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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer aufgeladenen
Brennkraftmaschine sowie eine Brennkraftmaschine, welche eine Steuervorrichtung
aufweist, welche derart ausgebildet ist, dass sie das Steuerverfahren
ausführen
kann.
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Aus
EP 0 820 559 B1 und
EP 0 886 725 B1 ist
ein Saugrohrmodell zur Berechnung von Zustandsgrößen bzw. Betriebsgrößen innerhalb
des Ansaugtrakts einer Brennkraftmaschine bekannt geworden. Die
Berechnung erfolgt dabei basierend auf physikalischen Gesetzmäßigkeiten
und Kennfeldern und Parametern, welche das Betriebsverhalten der
im Ansaugtrakt angeordneten Komponenten widerspiegeln. Diese Kennfelder
und Parameter können
entweder vom Hersteller der jeweiligen Komponente geliefert oder
durch Tests an geeigneten Prüfständen ermittelt
werden. Die so erhaltenen Daten stellen jedoch Mittelwerte für eine beschränkte Zahl
von getesteten Komponenten dar. Aufgrund von Alterung und Toleranzen
bei der Herstellung der Komponenten kann es individuell zu Abweichungen
der tatsächlichen
Werte der Parameter von dem abgespeicherten Mittelwert kommen. Dies
hat Folgen auf die Genauigkeit des Saugrohrmodells, weshalb die
resultierenden Ungenauigkeiten durch Adaptionsverfahren ausgeglichen
werden müssen.
Bekannte Adaptionsverfahren basieren meist auf einem Vergleich eines
durch das Saugrohrmodell berechneten Betriebsparameters mit einem
entsprechenden Sensorwert. Wird eine Abweichung zwischen den beiden
Werten erkannt, so können
die Parameter des Saugrohrmodells entsprechend korrigiert und damit
die Genauigkeit des Saugrohrmodells verbessert werden.
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Im
Vergleich zu Saugmotoren weisen aufgeladene Brennkraftmaschinen
im Ansaugtrakt eine größere Anzahl
an Komponenten auf, welche einen erheblichen Einfluss auf die Zustandsgrößen der
Ansaugluft haben und sich gegenseitig im Betriebsverhalten beeinflussen.
Zwar kann eine Abweichung der vom Saugrohr modell berechneten Größen von
den entsprechenden Messgrößen erkannt
werden, jedoch ist kein Verfahren bekannt, welches eine Zuordnung
der Ursache für
die Abweichung zu den einzelnen Komponenten und damit eine entsprechende
Korrektur des Saugrohrmodells erlaubt.
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Aus
der Veröffentlichung
von Nitzke H.-G., Rebohl T.: Füllungserfassung
für aufgeladene
Dieselmotoren, VDI-Berichte Nr. 1672, AUTOREG 2002, S 311-320 ist
ein Saugrohrmodell für
einen aufgeladenen Dieselmotor bekannt, bei dem im Ansaugtrakt stromabwärts hintereinander
ein Verdichter und eine Drosselklappe angeordnet sind. Das Modell
dient der Ermittlung der Frischluft- und Abgasrückführungsmasse im Brennraum sowie
weiterer Zustandsgrößen im Ansaugtrakt.
Dabei wird auch das Frischluftspeicherverhalten des Ansaugtrakts
zwischen dem Verdichter und der Drosselklappe beschrieben.
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In
den Druckschriften
DE
101 58 261 A1 ,
DE 10 2004 036 064 A1 ist der Abgleich der
mittels eines Saugrohrmodells ermittelten Modellgrößen mit
entsprechenden Sensorausgangsgrößen (Modelladaption)
für aufgeladene
Brennkraftmaschinen beschrieben. Aus
DE 10 2004 038 733 A1 ist
die Adaption eines Saugrohrmodells bekannt, wobei ein erster Wert
für den
Luftmassenstrom zur Brennkraftmaschine aus zwei Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine und ein zweiter Wert für den Luffmassenstrom aus einer
Druckdifferenz über einer
Komponente im Ansaugtrakt ermittelt und miteinander verglichen werden.
