-
Die
Erfindung betrifft eine Pressanordnung zur Entwässerung
einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn
in einer Maschine zur Herstellung und/oder Veredlung derselben,
mit zumindest einem Pressspalt, durch den die Faserstoffbahn gemeinsam
mit wenigstens einem wasseraufnehmenden Entwässerungsband
geführt ist.
-
In
Pressenpartien von Papiermaschinen werden die Entwässerungsbänder
in Form von Pressfilzen gegenwärtig über Leitwalzen
und eine Breitstreckwalze geführt.
-
Breitstreckwalzen
können dabei den Bandvorlauf der jeweiligen seitlichen
Ränder kompensieren und die Faltenbildung nach einem Bandwechsel verhindern.
-
Der
mit größeren Maschinenbreiten zunehmende Durchmesser
der Leit- und Breitstreckwalzen verhindert oft eine optimale Anordnung
derselben auf Grund des meist sehr begrenzten Raumes.
-
Die
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Führung des Entwässerungsbandes
mit möglichst geringem Aufwand zu verbessern.
-
Erfindungsgemäß wurde
die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Entwässerungsband
vor oder nach dem Pressspalt eine Breitstreckwalze mit einem Walzenmantel
aus Kunststoff umschlingt, dessen Durchmesser zwischen 130 und 800
cm liegt, wobei sich zwischen dem Pressspalt und der Breitstreckwalze
keine weitere Walze befindet.
-
Breitstreckwalzen
mit einem Walzenmantel aus Kunststoff sind aus der
DE 197 29 907 sowie der
EP 1 239 169 bekannt. Wesentlich ist
dabei, dass der Walzenmantel ausschließlich in einem axial
mittleren Bereich auf einem durchgehenden Walzenträger
zumindest in radialer Richtung abgestützt wird. Außerhalb
dieses mittleren Bereiches weist der Walzenmantel einen, eine Biegung
des Walzenmantels relativ zum Walzenträger erlaubenden
Abstand zum Walzenträger auf.
-
Derartige
Breitstreckwalzen können insbesondere auch in Verbindung
mit einem Walzenmantel aus faserverstärktem Kunststoff
mit wesentlich geringen Walzendurchmessern ausgeführt werden.
Dies wiederum erlaubt die Anordnung von Breitstreckwalzen relativ
nah am jeweiligen Pressspalt, so dass eine gegenüber herkömmlichen
Breitstreckwalzen verminderte Breitstreckwirkung dieser Breitstreckwalzen
mit Kunststoffmantel kompensiert wird. Außerdem kann so
oft eine Leitwalze entfallen, da die Breitstreckwalze ihren Platz
einnimmt.
-
Dabei
sollte das Entwässerungsband die Breitstreckwalze in einem
Umfangsbereich zwischen 90 und 180° umschlingen. Diese
große Umschlingung verbessert die Breitstreckwirkung dieser
Breitstreckwalze zusätzlich.
-
Je
nach Anforderung, wie zum Beispiel den Wasseranfall im Pressspalt
kann es genügen, wenn nur ein Entwässerungsband
durch den Pressspalt läuft.
-
Wegen
der Vielzahl an Pressspalten und der damit verbundenen Raumprobleme
ergeben sich besondere Vorteile bei Pressanordnungen, bei denen der
Pressspalt zwischen einer vom Entwässerungsband umschlungenen
Presswalze und einer Zentralwalze gebildet wird, wobei die Zentralwalze
an mehreren Pressspalten beteiligt ist. Dabei sollte die Breitstreckwalze
vor dem entsprechenden Pressspalt angeordnet sein und das Entwässerungsband
erst nach der Breitstreckwalze mit der Faserstoffbahn in Kontakt
kommen.
-
Oft
ist es jedoch erforderlich, dass die Faserstoffbahn mit beidseitig
je einem wasseraufnehmenden Entwässerungsband durch den
Pressspalt läuft.
-
Eine
besonders vorteilhafte Anordnung ergibt sich in diesem Fall, wenn
der Pressspalt von einer vom Entwässerungsband mit der
Breitstreckwalze umschlungenen Presswalze und einer Gegenwalze gebildet
wird, wobei die Gegenwalze nach dem Pressspalt noch mit einer weiteren
Presswalze einen Pressspalt bildet. Auch hier beeinträchtigen
die Pressspalte der Gegenwalze den verfügbaren Raum erheblich.
-
Dabei
kann es von Vorteil sein, wenn die Breitstreckwalze vor dem Pressspalt
angeordnet ist und das Entwässerungsband erst nach der
Breitstreckwalze mit der Faserstoffbahn in Kontakt kommt.
