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Die
Erfindung betrifft einen Fahrgastsitz nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, für
ein Personenbeförderungsfahrzeug,
insbesondere Bus, mit einem Sicherheitsgurt, an welchem an einer
seiner Enden eine Gurtzunge befestigt ist, und welcher an seinem anderen
Ende unter Durchführung
einer Bewegung in eine Aufwickelrichtung auf einem in einem Rektraktor
angeordneten Wickler aufwickelbar ist, wobei zwischen der Gurtzunge
und dem Retraktor eine Gurtführung
angeordnet ist, welche eine Sperre für die Gurtzunge in einer Ruhestellung
bildet.
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Ein
derartiger Fahrgastsitz ist im Stand der Technik hinlänglich bekannt.
Bei dem bekannten Fahrgastsitz ist der Gutverlauf in der Regel so,
dass der Gurt aus dem Retraktor kommend zunächst zu einem Umlenker geführt ist,
von wo aus er dann durch die Gurtführung über den Körper eines Fahrgastes zu einem
Gurtschloss, in welches die Gurtzunge einrastbar ist, geführt ist.
Der Umlenker bildet ebenso wie das Gurtschloss einen Verankerungspunkt
des Sicherheitsgurtes mit dem betreffenden Fahrzeug.
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Im
nicht benutzten Zustand ist der Gurt regelmäßig so weit in dem Retraktor
aufgerollt, dass die Gurtzunge gegen einen Anschlag stößt. Der
Anschlag begrenzt somit die Aufwicklung des Gurtes. Der Anschlag
ist regelmäßig durch
die Gurtführung, welche
eine langlochförmige Öffnung aufweist,
durch die der Gurt geführt
ist, gebildet.
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In
bekannter Weise ist im Retraktor ein Blockierelement angeordnet,
welches auslöst,
wenn auf den Retraktor große
Beschleunigungskräfte
einwirken, wie dies beispielsweise bei einem Aufprall des Fahrzeugs
der Fall ist. Hat das Blockierelement ausgelöst, lässt sich der Gurt nicht mehr
aus dem Retraktor herausziehen. Zur Entriegelung des Blockierelements
muss der im Retraktor angeordnete Wickler zumindest eine geringe
Bewegung in Aufwickelrichtung durchführen.
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Es
kann vorkommen, dass das Blockierelement des Retraktors auch dann
auslöst,
wenn die Gurtzunge gegen den Anschlag prallt, wie dies beim Lösen des
Gurtes häufig
vorkommt. Dies ist sehr nachteilig, da der Gurt dann, wenn die Gurtzunge
an dem Anschlag anliegt, nahezu nicht mehr in die Richtung bewegt
werden kann, in die er beim Aufwickeln bewegt wird. Hierdurch kann
das Blockierelement nicht mehr entriegelt werden. Durch Ausüben von Zugkräften auf
den Gurt muss daher versucht werden, die Aufwicklung des Gurtes
auf dem Wickler so weit zu straffen, dass sich zwischen der Gurtzunge und
dem Anschlag ein Abstand bildet. Hat sich ein Abstand gebildet,
kann die Gurtzunge beziehungsweise der Gurt und damit der Wickler
in Aufwickelrichtung bewegt werden, so dass sich das Blockierelement
entriegelt.
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Aus
der
DE 83 35 442 U1 ist
ein Fahrgastsitz für
ein Personenbeförderungsfahrzeug
bekannt, welcher einen Sicherheitsgurt aufweist, an dem an einem
seiner Enden eine Gurtzunge befestigt ist. An seinem der Gurtzunge
abgewandten Ende ist der Sicherheitsgurt in einem Retraktor aufwickelbar.
Hierbei führt
der Gurt eine Bewegung in eine Aufwickelrichtung durch. Der Gurt
ist durch einen Bügel
geführt,
der eine Sperre für
die Gurtzunge in einer Ruhestellung bildet. Der Bügel ist
fest mit dem Gehäuse des
Retraktors verbunden. Der Fahrzeugsitz weist somit alle Merkmale
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 auf.
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Aus
der
DE 197 54 241
A1 ist ein weiterer Fahrgastsitz bekannt, der ebenfalls
alle Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 aufweist.
