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Die Erfindung betrifft einen Keilsteller für Möbel, insbesondere aus Kopf-, Fuß- und Mittelteil bestehenden Liegemöbeln, mit einer Zahnschiene und einer über eine Schwenkachse mit dieser verbundenen Deckschiene, die aus mit der offenen Seite einander zugewandten U-Profilen bestehen und mit mindestens einem Stützhebel, der mit der Deckschiene schwenkbar verbunden und in der Zahnschiene im Bereich der in deren Boden ausgebildeten Zahnkerben geführt ist und zur Fixierung der Winkelstellungen in die jeweilige Zahnkerbe einhakt, wobei der Stützhebel an seinem freien, in der Zahnschiene geführten Ende eine Umlenkfeder für den Vor- und Rücklauf des Stützhebels aufweist.
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Keilsteller für Liegemöbel, die für Kopf- oder auch Fußteile dieser Möbel eingesetzt werden können, sind z. B. aus der
DE 198 15 195 A1 bekannt. Eine Zahnschiene und eine Deckschiene sind über eine Schwenkachse miteinander verbunden, der dazwischen angeordnete Stützhebel rastet in der jeweiligen Öffnungsposition in der Zahnschiene ein. An ihrem freien, in der Zahnschiene geführten Ende ist eine Umlenkfeder angeordnet, die den Vor- und Rücklauf des Stützhebels in der Zahnschiene beim Öffnen bzw. Schließen von Möbelteil und damit Keilsteller ermöglicht. Die dort offenbarte Feder hat sich in der Praxis dahingehend als nachteilig erwiesen, dass ihre Montage vergleichsweise aufwendig ist, zumal ein solches Bauteil im Bereich der Grundfläche des Stützhebels angeordnet ist. Dort durchdringt die Feder eine Bohrung, so dass sie zum Erreichen der Federwirkung beidseitig dieser Grundfläche angeordnet ist, um das Umlenken des am Ende des Stützhebels positionierten Schuhs zwischen Vor- und Rücklauf zu gewährleisten.
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Damit stellt sich der vorliegenden Erfindung die Aufgabe, einen bei unterschiedlichem Aufstellwinkel des Möbelteils die Kräfte sicher aufnehmenden, leicht herzustellenden und zu montierenden Keilsteller zu schaffen, welcher sich durch eine besonders vorteilhafte Umlenkung auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Zahnschiene zwei übereinander angeordnete Bahnen aufweist, die jeweils zur Führung des Stützhebels im Vor- und im Rücklauf dienen.
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Die Zahnschiene weist zwei übereinander angeordnete Bahnen auf, die jeweils dazu dienen, den Stützhebel im Vor- und im Rücklauf zu führen. Der Stützhebel passiert also die Zahnschiene beim Vor- und Rücklauf auf zwei verschiedenen Ebenen. Die Umlenkfeder bewirkt dabei, dass der Führungshebel im Vor- und Rücklauf die Position in der entsprechenden Bahn einnimmt.
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Ein Vorschlag für die Ausbildung dieser Bahnen sieht vor, dass die Zahnschiene eine Sicke aufweist, deren Oberseite und Unterseite eine Führung für den Stützhebel bilden. Die Zahnschiene weist also eine unterhalb der Sicke angeordnete Bahn für den Vorlauf des Stützhebels beim Öffnen des Möbelteils und eine oberhalb der Sicke angeordnete Bahn für den Rücklauf des Stützhebels beim Schließen des Möbelteils auf. Erstgenannte ist dabei nach oben durch die Sicke und nach unten durch den Boden der Zahnschiene begrenzt. Letztgenannte ist nach oben durch eine Abkantung an der Oberseite des U-Profils, die diesem den Querschnitt eines hohen und damit besonders stabilen C-Profils verleiht und nach unten durch die Sicke begrenzt. Dazwischen ist jeweils die Bahn ausgebildet, wobei in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Umlenkfeder eine Zwangsführung in der Form gewährleistet, dass der Stützhebel beim Vorlauf des Stützhebels an der Unterseite und beim Rücklauf auf der Oberseite der Sicke entlang gleitet. Die Sicke erfüllt eine vorteilhafte Doppelfunktion, weil sie einerseits für die Umlenkung dient und andererseits die Zahnschiene zusätzlich aussteift, indem diese beidseitig in den Seitenschenkeln der Zahnschiene weitgehend über deren Länge vorhanden ist.
