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Die
Erfindung betrifft eine Sitzhöhenverstellung für
einen Bürostuhl, mit einer in einem Standrohr angeordneten
Hubvorrichtung, auf deren oberen Ende ein Anbauteil lagert, insbesondere
eine Stuhlmechanik, ein Sitzträger oder dergleichen. Darüber betrifft
die Erfindung einen Bürostuhl mit einer solchen Sitzhöhenverstellung.
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Sitzhöhenverstellungen
von Bürostühlen sind in vielfältiger
Ausgestaltung bekannt. Als Hubvorrichtungen werden dabei insbesondere
Gasfedern verwendet, die in einem Standrohr angeordnet sind. Das
Standrohr ist dabei zumeist mit dem Fußkreuz des Stuhles
verbunden. Das obere Ende der Gasfeder ist als Konus ausgebildet
und trägt die Stuhlmechanik mit Sitz, Rückenlehne,
Armlehnen etc.
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Oft
sind Gasfeder und Standrohr von einer aus mehreren Teleskoprohren
gebildeten Stuhlsäule umschlossen, so daß ein
Berühren von Gasfeder und Standrohr von außen
nicht möglich ist. Liegen jedoch Gasfeder und Standrohr
frei, so wie dies besonders bei modernen Bürostühlen
aus gestalterischen Gründen der Fall ist, dann besteht
die Gefahr, daß sich ein Benutzer des Stuhles, oder aber
eine dritte Person, beispielsweise ein am Stuhl spielendes Kind,
aufgrund der offen zugänglichen, sich bewegenden Bauteile
verletzt. Insbesondere besteht die Gefahr, daß bei einer
Belastung des Stuhles eine Klemm-, Quetsch- bzw. Scherstelle zwischen
der Stuhlmechanik und dem Standrohr entsteht.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine solche Klemm-, Quetsch-
bzw. Scherstelle zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Sitzhöhenverstellung nach Anspruch
1 bzw. durch einen Bürostuhl mit einer solchen Sitzhöhenverstellung
gelöst. Danach ist es vorgesehen, daß an dem Anbauteil und/oder
an dem Standrohr ein Klemmschutzelement angeordnet ist, das einen
von außen zugänglichen Zwischenraum zwischen dem
Anbauteil und dem Standrohr in einer Art und Weise verringert, die die
Ausbildung einer Klemm-, Quetsch- bzw. Scherstelle (nachfolgend
kurz „Klemmstelle") zwischen dem Anbauteil und dem Standrohr
unmöglich macht. Damit wird eine besonders sichere Höhenverstellung geschaffen.
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Eine
grundlegende Idee der Erfindung besteht in der Verwendung eines
Klemmschutzelements zur Verringerung des Abstandes von in Höhenverstellrichtung
beabstandeten, benachbarten Flächen. Von Vorteil ist, daß hierzu
an der ursprünglichen Stuhlkonstruktion keine Änderungen
vorgenommen werden müssen. Die Erfindung ist daher besonders
einfach und preiswert bei sämtlichen neuproduzierten Bürostühlen
realisierbar. Aber auch ein Nachrüsten aller bereits bestehenden
Bürostühle mit einem Klemmschutzelement gemäß der
vorliegenden Erfindung ist möglich.
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Vorteilhafte
Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Klemmschutzelement an der Unterseite
des Anbauteils und/oder an dem oberen Ende des Standrohres angeordnet
ist. Dadurch wird der vertikale Abstand zwischen der Unterseite
des Anbauteils und dem oberen Ende des Standrohres verkleinert,
und zwar ohne daß hierzu die Baubreite der Höhenverstellung vergrößert
wird.
