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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Seitenfensterrollo für Kraftfahrzeuge,
insbesondere für
rahmenlose Seitenfenster.
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Im
Stand der Technik bekannte Seitenscheibenrollos mit senkrechtem
bzw. vertikalem Ausfahrweg verfügen über eine
oder zwei seitliche Führungsbahnen,
die in der Regel in den seitlichen Abschnitten des den Fensterausschnitt
begrenzenden Türrahmens
integriert sind, oder über
Druckstäbe
(siehe
DE 100 05 970
A1 ). Die erwähnten
seitlichen Führungsbahnen
erfordern zur Integration einen, in der Regel durch die Fahrzeugtür gebildeten,
Fensterrahmen. Ein solcher ist jedoch bei rahmenlosen Seitenfenstern,
wie sie beispielsweise in Coupés
und Cabriolets zum Einsatz kommen, nicht vorhanden, so dass derartige
Systeme dort nicht zum Einsatz kommen können. Druckstäbe hingegen
verursachen einen erheblichen Aufwand bei der Montage. Darüber hinaus
laufen die Druckstäbe
in der Regel gegen die Scheibe, d. h. sie stützen sich beim Ausfahren des Rollos
sowie im ausgefahrenen Zustand an der Scheibe ab. Dies führt zu dem
Nachteil, dass bei ausgefahrenem Rollo die Scheibe nicht versenkt
bzw. das Fenster nicht geöffnet
werden kann. Weiter beinhaltet die Verwendung von Druckstäben vielfach
den Einsatz von verhältnismäßig biegesteifen
zylindrischen Betätigungsgliedern,
wie beispielsweise Bürstenkabelantrieben.
Diese sind aufgrund der beengten Platzverhältnisse im Türbrüstungsbereich
(Unterkante Seitenfenster) nur schwer zu integrieren und verlaufen
daher oftmals zwischen Trocken- und Nassraum (die Tür ist in
der Regel durch Dichtungselemente in einen dem Fahrzeuginnenraum
zugewandten Trockenraum sowie einen entgegen gesetzten Nassraum
unterteilt). Durchlaufen die Betätigungsglieder
beide Räume,
ist eine weitere Dichtung mit den damit üblicherweise verbundenen Anforderungen
an der Übergangsstelle
erforderlich. Schließlich sind
insbesondere Bürstenkabelantriebe
hinsichtlich der Geräuschentwicklung
nachteilig.
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Aus
dem Stand der Technik ist ferner ein Seitenfensterrollo für Kraftfahrzeuge
bekannt, wie es in der gattungsbildenden
DE 10 2004 060 208 A1 beschrieben
ist. Das dortige System verwendet gleichfalls Bürstenkabel mit den damit verbundenen
obigen Nachteilen. Allerdings löst
sie die oben in Bezug auf die seitlichen Führungsbahnen beschriebene Problematik,
in dem das dort beschriebene Seitenfensterrollo einen Rollobehang
zum wenigstens teilweisen Überdecken
von durch einen Fensterteilungssteg getrennten Fensterflächen des
Seitenfensters, einen mit dem Rollobehang in Verbindung stehenden,
länglichen
Zugstab und einem über
Führungselemente entlang
des Fensterteilungsstegs geführten
verfahrbaren Schlitten, der mit dem Zugstab in Verbindung steht,
umfasst. Der Fensterteilungssteg ist bei derartigen Seitenfenstern
jedoch in der Regel außermittig angeordnet,
so dass eine große
und eine relativ dazu kleinere Fensterfläche definiert werden. Dies
führt dazu,
dass der Rollobehang, der direkt mit dem Führungselement gekoppelt ist,
an einer außermittigen Position
ausgezogen wird und damit zu einer ungleichmäßigen Kraftverteilung im Rollobehang
sowie einer damit verbundenen ungleichmäßigen Behangspannung. Dies
wiederum hat ggf. einen faltigen Rollobehang zur Folge.
