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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren der Herstellung eines
Kurbelgehäuses mit mindestens einer Laufbuchse nach dem
Patentanspruch 1 und betrifft darüber hinaus ein nach dem
Verfahren hergestelltes Kurbelgehäuse gemäß dem
Patentanspruch 10.
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Derartige
Kurbelgehäuse werden für Brennkraftmaschinen eingesetzt,
bei denen sich ein Hubkolben entlang der jeweiligen Laufbahn bewegt.
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Aus
Gründen der Verringerung der Masse einer damit ausgestatteten
Brennkraftmaschine wird für das Kurbelgehäuse üblicherweise
eine Aluminiumlegierung eingesetzt. Je nachdem, wie die Kolbenlaufbahn
der Laufbuchse ausgebildet wird, werden der Art nach die Kurbelgehäuse
unterschieden.
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Ist
der die Kolbenlaufbahn bildende Werkstoff der gleiche Werkstoff,
der auch zur Bildung des Kurbelgehäuses verwendet wird,
so wird von einem monolithischen Kurbelgehäuse gesprochen,
bei dem aus Festigkeitsgründen eine übereutektische
Aluminiumlegierung verwendet wird, beispielsweise AlSil7Cu4Mg. Der
Kolben läuft mit seinen Kolbenringen direkt auf der aus
dem genannten Grundwerkstoff des Kurbelgehäuses gebildeten
Kolbenlaufbahn, die beispielsweise mittels eines Ätzverfahrens oder
eines Hohnverfahrens ausgebildet wird. Die verwendete Legierung
bestimmt daher die Festigkeit sowohl der Kolbenlaufbahn, als auch
des Kurbelgehäuses. Das Kurbelgehäuse wird beispielsweise
mittels eines Sandgießverfahrens oder Kokillengießverfahrens
hergestellt, bei dem sich die Temperaturführung während
des Gießens in den Zylinderbohrungen als aufwendig erweist
und anschließend die Kolbenlauffläche mit den
genannten Verfahren aufwendig freigelegt werden muss.
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Bei
einer weiteren Art von Kurbelgehäusen aus einer Aluminiumlegierung
werden für die Bildung der Zylinderlaufbahn Laufbuchsen
in das Kurbelgehäuse eingefügt. Dies kann durch
unterschiedliche Herstellungsverfahren geschehen, wie beispielsweise
des Umgießens einer Laufbuchse beim Gießen des
Kurbelgehäuses, dem nachträglichen Einpressen
einer Laufbuchse in eine Bohrung des Kurbelgehäuses oder
auch dem Einsetzen der Laufbuchse. Zwischen dem Aluminiumwerkstoff
des Kurbelgehäuses und dem Werkstoff der Laufbuchse stellt
sich dabei keine intermetallische Verbindung ein, sondern eine kraftschlüssige
oder formschlüssige Verbindung. Als Werkstoff für
die Laufbuchse wird dabei häufig Grauguss verwendet, so
dass der Laufbuchsenwerkstoff und der Kurbelgehäusewerkstoff
unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzen.
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Aufgrund
der Temperaturbelastung während des Betriebs der Brennkraftmaschine
kommt es daher häufig zu einem Verzug der Laufbuchse während des
Betriebs mit der Folge von Blow-by-Gasen und erhöhtem Ölverbrauch.
Es ist auch bereits bekannt geworden, als Werkstoff für
die Laufbuchsen Aluminiumlegierungen in der Form von beispielsweise AlSil7Cu4Mg
zu verwenden, so dass zwar der Wärmeausdehnungskoeffizient
des Werkstoffs für die Laufbuchse und des Kurbelgehäuses
einander ähneln, es aber im Betrieb der so ausgebildeten
Brennkraftmaschine aufgrund des sich einstellenden inhomogenen Temperaturfeldes
zu Ablösungserscheinungen der Laufbuchse in der Bohrung
des Kurbelgehäuses kommen kann und sich die Überdeckung zwischen
der Laufbuchse und dem Kurbelgehäuse verändert.
Dies wiederum führt dazu, dass sich über den Umfang
der Buchse der Wärmeübergang zwischen der Laufbuchse
und dem Kühlmittelmantel ungleichmäßig
einstellt und somit Zonen erhöhter Temperatur in der Laufbuchse
entstehen mit der Folge von Unrundheiten und einer dadurch bedingten
weiteren Verstärkung von Ablösungserscheinungen
zwischen der Laufbuchse und dem Kurbelgehäuse und sich
der geschilderte Effekt dadurch also weiter verstärkt.
