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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft eine Dampfturbinen-Systemausführung zur Verwendung in Verbindung
mit Hybridverbundstoffschaufeln (Laufschaufeln) in der(n) letzten
Stufe(n) einer Dampfturbine, typischerweise einem Niederdruck-(LP)-Dampfturbinenabschnitt.
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Dampfturbinen-Laufschaufeln
arbeiten in einer Umgebung, wo sie hohen Zentrifugallasten und Schwingungsspannungen
ausgesetzt sind. Schwingungsspannungen nehmen zu, wenn die Laufschaufel-Eigenfrequenzen
mit Betriebsdrehzahl- oder anderen Vorbeilauf-Frequenzen (stromaufwärts liegender
Schaufel- oder Leitschaufelanzahl oder mit anderen größeren umdrehungsabhängigen Merkmalen)
in Resonanz kommen. Das Ausmaß von
Schwingungsspannungen, wenn eine Laufschaufel in Resonanz schwingt,
ist proportional zu dem in dem System vorhandenen Dämpfungsbetrag
(die Dämpfung
besteht aus Material-, aerodynamischen und mechanischen Komponenten
sowie dem Schwingungsanregungspegel). Für zusammenhängend verbundene Laufschaufeln
ist die Schwingungsfrequenz eine Funktion des gesamten Systems von
Laufschaufeln in einer Reihe und nicht notwendigerweise die von
einzelnen Laufschaufeln in der Reihe.
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Ferner
sind, für
Turbinenschaufeln oder Laufschaufeln, die Zentrifugallasten eine
Funktion der Betriebsdrehzahl, der Masse der Laufschaufel und des
Radius von der Maschinenmittellinie, wo sich diese Masse befindet.
Sobald die Masse der Laufschaufel zunimmt, muss die physikalische
Fläche oder
Querschnittsfläche
bei niedrigeren radialen Höhen
zunehmen, um die Masse darüber
tragen zu können,
ohne die zulässigen
Spannungen für
das gegebene Material zu überschreiten.
Dieser zunehmende Querschnittsfläche
der Laufschaufel bei niedrigeren Spannen trägt zu übermäßiger Strömungsblockierung an dem Fuß und somit
zu einer niedrigeren Leistung bei. Das Gewicht der Laufschaufel
trägt zu
höheren
Scheibenspannungen und somit zu möglicherweise reduzierter Zuverlässigkeit
bei.
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Mehrere
frühere
US Patente/Anmeldungen betreffen so genannte "hybride" Schaufelblattkonstruktionen, in welchen
das Gewicht des Blattes reduziert wird, indem das Blatt als eine
Kombination aus einem Metall und Polymerfüllmaterial aufgebaut wird.
Insbesondere werden eine oder mehrere Taschen in dem Schaufelblattanteil
ausgebildet und mit dem Polymerfüllmaterial
ausgefüllt.
Diese früheren Patente/Anmeldungen
umfassen die US Patente Nr. 6 854 959; 6 364 616; 6 139 278; 6 042
338; 5 931 641 und 5 720 597; die Anmeldung Ser. Nr. 10/900 222,
eingereicht am 28. Juni 2004 und die Anmeldung Ser. Nr. 10 913 407,
eingereicht am 7. August 2004; deren Offenbarungen jeweils hierin
durch diese Bezugnahme beinhaltet sind.
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Ein
weiteres Problem bezüglich
der Verwendung von Hybrid-Dampfturbinen-Laufschaufeln
betrifft jedoch die Kosten als eine Funktion von Temperaturen, denen
derartige Laufschaufeln während
des Einsatzes unterliegen. In einer doppelflutigen Dampfturbine
liegt beispielsweise eine erhebliche Ventilationsverlusterhitzung
("windage heating") der Schaufelblattspitze
der letzten Stufe während
Teillast- und Volldrehzahl bedingungen vor. Der Stutzenbereich hinter
den Laufschaufeln besitzt ein Wassersprühsystem, um den Abdampfstrom
zu dem Kondensator zu kühlen.
Diesbezüglich
werden in einer typischen Ausführung
die Wasserstrahlen nicht zum Kühlen
der Schaufel sondern zum Kühlen
des Abdampfes verwendet, um die Abdampfgehäusedichtung innerhalb ihrer
Materialtemperaturgrenzen zu halten. Typischerweise ist dieses eine
Urethandichtung zwischen dem Niederdruckstutzen und der Kondensatoröffnung.
