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Die vorliegende Erfindung ein Bodenwellendetektionssystem für eine Maschine mit einer Kurbelwelle gemäß Anspruch 1, ein System gemäß Anspruch 5 und ein Verfahren zum Detektieren einer Bodenwelle gemäß Anspruch 10.
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Fahrzeuge umfassen eine Brennkraftmaschine, die ein Antriebsdrehmoment erzeugt. Genauer gesagt saugt die Maschine Luft an und mischt die Luft mit Kraftstoff, um ein Verbrennungsgemisch zu bilden. Das Verbrennungsgemisch wird in Zylindern verdichtet und wird verbrannt, um Kolben anzutreiben. Die Kolben treiben eine Kurbelwelle rotierbar an, die ein Antriebsdrehmoment an ein Getriebe und an Räder überträgt. Wenn die Maschine fehlzündet, kann das Verbrennungsgemisch eines Zylinders überhaupt nicht oder nur teilweise verbrennen und kann eine Maschinenvibration und eine Antriebsstrangschwingung verursachen. Eine zufällige Fehlzündung tritt typischerweise an verschiedenen Zylindern auf, ungeachtet dessen, ob sie von aufeinander folgenden Maschinenzyklen stammen oder nicht.
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Wenn eine Fehlzündung auftritt, kann die Geschwindigkeit des Kolbens beeinflusst werden, wodurch die Maschinendrehzahl erniedrigt und/oder erhöht wird. Bodenwellen können ebenfalls Änderungen der Maschinendrehzahl verursachen, die in der Größe ähnlich den durch Maschinenfehlzündungsereignisse erzeugten sind. Deshalb können Bodenwellen bewirken, dass Maschinenfehlzündungsdetektionssysteme fälschlicherweise Maschinenfehlzündungsereignisse detektieren.
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Die zentrale Grenzwerttheorie bestimmt, dass ein zufälliges Verhalten und/oder Störungen typischerweise einer Normalverteilung folgen. Genauer gesagt ist ein aus zufälligen Abtastwerten berechneter Mittelwert eines Datensatzes normal, auch wenn die Verteilung, von der er extrapoliert ist, es nicht ist. Zufällige Maschinenfehlzündungen und/oder Störungen, die durch Bodenwellenszenarien verursacht sind, folgen typischerweise einer Normalverteilung, können aber unterschieden werden.
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Die
DE 10 2006 028 527 A1 offenbart ein Verfahren zum Detektieren von Straßenunebenheiten, bei welchem das aus einer Fourier-Transformation hervorgegangene Leistungsspektrum eines Kurbelwellensignals analysiert wird, um zwischen Signalausschlägen aufgrund von Fehlzündungen und Signalausschlägen aufgrund von Straßenunebenheiten zu unterscheiden.
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Die
DE 692 25 129 T2 offenbart ein Verfahren zum Erfassen von Fehlzündungen in einem Verbrennungsmotor anhand eines Kurbelwellendrehzahlsignals. Wenn bei mehr als der Hälfte der Zylinder Fehlzündungen festgestellt werden, wird davon ausgegangen, dass die Signalausschläge nicht durch tatsächliche Fehlzündungen, sondern durch Bodenunebenheiten verursacht sind.
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In der
DE 41 33 238 A1 ist ein Verfahren zur Ermittlung des Verlaufs der Fahrbahnoberfläche offenbart, welches auf dem sensorischen Erfassen von Relativbewegungen zwischen Fahrzeugrahmen und Rädern beruht. Aus dem Verlaufssignal werden verschiedene Kenngrößen zur Charakterisierung des Fahrbahnprofils ermittelt.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, bei der Analyse von Kurbelwellendrehzahlsignalen eine zuverlässige Unterscheidung zwischen tatsächlichen Fehlzündungen und durch Bodenunebenheiten bewirkten Artefakten zu ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein System mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 1 oder 5 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10.