-
Allerdings
kann es im Gegensatz hierzu auch Vorteile haben, wenn die Breitstreckwalze
nach dem Pressspalt angeordnet ist. Dabei sollten die Entwässerungsbänder
die Faserstoffbahn nach dem Pressspalt bis zur Breitstreckwalze
gemeinsam führen und die Faserstoffbahn nach der Breitstreckwalze
nur mit dem, auf der, der Breitstreckwalze gegenüberliegenden
Seite der Faserstoffbahn angeordneten Entwässerungsband
laufen.
-
Um
dabei eine ausreichende Haftung der Faserstoffbahn am allein führenden
Entwässerungsband zu gewährleisten, sollte das
die Faserstoffbahn nach der Breitstreckwalze allein führende
Entwässerungsband während der Wegführung
des anderen Entwässerungsbandes eine besaugte Leitwalze
umschlingen.
-
Anschließend
kann das die Faserstoffbahn nach der Breitstreckwalze allein führende
Entwässerungsband die Faserstoffbahn an ein endlos umlaufendes
Band einer folgenden Einheit, beispielsweise einen weiteren Pressspalt
oder eine Trockengruppe übergeben.
-
Nachfolgend
soll die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen näher
erläutert werden. In der beigefügten Zeichnung
zeigt:
-
1:
einen schematischen Querschnitt durch eine Pressanordnung;
-
2:
eine andere Pressanordnung und
-
3:
eine weitere Pressanordnung.
-
Bei
allen Ausführungen kommt eine, von einem wasseraufnehmenden,
endlos umlaufenden Entwässerungsband 2 umschlungene
Breitstreckwalze 3 direkt vor oder nach einem Pressspalt
zum Einsatz, wobei sich zwischen dem Pressspalt und der Breitstreckwalze
keine weitere Walze befindet.
-
Dabei
besitzt die Breitstreckwalze 3 einen Walzenmantel aus einem
faserverstärkten Kunststoff, der ausschließlich
im axial mittleren Bereich auf einem durchgehenden Walzenträger
gelagert ist. Außerhalb dieses mittleren Bereiches kann
sich der Walzenmantel relativ zum Walzenträger verbiegen. Der
Grad der Mantelbiegung sowie deren Richtung stellt sich in Abhängigkeit
von der Bandspannung sowie der Wirkrichtung und dem Eigengewicht
des Walzenmantels ein.
-
Die
Art der Wirkung (Streckung oder Stauchung) hängt dabei
von der Art der Durchbiegung (konvex oder konkav) des umschlungenen
Bereichs dieser Walze ab. In allen Beispielen wird jedoch eine Breitstreckwirkung
angestrebt.
-
Um
die Durchbiegung infolge Eigengewicht zu vergrößern,
können die Enden des Walzenmantels, wie in der
EP 1 239 169 beschrieben,
mit einem höheren Gewicht ausgestaltet sein. Das Gewicht kann
aber gemäß der
DE
197 29 907 zu den Walzenenden auch kontinuierlich vermindert
werden.
-
Auch
eine axiale Verschiebung des Walzenmantels auf dem Walzenträger
entsprechend der
WO 2005/115894 kann
von Vorteil sein.
-
Durch
das geringe Gewicht kann die Breitstreckwalze 3 jedoch
in jedem Fall auch bei großen Maschinenbreiten auf Durchmesser
zwischen 130 und 800 cm begrenzt bleiben. Dies ermöglicht
es die Breitstreckwalze 3 relativ nah am Pressspalt des
Entwässerungsbandes 2 anzuordnen und dabei eine Leitwalze
zu ersetzen.
-
Durch
die Nähe zum Pressspalt wird die Wirkung der Breitstreckwalze 3 wesentlich
gesteigert, was deren Einsatz in vielen Fällen wegen der
im Vergleich zu herkömmlichen Breitstreckwalzen mit Metallmantel
geringeren Breitstreckwirkung erst sinnvoll macht.
-
Die
Breitstreckwirkung wird noch durch eine relativ große Umschlingung
der Breitstreckwalze 3 durch das Entwässerungsband 2 in
einem Umfangsbereich zwischen 90 und 180° gesteigert.
-
Bei
der in 1 dargestellten Pressanordnung läuft
die Faserstoffbahn 1 gemeinsam mit beidseitig je einem
Entwässerungsband 2, 4 durch einen, von
einer oberen Presswalze 5 und einer unteren Gegenwalze 6 gebildeten
Pressspalt.
-
Dabei
umschlingt das obere Entwässerungsband 2 der Presswalze 5 nach
dem Pressspalt eine Breitstreckwalze 3 mit einem Walzenmantel
aus Kunststoff. Zwischen dem Pressspalt und der Breitstreckwalze 3 wird
die Faserstoffbahn 1 von beiden Entwässerungsbändern 2, 4 geführt.
-
Nach
der Breitstreckwalze 3 läuft die Faserstoffbahn 1 jedoch
nur noch mit dem unteren Entwässerungsband 4.
