DE102007027994A1 - Seitenfaltenbeutel - Google Patents
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Abstract
Ein Seitenfaltenbeutel (1) aus zumindest auf einer beutelinnenseitig liegenden Schicht schweiß- oder siegelbarer Folie mit zwei einander gegenüberliegenden Hauptwänden (2, 3) und zwei zwischenliegenden Seitenfaltenwänden (4, 5), die jeweils mit Fortsetzungen in einen Boden (9) übergehen und dort in der Weise durch zumindest eine Bodennaht (10) verbunden sind, daß die Seitenfaltenwände (4, 5) beiderseits einer Faltkante (13, 14) flach mit der jeweils benachbarten Hauptwand (2, 3) und daß im übrigen die Hauptwände (2, 3) miteinander verbunden sind, werden bei einstückig zwischen Hauptwand und Boden durchlaufender Folie zur Verbesserung der Bodenkontur und der Standfestigkeit so ausgestaltet, daß der Boden (9) zu den beiden Hauptwänden (2, 3) jeweils durch eine Faltnaht (11, 12) abgegrenzt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Seitenfaltenbeutel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
- Seitenfaltenbeutel mit unterseitigem Abschluß durch eine Bodennaht sind breithin gebräuchlich. In einem besonders einfachen Fall sind dabei die Hauptwände und die eingefalteten Seitenfaltenwände unterseitig durch quer verlaufenden Bodennähte verschlossen, die auf einer Linie liegen. Die dazu flach aufeinandergelegten Hauptwände und die dazwischen eingefalteten Seitenwände sind dabei schlauch- oder rohrförmig zusammenhängend, sei es, daß sie aus einer Folienbreite mit nur einer Naht, etwa an einer als Rückseite vorbestimmten Hauptwand, zusammengefügt sind oder daß sie aus Folienstreifen zusammengesetzt sind, die durch Längsnähte zwischen den Hauptwänden und den Seitenfaltenwänden verbunden sind. Dabei können auf der Linie der Bodennähte beidseitig nicht nur die beiden Faltenseiten der Seitenfaltenwände mit den benachbarten Hauptwänden zu einem unterseitigen Abschluß des Beutels verbunden sein. Es können auch die beiden Seiten jeder Seitenfaltenwand noch einmal zumindest punktuell miteinander verbunden sein, um abstehende Zipfel zu vermeiden und diese Zipfel an den Boden anzulegen. Im Bodenbereich können auch sogenannte "Diagonalnähte" vorgesehen sein, die etwa vom Ende der Falte jeder Seitenfaltenwand schräg nach außen in die Ecken des Bodenbereichs verlaufen und damit die Ausformung des Bodens konturieren oder sogar selbst den dichten Abschluß des Beutels in diesem Bereich bilden.
- Die bekannten Seitenfaltenbeutel haben allerdings aufgrund der einfachen Gestaltung des Bodens in Fortsetzung der Haupt- und Seitenfaltenwände keine klare Abgrenzung zwischen dem Boden und den Hauptwänden (und Seitenfaltenwänden). Die regelmäßig gewünschte quaderförmige Ausbildung des Seitenfaltenbeutels ergibt sich erst mit einer Befüllung und kann bei rieselfähigem oder flüssigem Füllgut, wie es üblicherweise in solchen Beuteln abgepackt wird, undefinierte Verlagerungen und Verformungen ergeben. Dies bedingt dann allerdings Unsicherheiten im Aufstellverhalten, die Standfestigkeit solcher Beutel ist oft unzulänglich. Bei Beuteln, die im Lager oder insbesondere auch in Verkaufsregalen flach gestapelt werden, kommt es darauf an, den Boden mit einer geeigneten Bedruckung versehen zu können, die flächig ausgebildet und insgesamt gut sichtbar ist. Auch in dieser Hinsicht haben herkömmliche Seitenfaltenbeutel Unzulänglichkeiten.
- Zur Abhilfe finden sich in der Praxis Seitenfaltenbeutel, die mit einem ringsrum an die Haupt- und Seitenfaltenwände angesiegelten gesonderten Bodendeckblatt abgeschlossen sind. Diese Ausführungsform erzielt zwar eine bessere Standfestigkeit und auch einen wohldefinierten Boden als Bedruckungs- und Sichtfläche, ist aber in der Herstellung sehr aufwendig und von der komplizierteren Herstellungsweise und der größeren Länge der Siegelnähte auch kritisch in Bezug auf die Dichtigkeit des Bodenabschlusses.