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Die
Anordnung des Klemmschutzelements an der Unterseite des Anbauteils
und/oder an dem oberen Ende des Standrohres erfolgt vorzugsweise durch
Ausbildung einer mechanischen Verbindung. Besonders vorteilhaft
ist es dabei, wenn das Klemmschutzelement mit dem Anbauteil und/oder
dem Standrohr einstückig verbunden ist. So können
das Anbauteil bzw. das Standrohr besonders einfach und damit preiswert
hergestellt werden, beispielsweise in einem gemeinsamen Herstellungsschritt
mit Hilfe eines Kunststoffdruckgußverfahrens. Alternativ
dazu kann das Klemmschutzelement aber auch als separates Bauteil
ausgeführt sein. Dies ist insbesondere für die
Nachrüstung von bereits bestehenden Bürostühlen
wichtig. Eine feste mechanische Verbindung zwischen dem Klemmschutzelement
und dem Anbauteil bzw. dem Standrohr ist dabei für die
Funktion der Erfindung nicht zwingend erforderlich, verbessert jedoch
das Betriebsverhalten des Klemmschutzelements und verhindert unerwartete
Verhaltensweisen des Klemmschutzelements, wie beispielsweise ein vertikales
Verrutschen oder dergleichen, die im Einzelfall zu einer Beeinträchtigung
der Sicherheitsfunktion führen können.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn ein von außen zugänglicher
Zwischenraum zwischen dem Klemmschutzelement einerseits und einer
in Höhenverstellrichtung beabstandeten, benachbarten Fläche
andererseits in jeder Position der Höhenverstellung entweder
höchstens 8 mm oder mindestens 25 mm beträgt.
Damit werden die Sicherheitsanforderungen der Norm DIN EN
1335-2:2000 erfüllt. Für die Erfindung
wesentlich ist dabei, daß der Abstand höchstens
8 mm beträgt, wenn Klemmschutzelement und benachbarte Fläche
einen konstruktionsbedingt kleinstmöglichen Abstand zueinander
aufweisen, wie dies in der niedrigsten Sitzposition der Fall ist.
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Bei
der genannten „benachbarten Fläche" kann es sich – je
nachdem, wo das Klemmschutzelement angeordnet ist – sowohl
um die gegenüberliegende Fläche des Anbauteils
als auch um die gegenüberliegende Fläche des Standrohres
handeln. In dem Fall, daß sowohl Anbauteil, als auch Standrohr mit
einem Klemmschutzelement versehen sind, handelt es sich bei der „benachbarten
Fläche" um die gegenüberliegende Fläche
des weiteren Klemmschutzelements.
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Als
ganz besonders vorteilhaft hat sich eine Ausführungsform
der Erfindung erwiesen, bei der das Klemmschutzelement einen sich
in Höhenverstellrichtung (Vertikalrichtung) verändernden
Querschnitt aufweist. Dadurch kann ein sich unbeabsichtigt in der
Nähe des Höhenverstellmechanismus befindlicher
Körperteil eines Benutzers, beispielsweise ein Finger,
selbsttätig aus der Klemmstelle herausgeführt
werden, ohne daß es zu einer Verletzung kommt. Dies ist
dann besonders gut möglich, wenn sich das Klemmschutzelement
in Richtung einer in Höhenverstellrichtung beabstandeten, „benachbarten
Fläche" (siehe oben) verjüngt.
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Als
besonders geeignet hat sich dabei eine Anordnung des Klemmschutzelements
an dem oberen Ende des Standrohres erwiesen, wobei sich der Querschnitt
des Klemmschutzelements in Richtung des Anbauteils verjüngt.
Da bei einer Belastung des Stuhles durch einen Benutzer ein Verfahren
des beweglichen Anbauteils nach unten in Richtung auf das ortsfeste
Standrohr zu erfolgt, wird durch diese Anordnung des Klemmschutzelements
erreicht, daß das Körperteil, beispielsweise ein
Finger, von oben auf die Schräge des Klemmschutzelements
gedrückt und somit besonders sicher aus dem Zwischenraum hinausgeführt
wird.
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Um
die beschriebene Sicherheit in möglichst vielen verschiedenen
Gefahrensituationen zu gewährleisten, ist es in einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß das Klemmschutzelement
die Hubvorrichtung zumindest teilweise, vorzugsweise aber vollständig,
umgreift. So kann das Körperteil, beispielsweise ein Finger, unabhängig
von der Richtung, von der aus es in die Klemmstelle eingreift, sicher
aus dem Zwischenraum hinausgeführt werden.
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Die
oben genannten Eigenschaften lassen sich besonders einfach mit einem
Klemmschutzelement verwirklichen, welches die Form eines Hohlzylinders,
insbesondere eines Kreiszylinders, mit gleichbleibendem Innendurchmesser
und sich gleichmäßig verjüngendem Außendurchmesser
aufweist. Hierdurch ergibt sich eine Schräge der Außenwand
des Klemmschutzelements, die insbesondere bei Werten zwischen 50° und
70° zur Horizontalen zu sehr guten Ergebnissen beim selbsttätigen
Herausführen eines Körperteils, beispielsweise
eines Fingers, aus der Gefahrenstelle führt.
