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Die Erfindung betrifft ein Dachsystem für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einem solchen Dachsystem, ein entsprechendes Dachelement eines solchen Dachsystems und ein Herstellungsverfahren für ein solches Dachelement.
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Bei herkömmlichen Dachsystemen für Fahrzeuge sind Ausführungen mit Dachöffnungssystemen weitläufig bekannt.
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Ein Beispiel für ein herkömmliches Dachöffnungssystem ist das Schiebedach für Kraftfahrzeuge, bei dem ein als häufig durchsichtiger Deckel fungierendes bewegbares Dachelement unter die Dachhaut bewegt werden kann, um eine Öffnung in einem Fahrzeugdach auszubilden bzw. freizugeben.
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Weitere Beispiele sind sogenannte Panoramadachöffnungssysteme, bei denen ein großer Teil des Fahrzeugdachs durch durchsichtige Dachelemente gebildet wird, wobei in der Regel eines der Dachelemente als bewegbares, in Fahrzeuglängsrichtung vorderes Dachelement ausgebildet ist und über oder unter ein feststehendes in Fahrzeuglängsrichtung hinteres Dachelement bewegt werden kann. Das feststehende Dachelement ist beispielsweise als ein feststehendes Dachsegment des eine Fahrgastzelle begrenzenden Fahrzeugdachs ausgebildet und in einem Heckbereich des Fahrzeugdachs nahe der Heckscheibe angeordnet.
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Um die Bewegung des bewegbaren Dachelements zu realisieren ist üblicherweise eine Dachöffnungs- und schließeinrichtung in Form eines Mechanismus vorgesehen, der eingerichtet ist, eine Relativbewegung des bewegbaren Dachelements in Bezug auf das feststehende Dachelement zum Öffnen und Schließen der Dachöffnung im Fahrzeugdach und eine Relativbewegung eines bewegbaren Rollos in Bezug auf das Fahrzeugdach zuzulassen.
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Im Zusammenhang mit solchen Panoramadachöffnungssystemen ist eine sogenannte Panoramadachkassette vorgesehen, welche ausschließlich die Funktion hat, Antriebsaggregate zum Bewegen des bewegbaren Dachelements aufzunehmen. Um im Falle eines Fahrzeugcrashs oder bei sonstigen Begebenheiten einen ausreichenden Insassenschutz für einen Kopfaufprall zu gewährleisten, sind von der Panoramadachkassette separate Aufprallenergieabsorber im Bereich des Fahrzeugdachhimmels vorgesehen. Das Vorsehen der Panoramadachkassette sowie der separaten Aufprallenergieabsorber erfordert jedoch einen erhöhten Bauraum, was in der Fahrgastzelle zu einer verminderten Kopffreiheit zumindest im Heckbereich führt.
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Es besteht somit bei der Konstruktion derartiger Dachöffnungssystem ein gewisser Zielkonflikt zwischen einer sportlichen Exterieurerscheinung, einer Dachaussenhaut in Ganzglasoptik, einer ergonomi schen Kopffreiheit für Fahrzeuginsassen, einem Bauraum für Energieabsorption sowie einem Bauraum für die Funktionalität des Dachöffnungssystems.
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Zudem werden je nach nationalen gesetzlichen Regelungen gesteigerte Anforderungen an die passive Fahrzeugsicherheit in zunehmendem Maße im Hinblick auf die Schutzmaßnahmen in potenziellen Aufprallbereichen des Kopfes im Fahrzeugaußen und -innenbereich gestellt. Beispielsweise zählen hierzu insbesondere die Forderungen an den Kopfaufprall im Innenraum gemäß den US-Richtlinien, zum Beispiel nach FMVSS201 u, was zulassungsrelevant für Kraftfahrzeuge in den USA ist.