- Aufgabe der Erfindung ist es hiernach, einen Seitenfaltenbeutel zu schaffen, der einfach und preiswert herzustellen ist, der aber eine bessere Standfestigkeit und einen definierten Boden als Bedruckungsfläche bietet.
- Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe von einem Seitenfaltenbeutel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgehend mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weiterhin wird die Aufgabe durch ein Verfahren nach dem Anspruch 6 gelöst.
- Es hat sich in einer überraschend einfach auszuführenden Abänderung des gattungsgemäßen Seitenfaltenbeutels eine Verbesserung der Standfestigkeit und eine flache, umgrenzte Ausbildung des Bodens auch bei liegender Stapelung ergeben, indem der Boden durch Faltnähte abgegrenzt wird. Die Einarbeitung einer solchen Faltnaht braucht die Durchgängigkeit der Folie der Hauptwände zum Boden hin nicht aufzuheben, vielmehr reicht eine durch Siegeln, Schweißen oder notfalls Kleben fixierte Falte aus, mit der keine Dichtigkeitsfragen aufkommen. Auf der anderen Seite ist eine solche Faltnaht geeignet, eine kantige Anstellung der benachbarten Folienbereiche gegeneinander zu erzwingen und damit den Boden auszuformen.
- Die Faltennähte können zweckmäßig über die gesamte Breite der Hauptwände erstreckt werden, auch wenn eine Stütz- und Konturierungsfunktion dieser Faltnähte auch bereits mit Teilabschnitten zu erzielen wäre. Die Faltnähte können sich dann, wenn auch die Seitenfaltenwände mit den Hauptwänden jeweils über Siegelnähte verbunden sind, an diese Siegelnähte anstoßen und einen Rahmen für den Boden bilden.
- Ein Verfahren zur Herstellung solcher Seitenfaltenbeutel geht typischerweise von der Fertigung eines umfangsseitig geschlossenen Schlauches aus, der die Hauptwände, die Seitenfaltenwände und darüber hinaus jeweils einen Teil des Bodens enthält. Ein solcher Schlauch wird häufig zunächst "endlos" hergestellt und dann in vorgegebener Weise abgelängt. Wenn die vereinzelten Stücke dann in einem fortlaufenden Verfahren quer zur Förderrichtung gedreht werden, können Bodennähte vorteilhaft in Förderrichtung verlaufend angebracht werden. Ebenso können kopfseitige Gestaltungen des Beutels, etwa mit Einarbeitung von Wiederverschlüssen, parallel in fortlaufenden Arbeitsgängen vorgesehen werden.
- Dabei kann problemlos auch noch eine bodenseitige Bearbeitung unter Einschluß der erfindungsgemäß vorgesehenen Faltennähte erfolgen, die vorzugsweise parallel zu der die Hauptwände verbindenden Bodennaht verlaufen. Die Faltnähte können in der Weise eingebracht werden, daß der Bodenbereich mit Hilfe eines passenden Werkzeugs abwechselnd an die eine und dann an die andere der beiden Hauptwände flach angelegt wird, um die Faltlinie in Form einer Naht jeweils zu fixieren. Die Faltnähte können aber auch mit einem Innenwerkzeug geformt werden, welches in den Beutel eingreift und den Umriß des Bodens ausformt.