Selbst während
des Betriebs der Wasserstrahlen wandert die Kühlströmung nicht zu dem erhitzten
Bereich in der Nähe
der Laufschaufelspitzen und somit ist die Kühlung der Laufschaufelspitzen
minimal. Die Laufschaufelspitzen können während dieses Zustandes bis
zu 260°C
(500°F)
erreichen, während
die Laufschaufeltemperaturen während
des Normalbetriebs nur etwa 66°C
(150°F)
erreichen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung erweitert das Hybridschaufelkonzept durch Schaffung eines
Dampfturbinensystems, das zur Verwendung mit Hybrid-Niederdruckschaufeln
in der(n) letzte(n) Stufe(n) ausgelegt ist. Insbesondere schafft
die vorliegende Erfindung ein System, das den Schaufelspitzenbereich
während niedriger
VAN-Ventilationsverlustbedienungen kühlt, wodurch die Ergebnisse
der vorteilhaften Ausführung und
des Wirkungsgrades der Verwendung von Hybridschaufeln realisiert
werden können.
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Somit
kann die Erfindung in einer Axialströmungsdampfturbine verkörpert werden,
welche enthält:
einen Rotor; eine letzte Stufe mit einer Zwischenwand, die einen
inneren Ring, einen äußeren Ring
und mehrere sich dazwischen erstreckende Leitschaufeln aufweist,
und mit einer Reihe von Schaufeln, die an dem Rotor stromabwärts von
der Zwischenwand zur Rota tion in Bezug auf die Zwischenwand der
letzten Stufe befestigt sind; und wenigstens eine Einspritzanordnung
zum Einspritzen von Kühlmedien
auf eine Nahumgebung der letzten Stufe.
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Die
Erfindung kann auch in einem Verfahren zum Kühlen der letzten Stufe einer
Axialströmungsdampfturbine
verkörpert
sein, welche einen Rotor enthält,
wobei die letzte Stufe eine Zwischenwand mit einem inneren Ring,
einem äußeren Ring
und mehreren sich dazwischen erstreckenden Leitschaufeln und eine
Reihe von Schaufeln enthält,
die an dem Rotor stromabwärts
von der Zwischenwand zur Rotation in Bezug auf die Zwischenwand
der letzten Stufe befestigt sind; wobei das Verfahren den Schritt
aufweist: Einspritzen von Kühlmedien
auf eine Nahumgebung der letzten Stufe.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung einer doppelflutigen Niederdruckturbine;
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2 ist
eine schematische Darstellung einer teilweise fertiggestellten Hybridlaufschaufel;
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3 ist
eine schematische Seitenaufrissansicht eines Turbinenrades mit mehreren
darauf montierten Turbinenlaufschaufeln;
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4 ist
eine Querschnittsansicht einer Hybridlaufschaufel;
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5 ist
eine schematische Darstellung eines Hybridschaufelsystems, das eine
Dampf- oder Wassereinspritzung und/oder Wasserstrahlen in einer
Beispielsausführungsform
der Erfindung enthält;
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6 ist
eine schematische Aufrissansicht von Dampfeinspritzung durch die
vordere Außenseitenwand
der Leitschaufeln gemäß einer
Beispielausführungsform
der Erfindung;
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7 ist
eine schematische Seitenaufrissansicht, die eine Dampf- oder Wassereinspritzungsströmungskreislauf
in einer Beispielausführungsform der
Erfindung darstellt; und
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8 ist
eine schematische Darstellung einer Dampf- oder Wassereinspritzungs/Feuchtigkeitsentzugs-Anordnung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 ist
eine schematische Darstellung einer doppelflutigen Niederdruckturbine 10 mit
einem Turbinengehäuse 12,
Rotor 14 und mehreren in zwei bei 16 und 18 dargestellten
Turbinenabschnitten dargestellten Scheiben. Die in Punktlinien eingekreisten Bereiche 20, 22 stellen
die radial äußersten
Bereiche der Schaufelblätter
der letzten Stufen dar, bei denen es sich gezeigt hat, dass sie
während
Teillastbedingungen der stärksten
Ventilationsverlusterhitzung unterliegen. Somit werden in Beispielausführungsformen
der Erfindung Dampf- oder Wassereinspritzung, Dampfentzug, und/oder
Wasserstrahlen verwendet, um die Leitschaufeln und/oder Schaufeln
der letzten Stufe(n) zu kühlen,
so dass die Vorteile von Hybridlaufschaufeln für (eine) derartige Stufe(n)
realisiert werden können.
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2 stellt
schematisch einen Beispielaufbau einer Hybrid-Dampfturbinenlaufschaufel 24 dar. Die
Dampfturbinen-Lauf schaufel enthält
einen Schaftanteil 26 und einen Blattanteil 28.
