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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gehäuse für eine Sicherungsvorrichtung,
wobei das Gehäuse
aus mindestens zwei Gehäuseteilen
besteht.
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Gegen
Manipulation zu schützende
Gegenstände
werden häufig
in dem Gehäuse
einer Sicherungsvorrichtung aufgenommen.
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Ein
Beispiel solcher zu schützender
Gegenstände
sind sogenannte PIN-Eingabegeräte, bei
denen eine Tastatur dazu verwendet werden kann, um eine PIN (Personal
Identification Number) einzugeben. Da die Daten, die von einem Nutzer
in das PIN-Eingabegerät
eingegeben werden z. B. um sich zu authentifizieren, geheim sein
können
und die Möglichkeit
eines Auspähens
der Daten durch unbefugte Dritte verhindert werden soll, muss das
PIN-Eingabegerät
durch unterschiedliche Maßnahmen
gegen Manipulation geschützt
werden.
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Eine
Komponente, die zum Schutz des PIN-Eingabegerätes beiträgt, ist das das Eingabegerät umgebende,
als Sicherungsvorrichtung dienende Gehäuse. Es ist in aller Regel
ein vom Hersteller designtes Gehäuse.
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Bisher
wurde davon ausgegangen, dass das Gehäuse oder das Gehäuse bildende
Gehäuse-Einzelteile
nicht frei verfügbar
sind. Ferner wurde davon ausgegangen, dass das Gehäuse beim
Versuch, in das Gehäuse
einzudringen, um den zu schützenden, darin
aufgenommenen Gegenstand zu manipulieren, zerstört oder zumindest deutlich
wahrnehmbar beschädigt
würde.
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Es
hat sich jedoch herausgestellt, das unbefugte Angreifer in den Besitz
von Ersatzteilen wie z. B. Einzelteilen eines mehrteiligen Gehäuses einer
Sicherungsvorrichtung gelangen können,
beispielsweise durch Diebstahl und teilweise Zerstörung baugleicher
Sicherungsvorrichtungen. Die Angreifer können dann z. B. eine Sicherungsvorrichtung
aufbrechen und dabei akzeptieren, dass Teile des Gehäuses der Sicherungsvorrichtung
zerstört
werden. Nachdem das zu schützende
in der Sicherungsvorrichtung aufgenommene Eingabegerät manipuliert
wurde, werden die zerstörten
Gehäuseteile
durch die Ersatzteile ersetzt, so dass die Manipulation nicht mehr
von außen
an dem Gehäuse
erkennbar ist. Auf diese Weise kann der Angreifer durch das manipulierte
PIN-Eingabegerät
an die geheim zu haltenden Eingabedaten gelangen.
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Bisherige
Ansätze,
um diese Problematik zu lösen,
lagen z. B. darin, das Gehäuse
der Sicherungsvorrichtung entweder so stabil zu gestalten, dass
es nicht mehr aufgebrochen werden konnte, oder so instabil, dass
es bei einem Angriffsversuch auf jeden Fall zu einer starken und
von außen
wahrnehmbaren Beschädigung
des Gehäuses
kommt.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein mehrteiliges Gehäuse für eine Sicherungsvorrichtung
bereitzustellen, das einen zu schützenden Gegenstand besser gegen
Manipulation von außen
schützt.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Sicherungsvorrichtung gemäß dem Hauptanspruch
gelöst. Merkmale
von vorteilhaften Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird eine Sicherungsvorrichtung mit einem Gehäuse, das zumindest
eine Oberschale und eine Unterschale aufweist, vorgeschlagen. An
der Oberschale und an der Unterschale ist dabei eine Markierung
zur eineindeutigen Identifizierung des Gehäuses ausgebildet.
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Das
Gehäuse
weist zumindest eine Ober- und eine Unterschale, d. h. zwei Gehäuseeinzelteile, auf.