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Darüber hinaus
ist aus der
GB 2 425
514 A ein Gurtaufroller bekannt, welcher eine Sperre für eine Gurtzunge
hat. Die Gurtzunge ist mit ihrem Kopf fest in einem Kunststoffspritzteil
angeordnet, welches eine Schulter aufweist, welche sich peripher
aus einer rahmenförmigen
Nase erstreckt. Mittels der Nase wird das Kunststoffspritzteil und
damit die Gurtzunge in eine durch den Rand einer Hervorstehung gebildete Öffnung gesteckt.
Der Aufwickelmechanismus des Gurtaufrollers zieht das Kunststoffspritzteil
so weit in die Öffnung,
bis die Schulter der Nase fest auf dem Rand der Öffnung sitzt. Der Rand bildet
somit eine feststehende Sperre für
die Gurtzunge.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, einen eingangs genannten Fahrgastsitz
derart auszubilden, dass das Blockierelement des Retraktors auf
einfache Weise entriegelbar ist.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Gemäß der Erfindung
ist ein Fahrgastsitz für ein
Personenbeförderungsfahrzeug,
insbesondere Bus, mit einem Sicherheitsgurt, an welchem an einem
seiner Enden eine Gurtzunge befestigt ist, und welcher an seinem
anderen Ende in einem Retraktor auf einem in dem Retraktor angeordneten
Wickler unter Durchführung
einer Bewegung in eine Aufwickelrichtung aufwickelbar ist, wobei
zwischen der Gurtzunge und dem Retraktor eine Gurtführung angeordnet
ist, welche eine Sperre für
die Gurtzunge in einer Ruhestellung bildet, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Stellelement als verstellbarer Anschlag für die Gurtzunge vorhanden ist,
mittels dem die Sperre für
die Gurtzunge in Aufwickelrichtung des Gurtes in eine Arbeitsstellung
verstellbar ist.
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Dadurch,
dass ein Stellelement vorhanden ist, mittels dem die Sperre für die Gurtzunge
in Aufwickelrichtung des Gurtes in eine Arbeitsstellung verstellbar
ist, lässt
sich auf einfache Weise erreichen, dass zwischen der Gurtzunge und
der Sperre ein Abstand entsteht. Der Abstand entspricht dem Weg, den
die Sperre bei einer Verstellung in ihre Arbeitsstellung zurücklegt.
Folgt die Gurtzunge diesem Weg, kann der Gurt um diesen Weg weiter
im Retraktor aufgewickelt werden, wodurch sich das Blockierelement
entriegelt. Es ist somit nicht mehr erforderlich, durch Ausüben von
Zugkräften
auf den Gurt die Aufwicklung des Gurtes auf den Wickler zu straffen.
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Wenngleich
das Stellelement auch nicht an einer bestimmten Stelle angeordnet
sein muss, so hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Stellelement an
der Gurtführung
anzuordnen. Bei Anordnung des Stellelements an der Gurtführung lässt sich
das Stellelement in die Gurtführung
integrieren. Hierdurch ist es nicht erforderlich, das Stellelement
separat zu montieren.
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Das
Stellelement kann, solange es die zuvor genannten Anforderungen
erfüllt,
beliebig ausgebildet sein. So kann es beispielsweise ein Element
sein, welches eine in Längsrichtung
der Gurtbewegung verschiebbare Befestigung der Gurtführung ermöglicht.
In vorteilhafter Weise ist es aber als verstellbarer Anschlag für die Gurtzunge
an der Gurtführung angeordnet.
Hierdurch ist es leicht zugänglich,
was sich vorteilhaft auf seine Betätigung auswirkt. Des Weiteren
lässt sich
ein derartiges Stellelement auf einfache Weise herstellen.
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In
vorteilhafter Weise ist das Stellelement über wenigstens ein Federelement
mit der Gurtführung
verbunden. Hierdurch lässt
sich eine Verstellung des Stellelements in seine Arbeitsstellung
auf einfache Weise realisieren. Das Stellelement braucht lediglich
gegen die Federkraft des Federelements verstellt zu werden. Des
Weiteren lässt
sich hierdurch auf einfache Weise erreichen, dass ein relativ großer Weg
zum Verstellen des Verstellelements in seine Arbeitsstellung zurückgelegt
werden kann. Durch den großen
Weg, um den das Verstellelement verstellt werden kann, wird eine
entsprechend große Bewegung
des Gurtes in Aufwickelrichtung ermöglicht, wodurch sich das Blockierelement
zuverlässig entriegeln
kann.