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Aus der
EP 2 664 473 B1 ist eine Seitenschiene für ein Sonnendach bekannt, welche einen ersten Abschnitt zum Stützen des Sonnendachs aufweist und einen zweiten Abschnitt, der sich neben mindestens einem Teil des ersten Abschnitts erstreckt, mit diesem verbunden ist und zum Schwenken bezüglich des ersten Abschnitts angeordnet ist, um Aufprallenergie von einem kollidierenden Objekt zu absorbieren. Dabei umfasst der zweite Abschnitt mindestens eine Schwachstelle, die so angeordnet ist, dass das Schwenken des zweiten Abschnitts bezüglich des ersten Abschnitts bei der mindestens einen Schwachstelle erfolgt.
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Ein Fahrzeugdach mit Rippen aufweisenden Energieabsorbern, die in einer Dachauskleidung zum Insassen-Aufprallschutz über das Dach verteilt angeordnet sind, ist in der
DE 10 2011 051 703 A1 offenbart.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäßen Dachsysteme, Fahrzeuge, Dachelemente und Herstellungsverfahren derart weiterzubilden, dass eine Öffnungsfunktion des Fahrzeugdachs mit verringertem Bauraum unter Berücksichtigung des Insassenschutzes erzielt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Das erfindungsgemäße Dachsystem ist für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, vorgesehen und weist ein feststehendes Dachelement und eine Dachöffnungs- und schließeinrichtung auf. Dabei ist das feststehende Dachelement als Dachsegment eines eine Fahrgastzelle begrenzenden Fahrzeugdachs ausbildet und in einem Heckbereich des Fahrzeugdachs angeordnet. Die Dachöffnungs- und schließeinrichtung ist eingerichtet, eine Relativbewegung eines bewegbaren (in Fahrtrichtung vorderen) Dachelements in Bezug auf das feststehende (in Fahrtrichtung hintere) Dachelement zum Öffnen und Schließen einer Dachöffnung im Fahrzeugdach und/oder eine Relativbewegung eines bewegbaren Rollos in Bezug auf das Fahrzeugdach zuzulassen, wobei das feststehende Dachelement als ein einstückig hergestelltes Dachelement ausgebildet ist, das, bezogen auf seine Fläche, funktional und lokal getrennte Teilabschnitte aufweist, von denen mindestens ein Teilabschnitt als ein Aufprallenergieabsorptionsabschnitt sowie mindestens ein Teilabschnitt als ein sich lokal von dem Aufprallenergieabsorptionsabschnitt unterscheidender Aufnahmeabschnitt zur Aufnahme von elektrischen und/oder mechanischen Funktionselementen, über die oder in deren Zusammenspiel mit weiteren Funktionselementen eine Bewegung des bewegbaren Dachelements zum Öffnen und Schließen der Dachöffnung und/oder ein Antrieb des Rollos bewirkt werden kann, ausgebildet ist. Der Aufprallenergieabsorptionsabschnitt weist dabei eine Energie absorbierende Struktur zur Absorption einer Aufprallenergie eines Kopfs auf, und ein Deformationsblech ist mit dem Aufprallenergieabsorptionsabschnitt derart verbunden, dass durch die Aufprallenergie des Kopfes aufgenommene Energie auf vorbestimmte Verbindungspunkte zwischen dem Deformationsblech und dem Aufprallenergieabsorptionsabschnitt von dem Deformationsblech auf den Aufprallenergieabsorptionsabschnitt verteilt übertragen wird.
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Erfindungsgemäß übernimmt das feststehende Dachelement somit zumindest zwei grundlegende Funktionen. Zum einen die Aufprallenergieabsorptionsfunktion, beispielsweise anhand einer integrierten Rippenstruktur unter Zusammenwirkung mit einem Deformationsblech zur Lastverteilung auf die integrierte Rippenstruktur im Bereich des Kopfaufpralls. Zum anderen übernimmt das feststehende Dachelement eine Aufnahmefunktion zur Aufnahme von Antriebsaggregaten für den Schiebedachantrieb. Da beide Funktionen erfindungsgemäß in einem einstückig hergestellten Bauteil realisiert sind, wird ein verminderter Bauraum erzielt, wobei Insassenschutzanforderungen bei einem Kopfaufprall erfüllt werden können und Montagetoleranzen durch eine geringere Anzahl von Bauteilen eingegrenzt werden können.