- Zweckmäßig wird die Bodennaht durch Siegeln, Schweißen oder Kleben flach an den Boden angeheftet oder angeklebt, damit sie nicht flossenartig nach unten vorsteht. Das Anheften kann ggf. auch auf Teilbereiche beschränkt sein, die für eine entsprechende Fixierung ausreichen.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine Seitenansicht eines Seitenfaltenbeutels gemäß der Erfindung, und -
2 eine Frontansicht des Seitenfaltenbeutels nach1 mit vorderseitig angeklapptem Boden. - Der in der Zeichnung insgesamt mit
1 bezeichnete Seitenfaltenbeutel umfaßt zwei Hauptwände2 ,3 , eine sichtbare Seitenfaltenwand4 und eine in1 verdeckte rückseitige Seitenfaltenwand5 , die allesamt durch Längsnähte miteinander verbunden sind, welche auch gleichzeitig einer Konturierung und Aussteifung der in1 dargestellten quaderförmigen Füllstellung dienen. So sind Längsnähte6 ,7 in1 zwischen der Seitenfaltenwand4 und den benachbarten Hauptwänden2 und3 zu sehen, darüber hinaus ist in2 eine Längsnaht8 zwischen der Hauptwand2 und der benachbarten Seitenfaltenwand5 zu erkennen. Ein Boden9 wird durch überstehende Fortsetzungen der Hauptwände2 ,3 und der Seitenfaltenwände4 ,5 gebildet und im vorliegenden Fall durch eine einzige durchgehende Bodennaht10 abgeschlossen, in der in einem mittleren Bereich die Fortsetzungen der Hauptwände2 ,3 miteinander versiegelt sind, während zu beiden Seiten hin im Einfaltungsbereich der Seitenfaltenwände4 ,5 die flach an den Hauptwänden anliegenden eingefalteten Seitenfaltenwände in deren Anlagebereichen mit den Hauptwänden versiegelt sind, so daß sich von daher ein durchgehender dichter Boden-Abschluß des Seitenfaltenbeutels1 ergibt. Die Bodennaht10 kann aber auch noch die Hälften der Seitenfaltenwände4 ,5 untereinander durch Verschweißen oder Versiegeln zusammenfassen, um diese zusammenzuhalten und nicht zipfelförmig vorstehen zu lassen. Dies ist auch dann aufgrund besonderer Vorkehrungen möglich, wenn die Folie, aus der der Seitenfaltenbeutel hergestellt ist, nur jeweils innenseitig siegelbar ist. Die häufige Verwendung eines Polyolyphins für eine Innenschicht, etwa eines Polyethylens, kombiniert mit einer Polyester-Außenschicht, steht einer direkten Versiegelung der Seitenfalten-Unterkanten entgegen, da hier die Polyesterseiten aufeinander liegen. Werden allerdings Teilbereiche innerhalb der Naht aus den Seitenfaltenwänden ausgeklinkt, dann kommen hier die Innenseiten der Hauptwände2 ,3 zur direkten Anlage aneinander und lassen sich versiegeln. Dies bindet die Unterkanten der Seitenfalten ein und schafft eine durchgehende Bodennaht10 . - Die Bodennaht
10 könnte bei üblicher Ausbildung nach Art einer "Flossennaht" nach unten vorstehen, was gegebenenfalls für die angestrebte Ausbildung des Seitenfaltenbeutels mit einer Bodenfläche unerwünscht ist. In der besonders häufigen Ausgestaltung eines solchen Beutels mit Folien, die jeweils nur an der innenliegenden Schicht miteinander zu versiegeln sind, läßt sich die in1 dargestellte Flachlegung der Bodennaht10 nicht einfach durch Siegeln erzielen. Hier sind Verklebungen bevorzugt, die die Bodennaht10 flach an den Boden9 anlegen, die aber nicht durchgängig zu sein brauchen sondern punktuell oder bereichsweise anheften. - Der vorbeschriebene Beutel erhält eine entscheidend verbesserte Standfestigkeit und eine definierte flächige Bodenausbildung mit Hilfe von Faltnähten
11 ,12 , die durch Siegeln anhand der siegelbaren Innenschichten der Folie der Hauptwände2 ,3 eingearbeitet werden können, ohne daß die Folie an dieser Stelle angestückelt oder geschnitten werden müßte. Indem der Übergang der Folie der Hauptwände2 ,3 in den Boden9 mit einer sich fortsetzenden Folie erfolgt, die nur in den Faltnähten11 ,12 streifenförmig aufeinandergefaltet und zusammengesiegelt ist, bleibt die Abdichtung des Beutels im diesem Bereich unbeeinträchtigt. Die Faltnähte11 ,12 bilden eine rahmen- bzw. leistenförmige Konturierung des Bodens in Abgrenzung zu den Hauptwänden2 ,3 . Dies verbessert die Standfestigkeit des Seitenfaltenbeutels, auf den Boden aufgestellt, erheblich und liefert eine wohldefinierte Druckfläche für Informationen und Identifikationen zum Beutel, wenn dieser flach liegend gestapelt nur mit seinem Boden sichtbar ist. - Während herkömmliche leere Seitenfaltenbeutel mit einer Bodennaht üblicherweise bei durchgehend eingefalteten Seitenfaltenwänden und mit einem nach unten flach bis zur Bodennaht zusammengelegt werden, wird der Boden
