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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausgabe von Warnungen für ein Kraftfahrzeug
mit einer Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen, durch welche jeweils
zumindest eine Relativbewegung des Kraftfahrzeugs bezüglich zumindest
eines bewegten Fremdfahrzeugs ausgewertet wird, mittels einer Anzeigeeinrichtung
mit einer Vielzahl von optischen Anzeigeelementen.
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Die
Vielfalt an Fahrerassistenzsystemen in modernen Kraftfahrzeugen
bringt eine Vielfalt an Anzeigen in der Mensch-System-Schnittstelle
eines solchen Kraftfahrzeugs mit sich.
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Fahrerassistenzsysteme
unterstützen
den Fahrer bei der sicheren Erledigung von Fahraufgaben. Hierbei
können
Fahraufgaben im Wesentlichen wie folgt klassifiziert werden: Stabilisierungsaufgaben
(z. B. Längs-
und Querregelung), Manövrieraufgaben
(z. B. Überholen)
und strategische Aufgaben (z. B. Navigieren).
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Beispiele
heutiger Fahrerassistenzsysteme, die den Fahrer beim Stabilisieren
unterstützen
können,
sind Fahrerassistenzsysteme zur Kollisionswarnung, Spurverlassenswarnung,
ABS, Stabilitätskontrolle,
etc.
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Beispiele
heutiger Fahrerassistenzsysteme, die den Fahrer beim Manövrieren
unterstützen
können,
sind Fahrerassistenzsysteme für
Spurwechselwarnung oder Einparkassistenten.
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Beispiele
heutiger Fahrerassistenzsysteme, die den Fahrer bei strategischen
Aufgaben unterstützen
können,
sind Fahrerassistenzsysteme für
Staumeldungen und spurgenaue Navigation.
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Auf
Grund jüngerer
technologischer Entwicklungen (z. B. Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation, Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunikation,
verbesserte Sensorperformanz usw.) stehen in zunehmendem Maße weitere
Arten von Fahrerassistenzsystemen zur Verfügung. Als nicht abschließende schlagwortartige
Aufzählung
seien genannt: Abstandsinformation, Stoppschild- und Rote-Ampelwarnung, Information
bezüglich
Tempo-Limit, Local-Hazard-Warnung, Heading-Control (Lenkmoment), autonome Notbremse,
Kurvenwarnung, Road-Preview, Querverkehrwarnung, Falscheinfahrtwarnung.
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Unter
Fahrerassistenzsystemen werden im Folgenden sowohl Fahrerinformationssysteme
(z. B. Navigationssystem) verstanden als auch Systeme, die voll-
oder teilautomatisch in die Fahrzeugführung eingreifen (z. B. Spurhaltesystem).
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Bekannte
Anzeigeeinrichtungen und Bedieneinrichtungen für Fahrerassistenzsysteme in
Kraftfahrzeugen überfordern
den Fahrer gelegentlich. Die Informationsanzeige solcher Anzeigeeinrichtungen und/oder
die Bedienung solcher Bedieneinrichtungen lenken den Fahrer unter
Umständen
sogar von der eigentlichen Fahraufgabe ab, wodurch gefährliche Verkehrssituationen
provoziert werden können.
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Besondere
Probleme ergeben sich hinsichtlich der Ausgabe von Warnungen für Kraftfahrzeuge mit
einer Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen, durch welche Relativbewegungen
des Kraftfahrzeugs bezüglich
bewegten Fremdfahrzeugen ausgewertet werden. Die aus dem Stand der
Technik bekannten Konzepte zur Ausgabe von Warnungen implizieren
meist eine sehr häufige
Ausgabe schwer interpretierbarer Warnungen. Die damit einhergehende Informationsflut
lenkt den Fahrer in besonderem Maße von der eigentlichen Fahraufgabe
ab.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung
zu schaffen, das dem Fahrer eine einfachere Informationsentnahme ermöglicht.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
sind Warnungen einer Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen des Kraftfahrzeugs
in sehr kompakter und leicht interpretierbarer Form ausgebbar.
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Erfindungsgemäß werden
die Fahrerassistenzsysteme hinsichtlich der Zeitkritikalität der zugehörigen Warnungen
in zumindest zwei unterschiedliche Zeitkritikalitätsklassen
eingeteilt und jeder dieser zumindest zwei Zeitkritikalitätsklassen
wird eine Warnintensität
zugeordnet. Außerdem
werden die Fahrerassistenzsysteme hinsichtlich der Richtung, in welcher
ein durch das jeweilige Fahrerassistenzsystem überwachter Teil der Fahrzeugumgebung
bezüglich
des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, in zumindest zwei unterschiedliche Überwachungsrichtungsklassen
eingeteilt. Die optischen Anzeigeelemente werden indes hinsichtlich
der Richtung ihrer Anordnung bezüglich
eines Zentrums der Anzeigeeinrichtung in zumindest zwei Anzeigerichtungsgruppen
eingeteilt. Jeder Überwachungsrichtungsklasse
wird zumindest eine solche Anzeigerichtungsgruppe zugeordnet. Vorzugsweise
ist die Zuordnung ein-eindeutig. Die Ausgabe von optischen Warnungen
eines Fahrerassistenzsystems aus einer bestimmten Überwachungsrichtungsklasse
erfolgt im Wesentlichen mittels optischer Anzeigeelemente, die in
eine Anzeigerichtungsgruppe eingeteilt sind, die dieser Überwachungsrichtungsklasse
zugeordnet ist. Gleichzeitig erfolgt die Ausgabe von optischen Warnungen
eines Fahrerassistenzsystems aus einer bestimmten Zeitkritikalitätsklasse
in der Warnintensität,
die dieser Zeitkritikalitätsklasse
zugeordnet ist.
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Der
Betrachter der Anzeigeeinrichtung kann so in sehr einfacher Art
und Weise die Zeitkritikalität einer
Warnung und den Teil der Fahrzeugumgebung, auf den sie sich bezieht,
erkennen. Die Zeitkritikalität ist
der Warnintensität
entnehmbar, der Teil der Fahrzeugumgebung, auf den sich die Warnung
bezieht – gewissermaßen also
die Richtung, aus der Gefahr droht – ist anhand der Anordnung
des die Warnung ausgebenden Anzeigeelements bzw. der die Warnung
ausgebenden Anzeigeelemente innerhalb der Anzeigeeinrichtung zu
erkennen.
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Die
Erfindung bezieht sich auf die Ausgabe von Warnungen von Fahrerassistenzsystemen, durch
welche jeweils zumindest eine Relativbewegung des Kraftfahrzeugs
bezüglich
zumindest eines bewegten Fremdfahrzeugs ausgewertet wird. Selbstverständlich bleibt
der erfinderische Gedanke unverändert
erhalten wenn zusätzlich
Warnungen anderer Fahrerassistenzsysteme in das Anzeigekonzept aufgenommen
werden, die nicht auf der Auswertung einer Relativbewegung des Kraftfahrzeugs
bezüglich eines
Fremdfahrzeugs basieren.
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Unter
der Auswertung einer Relativbewegung des Kraftfahrzeugs bezüglich zumindest
eines bewegten Fremdfahrzeugs ist insbesondere die Auswertung der
Entfernung und der Differenzgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs bezüglich dieses
Fremdfahrzeugs zu verstehen.
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Die
Entscheidung über
die Ausgabe der Warnungen erfolgt bei der Erfindung in an sich bekannter
Weise durch die Fahrerassistenzsysteme. Vorzugsweise erfolgt die
Entscheidung über
die Ausgabe einer Warnung bei zumindest einem oder sogar allen dieser Fahrerassistenzsysteme
in Abhängigkeit von
einer Differenzgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs zu einem Fremdfahrzeug.
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Die
Erfindung sieht Warnungen unterschiedlicher Warnintensität vor. Dabei
folgt vorzugsweise die geringe Warnintensität, die einer ersten Zeitkritikalitätsklasse
zugeordnet ist, aus der Tatsache, dass die Warnung ausschließlich optisch
erfolgt. Höhere Warnintensitäten für andere
Zeitkritikalitätsklassen können beispielsweise
durch eine Steigerung der Fläche
oder Helligkeit einer optischen Warnung und/oder die Hinzunahme
akustischer und/oder haptischer Warnsignale erreicht werden.
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Zur
weiteren Veranschaulichung wird die Erfindung sowie die bevorzugten
Ausführungsformen und
Weiterbildungen gemäß den abhängigen Ansprüchen im
Folgenden im Rahmen eines Gesamtkonzepts beschrieben, das sowohl
eine Anzeige von Warnungen als auch eine Anzeige von Betriebszuständen durch
eine einzige Anzeigeeinrichtung vorsieht. Dieses Gesamtkonzept stellt
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar. Die Anzeige der Betriebszustände und alle weiteren ausschließlich für die Anzeige
der Betriebszustände
vorgesehenen technischen Merkmale des Gesamtkonzepts sind jedoch
in Bezug auf die Erfindung als optional anzusehen.
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Unter
einem Betriebszustand im Sinne der genannten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist ein Einschaltzustand und/oder Verfügbarkeitszustand
des jeweiligen Fahrerassistenzsystems zu verstehen.
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Gemäß einer
bevorzugten Variante dieser Ausführungsform
der Erfindung, die speziell auf die Anzeige von Einschaltzuständen ausgerichtet
ist, ist durch jedes Anzeigeelement ein Einschaltzustand zumindest
eines der dem Anzeigeelement zugeordneten Fahrerassistenzsysteme
eigenständig
darstellbar. Die Anzeigeeinrichtung bzw. das jeweilige Anzeigeelement
zeigt dann also an, ob das jeweilige Fahrerassistenzsystem ein-
oder ausgeschaltet ist. Sind einem Anzeigeelement mehrere Fahrerassistenzsysteme
zugeordnet, kann dieses Anzeigeelement anzeigen, ob zumindest eines
dieser Fahrerassistenzsysteme eingeschaltet ist bzw. ob zumindest
eines dieser Fahrerassistenzsysteme ausgeschaltet ist. Durch die
optionale Vereinigung der Anzeige von Betriebszuständen mehrerer
Fahrerassistenzsysteme auf ein einziges Anzeigeelement werden insgesamt weniger
Anzeigeelemente benötigt
und die Anzeigeeinrichtung kann kompakter und übersichtlicher gestaltet werden.