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Ferner
offenbart die
DE 103
22 709 B3 eine Sonnenschutzrolloanordnung für ein Fahrzeugdach, bei
der die Zugstäbe
nicht direkt, sondern mittels eines in einem mittleren Abschnitt
des Zugstabs an dem Zugstab angreifenden Kragarm angetrieben werden,
damit eine mittige, d. h. symmetrische Krafteinleitung in den Zugstab
und damit in den Rollobehang beim Abwickeln erzielt werden kann,
um ein Verkanten des Zugstabs zu vermeiden.
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Dementsprechend
beruht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Seitenfensterrollo für Kraftfahrzeuge
zu schaffen, das einerseits auch bei rahmenlosen Fenstern zum Einsatz
kommen kann, und andererseits ein faltenfreies Ausfahren des Rollobehangs
gewährleistet
sowie ein herstellungstechnisch bedingtes Spiel in Richtung entlang des
Fensterteilungsstegs ausgleichen kann.
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Diese
Aufgabe wir durch ein Seitenfensterrollo für Kraftfahrzeuge mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in
den abhängigen Ansprüchen genannt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, den Punkt, an
dem die Krafteinleitung zum Betätigen
des Rollos in dem Rollobehang erfolgt, derart zu positionieren,
dass beim Ausfahren über
die Länge
des Rollos quer zur Ausfahrrichtung eine gleichmäßige Rollobehangspannung vorliegt, und
damit ein faltenfreies Ausfahren des Rollos gewährleistet ist, obwohl der in
der Regel außermittig des
abzudeckenden Fensterausschnitts angeordnete Fensterteilungssteg
als Führung
genutzt wird.
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Ein
erfindungsgemäßes Seitenfensterrollo für Kraftfahrzeuge
umfasst einen Rollobehang zum wenigstens teilweisen Überdecken
von durch einen Fensterteilungssteg getrennten Fensterflächen des Seitenfensters
(die wie eingangs erwähnt
in der Regel unterschiedliche Größen aufweisen).
Das angestrebte Ziel ist jedoch, dass der Rollbehang den gesamten,
oder zumindest den größten Teil,
der Fensterflächen
des Seitenfensters abdeckt. Des Weiteren umfasst das Seitenfenster
einen länglichen
Zugstab, der mit dem Rollobehang in Verbindung steht. Zum Beispiel
kann sich der längliche
Zugstab entlang der gesamten Längskante
des Rollobehangs erstrecken, die beim Betätigen des Seitenfensterrollos
vertikal bewegt wird. Alternativ kann er auch nur entlang eines
Teils dieser Kante verlaufen. Die Verbindung zwischen Rollobehang
und Zugstab kann durch Befestigen des Zugstabs am Rollobehang, oder
aber integral ausgestaltet sein. Ferner umfasst das erfindungsgemäße Seitenfensterrollo
einen verfahrbaren Schlitten, um den der Rollobehang aus einer Stauposition
in der er die Fensterflächen
des Seitenfensters nicht, oder nahezu nicht, überdeckt in eine Betriebsposition,
in der der Rollobehang die Fensterflächen des Seitenfensters vorzugsweise
vollständig,
oder aber größtenteils, überdeckt,
und umgekehrt zu verfahren. Zu diesem Zweck ist der Schlitten entlang
des Fensterteilungsstegs, bzw. dessen Längserstreckung, über geeignete
Führungselemente
geführt. Das
erfindungsgemäße Seitenfensterrollo
kennzeichnet sich insbesondere dadurch, dass der Zugstab derart
mit einem Arm verbunden ist, der den Zugstab mit dem Schlitten verbindet,
dass die Krafteinleitung beim Ausfahren in den Rollobehang quer zur
Ausfahrrichtung gleichmäßig ist.
