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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verkleben von Papier- oder
Kunststoffetiketten mit Schmelzklebstoffen auf Ethylenvinylacetat(EVA)-Basis,
wobei der Klebstoff eine schnelle Anfangshaftung aufweist und zusätzlich
eine gute Wärmestandfestigkeit.
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Schmelzhaftklebstoffe
finden eine breite industrielle Verwendung und werden beispielsweise
in der Getränke- und Lebensmittelindustrie zur Etikettierung
eingesetzt. Ein wesentlicher Vorteil von Schmelzhaftklebstoffen
ist darin zu sehen, dass sie eine lösemittelfreie Applikationstechnik
erlauben.
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Typische
Schmelzhaftklebstoffe setzen sich aus Basis-Polymeren, klebrigmachenden
Harzen, gegebenenfalls Weichmacher-Ölen sowie diversen
Additiven zusammen. Häufig eingesetzte Basis-Polymere sind Styrol-Copolymere,
beispielsweise Styrol-Isopren-Styrol(SIS)-, Styrol-Butadien-Styrol(SBS)-,
Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol(SEES)-Block-Copolymere; oder amorphe
Poly-α-olefine (APAO).
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Aus
der
WO 2004/013244 sind
strahlungsvernetzbare Schmelzhaftklebstoffe bekannt. Diese dienen zum
Verkleben von Hohlkörpern auf Basis von Metall oder Kunststoffen
mit Etiketten. Diese Schmelzklebstoffe werden auf das Substrat aufgetragen
und mit dem zweiten Substrat verklebt, danach wird der Schmelzklebstoff durch
UV-Strahlung oder Elektronenstrahlung vernetzt.
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Weiterhin
ist die
DE 19747449 bekannt.
Es wird dort die Verklebung von hydrophilen, wasserundurchlässigen,
harten Substraten mit Etiketten beschrieben. Als Klebstoff werden
wässrige Klebstoffzubereitungen eingesetzt. Die Klebstoffpolymere
basieren auf Copolymeren von Estern der Acryl- oder Methacrylsäure,
die polare und unpolare Anteile im Molekül aufweisen sollen.
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Die
DE 10 2005 006 282 betrifft
strahlungsvernetzbare Haftklebstoffe. Diese basieren auf strahlungsvernetzbaren
epoxidierten Polyolefinen. Diese werden durch einen strahlungsindizierten
Fotoinitiator polymerisiert. Als spezielle Verwendung wird das Verkleben
von Rundumetiketten beschrieben, die auf das Substrat durch einen
Schrumpfprozess aufgebracht werden.
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Weiterhin
gibt es die nicht vorveröffentlichte
DE 10 2005 049 681 , in der ein
Verfahren zum Herstellen von Folien, Schläuchen und hülsenförmigen
Etiketten beschrieben wird, wobei die Folie elastisch dehnbar oder in
der Wärme schrumpfbar ist und der Klebstoff zur Verklebung
der Kanten der Folie aus reaktiven Schmelzklebstoffen ausgewählt
wird, wobei strahlungsvernetzende Klebstoffe oder durch Polykondensation
vernetzende Klebstoffe beschrieben werden.
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Die
beschriebenen Verfahren und Klebstoffe haben Nachteile in der Applikation.
Entweder werden sie in lösemittelhaltiger Form oder als
wässrige Dispersion aufgetragen. Das erfordert eine Entfernung
der Lösemittel, bevor die Verklebung eine ausreichende
Haftung aufweist. Auf der anderen Seite werden strahlungsvernetzbare
Systeme beschrieben. Diese können nach der Strahlungsvernetzung
schnell eine ausreichende Haftung aufbauen, es ist jedoch in jedem
Falle die Verwendung einer Strahlungsquelle notwendig. Im Falle
von UV-Strahlung müssen deswegen zwangsläufig
durchsichtige Etiketten eingesetzt werden. Die bisher bekannten
nicht reaktiven Schmelzklebstoffe beruhen im Allgemeinen auf elastischen
Polymeren auf Basis von Styrolblockcopolymeren. Diese Polymere sind
jedoch teuer und haben Nachteile in der Haftung auf unpolaren Substraten.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ergab sich die Aufgabe, lösemittelfreie
Klebstoffe mit verbesserten Verarbeitungs- und Gebrauchseigenschaften
bereitzustellen, die über eine hohe Anfangshaftung und
hoher Wärmestandfestigkeit der Verklebung verfügen.