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Ein Bodenwellendetektionssystem für eine Maschine mit einer Kurbelwelle umfasst ein Steuermodul und ein Vergleichsmodul. Das Steuermodul empfängt ein Kurbelwellendrehzahlsignal und ermittelt eine Kurbelwellenrotationszeit und eine Kurbelwellenbeschleunigung und einen -ruck. Die Kurbelwellenrotationszeit beruht auf dem Kurbelwellendrehzahlsignal. Die Kurbelwellenbeschleunigung und der -ruck beruhen auf der Kurbelwellenrotationszeit. Das Steuermodul detektiert eine Kurbelwellenstörung auf der Grundlage der Kurbelwellenbeschleunigung und des -rucks, zählt eine Anzahl von Kurbelwellenstörungen und erzeugt einen Satz von Kurbelwellenstörungsdatenpunkten, indem es über eine vorbestimmte Anzahl von Maschinenzyklen periodisch die Kurbelwellenbeschleunigung und den Kurbelwellenruck berechnet. Das Vergleichsmodul ermittelt einen Streuungswert und einen Asymmetriewert auf der Grundlage des Satzes von Kurbelwellenstörungsdatenpunkten und ermittelt auf der Grundlage eines ersten und eines zweiten Vergleichs, ob Bodenwellenbedingungen vorliegen. Der erste Vergleich erfolgt zwischen dem Streuungswert und einer ersten vorbestimmten Schwelle. Der zweite Vergleich erfolgt zwischen dem Asymmetriewert und einer zweiten vorbestimmten Schwelle.
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Bei anderen Merkmalen liegen Bodenwellenbedingungen vor, wenn der Streuungswert den ersten Schwellenwert übersteigt und der Asymmetriewert geringer ist als der zweite Schwellenwert.
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Bei anderen Merkmalen stuft das Steuermodul die Kurbelwellenstörungen gemäß mindestens einer einer ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften, sechsten, siebten und achten vorbestimmten Kategorie ein. Die erste, zweite, dritte, vierte, fünfte, sechste, siebte und achte vorbestimmte Kategorie beruhen auf einer Kurbelwellenbeschleunigung und einem Kurbelwellenruck.
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Bei anderen Merkmalen werden die Kurbelwellenstörungen in die erste Kategorie eingestuft, wenn die Kurbelwellenbeschleunigung und der Kurbelwellenruck positiv sind und die Kurbelwellenbeschleunigung geringer ist als der Kurbelwellenruck. Die Kurbelwellenstörungen werden in die zweite Kategorie eingestuft, wenn die Kurbelwellenbeschleunigung und der Kurbelwellenruck positiv sind und die Kurbelwellenbeschleunigung den Kurbelwellenruck übersteigt. Die Kurbelwellenstörungen werden in die dritte Kategorie eingestuft, wenn die Kurbelwellenbeschleunigung positiv ist, der Kurbelwellenruck negativ ist und die Kurbelwellenbeschleunigung den Absolutwert des Kurbelwellenrucks übersteigt. Die Kurbelwellenstörungen werden in die vierte Kategorie eingestuft, wenn die Kurbelwellenbeschleunigung positiv ist, der Kurbelwellenruck negativ ist und die Kurbelwellenbeschleunigung geringer ist als der Absolutwert des Kurbelwellenrucks. Die Kurbelwellenstörungen werden in die fünfte Kategorie eingestuft, wenn die Kurbelwellenbeschleunigung negativ ist, der Kurbelwellenruck negativ ist und der Absolutwert der Kurbelwellenbeschleunigung geringer ist als der Absolutwert des Kurbelwellenrucks. Die Kurbelwellenstörungen werden in die sechste Kategorie eingestuft, wenn die Kurbelwellenbeschleunigung negativ ist, der Kurbelwellenruck negativ ist und der Absolutwert der Kurbelwellenbeschleunigung den Absolutwert des Kurbelwellenrucks übersteigt. Die Kurbelwellenstörungen werden in die siebte Kategorie eingestuft, wenn die Kurbelwellenbeschleunigung negativ ist, der Kurbelwellenruck positiv ist und der Absolutwert der Kurbelwellenbeschleunigung den Absolutwert des Kurbelwellenrucks übersteigt. Die Kurbelwellenstörungen werden in die achte Kategorie eingestuft, wenn die Kurbelwellenbeschleunigung negativ ist, der Kurbelwellenruck positiv ist und der Absolutwert der Kurbelwellenbeschleunigung geringer ist als der Absolutwert des Kurbelwellenrucks.