Die Begriffe „Oberschale" und „Unterschale" sollen dabei breit
und nicht beschränkend
ausgelegt werden. Insbesondere soll keine bestimmte Anordnung im
Raum zwingend vorgegeben sein. Die beiden Schalen können übereinander
oder auch nebeneinander angeordnet sein, wobei die Begriffe „Oberschale" und „Unterschale" lediglich angeben
sollen, dass die beiden Schalen Bestandteile ein und desselben Gehäuses sind.
Ferner können
zusätzlich
noch weitere Gehäuseeinzelteile
vorgesehen sein oder die Oberschale bzw. Unterschale kann aus mehreren Bestandteilen
zusammengesetzt sein. Außerdem können die
Schalen beliebige Geometrien aufweisen und aus beliebigen Werkstoffen
hergestellt sein. Eine Möglichkeit
ist, die Schalen durch Spritzguß aus Kunststoff
herzustellen.
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Ein
Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, dass das Gehäuse der
Sicherungsvorrichtung durch Ausbilden einer Markierung individualisiert
wird, dass heißt,
dass jedes einzelne Gehäuse
eine es eineindeutig identifizierende Markierung trägt. Wichtig
ist dabei, dass die Markierung auf mehreren bzw. vorzugsweise auf
allen das Gehäuse bildenden
Einzelteilen ausgebildet ist.
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Durch
die individuelle Markierung jedes Gehäuses, wobei sich die Markierung
vorzugsweise auf allen Gehäusebestandteilen
befindet, kann vermieden werden, dass einzelne Gehäuseteile
unerkannt gegen aus anderen Sicherungsvorrichtungen stammende Ersatzteile
ausgetauscht werden können.
Die Art der Markierung kann dabei so gewählt sein, dass sich auf den
einzelnen Gehäusebestandteilen
jeweils die gleiche individuelle Markierung befindet, so dass die
Markierungen einfach miteinander verglichen und auf Übereinstimmung
geprüft
werden können.
Alternativ kann sich eine Markierung auch über mehrere Gehäusebestandteile
hinweg erstrecken, wobei die auf den einzelnen Gehäusebestandteilen
befindlichen Teilmarkierungen eindeutig zu einander passen müssen. Nicht
zusammengehörige
Gehäusebestandteile
können
auf diese Weise einfach und schnell identifiziert werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
sind bei der erfindungsgemäßen Sicherungsvorrichtung
die Oberschale und die Unterschale entlang einer Nahtlinie derart
zusammenfügbar,
dass sie einen zu sichernden Raum vorzugsweise vollständig umschließen. Ein
zu schützender
Gegenstand kann somit einfach in die Sicherungsvorrichtung eingebracht
werden und die Sicherungsvorrichtung kann anschließend entlang
der Nahtlinie verschlossen werden. Beispielsweise können die
beiden Gehäuseschalen entlang
der Nahtlinie miteinander verklebt oder verschweißt werden.
Die Gehäuse
schalen können
aber auch lediglich zusammengepresst sein und durch Schrauben oder ähnliches
zusammengehalten sein. Die Nahtlinie kann im fertig zusammengebauten
Zustand eine Sollbruchstelle darstellen. Insbesondere, wenn das
Gehäuse
aus mehr als zwei Gehäusebestandteilen
besteht, können
auch mehrere Nahtstellen vorgesehen sein.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann die Markierung an der Oberschale und an der Unterschale über die
Nahtlinie hinweg ausgebildet sein. Die Markierung kann sich somit
sowohl über
die Oberschale wie auch über
die Unterschale erstrecken und verläuft über die als Sollbruchstelle
dienende Nahtlinie. Bei einem Angriff auf eine solche Sicherungsvorrichtung
wird diese vorzugsweise entlang der Sollbruchstelle aufbrechen.
Da sich dort auch die Markierung befindet, wird diese automatisch
bei dem Angriff entlang der aufgebrochenen Nahtstelle aufgetrennt und
eventuell mitbeschädigt,
sodass der Angriff durch prüfen
der Markierung erkannt werden kann.