D. h. die Aufhängung
des Zugstabs erfolgt an einem Punkt in Längsrichtung der vertikal bewegbaren
Rollokante vorzugsweise mittig. Erstreckt sich der Zugstab entlang der
gesamten Kante, ist er in seiner Längsrichtung mittig mit dem
Arm verbunden. Durch diese mittige Aufhängung wird beim Verfahren des
Schlittens, d. h. Ausfahren des Rollobehangs, die Kraft mittig in
den Rollobehang eingeleitet, unabhängig von der Position des Fensterteilungsstegs,
der einen Teil der Führung
bildet. Dies wiederum führt
zu einer gleichmäßigen Kraftverteilung
beim Ausfahren des Rollobehangs und einer damit verbundenen gleichmäßigen Rollobehangspannung.
Dementsprechend ermöglicht
das erfindungsgemäße Seitenfensterrollo
ein faltenfreies Ausfahren des Rollos.
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Geometriebedingt
ergeben sich aufgrund dieser Ausgestaltung ggf. große Hebellängen zwischen
der Aufhängung
des Zugstabs und dem Schlitten als Führungs- bzw. Antriebselement,
die hohe Anforderungen an die Führungselemente
ergeben.
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Um
eine Möglichkeit
zu schaffen, diese Problematik zu beheben, ist der Arm um eine Achse
verschwenkbar in dem Schlitten gelagert, und weist eines der Führungselemente,
zum Beispiel eine Rolle, auf, das derart angeordnet ist, dass es
wenigstens in der Ausfahrrichtung von der Achse beabstandet ist. Der
Rollobehang ist in eine die Fensterflächen freigebende Stauposition
vorgespannt, zum Beispiel in dem er in der Stauposition auf eine
Welle aufgewickelt ist, die durch eine Spiralfeder derart beaufschlagt
ist, dass sie geneigt ist, den Rollobehang aufzuwickeln. Dadurch
wird der Hebel durch die Vorspannung des Rollobehangs stets um die
Achse beaufschlagt, und das Führungselement
in eine zugehörige
Führungsbahn
gedrückt.
Dadurch wird es ermöglicht,
Fertigungstoleranzen und ein damit verbundenes Spiel in Z-Richtung, d. h. in
Richtung entlang des Fensterteilungsstegs, auszugleichen.
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Des
Weiteren kann sich die Problematik ergeben, dass geometrieabhängig die
Führungsbahn, d.
h. der Fensterteilungssteg, kürzer
ist als der erforderliche Ausfahrweg des Rollobehangs. Diese Problematik
ergibt sich insbesondere bei vom Fensterteilungssteg abfallenden
bzw. ansteigenden Fensterkanten. Zusätzlich kann durch die weitere
Ausgestaltung, dass die Führungsbahn
des Führungselements des
Arms derart gestaltet ist, dass sich der Abstand zwischen der Achse
und dem Führungselement senkrecht
zur Ausfahrrichtung in Ausfahrrichtung fortschreitend ändert, so
dass der Arm in Ausfahrrichtung um die Achse verschwenkbar ist,
ermöglicht werden,
den Ausfahrweg des Rollobehangs um einen „Mehrweg” zu verlängern. Dadurch ist es möglich, auch
einen sonst nicht überdeckbaren
Fensterausschnitt abzudecken. Vorzugsweise nimmt der Abstand zwischen
der Achse und dem Führungselement
senkrecht zur Ausfahrrichtung in Ausfahrrichtung dabei fortschreitend
zu.
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Um
ein aus Designgesichtspunkten vorteilhaftes Seitenfensterrollo schaffen
zu können,
ist die Bauhöhe
des Schlittens gering zu halten. Dementsprechend sind die Führungselemente
vorzugsweise drehbare Rollen, die zugleich eine geringe Reibung mit
sich bringen. Alternativ ist es jedoch auch denkbar, alle oder einige
Führungselemente
in Form einer Flachband- oder Gleitführung auszugestalten. Eine Flachbandführung kann
dabei derart gestaltet sein, dass ein Flachband (Federblech) in
einer entsprechenden Nut im Fensterteilungssteg verschiebbar angeordnet
ist und über
einen Steg mit dem Schlitten in Verbindung steht. Dies ist beispielsweise
mit einer T-Nut-Führung
vergleichbar, wobei der horizontale Abschnitt des ”T” durch
das Flachband gebildet wird und der vertikale Abschnitt den Steg
zur Verbindung mit dem Schlitten bildet. Um weiter ein Spiel in Y-Richtung,
d. h. senkrecht zu den Fensterflächen und
der oben erwähnten
Z-Richtung, ausgleichen zu können,
sind z. B. die Nuten, in denen die drehbaren Rollen laufen im Schnitt
vorzugsweise V-förmig
ausgestaltet.