Im einfachsten Fall reichen hierfür genau zwei Anzeigezustände des
jeweiligen Anzeigeelements aus. Wenn für das jeweilige Anzeigeelement jedoch
mehr als zwei Anzeigezustände
vorgesehen sind, kann die Anzeige in geeigneter Art und Weise – beispielsweise
in unterschiedlichen Helligkeitsstufen – aktiviert werden, um unterschiedliche
Anzahlen eingeschalteter und dem Anzeigeelement zugeordneter Fahrerassistenzsysteme
anzuzeigen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Variante dieser Ausführungsform der Erfindung, die
speziell auf die Anzeige von Verfügbarkeitszuständen ausgerichtet
ist, ist durch jedes Anzeigeelement ein Verfügbarkeitszustand zumindest
eines der dem Anzeigeelement zugeordneten Fahrerassistenzsysteme
eigenständig
darstellbar. Die Anzeigeeinrichtung zeigt dann an, ob das jeweilige
Fahrerassistenzsystem in der aktuellen Situation verfügbar ist.
Ist das jeweilige Fahrerassistenzsystem nicht verfügbar, kann
die Anzeige weiterhin differenzieren, ob ein Defekt vorliegt, oder
ob die aktuelle Fahrsituation mit Bedingungen einhergeht, unter
denen das Fahrerassistenzsystem nicht einsetzbar ist. Sind einem
Anzeigeelement mehrere Fahrerassistenzsysteme zugeordnet, kann dieses
Anzeigeelement anzeigen, ob zumindest eines dieser Fahrerassistenzsysteme
verfügbar
ist bzw. ob zumindest eines dieser Fahrerassistenzsysteme nicht
verfügbar
ist. Wenn für
das jeweilige Anzeigeelement mehr als zwei Anzeigezustände vorgesehen
sind, kann die Anzeige in geeigneter Art und Weise – beispielsweise
in unterschiedlichen Helligkeitsstufen – aktiviert werden, um unterschiedliche Anzahlen
verfügbarer
und dem Anzeigeelement zugeordneter Fahrerassistenzsysteme anzuzeigen.
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Die
Anzeigeeinrichtung umfasst eine Vielzahl von Anzeigeelementen. Vorzugsweise
bilden diese Anzeigeelemente gemeinsam zumindest einen ersten im
Wesentlichen kreisförmigen
Anzeigering und einen zweiten im Wesentlichen kreisförmigen Anzeigering,
wobei der zweite Anzeigering den ersten Anzeigering umschließt. Je nach
Ausführungsform
kann die Anzeigeeinrichtung weitere Anzeigeringe enthalten, beispielsweise
einen dritten im Wesentlichen kreisförmigen Anzeigering, der den
zweiten Anzeigering umschließt
usw.
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Diese
Gestaltung der Anzeigeeinrichtung ist orientiert an der Metapher
von Schutzringen bzw. Schutzzonen, die das Kraftfahrzeug umgeben.
Ein Anzeigering entspricht dann einem Schutzring bzw. einer Schutzzone.
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Durch
die Verwendung solcher Anzeigeringe können einem Fahrzeuginsassen,
insbesondere dem Fahrer, beispielsweise unterschiedliche Gefahrengrade
in besonders verständlicher
Art und Weise präsentiert
werden. Den Anzeigeringen können
dazu beispielsweise verschiedene Gefahrengrade und/oder verschiedene
Grade der Zeitkritikalität
zugeordnet werden.
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Die
Anzeigeringe können
eine unterschiedliche Dicke aufweisen. Auf diese Weise können ebenfalls
bzw. zusätzlich
Bedeutungsinhalte vermittelt werden. Beispielsweise können auf
diese Weise ebenfalls unterschiedliche Grade der Wichtigkeit und/oder
Zeitkritikalität
und/oder Nutzungshäufigkeit der
zugeordneten Fahrerassistenzsysteme ausgedrückt bzw. berücksichtigt
werden. Es kann auch die Anzahl zugeordneter Fahrerassistenzsysteme
durch die Dicke eines Rings ausgedrückt werden.
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Zur
Verstärkung
der Schutzring-Metapher kann im Inneren des innersten Anzeigerings,
beispielsweise des ersten Anzeigerings, graphisch oder symbolisch
ein Abbild des Kraftfahrzeugs dargestellt sein. Das Abbild des Kraftfahrzeugs
dient dann gewissermaßen
als Erklärung
des Anzeigekonzepts, denn die um das Abbild herum angeordneten Anzeigeelemente
werden – bedingt
durch das Vorhandensein des Abbilds – vom Bediener intuitiv in
einen räumlichen
Bezug zum realen Kraftfahrzeug gesetzt. Der Fahrer interpretiert
die das Abbild des Kraftfahrzeugs umgebenden Anzeigeringe intuitiv
als Anzeige, die in Bezug zu Schutzringen steht, die das reale Kraftfahrzeug
umgeben. Ein Anzeigeelement eines weit innen, d. h. nahe dem Abbild,
angeordneten Anzeigerings wird als nahe an dem realen Kraftfahrzeug empfunden.
Ein Anzeigeelement, welches rechts von dem Abbild angeordnet ist,
wird als Signal verstanden, welches einen Bezug zur rechten Seite
des Kraftfahrzeugs hat. Für
den entsprechend unterrichteten bzw. trainierten Benutzer ergeben
sich diese Vorteile selbstverständlich
unabhängig
vom Vorhandensein eines Abbilds bereits aus dem grundsätzlichen
Aufbau der Anzeigeeinrichtung. Jedoch können sie durch das Abbild verstärkt werden.
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Vorzugsweise
sind die durch die Anzeigeelemente gebildeten Ringe tatsächlich kreisförmig oder annähernd kreisförmig ausgebildet.
Die Schutzring-Metapher ist für
den Bediener dann besonders klar entnehmbar und hilfreich. Unter
die Formulierung „im
Wesentlichen kreisförmig" sollen jedoch beispielsweise
auch ovale oder polygon-förmige
und ähnliche
Gebilde fallen.
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Vorzugsweise
sind die im Wesentlichen kreisförmigen
Anzeigeringe im Wesentlichen konzentrisch angeordnet. Dies erleichtert
das intuitive Verständnis
des Anzeigekonzepts.
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Ein
Anzeigering kann im einfachsten Fall durch ein – dann selbst ringförmiges – einziges
Anzeigeelement gebildet werden. Dies kann für alle Anzeigeringe oder nur
für einen
Teil der Anzeigeringe gelten. Die Anzeige ist dann besonders einfach
technisch zu realisieren.
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Vorteilhaft
kann jedoch insbesondere eine Zusammensetzung eines Anzeigerings
aus mehreren Anzeigeelementen sein, die jeweils einen Ringsektor
des Anzeigerings bilden. Beispielsweise kann jeweils ein Ringsektor
für „vorne", „rechts", „hinten" und „links" vorgesehen sein.
Die Ringsektoren können
sich über
gleich große
Winkelbereiche erstrecken, beispielsweise jeweils 90 Grad bei vier
Ringsektoren oder jeweils 45 Grad bei acht Ringsektoren. Jedoch
können
sich die Ringsektoren auch bewusst über unterschiedlich große Winkelbereiche
erstrecken, um beispielsweise die Anzahl und/oder Wichtigkeit der
zugeordneten Fahrerassistenzsysteme zu verdeutlichen. Beispielsweise
kann ein Ringsektor „vorne" bewusst breiter
ausgeführt
sein als ein Ringsektor „hinten". Dies entspricht
der im Folgenden noch deutlicher ersichtlichen größeren Bedeutung der „nach vorne", d. h. in Fahrtrichtung,
gerichteten Fahrerassistenz gegenüber der „nach hinten" gerichteten Fahrerassistenz.
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Die
einzelnen Ringsektoren eines Anzeigerings können unmittelbar aneinander
angrenzen. Die Anzeigeelemente bilden dann optisch für den Benutzer
einen geschlossenen Ring, was die oben genannte Schutzring-Metapher
weiter stützt.
Es kann aber auch ein Abstand zwischen zwei benachbarten Anzeigeelementen
vorgesehen sein, der den Anzeigering geringfügig unterbricht, ohne seine
ringartige Grundform gänzlich
aufzuheben. Die Anzeigeelemente sind dann optisch für den Benutzer
trennbar, selbst wenn sie gleichartig aktiviert, z. B. in gleicher Farbe
beleuchtet sind.
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Vorteilhaft
ist es insbesondere, wenn der erste und der zweite Anzeigering jeweils
sektorweise aus mehreren Anzeigeelementen zusammengesetzt sind und
die Begrenzungswinkel zumindest eines ersten Ringsektors des ersten
Anzeigerings mit den Begrenzungswinkeln zumindest eines zweiten
Ringsektors des zweiten Anzeigerings übereinstimmen. Diese Übereinstimmung
kann annähernd
sein, ist jedoch vorzugsweise exakt. Der erste Ringsektor und der
zweite Ringsektor sind einander dann aus Sicht eines Betrachters
klar zuzuordnen. Sie bilden gemeinsam einen Sektor bzw. Teilsektor
der Anzeigeeinrichtung. Bei gemeinsamer Aktivierung, beispielsweise
gemeinsamer Beleuchtung, ist der entsprechende Sektor der Anzeigeeinrichtung
besonders deutlich hervorgehoben. Der oben verwendete Begriff der
Begrenzungswinkel eines Sektors oder Ringsektors sei im Folgenden
an einem Beispiel erklärt. Wenn
auf dem Ziffernblatt einer Analoguhr die Uhrzeit 3 Uhr dem Winkel
0 Grad entspricht und die Uhrzeit 6 Uhr dem Winkel –90 Grad,
dann hat der Sektor zwischen 4 Uhr und 5 Uhr die Begrenzungswinkel –30 Grad
(bei 4 Uhr) und –60
Grad (bei 5 Uhr).
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Die
gleichen Überlegungen,
die oben bezüglich
Beabstandung und unmittelbarem Angrenzen von Ringsektoren angestellt
wurden, gelten entsprechend für
benachbarte Anzeigeringe. Es kann also der erste Anzeigering den
zweiten Anzeigering stellenweise oder sogar auf seinem gesamten
Umfang „berühren". Alternativ kann
bewusst ein Abstand zwischen den Anzeigeringen vorgesehen sein.
