 245 Nanometer dicken Schicht im Kaltbereich ein Flächenwiderstand von
178 bis 238 MΩ gemessen.
Demgegenüber
betrug der Flächenwiderstand
an der 528 Nanometer dicken Schicht im Heißbereich lediglich 60 bis 80
kΩ.
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Die
vorstehend beschriebene Beschichtung mit 528 Nanometern Dicke im
Heißbereich
und 245 Nanometern Schichtdicke im Kaltbereich wurde hergestellt,
indem auf der zu Beginn des Sputtervorgangs auf 400°C vorgeheizten
und dann in die Sputteranlage eingebauten Glaskeramik-Platte zunächst vollflächig eine
245 Nanometer dicke Siliziumschicht abgeschieden wurde. Der als
Kaltbereich vorgesehene Teil der Platte wurde dann abgedeckt, beziehungsweise
maskiert und eine weitere Schicht abgeschieden, so dass die Gesamtschichtdicke
von 528 Nanometern im Heißbereich
erreicht wurde. Das Sputtern erfolgte von einem Bor-dotierten Target.
Insbesondere wurde mit 13 Watt pro Quadratzentimeter Targetfläche eine
sehr hohe Sputterleistung eingesetzt. Aufgrund der hohen Sputterleistung
wird eine amorphe Struktur mit hohem Flächenwiderstand, nämlich den
weiter oben angegebenen 178 bis 238 MΩ. erreicht. Wurde demgegenüber eine übliche niedrigere
Sputterleistung von 3 Watt pro Quadratzentimeter Targetfläche eingesetzt,
ergab sich ein deutlich, nämlich
um mehr als einen Faktor 6 reduzierter Flächenwiderstand.
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3 zeigt
den berechneten Verlauf von Farbwerten im L·a·b-Farbraum für Siliziumschichten in
Abhängigkeit
ihrer Dicke. Dargestellt ist dabei eine Projektion auf die a–b-Ebene des Farbraums.
Die Teilstriche auf den Achsen kennzeichnen jeweils Farbtonänderungen
von 1,25.
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Wie
anhand des Diagramms zu erkennen ist, werden die Farbtonänderungen
bei steigender Schichtdicke immer kleiner. Ab Schichtdicken oberhalb
von 300 Nanometern sind die Farbtonänderungen nur noch marginal.
Um den Farbtonwert einer 400 Nanometer dicken Siliziumschicht ist
in 3 ein Kreis mit einem Radius dE = 1 gezogen. Wie
anhand der 3 zu erkennen ist, liegen die
Farbtonwerte für
Siliziumschichten mit Schichtdicken im Bereich von 235 bis 275 Nanometern
größtenteils
gerade innerhalb des Kreises. Die Messungen an den erfindungsgemäß durch
Sputtern abgeschiedenen Schichten zeigen gegenüber den in 3 gezeigten theoretischen
Werten etwas andere Farbwerte. Im Diagramm der 3 liegt
der L·a·b-Wert
einer 245 Nanometer dicken Siliziumschicht außerhalb des durch den Kreis
markierten Bereiches mit dE ≤ 1
gegenüber
einer dicken Siliziumschicht. Demgegenüber zeigt sich, dass der Farbtonunterschied
dE einer realen gesputterten Siliziumschicht mit einer Dicke von
245 Nanometern gegenüber
einer dicken Schicht von zumindest 400 Nanometern Dicke kleiner
als 1 ist und bei den oben beschriebenen Parametern bei dieser Schichtdicke
sogar ein lokales Minimum aufweist. Siliziumschichten mit einer
Schichtdicke innerhalb eines Schichtdickenbereiches von 235 bis
275 Nanometern vereinen daher mehrere vorteilhafte Eigenschaften:
die Schichten sind noch ausreichend transparent für Leucht-Anzeigeelemente
aber hinreichend blickdicht, um die unter der Glaskeramik-Platte
eingebauten Teile des Herdes zu verbergen, hinreichend isolierend
für die
Verwendung kapazitiver Touch-Schalter als Bedienelemente und dabei gleichzeitig
farblich von einer dicken, temperaturbeständigen Schicht praktisch nicht
zu unterscheiden. Damit wird trotz einer Beschichtung mit unterschiedlichen
Schichtdicken ein Eindruck einer einheitlichen, geschlossenen, metallisch
glänzenden
Oberfläche hergestellt.
