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Die
Erfindung betrifft eine Pkw-Karosserie und die Klimatisierung des
Innenraums eines Pkws mit dieser Karosserie.
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Es
ist bekannt, nicht nur dem Fondbereich eines Kraftfahrzeugs Frischluft
zuzuführen, sondern auch dem rückwärtigen
Bereich des Fahrzeugs. Dies geschieht zum Beispiel über
einen (Luft-) Kanal, der in der Mitte des Fahrzeugs entlang des
Tunnels verlegt ist und im Bereich zwischen den Vordersitzen ausströmt.
Eine andere Möglichkeit sind Kanäle, die in der
Seitenwandverkleidung verlegt sind und über die jeweilige
Vordertür in die B-Säule führen. Von
der B-Säule strömt die Luft dann auf Brüstungshöhe
in den Fahrzeuginnenraum.
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Die
EP 0 266 767 A2 beschreibt
eine Anordnung für das Zuführen von Luft aus dem
Motorbereich in das Innere eines Pkws mithilfe eines Luftführungskanals,
der in die A-Säule integriert ist. Von der A-Säule
aus wird u. a. Frischluft durch einen Luftführungskanal
geleitet, der im Inneren des Türschwellers angeordnet ist.
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Die
DE 199 26 380 A1 beschreibt
eine Anordnung zur Frischluftzufuhr in einem Pkw, bei der Luft über
einen Luftkanal von der Vordertür durch eine B-Säule
in den Fondbereich geführt wird. Der Luftkanal befindet
sich hierbei in der Türinnenverkleidung. Bei geschlossener
Vordertür strömt die Luft im Spaltbereich B-Säule/Vordertür
in eine Eintrittsöffnung der B-Säule, von wo aus
sie auf Brüstungshöhe in den Fondinnenraum strömt.
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Es
ist eine Aufgabe einer Ausführungsform der Erfindung, eine
Pkw-Rohkarosserie bereitzustellen, die eine gute Klimatisierung
des Fondbereichs bei möglichst großem Fahrzeuginnenraum
gewährleistet.
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Die
Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und weitere Ausführungsformen ergeben
sich mit den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform die Erfindung wird eine Pkw-Rohkarosserie
mit einer zu einem Karosseriedach führenden Hochstrebe
vorgeschlagen. Die Pkw-Rohkarosserie besitzt einen teilweise oder
vollständig in ihr integrierten Luftkanal für die
Zufuhr von Frischluft zu einer in der besagten Hochstrebe oder in
der Seitenwand angeordneten Luftaustrittsöffnung.
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Die
genannte Lösung nutzt die ohnehin mit Hohlräumen
versehene Rohkarosserie zur Bereitstellung eines Luftkanals, sodass
dieser nicht durch die Innenverkleidung des Pkws verlaufen muss.
Dadurch kann eine weniger voluminöse Innenverkleidung gewählt
werden, sodass der nutzbare Pkw-Innenraum größer
ausfällt.
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Die
Platz sparende Integration des Luftkanals in die Rohkarosserie kann
entweder dadurch erfolgen, dass die entsprechenden Bereiche der
Rohkarosserie als solche als Luftkanal ausgebildet sind oder dass
in die Rohkarosserie ein nachträglich eingefügter
Luftkanal vorhanden ist, im letztgenannten Fall beispielsweise in
der Form eines Kunststoffschlauchs.
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Durch
die Integration des Luftkanals in die Rohkarosserie ergibt sich
weiterhin eine gleichmäßigere Erwärmung
oder Abkühlung der Luft im Fahrzeuginnenraum und damit
ein angenehmeres Klima. So wird beispielsweise im Winter nicht nur
die Luft des Frontbereichs, sondern im gleichen Maße auch die
Luft des Fondbereichs erwärmt.
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Wenn
der Luftkanal zu einer Luftaustrittsöffnung in der Hochstrebe,
die eine A-Säule, B-Säule und/oder eine C-Säule
sein kann, führt, verläuft der Luftkanal zumindest
teilweise in der besagten Hochstrebe. Für den weiteren
Verlauf des Luftkanals ergeben sich damit mehrere Möglichkeiten.