Eine gute Adhäsion, insbesondere zu Oberflächen aus
Kunststoff, soll gewährleistet sein. Weiterhin sollen an
den verklebten Substraten auch bei einer mechanischen Belastung
die verklebten Bereiche nicht zum Aufplatzen der Klebfläche
führen.
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Es
wird ein Verfahren zum Verkleben von Etiketten auf hohlen Gebinden
aus Kunststoff, Papier oder Metall bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet,
dass das Etikett mit einem Schmelzklebstoff ganz oder teilweise beschichtet
wird, unmittelbar danach auf das Gebinde geklebt wird, das Gebinde
vorher oder nachher mit einem Füllgut befüllt
wird, wobei das Gebinde durch das Füllgut einen vergrößerten
Umfang aufweisen kann, und wobei ein elastischer, thermoplastischer
Schmelzklebstoff auf Basis von Ethylenvinylacetatcopolymeren aufgetragen
wird.
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Weiterhin
wird ein Klebstoff bereitgestellt, der zum Verkleben in dem erfindungsgemäßen
Verfahren geeignet ist.
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Bei
den zu verklebenden Substraten handelt es sich einerseits um Verpackungen,
insbesondere Hohlkörper, und um Etiketten. Beispiele für
hohle Verpackungen sind Gebinde, wie Flaschen, Dosen, Becher, Kartonverpackungen
oder Kartuschen. Sie bestehen häufig aus dünnem
Metall, beispielsweise Aluminium oder metallisierten Folien, thermoplastischen
Kunststoffen, wie Polyethylenterephthalat, Polycarbonat, Polyethylen, Polypropylen,
Polyvinylchlorid oder Polystyrol, oder auch aus kaschiertem Papier
oder Folien. Bevorzugt sind die Hohlkörper aus polarem
Kunststoff, insbesondere aus Polyestern. Solche Hohlkörper
sind beispielsweise für Mineralwasser und Erfrischungsgetränke
in Form von Flaschen, Dosen oder Bechern im Gebrauch. Diese Verpackungen
haben die Eigenschaft, dass sie flexibel sind und unter Erwärmung
oder unter Druck ihre Form und auch ihren Umfang ändern
können.
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Als
weiteres Substrat werden Etiketten verklebt. Diese können
aus Einschicht- oder Mehrschichtfolien bestehen. Solche Etiketten
können aus Papier oder thermoplastischen Kunststoffen,
wie Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyvinyl chlorid oder
Zellglas bestehen. Bevorzugt ist es, Etiketten aus einer Folie auf
der Basis von unpolaren Kunststoffen, insbesondere von orientiertem
Polypropylen (OPP) einzusetzen. Weiterhin können die Etiketten
aber auch auf Papier basieren, gegebenenfalls in Kombination mit
einer polymeren Schicht. An die Form der Etiketten werden keine
besonderen Anforderungen gestellt. Es können Rundumetiketten,
und Schildetiketten sein.
