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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Schließzylinder zum
Betätigen eines Schließmechanismus der im Oberbegriff
des Anspruches 1 genannten Art. Solcherlei Schließzylinder
werden häufig im Bereich der Kraftfahrzeuge eingesetzt,
beispielsweise um die Kraftfahrzeugtüren zu verschließen.
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Der
Vorteil bei einem solchen längsgeteilten Gehäuse
ist, dass der Zylinderkern nicht von einer Seite in das Gehäuse
eingeführt werden muss. So ist es beispielsweise möglich,
den Zylinder im Gehäuse noch besser zu sichern, um so die
Diebstahlsicherheit zu erhöhen.
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Bei
einer bekannten Vorrichtung dieser Art, wie sie in der
DE 71 47 366 U1 beschrieben
ist, ist ein Schließzylinder mit einem Zylinderkern, welcher Kammern
für Zuhaltungen aufweist, und ein längsgeteiltes
Gehäuse zur Aufnahme des Zylinderkernes vorgesehen. Dieses
längsgeteilte Gehäuse weist als Befestigungsmittel
für die Gehäuseschalen einen die Gehäuseschalen
umfassenden Außenmantel auf. Dieser Außenmantel
umfasst das Äußere der Gehäuseschalen
vollständig. Um die Gehäuseschalen und den Außenmantel
miteinander drehfest zu verbinden, sind im Außenmantel
ein oder mehrere Ansätze vorgesehen, in die die Gehäuseschalen
eingreifen. In diesem Fall muss bei der Montage des Zylinderschlosses
genau darauf geachtet werden, dass der Mantel und die Gehäuseschalen
zueinander ausgerichtet sind. Außerdem können
Unbefugte versuchen, den Außenmantel von den Gehäuseschalen mit
Gewalt zu trennen, um unbefugten Zutritt zu dem abgeschlossenen
Bereich zu erhalten.
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Ein
weiterer Schließzylinder der oben genannten Art ist in
der
DE 31 34 471 C2 beschrieben. Auch
dieser Schließzylinder umfasst einen Zylinderkern mit Kammern
für Zuhaltungen. Dieser Zylinderkern wird in einem längsgeteilten
Gehäuse angeordnet, welches über zwei Gehäuseschalen
und ein Befestigungsmittel in Form eines dieses Gehäuseschalen
vollständig umschließenden Mantels verfügt. Auch
hier besteht wieder das Problem, dass das Gehäuse vollständig
in den Mantel eingebracht werden muss. Für eine derartige
Montage kann nur ein sehr kleiner Toleranzbereich gewählt
werden, da sonst entweder das Gehäuse nicht in den Mantel
eingebracht werden kann, oder gegebenenfalls zu locker in dem Mantel
gehaltert ist, so dass den Anforderungen an die Diebstahlsicherheit
nicht genüge getan ist. Alternativ schlägt diese
Schrift auch vor, den Mantel am Gehäuse festzuschrauben.
Da in diesem Bereich nur kleine Schrauben Anwendung finden können,
um den Schließzylinder nicht unnötig groß und
schwer zu gestalten, wird auch hierbei den Anforderungen an die
Diebstahlsicherheit nicht genüge getan, da Schrauben mit
kleinem Querschnitt auch leichter mit Gewalt deformiert oder gar
zerstört werden können.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Schließzylinder zu schaffen,
welcher ein in Längsrichtung geteiltes Gehäuse
aufweist und welcher sowohl einfach montierbar ist, als auch den
Anforderungen an die Diebstahlsicherheit genügt. Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1
gelöst, denen folgende besondere Bedeutung zukommt.
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In
den Gehäuseschalen sind ein oder mehrere Ringspaltteile
vorgesehen, welche durch Spaltöffnungen vom Gehäuseäußeren
aus zugänglich sind. Durch diese Spaltöffnungen
können ein oder mehrere Ringelemente in die Ringspaltteile
eingebracht werden und dort als Befestigungsmittel zur Befestigung
der Gehäuseschalen dienen. Die Ringelemente können
dabei aus einem einzigen oder auch aus mehreren Ringsegmenten bestehen.