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Zusätzlich wird vorgeschlagen, dass am vorderen Ende der Sicke und/oder am hinteren Ende der Sicke eine Abschrägung vorgesehen ist. Diese Abschrägungen bewirken bzw. erleichtern die Führung des Stützhebels bzw. eines diesem zugeordneten Stifts. Im weiteren Sinn bildet die Sicke damit ein Parallelogramm.
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Es ist weiterhin vorgesehen, dass der Stützhebel an seinem in der Zahnschiene geführten Ende einen federnd gelagerten Stift aufweist, mit dem der Stützhebel an der Sicke entlang gleitet. Mit diesem Stift drückt sich der Stützhebel beim Öffnen des Keilstellers nach oben an die Unterseite der Sicke und stützt sich beim Schließen des Keilstellers auf deren Oberseite ab. Der Stift ist quer zu seiner Längsachsenrichtung verschieblich und/oder gegen die Kraft der Umlenkfeder gelagert, welche ihn in die jeweilige Position drückt.
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In diesem Sinne hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn als Umlenkfeder eine Blattfeder dient. Damit handelt es sich um ein besonders einfach bauendes und leicht zu montierendes Bauteil, das eine gute Einrastwirkung ebenso ermöglicht, wie das Gleiten des gegen die Kraft dieser Feder gelagerten Stifts auf und unter der Sicke. Die Blattfeder erfüllt damit eine Doppelfunktion als für die Umlenkung wie für die Einrastung des Stützhebels in die Verzahnungen maßgebliches Bauteil.
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Dabei ist daran gedacht, dass die Blattfeder ein im Wesentlichen U-förmiges Profil aufweist, das sich bei entsprechender Belastung spreizt bzw. zusammen drücken und lässt und mit dem eine besonders gute Federwirkung erreicht werden kann. Ihre Montage ist denkbar einfach, indem sie in den Stützhebel eingesetzt und dann über den beschriebenen Stift in ihrer Position gehalten wird, ohne dass hierfür etwa ein separates Befestigungsmittel notwendig wäre.
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Diesbezüglich wird vorgeschlagen, dass die Blattfeder an ihrem dem Stift zugewandten Ende korrespondierend zu diesem ausgebildet ist. Hierzu dient eine halbkreisförmige Anformung an dem dem Stift zugewandten Ende der Blattfeder, über die der Stift an bzw. in dem Stützhebel gelagert ist.
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Das andere Ende dieses im Wesentlichen U-Förmigen Profils ist so ausgebildet, dass die Blattfeder mit ihrem dem Stift abgewandten Ende an der Grundfläche des Stützhebels anliegt. Damit stützt sich die Blattfeder gegen diese Grundfläche ab und hält mit ihrem anderen Ende den Stift in seinen Positionen.
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Das U-Profil des Stützhebels wird durch zwei seitliche Schenkel ergänzt. Hierzu ist vorgesehen, dass der Stift in dem Stützhebel seitlich in zwei Langlöchern geführt ist. Diese sind schräg angeordnet und im Übrigen so bemessen, dass der Stift zwischen den verschiedenen Positionen des Keilstellers gegen die Kraft der Feder darin verschieblich angeordnet ist. Passiert der Stützhebel die obere Bahn auf der Oberseite der Sicke, befindet sich der Stift am oberen Ende des Langlochs und wird hierdurch in seiner Position gehalten. In der fast geschlossenen Position des Keilstellers fällt der Stift dann über das Ende der Sicke und gleitet, begünstigt durch die beschriebenen Abschrägungen, an deren Unterseite zurück. Dabei rattert der Stützhebel über die Zähne und kann in den jeweiligen Positionen gut eingerastet werden. Die hierfür erforderliche Federwirkung wird aufgrund der ausreichend tiefen Bemessung des Langlochs gewährleistet, so dass der Stift bzw. die Feder über ausreichendes Spiel verfügen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht dabei vor, dass die Langlöcher in einem Winkel von etwa 45° bis 60°, bezogen auf die Grundfläche des Stützhebels, angeordnet sind. Insbesondere ist daran gedacht, dass die Langlöcher in einem Winkel von etwa 52° angeordnet sind.