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Um
im Missbrauchsfall eine Beschädigung des
Mechanismus (Antrieb, Führung,
etc.) zu verhindern, kann die Verbindung zwischen Zugstab und Arm
lös- und
wiederherstellbar sein. Dies kann beispielsweise über eine Überlastkupplung
erfolgen, die als Rastverbindung, beispielsweise Klippverbindung, ausgestaltet
sein kann. Diese Überlastkupplung
ist vorzugsweise derart ausgeführt,
dass verschiedene Kraftrichtungen gleichermaßen zur Trennung der Verbindung
zwischen Zugstab und Arm führen.
Darüber
hinaus ist es bevorzugt, dass bei ausgehängtem Zugstab, zum Beispiel
im Missbrauchsfall, das ggf. durch eine Spiralfeder bewirkte Aufwickeln
des Rollobehangs auf die Welle mit geeigneten Mitteln gebremst wird,
um Verletzungen bei benachbarten Personen oder eine Beschädigung des
Zugstabes zu verhindern. Um das Seitenfensterrollo wieder in seinen
ursprünglichen
Zustand zu versetzen (nach Missbrauchsfall), ist die Verbindung
wiederherstellbar.
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Wie
es Eingangs erwähnt
wurde, besteht bei Bürstenkabelantrieben,
wie sie im Stand der Technik bekannt sind, die Problematik einer
gewissen Geräuschentwicklung,
dem erheblichen Aufwand bei der Montage sowie den nur großen möglichen
Biegeradien (biegesteifes Bauteil) von ca. 40 mm, und der damit
ggf. verbundenen Problematik, das Betätigungsglied durch Trocken-
und Nassraum führen
zu müssen.
Diese Problematik wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
der Schlitten über
einen Seilzug verfahrbar ist. Ein Seilzug kann sehr kleine Biegeradien
von ungefähr
4 mm ohne Funktionsverlust mitmachen, führt nur zu geringen Funktionsgeräuschen und
ist hinsichtlich der Montage unkompliziert.
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Bevorzugterweise
weist der Seilzug ein Seil auf, dessen eines Ende mit dem Schlitten
verbunden ist, und dessen anderes Ende mit einem Antrieb (beispielsweise
einer angetriebenen Winde in Wirkverbindung steht, wobei dieser
automatisch oder manuell erfolgen kann). Darüber hinaus ist vorzugsweise eine
Umlenkrolle vorgesehen, die sich in einer Position an dem Fensterteilungssteg
abstützt
an der der Schlitten in Ausfahrrichtung einen maximalen Verfahrweg
erreicht, d. h. der maximale Ausfahrhub des Rollobehangs erreicht
ist.
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Neben
den oben beschriebenen Merkmalen und Vorteilen, die die vorliegende
Erfindung ggf. mit ihren Weiterbildungen zu Verfügung stellt, werden dem Fachmann
weitere Vorteile und Merkmale aus der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
ersichtlich werden. Diese erfolgt unter Bezugnahme auf die begleitenden
Zeichnungen, in denen:
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1 ein
Seitenfensterrollo gemäß einer ersten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung perspektivisch darstellt;
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2 einen
Teilausschnitt des Seitenfensterrollos aus 1 vergrößert darstellt;
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3 einen
Schnitt des vergrößerten Abschnitts
in 2 senkrecht zu den zu überdeckenden Fensterflächen und
dem Fensterteilungssteg zeigt;
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4 schematisch
einen Schnitt durch die Türbrüstung mit
schematischer Darstellung des Seilverlaufs des Seilzuges zeigt;
und
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5 schematisch
eine alternative, zweite Ausführungsform
einer Führung
eines erfindungsgemäßen Seitenscheibenrollos
in Vergrößerung der
relevanten Teile zeigt.