Um die Haftung der Faserstoffbahn 1 am unteren Entwässerungsband 4 während
der Wegführung des oberen Entwässerungsbandes 2 zu steigern,
umschlingt das unteren Entwässerungsband 4 eine
gegenüber der Breitstreckwalze 3 angeordnete besaugte
Leitwalze 7.
-
Anschließend übergibt
das untere Entwässerungsband 4 die Faserstoffbahn 1 an
ein luftdurchlässiges Band 8 einer folgenden Maschineneinheit,
welches während der Übernahme eine besaugte Leitwalze 10 umschlingt.
-
Gesaugte
Leitwalzen 7, 10 besitzen meist einen perforierten
Walzenmantel, dessen Innenraum mit einer Unterdruckquelle verbunden
ist.
-
Gewöhnlich
befindet sich die Breitstreckwalze bei derartigen Pressanordnungen
vor dem Pressspalt, wobei zwischen dieser Breitstreckwalze und dem
Pressspalt dann noch eine besaugte Leitwalze zur Unterstützung
der Übernahme der Faserstoffbahn 1 angeordnet
ist.
-
Die
geringen Abmessungen und die verbesserte Streckwirkung ermöglichen
jedoch den Einsatz der Breitstreckwalze mit Kunststoff-Walzenmantel nach
dem Pressspalt anstelle einer normalen Leitwalze.
-
Bei
der in 2 gezeigten Pressanordnung durchläuft
die Faserstoffbahn 1 erst einen von zwei Presswalzen 16, 18 gebildeten
ersten Pressspalt gemeinsam mit beidseitig je einem wasseraufnehmenden
Entwässerungsband 15, 17. Nach diesem
ersten Pressspalt läuft die Faserstoffbahn 1 gemeinsam
mit dem oberen Entwässerungsband 15 durch einen zweiten,
von der oberen Presswalze 16 und einer Zentralwalze 11 gebildeten
Pressspalt.
-
Danach
läuft die Faserstoffbahn 1 am Walzenmantel der
Zentralwalze 11 haftend allein bis zu einem dritten Pressspalt,
der von der Zentralwalze 11 und einer darüber
angeordneten Presswalze 5 gebildet wird. Durch diesen dritten
Pressspalt läuft die Faserstoffbahn 1 gemeinsam
mit einem Entwässerungsband 2 der Presswalze 5.
-
Nach
diesem dritten Pressspalt läuft die Faserstoffbahn 1 wieder
allein am Walzenmantel der Zentralwalze 11 haftend bis
zur Übernahme durch eine Walze 12, welche die
Faserstoffbahn 1 anschließend durch einen, von
dieser Walze 12 und einer weiteren Presswalze 13 mit
unterem Entwässerungsband 14 gebildeten Pressspalt
führt.
-
Durch
die kompakte Anordnung wird der Einsatz von Breitstreckwalzen erschwert.
Dennoch kann insbesondere das obere Entwässerungsband 2 des dritten
Pressspaltes vor diesem eine Breitstreckwalze 3 mit Kunststoff-Walzenmantel
umschlingen.
-
Bei
der in 3 dargestellten Pressanordnung durchläuft
die Faserstoffbahn 1 gemeinsam mit je einem Entwässerungsband 2, 4 einen
ersten, von einer unteren Presswalze 5 und einer oberen
Gegenwalze 6 gebildeten Pressspalt.
-
Anschließend
führt das obere Entwässerungsband 4 die
Faserstoffbahn 1 durch einen zweiten Pressspalt, der zwischen
der Gegenwalze 16 und einer Presswalze 19 gebildet
wird.
-
Der
Walzenmantel dieser Presswalze 19 führt die Faserstoffbahn 1 dann
durch einen dritten Pressspalt, der von der Presswalze 19 und
einer oberen, von einem Entwässerungsband 21 umschlungenen
Presswalze 20 gebildet wird.
-
Danach
wird die Faserstoffbahn 1 von der Presswalze 19 an
ein luftdurchlässiges Band 23 einer in Bahnlaufrichtung 9 folgenden
Maschineneinheit übergeben, wobei die Übernahme
von einer, vom Band 23 umschlungenen und besaugten Leitwalze 22 unterstützt.
-
Auch
hier bleibt wenig Raum für Breitstreckwalzen 3.
-
Jedoch
ist der Einsatz einer Breitstreckwalze 3 anstelle einer
normalen Leitwalze insbesondere beim unteren Entwässerungsband 2 nach
dem ersten Pressspalt von Vorteil.
-
Alle
Entwässerungsbänder 2, 4, 14, 15, 17, 21 sind
hier als luftdurchlässige und wasseraufnehmende Pressfilze
ausgebildet.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19729907 [0007, 0025]
- - EP 1239169 [0007, 0025]
- - WO 2005/115894 [0026]