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Vorzugsweise
ist jedes Anzeigeelement so ausgeführt, dass sein optisches Erscheinungsbild
zumindest zwei visuell unterscheidbare Zustände einnehmen kann. Beispielsweise
kann jedes Anzeigeelement durch eine Leuchtdiode oder Glühlampe hinterleuchtet
sein oder die Leuchtdiode oder Glühlampe bildet selbst das Anzeigeelement.
Das Ein- bzw. Ausschalten des Leuchtmittels bestimmt dann den Anzeigezustand.
Vorteilhaft ist auch die Beleuchtbarkeit in unterschiedlichen Farben.
So können
beispielsweise die Zustände
AUS (nicht beleuchtet), EIN (in Farbe 1 beleuchtet) und WARNUNG
(in Farbe 2 beleuchtet) unterscheidbar angezeigt werden.
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Vorzugsweise
ist jedes Anzeigeelement separat ansteuerbar.
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Die
Anzeigeeinrichtung kann auch als Display bzw. Bildschirm ausgeführt sein,
auf dem die Anzeigeelemente dargestellt werden. So ergibt sich eine
besonders hohe Flexibilität
der Darstellung. Die Anzeigeeinrichtung kann insbesondere als so
genanntes Head-up-Display ausgebildet sein.
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Sofern
dies technisch möglich
ist (beispielsweise bei Nutzung eines LCD-Displays) kann zu Anzeigezwecken
auch die Geometrie eines Anzeigeelements verändert werden. Beispielsweise
kann das Anzeigeelement bei Aktivierung verbreitert werden. Es wird
dann gewissermaßen
der Anzeigering, zu dem das Anzeigeelement gehört, an der Stelle des Anzeigeelements
verbreitert. Es können
auch und insbesondere mehrere Stufen der Aktivierung derart vorgesehen
sein, dass die Breite eines Anzeigelements – und somit auch die Dicke
des entsprechenden Anzeigerings an der entsprechenden Stelle – einstellbar
ist in Abhängigkeit
von der Anzahl eingeschalteter bzw. verfügbarer Fahrerassistenzsysteme, die
dem Anzeigeelement zugeordnet sind.
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Neben
der Anzeige von Betriebszuständen kann
die Anzeigeeinrichtung auch zur Anzeige von Warnungen dienen. Auch
diesbezüglich
können
einem Anzeigeelement mehrere Fahrerassistenzsysteme zugeordnet sein,
um bei Bedarf Warnungen dieser Fahrerassistenzsysteme darzustellen.
Einzelne Fahrerassistenzsysteme können also auch hinsichtlich
der Anzeige von Warnzuständen
durch die Anzeigeeinrichtung gruppiert werden.
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Die
Zuordnung von Fahrerassistenzsystemen zu den Anzeigeelementen bezüglich Warnungen
kann dieselbe sein wie die Zuordnung von Fahrerassistenzsystemen
zu den Anzeigeelementen bezüglich
Betriebszuständen.
Es kann jedoch auch bewusst hiervon abgewichen werden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden beispielsweise Warnungen optischer Art, die
von einem Fahrerassistenzsystemen ausgehen, stets von Anzeigeelementen
des Sektors bewirkt, in dem das Anzeigeelement liegt, durch welches
zumindest ein Betriebszustand (z. B. Einschaltzustand) dieses Fahrerassistenzsystems
angezeigt wird. Jedoch werden dabei für die Ausgabe der Warnungen
durchaus auch Anzeigeelemente dieses Sektors genutzt, die nicht der
Anzeige des Betriebszustands dieses Fahrerassistenzsystems dienen.
Bei dieser Ausführungsform der
Erfindung sind die Fahrerassistenzsysteme bezüglich der Ausgabe von Warnungen
also in erster Linie einem bestimmten Sektor zugeordnet und nicht einem
bestimmten Anzeigeelement. Eine Zuordnung zu einem bestimmten Anzeigeelement
innerhalb des Sektors oder auch zu mehreren Anzeigeelementen innerhalb
des Sektors kann sich gemäß einer
speziellen Variante dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung jedoch
aus der Zeitkritikalität
einer auszugebenden Warnung ergeben.
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Vorzugsweise
sind unterschiedliche Arten der Aktivierung eines Anzeigeelements
vorgesehen, um die Anzeige einer Warnung von der Anzeige eines Betriebszustands
(z. B. Einschaltzustand) unterscheidbar zu machen. Die dauerhafte
Beleuchtung eines Anzeigeelements kann demnach den eingeschalteten
Zustand aller diesem Anzeigeelement zugeordneten Fahrerassistenzsysteme
signalisieren. Ein Blinken eines Anzeigeelements oder seine dauerhafte
Beleuchtung in veränderter
Farbe (z. B. rot statt grün)
kann hingegen einen Warnzustand zumindest eines dem Anzeigeelement
zugeordneten Fahrerassistenzsystems signalisieren.
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Auch
durch die Vereinigung der Anzeige von Warnungen mehrerer Fahrerassistenzsysteme
auf ein einziges Anzeigeelement werden insgesamt weniger Anzeigeelemente
benötigt
und die Anzeigeeinrichtung kann kompakter und übersichtlicher gestaltet werden.
Sind dem Anzeigeelement mehrere Fahrerassistenzsysteme zugeordnet,
kann eine Warnung aus Sicht des Benutzers zwar zunächst nicht
alleine anhand des Anzeigeelements einem bestimmten Fahrerassistenzsystem
zugeordnet werden. Die Ausgabe von Warnungen erfolgt gewissermaßen „übergeordnet". Allerdings ist
für ein
korrektes Reagieren durch den Fahrer eine exakte Zuordnung zwischen
Warnung und Fahrerassistenzsystem in vielen Fällen ohnehin nicht erforderlich.
Beispielsweise kann es genügen,
wenn der Fahrer auf das Blinken eines dem Sektor „vorne" zuzuordnenden Anzeigeelements
zunächst
mit einer Bremsung oder zumindest mit erhöhter Aufmerksamkeit reagiert
und sich erst später
(oder auch nie) ein genaueres Bild über die exakte Ursache der
Warnung verschafft.
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Eine übergeordnete
Definition von Warnungen kann auch derart vorgenommen werden, dass – wie oben
bereits erwähnt – Warnungen
bestimmter Fahrerassistenzsysteme durch die Anzeigeelemente eines
bestimmten Sektors ausgegeben werden.
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Zur
Unterscheidung von Warnungen kann wahlweise aber auch eine zusätzliche
Aufklärungssymbolik
und/oder ein zusätzlicher
Aufklärungstext vorgesehen
werden. So kann beispielsweise eine durch das jeweilige Anzeigeelement
noch unspezifisch angezeigte Warnung näher spezifiziert werden.
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Vorzugsweise
wird zumindest ein Fahrerassistenzsystem, welches zur Überwachung
eines in einer bestimmten Richtung bezüglich des Kraftfahrzeugs angeordneten
Teils der Fahrzeugumgebung dient, hinsichtlich der Anzeige von Betriebszuständen und/oder
Warnungen einem Sektor der Anzeigeeinrichtung zugeordnet, der in
entsprechender Richtung bezüglich
des Zentrums des ersten Anzeigerings angeordnet ist. Die Zuordnung
kann sogar noch weiter detailliert werden, indem ein Fahrerassistenzsystem,
welches zur Überwachung
eines in einer bestimmten Richtung bezüglich des Kraftfahrzeugs angeordneten
Teils der Fahrzeugumgebung dient, insbesondere hinsichtlich der
Anzeige von Betriebszuständen, gegebenenfalls
aber auch hinsichtlich der Anzeige von Warnungen einem bestimmten
Anzeigeelement zugeordnet wird, das in entsprechender Richtung bezüglich des
Zentrums des ersten Anzeigerings angeordnet ist. Mit anderen Worten
erfolgt die Zuordnung zwischen den Fahrerassistenzsystemen bzw.
deren Betriebszuständen
und/oder Warnungen und den Anzeigeelementen also orientiert an einer
räumlichen
Zuordnung einer Aufgabe des jeweiligen Fahrerassistenzsystems zu
dem Kraftfahrzeug. Es wird gewissermaßen ein „Gefahren-Mapping" vorgenommen. Dies kann durch entsprechende Aufteilung
auf die Sektoren der Anzeigeeinrichtung bzw. die Ringsektoren eines
Anzeigerings sehr einfach technisch umgesetzt werden. Vorzugsweise
ist der überwiegende
Teil und/oder sind sämtliche
Fahrerassistenzsysteme des Kraftfahrzeugs in der oben genannten
Art und Weise hinsichtlich der Anzeige von Betriebszuständen und/oder
Warnungen einem Sektor bzw. Anzeigeelement zugeordnet.
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Eine
solche Zuordnung kann hinsichtlich der Anzeige von Betriebszuständen sehr
vorteilhaft sein. Der Fahrer ist dann in verbessertem Maße informiert, welche
Teile der Fahrzeugumgebung wirksam überwacht werden bzw. in welchen
Teilen der Fahrzeugumgebung derzeit keine Überwachung stattfindet, weil
die entsprechenden Fahrerassistenzsysteme deaktiviert oder nicht
verfügbar
sind.
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Eine
solche Zuordnung kann aber auch hinsichtlich der Ausgabe von Warnungen
vorteilhaft sein. Der Fahrer kann ausgegebene Warnungen dann sehr
einfach einem entsprechenden Teil der Fahrzeugumgebung zuordnen
und so eine dort von dem Fahrerassistenzsystem erkannte Gefahr schneller
erkennen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist für
zumindest ein Fahrerassistenzsystem, welches zur Überwachung
eines in einer bestimmten Richtung bezüglich des Kraftfahrzeugs angeordneten
Teils der Fahrzeugumgebung dient, sowohl ein Betriebszustand dieses
Fahrerassistenzsystems als auch eine Warnung dieses Fahrerassistenzsystems
durch dasselbe Anzeigeelement ausgebbar und dieses Anzeigeelement
ist in entsprechender Richtung bezüglich des Zentrums des ersten
Anzeigerings angeordnet. Die Zuordnung ist in diesem Fall bis auf
die Ebene der Anzeigeelemente detailliert.