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Zur
Verdeutlichung sind in 4 die spektralen Verläufe für reflektiertes
und transmittiertes Licht für
die oben beschriebene Siliziumbeschichtung mit Schichtdicken von
245 Nanometern im Kaltbereich und 528 Nanometern im Heißbereich
dargestellt. Die mit 20 bezeichnete Kurve ist dabei die
Transmission der 528 Nanometer dicken Schicht im Heißbereich und
die mit 21 bezeichnete Kurve deren Reflexion. Die Bezugszeichen 22 und 23 bezeichnen
die Transmission und Reflexion der 245 Nanometer dicken Siliziumbeschichtung
im Kaltbereich. Wie anhand der Kurven zu erkennen ist, weist die
245 Nanometer dicke Beschichtung im Kaltbereich im sichtbaren roten Spektralbereich
oberhalb von etwa 675 Nanometer Wellenlänge eine Transmission von 10%
und mehr auf. Dies ermöglicht
die Verwendung von Anzeigeelementen mit roten Lichtanteilen, welche
unter der beschichteten Glaskeramik-Platte angeordnet werden können und
dann durch die Beschichtung hindurchscheinen. Demgegenüber ist
die Transmission durch die dicke Beschichtung im Heißbereich
mit 528 Nanometern Dicke auch im roten Spektralbereich deutlich
geringer. Dies führt
dazu, dass Leuchtanzeigen im allgemeinen nicht ausreichend erkennbar sind.
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Eine
besondere Eigenschaft des erfindungsgemäßen Schichtsystems zeigt sich
an den Reflexionswerten. Die durchschnittliche Reflexion im sichtbaren
Spektralbereich unterhalb von etwa 800 Nanometern ist für beide
Schichtdicken praktisch gleich, wie anhand der Verläufe der
Kurven 21 und 23 zu erkennen ist. Die Blickdichten
unterscheiden sich damit nur noch um die Absorption. Die farbliche
Anmutung erscheint vergleichbar. Aufgrund der Transmissionsverläufe liefert
die dünnere
Siliziumbeschichtung einen effektiven Sichtschutz für die im
Inneren des Herdes untergebrachten Komponenten, wie unter anderem
die Heizelemente für
die Kochflächen
im Heißbereich
und weitere Bauteile, wie insbesondere unter dem Kaltbereich untergebrachte
elekrische und/oder elektronische Bauteile. Genannt seien hier beispielsweise
die Schaltungen für
die Touch-Schalter oder optische Sensorschalter.
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Die
Siliziumbeschichtung zeigt außerdem gerade
im Heißbereich
bei Schichtdicken im Bereich von 400 bis 600 Nanometern Schichtdicke
einen weiteren höchst
vorteilhaften Effekt. Siliziumschichten mit einer Dicke ab 300 Nanometer,
insbesondere ab 400 Nanometer weisen eine hohe Reflektivität für Infrarotstrahlung
auf, wie sie gerade von einem heißen Kochgeschirr abgegeben
wird.
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Um
dies zu verdeutlichen, sind in 5 Verläufe des
spektralen Reflexionsgrads für
eine 100 Nanometer dicke Siliziumschicht und eine 500 Nanometer
dicke Siliziumschicht im Bereich bis 10 Mikrometer Wellenlänge dargestellt.
Wie anhand dieser spektralen Verläufe zu erkennen ist, weist
die Siliziumbeschichtung mit einer Schichtdicke von 500 Nanometer,
wie sie für
den Heißbereich
verwendet werden kann, im Bereich zwischen 3 und 7 Mikrometern Wellenlänge eine
wesentlich höhere Reflektivität auf als
die dünnere
Schicht. Insbesondere liegt der spektrale Reflexionsgrad in diesem
Bereich für
die 500 Nanometer dicke Schicht im Schnitt bei über 0,5. Demgegenüber beträgt der Reflexionsgrad
der 100 Nanometer dicken Schicht in dem Wellenlängenbereich zwischen 300 und
7000 Nanometer durchweg weniger als 0,2.
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Dass
die Reflexionseigenschaften der dickeren Siliziumschicht besonders
vorteilhaft für
das Ankochverhalten, beziehungsweise die Effektivität einer erfindungsgemäßen Kochplatte
sind, wird anhand der außerdem
als gestrichelte Linie eingezeichneten spektralen Leistungsdichte
eines 900 K warmen Schwarzkörperstrahlers
deutlich. Die Temperatur von 900°K
liegt nahe bei der mit Induktionsbeheizung erreichbaren Temperatur
von 585°C,
beziehungsweise 858°K.