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Aus
der nachveröffentlichten
DE 10 2006 033 460
B3 ist der Übergang
vom aufgeladenen Betrieb zum Saugbetrieb bei einer aufgeladenen
Brennkraftmaschine mit Umluftventil dargestellt Es ist deshalb Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Steuerverfahren sowie eine Brennkraftmaschine
bereitzustellen, mittels denen die Genauigkeit des Saugrohrmodells
bei einer aufgeladenen Brennkraftmaschine verbessert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch das Steuerverfahren und die Brennkraftmaschine
gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein
Steuerverfahren gemäß dem Anspruch
1 bezieht sich auf eine Brennkraftmaschine mit einem Ansaugtrakt,
einer steuerbaren Drosselklappe zur Steuerung des Luftdurchsatzes
im Ansaugtrakt, einem Verdichter, welcher im Ansaugtrakt stromabwärts der
Drosselklappe angeordnet ist und mittels dem die Brennkraftmaschine
wahlweise in einem Ladebetrieb oder einem Nichtladebetrieb betrieben
werden kann. Die Brennkraftmaschine verfügt ferner über einen ersten Drucksensor,
welcher in dem Ansaugtrakt stromabwärts der Drosselklappe und stromaufwärts des
Verdichters angeordnet ist, sowie einen zweiten Drucksensor, welcher
in dem Ansaugtrakt stromabwärts
des Verdichters angeordnet ist. Gemäß dem Verfahren wird ein erster Druckwert
im Ansaugtrakt stromabwärts
der Drosselklappe und stromaufwärts
des Verdichters und ein zweiter Druckwert im Ansaugtrakt stromabwärts des
Verdichters mittels eines Saugrohrmodells berechnet. Ferner wird ein
erster Referenzdruck mittels des ersten Drucksensors und ein zweiter
Referenzdruck mittels des zweiten Drucksensors erfasst. Es wird
ermittelt, ob sich die Brennkraftmaschine im Ladebetrieb oder im
Nichtladebetrieb befindet. Bei einer Abweichung des ersten Druckwerts
vom ersten Referenzdruck und einer Abweichung des zweiten Druckwerts
vom zweiten Referenzdruck wird das Saugrohrmo dell in Abhängigkeit
vom Ladebetrieb oder Nichtladebetrieb korrigiert.
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Eine
Abweichung des ersten Druckwerts vom ersten Referenzdruck und eine
Abweichung des zweiten Druckwerts vom zweiten Referenzdruck lässt auf
eine Verzerrung des Saugrohrmodells, beispielsweise aufgrund von
Fertigungstoleranzen oder altersbedingten Veränderung einer Komponente in
dem Ansaugtrakt, schließen.
Da jedoch bei aufgeladenen Brennkraftmaschinen neben der Drosselklappe
auch noch der Verdichter im Ansaugtrakt angeordnet ist, ist eine
eindeutige Zuordnung der Fehlerursache und damit eine Korrektur des
Saugrohrmodells nicht mehr ohne weiteres möglich. Erfindungsgemäß wird daher
das Saugrohrmodell in Abhängigkeit
vom Ladebetrieb oder Nichtladebetrieb korrigiert. Diese Unterscheidung
bei der Korrektur erlaubt nun eine Zuordnung der Fehlerursache zu
den einzelnen Komponenten und somit eine präzise Adaption des Saugrohrmodells.
Dadurch können
im Saugrohrmodell die Parameter der jeweiligen Komponente entsprechend
korrigiert werden, deren Abweichung von dem Normparameter tatsächlich die
Verzerrung des Saugrohrmodells verursachen. Dadurch kann die Genauigkeit
des Saugrohrmodells erhöht
und die Steuerung der Brennkraftmaschine verbessert werden.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 2 wird in dem Fall,
dass sich die Brennkraftmaschine im Nichtladebetrieb befindet, zumindest
ein Parameter des Saugrohrmodells, auf welchem die Berechung des
Luftdurchsatzes an der Drosselklappe basiert, korrigiert.
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Befindet
sich die Brennkraftmaschine im Nichtladebetrieb, was einem Saugbetrieb
der Brennkraftmaschine gleichkommt, so kommt es am Verdichter höchstens
zu einer geringfügigen
Verdichtung der Ansaugluft. Im Nichtladebetrieb kann daher die Abweichung
der Druckwerte von den entsprechenden Referenzwerten auf eine Unstimmigkeit
derjenigen Parameter des Saugrohrmodells geschlossen werden, auf
welchen die Berechnung des Luftdurchsatzes an der Drosselklappe
basieren. Auf diese Wei se kann die Fehlerquelle im Nichtladebetrieb
den Parametern zur Berechnung des Luftdurchsatzes an der Drosselklappe
zugeordnet werden.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 3 wird in dem Fall,
dass der erste Referenzdruck größer ist
als der erste Druckwert und der zweite Referenzdruck größer ist
als der zweite Druckwert, der zumindest eine Parameter im Sinne
eines größeren berechneten
Luftdurchsatzes an der Drosselklappe korrigiert.