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Es
kann aber alternativ auch sinnvoll sein, nur die Zuordnung hinsichtlich
der Anzeige der Betriebszustände
bis auf die Ebene der Anzeigeelemente zu detaillieren, die Zuordnung
hinsichtlich der Anzeige von Warnungen hingegen nur auf die Ebene von
Sektoren. Beispielsweise wird dann der Betriebszustand eines Fahrerassistenzsystems
zur Auffahrwarnung einem ganz bestimmten Anzeigeelement im Sektor „vorne" zugeordnet und zugehörige optische Warnungen
werden ebenfalls im Sektor „vorne" auszugeben, jedoch
nicht zwingend ausschließlich
durch dieses Anzeigeelement.
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Die
oben genannte Schutzring-Metapher wird durch die Richtungs-Zuordnung
dahingehend verfeinert, dass auch die Richtung anzeigbar wird, in welcher
ein Schutzring (repräsentiert
durch den jeweiligen Anzeigering) aktiviert ist bzw. aus welcher eine
Gefahr droht.
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Die
oben genannte Überwachung
eines Teils der Fahrzeugumgebung ist vorzugsweise so ausgebildet,
dass sie die Erfassung und Auswertung einer Differenzgeschwindigkeit
des Kraftfahrzeugs zu zumindest einem Fremdfahrzeug umfasst. Dies
kann für
die Überwachung
eines einzelnen der berücksichtigten
Fahrerassistenzsysteme gelten, vorzugsweise jedoch gilt dies für die Überwachung
aller berücksichtigten
Fahrerassistenzsysteme.
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Vorzugsweise
sind die anzeigbaren Warnungen der Fahrerassistenzsysteme des Kraftfahrzeugs bzw.
die Fahrerassistenzsysteme selbst hinsichtlich ihrer Zeitkritikalität in Gruppen
einteilbar. Die Einteilung kann sich auf die ausgebbaren Warnungen
oder auf die Fahrerassistenzsysteme selbst beziehen, welche die
Warnungen ausgeben. Diese Unterscheidung entfällt bzw. wird überflüssig, wenn
der Begriff eines Fahrerassistenzsystems so definiert wird, dass durch
jedes im Kraftfahrzeug vorgesehene Fahrerassistenzsystem nur Warnungen
eines Typs ausgebbar sind. Hiervon wird im vorliegenden Fall ohne
Beschränkung
der Allgemeinheit ausgegangen.
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Besonders
sinnvoll erscheint die angesprochene Einteilung für Fahrerassistenzsysteme
mit inhaltlich ähnlichen
Aufgaben. Es leuchtet beispielsweise ein, dass Warnungen des Fahrerassistenzsystems „Spurführung mittel" zeitkritischer sind
als Warnungen des Fahrerassistenzsystems „Spurführung früh". Noch zeitkritischer sind Warnungen
des Fahrerassistenzsystems „Spurführung spät". Die nach Kriterien
der Zeitkritikalität
gebildeten Gruppen von Fahrerassistenzsystemen können wiederum jeweils einem
Anzeigering zugeordnet werden. Fahrerassistenzsysteme zur Ausgabe
zeitkritischer Warnungen werden im Folgenden der Einfachheit halber
auch als zeitkritische Fahrerassistenzsysteme bezeichnet.
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Betriebszustände zeitkritischer
Fahrerassistenzsysteme sind dabei vorzugsweise einem weiter innen
gelegenen Anzeigering zugeordnet, Betriebszustände weniger zeitkritischer
Fahrerassistenzsysteme einem weiter außen gelegenen Anzeigering. Der
Fahrer kann der Anzeige somit leicht entnehmen, ob der aktuelle
Betriebszustand (d. h. Verfügbarkeits- und/oder
Aktivierungszustand) in einer bestimmten Richtung (oder generell)
eine Überwachung
der Fahrzeugumgebung gewährleistet,
die eine „langfristige" Sicherheit bietet,
weil vor der Ausgabe eine zeitkritischen Warnung mit Vorwarnungen
geringer Zeitkritikalität
zu rechnen ist (dies ist der Fall, wenn Fahrerassistenzsysteme mit
geringer Zeitkritikalität
aktiviert und verfügbar
sind), oder ob unter Umständen kurzfristige
Reaktionen auf zeitkritische Warnungen ohne Vorwarnung erfolgen
müssen
(dies ist der Fall, wenn Fahrerassistenzsysteme mit geringer Zeitkritikalität nicht
aktiviert und/oder nicht verfügbar).
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Auch
die Zeitkritikalität
einer Warnung kann ausgedrückt
werden, indem die Warnung auf einem weiter innen oder einem weiter
außen
gelegenen Anzeigering dargestellt wird. Der Fahrer kann der Anzeigeeinrichtung
dann entnehmen, wie zeitlich nahe eine Gefahr bereits ist und wie
schnell er reagieren muss.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann die Intrusivität,
d. h. die Eindringlichkeit bzw. Aufdringlichkeit bzw. Intensität, einer
Warnung dem Fahrer Aufschluss darüber geben, wie zeitkritisch
die Warnung ist, d. h. wie schnell er reagieren muss. Vorwarnungen
können
beispielsweise dargestellt werden durch Aktivierung eines einzelnen
Ringsektors auf einem einzigen Anzeigering. In der nächsthöheren Stufe
der Zeitkritikalität
kann beispielsweise die Anzeigefläche der Warnung erhöht werden,
indem weitere Ringsektoren desselben Sektors hinzukommen. Beispielsweise
ergeben zwei benachbarte beleuchtete Anzeigeelemente gemeinsam eine
größere Leuchtfläche als
ein einzelnes der beiden Anzeigeelemente. Die Warnanzeige erstreckt
sich dann über
mehrere Anzeigeringe. Alternativ oder zusätzlich kann die Intensität bzw. Intrusivität der optischen
Warnung auch durch Steigerung der Helligkeit der Anzeige gesteigert
werden. Eine abermals höhere
Stufe der Zeitkritikalität
kann durch eine Bewegung (beispielsweise grafische Anzeige einer
wellenartigen Bewegung) oder ein Blinken eines oder mehrerer Anzeigeelemente
symbolisiert werden. Zudem können
in Stufen höherer
Zeitkritikalität
ergänzend
haptische und/oder akustische Warnungen ausgegeben werden.
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Insbesondere
zeitkritische Warnungen werden also vorzugsweise nicht nur visuell,
sondern zusätzlich
haptisch und/oder akustisch signalisiert. Die Ausgabe der haptischen
und/oder akustische Warnungen kann dabei in an sich bekannter Weise
erfolgen.
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Eine
Zuordnung kann derart vorgenommen werden, dass Warnungen, die sich
auf Fahrerassistenzsysteme beziehen, deren Betriebszustände in demselben
Anzeigering angezeigt werden, mit derselben Intrusivität signalisiert
werden. Eine solche Zuordnung gilt dann vorzugsweise in allen Sektoren. Wenn
also die Warnungen der beiden Fahrerassistenzsysteme X1 und Y1 als
wenig zeitkritisch eingestuft werden und unterschiedliche Richtungen
(entsprechend Sektoren A und B) betreffen, kann dementsprechend
der Betriebszustand von X1 durch das äußerste Anzeigeelement des Sektors
A angezeigt werden, während
der Betriebszustand von Y1 durch das äußerste Anzeigeelement des Sektors
B angezeigt wird. Eine Warnung des Fahrerassistenzsystems X1 wird
mit derselben Intrusivität
in Sektor A angezeigt wie eine Warnung des Fahrerassistenzsystems
Y1 in Sektor B.
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Warnungen
können,
wie bereits angedeutet, durch eine zusätzliche Aufklärungssymbolik
konkretisiert werden (z. B. Symbol für Auffahrunfall bei dichtem
Abstand zum Vorderfahrzeug). Die Aufklärungssymbolik kann ein gegebenenfalls
vorgesehenes Abbild des Kraftfahrzeugs im Zentrum der Anzeigeringe ersetzen.
Es kann aber auch eine eigene Anzeigeeinrichtung oder ein eigenes
Anzeigeelement für
die Aufklärungssymbolik
vorgesehen sein.
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Die
Erfindung basiert unter anderem auf den nachfolgenden Überlegungen:
Die
von Fahrerassistenzsystemen bereitgestellten Informationen bezüglich des
Gefährlichkeitsgrades der
Verkehrssituation und bevorstehender Änderungen des Gefährlichkeitsgrades
sind oft zeitkritischer Natur.
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Grenzen
der menschlichen Leistungsfähigkeit
und somit auch der Leistungsfähigkeit
des Fahrers eines Kraftfahrzeugs bestehen zum Beispiel darin, dass
in Situationen mit erhöhtem
Stress oder Workload die kognitive Leistung, d. h. das Vermögen, Informationen
höherer
Komplexität
(symbol-basierte Informationen – Text,
Symbole) zu verarbeiten, abnimmt. Auch kann sich die Variabilität der Blickbewegungen
reduzieren; es finden weniger Blickbewegungen im konzentrierten
Bereich nahe des „road
centers" statt.
Zudem kann sich der Bereich des peripheren Sichtfeldes, aus dem
Informationen aufgenommen werden, verkleinern.
-
Die
erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung ist
demnach so ausgeführt,
dass die dargebotene visuelle Information konzentriert, integriert
und weitgehend signalbasiert präsentiert
wird. So wird ein intuitives Reagieren des Fahrers gewährleistet.
Der Begriff „signalbasiert" bezieht sich auf
eine bekannte Theorie nach Rasmussen (1983), gemäß welcher Informationsverarbeitung
auf den Ebenen „knowledge-based", „rule-based" und „skill-based" klassifiziert wird.
Wissensbasierte („knowledge-based") Informationsverarbeitung
erfolgt hierbei auf höherer kognitiver
Ebene (z. B. Text oder aufwändigere
Symbole). Verarbeitung solcher Informationen führt zu einer höheren kognitiven
Beanspruchung. „Skill-based" verarbeitbare Informationen
sind einfache Signale (z. B. das plötzlich Aufleuchten einer Fläche oder
LED). Die erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung
ist „signalbasiert", da sie gezielt
solche einfachen Anzeigesignale verwendet, die möglichst „skill-based" vom Fahrer verarbeitbar
sind. Die Verarbeitung solcher Informationen erfordert nur geringe kognitive
Ressourcen und kann teils auch parallel zur Verarbeitung von komplexeren
Informationen stattfinden. Sofern die Information in der visuellen
Modalität präsentiert
wird, können
signalbasierte Reize auch über
das periphere Sichtfeld wahrgenommen werden.