Wie anhand von 5 erkennbar ist, liegt das Maximum
der spektralen Leistungsabgabe etwa bei 3,3 Mikrometern Wellenlänge, also
gerade im Bereich zwischen 3 und 7 Mikrometern. Bei kälteren Kochgeschirren
verschiebt sich das Maximum zu längeren
Wellenlängen
und damit weiter in den genannten Bereich zwischen 3 und 7 Mikrometer
hinein. Da in diesem Bereich die 500 Nanometer dicke Siliziumschicht
gerade ihre maximale Reflektivität
aufweist, kann sie sehr effektiv sowohl beim Aufheizen, als auch
beim Erreichen der Maximaltemperatur die vom Kochgeschirr abgegebene
Infrarotstrahlung zurückreflektieren.
Dieser Effekt macht eine erfindungsgemäße Siliziumbeschichtung auch
für nicht
klar transparente, insbesondere volumengefärbte Glaskeramik interessant,
da auch hier unabhängig
von der Sichtbarkeit der Schicht eine Energieeinsparung erzielt
werden kann.
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Kochflächen, die
unterseitig mit der beschriebenen Siliziumbeschichtung versehen
wurden, könnten
trotz der recht hohen Kratzfestigkeit der Siliziumschicht durch Bauteile
innerhalb des Kochfeldes, die von unten an der Kochfläche anliegen,
z. B. bei Induktionsgeräten
durch die Glimmerplatte auf der Induktionsspule oder durch die Metallplatte
im Bereich einer elektrisch beheizbaren Warmhaltezone, verkratzt
werden.
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Als
wirksamer Kratzschutz, der die Gebrauchseigenschaften der Siliziumschicht
nicht beeinträchtigt,
kann auf dieser eine Beschichtung auf organischer Basis (z. B. Silicon,
Polyamid- oder Polyamid, Sol-Gel) aufgebracht werden. Eine derartige Schutzschicht
verhindert, dass durch scharfkantige Gegenstände oder scheuernde Bauteile
Kratzer oder matte Bereiche in der Beschichtung entstehen, die für den Endverbraucher
erkennbar sind.
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Während die
bloße
Siliziumbeschichtung von einer abgerundeten Metallspitze mit 0,5
mm Krümmungsradius,
die mit einem Gewicht von 200 g belastet und senkrecht ausgerichtet über die
Beschichtung geführt
wurde, verkratzt werden konnte, so dass der Schaden im eingebauten
Zustand der Kochfläche
von oben (aus Sicht des Benutzers) erkennbar war, wurde die durch
eine organische Beschichtung geschützte Siliziumschicht selbst
bei einer Belastung von über
500 g nicht von oben erkennbar verkratzt.
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Ausführungsbeispiel
zu dieser Weiterbildung:
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Eine
Glaskeramikplatte, die gemäß 1 mit
dem Silizium Schichtsystem versehen wurde, wurde unterseitig zusätzlich per
Siebdruck (Gewebe 54–64)
mit einer hitzebeständigen,
schwarzen Siliconfarbe (GSX, Fa. Daishin Paint) nahezu ganzflächig (die
Sichtfensterbereiche 15 und 17, 2,
wurden ausgespart) beschichtet. Die Farbe wurde 5 min bei 180°C getrocknet
und anschließend
30 min bei 400°C
eingebrannt.
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Die
fertige Glaskeramikplatte wurde als Kochfläche in ein Kochfeld für Induktionsanwendung (Fa.
Bosch-Siemens-Hausgeräte, B/S/H/)
eingebaut. Die Beständigkeit
der Unterseitenbeschichtung gegenüber scheuernden Bauteilen (Glimmerplatte über Induktionsspule,
Metallplatte von Warmhaltezone) wurde durch 10maliges, wiederholtes
Ein- u. Ausschalten aller Heizstellen und der Warmhaltezone, entsprechend
einem Betrieb bei maximaler Leistung, geprüft. Bei der anschließenden Betrachtung
der Kochfläche
von der dem Benutzer zugewandten Seite konnten keine Kratzer oder
abgeriebenen Bereiche festgestellt werden. Die Unterseitenbeschichtung
war daher für
Induktionsanwendungen ausreichend abriebbeständig. Die übrigen, bereits genannten Eigenschaften
wurden durch die organische Beschichtung nicht beeinträchtigt.