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Das erfindungsgemäße Dachsystem kann so weitergebildet sein, dass der Aufnahmeabschnitt eines oder mehrere der folgenden Funktionselemente aufnimmt: einen Elektromotor zum Bewegen des bewegbaren Dachelements zum Öffnen und Schließen der Dachöffnung, und/oder
eine elektrische Leitung zur elektrischen Ansteuerung des Elektromotors, und/oder
einen Bowdenzug oder ein Bürstenkabel zum mechanischen Antreiben des bewegbaren Dachelements, und/oder
eine Bowdenzugführung oder eine Bürstenkabelführung zur Führung des Bowdenzugs oder des Bürstenkabels zum mechanischen Antreiben des bewegbaren Dachelements, und/oder
einen Bowdenzug oder ein Bürstenkabel zum mechanischen Antreiben des Rollos, und/oder
einen Elektromotor zum Antreiben des Rollos, und/oder
eine elektrische Leitung zur elektrischen Ansteuerung des Elektromotors zum Antreiben des Rollos.
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Weiterhin kann das erfindungsgemäße Dachsystem derart umgesetzt werden, dass der Aufprallenergieabsorptionsabschnitt eine Rippenabsorberstruktur aufweist.
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Das Deformationsblech dient somit der Lastverteilung auf die energieabsorbierenden Rippen und ist insbesondere im Hinblick auf die gesetzliche Regelung FMVSS201 u vorzusehen. Danach wird ein großer Bereich des Himmels mit einem Prüfkörper beschossen, wobei vorgegebene Grenzwerte auf der ganzen beschossenen Fläche eingehalten werden müssen. Dies wird durch das Deformationsblech erzielt, welches die Lastverteilung auf die Rippenabsorberstruktur auch dort vornimmt, wo keine Rippenabsorberstruktur vorgesehen ist; dies deshalb, da das Dachelement nicht vollständig mit der Rippenabsorberstruktur ausgefüllt werden kann, da das Dachelement neben der Rippenabsorberstruktur auch die elektromechanischen Funktionselemente aufnimmt. Beispielsweise ist das Deformationsblech mittels drei Schrauben am Dachsystem befestigt und als Stanzteil hergestellt.
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Überdies kann das erfindungsgemäße Dachsystem so verwirklicht werden, dass das einstückig hergestelltes Dachelement mehrere Aufprallenergieabsorptionsabschnitte und/oder mehrere Aufnahmeabschnitte aufweist.
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Weiterhin kann das erfindungsgemäße Dachsystem derart weitergebildet werden, dass das einstückig hergestelltes Dachelement zumindest zwei Aufprallenergieabsorptionsabschnitte und einen zwischen den Aufprallenergieabsorptionsabschnitten liegenden Aufnahmeabschnitt aufweist.
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Des Weiteren kann das erfindungsgemäße Dachsystem so gestaltet werden, dass das einstückig hergestellte Dachelement ein durch Spritzguss hergestelltes Kunststoffbauteil ist. Vorzugsweise ist das einstückig hergestellte Dachelement aufgrund dessen Mehrfachfunktion in nur einem Bauteil ein Spritzguss-Kunststoff-Bauteil, beispielsweise ein glasfaserverstärktes PP-Bauteil bzw. ein glasfaserverstärktes Polypropylen- Bauteil.
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Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Dachsystem derart umgesetzt werden, dass das einstückig hergestellte Dachelement und das Deformationsblech zwischen einer Glasdachaußenhaut und einer Himmelverkleidung angeordnet ist.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist das erfindungsgemäße Dachsystem auf.