Dieses Einbringen ist bei der Montage des Schließzylinders
besonders einfach. Darüber hinaus können die Ringspaltteile
sowie die Ringelemente so angebracht und ausgelegt werden, dass
sie eine besonders diebstahlsichere Verbindung schaffen. Außerdem
wird im Vergleich zu einem die Gehäuseschale vollständig
umschließenden Mantel Material eingespart, was den gerade
im Automobilbereich immer größer werdenden Anforderungen
an ein möglichst geringes Gewicht der Zubehörteile
gerecht wird.
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Besonders
guten Schutz gegen Diebstahlsicherungen erhält man, wenn
jedes Ringelement in dem zugehörigen Ringspaltteil festlegbar
gelagert ist. Hier sind insbesondere Möglichkeiten wie
Klemmen oder Clipsen von Vorteil. Dies erleichtert die Montage,
erschwert es aber, das Ringelement gewaltsam zu entfernen, um die
Gehäuseschalen auseinander zu bringen.
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Um
die Ringelemente selbst auch möglichst beschädigungs-
und zerstörungssicher zu gestalten, können diese
zumindest bereichsweise aus Stahl gefertigt werden. Dieser ist auch
durch Gewaltanwendung nicht so schnell zu deformieren bzw. zu zerstören,
was die Diebstahlsicherheit des Schließzylinders weiter
erhöht.
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Weitere
Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung
und den Zeichnungen. Es zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Schließzylinder in
perspektivischer Darstellung,
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2 den
Schließzylinder aus 1 in teilweiser
Explosionsdarstellung,
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3 den
Schließzylinder aus 1 und 2,
wobei eine Gehäuseschale entfernt wurde,
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4 den
Schließzylinder aus 1 bis 3 im
Axialschnitt,
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5 eine
weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schließzylinders im Radialschnitt,
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6a–6c verschiedene
Ausführungsformen eines Ringelementes.
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Schließzylinder 10 mit
einem Gehäuse 20. Das Gehäuse 20 ist
in Längsrichtung 28 geteilt und weist hierdurch
eine erste 21 und eine zweite 22 Gehäuseschale
auf. Die Längsteilung 28 erfolgt hier in einer Ebene,
in der die Mittelachse des Zylinderkerns 11 liegt. Die
Gehäuseschalen 21, 22 umschließen
den Zylinderkern 11. Die Ringspaltteile 23 und
die Ringelemente 31 sind in dieser Figur kaum zu erkennen. Dadurch
dass sie so schlecht zugänglich sind, ist der erfindungsgemäße
Schließzylinder 10 vor unbefugten Manipulationen,
Gewaltanwendungen und Diebstahl besser geschützt. Das Außenende 27 des
Gehäuses 20 ist von außen zugänglich,
so dass ein Benutzer mit dem richtigen Schlüssel, diesen
in den Zylinderkern 11 einführen kann. Durch das
Einführen des korrekten Schlüssels in den Zylinderkern 11 werden
die in den Kammern 12 befindlichen Zuhaltungen richtig
platziert, so dass der Zylinderkern 11 sich problemlos
drehen lässt. Hierdurch wird der eigentliche Schließmechanismus
betätigt.
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An
seinem Innenende 26 weist der Schließzylinder 10 eine
Freilaufhülse 41 auf. Diese kommt im Fall einer
unbefugten Manipulation des Zylinderkernes 11 zur Anwendung.
Falls ein Unbefugter beispielsweise versucht, ein Werkzeug, wie
einen Schraubendreher, in den Zylinderkern 11 einzuführen und
diesen gewaltsam zu drehen, so kommt ab einer gewissen Überlast
die Freilaufhülse 41 zur Anwendung. Sie sorgt
dafür, dass der Zylinderkern 11 sich bei der Überlast
zwar problemlos drehen lässt, dabei aber mit dem Betätigungsmechanismus
des Schließmechanismus außer Eingriff gebracht
wird, dass das Drehen des Zylinderkernes 11 keine Betätigung
des Schließmechanismus mehr bewirkt. Dies macht die mit
dem erfindungsgemäßen Schließzylinder 10 versehene
Vorrichtung besonders sicher gegen Einbrüche. Die Freilaufhülse 41 ist
hier vom Außenende 27 des Gehäuses 20 aus
betrachtet hinter sämtlichen Ringspaltteilen 23 angebracht.