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Es
sind auch bereits quasi-monolithische Kurbelgehäuse mit
speziell behandelten Laufflächen bekannt geworden, die
beispielsweise eine durch Plasmaspritzen, Laserbehandlung oder galvanisch hergestellte
Beschichtung besitzen oder bei denen Vorformen oder sogenannte Preformen
von dem Werkstoff zur Bildung des Kurbelgehäuses infiltriert werden.
Diese Preformen sind einerseits teuer in der Herstellung der Preformen
selbst und bedingen darüber hinaus eine aufwendige weitere
Verarbeitung durch das Squeezcasting-Verfahren. Soll nun die Deckplatte
des Kurbelgehäuses um den Zylinder herum weitgehend vollständig
verschlossen sein, das Kurbelgehäuse also in der Closed-deck-Bauweise hergestellt
werden, so scheidet ein durch das Squeezecasting ausgebildetes Kurbelgehäuse
hierfür aus und damit auch ein quasi-monolithisches Kurbelgehäuse,
wie es vorstehend erläutert wurde. Beim Infiltrieren der
Preform kommt es darüber hinaus aufgrund der Nachspeisung
zu einer Aufdickung der Gussteilwandstärke und damit zu
einem unerwünschten Anstieg der Masse des fertigen Bauteils.
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Wird
die Kolbenlaufbahn durch einen chemischen Prozess hergestellt, wie
er vorstehend bereits angesprochen wurde, so müssen die
dabei verwendeten Chemikalien zugeführt und anschließend
aufwendig entsorgt werden. Thermische Prozesse, wie beispielsweise
das genannte Laserlegieren oder das Plasmaspritzen führen
zu einem Freisetzen von Eigenspannungen im Kurbelgehäuse
und damit zu thermischen Verzögen bei der Herstellung.
Dies kann dazu führen, dass die zulässigen Toleranzen
des fertig bearbeiteten Bauteils verändert werden müssen oder
das Bauteil umkonstruiert werden muss.
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Anhand
der
US 6,224,989 B1 ist
ein Verfahren zur Fertigung eines Zylinderblocks und ein damit hergestellter
Zylinderblock bekannt geworden, wonach ein Sintermetallkörper
mit zylindrischer Form von dem den Zylinderblockkörper
ergebenden flüssigen Werkstoff infiltriert wird und in
die Poren des Sintermetallkörpers ein Metallpulverwerkstoff
vorab eingebracht wird, um die Reaktion zwischen dem Sintermetallwerkstoff
und dem Zylinderblockwerkstoff zu verstärken. Es handelt
sich daher bei dem so geschaffenen Zylinderblock oder Kurbelgehäuse
um ein quasi-monolithisches-Kurbelgehäuse, wie es vorstehend
bereits erläutert wurde.
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Anhand
der
EP 0 670 441 B1 ist
eine Gleitlagerung bekannt geworden, bei der ein Silizium-Formkörper
durch eine Aluminiumlegierung infiltriert wird. Es handelt sich
also bei dieser Vorgehensweise um ein dem vorstehend beschriebenen
Verfahren zur Bildung quasi-monolithischer Kurbelgehäuse ähnliches Verfahren.
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Anhand
der
DE 40 40 975 A1 ist
ein Verfahren zum Herstellen eines Zylinderblocks bekannt geworden.
Nach dem bekannten Verfahren wird auf eine Trägerhülse
außen eine Beschichtung aufgebracht. Nach dem Gießvorgang
um die Trägerhülse und die Beschichtung herum,
wird die Trägerhülse mechanisch abgearbeitet und
so eine harte Verschleißschicht freigelegt.
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Anhand
der
DE 196 17 457
A1 ist ein Motorblock bekannt geworden, in dessen für
den Durchsatz von Kühlmedium vorgesehenen Hohlräumen poröse
Blöcke mit Hohlräumen vorgesehen sind, die nicht
mehr entfernt werden müssen und durchströmt werden
können.
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Anhand
der
DE 102 25 744
B4 ist eine Zylinderlaufbuchse bekannt geworden. Nach dem
Verfahren wird auf einen durch eine Spritztechnik hergestellten
Formkörper ein durch einen Gießvorgang erzeugter
Gusseisenkörper aufgetragen, der mit dem Formkörper
zumindest partiell eine Verbindung eingeht.