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Bei anderen Merkmalen umfasst ein System das Bodenwellendetektionssystem und umfasst ein System ferner ein Zylinderfehlzündungsdetektionssystem mit einem Fehlzündungsdetektionsmodul, das mit dem Steuermodul und dem Vergleichsmodul kommuniziert und das ein Zylinderfehlzündungsereignis auf der Grundlage der Kurbelwellenstörungen detektiert. Das Zylinderfehlzündungsmodul ignoriert die Kurbelwellenstörungen für einen vorbestimmten Satz von Maschinenzyklen, wenn die Bodenwellenbedingungen vorliegen.
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Bei noch anderen Merkmalen umfasst das Bodenwellendetektionssystem ein Filtermodul, das Übergangszustände in der Kurbelwellenrotationszeit entfernt. Das Filtermodul entfernt periodische Kurbelstörungen auf der Grundlage einer vorbestimmten Näherungsrechnung. Die vorbestimmte Näherungsrechnung beruht auf einer Fourier-Reihe.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die vorliegende Erfindung wird aus der detaillierten Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen besser verstanden, wobei:
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1 ein Funktionsblockschaltbild eines beispielhaften Fahrzeugs mit einem Bodenwellendetektionssystem gemäß der vorliegenden Erfindung ist;
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2 ein Flussdiagramm ist, das beispielhafte Schritte darstellt, die durch das Bodenwellendetektionssystem der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden;
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3A und 3B beispielhafte Auftragungen der Kurbelwellenstörungen sind, die durch Bodenwellenbedingungen bzw. Fehlzündungsereignisse verursacht sind; und
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4 eine beispielhafte Auftragung des Kurbelwellenrucks gegen die Kurbelwellenbeschleunigung ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die folgende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen ist lediglich beispielhafter Natur und in keiner Weise dazu gedacht, die Erfindung, ihre Anwendung oder ihren Nutzen zu beschränken. Zu Zwecken der Klarheit werden in den Zeichnungen die gleichen Bezugszeichen verwendet, um ähnliche Elemente zu bezeichnen. Wie hier verwendet, bezieht sich der Begriff Modul auf eine applikationsspezifische integrierte Schaltung (ASIC), eine elektronische Schaltung, einen Prozessor (gemeinsam genutzt, dediziert oder Gruppen-) und einen Speicher, die ein oder mehrere Software- oder Firmwareprogramme ausführen, eine kombinatorische Logikschaltung und/oder andere geeignete Komponenten, welche die beschriebene Funktionalität bereitstellen.
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Nun auf 1 Bezug nehmend ist ein beispielhaftes Fahrzeug 10 gezeigt, das eine Maschine 12 mit einem Zylinder 16 umfasst, der eine zugeordnete Kraftstoffeinspritzvorrichtung 18 und eine Zündkerze 20 aufweist. Obwohl ein einzelner Zylinder 16 gezeigt ist, kann die Maschine 12 mehrere Zylinder 16 mit zugehörigen Kraftstoffeinspritzvorrichtungen 18 und Zündkerzen 20 umfassen. Zum Beispiel kann die Maschine 12 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 10 oder 12 Zylinder 16 umfassen. Luft wird durch einen Einlass 23 in einen Ansaugkrümmer 22 der Maschine 12 gesaugt. Eine Drosselklappe 24 reguliert die Luftströmung in den Ansaugkrümmer 22. Kraftstoff und Luft werden in dem Zylinder 16 kombiniert und durch die Zündkerze 20 gezündet. Die Kraft von der Verbrennung treibt einen Kolben (nicht gezeigt) an, der schließlich eine Kurbelwelle 25 antreibt. Obwohl die Zündkerze 20 eine Verbrennung des Luft/Kraftstoffgemischs herbeiführt, kann die Maschine 12 eine Maschine mit Kompressionszündung sein, wobei die Verbrennung des Luft/Kraftstoffgemischs ohne eine Zündkerze herbeigeführt wird.