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Ein
wesentlicher Bestandteil eines erfindungsgemäß geeigneten
Schmelzklebstoffs sind Ethylenvinylacetatcopolymere (EVA). Solche
Copolymere sind dem Fachmann bekannt. Es handelt sich dabei um Polymere
mit einem Vinylacetatgehalt zwischen 10 bis 40 Mol-% bezogen auf
die Summe der Monomere, insbesondere zwischen 15 bis 35 Mol-%. Gegebenenfalls
können noch weitere Comonomere enthalten sein. Solche Polymere
sind üblicherweise kristallin oder teilkristallin und eignen
sich als Basispolymer für Schmelzklebstoffe. Sie weisen
ein Schmelzpunkt von über 70°C auf (gemessen mit
DSC). Der Schmelzindex soll zwischen 10 bis 5000 g/10 min liegen,
insbesondere zwischen 400 bis 2500 g/10 min (gemessen nach DIN
35735).
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Die
Menge der EVA-Copolymere soll zwischen 5 bis 50 Gew.-% bezogen auf
den gesamten Schmelzklebstoff betragen, vorzugsweise zwischen 10
und 35 Gew.-%. Es handelt sich im allgemeinen um Polymere und Copolymere,
die keine weiteren reaktiven Gruppen tragen und thermoplastische
Eigenschaften aufweisen.
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Ein
weiterer notwendiger Bestandteil des Schmelzklebstoffs sind nicht
reaktive thermoplastische niedermolekulare Polyolefin(co)polymere
mit einem Molekulargewicht zwischen 1000 bis 50000 g/mol geeignet (MN wie über GPC erhältlich),
insbesondere zwischen 2500 bis 10000 g/mol. Insbesondere sind Polyethylen oder
Polypropylen geeignet. Solche Polymere werden so ausgewählt,
dass sie eine Viskosität zwischen 100 bis 10000 mPas aufweisen,
insbesondere zwischen 200 bis 1000 mPas (gemessen nach Brookfield,
140°C, EN ISO 2555).
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Solche
Polyolefin(co)polymere sind kommerziell erhältlich. Es
kann sich dabei um Homo- oder Copolymere des Ethylens oder Propylens
handeln, es sind jedoch auch Copolymere mit geringen Anteilen an
anderen copolymerisierbaren Monomeren möglich, wie beispielsweise
C4 bis C12-α-Olefinen.
Es sind auch sind solche PP oder PE-(Co)Polymere geeignet, die durch
Metallocene-katalysierte Polymerisation hergestellt worden sind.
Diese zeigen ein besonders geeignetes Viskositätsverhalten.
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Über
die Menge der Polyolefine kann die Polarität des Schmelzklebstoffs
beeinflusst werden. Sie soll zwischen 1 bis 25 Gew.-% betragen insbesondere
zwischen 2 bis 10 Gew.-%.
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Erfindungsgemäß kann
der Schmelzklebstoff Wachse in Mengen von 0 bis 20 Gew.-% enthalten.
Die Menge ist dabei so bemessen, daß einerseits die Viskosität
auf den gewünschten Bereich abgesenkt wird, andererseits
aber die Adhäsion nicht negativ beeinflusst wird. Das Wachs
kann natürlichen, chemisch modifizierten oder synthetischen
Ursprungs sein. Beispiele für Wachse sind pflanzliche Wachse,
tierische Wachse, Mineralwachse, petrochemische Wachse oder Hartwachse.
Als synthetische Wachse finden Polyalkylenwachse sowie Polyethylenglykolwachse
Verwendung. Diese weisen meist ein Molekulargewicht von weniger
als 1500 g/mol auf, bevorzugt unter 1000 g/mol. Vorzugsweise werden
petrochemische Wachse, mit einem Erweichungspunkt zwischen 45 und
120°C, insbesondere zwischen 50 bis 80°C eingesetzt.
Beispiele dafür sind Paraffinwachse, Mikrowachse, synthetische
Wachse, wie Polyethylenwachse. Insbesondere sind Paraffinwachse mit
Molekulargewichten zwischen 225 und 500 g/mol, mikrokristalline
Wachse und Gemische davon geeignet, in einer Menge von 1 bis 15
Gew.-%.