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Insbesondere
kann die Art und Geometrie der Markierung so gewählt sein, dass der auf der
Gehäuseoberschale
befindliche Teil der Markierung exakt zu dem auf der Gehäuseunterschale
befindlichen Teil der Markierung passt. Wird in einem solchen Fall eine
der Gehäuseschalen
ausgetauscht, fällt
dies einem das Gehäuse
prüfenden
Nutzer sofort auf, da die Markierungen am Übergang zwischen den Gehäuseschalen
im Bereich der Nahtlinie nicht zueinander passen.
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Ergänzend kann
die Position, an der die Markierung bei einzelnen Geräten ausgebildet
wird, von Gerät
zu Gerät
variieren. Es fällt
somit sofort optisch auf, wenn ein Gehäusebestandteil einer Sicherungsvorrichtung
durch ein entsprechendes, aus einer anderer Sicherungsvorrichtung
stammendes Gehäusebestandteil
ersetzt wird, da die Positionierung der Markierungen an den beiden
Gehäusebestandteil nicht übereinstimmen
wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist
Markierung unsymmetrische Zeichen auf. Beispielsweise sind die Zeichen
bezüglich
der Nahtlinie nicht spiegelsymmetrisch, so dass sich der auf der Oberschale
befindliche Teil der Markierung deutlich von dem auf der Unterschale
befindlichen Teil der Markierung unterscheidet.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist
die Markierung Schriftzeichen und/oder Ziffern und/oder Symbole
auf. Solche Zeichen sind einerseits meist unsymmetrisch, andererseits
sind sie für einen
die Integrität
der Sicherheitsvorrichtung prüfenden
Nutzer einfach und schnell auf ihre Korrektheit prüfbar.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform stellt
die Markierung einen die Sicherheitsvorrichtung eineindeutig identifizierenden
Seriencode dar. Mit anderen Worten erhält jede Sicherheitsvorrichtung
bereits bei ihrer Produktion einen beispielsweise aus Ziffern und
Buchstaben bestehenden Seriencode, der auf die Gehäuseober-
und -unterschale aufgebracht sein kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist
die Sicherungsvorrichtung ferner eine Speichervorrichtung zur Speicherung
von die Markierung wiedergebenden elektronischen Daten und einen Ausgabeanschluß zum Ausgeben
der die Markierung wiedergebenden elektronischen Daten an eine Ausgabeeinrichtung
auf. Ist die Markierung z. B. ein Seriencode, so kann dieser bereits
bei der Produktion in die Speichervorrichtung fest eingespeichert
werden. Über
den Ausgabeanschluß kann
der Code dann z. B. an ein Display weitergeleitet und dort angezeigt werden.
Ein Nutzer der Sicherheitsvorrichtung kann dann den angezeigten
Code mit der auf der Sicherungsvorrichtung aufgebrachten Markierung
vergleichen und auf diese Weise überprüfen, ob
die in der Sicherungsvorrichtung aufgenommene Speichervorrichtung
bzw. der darin gespeicherte Seriencode mit der Markierung auf dem
Gehäuse übereinstimmt.
Auf diese Weise kann eine Manipulation oder ein Austausch eines
Gehäuses
zuverlässig
und schnell erkannt werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist die Markierung auf die Ober- und Unterschale aufgedruckt. Eine
solche Markierung ist einfach aufzubringen und gut erkennbar.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist die Markierung mit einem Laser erzeugt. Beispielsweise können in
vielen Kunststoffen Bereiche lokal geschwärzt oder in ihrer Farbe verändert werden,
indem sie kurzzeitig mit einem Laser geeigneter Wellenlänge und
Intensität
bestrahlt werden. Auf diese Weise kann die Markierung schnell und
flexibel erzeugt werden. Außerdem
ist die mittels Laser erzeugte Markierung integral in die Gehäusebestandteile eingebracht
und kann somit nicht entfernt werden, ohne die Gehäusebestandteile
sichtbar zu beschädigen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist die Markierung reliefartig eingeprägt. Die Markierung kann beispielsweise
mit Hilfe eines Lasers eingebrannt, eingeätzt, eingestanzt, eingepresst
oder eingeschmolzen werden. Eine solche eingeprägte Markierung lässt sich
nur sehr schwierig manipulieren.