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Schließlich
ist anhand der
DE 1 458 095 ein Verfahren
zum Angießen von Leichtmetall an Sinterkörpern
aus Aluminiumpulver bekannt geworden, nach dem zwischen dem Sinterkörper
und dem Leichtmetall eine Haftschicht angeformt wird.
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Schließlich
ist anhand der unveröffentlichten Patentanmeldung 10 2006
055 193.1 ein Verfahren zur Herstellung eines Kurbelgehäuses
und ein danach hergestelltes Kurbelgehäuse bekannt geworden,
nach dem in eine Bohrung eines Kurbelgehäuses aus einer
Aluminiumlegierung eine Zylinderlaufbuchse aus einer übereutektischen
Aluminiumlegierung eingefügt wird und durch heißisostatisches Pressen
des Kurbelgehäuses und der Zylinderlaufbuchse eine intermetallische
Verbindung zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Kurbelgehäuse
erzeugt wird.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung eines Kurbelgehäuses mit mindestens einer
Laufbuchse zu schaffen, welches die vorstehend erwähnten
Probleme des Temperaturverzugs zwischen der Laufbuchse und dem Kurbelgehäuse
vermeidet und den Wärmeübergang zwischen der Laufbuchse
und dem Kurbelgehäuse verbessert und darüber hinaus das
Problem des Ablösens der Laufbuchse und des Kurbelgehäuses
voneinander beseitigt. Zudem soll ein nach dem Verfahren geschaffenes
Kurbelgehäuse bereitgestellt werden.
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Die
Erfindung weist nun zur Lösung dieser Aufgabe hinsichtlich
des Verfahrens die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale auf. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den weiteren Ansprüchen
beschrieben. Darüber hinaus weist die Erfindung hinsichtlich
des Kurbelgehäuses die Merkmale des Anspruchs 10 auf.
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Die
Erfindung sieht nun ein Verfahren vor der Herstellung eines Kurbelgehäuses
mit mindestens einer Laufbuchse, wonach das Kurbelgehäuse
aus einer Aluminiumlegierung hergestellt wird mit mindestens einer
Ausnehmung und in die Ausnehmung ein pulverförmiger metallischer
Werkstoff eingebracht wird und aus dem metallischen Werkstoff ein Laufbuchsenvorformling
gebildet wird mittels heißisostatischem Pressen des Kurbelgehäuses
mit dem metallischen Werkstoff, so dass sich an Kontaktflächen
der Ausnehmung und dem metallischen Werkstoff eine intermetallische
Verbindung zwischen der Aluminiumlegierung des Kurbelgehäuses
und dem metallischen Werkstoff einstellt.
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Der
in die Ausnehmung des Kurbelgehäuses eingebrachte pulverförmige
metallische Werkstoff geht an den Kontaktflächen der Ausnehmung
und dem metallischen Werkstoff durch das heißisostatische
Pressen eine intermetallische Verbindung ähnlich einem
Diffusionsschweißvorgang nahe der Lösungsglühtemperatur
ein. Dies sorgt dafür, dass sich zwischen der aus dem Laufbuchsenvorformling
gebildeten Laufbuchse und dem Kurbelgehäuse beim Betrieb
der Brennkraftmaschine ein Wärmeübergang einstellt,
der dem Wärmeübergang eines monolithischen Kurbelgehäuses
entspricht, da keine Grenzschicht beziehungsweise kein Luftspalt
zwischen dem Kurbelgehäusewerkstoff und dem Laufflächenwerkstoff
existiert. Dadurch kann eine sehr gute Kühlwirkung des
das Kurbelgehäuse durchströmenden Kühlfluids
erreicht werden. Auch führt dies dazu, dass die Breite
eines Stegs zwischen zwei benachbarten Laufbuchsen im Kurbelgehäuse
gegenüber den vorstehend beschriebenen bekannten Kurbelgehäusen
deutlich verringert werden kann. Dieser Steg ist ein thermisch hoch
belasteter Bereich des Kurbelgehäuses und kann aufgrund
der intermetallischen Verbindung zwischen dem metallischen Werkstoff und
der Aluminiumlegierung des Kurbelgehäuses zur Stegkühlung
angebohrt werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass Kühlfluid
zwischen die Laufbuchse und das Kurbelgehäuse eintreten
kann. Bei einem heterogenen Kurbelgehäuse aus einer Aluminiumlegierung
mit eingesetzter Laufbuchse kann bei dünnen Wandstärken
des Stegs eine Stegbohrung dazu führen, dass der Fügespalt
zwischen dem Kurbelgehäuse und der Buchse durch die Bohrung
verletzt wird und somit Kühlmittel in den Fügespalt
treten kann mit entsprechend negativen Folgen aufgrund von Verzugserscheinungen
der Laufbuchse. Zwischen der erfindungsgemäß gebildeten
Laufbuchse und dem Werkstoff des Kurbelgehäuses entsteht durch
den einem Diffusionsschweißvorgang ähnlichem Ausbilden
einer intermetallischen Verbindung zwischen der Aluminiumlegierung
des Kurbelgehäuses und dem metallischen Werkstoff der Laufbuchse kein
solcher Fügespalt.