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Als
weiteren Bestandteil enthält der erfindungsgemäß geeignete
Schmelzklebstoff mindestens ein klebrigmachendes Harz. Das Harz
bewirkt eine zusätzliche Klebrigkeit und verbessert die
Verträglichkeit der Schmelzklebstoffkomponenten. Es handelt
sich dabei insbesondere um Harze, die einen Erweichungspunkt von
80 bis 120°C (Ring-Ball-Methode) besitzen. Es sind dies
aromatische, aliphatische oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoff-Harze,
sowie modifizierte oder hydrierte Versionen davon. Im Rahmen der
Erfindung anwendbare Harze sind beispielsweise Hydroabietylalkohol
und seine Ester, insbesondere seine Ester mit aromatischen Carbonsäuren,
wie Terephthalsäure und Phthalsäure; Naturharze
auch in modifizierter Form, wie Harzsäuren aus Balsamharz,
Tallharz oder Wurzelharz, z. B. vollverseiftes Balsamharz oder Alkylester
von gegebenenfalls teilhydriertem Kolophonium mit niedrigen Erweichungspunkten,
wie z. B. Methyl-, Diethylenglykol-, Glycerin- und Pentaerythrit-Ester;
Terpen-Harze und seine Copolymere, wie Styrol-Terpene, Alpha-Methyl-Styrol-Terpene,
Phenol-modifizierte Terpenharze sowie hydrierte Derivate davon;
Acrylsäure-Copolymerisate, vorzugsweise Styrol-Acrylsäure-Copolymere;
Harze auf Basis funktioneller Kohlenwasserstoffharze. Ebeneso sind
Alkylester von teilhydriertem Kolophonium einzusetzen, wobei die
Alkylgruppe vorzugsweise 1 bis 6 C-Atome enthält.
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Bevorzugt
ist es, partiell polymerisiertes Tallharz, hydrierte Kohlenwasserstoffharze
oder Kolophoniumharze einzusetzen. Die Harze werden in einer Menge
von 10 bis 60 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 55 Gew.-%, eingesetzt.
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Als
weiteren Bestandteil soll der Schmelzklebstoff mindestens einen
Weichmacher enthalten. Der Weichmacher beeinflusst die Viskosität
und ebenso die Elastizität des Klebstoffs. Beispiele für
solche Weichmacher sind Weißöle, naphtenische
Mineralöle, Phthalate, Adipate, Polypropylen-, Polybuten-,
Polyisopren-Oligomere, hydrierte Polyisopren- und/oder Polybutadien-Oligomere,
Benzoatester, pflanzliche oder tierische Öle und deren
Derivate. Es kann sich auch um hydrierte Weichmacher handeln, beispielsweise
paraffinische Kohlenwasserstofföle, Polyisobutylene, Poly-1-Buten-Öle
oder hydrierte naphtenische Öle. Es können auch
Polyalkylenglykole mit einem Molekulargewicht von 200 bis 4000 g/mol
oder flüssige Polyester und Glycerinester eingesetzt werden.
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Insbesondere
geeignet für erfindungsgemäß geeignete
Schmelzklebstoffe sind aliphatische, aromatische oder naphthenische
Mineralöle. Diese sollen einen hohen Siedepunkt aufweisen,
beispielsweise zwischen 200 bis 300°C. Der Weich macher
ist in einer Konzentration von 1 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise in
einer Konzentration von 5 bis 25 Gew.-%, enthalten.