Diese Möglichkeiten sollen nachfolgend unter der Annahme
erläutert werden, dass die Frischluft wie allgemein üblich
vom Motorbereich aus über einen Luftzuführungskanal
in den Fahrzeuginnenraum geleitet wird. Selbstverständlich
kann die Frischluft dabei zunächst zu einer im Stirnwandbereich
angeordneten Klima anlage geführt sein, von der aus Luftkanäle
weggeführt sind.
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Gemäß einer
Ausführungsform besitzt die A-Säule eine Luftaustrittsöffnung
und ist der Luftkanal im Inneren der A-Säule vorgesehen.
In diesem Fall strömt Luft über die Luftaustrittsöffnung
der A-Säule in den vorderen Bereich des Fahrzeuginnenraums
ein. Hierdurch kann die Luftzirkulation im Fahrzeuginnenraum verbessert
werden, wodurch sich auch eine verbesserte Klimatisierung des Fondbereichs
ergibt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform besitzt die B-Säule eine
Luftaustrittsöffnung und führt der Luftkanal von
der A-Säule über den Dachlängsträger
zur B-Säule. Dies vermeidet eine Verlegung des Luftkanals
durch die Innenverkleidung der Vordertür, sodass diese
Verkleidung kompakter gewählt werden kann und weniger Platz
beansprucht. Alternativ kann der gewonnene Raumbereich anderweitig,
z. B. für Ablageflächen, genutzt werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform besitzt die C-Säule eine
Luftaustrittsöffnung und führt der Luftkanal von
der A-Säule über den Dachlängsträger
zur C-Säule. Hier gelten die Ausführungen des letzten
Absatzes sinngemäß, wobei nicht nur die Verkleidung
der vorderen Seitentür, sondern auch die Verkleidung der
hinteren Seitentür kompakter ausfallen kann.
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Ferner
wird eine Ausführungsform vorgeschlagen, bei der die B-Säule
eine Luftaustrittsöffnung besitzt und der Luftkanal durch
den Seitenschweller hindurch zur B-Säule geführt
ist. Besitzt hingegen die C-Säule die besagte Luftaustrittsöffnung,
so führt der Luftkanal durch den Seitenschweller hindurch
zum Inneren der C-Säule. Auch hier wird eine Vorgehensweise
vermieden, bei der ein Luftkanal die Türinnenverkleidung
unnötig viel Platz beansprucht.
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Die
beiden Ausführungsformen des letzten Absatzes können
weiterhin derart abgewandelt sein, dass dem Luftkanal ein Sitzquerträger
frischluftzuführend zugeordnet ist. Die Frischluft von
einer Klimaanlage würde in diesem Fall entlang des Getriebetunnels
geführt werden und von dort über den Sitzquerträger
und den Seitenschweller in die Hochstrebe hineinströmen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform ist ein Luftkanal in einer vorderen
oder hinteren Seitentür vorgesehen. Der Luftkanal ist damit
innerhalb des Rohkarosserieteils Seitentür integriert und
nicht in der Türinnenverkleidung. Auch in diesem Fall lässt sich
die Türinnenverkleidung kompakter wählen. Die Luftausrittsöffnung
ist dann entweder in der Seitenwand oder in einer Hochstrebe.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Seitentür eines
Pkws als Rohkarosserieteil. Diese weist einen integrierten Luftkanal
für die Frischluftzufuhr zu einem Pkw-Inneren auf. Diese
Lösung vermeidet die Verlegung eines entsprechenden Luftkanals
in der zugeordneten Innenverkleidung der Seitentür, die
eine Vorder- oder Hintertür sein kann. Dadurch kann das
Design der Innenverkleidung freier gewählt werden. Weiter
kann die Innenverkleidung weniger voluminös ausgestaltet
werden, wodurch sie weniger Platz beansprucht und dadurch den Fahrzeuginnenraum
weniger beschränkt. Alternativ oder kumulativ kann der
nicht benötigte Platz in der Innenverkleidung für
die Aufnahme anderer Komponenten oder zur Ausgestaltung von Ablageflächen
genutzt werden, um den Komfort der Fahrzeuginsassen zu steigern.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der beanspruchten Erfindung werden aus der
folgenden detaillierten Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen erkennbar, die nachfolgend als nicht beschränkende
Beispiele angegeben sind. Hierbei soll die Benutzung von Bezugszeichen
in den Figuren nicht dahingehend verstanden werden, dass die Bezugszeichen
den Schutzumfang der beanspruchten Erfindung einschränken
sollen. Es zeigen:
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1 schematisch
eine Pkw-Rohkarosserie gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung,
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2 schematisch
eine Pkw-Rohkarosserie gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung,
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3 schematisch
eine Pkw-Rohkarosserie gemäß einer dritten Ausführungsform
der Erfindung,
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4 schematisch
eine Pkw-Rohkarosserie gemäß einer vierten Ausführungsform
der Erfindung,
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5 einen
horizontalen Schnitt durch die B-Säule der Rohkarosserie
der 1 in Draufsicht,
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6 einen
horizontalen Schnitt durch eine Seitentür in Draufsicht,
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7 eine
Vorder- und eine Hintertür,
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8 den
Innenraum der Pkw-Rohkarosserie mit in der Seitenwand verlegtem
Luftkanal.