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Auch der Stift gewährleistet eine vorteilhafte Doppelfunktion, indem der Stift zugleich als Anschlag im maximalen Öffnungszustand des Keilstellers dient. D. h., bei maximaler Öffnung des Keilstellers verlässt der Stift die Bahnen und schlägt gegen die Abkantungen an der Oberseite des Stützhebels an, so dass der Keilsteller nicht weiter geöffnet werden kann.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Keilsteller für Möbel geschaffen ist, der sich in der Montage wie auch im Einsatz als besonders geeignet erweist. Hierzu verfügt der Keilsteller praktisch über zwei separat ausgebildete Bahnen, jeweils für den Vor- und den Rücklauf. In einer Ausführungsform der Erfindung dient hierzu eine beidseitig in den Seitenschenkeln der Zahnschiene positionierte Sicke, die einerseits als Aussteifung und andererseits dazu dient, die beiden Bahnen gegeneinander abzugrenzen. Die obere Bahn dient zur Zwangsführung des dem Stützhebel zugeordneten Stifts beim Schließen des Keilstellers bzw. Rücklauf des Stützhebels, wobei verhindert ist, dass der Stützhebel eine der Rastpositionen in den Zähnen in dem Boden der Zahnschiene einnehmen kann. Die untere Bahn dient zur Führung des Stützhebels bzw. Stifts beim Öffnen des Keilstellers beim Vorlauf des Stützhebels, wobei es zum Einrasten des Stützhebels in den Zähnen kommen kann. Der Stift ist gegen die Kraft einer durch eine Blatt- gebildeten Umlenkfeder gehalten, welche ihn beim Öffnen des Keilstellers in der unteren Bahn gegen die Oberseite der Sicke drückt und das Gleiten über die Zahnkerben ermöglicht. Die obere Bahn dient zur Führung des Stützhebels bzw. Stifts beim Schließen des Keilstellers. Die Umlenkmöglichkeit erfolgt damit quasi aus der Zahnschiene heraus, ein separates Bauteil für die Umlenkung, etwa in Form eines Umlenkschuhs, kann eingespart werden, zumal dieser Umlenkschuh bisher der Gleitwirkung wegen aus Kunststoff und damit einem zusätzlichen Material hergestellt werden musste. Der erfindungsgemäße Keilsteller funktioniert unabhängig von dem Eigengewicht des Möbels bzw. Möbelteils und kann auch mit einem zweiten Stützhebel ausgerüstet werden.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen den Keilsteller in jeweiliger Position:
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1 im geschlossenen Zustand,
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2 im eingerasteten Zustand,
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3 ca. zu einem Drittel geöffnet,
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4 im weit geöffneten Zustand,
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5 im maximalen Öffnungszustand und
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6 beim Schließen.