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Darüber
hinaus können dem Schmelzklebstoff übliche Hilfs-
und Zusatzstoffe beigefügt werden. Beispiele dafür
sind Pigmente wie Titandioxid, Füllstoffe wie Talcum oder
Bentonit, organische Farbstoffe, Stabilisatoren oder Antioxidantien,
wie Phosphite, Phenole, sterisch gehinderte Phenole, polyfunktionelle
Phenole, schwefel- und phosphorhaltige Phenole oder Amine, Haftvermittler
oder Verlaufmittel. Die Summe der Additive beträgt bis
zu 10 Gew.-%, Antioxidantien werden üblicherweise in Mengen
bis zu 3 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von etwa 0,1 bis 1,0 Gew.-%
dem Schmelzhaftklebstoff beigefügt. Katalysatoren, die
ggf. eine Verfärbung hervorrufen können, sollen
nicht enthalten sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
besteht der erfindungsgemäße Schmelzklebstoff
aus 10 bis 35 Gew.-% EVA, 1 bis 25 Gew.-% niedermolekulare Polyolefine,
30 bis 55 Gew.-% wenigstens eines klebrigmachenden Harzes auf Basis
von Kohlenwasserstoffharze, Kolophoniumharzen oder Tallharzen, 5
bis 25 Gew.-% wenigstens eines Weichmachers, bevorzugt auf Basis
von Mineralölen, sowie bis zu 5 Gew.-% Hilfs- und Zusatzstoffen.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Schmelzklebstoffe
kann nach dem Fachmann bekannten Verfahren durchgeführt
werden. In einer Verfahrensweise werden die Polymere aufgeschmolzen
und gemischt, danach können dann Weichmacher, Harze und
Additive zugegeben werden. Nach dem Abkühlen erhält
man die erfindungsgemäßen Schmelzklebstoffe. Gegebenenfalls
können auch kontinuierliche Mischer, wie beispielsweise
Kneter, eingesetzt werden.
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Die
Verarbeitung erfolgt auf den üblichen Etikettiermaschinen,
die mit Segmenten, Walzen oder Düsen den Schmelzklebstoff
auf das Etikett bzw. auf den Hohlkörper auftragen. In der
Regel wird der Klebstoff bei Rundumetiketten derart aufgetragen,
dass ein Mitnahmebereich (Etikett auf Hohlkörper) und ein Überlappungsbereich
(Etikettenende auf -anfang) besteht. Der erfindungsgemäße
Schmelzklebstoff kann sowohl als Mitnahme- wie auch als Überlappungsklebstoff
eingesetzt werden. Diese Arbeitsweise vereinfacht den Etikettierprozess.
Es können oder auch Schildetikette verklebt werden, dabei
wird der Schmelzklebstoff bevorzugt nur auf die Randbereiche des
Etiketts aufgetragen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren arbeitet in der Weise,
dass ein Hohlkörper mit einem Etikett verklebt wird. Dabei
ist es möglich, dass der Hohlkörper zum Zeitpunkt
der Verklebung mit einem Füllgut gefüllt ist,
es kann jedoch auch sein, dass das Gebinde leer ist. Dabei kann
das Etikett auf der Rückseite vollständig oder in
den Randbereichen mit einem erfindungsgemäßen
Klebstoff versehen werden. Danach wird das Etikett auf das Gebinde
aufgeklebt.
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Eine
bevorzugte Arbeitsweise sieht vor, dass Rundumetiketten verklebt
werden. Dabei hat das Etikett eine Länge, dass Anfangs-
und Endbereich überlappend um den Hohlkörper gelegt
werden können. Im Anfangs- und im Endbereich wird das Etikett
mit einem erfindungsgemäß geeigneten Klebstoff
beschichtet und um das Gebinde verklebt (Überlappungsklebstoff).
Dabei ist es üblich, dass auf dem Flaschenbereich ebenfalls eine
Klebstoffnaht sich befindet, die das Etikett im Anfangsbereich festhält
und das automatisierte Umlegung des Etiketts um den Hohlkörper
gestattet (Mitnahmeklebstoff). Der Klebstoff wird in viskoser Form
aufgetragen, nach dem Abkühlen härtet er sehr
schnell aus und baut eine entsprechende Haftung auf.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren mit den geeigneten
Schmelzklebstoffen eignet sich besonders zum Etikettieren von Hohlkörpern,
insbesondere von Kunststoff-Hohlkörpern, die mit Füllgütern
befüllt sind, die sich ausdehnen können oder zur
Gasbildung befähigte Stoffe enthalten. Das können
sich ausdehnende oder gashaltige Flüssigkeiten sein. Bevorzugt
kann es sich beispielsweise um PET-Flaschen handeln, die kohlensäurehaltige
Getränke enthalten. Diese Flüssigkeiten und die
darin enthaltenen zur Gasbildung befähigten Stoffe, hier
in der Gesamtheit als Füllgut bezeichnet, haben die Eigenschaft,
Formänderungen der Hohlkörper herbeizuführen,
im Allgemeinen eine Vergrößerung des Umfangs.