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Das erfindungsgemäße Dachelement ist für ein Dachsystem für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, vorgesehen, wobei das Dachelement als ein feststehendes Dachelement ausgebildet ist, das bei bestimmungsgemäßer Montage in dem Fahrzeug ein feststehendes Dachsegment eines eine Fahrgastzelle begrenzenden Fahrzeugdachs ausbildet und in einem Heckbereich des Fahrzeugdachs angeordnet ist, wobei das feststehende Dachelement als ein einstückig hergestelltes Dachelement ausgebildet ist, das, bezogen auf seine Fläche, funktional und lokal getrennte Teilabschnitte aufweist, von denen mindestens ein Teilabschnitt als ein Aufprallenergieabsorptionsabschnitt sowie mindestens ein Teilabschnitt als ein sich lokal von dem Aufprallenergieabsorptionsabschnitt unterscheidender Aufnahmeabschnitt zur Aufnahme von elektrischen und/oder mechanischen Funktionselementen, über die oder in deren Zusammenspiel mit weiteren Funktionselementen eine Bewegung eines bewegbaren Dachelements zum Öffnen und Schließen einer Dachöffnung und/oder ein Antrieb eines Rollos bewirkt werden kann, ausgebildet ist. Der Aufprallenergieabsorptionsabschnitt weist dabei eine Energie absorbierende Struktur zur Absorption einer Aufprallenergie eines Kopfs auf, und ein Deformationsblech ist mit dem Aufprallenergieabsorptionsabschnitt derart verbunden, dass durch die Aufprallenergie des Kopfes aufgenommene Energie auf vorbestimmte Verbindungspunkte zwischen dem Deformationsblech und dem Aufprallenergieabsorptionsabschnitt von dem Deformationsblech auf den Aufprallenergieabsorptionsabschnitt verteilt übertragen wird.
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Dadurch ergeben sich die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Dachsystem erläuterten Eigenschaften und/oder Vorteile auf gleiche oder ähnliche Weise, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehenden Ausführungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Dachsystem verwiesen wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Dachelements für ein Dachsystem für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, weist die folgenden Schritte auf:
- Ausbilden des Dachelements als ein einstückig hergestelltes Dachelement, das bei bestimmungsgemäßer Montage in dem Fahrzeug ein feststehendes Dachsegment eines eine Fahrgastzelle begrenzenden Fahrzeugdachs ausbildet und in einem Heckbereich des Fahrzeugdachs angeordnet ist, wobei das feststehende Dachelement, bezogen auf seine Fläche, funktional und lokal getrennte Teilabschnitte aufweist, von denen mindestens ein Teilabschnitt als ein Aufprallenergieabsorptionsabschnitt sowie mindestens ein Teilabschnitt als ein sich lokal von dem Aufprallenergieabsorptionsabschnitt unterscheidender Aufnahmeabschnitt zur Aufnahme von elektrischen und/oder mechanischen Funktionselementen, über die oder in deren Zusammenspiel mit weiteren Funktionselementen eine Bewegung eines bewegbaren Dachelements zum Öffnen und Schließen einer Dachöffnung und/oder ein Antrieb des Rollos bewirkt werden kann, ausgebildet ist. Der Aufprallenergieabsorptionsabschnitt weist dabei eine Energie absorbierende Struktur zur Absorption einer Aufprallenergie eines Kopfs auf, und ein Deformationsblech ist mit dem Aufprallenergieabsorptionsabschnitt derart verbunden, dass durch die Aufprallenergie des Kopfes aufgenommene Energie auf vorbestimmte Verbindungspunkte zwischen dem Deformationsblech und dem Aufprallenergieabsorptionsabschnitt von dem Deformationsblech auf den Aufprallenergieabsorptionsabschnitt verteilt übertragen wird.