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1 zeigt einen Keilsteller 1 in geschlossenem Zustand, der einem waagerecht eingestellten Möbelteil entspricht. Der Keilsteller 1 besteht aus einer Zahnschiene 2 und einer Deckschiene 3 sowie hier nur einem Stützhebel 4 als zentralen Bauteilen. Dabei sind Zahnschiene 2 und Deckschiene 3 über eine Schwenkachse 5 miteinander verbunden und bestehen aus mit der offenen Seite einander zugewandten U-Profilen. Im Boden 6 der Zahnschiene 2 sind Zahnkerben angeordnet, von denen hier drei beispielhaft mit den Bezugszeichen 7, 8 und 9 versehen sind. In diese Zahnkerben 7, 8, 9 rastet der Stützhebel 4 mit seinem freien, in der Zahnschiene 2 geführten Ende 13 ein. Zum Eingriff in die Zahnkerben kommt es dabei unter Spannung der Umlenkfeder 10, so dass auf diese Weise ein sicheres Einrasten gewährleistet ist. An dem Ende 13 befindet sich auch der gegen die Kraft einer Umlenkfeder 10 gelagerte Stift 17. Die Umlenkfeder 10 ist hier als Blattfeder 18 ausgebildet und liegt mit ihrem dem Stift 17 abgewandten Ende 20 im Bereich der Grundfläche 22 des Stützhebels 4 an. Am gegenüber liegenden und dem Stift 17 zugewandten Ende 19 weist die Blattfeder 18 eine korrespondierend zu dem Stift 17 ausgebildete Anformung 21 auf. Mit dem Bezugszeichen 23 ist das Langloch im Seitenschenkel 27 des Stützhebels 4 bezeichnet. Hier ist das ausreichende Spiel für die Zusammenwirkung von Stift 17 und Blattfeder 18 in den verschiedenen Positionen gewährleistet. Die Zahnschiene 2 weist ihrerseits in ihrer Seitenwand 24 eine Sicke 14 auf. Dadurch ist eine obere Bahn 11, die nach unten durch die Oberseite 15 der Sicke 14 und nach oben durch die Abkantung 28 in der Zahnschiene 2 vorgegeben ist, ebenso realisiert, wie eine untere Bahn 12, welche durch die Unterseite 16 der Sicke 14 und den Boden 6 der Zahnschiene 2 gebildet ist. In der in 1 gezeigten geschlossenen Position des Keilstellers 1 befindet sich das Ende 13 des Stützhebels 4 am vorderen Ende 25 der Sicke 14, wo eine Abschrägung 29 vorgesehen ist. Eine entsprechende Abschrägung 30 befindet sich am hinteren Ende 26 der Sicke 14. Die Abschrägungen 29, 30, durch welcher der Sicke die Form einer Art von Parallelogramm verliehen wird, ermöglichen das Gleiten des Stifts 17 an deren Enden 25, 26.
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In einer Rastposition ist der Keilsteller 1 in 2 gezeigt. Sobald diese erreicht ist, rastet der Stützhebel 4 auch dank der Federwirkung mit seinem vorderen und in der Zahnschiene 2 geführten Ende 13 in einer Zahnkerbe ein, im vorliegenden Fall handelt es sich dabei um die Zahnkerbe 7.
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Im Vergleich zu 2 weiter geöffnet ist der Keilsteller 1 in der Darstellung gemäß 3. Dort gleitet der Stift 17 auf der durch die Unterseite 16 der Sicke 14 und den Boden 6 bzw. die Zahnkerben 7, 8, 9 begrenzten Bahn 12, wobei zu erkennen ist, dass sich die Blattfeder 18 hier in einem zusammengedrückten Zustand befindet. Über diese Kraft gewährleistet die Blattfeder 18, dass der Stift 17 an der Unterseite 16 der Sicke 14 gewissermaßen entlang gleiten kann.
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Am Ende der Bahn 12 ist der Keilsteller 1 in 4 gezeigt. Dabei befindet sich der Stift 17 jenseits des hinteren Endes 26 der Sicke 14 und damit unmittelbar vor der Umlenkung, also dem Wechsel zwischen der Bahn 12, die dem Vorlauf und der Bahn 11, die dem Rücklauf des Keilstellers 1 entspricht.
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Die maximale Öffnungsstellung zeigt 5, in der Zahnschiene 2 und Deckschiene 3 den größtmöglichen Winkel miteinander bilden. Dabei dient der Stift 17 als Anschlag, in dem dieser gegen die Abkantung 28 anschlägt, wobei der Stift 17 am Ende des Langlochs 23 anliegt.
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Schließlich zeigt 6 den Keilsteller 1 beim Schließvorgang. Der Stift 17 hat die in 5 gezeigte Position verlassen und wird jetzt von der Blattfeder 18 in die obere Bahn 11 zwischen Abkantung 28 und Oberseite 15 der Sicke 14 geführt, so dass ein Schließvorgang eintritt, bei dem ausgeschlossen ist, dass der Stützhebel 4 unbeabsichtigt in eine der Zahnkerben 7, 8, 9 einrastet.