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Erfindungsgemäß werden
solche Gebinde häufig mit Lebensmitteln befüllt,
beispielsweise mit Getränken. Solche Formänderungen
treten beispielsweise bei Volumenänderungen des in den
Hohlkörpern befindlichen Füllguts auf. Die Formänderung
des Hohlkörpers besteht beispielsweise in einer Ausdehnung,
und zwar häufig dann, wenn die Inhaltsstoffe eingefüllt
werden oder diese Inhaltsstoffe Temperaturerhöhungen ausgesetzt
sind. Dabei kann die Befüllung selbst eine Formänderung
des Hohlkörpers hervorrufen, eine Änderung entsteht
bei einer Lagerung im befüllten Zustand oder das Füllgut
wird später beispielsweise einer Erwärmung unterworfen.
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Handelt
es sich um CO2-haltige Getränke,
ist es nach dem Befüllen üblich, dass sich unter
Lagerbedingungen Gase oberhalb der Flüssigkeit sammeln.
Das führt zu einer Druckerhöhung und im Allgemeinen
zu einer Vergrößerung des Umfanges des Gebindes.
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Ebenso
ist es möglich, dass durch eine Erwärmung des
Füllguts in der Verpackung sich diese in ihrem Umfang ändert.
Bei Lebensmitteln als Füllgut können diese beispielsweise
erwärmt werden. Das führt zu einer Druckerhöhung
und dadurch zu einer Umfangsvergrößerung.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Hohlkörper
oder das Gebinde mit einem Etikett beklebt. Das wird in einem befüllten
oder unbefüllten Zustand durchgeführt, in diesem
Fall wird das Füllgut danach eingebracht. Der Klebstoff
kühlt ab und baut seine Haftung auf. Durch die Befüllung
oder Bewegung des Hohlkörpers kann sich danach der Umfang
der Hohlkörpers verändern, beispielsweise Vergrößern.
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Die
Formänderung des Hohlkörpers bewirkt häufig
bei mit handelsüblichen Schmelzklebstoffen überlappend
verklebten Etiketten eine Verschiebung der Klebenaht. Dadurch wird
ein Teil der Klebstoffschicht freigelegt, an der beispielsweise
Verschmutzungen anhaften können oder das Etikett platzt
auf. Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Schmelzklebstoffes
zeigt sich, dass dieser unter den Bedingungen einer langsamen Umfangsänderung
der verklebten Fläche elastisch nachgibt. Ein Reißen
des Etikettes oder ein Aufplatzen der verklebten Stelle ist nicht
zu beobachten.
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Die
erfindungsgemäßen Schmelzklebstoffe werden zum
Verkleben von Hohlkörpern aus beschichteten Papier und
vor allem Kunststoffen, wie z. B. PET, PEN, PP, PVC, PS und PE,
verwendet. Solche hohlen Gebinde zeigen eine große Flexibilität
und auch eine entsprechende Umfangsvariabilität. Auch dünne
Metallverpackungen, beispielsweise als Folie, können einen
veränderten Umfang aufweisen. Die erfindungsgemäßen
Schmelzklebstoffe zeichnen sich insbesondere durch eine sehr gute
Adhäsion zu den vorgenannten Kunststoffen und solche Hohlgebinden
aus.