-
Die
Mehrzahl der bekannten Informationsanzeigen für Fahrerassistenzsysteme sind
demgegenüber
symbolbasiert ausgeführt,
wodurch für
die Verarbeitung („knowledge-based") der ausgegebenen Information
durch den Benutzer eine hohe kognitive Leistung erforderlich ist.
In den meisten Fällen
werden verschiedene jeweils zu Fahrerassistenzsystemen gehörige Informationsanzeigen
an verschiedenen Stellen im Fahrzeuginnenraum präsentiert, wodurch dem Fahrer
die gleichzeitige Erfassung erschwert wird. Zudem fehlt der Zusammenhang
zwischen den verschiedenen Anzeigen aus Sicht des Fahrers. Diese
Faktoren führen
dazu, dass bestimmte Informationen nicht oder nicht rechtzeitig
verarbeitet werden; die erforderliche Zeit zur notwendigen Einordnung,
Aufnahme und Verarbeitung der Informationen, somit die Reaktionszeit
ist oft sehr lang. Das Situationsbewusstsein ist nicht nachhaltig
gewährleistet.
Dies kann zu ungeeigneter Ressourcenzuteilung führen und birgt somit ein erhöhtes Risiko einer übermäßigen Fahrerablenkung.
-
Zur Überwindung
dieser Nachteile sieht der erfindungsgemäße Ansatz eine benutzerzentrierte Ausführung von
Informationsanzeigen für
Fahrerassistenzsysteme vor, d. h. eine Ausführung auf Grundlage der Charakteristiken
menschlicher Leistungsfähigkeit – und nicht
aus Systemsicht.
-
Der
verfolgte Ansatz sieht zudem eine signalbasierte Ausführung von
Informationsanzeigen für Fahrerassistenzsysteme
vor. Dies ermöglicht
eine verbesserte Verarbeitung in Situationen mit erhöhtem Stress
oder Workload.
-
Der
verfolgte Ansatz sieht zudem eine metapherbasierte Ausführung von
Informationsanzeigen für
Fahrerassistenzsysteme vor. Dies führt zu einer intuitiveren und
somit schnelleren und auch weniger anstrengenden Einordnung der
Signale.
-
Erfindungsgemäß sind die
Informationsanzeigen verschiedener Fahrerassistenzsysteme integriert
und konzentriert als kombinierte Informationsanzeige ausgeführt. Warnsignale
sind übergeordnet definiert,
d. h. Informationen verschiedener Fahrerassistenzsysteme, die dieselbe
oder eine ähnliche Reaktion
erfordern (z. B. Bremsen) und/oder eine vergleichbare Gefahr darstellen,
werden von einem übergeordneten
Signal dargestellt. Die Warnsignale selbst sind vorzugsweise in
erster Linie derart ausgeführt,
dass sie zum höchst
priorisierten Ziel führen, nämlich Aufmerksamkeitslenkung.
Zusätzlich
können,
z. B. zur besseren Verständlichkeit,
systemspezifische, symbolische Informationen zur näheren Aufklärung präsentiert
werden. Diese zusätzlichen
Informationen können
gleichzeitig mit dem eigentlichen Warnsignal ausgegeben werden oder
bewusst verzögert,
damit der Fahrer erst beginnt, sie zu interpretieren, nachdem die
Aufmerksamkeit gelenkt wurde.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
Daraus ergeben sich weitere Details, bevorzugte Ausführungsformen
und Weiterbildungen der Erfindung.
-
Im
Einzelnen zeigen
-
1 den schematischen Aufbau einer Systemstatus-Anzeige,
-
2–13 verschiedene
Varianten und Betriebszustände
einer Anzeigeeinrichtung gemäß dem Schema
nach 1.
-
14a eine Bedienstruktur zur Auswahl, Aktivierung
und Konfiguration einzelner Ringsektoren,
-
14b eine Draufsicht auf einen Dreh-/Druckschalter
zur Auswahl, Aktivierung und Konfiguration einzelner Ringsektoren,
-
14c eine Draufsicht auf ein Tastenfeld zur Auswahl,
Aktivierung und Konfiguration einzelner Ringsektoren oder Sektoren,
-
15 eine
Bildschirmanzeige während
der Konfiguration eines Sektors einer Anzeigeeinrichtung,
-
16 eine
Ausgabe der Anzeigeeinrichtung bei aktivierter Abstandhaltung,
-
17 eine
Ausgabe der Anzeigeeinrichtung bei aktivierter Heading Control,
-
18 eine
Ausgabe der Anzeigeeinrichtung bei aktiviertem Einparkautomaten,
-
19 eine
durch Zusatzsegmente erweiterte Anzeigeeinrichtung.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung umfasst ein Anzeige- und Bedienkonzept für Fahrerassistenzsysteme die
folgenden Bestandteile (a), (b), (c), und (d).
-
(a) Anzeige des Systemstatus
-
Es
ist eine permanente Anzeige des Systemstatus vorgesehen.
-
Der
Systemstatus umfasst den Einschaltzustand und die Verfügbarkeit
aller Fahrerassistenzsysteme eines Kraftfahrzeugs.
-
1a zeigt
schematisch eine Einteilung der Fahrerassistenzsysteme des Kraftfahrzeugs
in Klassen. Die Einteilung erfolgt orientiert an Zeitkritikalität und Überwachungsrichtung
des jeweiligen Fahrerassistenzsystems.
-
1b zeigt
schematisch den Aufbau einer entsprechenden Anzeigeeinrichtung zur
Anzeige des Systemstatus.
-
Die
Klasseneinteilung gemäß 1a und die
Struktur der Anzeigeeinrichtung gemäß 1b sind
orientiert an der Metapher von Schutzringen, die das Kraftfahrzeug
umgeben und die jeweils in Ringsektoren unterteilt sind. Die Anzeige
des Systemstatus ist dementsprechend gruppenweise aufgeteilt in Anzeigeringe
und deren Ringsektoren.
-
Im
vorliegenden Fall sind zwei Anzeigeringe vorgesehen. Die Anzeigeelemente
bzw. Ringsektoren 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15 bilden gemeinsam einen äußeren Anzeigering.
Ebenso bilden die Anzeigeelemente bzw. Ringsektoren 2, 4, 6, 8,
10, 12, 14, 16 gemeinsam einen Anzeigering, hier den inneren Anzeigering
(vgl. 1b).
-
Die
Einteilung der Fahrerassistenzsysteme des Kraftfahrzeugs in Klassen
sieht gemäß 1a drei
Klassenringe vor. Die Klassen 101, 201, 301, 401, 501, 601, 701, 801 bilden
gemeinsam einen Klassenring (in 1a mit „Zone n
+ 3" bezeichnet). Ebenso
bilden die Klassen 102, 202, 302, 402, 502, 602, 702, 802 gemeinsam
einen Klassenring (in 1a mit „Zone n + 2" bezeichnet). Ebenso
bilden die Klassen 103, 203, 303, 403, 503, 603, 703, 803 gemeinsam
einen Klassenring (in 1a mit „Zone n + 1" bezeichnet).
-
Die
Aufteilung auf die Klassenringe erfolgt orientiert an der jeweiligen
Zeitkritikalität.
Beispielsweise wird ein Fahrerassistenzsystem zur Ausgabe einer
Frühwarnung
einem weit außen
liegenden Klassenring zugeordnet, ein Fahrerassistenzsystem zur
Ausgabe einer letzten Warnung wird hingegen einem weiter innen liegenden
Klassenring zugeordnet.
-
Der
Pfeil 902 in 1a kennzeichnet die Klasseneinteilung
in Klassenringe entsprechend der Signalkodierung nach Zeitkritikalität. Der Pfeil 902 weist
in Richtung zunehmender Zeitkritikalität. Aus der Zuordnung zu einem
Klassenring entsprechend der Zeitkritikalität wird – Details folgen später unter Punkt
(b) – eine
Signal-Intrusivität
im Falle der Ausgabe einer Warnung abgeleitet.
-
Ferner
sieht die Einteilung der Fahrerassistenzsysteme des Kraftfahrzeugs
in Klassen gemäß 1a acht
Klassensektoren vor. Die Klassen 101, 102, 103 bilden
gemeinsam einen Klassensektor n (in 1a bezeichnet
als „Sektor
n"), die Klassen 201, 202, 203 bilden
gemeinsam einen Klassensektor n + 1 usw. Der Doppelpfeil 901 kennzeichnet
die Klasseneinteilung in Sektoren. Die Einteilung in die Klassen
bzw. die durch mehrere Klassen gebildeten Klassensektoren erfolgt
im Wesentlichen orientiert an der räumlichen Beziehung der Aufgabe
des jeweiligen Fahrerassistenzsystems zum Kraftfahrzeug. Beispielsweise
wird eine Spurverlassenswarnung einer „seitlichen" Klasse (seitlich
in 1a) zugeordnet. Eine Auffahrwarnung wird einer „vorne" liegenden Klasse
(oben in 1a) zugeordnet.