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In
den Zeichnungen kennzeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder
entsprechende Teile und Elemente und es wird auch bei unterschiedlichen Ausführungsformen
auf eine erneute Erläuterung dieser
Elemente verzichtet um Wiederholungen zu vermeiden.
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Zunächst wird
auf die Ausgestaltung der in den 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsformen
eingegangen.
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Das
in 1 dargestellte Seitenfensterrollo gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst einen Rollobehang 10,
der zwischen einer Stauposition und der in 1 dargestellten
Betriebsposition, bzw. ausgefahrenen Position, verfahrbar ist. Der
Rollobehang 10 ist in seiner Dimensionierung und Geometrie
den abzudeckenden Fensterflächen
angepasst, die durch einen Fensterteilungssteg 30 getrennt
sind. Wie es aus 1 ersichtlich ist, handelt es
sich bei dem dargestellten Seitenfenster um ein rahmenloses Seitenfenster,
wobei die Fensterflächen
bildenden Scheiben nicht dargestellt sind. Der in 1 rechterhand
des Fensterteilungsstegs 30 befindliche Fensterausschnitt
wird in der Regel durch eine verfahrbare Scheibe gebildet, wohingegen
der linkerhand befindliche kleinere Fensterausschnitt in der Regel
durch eine feststehende Scheibe gebildet werden wird. Der Rollobehang 10 ist
bei dieser Ausführungsform
in der Stauposition auf eine nicht dargestellte Welle aufgewickelt,
die über
eine Spiralfeder in einer Richtung beaufschlagt ist, in der der
Rollobehang 10 auf die Welle aufgewickelt wird. Dementsprechend
besteht stets die Neigung des Rollobehangs 10 in die Stauposition zurückzukehren.
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Der
Rollobehang 10 ist bei der dargestellten Ausführungsform
entlang seiner gesamten im ausgefahrenen Zustand oberen Kante mit
einem Zugstab 20 verbunden. Dieser ist bei der dargestellten
Ausführungsform
zweiteilig ausgestaltet und klemmt die erwähnte Kante des Rollobehangs 10.
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Der
Zugstab 20 ist bei der dargestellten Ausführungsform
gelenkig mit einem Arm 40 verbunden. Ein Ende des Arms 40 ist
mit dem Zugstab 20 in Längserstreckung
in dessen Mitte verbunden und das andere Ende ist über eine
Achse 41 (siehe 2) im Schlitten 50 gelagert.
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Der
Schlitten 50 wiederum ist entlang des Fensterteilungsstegs 30 geführt verfahrbar.
Die Bewegungsrichtung des Schlittens 50 aus der Stauposition
in die Betriebsposition und umgekehrt ist in den 1 und 2 mit
dem Doppelpfeil A angedeutet.
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Bezug
nehmend auf die 2 und 3 weist
der Arm 40 eines der Führungselemente 42 des Schlittens 50 auf,
das bei der dargestellten Ausführungsform
in Form einer drehbaren Rolle 42 ausgeführt ist. Diese ist über eine
Achse 43, den Distanzscheiben 44 sowie ein Radialrillenkugellager 45 drehbar
in einer gabelförmigen
Ausgestaltung am besagten Ende des Arms 40 aufgenommen.