Der Blattanteil weist einen Betriebstemperaturbereich, eine Auslegungsdrehzahl,
einen an dem Schaftanteil angebrachten Schaufelblattfuß, eine
Schaufelblattspitze und eine sich nach außen zu der Schaufelblattspitze und
nach innen zu dem Schaufelblattfuß erstreckende radiale Achse
auf. Der Schaftanteil enthält
typischerweise einen Schwalbenschwanz zur Befestigung der Schaufel
an einer Rotorscheibe (3) und eine Schaufelblattplattform,
um dazu beizutragen, den Dampfstrom radial zu halten. Der Schaufelblattanteil
besitzt eine Vorderkante und eine Hinterkante, wobei die Dampfströmungsrichtung
im Wesentlichen von der Vorderkante zu der Hinterkante verläuft. Das Schaufelblatt
besitzt auch eine Druckseite und eine (konvexe) Saugseite.
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In
dem dargestellten Beispiel sind radial innere und äußere Taschen 30, 32 auf
der Druckseite des Schaufelblattanteiles 28 getrennt durch
einen relativ breiten Steg oder eine Rippe und einen mittigen Dämpfer 36 ausgebildet.
Es können
mehr (oder weniger) Taschen in der Schaufelblattauslegung enthalten
sein. 3 stellt schematisch eine Reihe von Hybridlaufschaufeln 24 dar,
die auf einer Turbinenrotorscheiben 42 montiert sind.
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Das
Schaufelblatt enthält
einen Hauptkörper oder
Abschnitt 34, welcher im Wesentlichen aus Metall besteht.
Diesbezüglich
beinhaltet der Begriff "Metall" eine "Legierung", soll aber für die Zwecke
der Beschreibung der Erfindung hierin nicht die Bedeutung eines "metallischen Schaums" haben. In der hierin
beschriebenen Beispielausführungsform
ist der Hauptkörper
ein monolithischer metallischer Anteil, obwohl die Erfindung nicht
notwendigerweise diesbezüglich
eingeschränkt
ist. Der metallische Anteil weist eine erste Massendichte auf, und
erstreckt sich im Wesentlichen radial von dem Schaufelblattfuß zu der
Schaufelblattspitze. Die Taschen oder Aussparungen 30, 32 sind
in dem Schaufelblatt dort definiert, wo das Metall weggelassen oder
entfernt ist. Diesbezüglich
ist der Hauptkörper
oder metallische Abschnitt 34 des Schaufelblattes geschmiedet, extrudiert
oder gegossen, und die Oberflächenaussparungen
können
durch Bearbeitung, wie z.B. chemisches Ätzen, elektrochemisches Bearbeiten,
Wasserstrahlfräsen,
Elektroerosionsbearbeitung oder Hochgeschwindigkeitsbearbeitung
erzeugt werden.
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4 ist
eine Querschnittsdarstellung des Hybridschaufelblattaufbaus von 2,
wobei ein Füllmaterialabschnitt 40,
der im Wesentlichen nicht aus Metall besteht und der eine sich von
der ersten Massendichte unterscheidende zweite Massendichte besitzt
in einer Tasche 30 des Metallanteils vorgesehen ist. Das
Füllmaterial 40, 38 für die Taschen 30, 32 kann
Urethan-basierende Polymere unterschiedlicher Härte, Silikon-basierende Polymere,
Gummi-basierende Verbindungen oder Polymergemische mit geeigneten
Versteifern und/oder anderen Materialien wie zum Beispiel Kohlefasern,
Glasfasern oder Keramik aufweisen, um Frequenz, Dämpfung,
Erosionsbeständigkeit
und so weiter anzupassen. Einige geeignete Füllmaterialzusammensetzungen
sind beispielsweise in den US Patenten Nr. 6 287 080 und 5 931 641
offenbart, deren Offenbarungen hierin durch diese Bezugnahme beinhaltet
sind. Wahlmöglichkeiten
für die
Verbindung der Füllmaterialien
mit der Metalloberfläche
des Schaufelblattanteiles 28 umfassen, ohne Einschränkung, Selbstanhaftung,
Haftung zwischen den Füllmaterialien
und der Metalloberfläche
des Schaufelblattanteils, Kleberverbindung (Kleberfilm oder -paste),
und Schmelzverbindung Falls es für
erforderlich oder erwünscht
erachtet wird, kann das zum Füllen
der Tasche 32 verwendete Füllmaterial unterschiedliche
Eigenschaften, wie z.B. Temperaturbeständigkeit, im Vergleich zu dem
für das
Füllen
der Tasche 30 verwendeten Füllmaterial 40 aufweisen.