-
Im
vorliegenden Beispiel sind den einzelnen Klassen die folgenden Fahrerassistenzsysteme
bzw. die folgenden Funktionen von Fahrerassistenzsystemen zugeordnet
(es muss sich bei verschiedenen Funktionen nicht notwendigerweise
um getrennte Systeme handeln; der Einfachheit halber werden hier jedoch
ohne Beschränkung
der Allgemeinheit einzelne Funktionen als einzelne Fahrerassistenzsysteme behandelt):
-
- 101
- Auffahrinformation
früh, Abstandhalteinformation,
Speed Limit Information
- 102
- Auffahrinformation
mittel (Kollisionswarnung), Stauwarnung, Local-Hazard-Warnung, Rote-Ampel-Warnung,
Stoppschildwarnung, Kurvenwarnung früh
- 103
- Auffahrinformation
spät (Kollisionswarnung),
Falscheinfahrtwarnung, Links-Abbiege-Assistent, Kurvenwarnung spät
- 104
- Fahrzeuginformation
(Reifendruck, Türenschließzustand,
Gurte, DSC, Haubenschließzustand, Check-Control)
- 201
- Kreuzungsinfo
(nicht vorfahrtsberechtigt), Kreuzungsinfo („rechts vor links")
- 202
- Querführungsassistent
früh
- 203
- Querführungsassistent
spät
- 301
- Spurführung früh
- 302
- Spurführung mittel
- 303
- Spurführung spät (Heading
Control)
- 401
- Spurwechselassistent
früh
- 402
- Spurwechselassistent
mittel
- 403
- Spurwechselassistent
spät
- 501
- Spurwechselassistent
früh
- 502
-
- 503
-
- 601
- Spurwechselassistent
früh
- 602
- Spurwechselassistent
mittel
- 603
- Spurwechselassistent
spät
- 701
- Spurführung früh
- 702
- Spurführung mittel
- 703
- Spurführung spät (Heading
Control)
- 801
- Kreuzungsinfo
(nicht vorfahrtberechtigt)
- 802
- Querverkehrsassistent
früh
- 803
- Querverkehrsassistent
spät
- alle
Sektoren
- Parkassistent
und Objektwarnung
-
Wie
das Beispiel zeigt, können
jeder Klasse auch mehrere Fahrerassistenzsysteme zugewiesen werden.
Ebenso kann ein Fahrerassistenzsystem auch mehreren Klassen zugeordnet
werden. So sind beispielsweise (siehe letzte Zeile der obigen Liste)
allen Klassen aus 1a zusätzlich zu den zuvor genannten
Fahrerassistenzsystemen bzw. Funktionen die Fahrerassistenzsysteme „Parkassistent" und „Objektwarnung" zugeordnet. Diese
Zuordnung ist so geartet, dass (für kleine Geschwindigkeiten)
das Fahrerassistenzsystem „Parkassistent" wirksam zugeordnet
ist, während
für große Geschwindigkeiten das
Fahrerassistenzsystem „Objektwarnung" wirksam zugeordnet
ist.
-
Durch
diese Zuordnung der Fahrerassistenzsysteme „Parkassistent" und „Objektwarnung" ist auch den Klassen 502 und 503 zumindest
ein Fahrerassistenzsystem zugeordnet. Grundsätzlich muss jedoch nicht jede
Klasse belegt werden, um das beschriebene Prinzip anzuwenden.
-
Die
Anzeige des Systemstatus erfolgt im vorliegenden Fall folgendermaßen:
Die
Klassensektoren der Klasseneinteilung aus 1a sind
den Sektoren der Anzeigeeinrichtung aus 1b in
geometrischer Analogie zugeordnet, d. h. Ringsektor n (Klassen 101, 102, 103)
aus 1a ist dem Sektor der Anzeigeeinrichtung zugeordnet, der
durch die Anzeigeelemente 1 und 2 gebildet wird, Ringsektor n +
1 (Klassen 801, 802, 803) aus 1a ist
dem Sektor der Anzeigeeinrichtung zugeordnet, der durch die Anzeigeelemente
15 und 16 gebildet wird usw.
-
Eine
Umsetzung der drei Klassenringe n + 1, n + 2 und n + 3 gemäß 1a auf
die zwei Anzeigeringe gemäß 1b wird
erreicht durch eine Zusammenfassung der Klassenringe n + 1 und n
+ 2. Diese beiden Klassenringe sind dem inneren Anzeigerings 2,
4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 zugeordnet. Der Klassenring n + 3 ist dem äußeren Anzeigerings
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15 zugeordnet.
-
Jedes
Anzeigeelement der Anzeigeeinrichtung zeigt dann den Betriebsstatus
der Fahrerassistenzsysteme an, deren Klasse zu einem Klassensektor
gehört,
der dem Sektor des Anzeigeelements zugeordnet ist und deren Klasse
zu einem Klassenring gehört,
der dem Anzeigering des Anzeigeelements zugeordnet ist. Beispielsweise
zeigt das Anzeigeelement 1 den Betriebszustand der Fahrerassistenzsysteme
der Klasse 101 an, das Anzeigeelement 2 zeigt den Betriebszustand
der Fahrerassistenzsysteme der Klassen 102 und 103 an,
das Anzeigeelement 3 zeigt den Betriebszustand der Fahrerassistenzsysteme
der Klasse 201 an, das Anzeigeelement 4 zeigt den Betriebszustand
der Fahrerassistenzsysteme der Klassen 202 und 203 an
usw.
-
Die
Klasse 104 ist im vorliegenden Fall keinem Klassensektor
und keinem Klassenring zugeordnet. Sie kann aber gegebenenfalls
auch als innerster Klassenring verstanden werden. Sie umfasst Fahrerassistenzsysteme,
sie unmittelbare Fahrzeuginformationen betreffen (z. B. Reifendruck,
Türenschließzustand,
Gurte, DSC, Haubenschließzustand,
Check-Control). Zur Anzeige der Betriebszustände der Fahrerassistenzsysteme
der Klasse 104 kann im Inneren des innersten Anzeigerings
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 ein Fahrzeuginfobereich vorgesehen sein.
Dieser kann gegebenenfalls selbst als innerster Anzeigering interpretiert
werden. Er kann das oben genannte Abbild des Kraftfahrzeugs enthalten.
Auch dieser Fahrzeuginfobereich ist im vorliegenden Beispiel als
Anzeigeelement 20 ausgeführt.
-
Die
Figuren 2 bis 13 zeigen
verschiedene Varianten und Betriebszustände einer Anzeigeeinrichtung
gemäß 1b.
Dabei betreffen die Figuren 2 bis 7 in
erster Linie die Anzeige des Systemstatus. Die Figuren 8 bis 13 beziehen
sich in erster Linie auf die Anzeige von Warnsignalen.
-
In
den in 2 bis 4 abgebildeten Beispielen sind
zunächst
alle Fahrerassistenzsysteme aktiv und verfügbar. Dementsprechend sind
alle Anzeigeelemente beleuchtet. In den Zeichnungen ist die Beleuchtung
jeweils durch eine schraffierte Darstellung repräsentiert.
-
Gemäß der Variante
in 2 ist kein Fahrzeuginfobereich vorgesehen. Bei
der Ausführungsform
gemäß 3 enthält der Fahrzeuginfobereich lediglich
ein Kreissymbol. Alternativ kann der Fahrzeuginfobereich auch einen
Anzeigetext enthalten, der auch situativ variabel ausgeführt sein
kann, beispielsweise nähere
Erklärungen
zu einer Warnung geben kann. Bei der Ausführungsform gemäß 4 enthält der Fahrzeuginfobereich
ein Abbild des Kraftfahrzeugs. Informationen sollten entsprechend
dem verfolgten Ansatz abstrakt und signalbasiert gestaltet werden.
Je nach Anforderungen bezüglich
Verständlichkeit
und Akzeptanz kann der Fahrzeuginfobereich abstrakter (vgl. 3)
oder eher realistisch (vgl. 4) dargestellt
werden.
-
Je
nach Verfügbarkeit
und Status der informierenden Fahrerassistenzsysteme können Anzeigeelemente
ein- oder ausgeblendet werden. Im vorliegenden Fall sei die Systemstatusanzeige
der Einfachheit halber so umgesetzt, dass ein Anzeigeelement nur
dann beleuchtet ist, wenn alle ihm bezüglich der Anzeige des Betriebszustands
zugeordneten Fahrerassistenzsysteme aktiviert und verfügbar sind. Eine
Ausnahme stellen die Fahrerassistenzsysteme „Parkassistent" und „Objektwarnung" dar. Es genügt, wenn
eines dieser beiden Fahrerassistenzsysteme aktiviert und verfügbar ist.
-
Der
Systemstatus kann sich durch Veränderung
der Einschaltzustände
oder der Verfügbarkeit verändern. Einerseits
hat der Fahrer die Möglichkeit, Fahrerassistenzsysteme
ein- oder auszuschalten. Hierzu kann ein entsprechendes Bedienelement
vorgesehen sein. Das Ein- oder
Ausschalten kann einzeln oder gruppenweise erfolgen. So kann der
Fahrer entweder einzelne Fahrerassistenzsysteme ein- oder auszuschalten
oder alle Fahrerassistenzsysteme eines Ringsektors ein- oder auszuschalten
oder alle Fahrerassistenzsysteme eines Anzeigerings ein- oder auszuschalten.
Selbstverständlich
können
die Fahrerassistenzsysteme auch in an sich bekannter Weise ohne
Zutun des Fahrers aktiviert werden, beispielsweise eine Rückfahrwarnung
beim Einlegen des Rückwärtsgangs.
Wenn der Fahrer beispielsweise eines oder mehrere der Fahrerassistenzsysteme der
Klasse 301 abschaltet, wird dementsprechend das Anzeigeelement
5 der Anzeigeeinrichtung ausgeschaltet.
-
Anderseits
können
während
der Fahrt Anzeigeelemente automatisch ausgeblendet werden, wenn
Fahrerassistenzsysteme nicht verfügbar sind, wobei sich eine
Nicht-Verfügbarkeit
beispielsweise aus einem Ausfall ergeben (z. B. Radarsystem ausgefallen)
kann oder aus den Bedingungen der aktuellen Fahrsituation (z. B.
Statusänderung
eines Radarsystems vom Status „Spur
wird erfasst" zum
Status „Spur
wird nicht erfasst").
Wenn beispielsweise ein Fahrerassistenzsystem der Klasse 301 nicht
verfügbar
ist, erlischt das Anzeigeelement 5 ebenfalls.
-
Wenn
die einem Anzeigeelement zugeordneten Fahrerassistenzsysteme abgeschaltet
oder nicht verfügbar
sind, werden keine Signale aus den betreffenden Bereichen weitergeleitet.
Im Beispiel von 5 sind früh warnende Informationen bezüglich einer
Auffahrinformation und Abstandhaltung deaktiviert oder nicht verfügbar. Im
Beispiel von 6 werden früh warnende Informationen bezüglich einer „Spurführung früh" nicht weitergeleitet.