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Die
Markierung ist vorzugsweise an einer Position an dem Gehäuse ausgebildet,
an der sie für einen
Nutzer der Sicherungseinrichtung gut erkennbar ist. Sie kann z.
B. an einer im Einsatz zum Nutzer gerichteten Oberfläche des
Gehäuses
ausgebildet sein.
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Alle
hier beschriebenen Merkmale und Eigenschaften der erfindungsgemäßen Sicherungsvorrichtung
sind, sofern nicht besonders angegeben, beliebig untereinander kombinierbar.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die Verwendung z. B. der Artikel „ein" oder „der" in Bezug auf einen
Gegenstand nicht ausschließen,
dass alternativ auch mehrere solche Gegenstände vorgesehen sein können.
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Die
beschriebenen und weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden
aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
zusammen mit den begleitenden Zeichnungen ersichtlich, wobei:
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1 eine
schematische Darstellung einer Sicherungsvorrichtung gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung zeigt;
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2a,
b eine Vergrößerung der
in 1 gestrichelt umrahmten Markierung zeigt, einmal
im unversehrten Zustand und einmal nach einer Manipulation der Sicherungsvorrichtung.
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1 zeigt
schematisch eine als PIN-Eingabegerät ausgebildete Sicherungsvorrichtung,
die ein Gehäuse 1 mit
einer Oberschale 3 und einer Unterschale 5 aufweist,
die entlang einer Nahtlinie 7 zusammengefügt sind.
Wie in 2 genauer zu erkennen, erstreckt
sich über
die Nahtlinie 7 hinweg eine als eineindeutige Markierung 6 dienende
aufgedruckte 8-stellige Seriennummer. Diese Seriennummer ist auch
in einer in der Sicherungsvorrichtung aufgenommenen Speichervorrichtung 9 (in 1 nur schematisch
strich-punktiert dargestellt) gespeichert und kann über einen
Ausgabeanschluss 11 an eine externe Ausgabeeinrichtung 13 in
Form eines Displays ausgegeben werden.
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Ein
das PIN-Eingabegerät
verwendender Nutzer kann einerseits die Markierung 6 auf
dessen Gehäuse 1 auf
Unversehrtheit und Konsistenz prüfen.
Wie in 2b zu erkennen, ist ein Gerät, dass manipuliert
wurde und bei dem die Gehäuseoberschale
ausgetauscht wurde, einfach daran zu erkennen, das die Markierungsteile
an Ober- und Unterschale 3, 5 nicht
zueinander passen.
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Andererseits
kann der Nutzer die auf dem Gehäuse 1 aufgebrachte
Seriennummer mit der in dem Display angezeigten Seriennummer vergleichen und
auf diese Weise feststellen, ob Gehäuse und darin aufgenommene
Elektronik einschließlich
der Speichervorrichtung zueinander passen.
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In
einem nicht beschränkend
auszulegenden Versuch, die Erfindung zusammenfassend zu beschreiben,
kann diese wie folgt erläutert
werden:
Es wird eine Sicherungsvorrichtung vorgeschlagen, bei
der ein einen zu sichernden Gegenstand umgebendes Gehäuse 1 zumindest
aus einer Oberschale 3 und einer Unterschale 5 besteht,
wobei auf der Ober- und auf der Unterschale und vorzugsweise über eine
Nahtlinie 7 zwischen Ober- und Unterschale hinweg eine
Markierung 6 beispielsweise in Form eines Seriencodes zur
eineindeutigen Identifizierung des Gehäuses ausgebildet ist. Ein Austauschen
von Gehäuseteilen
z. B. nach einer Manipulation des zu sichernden Gegenstandes ist
anhand der fehlerhaften Markierung einfach von außen zu erkennen.
Zusätzlich
kann die Markierung in einer Speichervorrichtung 9 im Innern
des Gehäuses
gespeichert und auf einer externen Ausgabevorrichtung 13 angezeigt
werden.