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Dadurch ergeben sich die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Dachsystem erläuterten Eigenschaften und/oder Vorteile auf gleiche oder ähnliche Weise, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehenden Ausführungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Dachsystem verwiesen wird.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren beispielhaft erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs, das mit einem erfindungsgemäßen Dachsystem ausgestattet ist, in einer Draufsicht;
- 2 eine schematische Darstellung des Dachsystems von 1 in vergrößerter und teils aufgebrochener Ansicht;
- 3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Dachelements des erfindungsgemäßen Dachsystems von 1 in einer Unteransicht;
- 4 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Dachelements des erfindungsgemäßen Dachsystems von 1 in einer Draufsicht;
- 5 eine schematische Darstellung eines Abschnitts des erfindungsgemäßen Dachelements von 3 in vergrößerter Unteransicht;
- 6 eine schematische Darstellung eines Abschnitts des erfindungsgemäßen Dachelements von 4 in vergrößerter Draufsicht;
- 7/8 unterschiedliche schematische Schnittansichten durch das erfindungsgemäße Dachelement von 3 und 4; und
- 9 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Dachelements mit daran angebrachtem Deformationsblech.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1, das mit einem erfindungsgemäßen Dachsystem 10 ausgestattet ist, in einer Draufsicht, wobei 2 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Dachsystems 10 von 1 in vergrößerter und teils aufgebrochener Ansicht zeigt.
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Wie aus den 1 und 2 ersichtlich ist, umfasst das erfindungsgemäße Fahrzeug 1, welches in diesem Ausführungsbeispiel ein Kraftfahrzeug ist, das erfindungsgemäße Dachsystem 10.
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Das erfindungsgemäße Dachsystem 10 weist unter anderem ein erfindungsgemäßes feststehendes, in Fahrzeuglängsrichtung hinteres Dachelement 14 auf, das ein feststehendes Dachsegment eines eine Fahrgastzelle begrenzenden Fahrzeugdachs 16 ausbildet und in einem Heckbereich 16a des Fahrzeugdachs 16, nahe einer bzw. benachbart zu einer Heckscheibe 16b, angeordnet ist, wie in 1 und 2 erkennbar ist.
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Weiterhin weist das Dachsystem 10 ein in Bezug auf das feststehende Dachelement 14 bewegbares, in Fahrzeuglängsrichtung vorderes Dachelement 12 auf, das somit mittels einer Relativbewegung in Bezug auf das feststehende Dachelement 14 zum Öffnen und Schließen einer Dachöffnung 20 im Fahrzeugdach 16 vorgesehen ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist das bewegbare Dachelement 12 ein Glasdachelement eines Panoramaschiebedachs des Fahrzeugs 1. Ferner umfasst das Dachsystem 10 ein eine Glasaußenhaut bildendes Dachelement 60, das oberhalb des feststehenden Dachelements 14 angeordnet ist, sowie ein unterhalb des feststehenden Dachelements 14 angeordnetes Innenverkleidungselement, welches einen Teil einer Innenverkleidung 70 des Dachhimmels der Fahrgastzelle ausbildet, wie in den 7 und 8 ersichtlich ist.
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Das feststehende Dachelement 14 ist in diesem Ausführungsbeispiel als einstückig hergestelltes Dachelement ausgebildet. Insbesondere ist das feststehende Dachelement 14 ein durch Spritzguss hergestelltes Kunststoffbauteil ist, welches über nicht näher beschriebene Befestigungen mit karosserieseitigen Trägerelementen bzw. Trägerstrukturen wie beispielsweise im Bereich der C-Säule verbunden ist. Insbesondere ist die Befestigung des Dachelements 14 über eine toleranzausgleichende Verschraubung in einem Rahmenoberteil, das an eine Rohbaukarosseriestruktur im Bereich der hinteren Säule verklebt/verschweißt ist, ausgebildet.
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Weiterhin weist das Dachsystem 10 eine nicht näher beschriebene und dargestellte Dachöffnungs- und schließeinrichtung auf, die eingerichtet ist, die Relativbewegung des bewegbaren Dachelements 12 in Bezug auf das feststehende Dachelement 14 zum Öffnen und Schließen der Dachöffnung 20 im Fahrzeugdach 16 zu ermöglichen. Dabei kann die Dachöffnungs- und schließeinrichtung ein herkömmlicher Führungsmechanismus sein, der die in Rede stehende Relativbewegung ermöglicht.