-
7 zeigt
ein Beispiel für
eine Anzeige in dem Fall, dass die Fahrspuren nicht erfasst werden können, weil
beispielsweise die entsprechenden Sensoren defekt sind. Demzufolge
sind alle Anzeigeelemente, denen seitliche Spurführungsaufgaben zugeordnet sind,
unbeleuchtet.
-
Optional
kann – beispielsweise
durch die Verwendung unterschiedlicher Farben der Beleuchtung – eine Möglichkeit
zur Unterscheidung der Zustände „abgeschaltet" und „nicht
verfügbar" vorgesehen werden.
-
Auch
der Fall, dass nur einzelne von mehreren einem Anzeigeelement zugeordneten
Fahrerassistenzsystemen nicht verfügbar oder abgeschaltet sind,
kann durch geeignete Ausführung
der Anzeige kenntlich gemacht werden, beispielsweise durch eine weitere
Farbe.
-
Der
beschriebene integrierte Ansatz zur Anzeige des Systemstatus wirkt
sich positiv auf die Transparenz und Eindeutigkeit der Systemstatusanzeigen
aus.
-
(b) Anzeige von Warnungen
-
Ferner
ist eine temporäre
Anzeige übergeordneter
Warnsignale zur Aufmerksamkeitslenkung des Fahrers auf Basis einer
Intensitätskodierung
vorgesehen. Die Anzeige der Warnsignale erfolgt durch dieselbe Anzeigeeinrichtung
wie die Anzeige des Systemstatus.
-
Die
Anzeige der Warnsignale durch die Anzeigeeinrichtung kann gegebenenfalls
komplettiert sein von einer Aufklärungssymbolik im Fahrzeuginfobereich
20 oder an anderer Stelle.
-
Die
Ausgabe der Warnsignale ist ebenfalls orientiert an der bereits
oben genannten Metapher von Schutzringen, die das Kraftfahrzeug
umgeben und die jeweils in Ringsektoren unterteilt sind. Es gilt weiterhin
die Klasseneinteilung gemäß 1a.
-
Die
Aufteilung auf die Klassensektoren erfolgt im Wesentlichen – wie bereits
unter (a) erwähnt – orientiert
an der räumlichen
Beziehung der Aufgabe – und
somit auch einer eventuell ausgegeben Warnung – des jeweiligen Fahrerassistenzsystems
zum Kraftfahrzeug. Die Ausgabe optischer Warnungen wiederum erfolgt
jeweils durch Anzeigeelemente des entsprechenden Sektors der Anzeigeeinrichtung.
Die Signalpräsentation
der Warnsignale ist somit metapher-basiert kodiert.
-
Die
Aufteilung auf die Klassenringe erfolgt – wie bereits unter (a) erwähnt – orientiert
an der jeweiligen Zeitkritikalität.
Aus der Zuordnung zu einem Klassenring entsprechend der Zeitkritikalität wird eine
Signal-Intrusivität
im Falle der Ausgabe einer Warnung abgeleitet. Somit ist die Signalpräsentation der
Warnsignale intrusivitätsbasiert
bzw. intensitätsbasiert
kodiert.
-
Es
werden drei Stufen der Zeitkritikalität unterschieden. Fahrerassistenzsysteme,
deren Warnungen eine geringe Zeitkritikalität besitzen, sind dem äußersten
Klassenring zugeordnet. Fahrerassistenzsysteme, deren Warnungen
eine mittlere Zeitkritikalität
besitzen, sind dem mittleren Klassenring zugeordnet. Fahrerassistenzsysteme,
deren Warnungen eine hohe Zeitkritikalität besitzen, sind dem innersten
Klassenring zugeordnet.
-
Eine
Warnung mit geringer Zeitkritikalität wird ausgegeben, indem im
entsprechenden Sektor der Anzeigeeinrichtung das Anzeigeelement
des äußeren Anzeigerings
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15 in veränderter
Farbe und ggf. mit veränderter
Helligkeit beleuchtet. Wenn also beispielsweise eine Warnung eines
Fahrerassistenzsystems der Klasse 101 auszugeben ist, wird
das Anzeigeelement 1 in veränderter Farbe
beleuchtet (vgl. 8). Wenn eine Warnung eines
Fahrerassistenzsystems der Klasse 201 auszugeben ist, wird
das Anzeigeelement 3 in veränderter
Farbe beleuchtet usw.
-
Die
in Folge der Warnung veränderte
Farbe ist in 8 durch eine Schraffur in unterschiedlicher Richtung
dargestellt. Auch in den übrigen
Figuren 9 bis 13 stehen
unterschiedliche Schraffuren für
unterschiedliche Farben.
-
Eine
zusätzliche
Ausgabe haptischer oder akustischer Signale ist für die Ausgabe
von Warnungen mit geringer Zeitkritikalität nicht vorgesehen.
-
Diese
Art der Warnung besitzt – verglichen mit
später
näher erläuterten
Warnungsarten – noch eine
verhältnismäßig geringe
Intensität.
Vom Fahrer wird sie nicht als intrusiv, d. h. nicht als aufdringlich, empfunden.
-
Warnungen
mit mittlerer Zeitkritikalität
werden ausgegeben, indem im entsprechenden Sektor der Anzeigeeinrichtung
die Anzeigeelemente beider Anzeigeringe in veränderter Farbe beleuchtet werden.
Wenn also beispielsweise eine Warnung eines Fahrerassistenzsystems
der Klasse 102 auszugeben ist, werden die Anzeigeelemente
1 und 2 in veränderter
Farbe beleuchtet (vgl. 9).
-
Wenn
eine Warnung eines Fahrerassistenzsystems der Klasse 202 auszugeben
ist, werden die Anzeigeelemente 3 und 4 in veränderter Farbe beleuchtet usw.
-
Eine
zusätzliche
Ausgabe haptischer oder akustischer Signale ist auch für die Ausgabe
von Warnungen mit mittlerer Zeitkritikalität nicht vorgesehen. Dennoch
besitzt diese Art der Warnung – verglichen
mit der Art der Warnung bei geringer Zeitkritikalität – eine erhöhte Intensität. Vom Fahrer
wird sie daher als intrusiver, d. h. aufdringlicher, empfunden. Das
Warnsignal gemäß 9 ist
von höherer
Intrusivität
als das Warnsignal gemäß 8 und
weist dementsprechend auf ein höheres
Risiko hin, beispielsweise eine Kollisionswarnung oder eine Kurvenwarnung.
-
Warnungen
mit hoher Zeitkritikalität
werden ausgegeben, indem im entsprechenden Sektor der Anzeigeeinrichtung
die Anzeigeelemente beider Anzeigeringe dynamisch aktiviert werden.
Die Anzeigeelemente können
beispielsweise blinken oder es wird ein sich auf das Zentrum der
Anzeigeeinrichtung zu bewegendes dynamisches Wellenmuster erzeugt. Wenn
also beispielsweise eine Warnung eines Fahrerassistenzsystems der
Klasse 103 auszugeben ist, blinken die Anzeigeelemente
1 und 2 (vgl. 10, dabei symbolisieren die
Querbalken über
die Anzeigeelemente 1 und 2 ein Blinken dieser Anzeigeelemente).
Wenn eine Warnung eines Fahrerassistenzsystems der Klasse 203 auszugeben
ist, blinken die Anzeigeelemente 3 und 4.
-
Zudem
enthalten zeitlich hochkritische Warnungen eine akustische und/oder
haptische Komponente (z. B. Vibrieren des Lenkrads und/oder Gaspedals
und/oder zusätzlicher
Warnton). Die dynamische optische Warnung und die ggf. hinzugefügte akustische
und/oder haptische Komponente werden vom Fahrer als Signale hoher
Intensität
wahrgenommen. Vom Fahrer wird die Warnung daher als sehr intrusiv,
d. h. aufdringlich, empfunden. Das dynamische optische Warnsignal
wird vom Fahrer besonders intensiv wahrgenommen, da Bewegung vom
visuellen menschlichen Sinneskanal im peripheren Sichtbereich sehr
gut wahrgenommen werden. Gleichzeitig kann eine zusätzliche
akustische oder haptische Komponente die gewünschte Intrusivität gewährleisten
bzw. verstärken.
-
Die
Figuren 8 bis 13 zeigen
unterschiedliche Warnzustände
der Anzeigeeinrichtung.
-
Die
Warnsignale sind insofern übergeordnet definiert,
als gleichartige Warnsignale von verschiedenen Fahrerassistenzsystemen
initiiert sein können.
Das Warnsignal gemäß 8 kann
beispielsweise einen Bezug zur Abstandhaltung haben ("Sie befinden Sich
innerhalb des 1,8·v
Sekunden-Abstands vom vor Ihnen fahrenden Fahrzeug.") oder zur Überschreitung
eines Tempo-Limits ("Sie
fahren 5 km/h schneller als das aktuelle Tempolimit.").
-
Auch
im Fahrzeuginfobereich 20 können Warnungen
ausgegeben werden. Dieser kann, wie 11 zeigt,
unterschiedliche Segmente umfassen. Das Signal in 11 bedeutet
beispielsweise: "Der Fahrergurt
ist nicht angelegt." Oder
auch: „Der
Reifendruck vorne links beträgt
weniger als <...> bar."
-
Für manche
Warnungen kann auf Grund der Anforderungen bezüglich Verständlichkeit und Akzeptanz eine
zusätzliche
Aufklärungssymbolik
sinnvoll sein. Hierfür
kann zumindest ein zusätzliches
Anzeigeelement vorgesehen sein (vgl. 12). So kann
beispielsweise verdeutlicht werden, dass sich die aktuelle Warnung
auf eine Abstandhaltung bezieht. Ansonsten entspricht die Warnung
gemäß 12 derjenigen
von 8.
-
Es
kann auch für
andere Zwecke sinnvoll sein, die Anzeigeeinrichtung durch Anzeigesegmente
zu erweitern, die nur im aktivierten Zustand bestimmter Fahrerassistenzsysteme
sichtbar bzw. optisch hervorgehoben sind. Beispielsweise kann es
für die
Abstandsanzeige eines „Parkassistenten" hilfreich sein,
durch Zusatzsegmente außerhalb
des äußersten
Anzeigerings der Anzeigeeinrichtung eine Abstandsanzeige der in 19 dargestellten
Art zu ermöglichen.