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Für
eine problemlose Verarbeitung sollen die erfindungsgemäßen
Schmelzklebstoffe bei der Verarbeitung eine entsprechend niedrige
Viskosität aufweisen, bei 130°C beträgt
sie üblicherweise 500 mPas bis 5000 mPas. Für
bestimmte Verarbeitungsverfahren ist eine Viskosität bis
zu 2500 mPas besonders geeignet, insbesondere liegt der Bereich
bei 500 mPas bis 1000 mPas (gemessen mit Brookfield Viskosimeter
DV 2+, Spindel 27, bei angegebener Temperatur). Eine geringe Viskosität
ist zur Verwendung in schnelllaufenden Etikettierstraßen
erforderlich.
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Die
erfindungsgemäßen Schmelzklebstoffe weisen die
erforderliche niedrige Viskosität bei niedrigen Verarbeitungstemperaturen
auf, wie sie beispielsweise bei der Verwendung auf temperaturempfindlichen
Etiketten, z. B. Kunststoffetiketten aus OPP gewünscht
ist. Die Verarbeitungstemperaturen liegen im Bereich von 50°C
bis 150°C, bevorzugt im Bereich von 90°C bis 130°C.
Die niedrige Viskosität gewährleistet gleichzeitig einen
sauberen Maschinenlauf auf den handelsüblichen Maschinen.
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Als
Verpackung geeignete Hohlkörper sind z. B. Flaschen, Dosen,
Becher oder Kartuschen. Es kann sich um rotationssymmetrische Gegenstände
handeln, aber auch eckige Hohlkörper sind möglich.
Sie bestehen beispielsweise aus Metall oder thermoplastischen Kunststoffen,
ggf. auch in Folienform, und können ihren Umfang verändern.
Bevorzugte Gebinde sind Flaschen aus polaren Kunststoffen, insbesondere
Polyestern, die für Mineralwasser und Erfrischungsgetränke
im Gebrauch sind. Ein Verkleben von Etiketten nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren ergibt feste, nicht verrutschende Verklebungen, die optisch
ansprechende etikettierte Gebinde auch nach Lagerung sicherstellen.
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Die
Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele erläutert. Beispiel
1
EVA-Copolymer | 25,0%
(Evatone 28 bis 80) |
Weichmacher | 20,0%
(Nyflex 222) |
Harz | 47,5%
(Dertoline) |
Wachs | 5%
(Shell compound MW 161) |
Polyethylen | 2%
(AC Polyethylen 9) |
Stabilisator | 0,5%
(Irganox B 225) |
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Die
Bestandteile werden aufgeschmolzen bei 160°C und gemischt
bis eine homogene Schmelze eintritt. Danach wird der Schmelzklebstoff
abgekühlt. Es wird eine Kunststoffflasche aus PET mit einem
Rundumetikett beklebt. Das Etikettenmaterial ist eine Einschichtfolie
auf Basis von OPP. Der Überlappungsbereich beträgt
ca. 10 mm. Die Flasche wird mit einem CO2-haltigen
Getränk befüllt und verschlossen. Im Laufe der Lagerung
(7 Tage) vergrößert sich der Durchmesser um mehr
als 2 mm.
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Das
Etikett bleibt unverletzt, die Klebefläche dehnt sich.
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Ein
Rundumpapieretikett wird mit dem Schmelzklebstoff aus Beispiel 1
um eine PET-Flasche gemäß Beispiel 1 verklebt.
Nach einer Lagerung von 7 Tagen und einer Vergrößerung
des Flaschenumfangs ist eine Dehnung an der Klebenaht zu beobachten.
Das Etikett als Ganzes ist aber nicht zerrissen und deckt den Flaschenumfang
ab.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2004/013244 [0004]
- - DE 19747449 [0005]
- - DE 102005006282 [0006]
- - DE 102005049681 [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN 35735 [0014]
- - EN ISO 2555 [0016]