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Eine
derartige Korrektur lässt
sich dadurch begründen,
dass falls die gemessenen Referenzdrücke größer sind als die mittels des
Saugrohrmodells berechneten Druckwerte, der mittels des Saugrohrmodells modellierte
Luftdurchsatz durch die Drosselklappe zu gering ist. Durch eine
entsprechende Korrektur der Parameter des Saugrohrmodells, auf welchen
die Berechnung des Luftdurchsatzes durch die Drosselklappe basiert,
im Sinne einer Erhöhung
des Luftdurchsatzes, wird das Saugrohrmodell an die tatsächlichen
Gegebenheiten adaptiert.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 4 wird in dem Fall,
dass der erste Referenzdruck kleiner ist als der erste Druckwert
und der zweite Referenzdruck kleiner ist als der zweite Druckwert,
der zumindest eine Parameter im Sinne eines geringeren berechneten
Luftdurchsatzes an der Drosselklappe korrigiert.
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Eine
derartige Korrektur lässt
sich dadurch begründen,
dass falls die gemessenen Referenzdrücke kleiner sind als die mittels
des Saugrohrmodells berechneten Druckwerte, der mittels des Saugrohrmodells modellierte
Luftdurchsatz durch die Drosselklappe zu groß ist. Durch eine entsprechende
Korrektur der Parameter des Saugrohrmodells, auf welchen die Berechnung
des Luftdurchsatzes durch die Drosselklappe basiert, im Sinne einer
Verringerung des Luftdurchsatzes, wird das Saugrohrmodell an die
tatsächlichen
Gegebenheiten adaptiert.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 5 wird in dem Fall,
dass sich die Brennkraftmaschine im Ladebetrieb befindet, zumindest
ein Parameter des Saugrohrmodells, auf welchem die Berechnung des
Luftdurchsatzes durch den Verdichter basiert, korrigiert.
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Im
Ladebetrieb kommt es zu einer nennenswerten Verdichtung der Ansaugluft
durch den Verdichter. Eine Abweichung der mittels des Saugrohrmodells
berechneten Druckwerte von ihren jeweiligen gemessenen Referenzdrücken ist
daher auf eine Unstimmigkeit der Parameter des Saugrohrmodells zurückzuführen, auf welchen
die Berechnung des Luftdurchsatzes durch den Verdichter basieren.
Auf diese Weise kann die Fehlerquelle im Ladebetrieb den Parametern
zur Berechnung des Luftdurchsatzes durch den Verdichter zugeordnet
werden.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 6 wird in dem Fall,
dass der erste Referenzdruck größer ist
als der erste Druckwert und der zweite Referenzdruck kleiner ist
als der zweite Druckwert, der zumindest eine Parameter im Sinne
eines geringeren berechneten Luftdurchsatzes durch den Verdichter
korrigiert.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 7 wird in dem Fall,
dass der erste Referenzdruck kleiner ist als der erste Druckwert
und der zweite Referenzdruck größer ist
als der zweite Druckwert, der zumindest eine Parameter im Sinne
eines größeren berechneten
Luftdurchsatzes durch den Verdichter korrigiert.
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Abweichungen
der Druckwerte von den entsprechenden Referenzdrücken gemäß der Ansprüche 6 und 7 lassen den Schluss
zu, dass der mittels des Saugrohrmodells modellierte Luftdurchsatz
durch den Verdichter zu groß (Anspruch
6) oder zu gering (Anspruch 7) ist. Durch eine entsprechende Korrektur
der Parameter des Saugrohrmodells, auf welchen die Berechnung des
Luftdurchsatzes durch den Verdichter basiert, wird das Saugrohrmodell
an die tatsächlichen
Gegebenheiten adaptiert.