So ist die Freilaufhülse 41 unbefugten Manipulationen
weniger leicht zugänglich.
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Der
gleiche Schließzylinder 10 ist in der 2 dargestellt.
Die erste Gehäusehälfte 21 ist in einer
Art Explosionsdarstellung von dem restlichen Teil des Schließzylinders 10 entfernt.
Ebenso sind die beiden Befestigungsmittel 30 in Form von
geschlossenen Kreisringen, welche die Ringelemente 31 bilden,
in einer Art Explosionsdarstellung vom eigentlichen Schließzylinder 10 entfernt.
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Man
erkennt deutlich, dass in beiden Gehäuseschalen 21, 22 Ringspaltteile 23 sowohl
am Innenende 26 als auch am Außenende 27 befindlich
sind. Diese Ringspaltteile 23 dienen der Aufnahme der hier jeweils
nur aus einem Ringsegment 32 bestehenden Ringelemente 31.
Die Spaltöffnungen 24, welche dazu dienen, die
Ringelemente 31 mit den Ringspaltteilen 23 in
Wirkverbindung zu bringen, weisen jeweils zum nächstliegenden
Ende 26, 27 des Gehäuses 20.
Dies bedeutet, dass das in 2 vorne
liegende Ringelement 31 vom Außenende 27 des
Gehäuses 20 her in den zugehörigen Ringspaltteil 23 gebracht
wird, während das in 2 hinten
liegende Ringelement 31 über das Innenende 26 des
Gehäuses 20 in den zugehörigen Ringspaltteil 23 gebracht wird.
Hierdurch ist eine einfache Ausgestaltung des Gehäuses 20 sowie
eine schnelle und unkomplizierte Montage des gesamten Schließzylinders 10 möglich.
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Alternativ
ist es natürlich auch möglich, alle am Gehäuse 20 vorgesehenen
Ringelemente 31 vom Innenende 26 her zu montieren.
In diesem Falle müssen die Spaltöffnungen 24 so
angeordnet sein, dass sie jeweils zum Innenende 26 des
Gehäuses 20 weisen. Hierdurch wird der Montageaufwand
des Schließzylinders etwas erhöht, die Diebstahlsicherheit
jedoch auch, da es für Unbefugte dann quasi unmöglich
ist, von der Außenseite der mit dem Schließzylinder 10 versehenen
Vorrichtung her, über das Außenende 27 des
Gehäuses 20 auf die Ringelemente 31 einzuwirken.
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In
den 3 und 4 lassen sich weitere Details
des erfindungsgemäßen Schließzylinders 10 erkennen. 3 zeigt
hierbei den Schließzylinder 10 ohne die erste
Gehäuseschale 21. 4 hingegen den
gleichen Schließzylinder 10 im Axialschnitt. Man erkennt
hier gut den Zylinderkern 11 mit seinen Kammern 12 für
die hier nicht dargestellten Zuhaltungen. Wenn kein passender Schlüssel
in den Zylinderkern 11 eingeführt ist, weisen
die Zuhaltungen aus den zugehörigen Kammern 12 nach
oben und/oder unten aus dem Zylinderkern 11 heraus, wo
sie an Anschlägen oder Vorsprüngen zu liegen kommen,
so dass ein Drehen des Zylinderkernes 11 nicht möglich
ist. Durch Einführen des korrekten Schlüssels
in den Zylinderkern 11 werden die Zuhaltungen derart verschoben,
dass sie außer Eingriff mit den Vorsprüngen bzw.
Anschlägen gebracht werden und der Zylinderkern 11 sich
so problemlos drehen lässt, um den Schließmechanismus
zu betätigen. Um den Zylinderkern 11 ist hier
ein Kanal 40 vorgesehen, in welchen die Freilaufhülse 41 einbringbar
ist. Diese sorgt bei der bereits oben erwähnten Gewaltanwendung
u. a. auch dafür, dass der Zylinderkern 11 und
seine Zuhaltungen durch gewaltsame Drehbewegungen nicht beschädigt
werden, so dass eine berechtigte Bedienperson mit dem richtigen
Schlüssel immer noch über den Schließzylinder 11 den
Schließmechanismus zu betätigen vermag.