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In
vorteilhafter Weise ist das Stellelement verschiebbar auf wenigstens
einem an der Gurtführung
ausgebildeten Führungselement
angeordnet. Durch das Führungselement,
welches zwei Zapfen sein können,
auf welchen das Stellelement mittels zwei an ihm ausgebildeten Öffnungen
gleiten kann, wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass sich das Stellelement
beim Verstellen in seine Arbeitsstellung nicht verkantet.
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Bei
einer weiteren besonderen Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Gurtführung aus einem Grundelement
und einem Aufsatzelement besteht, welches mit dem Grundelement verrastet
ist. In ähnlicher
Weise kann das Stellelement aus einem Grundelement und einem Aufsatzelement bestehen,
welches mit dem Grundelement verrastet ist. Hierdurch lässt sich
die Gurtführung
beziehungsweise das Stellelement auf einfache Weise um den Gurt
herum montieren.
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Weitere
Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines besonderen Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung.
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Es
zeigt:
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1 einen
Fahrgastsitz mit einer Gurtanordnung mit einem erfindungsgemäßen Stellelement,
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2 eine
Detaildarstellung einer erfindungsgemäßen Gurtanordnung mit einem
Stellelement in Ruhestellung,
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3 die
in 2 dargestellte Gurtanordnung, wobei sich das Stellelement
in Arbeitsstellung befindet, und
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4 eine
erfindungsgemäß ausgebildete Gurtführung mit
Stellelement in Explosionsdarstellung.
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Wie 1 entnommen
werden kann, ist an einem Sitzwinkel 11 eines Fahrgastsitzes 10 ein
Umlenker 4, 4a für einen Sicherheitsgurt 1 befestigt.
Wie insbesondere auch 2 entnommen werden kann, ist
der Sicherheitsgurt 1 an einem seiner Enden mit einem Retraktor 1b verbunden,
in dem er auf einen Wickler aufgewickelt werden kann. Der Sicherheitsgurt 1 wird
durch den durch ein ein Langloch aufweisendes ringförmiges Element 4 gebildeten
Umlenker sowie eine langlochförmig
ausgebildete Öffnung
einer Gurtführung 2 geführt. Das
ringförmige
Element 4 ist schwenkbar in einer Halterung 4a angeordnet, welche
ihrerseits mittels einer Befestigungsbohrung 4b zusammen
mit einem Grundelement 2a einer Gurtführung 2 am Fahrgastsitz
befestigbar ist.
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Die
Gurtführung 2 weist
zwei in Verlaufsrichtung des Sicherheitsgurtes 1 weisende
Stifte 6 auf, auf welchen ein Stellelement 3 verschiebbar
gelagert ist. Zwischen dem Stellelement 3 und dem Gurtwickler 2 sind
Druckfedern 5 angeordnet, welche das Stellelement 3 in
Ruhestellung in einem Abstand von der Gurtführung 2 halten. Die
Stifte 6 weisen an ihren der Gurtführung 2 abgewandten
Enden Verdickungen 6' auf,
mittels welcher verhindert wird, dass das Stellelement 3 von
den Stiften 6 heruntergleitet. Das Stellelement 3 hat
ebenso wie die Gurtführung 2 eine langlochförmig ausgebildete Öffnung,
durch die sich der Sicherheitsgurt 1 erstreckt.
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An
seinem dem Retraktor 1b abgewandten Ende ist an dem Sicherheitsgurt 1 eine
Gurtzunge 1a befestigt. Die Gurtzunge 1a sowie
das Stellelement 3 sind so ausgebildet, dass das Stellelement 3 einen Anschlag
für die
Gurtzunge 1a bildet. Der Sicherheitsgurt 1 kann
daher in dem Retraktor 1b nur so weit aufgewickelt werden,
bis die Gurtzunge 1a gegen das Stellelement 3 stößt.
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Wie 3 entnommen
werden kann, lässt sich
das Stellelement 3 durch Ausübung einer Kraft F auf das
Stellelement 3 gegen die Federkraft der Druckfedern 5 in
Richtung der Gurtführung 2 verstellen.
Hierdurch entsteht zwischen dem Stellelement 3 und dem
dem Stellelement 3 zugewandten Ende der Gurtzunge 1a ein
Abstand A.