Die Nutzung unterschiedlicher Füllmaterialabschnitte
oder genauer gesagt Füllmaterialien
ermöglicht
eine verbesserte Temperaturbeständigkeit von
Hybridlaufschaufeln zu reduzierten Kosten. Jedes verwendete Material
könnte
für die
spezifischen Stellen auf der Schaufel auf der Basis von Temperatureigenschaften
des Füllmaterials
und Temperaturbeständigkeitsanforderungen
der Laufschaufeln in jeder gegebenen Stufe formuliert werden. Eine
Verwendung der teureren Hochtemperaturmaterialien nur an einer eingeschränkten Stelle
der Laufschaufel macht die Auslegung von Hybridlaufschaufeln insbesondere
für diejenigen
Laufschaufeln leichter durchführbar,
welche hohen Ventilationsverlustbedingungen unterliegen.
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Die
Laufschaufeln können
mit einer oder mehreren mit Füllmaterialien
gefüllten
Taschen hergestellt werden, die so gewählt sind, dass sie die gewünschten
Eigenfrequenzen der einzelnen Laufschaufeln sowie der gesamten Laufschaufelreihe
erzielen.
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In
einem ersten Verfahren in Verbindung mit dieser Beispielausführungsform
sind die Taschen 30, 32 der Laufschaufeln 24 innerhalb
einer derartigen Schaufelreihe mit Füllmaterialien gefüllt, welche
als eine Funktion der Eigenfrequenz gewählt sind. Somit könnten alle
Taschen (von eins bis vier oder mehr) mit einem ähnlichen Polymerfüllmaterial
gefüllt
sein, das dafür
ausgelegt ist, die gewünschten
Eigenfrequenzen der einzelnen Laufschaufeln sowie der gesamten Schaufelreihe
zu erzielen. In einem weiteren Beispiel würde jede Laufschaufel wenigstens
zwei unterschiedliche Füllmaterialien
beispielsweise unterschiedlicher Steifigkeit enthalten, um die gewünschten
Eigenfrequenzen zu erzielen.
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In
einem zweiten Verfahren in Verbindung mit dieser Beispielausführungsform
können
zwei oder mehr Laufschaufelgruppen mit ausgesparter(n) Tasche(n)
entlang der Druckseite des Schaufelblattes mit unterschiedlichen
Füllmaterialien
in den Taschen der Laufschaufeln jeder Gruppe ausgebildet sein.
Beispielsweise kann eine Laufschaufelgruppe ein festeres oder "steiferes" Material als Taschenfüllmaterial
verwenden, während
die andere Laufschaufelgruppe ein Material mit geringerer Steifigkeit
verwenden kann. Alternativ können
mehrere Taschen in den Laufschaufeln einer Gruppe mit mehreren Polymerfüllmaterialien
gefüllt
sein, und die mehreren Taschen der anderen Gruppe können jeweils
mit unterschiedlichen mehreren Polymerfüllmaterialien gefüllt sein.
Somit kann beispielsweise und gemäß Bezug auf die Laufschaufel
in 2 für
eine erste Gruppe von Laufschaufeln die Tasche 30 mit einem
Polymer "a" gefüllt sein
und die Tasche 32 mit einem Polymer "b" gefüllt sein.
Für eine
zweite Gruppe von Laufschaufeln kann die Tasche 30 mit
einem Polymer "c" und die Tasche 32 mit
einem Polymer "d" gefüllt sein: Wiederum
sind diese Materialien so gewählt,
dass unterschiedliche Resonanzfrequenzen in den zwei Laufschaufelgruppen
erzielt werden.
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Die
vorstehend beschriebenen Schaufelblattausführungen können verwendet werden, um eine
Reihe von Laufschaufeln auf einer Dampfturbinenrotorscheibe gemäß Darstellung
in 3 zu erzeugen. Insbesondere können Gruppen A und B auf der
Turbinenscheibe in einer vorbestimmten zugeordneten Konfiguration,
wie zum Beispiel in dem Muster ABAB ..., so zusammengebaut werden,
dass eine Laufschaufel der Gruppe A immer neben einer Laufschaufel
der Gruppe B liegt. Auf diese Weise können die zwei (oder mehr) Populationen
von Laufschaufeln gezielt hergestellt und in logischer Weise so
zusammengebaut werden, dass deren inhärenten Unterschiede in den
Resonanzfrequenzen als ein Mittel zur Reduzierung der Systemantwort
auf synchrone und nicht-synchrone Schwingungen ohne nachteilige
Beeinflussung der aerodynamischen Eigenschaften der Schaufelblattkonstruktion
genutzt werden. Ferner besteht diesbezüglich eine Möglichkeit,
eine Gruppe von Laufschaufeln zu entwerfen, deren Eigenfrequenz
gleichmäßig zwischen
zwei "umdrehungsabhängigen" Kriterien (beispielsweise
4 pro Umdrehung und 5 pro Umdrehungsteilung) angeordnet sind, und
eine weitere Gruppe von Laufschaufeln mit einem unterschiedlichen
Füllmaterialabschnitt
zu entwerfen, so dass sie gleichmäßig über einem anderen Satz von "umdrehungsabhängigen" Anregungen (wie
z.B. 3 pro Umdrehung und vier pro Umdrehungsteilung) angeordnet
sind. Es ist auch möglich,
das Muster der Laufschaufelgruppenverteilung zu verändern, um
so wiederum die gewünschten Frequenzeigenschaften
zu erzielen. Beispielsweise könnte
ein Muster AABBAA ... oder AABAAB ... ebenfalls verwendet werden.