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Zusätzlich kann die Dachöffnungs- und schließeinrichtung auch eine Relativbewegung eines bewegbaren Rollos in Bezug auf das Fahrzeugdach 16 zulassen, welches bei verschlossener Dachöffnung 20 unterhalb des bewegbaren Dachelements 12 gezogen werden kann, um als Sichtschutz bzw. Sonnenschutz zu fungieren.
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Das feststehende Dachelement 14 ist in den 3 bis 8 in unterschiedlichen schematischen Darstellungen veranschaulicht.
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Insbesondere zeigt 3 eine schematische Darstellung des feststehenden Dachelements 14 von 1 in einer Unteransicht, wohingegen 4 eine schematische Darstellung des feststehenden Dachelements 14 von 1 in einer Draufsicht zeigt. Ferner zeigen die 5 und 6 schematische Darstellungen von Abschnitten des feststehenden Dachelements 14 von den 3 und 4 in vergrößerten Ansichten. Die 7 und 8 zeigen unterschiedliche schematische Schnittansichten durch das feststehenden Dachelement 14 von den 3 und 4.
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Wie aus den 3 bis 8 ersichtlich ist, weist das einstückig hergestellte, feststehende Dachelement 14 mehrere funktional und lokal getrennte Teilabschnitte 30 und 40 auf, nämlich mehrere Aufprallenergieabsorptionsabschnitte 30 sowie mehrere sich lokal von den Aufprallenergieabsorptionsabschnitten 30 unterscheidenden Aufnahmeabschnitten 40 zur Aufnahme von nachstehend noch näher erläuterten elektrischen und mechanischen Funktionselementen 41-49. Wie aus den 3 bis 8 weiterhin ersichtlich ist, sind unter anderem mehrere Aufprallenergieabsorptionsabschnitte 30 und ein zwischen den Aufprallenergieabsorptionsabschnitten 30 liegender Aufnahmeabschnitt 40 an dem Dachelement 14 vorgesehen.
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Über die Funktionselemente 41-49 oder in deren Zusammenspiel mit weiteren Funktionselementen 41-49 wird eine Bewegung des bewegbaren Dachelements 12 zum Öffnen und Schließen der Dachöffnung 20 und ein Antrieb des Rollos bewirkt.
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Dabei nehmen die Aufnahmeabschnitte 40 mehrere Funktionselemente auf, nämlich einen Elektromotor 43 zum Bewegen des bewegbaren Dachelements 12 zum Öffnen und Schließen der Dachöffnung 20, eine elektrische Leitung 43a oder elektrische Leitungen 43a zur elektrischen Ansteuerung der Elektromotors 43, mehrere Bowdenzüge oder Bürstenkabel 44 und 49 zum mechanischen Antreiben des bewegbaren Dachelements 12, mehrere Bowdenzugführungen oder Bürstenkabelführungen 45 und 48 zur Führung der Bowdenzüge oder Bürstenkabel 44 und 49 zum mechanischen Antreiben des bewegbaren Dachelements 12, einen Bowdenzug oder ein Bürstenkabel 41, 42, 46 und 47 zum mechanischen Antreiben des Rollos, einen Elektromotor 43 zum Antreiben des Rollos, eine elektrische Leitung 43a oder elektrische Leitungen 43a, wie in 5 gezeigt ist, zur elektrischen Ansteuerung des Elektromotors 43 zum Antreiben des Rollos. Im Falle von mehreren elektrischen Leitungen 43a können diese in einem einzigen Leitungsstrang verlaufen und kurz vor Anbindung an die jeweiligen Motoren zum individuellen Anschluss aufgefächert werden.
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Die Aufprallenergieabsorptionsabschnitte 30 weisen ausschließlich (demnach keine der vorgenannten Funktionselemente 41-49) Energie absorbierende Strukturen zur Absorption einer Aufprallenergie eines Kopfs, insbesondere Rippenabsorberstrukturen umfassend eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Rippen zur Kopfaufprallenergieabsorption, auf.