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Die
in dem Kurbelgehäuse ausgebildete Ausnehmung wird nach
einer Weiterbildung der Erfindung rohrstückförmig
ausgebildet, weist also eine solche hohle Form auf, die beispielsweise
durch einen rohrstückförmigen Stempel bei der
Herstellung des Kurbelgehäuses erreicht wird und somit
die Ausnehmung hohl ausgebildet ist und eine einer negativen Rohstückform
entsprechende Form besitzt.
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In
diese rohrstückförmige Ausnehmung kann der pulverförmige
metallische Werkstoff für die Ausbildung der Laufbuchse
eingebracht werden und der sich so ergebende Laufbuchsenvorformling
die Form eines Zylinders ausbildet, aus der über eine spanende
und/oder spanlose und/oder chemische Fertigbearbeitung die Kolbenlaufbahn
herausgearbeitet werden kann.
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In
diese Ausnehmung kann statt eines pulverförmigen metallischen
Werkstoffs auch eine beispielsweise mittels eines Pressvorgangs
aus dem pulverförmigen metallischen Werkstoff vorgeformte Buchse
eingebracht werden. Diese Buchse entspricht dabei in Form und Abmessungen
der im Kurbelgehäuse ausgebildeten Ausnehmung und erleichtert
aufgrund der Möglichkeit der Vorformung der Buchse den
Vorgang der Befüllung der Ausnehmung.
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Das
Kurbelgehäuse weist die bereits erwähnte rohrstückförmige
Ausnehmung auf, so dass radial innerhalb der Ausnehmung ein das
Kurbelgehäuse ausbildender Werkstoff vorgesehen ist. Nach einer
Weiterbildung der Erfindung ist es nun vorgesehen, dass eine innerhalb
des Laufbuchsenvorformlings angeordnete Bohrung des Kurbelgehäuses nach
dem heißisostatischen Pressen zur Freilegung der Oberfläche
des Laufbuchsenvorformlings insbesondere spanend bearbeitet wird,
also beispielsweise mittels eines einfachen und kostengünstigen Bohrvorgangs
freigelegt wird und damit das innerhalb der Laufbuchsenvorformlings
vorhandene Werkstoff des Kurbelgehäuses entfernt wird und
die Kolbenlaufbahn an der so gebildeten Laufbuchse herausgearbeitet
werden kann durch beispielsweise Freilegungshonen.
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Das
heißisostatische Pressen findet bei einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens während
einer Zeitdauer von bis zu vier Stunden in einem Temperaturbereich
von 400 bis 600 Grad Celsius und einem Druck im Bereich von 400 bis
1400 bar statt. Dabei wird der pulverförmige metallische
Werkstoff zu einem homogenen Werkstoff gesintert und der Werkstoff
des Kurbelgehäuses ebenfalls so weit erwärmt,
dass sich eine intermetallische Verbindung zwischen dem Aluminiumwerkstoff des
Kurbelgehäuses und dem metallischen Pulver, das die Laufbuchse
bildet, einstellt. Nach einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens findet das heißisostatische Pressen in einem
Druckbereich von 800 bis 1400 bar statt, da sich in diesem Druckbereich
eine sehr gute Anbindung zwischen dem Aluminiumwerkstoff des Kurbelgehäuses
und dem metallischen Pulver einstellt und der Laufbuchsenvorformling
eine sehr gute Dichte besitzt. In einem ebenfalls bevorzugten Druckbereich
von 800 bis 1050 bar stellt sich zwi schen der Anbindung und der Dichte
und den Kosten für die Durchführung des Verfahrens
ein optimales Verhältnis ein.