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In
einer weiteren Beispielausführungsform werden
die Laufschaufeln mit einer oder mehreren Taschen hergestellt, die
mit Urethan- oder Silikon-Polymerfüllmaterialien gefüllt sind,
die als eine Funktion der Dämpfungseigenschaften
der Füllmaterialmaterialien
ausgewählt
werden.
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Wiederum
kann dieser mit einem von zwei Verfahren erreicht werden. Das erste
Verfahren wäre die
Verwendung von einem oder mehreren Füllmaterialien innerhalb der
Taschen jeder Laufschaufel (oder den Taschen der Laufschaufel) die
so gewählt sind,
dass sie die Dämpfungskoeffizienten
jeder Laufschaufel sowie die Dämpfungsreaktion
der gesamten Laufschau felreihen verändern. Abhängig davon, wo die spezifischen
Materialeigenschaften erforderlich sind, könnten einige Taschen entweder
mit einem stark gedämpften
Material gefüllt
sein, oder mit einem Material, das irgendeine andere spezifische Anforderung,
die nicht notwendigerweise mit Dämpfung
in Beziehung steht, erfüllt.
In einigen Bereichen der Laufschaufel kann beispielsweise Erosion
ein Problem sein; Materialien, die zu Verhinderung von Erosion erwünscht sind,
müssen
jedoch nicht für
eine Schwingungsreduzierung erwünscht
sein. In weiteren Bereichen muss Erosion keinesfalls ein Problem sein,
und die Schwingungsdämpfung
kann das Hauptproblem sein. In jedem Falle kann durch Veränderung
der Dämpfungseigenschaften
in mehr oder weniger großem
Ausmaß die
Amplitude der Systemschwingungen in den Schaufelblattreihen auf
einen tolerierbaren Wert reduziert werden.
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Das
zweite Verfahren in Verbindung mit diesem Beispiel beinhaltet wiederum
die Trennung der Laufschaufeln in zwei diskrete Gruppen, wovon jede unterschiedliche
Füllmaterialien
enthält,
um den Dämpfungskoeffizienten
der Laufschaufeln innerhalb der entsprechenden Gruppen anzupassen.
Beispielsweise würden
alle Laufschaufeln einer Gruppe eines oder mehrere Füllmaterialien
in den entsprechenden Taschen enthalten, während alle Laufschaufeln der
zweiten Gruppe eine andere Auswahl von einem oder mehreren Füllmaterialien
enthalten würde.
Die Schaufeln würden
in einer zugeordneten Konfiguration wie zum Beispiel der vorstehend
Beschriebenen, das heißt
ABAB ... oder AABBAA ... und so weiter angeordnet sein. Die zugeordnete
Konfiguration führt
zu einer gemischten Abstimmung des Schaufelblattsatzes über verschiedene
Dämpfungsantworten
der Schaufeln in jeder Schaufelgruppe, um eine besser gedämpfte Laufschaufelreihe
oder Satz zu erzeugen. Dieses kann auch die Frequenzen jeder Laufschaufel
verschieben, um einen noch größeren Vorteil
aus dem Mischabstimmungskonzept zu ziehen.
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Jedes
von den vorstehenden Verfahren kann zu der Beseitigung des typischen
mechanischen Dämpfers
in der Mitte bestimmter Schaufelblattkonstruktionen führen. Diese
Mittenverbindung ist eine Strömungsstörung, die
zu einem verringerten Turbinenwirkungsgrad führt. Mit anderen Worten, unter Verwendung
geeigneter Füllmaterialien
mit verbesserten Dämpfungseigenschaften
ist die vollständige Beseitigung
des derzeitigen Mittendämpfers 36 möglich.
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Wie
vorstehend erwähnt,
besteht eine typische Hybridlaufschaufel 24 aus einem metallischen Laufschaufelabschnitt 34 mit
einer ausgesparten Tasche oder Wanddurchtrittsfenster 30, 32,
das ein Verbundmatrixfüllmaterial 40, 38 enthält. 4 zeigt
einen Querschnitt einer typischen Hybridschaufelblattkonstruktion,
die eine flache Tasche 30 darstellt, die mit einem Verbundstoff-
oder Polymermaterial 40 gefüllt ist.