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Die
Gurtzunge 1a und der Sicherheitsgurt 1 können somit
noch um den Abstand A in Aufwickelrichtung des Sicherheitsgurtes 1 bewegt
werden. Hierdurch kann sich das Blockierelement entriegeln, sofern
es bei einem Aufprall der Gurtzunge 1a auf das Stellelement 3 in
der in 1 dargestellten Position blockiert wurde.
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Wie 4 entnommen
werden kann, besteht eine erfindungsgemäß ausgebildete Gurtführung 2 aus
einem Grundelement 2a, welches an zwei Seiten Rastnasen 7a aufweist,
mittels welcher ein Aufsatzelement 2b der Gurtführung 2 mit
dem Grundelement 2a verbunden werden kann. Das Aufsatzelement 2b weist
hierzu Öffnungen 7b auf,
in welche die Rastnasen 7a eingreifen können.
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Das
Aufsatzelement 3b weist eine Ausnehmung auf, welche bei
auf dem Grundelement 3a aufgesetztem Aufsatzelement 3b eine
langlochförmige Öffnung bildet.
Ist das Aufsatzelement 2b mit dem Grundelement 2a verrastet,
ergibt sich somit eine langlochförmige Öffnung,
durch die der Sicherheitsgurt 1 geführt werden kann.
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Zur
Befestigung der Gurtführung 2 weist
das Grundelement 2a Öffnungen 9 auf,
mittels welcher es befestigt werden kann.
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Das
Grundelement 2a weist jeweils eine Hälfte 6a der längs ihrer
Achse geteilten Stifte 6 auf, wobei die Hälfte 6a einstückig mit
dem Grundelement 2a ausgebildet ist.
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In
gleicher Weise weist das Aufsatzelement 2b jeweils eine
Hälfte 6b der
längs ihrer
Achse geteilten Stifte 6 auf, welche ebenfalls einstückig mit
dem Aufsatzelement 2b ausgebildet ist. Nach dem Zusammenfügen des
Aufsatzelements 2b mit dem Grundelement 2a erhalten
die Stifte 6 ihre zylinderförmige Form.
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In ähnlicher
Weise wie die halben Stifte 6 weisen das Grundelement 2a sowie
das Aufsatzelement 2b Ausnehmungen in Form eines halben
Zylinders auf. Nach dem Zusammenfügen des Grundelements 2a und
des Aufsatzelements 2b bilden die Ausnehmungen zylinderförmige Öffnungen,
in welche die Druckfedern 5 teilweise anordenbar sind.
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Wie
die Gurtführung 2 besteht
auch das Stellelement 3 aus einem Grundelement 3a und
einem Aufsatzelement 3b. Das Grundelement 3a weist ebenfalls
Rastnasen 8a auf, mittels welcher das Aufsatzelement 3b mit
dem Grundelement 3a verrastet werden kann. Die Rastnasen 8a greifen
hierzu in entsprechend ausgebildete Öffnungen 8b des Aufsatzelements 3b ein.
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Ebenso
wie bei dem Grundelement 2a sowie dem Aufsatzelement 2b der
Gurtführung 2 sind
beim Grundelement 3a und beim Aufsatzelement 3b des Stellelements 3 Ausnehmungen
in Form eines halben Zylinders ausgebildet, welche nach dem Zusammenfügen des
Grundelements 3a und des Aufsatzelements 3b zylinderförmige Öffnungen
bilden, in welche die Druckfedern 5 teilweise anordenbar
sind. Durch die zylinderförmigen Öffnungen
sind die Druckfedern 5 fixiert.
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Des
Weiteren weisen das Grundelement 3a sowie das Aufsatzelement 3b des
Stellelements 3 weitere Ausnehmungen in Form eines halben
Zylinders auf, welche ebenfalls nach dem Zusammenfügen des
Grundelements 3a und des Aufsatzelements 3b zylinderförmige Öffnungen
bilden. Durch diese zylinderförmigen Öffnungen
erstrecken sich nach dem Zusammenfügen des Grundelements 2a und
des Aufsatzelements 2b der Gurtführung 2 sowie des Grundelements 3a und
des Aufsatzelements 3b des Stellelements 3 die
Stifte 6 der Gurtführung 2.
Hierdurch ist das Stellelement 3 verschiebbar mit der Gurtführung 2 verbunden.