Die Rolle 42 läuft
in einer in dem Fensterteilungssteg 30 ausgebildeten V-förmigen Nut 46 und
dient, wie bereits erwähnt,
als eines der Führungselemente
des Schlittens 50. Wie es aus 2 ersichtlich
ist, ist die Achse 43, die die Mittelachse des Führungselements 42 bildet,
in der Richtung A um einen Abstand d von der Achse 41 beabstandet
um die der Arm 40 relativ zum Schlitten 50 verschwenkbar
angeordnet ist.
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Darüber hinaus
ist die V-förmige
Nut 46, in der das Führungselement 42 abrollt,
derart ausgestaltet, dass der Abstand D senkrecht zur Richtung A und
parallel zu der durch die Fensterflächen gebildeten Ebene in Richtung
der Betriebsposition, allmählich
kleiner wird, d. h. der Boden der V-förmigen Nut 46 verläuft zur
Längserstreckung
des Fensterteilungsstegs 30 schräg.
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Auf
der der Nut 46 entgegen gesetzten Seite des Fensterteilungsstegs 30 ist
eine weitere V-förmige
Nut 51 vorgesehen, die im Gegensatz zur Nut 46 im
Wesentlichen parallel zur Längserstreckung
des Fensterteilungsstegs 30 verläuft. Bei der dargestellten
Ausführungsform
laufen zwei Führungselemente 52 (2)
in Form von Rollen in dieser Nut 51. Die Rollen 52 sind
gleichermaßen über ein
Lager 53, Distanzscheiben 54 und Rillenkugellager 55 in
dem Schlitten 50 drehbar gelagert.
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Die
Betätigung
erfolgt bei der dargestellten Ausführungsform über einen elektrisch angetriebenen
Seilzug. Der Seilzug umfasst ein Seil 60 dessen eines Ende
mit einem Antrieb in Verbindung steht, und dessen anderes Ende mit
dem Schlitten 50 verbunden ist. Das Seil 60 läuft um eine
Rolle 61, die sich über
eine Schraube 62 drehbar in einem oberen Bereich des Fensterteilungsstegs 30,
d. h. im Bereich des maximalen Hubs des Schlittens 50,
abstützt.
Das Seil 60 verläuft
von der Rolle entlang des Fensterteilungsstegs 30 in die
in 4 dargestellte Türbrüstung 70. In der Türbrüstung 70 ist
ein Seitenairbag 71 mit einer darüber angeordneten Airbagklappe 72 angeordnet.
Um das Betätigungsglied,
d. h. das Seil 60, vollständig im Trockenraum verlegen
zu können, muss
es entsprechend an die Kontur im unteren Bereich des Airbagsystems 71 bzw.
dessen Abdeckungen angepasst werden. Dabei werden Krümmungsradien
für das
Seil 60 eingesetzt, die bis zu 4 mm klein sein können. Dies
ermöglicht
es, das Seil 60 vollständig
im Trockenraum der Fahrzeugtür
verlegen zu können.
Bei Verwendung eines im Stand der Technik bekannten Bürstenkabels
hingegen, müsste ein
minimaler Biegeradius von 40 mm eingehalten werden, so dass eine
vollständige
Verlegung im Trockenraum nicht möglich
wäre.
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 4 der
Betrieb des erfindungsgemäßen Seitenfensterrollos
gemäß der ersten
Ausführungsform
erläutert.
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Ausgehend
von der Stauposition kann ein Benutzer, der es wünscht den Rollobehang 10 auszufahren,
d. h. das Seitenfensterrollo zu nutzen, dies manuell betätigen oder
aber bevorzugterweise über einen
Antrieb. Wird der nicht dargestellte Antrieb betätigt, wird das mit dem Antrieb
in Wirkverbindung stehende Ende des Seils 60 beispielsweise
auf eine Winde aufgewickelt, wodurch über die Umlenkrolle 61 der
Schlitten 50, der mit dem anderen Ende des Seils 60 in
Verbindung steht, in Richtung A nach oben bewegt wird. Dies geschieht
gegen die Kraft der nicht dargestellten Spiralfeder, die den Rollobehang 10 in der
entgegen gesetzten Richtung, d. h. in den Figuren nach unten, beaufschlagt
bzw. vorspannt. Dadurch erfolgt eine Krafteinleitung am Verbindungspunkt 47 zwischen
dem Zugstab 20, der wiederum mit dem Rollobehang 10 in
Verbindung steht, und dem Arm 40. Durch die relativ zur
Quererstreckung des Rollobehangs 10 mittige Anordnung des
Verbindungspunkts 47 kann eine gleichmäßige bzw. symmetrische Krafteinleitung
erfolgen, so dass durch eine gleichmäßige Behangspannung ein faltenfreies Ausfahren
möglich
ist.