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Das Fahrzeug 10 umfasst ferner ein Steuermodul 26, einen Kurbelwellenstellungssensor 27 und ein Vergleichsmodul 28. Das Steuermodul 26 empfangt eine Kurbelwellenstellungssignalausgabe durch den Kurbelwellenstellungssensor 27. Das Vergleichsmodul 28 kommuniziert mit dem Steuermodul 26 und ermittelt, ob Bodenwellenbedingungen vorliegen, wie unten detaillierter diskutiert ist. Das Steuermodul 26 kommuniziert auch mit einem Luftmassensensor (MAF-Sensor, MAF von mass air flow) 32, einem Drosselklappenstellungssensor (TPS von throttle position sensor) 33 und einem Krümmerabsolutdrucksensor (MAP-Sensor, MAP von manifold absolute pressure) 34, welche ein MAF-, TPS- bzw. ein MAP-Signal erzeugen. Das Fahrzeug 10 kann auch ein Fehlzündungsdetektionsmodul 36 umfassen, das mit dem Steuermodul 26 und dem Vergleichsmodul 28 kommuniziert. Das Fehlzündungsdetektionsmodul 36 kann auf der Grundlage eines Satzes von Kurbelwellenstörungen, die über eine vorbestimmte Anzahl von Maschinenzyklen angesammelt wurden, Maschinenfehlzündungsereignisse detektieren.
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Der Kurbelwellenstellungssensor 27 kann auf ein Zahnrad 38 ansprechen, das mit der Kurbelwelle 25 rotiert. Das Zahnrad 38 umfasst mehrere gleichmäßig beabstandete Zähne 40, die sich davon nach außen erstrecken. Mindestens ein Zahn 40 kann fehlen, um eine Lücke (nicht gezeigt) zu definieren. Zum Beispiel kann das Zahnrad 38 Zähne 40 umfassen, die ausreichend bemessen und beabstandet sind, um 60 Zähne unterzubringen. Es fehlen jedoch zwei Zähne für eine tatsächliche Gesamtzahl von 58 Zähnen, die um das Zahnrad 38 herum angeordnet sind. Die fehlenden Zähne definieren die Lücke. Bei diesem Beispiel entspricht jeder Zahn 40 6° an Rotation der Kurbelwelle 25 (d. h. 360°/60 Zähne). Die Lücke entspricht einer Rotationsstellung der Kurbelwelle 25 relativ zu einer Kolbenstellung in einem Zylinder 16. Zum Beispiel kann das Ende der Lücke angeben, dass ein bestimmter Kolben sich am oberen Totpunkt (TDC von top-dead-center) in dem betreffenden Zylinder 16 befindet.
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Eine Impulsfolge wird erzeugt, wenn die einzelnen Zähne an dem Kurbelwellenstellungssensor 27 vorbei rotieren. Jeder Impuls in der Impulsfolge entspricht einem Zahn 40 des Zahnrads 38. Für das oben beschriebene beispielhafte Zahnrad 38 gibt jeder Impuls 6° an Kurbelwellenrotation an. Ein Maschinendrehzaahlsignal (RPM) wird auf der Grundlage der Impulsfolge ermittelt. Während ein bestimmtes Verfahren beschrieben ist, werden Fachleute einsehen, dass andere Systeme und Verfahren zum Erfassen der Maschinendrehzahl verwendet werden können.
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Das Steuermodul 26 detektiert eine Kurbelwellenstörung oder mehrere Kurbelwellenstörungen auf der Grundlage des Kurbelstellungssignals.