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Das
heißisostatische Pressen findet beispielsweise unter Argonatmosphäre
in einem Autoklaven statt und die Ausnehmung wird vor dem heißisostatischen
Pressen gasdicht verschlossen, beispielsweise verschweißt.
Da die Deckplatte des so gebildeten Kurbelgehäuses ohnehin
im Zuge der weiteren Bearbeitung spanend bearbeitet wird, kann damit
auch gleichzeitig eine zum Verschließen der Ausnehmung
eingesetzte ringförmige Platte oder kreisscheibenförmige
Platte entfernt werden.
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Bei
dem zur Bildung der Laufbuchse eingesetzten metallischen Werkstoff
kann es sich um eine metallische Legierung mit einem Siliziumanteil
von mindestens 15 Gewichtsprozent handeln. Die Legierung kann dabei
eine Aluminiumlegierung oder eine Titanlegierung sein mit dem vorstehend
erwähnten Siliziumanteil von mindestens 15 Prozent. Nach
einer Weiterbildung der Erfindung kann der Siliziumanteil von 15
bis 35 Gewichtsprozent betragen, vorzugsweise 25 bis 35 Gewichtsprozent
und weiter vorzugsweise etwa 15 bis 17 Gewichtsprozent Siliziumanteil in
der Legierung.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Kurbelgehäuse
mit einer Laufbuchse geschaffen, die einerseits widerstandsfähig
gegen Verschleiß ist und darüber hinaus beispielsweise
den in die motorische Verbrennung eingehenden Anteil an Schmierstoff
der Brennkraftmaschine verringert, da der im Laufbuchsenwerkstoff
nach dem heißisostatischen Pressen verbliebene Mikrolunkeranteil
deutlich verringert ist, der zur Einlagerung von Schmierstoff in
die Lunker beitragen könnte. Auch für den Herstellvorgang
des Kurbelgehäuses entstehen große Vorteile. Im
Gegensatz zu monolithischen Kurbelgehäusen aus einer übereutektischen
Legierung muss der Werkstoff für das Kurbelgehäuse
nicht als Kompromiss zwischen Eignung als Laufflächenwerkstoff
und Konstruktionswerkstoff mit hohen mechanischen Festigkeiten ausgewählt
werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht
es daher, eine untereutektische Legierung zur Bildung des Kurbelgehäuses mit
höherer mechanischer Festigkeit einzusetzen. Bei dieser
untereu tektischen Legierung kann es sich beispielsweise um AlSi9Cu3
oder AlSi7MgCu0.5 handeln, die die Gießbarkeit durch gutes
Speisungsvermögen verbessern und somit schon zur Vermeidung
von Lunkern beitragen und die Gefahr von Warmrissen reduzieren.
Der vorstehend erwähnte erhöhte Anteil an Silizium
in der Legierung zur Bildung der Laufbuchse verbessert die tribologischen
Eigenschaften der Laufbahn, indem einerseits die Reibung vermindert
wird, andererseits der Verschleiß reduziert wird und die
Schmierung zwischen der Kolbenlaufbahn und dem Kolben verbessert
wird.
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Im
Gegensatz zu den Verfahren für die Herstellung quasi-monolithischer
Kurbelgehäusen, bei denen Preformen verwendet werden, zeichnet
sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch aus,
dass sich damit sowohl Closed-deck als auch Open-deck-Lösungen
des Kurbelgehäuses realisieren lassen, also Kurbelgehäuse
mit Deckplatten, die um die Zylinderbohrung herum weitgehend geschlossen
sind, als auch solche Kurbelgehäuse, bei denen der die
Zylinder umfassende Kühlmittelmantel nach oben hin offen
ist. Das erfindungsgemäß eingesetzte heißisostatische
Pressen sorgt darüber hinaus dafür, dass die Gusseigenspannungen
im Kurbelgehäuse verringert werden und auch keine Eigenspannungen in
der Laufbuchse entstehen, wie dies beim Laserlegieren oder Plasmaspritzen
der Fall ist. Auch erfordert das erfindungsgemäße
Verfahren keinen Einsatz von Chemikalien, wie dies beispielsweise
beim galvanischen Auftrag einer Laufflächenbeschichtung der
Fall ist.