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Diese
Hybridlaufschaufelausführung
ermöglicht
mehrere vorteilhafte Ergebnisse. Sie erzeugt eine leichtere Schaufel
welche Schaufeln mit längeren
oder breiteren Sehnen ermöglicht.
Eine längere Schaufel
ermöglicht
mehr Dampfströmung,
um dadurch die Turbinenausgangsleistung zu erhöhen. Eine leichtere Schaufel
ermöglicht
auch Schaufeln mit breiterer Sehne oder Schaufeln mit verbesserter Aerodynamik,
und dadurch eine Verbesserung des Stufenwirkungsgrades.
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Die
Hybridlaufschaufelausführung
bietet auch die Möglichkeit
zur "gemischten
Abstimmung" der
Stufe mit kontinuierlich verbundenen Schaufeln, um die Gesamtfrequenzantwort der
Stufe zu dämpfen.
Ferner hat die Hybridlaufschaufel auch die Möglichkeit die Kosten zu reduzieren.
Das Titan, das derzeit bei den längsten
Schaufeln, die hergestellt werden, verwendet wird, ist sehr teuer,
bis zum dreifachen der Kosten einer Stahllegierung. Die Hybridschaufel
hat die Möglichkeit
Titanausführungen durch
eine Stahlausführung
mit einer Hybridtaschenbildung zu ersetzen. Es besteht auch die
Möglichkeit einer
Verlängerung
der Betriebslebensdauer durch die Hinzufügung des Hybridschaufelmaterials
und dadurch einer Reduzierung der Spannungspegel sowohl in der Schaufel
als auch über
Rotor. Zusätzlich könnte man
mehr als nur eine Stufe mit einer Hybridausführung anordnen, was den Luftwirkungsgrad erhöhen oder
die Schaufellänge
vergrößern würde, um
mehr Leistung zu erzeugen. Des Weiteren ermöglicht die Hybridschaufel,
da sie leichter ist, mehr Flexibilität bei der Anpassung des IRD
(Innennaben- oder Fußdurchmesser
der Schaufeln). Die Vergrößerung des
IRD für
dieselbe Schaufel ermöglicht
mehr Ringraumfläche
falls diese bei der Thermodynamik/Leistungs-Auslegung erforderlich
sein sollte. Bei einer typischen Turbine erhöht die Bewegung der Schaufeln
außerhalb
die Zugbelastung auf den Rotor erheblich aufgrund des exponentiellen
Faktors, der die Schaufelzugbelastung erhöht. Zusätzlich könnte man eine längere Schaufel
herstellen, während
der IRD beibehalten oder verringert wird, was beides mehr Ringraumfläche erzeugt.
Die neuen IGCC-Turbinenauslegungskonzepte erfordern aufgrund der höheren Strömungsraten
dieser speziellen Anwendung mehr Ringraumfläche. Die größere Ringraumfläche von
Hybridlaufschaufeln macht dieses möglich, ohne dass man mehr Niederdruckabschnitte zum
Durchführen
der Strömung
erzeugen muss. Dieses ist mit derzeitigen Metallschaufeln aufgrund
von Längen-(Zugspannungs)-Einschränkungen
physikalisch nicht erreichbar.
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht in der Erzeugung einer Dampfturbinensystemausführung zur
Verwendung in Verbindung mit Hybrid-Niederdruckschaufeln des im
Wesentlichen vorstehend beschriebenen Typs in den letzten Stufen.
Es gibt jedoch einige Probleme bei der Erzielung einer Hybridsystemausführung. Ein
Problem ist das der hohen Temperatur, die während eines niedrigen VAN-Betriebs
erzeugt wird. Wie vorstehend erwähnt,
besteht ein erhebliches Problem in der Verwendung einer Hybridschaufelausführung, das
heißt,
von Verbundstoff oder Polymermaterial in einer metallischen Laufschaufel,
in den Temperaturbedingungen während des
Strömungsbetriebs
(niedriges VAN), wenn sich der Rotor bei voller Drehzahl dreht.
Während
eines Betriebs bei niedriger Strömung
befindet sich der Schaufelspitzenbereich in einem Ventilationsverlustzustand,
der die Strömung
auf eine deutlich höhere Temperatur
erhitzt, als bei einem Betrieb in einem stabilen Zustand. Somit
muss die Hybridschaufelsystemausführung in der Lage sein, den
Temperaturanstieg zu beherrschen.