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Da
die Achse 41 ferner von dem Verbindungspunkt 47 in
Längserstreckung
des Arms 40 beabstandet ist, erzeugt die Krafteinleitung
ein Moment um die Achse 41, so dass der Hebel 40 um
die Achse 41 nach unten beaufschlagt wird. Dies hat zur
Folge, dass das Führungselement 42 durch
Verschwenken des Arms 40 in die Nut 46 gedrückt wird.
Dadurch wird gewährleistet,
dass die Führungselemente 42 sowie 52 stets
mit den Nuten 46 und 51 in Kontakt stehen, so
dass ein Spiel in Z-Richtung – falls
vorhanden – ausgeglichen
wird. Durch die V-förmige
Ausgestaltung der Nuten 46 und 51 wird darüber hinaus
ein Spiel in Y-Richtung – falls
vorhanden – ausgeglichen.
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Mit
zunehmender Annäherung
an den maximalen Hub des Schlittens 50 wird der Abstand
D zwischen der Nut 46 und der Achse 41 zunehmend
kleiner. Da, wie es 2 zu entnehmen ist, die Mittelachse 43 des
Führungselements 42 in
Richtung A von der Schwenkachse 41 des Arms 40 beabstandet wird,
führt dies
dazu, dass das Führungselement 42 näher zur
Achse 41 gedrückt
wird, d. h. der Abstand D1 der Mittelachse 43 des Führungselements 42 bzw.
des Führungselements 42 an
sich, zur Schwenkachse 41 wird kleiner. Mit anderen Worten „drückt” die schräg verlaufende
Führungsbahn 46 das
Führungselement 42 in
eine Richtung senkrecht zur Ausfahrrichtung A und parallel zu den
Fensterflächen.
Dadurch wird durch die Beabstandung d (2) ein Moment
erzeugt, und der Arm 40 um die Schwenkachse 41 in
den Figuren nach oben, d. h. entgegen der Federkraft der Spiralfeder,
verschwenkt. Dadurch kann der Ausfahrweg des Schlittens 50 um
einen „Mehrweg” des Rollobehangs 10 ergänzt werden,
so dass der Ausfahrweg des Rollobehangs 10 vergrößert wird.
Insbesondere bei schräg
verlaufenden Fensteroberkanten wird dadurch ermöglicht, dass nahezu der vollständige Fensterausschnitt
abgedeckt werden kann.
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Bei
der Bewegung aus der Betriebsposition in die Stauposition erfolgt
der obige Vorgang entsprechend umgekehrt, wobei das Seil 60 von
der Winde abgewickelt wird und der Rollobehang 10 durch
die Spiralfeder in die Stauposition gezogen wird.
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Die
Verbindung des Zugstabs 20 mit dem Arm 40 an der
Verbindungsstelle 47 erfolgt vorzugsweise über eine
Klippverbindung, so dass bei einem Missbrauch in Y-Richtung, d.
h. senkrecht zur Längserstreckung
des Zugstabs 20 und den zu überdeckenden Fensterflächen, ein
Lösen des
Zugstabs 20 vom Arm 40 erfolgen kann. Um zu verhindern,
dass der Zugstab 20 mit dem Rollobehang 10 bei
einem Lösen
vom Arm 40 in die Stauposition „schnellt”, kann eine entsprechende
Einrichtung vorgesehen sein, die in einem solchen Fall diese Bewegung dämpft.