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Bei
den Figuren, die allgemein mit gleichen Bezugszeichen gleiche Gegenstände
bezeichnen, zeigt 1 eine Pkw-Rohkarosserie 1 mit
einem Karosseriedach 2 und einem Seitenbereich 3.
Vom Seitenbereich 3 führt eine A-Säule 4,
eine B-Säule 5 und eine C-Säule 6 hoch
zum Karosseriedach 2. Frischluft wird vom Motorbereich
angesaugt, gelangt zu Klimaanlage 7 und von dort über
einen mittels Pfeilen P angedeuteten Luftkanal 8 im Stirnwandbereich
und angedeutet durch die Pfeile P in die A-Säule 4 hinein. Von
dort aus führt der Luftkanal 8 über den
Dachlängsträger 9 in die B-Säule 5 und
die C-Säule 6. Die B-Säule 5 und
die C-Säule 6 verfügen jeweils über eine
Luftaustrittsöffnung 10 bzw. 11.
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Beim
fertigen Pkw besitzt die Innenraumverkleidung zu den Luftaustrittsöffnungen 10 bzw. 11 korrespondierende Öffnungen,
damit Frischluft in den Fahrzeuginnenraum gelangen kann. Damit kann
eine bestehende Innenraumverkleidung mit einer nur geringen Modifikation
weiterverwendet werden und es besteht kein Bedarf, die Innenverkleidung
durch Verlegung eines Luftkanals in ihrem Inneren voluminöser
ausfallen zu lassen. Auf diese Weise steht ein vergrößerter
Fahrzeuginnenraum bei optimierter Klimatisierung des Fondbereichs
zur Verfügung.
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2 zeigt
eine weitere Ausführungsform, bei der die Frischluft von
der Klimaanlage 7 aus kommend zunächst in den
Schweller 12 eingeleitet wird und von dort in die B-Säule 5 und
die C-Säule 6 geführt wird, um anschließend über
die Luftaustrittsöffnung 10 bzw. 11 in
den Fahrzeuginnenraum zu gelangen.
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3 zeigt
eine Ausführungsform, bei der Frischluft von der Klimaanlage 7 aus
kommend zunächst in einem Luftkanal 8 entlang
des Getriebetunnels 13 strömt und über
einen Sitzquerträger 14 in den Seitenschweller 12 eingeleitet
wird. Anschließend führt der Luftkanal 8 über
die B-Säule 5 bzw. in die C-Säule 6 zu
den Luftaustrittsöffnungen 10 bzw. 11.
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4 zeigt
eine Ausführungsform, bei der der Luftkanal 8 von
der Klimaanlage 7 aus in die A-Säule 4 führt
und von dort durch den Innenbereich der Vordertür 15 und
der Hintertür 16 in die B-Säule 5 und
die C-Säule 6 geführt wird, um dann wie
bei den bereits erläuterten Ausführungsformen
zu Luftaustrittsöffnungen zu gelangen. Auch in diesem Fall
kann die Türinnenverkleidung kompakter ausfallen und weniger
Platz beanspruchen. Zusätzlich befindet sich eine Luftaustrittsöffnung 26 in
der Hintertür 16.