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Eine
Möglichkeit,
die Hybridschaufelausführung
ausführbar
zu machen, besteht in der Entwicklung von Hochtemperaturverbundmaterialien
zur Verwendung in einer Hochtemperaturdampfumgebung. Siehe diesbezüglich die
gleichzeitig anhängliche
Anmeldung 10/900 222, eingereicht am 28. Juli 2004, deren Offenbarung
hierin durch diese Bezugnahme beinhaltet ist. Eine zweite Möglichkeit,
wie sie nachstehend detaillierter beschrieben wird, besteht in der aktiven
Kühlung
des Schaufelspitzenbereichs während
des Ventilationsverlustes bei geringem VAN.
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In
einer Beispielausführungsform
gemäß Darstellung
in 5 enthält
das System Wasserstrahlen 44 in dem Abdampfbereich, die
selektiv eingeschaltet werden, wenn der Ventilati onsverlustzustand
bei geringem VAN vorliegt. Derartige Strahlen können mittels Testen oder CFD-Analyse
optimiert werden. Die Strahlen sind entweder auf den äußeren Abdampfströmungskonus 46 oder
den inneren Konus 48 oder beide gemäß Darstellung in 5 positioniert.
Die Richtung und Menge der Strömung
wird erwünschtermaßen so optimiert,
dass genügend Wasser
zum Kühlen
der Schaufel 24 strömt,
aber nicht soviel, dass eine exzessive Erosion an den Vorder- und
Hinterenden der Schaufel erzeugt wird.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung, welches kombiniert mit Wasserstrahl(en) 44 oder
alternativ bereitgestellt werden kann, besteht in dem Einspritzen
von Dampf oder Wasser von der äußeren Seitenwand 50 der
Zwischenwand 52 der letzten Stufe gemäß Darstellung in 6 oder
unmittelbar vor der Spitze der Schaufel 24, wie es beispielsweise
in 7 dargestellt ist. Noch eine weitere Alternative
unter Verwendung einer Konfiguration wie in 8 besteht
in der Bereitstellung einer kleinen Entzugsnut 54 in der
Leitschaufel-Außenseitenwand 50 in
der Nähe
der Schaufelspitze und unmittelbar vor der Schaufel 24,
um Strömung
zu entziehen, um dadurch den Ventilationsverlust-Erhitzungszustand zu
reduzieren.
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Insbesondere
sind in 5 die zwei letzten Stufen der
Dampfturbine als Hybridschaufeln enthaltend dargestellt. In dieser
Beispielausführungsform sind
obere und/oder untere Wasserstrahlen 44 in dem Niederdruck-Abdampfstutzen-Diffusionsbereich
für Kühlzwecke
dargestellt. Zusätzlich
oder als Alternative sind eine Dampf- oder Wassereinspritzung 56 stromaufwärts von
der Leitschaufelzwischenwand 52 (6) oder
eine Dampf/Wasser-Einspritzung und/oder Dampfabweisung auf der stromabwärts liegenden
Seite der Leitschaufelzwischenwand 52 vorgesehen.
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Insbesondere
stellt bezüglich
der Dampf- oder Wassereinspritzoptionen 6 einen
in dem äußeren Ring 50 definierten
Dampf-(oder Wasser-)Einspritzhohlraum 58 dar, der einen Dampf-(oder
Wasser)-Einlasskanal zum Einführen von
Dampf 56 zu dem stromaufwärts liegenden Ende der Leitschaufeln 60 der
letzten Stufe enthält,
wobei der Dampf zu dem Dampfeinspritzhohlraum durch eine Dampfeinspritzkanal 62 in
dem Niederduckgehäuse
geleitet wird. 6 stellt auch schematisch Wasserstrahlen 44 zum
Kühlen
in dem Niederdruck-Abdampfstutzen/Diffusor-Bereich
stromabwärts
von den Hybridschaufeln 24 der letzten Stufe dar.
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Wie
vorstehend erwähnt,
kann auch eine Dampf- oder Wassereinspritzung und/oder Dampfentzug
auf der stromabwärts
liegenden Seite der Leitschaufelzwischenwand 52, stromaufwärts vor den
Hybridlaufschaufeln 24 vorgesehen sein. Somit kann gemäß Darstellung
in 7 Hauptdampf 64 durch einen Dampfeinspritzhohlraum 66,
Kanal 68 und die Nut 70 geleitet werden, um zur
Kühlung
des stromabwärts
liegenden Endes der Leitschaufeln 60 und der Spitzen der
benachbarten Hybridlaufschaufel 24 gelenkt werden. Diese
Einspritzströmung
trägt zur
Reduzierung der Temperatur in dem Bereich bei, der zu dem Ventilationsverlust-Überhitzungszustand neigt.