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In
der in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsform
erfolgt die Führung
des Schlittens 50 durch Führungselemente, die als drehbare
Rollen ausgeführt
sind.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform ist
es jedoch auch denkbar, den Schlitten über Gleitführungen zu führen, wie
es in 5 dargestellt ist.
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Ein
weiterer Unterschied dieser zweiten Ausführungsform besteht darin, dass
der Schlitten 50 innerhalb des Fensterteilungsstegs 30 verläuft, d.
h. der Fensterteilungssteg 30 hohl ausgestaltet ist.
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Wie
es 5 zu entnehmen ist, ragt der Hebel 40 durch
eine schlitzförmige Öffnung 31 in
den Fensterteilungssteg 30 in einen in dem Fensterteilungssteg 30 gebildeten
Hohlraum 32. An in Y-Richtung entgegen gesetzten Seiten
des Hohlraums 32 sind zwei im Wesentlichen U-förmige Gleitlager 33 vorgesehen,
die in Längsrichtung
des Fensterteilungsstegs 30 verlaufen. In diese U-förmigen Gleitführungen 33 ragen
entsprechende Gegenstücke 34 des
Schlittens 50 um diesen in der Richtung A verfahrbar zu
führen.
Der Arm 40 ist ähnlich
wie der Arm 40 in der ersten Ausführungsform ausgestaltet, wobei
er verschwenkbar um eine in 5 nicht
dargestellte Achse am Schlitten 50 gelagert ist und ein Führungselement 42 in
Form einer Rolle 61 umfasst, das in einer V-förmigen Nut 46 läuft. Die
Nut 46 ist ähnlich
der Nut 46 in 3 ausgestaltet, und verläuft gleichermaßen schräg zur Längserstreckung
des Fensterteilungsstegs 30 um den in Bezug auf 3 erwähnten „Mehrweg” zu erzielen.
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In
der schlitzförmigen Öffnung 31 können beispielsweise
Dichtlippen vorgesehen sein, die eine weitere Führung in Y-Richtung bereitstellen können.
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Die
Betätigung
kann gleichfalls über
einen Seilzug erfolgen, wobei es bevorzugt ist, dass sich die Rolle 61 in
diesem Fall ebenfalls im Hohlraum 32 befindet, jedoch aus
Klarheitsgründen
nicht dargestellt ist.
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Ansonsten
entspricht die Ausführungsform
in 5 der in den 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsform,
so dass auf weitere Details verzichtet wird um Wiederholungen zu
vermeiden.
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Die
obigen Ausführungen
haben jedoch bereits gezeigt, dass die Erfindung auf verschiedenartige
Weise praktiziert werden kann. So müssen die Führungselemente beispielsweise
nicht durch Rollen gebildet sein, sondern es kann sich gleichfalls
um Gleitlagerführungen
handeln. Auch ist es denkbar zumindest eines der Führungselemente
durch eine Flachbandführung
auszugestalten, wie es vorab bereits erwähnt wurde. Darüber hinaus
muss die Verschwenkbarkeit des Arms 40 um die Achse 41 nicht zwangsläufig zu
beiden Vorteilen (Augleich des Spiels in Y-Richtung und Bewirken
eines „Mehrwegs” des Rollobehangs 10 bzw.
Zugstabs 20 relativ zum Schlitten 50) führen, sondern
diese Vorteile können auch
jeweils einzeln erzielt werden, zum Beispiel indem die V-förmige Nut 46 in
Längsrichtung
des Fensterteilungsstegs 30 nicht schräg sondern parallel dazu ausgestaltet
ist. In einem solchen Fall würde nur
der Spielausgleich erzielt. Darüber
hinaus ist es selbstverständlich
auch denkbar, andere Antriebe als einen Seilzug zu verwenden. Das
System kann zum Beispiel auch in Zusammenhang mit Bürstenkabeln, Ketten
oder anderen bekannten Systemen verwendet werden.