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Für
die praktische Realisierung eines Luftkanals 8 in der Rohkarosserie 1 wird
im Regelfall als Luftkanal 8 ein Schlauch aus einem Kunststoffmaterial
gewählt werden. Um die Integration zu erreichen, müssen
die Metallkomponenten der Rohkarosserie 1 entsprechende Öffnungen
oder Einschnitte erhalten. So zeigt 5 einen
Horizontalschnitt durch die B-Säule 5, die aus
einer Verstärkung B-Säule 17, einer Außenverkleidung 18 und
eine Innenverkleidung 19 gebildet ist. Zur Aufnahme des
Luftkanals 8 ist in der Verstärkung B-Säule 17 und
in der Außenverkleidung 18 eine Öffnung 27 eingebracht.
So führt beispielsweise in den Ausführungsformen
der 2 und 3 der Luftkanal 8 in
der B-Säule 5 vertikal nach oben und knickt im
Bereich der Öffnung 27 ab, um dort aus der B-Säule 5 herausgeführt
zu werden. Bei Bedarf können geeignete Maßnahmen
ergriffen werden, um die sich damit ergebende Strukturschwächung
zu kompensieren. Innerhalb der B-Säule 5 ist der
Luftkanal 8 rüttelfest montiert, um Geräusche während
der Fahrt mit dem Pkw zu vermeiden.
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6 zeigt
ferner eine Vordertür 15 mit einem integrierten
Luftkanal 8, die im Bereich des Armaturenbretts 20 über
ein Türscharnier 21 mit dem restlichen Teil der
Rohkarosserie 1 verbunden ist. Der Luftkanal 8 verläuft
zwischen Türscheibe 22 und Türverstärkung 23, und
somit nicht in der Türinnenverkleidung, da sich ja die
Türinnenverkleidung nicht zwischen in der Türaußenhaut 24 und
dem Türinnenblech 25 befindet. Im Bereich B wird
Frischluft über eine nicht dargestellte Abdichtung in die Öffnung 27 der
B-Säule 5 geleitet. Ähnliches gilt sinngemäß für die
Einleitung von Frischluft von der in 6 nicht dargestellten
A-Säule 4 in den türseitigen Teil des Luftkanals 8.
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7 zeigt
Vordertür 16 und Hintertür 15 in der
perspektivischen Seitenansicht vom Fahrzeuginnenraum her. 8 zeigt
entsprechend hierzu die Verlegung des Luftkanals 8 über
den Sitzquerträger 14 zum Seitenschweller 12 und
von dort über die Seitentüren 15, 16 zur
in der C-Säule 6 befindlichen Luftaustrittsöffnung 11.
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Obwohl
vorstehend konkrete Ausführungsformen beschrieben wurden,
wird der Fachmann erkennen, dass die Beschreibung dieser Ausführungsformen
nicht zum Zweck hat, die Erfindung in der angegebenen Form zu beschränken.
Die Erfindung soll vielmehr alle Modifikationen, Äquivalente
und Alternativen umfassen, die in den Schutzumfang der beanspruchten
Erfindung fallen.
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- 01
- Rohkarosserie
- 02
- Karosseriedach
- 03
- Seitenbereich
- 04
- A-Säule
- 05
- B-Säule
- 06
- C-Säule
- 07
- Klimaanlage
- 08
- Luftkanal
- 09
- Dachlängsträger
- 10
- Luftaustrittsöffnung
- 11
- Luftaustrittsöffnung
- 12
- Seitenschweller
- 13
- Getriebetunnel
- 14
- Sitzquerträger
- 15
- Vordertür
- 16
- Hintertür
- 17
- Verstärkung
B-Säule
- 18
- Außenverkleidung
- 19
- Innenverkleidung
- 20
- Armaturenbrett
- 21
- Türscharnier
- 22
- Türscheibe
- 23
- Türverstärkung
- 24
- Türaußenhaut
- 25
- Türinnenblech
- 26
- Luftaustrittsöffnung
- 27
- Öffnung
- P
- Pfeil
- B
- Bereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0266767
A2 [0003]
- - DE 19926380 A1 [0004]