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Die
Erfindung wird nun im Folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert. Diese zeigt in der einzigen Figur eine schematische
Schnittansicht durch ein Kurbelgehäuse gemäß einer
Ausführungsform nach der vorliegenden Erfindung.
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Ein
Kurbelgehäuse 1 aus einer untereutektischen Aluminiumlegierung
AlSi9Cu3 weist eine Ausnehmung 2 auf, in die bei der dargestellten
Ausführungsform ein metallisches Pulver aus einer Aluminiumlegierung
mit 17 Gewichtsprozent Siliziumanteil, also beispielsweise AlSil7Cu4Mg,
eingefüllt worden ist. Die Ausnehmung 2 ist so
ausgebildet, dass das eingefüllte metallische Pulver eine
rohrstück förmige Konfiguration einnimmt, wobei
es zu diesem Zweck leicht verdichtet werden kann.
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An
dem der späteren Deckplatte des Kurbelgehäuses 1 entsprechenden
oberen Ende 3 wird die Ausnehmung 2 über
eine ringförmige Scheibe 4 verschlossen, damit
während des Vorgangs des heißisostatischen Pressens
die Ausnehmung 2 gasdicht verschlossen ist. Radial außerhalb
der Ausnehmung 2 ist in schematischer Weise ein Kühlmittelmantel 5 vorgesehen.
Radial innerhalb der Ausnehmung 2 ist ein das Kurbelgehäuse 1 ausbildender
Werkstoff 6 vorgesehen, so dass die Ausnehmung 2 sowohl
radial außen als auch radial innen vom Werkstoff des Kurbelgehäuses 1 umgeben
ist. Das mit metallischem Pulver in der Ausnehmung 2 versehene
Kurbelgehäuse 1 wird dann einem heißisostatischen Pressvorgang
unterzogen, bei dem das in der Ausnehmung 2 angeordnete
Pulver versintert und sich im Kontaktflächenbereich 7 und 8 sowie
an der unteren Stirnfläche 9 der Ausnehmung 2 eine
intermetallische Verbindung zwischen dem in der Ausnehmung 2 angeordneten
und die Laufbuchse ausbildenden Werkstoff und dem Werkstoff des
Kurbelgehäuses 1 einstellt. Auf diese Weise wird
in der Ausnehmung 2 ein Laufbuchsenvorformling 10 ausgebildet,
der durch eine weitere mechanische Bearbeitung zur Laufbuchse fertigbearbeitet
werden kann.
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Zu
diesem Zweck kann ein nicht näher dargestelltes Bohrwerkzeug
in die Bohrung 11 eingeführt werden, welches im
Bereich 6 den Werkstoff des Kurbelgehäuses spanend
entfernt und gleichzeitig dabei einen radial innen liegenden Mantelflächenbereich
des Laufbuchsenvorformlings 10 freilegt. An dem Laufbuchsenvorformling 10 kann
dann die fertige Kolbenlauffläche durch einen weiteren
spanenden Formgebungsvorgang, beispielsweise durch einen Freilegungshohnvorgang
hergestellt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich nun dadurch
aus, dass die vorstehend beschriebenen Nachteile des monolithischen,
heterogenen und quasimonolithischen Kurbelgehäuses vermieden werden
und sich zwischen der Laufbuchse und dem Kurbelgehäuse
ein einem monolithischen Kurbelgehäuse entsprechender Wärmeübergang
einstellt ohne Ablösungserscheinungen bezie hungsweise sich
verändernder Überdeckung zwischen der Laufbuchse
und dem Kurbelgehäuse.
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Hinsichtlich
vorstehend im Einzelnen nicht näher erläuterter
Merkmale der Erfindung wird im Übrigen ausdrücklich
auf die Ansprüche und die Zeichnung verwiesen.
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- 1
- Kurbelgehäuse
- 2
- Ausnehmung
- 3
- oberes
Ende
- 4
- Scheibe
- 5
- Kühlmittelmantel
- 6
- Werkstoff
des Kurbelgehäuses
- 7
- Kontaktfläche
- 8
- Kontaktfläche
- 9
- untere
Stirnfläche
- 10
- Laufbuchsenvorformling
- 11
- Bohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 6224989
B1 [0009]
- - EP 0670441 B1 [0010]
- - DE 4040975 A1 [0011]
- - DE 19617457 A1 [0012]
- - DE 10225744 B4 [0013]
- - DE 1458095 [0014]