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Obwohl in diesem Beispiel das Kurbelstellungssignal verwendet wird, sollte zu erkennen sein, dass ein beliebiges schwingungsempfindliches Signal verwendet werden kann. Eine Kurbelwellenstörung kann durch periodische Störungen und/oder zufällige Störungen verursacht sein. Periodische Störungen, wie z. B. Zahn-zu-Zahn-Variationen, Verbrennungsvariationen und/oder Zahnradtorsionen treten typischerweise an dem gleichen Zylinder 16 und in aufeinander folgenden Maschinenzyklen auf. Zufällige Störungen, wie z. B. zufällige Maschinenfehlzündungen und Kurbelwellenstörungen, die durch Bodenwellenbedingungen verursacht sind, treten allgemein an verschiedenen Zylindern 16 auf, ungeachtet dessen, ob sie von aufeinander folgenden Maschinenzyklen stammen oder nicht.
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Das Steuermodul
26 kann auf der Grundlage des Kurbelwellenstellungssignals ein Kurbelwellenrotationszeitsignal ermitteln. Die Kurbelwellenrotationszeit ist die Zeitdauer, die erforderlich ist, damit die Kurbelwelle
25 durch einen bestimmten Winkel (z. B. 30°, 60°, 90°, 120°) hindurch rotiert. Zum Beispiel ermittelt, wenn ein Winkel von 30° verwendet wird, das Steuermodul
26 die Zeitspanne, über die fünf Impulse empfangen werden (d. h. 5 Impulse × 6°/Impuls = 30°). Somit stimmt die Kurbelwellenrotationszeit mit einer Winkelgeschwindigkeit der Kurbelwelle
25 überein. Das Steuermodul
26 kann ferner das Kurbelwellenrotationszeitsignal filtern und die Möglichkeit einer irrtümlichen Bodenwellendetektion verringern, die durch Übergangszustände (d. h. schnelle Beschleunigungen und/oder Schaltvorgänge) und periodische Störungen verursacht sein kann. Das Filterverfahren kann mittels einer Fourier-Reihe durchgeführt werden oder mittels eines anderen Näherungsverfahrens, wie im Detail in dem an den Rechtsinhaber der vorliegenden Erfindung übertragenen
US-Patent Nr. 5,668,725 , erteilt am 16. September 1997, diskutiert ist, dessen Offenbarung durch Bezugnahme hierin ausdrücklich vollständig eingeschlossen ist.
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Eine Kurbelwellenbeschleunigung und/oder ein Kurbelwellenruck können auf der Grundlage des Kurbelwellenrotationszeitsignals berechnet werden. Insbesondere kann das Steuermodul 26 eine erste und eine zweite Ableitung der Kurbelwellenrotationszeit in Bezug auf die gefilterte Zeit berechnen. Die erste Ableitung (d(t)) gibt die Kurbelwellenbeschleunigung an. Die zweite Ableitung (dd(t)) gibt den Kurbelwellenruck an. Das Steuermodul 26 kann einen Satz von Kurbelwellenstörungsdatenpunkten (CRANKTOTAL) erzeugen, indem es über eine vorbestimmte Anzahl von Maschinenzyklen periodisch d(t) und dd(t) berechnet. Eine Normalisierungsanalyse kann dann auf CRANKTOTAL angewendet werden, um zu ermitteln, ob Bodenwellenbedingungen vorliegen.
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Insbesondere bestimmt die zentrale Grenzwerttheorie, dass eine Verteilung eines aus zufälligen Abtastwerten berechneten Mittelwerts eines Datensatzes normal ist, auch wenn die Verteilung, von der er extrapoliert ist, es nicht ist. Dementsprechend können sowohl zufällige Fehlzündungen als auch Bodenwellenstörungen eine Normalverteilung von Kurbelwellenstörungen erzeugen. Eine Verteilung von einer zufällig fehlzündenden Maschine kann jedoch aufgrund des Verhaltens der Zylinder 16 nach einem Fehlzündungsereignis vorhersagbare Komponenten aufweisen. Bodenwellenbedingungen erzeugen im Allgemeinen nicht diese vorhersagbaren Komponenten. Ein Vergleich zwischen einer Fehlzündungsverteilung und einer Bodenwellenverteilung ist in 3A und 3B dargestellt. Deshalb kann ein Analysieren einer Sammlung von Kurbelwellenstörungen ermitteln, ob Bodenwellenbedingungen vorliegen, wie unten detaillierter diskutiert ist.