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Wie insbesondere aus den 3 und 4 ersichtlich ist, können die Rippenabsorberstrukturen neben Bowdenzügen oder Bürstenkabeln und/oder Bowdenzugführungen oder Bürstenkabelführungen für Öffnungs- und Schließfunktionen des Schiebedachs und/oder des Rollos angeordnet sein. Beispielsweise können Bowdenzüge und/oder Bürstenkabel zwischen versteifenden Rippen in eingespritzten alternierenden Kanälen eingeschoben sein, während elektrische Leitungen wie Stromkabel teilweise mit Clipsen an den versteifenden Rippen befestigt sein können oder teilweise mit angespritzten Rastnasen zwischen den energieabsorbierenden Rippen eingeclipst sein können. Durch geeignete Anordnung der Funktionselemente wie beispielsweise die Verlegung von Bowdenzügen und elektrischen Leitungen und geeigneten Beschnitt des Dachelements als Rahmenoberteil des Dachsystems (Rahmenoberteil hat Funktion der Aufnahme der Motoren, Schaffung von Klebefläche für festen Glasbereich, Befestigungsrahmen der Führungsschienen für fahrbaren Glasteil vorn und der Rollos) kann somit ausreichend Deformationsweg erzielt werden.
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Wie aus den Figuren weiterhin ersichtlich ist, ist die Rippenabsorberstruktur an einer Oberseite des einstückig hergestellten, feststehenden Dachelements 14 vorgesehen. Um die Aufprallenergie des Kopfs von der Unterseite des einstückig hergestellten, feststehenden Dachelements 14 in die Rippenabsorberstruktur einzuleiten, ist ein Deformationsblech 50 mit einem Aufprallenergieabsorptionsabschnitt 30 derart verbunden, dass durch die Aufprallenergie des Kopfes aufgenommene Energie auf vorbestimmte Verbindungspunkte 51 zwischen dem Deformationsblech 50 und dem Aufprallenergieabsorptionsabschnitt 30 von dem Deformationsblech 50 auf den Aufprallenergieabsorptionsabschnitt 30 verteilt übertragen wird. 9 zeigt eine schematische Darstellung des Dachelements 14 mit daran angebrachtem Deformationsblech 50 zur Lastverteilung, während die 7 und 8 das Deformationsblech 50 in einer Querschnittsansicht zeigen. Dementsprechend wird anhand der Rippenabsorberstruktur und des Deformationsblechs 50 bei lokaler Krafteinwirkung beim Kopfaufprall auf das Deformationsblech 50 eine Lastverteilung auf einen größtmöglichen Bereich in die Rippenabsorberstruktur erzielt.
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Wie insbesondere den 7 und 8 entnommen werden kann, sind das einstückig hergestellte Dachelement 14 und das Deformationsblech 50 zwischen einer Glasdachaußenhaut 60 und einer Himmelverkleidung 70 angeordnet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Dachelements 14 für das Dachsystem für das Fahrzeug 1 gestaltet sich wie folgt:
- Das Dachelement 14 wird als ein einstückig hergestelltes Dachelement 14 durch Spritzgießen eines Kunststoffs ausgebildet, das bei bestimmungsgemäßer Montage in dem Fahrzeug das feststehende Dachsegment des die Fahrgastzelle begrenzenden Fahrzeugdachs ausbildet und in dem Heckbereich 16a des Fahrzeugdachs angeordnet ist. Dabei weist das feststehende Dachelement 14 die mehreren Aufprallenergieabsorptionsabschnitte 30 sowie die mehreren sich lokal von den Aufprallenergieabsorptionsabschnitten 30 unterscheidenden Aufnahmeabschnitte 40 zur Aufnahme der elektrischen und/oder mechanischen Funktionselemente 41-49, über die oder in deren Zusammenspiel mit weiteren Funktionselementen eine Bewegung des bewegbaren Dachelements 12 zum Öffnen und Schließen der Dachöffnung 20 und/oder der Antrieb des Rollos bewirkt werden kann, auf.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.