Alternativ kann die Dampfeinspritzungsnut 170 als eine
Rinne 54 wie es insbesondere in 8 dargestellt
ist, konfiguriert sein, wodurch als eine Alternative zur Dampfeinspritzung
ein Feuchtigkeitsentzug über
die Feuchtigkeitsentzugsrinne 54, ein Entzugloch bzw. Entzugslöcher oder
Kanal bzw. Kanäle 168 in
den Feuchtigkeitsentzugshohlraum 166 und schließlich in
den Kondensator erzielt werden kann. Die Verwendung einer kleinen Entzugsnut
unmittelbar vor der Schaufel zum Extrahieren von Strömung reduziert
den Ventilationsverlusterhitzungszustand.
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Gemäß Darstellung
in 5 könnte
das Hybridschaufelsystem mehr als nur eine Stufe umfassen, insbesondere
wenn Verbundmaterialien für
höhere
Temperatur entwickelt werden. Dieses würde Schaufelblätter mit
vergrößerter Fläche oder
erhöhtem
Wirkungsgrad in der(n) letzten Stufe(n) ermöglichen. Zusätzlich würde dieses
kleinere und kürzere Rotorscheiben
aufgrund der reduzierten Zugbelastung der Schaufeln ermöglichen.
Der kürzere
Rotor würde
weniger Anlagenplatz ermöglichen.
Ein kürzerer
Rotor könnte
auch der Rotordynamik nützen,
da sich die kritischeren Grundfrequenzen über die Betriebsdrehzahl hinaus
verschieben könnten.
Zusätzlich
würde die
Hybridschaufelsystemausführung
einen größeren Ringraum
ermöglichen,
indem die Schaufel mit derselben Länge weiter nach außen verschoben
wird. Dieses wäre
unter Anwendung einer herkömmlichen
Rotorkonstruktion nicht möglich,
da die Schaufel zu viel für
den Rotor wiegen würde,
um in der Lage zu sein, die erhöhte
Belastung auszuhalten. Dieses ermöglicht eine höhere Turbinenausgangsleistung
bei der gleichen Schaufellänge.
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Es
wird ein Dampfturbinensystem zur Verwendung in Verbindung mit Niederdruckschaufeln 24 für die letzte
Stufe(n) bereitgestellt. Das System ist dafür angepasst, den Schaufelspitzenbereich 20, 24 unter
Ventilationsverlustbedingungen während
niedrigem VAN zu kühlen,
wodurch die vorteilhaften Ausführungs-
und Wirkungsgradergebnisse der Verwendung von Hybridschaufeln realisiert
werden können.
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Obwohl
die Erfindung in Verbindung mit dem beschrieben wurde, was derzeit
als die praktikabelste und bevorzugte Ausführungsform betrachtet wird, dürfte es
sich verstehen, dass die Erfindung nicht auf die offenbarte Ausführungsform
beschränkt
ist, sondern dass sie im Gegenteil verschiedene Modifikationen und äquivalente
Anordnungen, welche innerhalb des Erfindungsgedankens und des Schutzumfangs der
beigefügten
Ansprüche
enthalten sind, abdecken soll.
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- 10
- Doppelflutige
Niederdruckturbine
- 12
- Turbinengehäuse
- 14
- Rotor
- 16
- Turbinenabschnitte
- 18
- Turbinenabschnitte
- 20
- Radial äußerste Bereiche
von Laufschaufeln der letzten Stufe
- 22
- Radial äußerste Bereiche
von Laufschaufeln der letzten Stufe
- 24
- Hybrid-Dampfturbinen-Laufschaufel
- 26
- Schaftanteil
- 28
- Schaufelblattanteil
- 30
- Innere
und äußere Taschen/Aussparungen
- 32
- Innere
und äußere Taschen/Aussparungen
- 34
- Hauptkörper oder
Abschnitt
- 36
- Mittendämpfer
- 38
- Füllmaterial
- 40
- Füllmaterial
- 42
- Rotorscheibe 44 Wasserstrahlen
- 46
- äußerer Abdampfströmungskonus
- 48
- innerer
Konus
- 50
- Außenseitenwand
- 52
- Zwischenwand
der letzten Stufe
- 54
- Entzugsnut
- 56
- Dampf-
oder Wassereinspritzung
- 58
- Dampf-
oder Wassereinspritzungshohlraum
- 60
- Leitschaufeln
der letzten Stufe
- 62
- Dampf-
oder Wassereinspritzkanal
- 64
- Hauptdampf
- 66
- Dampfeinspritzhohlraum
- 68
- Kanal
- 70
- Nut
- 166
- Feuchtigkeitsentzugshohlraum
- 168
- Entzugsloch
oder Löcher
oder Kanal oder Löcher
- 170
- Nut