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Das Steuermodul 26 kann die Kurbelwellenstörungen, welche CRANKTOTAL erzeugen, in eine oder mehrere Kategorien einstufen. Die Kategorien sind im Speicher vorprogrammiert und beruhen auf der Kurbelwellenbeschleunigung und dem Kurbelwellenruck. Zum Beispiel können acht Kategorien verwendet werden, um mehrere Kurbelwellenstörungen zu unterscheiden (siehe 4). Eine Kurbelwellenstörung kann in eine erste Kategorie (CTGRYA) eingestuft werden, wenn der Wert der Kurbelwellenbeschleunigung positiv ist, der Wert des Kurbelwellenrucks positiv ist und der Wert des Kurbelwellenrucks den Wert der Kurbelwellenbeschleunigung übersteigt.
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Eine Kurbelwellenstörung kann in eine zweite Kategorie (CTGRYB) eingestuft werden, wenn der Wert der Kurbelwellenbeschleunigung positiv ist, der Wert des Kurbelwellenrucks positiv ist und der Wert des Kurbelwellenrucks geringer ist als der Wert der Kurbelwellenbeschleunigung. Eine Kurbelwellenstörung kann noch in eine dritte Kategorie (CTGRYC) eingestuft werden, wenn der Wert der Kurbelwellenbeschleunigung positiv ist, der Wert des Kurbelwellenrucks negativ ist und der Wert der Kurbelwellenbeschleunigung den Absolutwert des Kurbelwellenrucks übersteigt.
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Eine Kurbelwellenstörung kann noch in eine vierte Kategorie (CTGRYD) eingestuft werden, wenn der Wert der Kurbelwellenbeschleunigung positiv ist, der Wert des Kurbelwellenrucks negativ ist und der Absolutwert des Kurbelwellenrucks den Wert der Kurbelwellenbeschleunigung übersteigt. Durch Ausführen ähnlicher Varianten der oben ausgeführten Vergleiche kann eine Kurbelwellenstörung in eine von vier verbleibenden Kategorien (d. h. CTGRYE bis CTGRYH) eingestuft werden. Obwohl die Kurbelwellenstörungen auf der Grundlage von Vergleichen zwischen der ersten und der zweiten Ableitung eingestuft wurden, kann ein anderes Verfahren verwendet werden. Bei einigen Ausführungen können die Kategorien (CTGRYA bis CTGRYH) im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn rotiert werden. Zum Beispiel können die Kategorien um 22,5° gegen den Uhrzeigersinn rotiert werden, wodurch CTGRYA auf eine Fehlzündung in der oberen rechten Ecke von 4 zentriert wird.