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Die
Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 8 bezieht sich auf eine
Brennkraftmaschine, welche zusätzlich
im Ansaugtrakt eine Umluftleitung aufweist, welche bezüglich des
Verdichters den stromabwärtigen Abschnitt
des Ansaugtrakts mit dem stromaufwärtigen Abschnitt des Ansaugtrakts
pneumatisch verbindet. In der Umluftleitung ist ein steuerbares
Umluftventil bzw. eine Umluftklappe angeordnet, mittels dem der
Luftdurchsatz durch die Umluftleitung einstellbar ist. Gemäß dem Verfahren
wird die Korrektur des Saugrohrmodells zusätzlich in Abhängigkeit
von der Stellung des Umluftventils durchgeführt.
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Die
Stellung des Umluftventils hat einen spürbaren Einfluss auf die Druckverhältnisse
stromaufwärts und
stromabwärts
des Verdichters, weshalb die Berücksichtigung
der Stellung des Umluftventils bei der Korrektur des Saugrohrmodells
einen deutlichen Gewinn an Genauigkeit bedeutet.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 9 wird in dem Fall,
dass sich die Brennkraftmaschine im Ladebetrieb befindet und das
Umluftventil geschlossen ist, zumindest ein Parameter des Saugrohrmodells,
auf welchem die Berechnung des Luftdurchsatzes durch den Verdichter
basiert, korrigiert.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 10 wird in dem
Fall, dass der erste Referenzdruck größer ist als der erste Druckwert
und der zweite Referenzdruck kleiner ist als der zweite Druckwert,
der zumindest eine Parameter im Sinne eines geringeren berechneten
Luftdurchsatzes durch den Verdichter korrigiert.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 11 wird in dem
Fall, dass der erste Referenzdruck kleiner ist als der erste Druckwert
und der zweite Referenzdruck größer ist
als der zweite Druckwert, der zumindest eine Parameter im Sinne
eines größeren berechneten
Luftdurchsatzes durch den Verdichter korrigiert.
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In
dem Fall, dass das Umluftventil geschlossen ist und der Luftdurchsatz
durch die Umluftleitung vernachlässigbar
ist, wird gemäß den Ausgestaltungen
nach den Ansprüchen
5 bis 7 verfahren. Bezüglich
der Vorteile wird daher auf die Ausführungen zu diesen Ansprüchen verwiesen.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 12 wird in dem
Fall, dass sich die Brennkraftmaschine im Ladebetrieb befindet und
das Umluftventil zumindest teilweise geöffnet ist, zumindest ein Parameter
des Saugrohrmodells, auf welchen die Berechnung des Luftdurchsatzes
durch die Umluftleitung basiert, korrigiert.
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Im
Falle des Ladebetriebs der Brennkraftmaschine bei geöffnetem
Umluftventil, kommt es zu einer erheblichen Beeinflussung der Druckverhältnisse
im Ansaugtrakt durch den Luftstrom durch die Umluftleitung. Eine
Abweichung der berechneten Druckwerte von den entsprechenden Referenzdrücken ist
daher ein Indikator für
eine Verzerrung der Parameter zur Berechnung des Luftdurchsatzes
durch das Umluftventil. Eine entsprechende Anpassung dieser Parameter
erhöht
die Genauigkeit des Saugrohrmodells.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 13 wird in dem
Fall, dass der erste Referenzdruck größer ist als der erste Druckwert
und der zweite Referenzdruck kleiner ist als der zweite Druckwert,
der zumindest eine Parameter im Sinne eines geringeren berechneten
Luftdurchsatzes durch die Umluftleitung korrigiert.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 14 wird in dem
Fall, dass der erste Referenzdruck kleiner ist als der erste Druckwert
und der zweite Referenzdruck größer ist
als der zweite Druckwert, der zumindest eine Parameter im Sinne
eines größeren berechneten
Luftdurchsatzes durch die Umluftleitung korrigiert.
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Bei
den in den Ansprüchen
13 und 14 geschilderten Druckverhältnissen ist der durch das
Saugrohrmodell berechnete Luftdurchsatz durch das Umluftventil entweder
zu groß (Anspruch
13) oder zu gering (Anspruch 14). Eine entsprechende Anpassung der
Parameter zu Berechnung des Luftdurchsatzes durch das Umluftventil
bringt eine höhere
Genauigkeit des Saugrohrmodells.