9 hier vorzugsweise gemäß2 nach Art einer Platte insgesamt an eine der Hauptwände, hier die Hauptwand2 , angeklappt. Dies führt dann im Bodenbereich zu einer mehrlagigen Ausbildung, die aber in den meisten Fällen durchaus insoweit vorteilhaft ist, als der Kopfbereich solcher Beutel mit Wiederverschlüssen u. dgl. auch einen stärkeren Aufbau erhält. Insofern ist der Versand solcher Beutel in der flachen Stapelung vergleichmäßig. Die flache Konfiguration gemäß2 mit angeklapptem Boden9 führt auch unterhalb des Bodens zu sauberen Faltungen. So lassen sich die Seitenfaltenwände4 oder5 , von deren Faltlinien13 ,14 im Bereich der Hauptwände2 ausgehend im Bodenbereich längs Diagonalfaltungen15 ,16 ,17 ,18 flach falten, wobei diese Diagonalfaltungen auch schon bei herkömmlichen Beuteln als Siegelnähte zwischen den Seitenfaltenwänden und den Hauptwänden zu finden sind und insofern auch hier zweckmäßig übernommen werden können. - Der erfindungsgemäße Seitenfaltenbeutel läßt sich mit herkömmlichen Techniken und auf herkömmlichen Fertigungsanlagen in einer Ausgestaltung mit Faltnähten relativ einfach fertigen, führt aber dann zu überraschenden Vorteilen in Bezug auf das Standverhalten wie auch in Bezug auf die Präsentation des Bodens als Druckfläche für die liegende Lagerung.
Claims (10)
- Seitenfaltenbeutel (
1 ) aus zumindest auf einer beutelinnenseitig liegenden Schicht schweiß- oder siegelbarer Folie mit zwei einander gegenüberliegenden Hauptwänden (2 ,3 ) und zwei zwischenliegenden Seitenfaltenwänden (4 ,5 ), die jeweils mit Fortsetzungen in einen Boden (9 ) übergehen und dort in der Weise durch zumindest eine Bodennaht (10 ) verbunden sind, daß die Seitenfaltenwände (4 ,5 ) beiderseits einer Faltkante (13 ,14 ) flach mit der jeweils benachbarten Hauptwand (2 ,3 ) und daß im übrigen die Hauptwände (2 ,3 ) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (9 ) zu den beiden Hauptwänden (2 ,3 ) jeweils durch eine Faltnaht (11 ,12 ) abgegrenzt ist. - Seitenfaltenbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Faltnähte (
11 ,12 ) sich über die gesamte Breite der Hauptwände (2 ,3 ) erstrecken. - Seitenfaltenbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptwände (
2 ,3 ) und die Seitenfaltenwände (4 ,5 ) durch Siegelnähte (6 ,7 ,8 ) voneinander abgegrenzt sind. - Seitenfaltenbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fortsetzungen der Hauptwände (
2 ,3 ) und der Seitenfaltenwände (4 ,5 ) durch Diagonalnähte (Faltlinien15 ,16 ,17 ,18 ) miteinander verbunden sind. - Seitenfaltenbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodennaht (
10 ) zumindest bereichsweise flach zu einer Seite an den Boden (9 ) angeheftet ist. - Verfahren zur Herstellung eines Seitenfaltenbeutels (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem ein umfangsseitig geschlossener Schlauch mit Hauptwänden (2 ,3 ) und Seitenfaltenwänden (4 ,5 ) und deren bodenseitigen Fortsetzungen durch zumindest eine Bodennaht (10 ) geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Hauptwänden (2 ,3 ) und dem Boden (9 ) jeweils eine Faltnaht (11 ,12 ) angebracht wird. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltnähte (
11 ,12 ) bei abwechselnd an eine der Hauptwände (2 ,3 ) angelegtem Boden (9 ) eingebracht werden. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltnähte (
11 ,12 ) nach Eingriff eines den Boden formenden Innenwerkzeugs eingebracht werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodennaht (
10 ) flach zu einer Seite an den Boden (9 ) angeklebt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenfaltenbeutel (
1 ) mit flach zu einer Seite angeklapptem Boden (9 ) abgestapelt wird.
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R120 | Application withdrawn or ip right abandoned |
Effective date: 20140327 |