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Das Steuermodul
26 kann die Kategoriedaten nach einer vorbestimmten Zeit an das Vergleichsmodul
28 ausgeben. Das Vergleichsmodul
28 ermittelt einen Streuungswert (DISP von dispersion) auf der Grundlage von CRANK
TOTAL. Der Streuungswert gibt einen Grad an Konzentration unter den gesamten Kurbelwellenstörungen an. Das Vergleichsmodul
28 berechnet ferner einen Asymmetriewert (ASYMM) auf der Grundlage von Vergleichen zwischen den Kategorien. Insbesondere kann die Gesamtzahl in einer ersten vorbestimmten Kategorie mit einer Gesamtzahl in einer zweiten vorbestimmten Kategorie kombiniert werden, um eine größere prinzipielle Kategorie zu bilden. Die Absolutdifferenz wird zwischen vorbestimmten prinzipiellen Kategorien gebildet, um eine Kategoriedifferenz zu ermitteln. Der Asymmetriewert wird auf der Grundlage der Summe der Kategoriedifferenzen ermittelt, wie durch die folgende Gleichung angegeben ist:
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Der Streuungswert kann zusammen mit dem Asymmetriewert ein Verfahren liefern, das verwendet werden kann, um die Gesamtzahl von detektierten Kurbelwellenstörungen zu analysieren. Bodenwellenbedingungen können auf der Grundlage eines ersten Vergleichs zwischen dem Streuungswert und einem ersten vorbestimmten Schwellenwert (THRA) sowie einem zweiten Vergleich zwischen dem Asymmetriewert und einem zweiten vorbestimmten Schwellenwert (THRB) ermittelt werden. Insbesondere vergleicht das Vergleichsmodul 28 DISP mit THRA und ASYMM mit THRB. Wenn DISP THRA übersteigt und ASYMM geringer als THRB ist, ermittelt das Vergleichsmodul 28, dass Bodenwellenbedingungen vorliegen. Anschließend kann das Vergleichsmodul 28 das Fehlzündungsdetektionsmodul 36 anweisen, Abtastwerte von einem vorausgewählten Satz von Maschinenzyklen zu ignorieren. Dementsprechend können falsche Maschinenfehlzündungsereignisse, die durch Bodenwellenbedingungen verursacht sind, verringert werden.
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Nun auf 2 Bezug nehmend, ermittelt die Steuerung in Schritt 200 die Kurbelwellendrehzahl. In Schritt 202 ermittelt die Steuerung eine Kurbelwellenrotationszeit (t) auf der Grundlage der Kurbelwellendrehzahl. In Schritt 204 entfernt die Steuerung Übergangszustände, wie z. B. schnelle Beschleunigungen und Schaltvorgänge, aus der Kurbelwellenrotationszeit. In Schritt 206 entfernt die Steuerung periodische Störungen, die an Zahnzu-Zahn-Fehlern, Torsionsstößen und kontinuierlichen Fehlzündungen liegen, aus der Kurbelwellenrotationszeit. Die Steuerung berechnet in Schritt 208 die Kurbelwellenbeschleunigung (d(t)) und den Kurbelwellenruck (dd(t)) auf der Grundlage der Kurbelwellenrotationszeit.
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In Schritt 210 detektiert die Steuerung eine Kurbelwellenstörung auf der Grundlage von d(t) und dd(t). In Schritt 212 ermittelt die Steuerung, ob eine akzeptierbare Anzahl von Maschinenzyklen stattgefunden hat, um genaue Ergebnisse zu erzeugen. Wenn eine vorbestimmte Anzahl von Maschinenzyklen nicht stattgefunden hat, kehrt die Steuerung zu Schritt 200 zurück. Andernfalls rückt die Steuerung zu Schritt 214 vor. In Schritt 214 ermittelt die Steuerung CRANKTOTAL.
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In Schritt 216 ermittelt die Steuerung DISP auf der Grundlage von CRANKTOTAL. In Schritt 218 ermittelt die Steuerung ASYMM auf der Grundlage von CRANKTOTAL. In Schritt 220 ermittelt die Steuerung, ob DISP THRA übersteigt. Wenn DISP unterhalb THRA liegt, ermittelt die Steuerung in Schritt 222, dass Bodenwellenbedingungen nicht vorliegen, und die Steuerung kehrt zu Schritt 200 zurück. Andernfalls ermittelt die Steuerung in Schritt 224, ob ASYMM unterhalb THRB liegt. Wenn ASYMM THRB übersteigt, ermittelt die Steuerung in Schritt 222, dass Bodenwellenbedingungen nicht vorliegen, und die Steuerung kehrt zu Schritt 200 zurück. Andernfalls ermittelt die Steuerung in Schritt 226, dass Bodenwellenbedingungen vorliegen. In Schritt 228 ignoriert die Steuerung Abtastwerte von einer vorbestimmten Anzahl an Maschinenzyklen und die Steuerung kehrt zu Schritt 200 zurück.