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Der
beschriebene Hohlzylinder weist eine ringförmige Fläche
auf, die auf eine in Höhenverstellrichtung beabstandete, „benachbarte
Fläche" (siehe oben) zuweist. Die Breite dieses Ringes
beträgt vorzugsweise maximal 5 mm. Ganz besonders vorteilhaft
ist es, wenn die Breite des Ringes maximal 3 mm beträgt.
Damit wird sichergestellt, daß ein Körperteil, beispielsweise
ein Finger, im Fall eines Falles sicher auf die oben genannte Schräge
gelangt und aus dem Zwischenraum hinausgeführt wird.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 einen
Bürostuhl mit einer Sitzhöhenverstellung,
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2 eine
Detailansicht einer Sitzhöhenverstellung nach dem Stand
der Technik in einer ersten Verstellposition,
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3 eine
Detailansicht einer Sitzhöhenverstellung nach dem Stand
der Technik in einer zweiten Verstellposition,
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4 eine
Detailansicht einer erfindungsgemäßen Sitzhöhenverstellung
in einer ersten Verstellposition,
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5 eine
Detailansicht einer erfindungsgemäßen Sitzhöhenverstellung
in einer zweiten Verstellposition,
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6 eine
Seitenansicht des erfindungsgemäßen Klemmschutzelements,
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7 eine
perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen
Klemmschutzelements.
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Sämtliche
Figuren zeigen die Erfindung lediglich schematisch und mit ihren
wesentlichen Bestandteilen.
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Ein
Bürostuhl 1 mit einer (stark vergrößerten) Sitzhöhenverstellung 2 ist
schematisch in 1 dargestellt.
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Als
Hubvorrichtung der Sitzhöhenverstellung 2 wird
eine Gasfeder 3 verwendet, die in einem Standrohr 4 angeordnet
sind. Das Standrohr 4 ist mit einem Fußkreuz 5 des
Bürostuhles 1 verbunden. Das obere Ende 6 der
Gasfeder 3 ist als Konus ausgebildet und trägt
die Stuhlmechanik 7 mit Sitz 8 und Rückenlehne 9.
Mit Hilfe der Gasfeder 3 ist die Sitzhöhe des
Bürostuhles 1 stufenlos in Höhenverstellrichtung 10 einstellbar.
Gasfeder 3 und Standrohr 4 liegen frei, sind also
nicht von einer Stuhlsäule umschlossen.
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Wie
in den 2 und 3 dargestellt, besteht bei aus
dem Stand der Technik bekannten Höhenverstellungen 2 die
Gefahr, daß sich ein Benutzer des Bürostuhles 1,
oder aber eine dritte Person, beispielsweise ein am Stuhl spielendes
Kind, aufgrund der offen zugänglichen, sich bewegenden
Bauteile verletzt. Insbesondere besteht die Gefahr, daß bei
einer Belastung des Bürostuhles 1 eine Klemm-, Quetsch-
bzw. Scherstelle 11 zwischen der Stuhlmechanik 7 und
dem Standrohr 4 entsteht. Während in 2 eine
Situation dargestellt ist, in welcher der Bürostuhl 1 nicht
belastet ist, und die Gefahr einer solchen Klemmstelle 11 nicht
besteht, zeigt 3 den Bürostuhl 1 in
einem belasteten Zustand, in dem sich zwischen der Unterseite 12 der
Stuhlmechanik 7 und dem oberen Ende 13 des Standrohres 4 bereits
eine Klemmstelle 11 ausgebildet hat.
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In
den 4 und 5 ist nun eine erfindungsgemäße
Sitzhöhenverstellung 22 dargestellt, ebenfalls
einmal im unbelasteten Zustand und einmal im belasteten Zustand.