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Auch
sind hier die beiden Ringelemente 31 ersichtlich, die in
die zugehörigen Ringspaltteile 23 einmal vom Außenende 27 und
einmal vom Innenende 26 her eingeführt werden.
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5 zeigt
nun ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Schließzylinders 10. Der Ringspaltteil 23 ist
in dieser sehr schematischen Darstellung bewusst groß dargestellt,
um die Ausführungsform des Ringelementes 31 besser
zu verdeutlichen. Dieses besteht hier nämlich aus zwei Ringsegmenten 32.
Jedes der Ringsegmente 32 weist an seinen Enden Kraftaufnahmen 33 auf.
Diese sorgen dafür, dass die Ringsegmente 32 fest
im Ringspaltteil 23 verbleiben und nicht herausfallen können.
Die Ringsegmente 32 sind so angeordnet, dass ihre Enden
jeweils in beiden Gehäuseschalen 21, 22 befindlich
sind. Der Zylinderkern 11 ist hier ebenfalls schematisch
dargestellt.
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Weitere
Ausführungsformen möglicher Ringelemente 31 zeigen
die 6a bis 6c. Das
Ringelement 31 aus 6a besteht
aus einem Ringsegment 32 und ist in sich geschlossen. Das
Ringsegment 32 ist hierbei als Kreissegment, nämlich
als vollkommen geschlossener Kreisring ausgebildet.
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Auch
das Ringelement 31 aus 6b besteht
aus einem Ringsegment 32, welches als Kreissegment ausgebildet
ist. Jedoch weist das Ringelement einen Spalt 34 auf. Bei
der Verwendung eines solchen Ringelementes 31 ist es möglich,
dieses so auszubilden, dass es beim Einbringen in den Ringspaltteil 23 mit
einer Kraft beaufschlagt werden muss, so dass sich der Spalt 34 vorübergehend
weiter aufweitet. Sobald das Ringelement 31 dann an der
gewünschten Stelle des Ringspaltteiles 23 befindlich ist,
wird die Kraft entfernt und das Ringelement 31 zieht sich
wieder zusammen, wodurch es noch fester und sicherer in dem Ringspaltteil 23 gelagert
ist.
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Selbstverständlich
ist es auch möglich, die Ringsegmente 32 als Mehrkantsegmente
auszubilden, wie in 6c gezeigt. Dieses Ringelement 31 ist
in sich geschlossen. Es wäre selbstverständlich auch
möglich, hier ebenfalls ein gespaltenes 34 Ringelement 31 vorzusehen.
Außerdem muss das Ringsegment 32, welches als
Mehrkantsegment ausgebildet ist, nicht unbedingt eine achteckige
Form aufweisen. So sind andere Formen, wie beispielsweise Sechsecke,
ebenfalls denkbar.
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Abschließend
sei noch darauf hingewiesen, dass die hier dargestellten Beispiele
lediglich Ausführungsformen der Erfindung sind. Diese ist
nicht darauf beschränkt. Vielmehr sind noch verschiedenste Abwandlungen
möglich.
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- 10
- Schließzylinder
- 11
- Zylinderkern
- 12
- Kammer
- 20
- Gehäuse
- 21
- Erste
Gehäuseschale
- 22
- Zweite
Gehäuseschale
- 23
- Ringspaltteil
- 24
- Spaltöffnung
- 25
- Gehäuseäußeres
- 26
- Innenende
von 20
- 27
- Außenende
von 20
- 28
- Längsrichtung
von 20
- 30
- Befestigungsmittel
- 31
- Ringelement
- 32
- Ringsegment
- 33
- Kraftaufnahme
- 34
- Spalt
in 31
- 40
- Kanal
- 41
- Freilaufhülse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 7147366
U1 [0003]
- - DE 3134471 C2 [0004]