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Eine
Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 15 bezieht sich auf eine
Brennkraftmaschine, bei welcher im Ansaugtrakt eine Umluftleitung
angeordnet ist, welche bezüglich
des Verdichters den stromabwärtigen
Abschnitt des Ansaugtrakts mit dem stromaufwärtigen Abschnitt des Ansaugtrakts
pneumatisch verbindet. In der Umluftleitung ist ein steuerbares
Umluftventil (auch als Umluftklappe bezeichnet) angeordnet, mittels
dem der Luftdurchsatz durch die Umluftleitung einstellbar ist. Gemäß dieser
Ausgestaltung des Verfahrens wird die Brennkraftmaschine zunächst im
Nichtladebetrieb betrieben und bei einer Abweichung des ersten Druckwerts
vom ersten Referenzdruck und einer Abweichung des zweiten Druckwerts
vom zweiten Referenzdruck zumindest ein Parameter des Saugrohrmodells,
auf welchem die Berechnung des Luftdurchsatzes an der Drosselklappe
basiert, korrigiert. Danach wird die Brennkraftmaschine im Ladebetrieb
bei geschlossener Umluftklappe betrieben, der erste Druckwert und
der zweite Druckwert erneut berechnet und der erste Referenzdruck
und der zweite Referenzdruck erneut erfasst. Bei einer Abweichung
des ersten Druckwerts vom ersten Referenzdruck und einer Abweichung
des zweiten Druckwerts vom zweiten Referenzdruck zumindest ein Parameter
des Saugrohrmodells, auf welchem die Berechnung des Luftdurchsatzes
durch den Verdichter basiert, korrigiert. Danach wird die Brennkraftmaschine
im Ladebetrieb bei geöffneter
Umluftklappe betrieben, der erste Druckwert und der zweite Druckwert
erneut berechnet und der erste Referenzdruck und der zweite Referenzdruck
erneut erfasst. Bei einer Abweichung des ersten Druckwerts vom ersten
Referenzdruck und einer Abweichung des zweiten Druckwerts vom zweiten
Referenzdruck wird zumindest ein Parameter des Saugrohrmodells,
auf welchem die Berechnung des Luftdurchsatzes durch das Umluftventil
basiert, korrigiert.
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Durch
diese Vorgehensweise bei der Korrektur des Saugrohrmodells wird
eine gegenseitige Beeinflussung der einzelnen Komponenten vermieden.
Damit ist bei einer festgestellten Verzerrung des Saugrohrmodells
eine Zuordnung der Fehlerquelle zu den Komponenten möglich.
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Eine
Brennkraftmaschine gemäß dem Anspruch
16 umfasst einen Ansaugtrakt, eine Drosselklappe zur Steuerung des
Luftdurchsatzes im Ansaugtrakt, und einen Verdichter, welcher im
Ansaugtrakt stromabwärts
der Drosselklappe angeordnet ist und mittels dem die Brennkraftmaschine
wahlweise in einem Ladebetrieb oder einem Nichtladebetrieb betrieben
werden kann. Die Brennkraftmaschine umfasst ferner einen ersten Drucksensor
welcher in einem Ansaugtrakt stromabwärts der Drosselklappe und stromaufwärts des
Verdichters angeordnet ist, sowie einen zweiten Drucksensor, welcher
in dem Ansaugtrakt stromabwärts
des Verdichters angeordnet ist. Der Brennkraftmaschine ist eine
Steuervorrichtung zugeordnet, in welcher ein Saugrohrmodell zur
Berechnung von Betriebsgrößen innerhalb
des Ansaugtakts implementiert ist und welche derart ausgebildet
ist, das ein erster Druckwert im Ansaugtrakt stromabwärts der
Drosselklappe und stromaufwärts des
Verdichters und ein zweiter Druckwert im Ansaugtrakt stromabwärts des
Verdichters berechnet werden. Ferner werden ein erster Referenzdruck
mittels des ersten Drucksensors und ein zweiter Referenzdruck mittels
des zweiten Drucksensors erfasst. Nachdem ermittelt wurde, ob sich
die Brennkraftmaschine im Ladebetrieb oder im Nichtladebetrieb befindet
wird das Saugrohr bei einer Abweichung des ersten Druckwerts vom ersten
Referenzdruck und eine Abweichung des zweiten Druckwerts vom zweiten
Referenzdruck in Abhängigkeit
vom Ladebetrieb oder Nichtladebetrieb korrigiert.