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An
dem oberen Ende 33 des Standrohres 24 ist ein
mit diesem einstückig verbundenes Klemmschutzelement 40 angeordnet,
das den von außen zugänglichen Zwischenraum 31 zwischen
der Unterseite 32 der Stuhlmechanik 27 und dem
oberen Ende 33 des Standrohres 24 in einer Art
und Weise verringert, die die Ausbildung einer Klemm-, Quetsch-
bzw. Scherstelle zwischen der Stuhlmechanik 27 und dem Standrohr 24 unmöglich
macht. Hierzu verkleinert das Klemmschutzelement 40 den
vertikalen Abstand zwischen der Unterseite 32 der Stuhlmechanik 27 und
dem oberen Ende 33 des Standrohres 24 in einer weiter
unten ausführlich beschriebenen Art und Weise.
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Durch
die Ausführung als hohler Kreiszylinder mit gleichbleibendem
Innendurchmesser 34 und sich gleichmäßig
verjüngendem Außendurchmesser 35, 36 mit
einer Außenwandschräge von 60°, vgl. 6 und 7,
wird ein Körperteil, beispielsweise ein Finger, welches
sich in dem Zwischenraum 31 befindet, bei einem Bewegen
des Sitzes 8 in Richtung auf das Standrohr 24 selbsttätig
aus der Gefahrenstelle herausgeführt. Die Breite 37 des
auf die Unterseite 32 der Stuhlmechanik 27 zu
weisenden oberen Rings 38 des Klemmschutzelements 40 beträgt
3 mm. Zugleich umschließt das Klemmschutzelement 40 die
Gasfeder 23 vollständig nach Art eines Ringes,
wodurch erreicht wird, daß das Körperteil, beispielsweise
ein Finger, unabhängig von der Richtung, von der aus es
in den Zwischenraum 31 eingreift, sicher aus dem Zwischenraum 31 hinausgeführt
wird.
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Der
Außendurchmesser 35 des Klemmschutzelements 40 an
dessen Unterseite 39 stimmt im wesentlichen mit dem Außendurchmesser
des Standrohres 24 überein, so daß das
Klemmschutzelement 40 nicht aufbaut. Die Abmessungen des Klemmschutzelements 40 ergeben
sich im übrigen aus den Zeichnungen, wobei die Maße
in Millimeter angegeben sind. Die Abmessungen sind als Beispiele
zu verstehen, beschreiben aber dennoch eine besonders bevorzugte
und vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung, bei der
ein besonders sicheres Herausführen aus dem Gefahrenbereich
möglich ist. Zugleich kann ein Klemmschutzelement 40 mit
diesen Abmessungen mit einer Vielzahl verschiedener Gasfedertypen
eingesetzt werden.
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Mit
der erfindungsgemäßen Höhenverstellung 22 werden
die Sicherheitsanforderungen der Norm DIN EN 1335-2:2000 erfüllt.
Insbesondere wird gewährleistet, daß der zugängliche
Zwischenraum 31 zwischen dem Klemmschutzelement 40 einerseits und
der in Höhenverstellrichtung 30 beabstandeten, benachbarten
Unterseite 32 der Stuhlmechanik 27 andererseits
in jeder Position der Höhenverstellung 22, insbesondere
in der in 5 dargestellten Position, entweder
höchstens 8 mm oder mindestens 25 mm beträgt.
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Alle
in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der
Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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- 1
- Bürostuhl
- 2
- Sitzhöhenverstellung
- 3
- Gasfeder
- 4
- Standrohr
- 5
- Fußkreuz
- 6
- oberes
Ende der Gasfeder
- 7
- Stuhlmechanik
- 8
- Sitz
- 9
- Rückenlehne
- 10
- Höhenverstellrichtung
- 11
- Klemmstelle
- 12
- Unterseite
der Stuhlmechanik
- 13
- oberes
Ende des Standrohres
- 21
- Bürostuhl
- 22
- Sitzhöhenverstellung
- 23
- Gasfeder
- 24
- Standrohr
- 25
- (frei)
- 26
- oberes
Ende der Gasfeder
- 27
- Stuhlmechanik
- 28
- Sitz
- 29
- Rückenlehne
- 30
- Höhenverstellrichtung
- 31
- Zwischenraum
- 32
- Unterseite
der Stuhlmechanik
- 33
- oberes
Ende des Standrohres
- 34
- Innendurchmesser
- 35
- Außendurchmesser
(unten)
- 36
- Außendurchmesser
(oben)
- 37
- Ringbreite
- 38
- Ring
- 39
- Unterseite
des Klemmschutzelements
- 40
- Klemmschutzelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN EN 1335-2:2000 [0010]
- - DIN EN 1335-2:2000 [0033]