-
Mit
der Präsentation
von übergeordneten, nicht
spezifischen Signalen wird zusätzlich
zu den bereits genannten Vorteilen eine zu große Systemabhängigkeit
des Fahrers vermieden. Der Fahrer soll sich stets dazu herausgefordert
fühlen,
die Beziehung zwischen den angezeigten Fahrerassistenzsystem-Signalen
und den jeweiligen analogen Parametern zu verifizieren.
-
(c) Aktivierung und Konfiguration
-
Ferner
sind gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Mittel zur Aktivierung und Konfiguration
der Fahrerassistenzsysteme des Kraftfahrzeugs vorgesehen, die ebenfalls
orientiert sind an der bereits oben genannten Metapher von Schutzringen
und der entsprechenden Klasseneinteilung der Fahrerassistenzsysteme
gemäß 1a.
-
Die
Fahrerassistenzsysteme, die verschiedenen Klassen bzw. Klassenringen
zugeordnet sind, seien im vorliegenden Beispiel zunächst gruppenweise
ein- bzw. abschaltbar. Die Zuordnung zwischen den Fahrerassistenzsystemen
und den Anzeigeelementen der Anzeigeeinrichtung gemäß 1b sei bezüglich der
Ein-/Ausschaltung dieselbe Zuordnung wie bezüglich der Anzeige des Systemstatus.
Eine aktive Abschaltung eines bestimmten Anzeigeelements entspricht
also der Abschaltung aller Fahrerassistenzsysteme, deren Betriebszustand
durch dieses Anzeigeelement angezeigt wird. Beispielsweise entspricht
eine Abschaltung des Anzeigeelements 3 einer Abschaltung aller Fahrerassistenzsysteme der
Klasse 201.
-
Gemäß einer
ersten Ausführungsvariante
ist für
die Ein-/Ausschaltung ein Dreh-/Druckschalter vorgesehen. 14b zeigt schematisch eine Draufsicht auf den
Dreh-/Druckschalter. Beim Drehen desselben, bewegt sich ein Cursor
(vgl. 14a) über die einzelnen Ringsektoren
eines aktuell ausgewählten
Anzeigerings. Der Cursor wird in an sich bekannter Weise bedient.
Wenn der Cursor sich beispielsweise zunächst auf dem äußeren Anzeigering
befindet, kann der Cursor durch Drehen des Dreh-/Druckschalters
vom Anzeigeelement 1 zum Anzeigeelement 3 und weiter zum Anzeigeelement
5 und weiter zum Anzeigeelement 7 usw. bewegt werden. Durch Verschieben
des Dreh-/Druckschalters ist der Cursor zudem auch zwischen den
Anzeigeringen hin und her bewegbar, beispielsweise (vgl. 14a) durch Verschiebung „nach unten" vom Anzeigeelement
1 zum Anzeigeelement 2 oder durch Verschiebung „nach rechts" vom Anzeigeelement
2 zum Anzeigeelement 3. Die durch die beiden Pfeile in 14a dargestellte Sequenz ergibt sich durch ein
Verschieben zunächst nach
unten und dann nach rechts. Durch ein Drücken auf den Dreh-/Druckschalter
ist die Aktivierung oder Deaktivierung derjenigen Gruppe von Fahrerassistenzsystemen
auslösbar,
die dem durch den Cursor hervorgehobenen Ringsektor zugeordnet ist.
-
Es
kann auch eine zusätzliche
Bedienfunktion vorgesehen sein, durch die ein kompletter Anzeigering
und somit alle Fahrerassistenzsysteme eines Anzeigerings (genau
genommen: deren Betriebszustand durch ein Anzeigeelement dieses
Anzeigerings) schaltbar sind.
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Ebenso
kann eine Bedienfunktion vorgesehen sein, durch die mehrere Anzeigeelemente gleichzeitig
schaltbar sind (z. B. Spurführungsinfo links
und rechts).
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Die
Anzeigeelemente können
alternativ auch direkt schaltbar sein, wenn ein entsprechend der Struktur
aus 1b aufgebautes Tastenfeld zur Anwahl vorgesehen
wird.
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Alternativ
kann zur Schaltung einzelner Sektoren ein Drucktastenkreis gemäß 14c als Bedienelement genutzt werden. Dabei können die
Sektortasten der bloßen
Auswahl eines Sektors und die zentrale Mitteltaste der eigentlichen
Schaltung, d. h. Aktivierung oder Deaktivierung, dienen.
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Wenn
jede der Sektortasten aus 14c in einzelne
Ringsektor-Tasten unterteilt ist, ergibt sich das oben genannte
entsprechend der Struktur aus 1b aufgebaute
Tastenfeld.
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Ein
eventuelles Konfigurieren der einzelnen Sektoren bzw. Ringsektoren
kann unter Vorsehung und Nutzung einer oder mehrerer zusätzlicher
Konfigurationstasten erfolgen. So kann schließlich doch auch ein einzelnes
Fahrerassistenzsystem aus einer Gruppe von mehreren Fahrerassistenzsystemen,
die einem Sektor oder Anzeigeelement zugeordnet sind, aktiviert
oder deaktiviert werden.
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Wenn
als Anzeigeeinrichtung ein Bildschirm dient, der hierzu geeignet
ist, kann während
der Konfiguration eine Bildschirmanzeige entsprechend der Darstellung
in 15 dargestellt werden. Der Text 1 kann dabei beispielsweise
lauten „Spurführung früh AUS". Text 2 lautet dann
entsprechend „Spurführung mittel", Text 3 lautet „Spurführung spät". Es könnte auch
noch die Option „Objekterkennung" in die Anzeige aufgenommen
werden, wenn auch dieses Fahrerassistenzsystem ein-/ausschaltbar
ist.
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(d) Weitere Fahrerassistenzsystem-Informationsanzeigen
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Ferner
ist gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Einbindung von weiteren Fahrerassistenzsystem-Informationsanzeigen
vorgesehen.
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Der
Aufbau der Anzeige gemäß der oben
beschriebenen Anzeigenmetapher bietet die Möglichkeit, auch andersartige
Informationen aufzunehmen wie zum Beispiel Check-Control-Meldungen oder Statusanzeigen
für regelnde
Fahrerassistenzsysteme. Beispiele sind dargestellt in 16, 17 und 18.
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Die
in 16, 17 und 18 durch schwarze
Balken (bei der realen Anzeigeeinrichtung kann dies wiederum einer
eigenen Anzeigefarbe oder einer besonders hellen Leuchtanzeige entsprechen)
dargestellten Anzeigen für
den Aktivierungszustand dieser regelnden Fahrerassistenzsysteme
sind aufgrund der besonderen Funktionsqualität der regelnden Fahrerassistenzsysteme
(regelnde Systemen automatisieren, informierende Fahrerassistenzsysteme
informieren lediglich) optisch gegenüber der Anzeigen für den Aktivierungszustand
anderer Fahrerassistenzsysteme differenziert.
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16 zeigt
eine Anzeige bei aktivierter Abstandhaltung.
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17 zeigt
eine Anzeige bei aktivierter Heading Control.
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18 zeigt
eine Anzeige bei aktiviertem Einparkautomaten.
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Insgesamt
betrachtet gewährleistet
die Skill-/Signal-Basiertheit des unter den obigen Punkten (a),
(b), (c) und (d) beschriebenen Anzeigenkonzeptes eine Aufnahme und
Verarbeitung der Fahrerassistenzsystem-Informationen auch in Situationen,
in denen der Fahrer erhöhtem
Stress oder Workload ausgesetzt ist und erzeugt beim Fahrer somit ein
nachhaltigeres Situationsbewusstsein und eine bessere Vorhersagbarkeit.
Dies schlägt
sich nieder in einem intuitiveren und antizipativeren Fahrverhalten und
einer verbesserten Fahrzeugkontrolle. Aufnahme und Verarbeitung
von abstrakten Informationen erfordern eine sehr geringe kognitive
Ressourcenzuwendung. Auch die erforderliche Zuwendung rein visueller
Ressourcen nimmt ab, da visuelle signal-basierte Information teilweise über das
periphere Sichtfeld erfasst werden kann. Die verbesserte Vorhersagbarkeit
der Fahrsituation ermöglicht
eine bessere Einplanung von Nebenaufgaben und führt dadurch schließlich zu
einem ablenkungsärmeren
Fahrverhalten.
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Es
wird eine Erhöhung
des Fahrkomforts erreicht, indem der Fahrer durch eine frühe, noch
wenig intrusive Vorwarnung bezüglich
einer sich ändernden Komplexität der Fahrsituation
in die Lage versetzt wird, Situationen von vornherein zu vermeiden,
die eine Ausgabe kritischerer, eindringlicherer und damit den Komfort
beeinträchtigender
Warnungen erforderlich machen würden.
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Ein
an der Erfindung orientiertes integriertes, signalbasiertes und
konzentriertes Fahrerassistenzsystem-Anzeigenfeld ermöglicht eine
einfachere, zügigere
Einschätzung
des situativen Gefahrengrades bei erhöhtem Stress und Workload des
Fahrers. Dies ist erforderlich, da erhöhter Stress und Workload Einschränkungen
hinsichtlich Variabilität
der Blickbewegungen, peripherem Sichtfeld und kognitiver Leistung
verursachen kann.
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Ein
integriertes Fahrerassistenzsystem-Anzeigenfeld gewährleistet
eine einfache Skalierbarkeit und eine einfachere Integration zukünftig aufzunehmender
Fahrerassistenzsystem-Anzeigen. Ein metapherbasiertes Anzeigenkonzept
bildet zudem einen Rahmen, in welchem neben Systemanzeigen bezüglich informierender
Fahrerassistenzsysteme auch alternative Informationsanzeigen untergebracht
werden können,
beispielsweise der Systemstatus regelnder Fahrerassistenzsysteme
(wie etwa Abstandhaltung, Heading-Control oder Einparkautomat), Check-Control-Meldungen,
etc.
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Die
Metapherbasiertheit des Fahrerassistenzsystem-Anzeigenfelds verbessert
die Transparenz und Verständlichkeit,
und bringt eine intuitivere Informationsaufnahme und -verarbeitung
hervor und somit kürzere
Reaktionszeiten.