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Die
Brennkraftmaschine gemäß dem Anspruch
16 umfasst eine Steuervorrichtung, welche derart ausgebildet ist,
dass sie das Verfahren gemäß dem Anspruch
1 ausführen
kann. Die in den Ausführungen
zu Anspruch 1 genannten Vorteile gelten hier analog.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf
die beigefügten Figuren
näher erläutert. In
den Figuren sind:
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1 eine
schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine;
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2 Diagramm
zur Ermittlung der Durchflussfunktion Ψ
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3 das
Kennfeld eines Verdichters;
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4 ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens
in Form eines Ablaufdiagramms.
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In 1 ist
ein Ausführungsbeispiel
einer aufgeladenen Brennkraftmaschine 1 schematisch dargestellt.
Die Brennkraftmaschine 1 verfügt über vier Brennkammern 2,
denen über
einen Ansaugtrakt 3 Verbrennungsluft zugeführt wird.
In dem Ansaugtrakt 3 sind stromabwärts einer Ansaugöffnung 4 ein
Luftmassensensor 5, eine steuerbare Drosselklappe 6 zur
Steuerung des Luftmassendurchsatzes im Ansaugtrakt 3 und
ein Verdichter 7 angeordnet. Bei dem Verdichter 7 kann
es sich, wie im Ausführungsbeispiel,
um einen mechanischen Kompressor oder alternativ um einen elektrischen
Kompressor oder den Verdichter eines Abgasturboladers handeln. Die
Ansaugluft wird den einzelnen Brennkammern 2 über einen
schematisch dargestellten Ansaugkrümmer 8 zugeführt. Die
Verbrennungsabgase werden aus den Brennkammern 2 über einen
Abgastrakt 9 abgeführt.
Innerhalb des Abgastrakts 9 kann sich ein Abgaskatalysator 10 befinden.
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Mittels
des Verdichters
7 kann die Brennkraftmaschine
1 in
einem Ladebetrieb oder einem Nichtladebetrieb betrieben werden.
Unter dem Nichtladebetrieb ist ein Betriebszustand zu verstehen,
bei dem das Druckverhältnis
PQ am Verdichter
7 kleiner oder nur unwesentlich größer als
Eins ist:
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Dabei
ist P2 der Druckwert stromabwärts
des Verdichters 7 und P1 der Druckwert stromaufwärts des Verdichters 7.
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Dagegen
ist unter dem Ladebetrieb der Brennkraftmaschine
1 der
Betriebszustand zu verstehen, bei dem das Druckverhältnis PQ
am Verdichter
7 deutlich größer als Eins ist:
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Je
nach Ausgestaltung des Verdichters 7 kann das Druckverhältnis PQ
und damit der Ladebetrieb oder der Nichtladebetrieb auf verschiedene
Art und Weise eingestellt werden. Bei einem mechanischen Kompressor,
wie hier im Ausführungsbeispiel
dargestellt, ist die bezüglich
des Verdichters 7 stromabwärtige Seite des Ansaugtrakts 3 mit
der stromaufwärtigen
Seite des Ansaugtrakts 3 über eine Umluftleitung 11 pneumatisch
verbunden. In der Umluftleitung 11 befindet sich ein steuerbares
Umluftventil 12, mittels dem der Luftdurchsatz durch die
Umluftleitung 11 einstellbar ist. Je nach Öffnungsgrad
des Umluftventils 12 kann das Druckverhältnis PQ über dem Verdichter 7 eingestellt
und somit der Aufladezustand der Brennkraftmaschine 1 beeinflusst
werden.
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Bei
einem elektrisch angetriebenen Verdichter 7 bzw. Kompressor
würde dies
durch entsprechende Ansteuerung des Elektroantriebs geschehen.
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Bei
einem Abgasturbolader kann das Druckverhältnis PQ am Verdichter 7 anhand
eines steuerbaren Bypasses an der Turbine im Abgasstrang (Wastegate)
verändert
werden.
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Im
Ausführungsbeispiel
der 1 sind ein erster Drucksensor 13 stromabwärts der
Drosselklappe 6 und stromaufwärts des Verdichters 7 und
ein zweiter Drucksensor 14 stromabwärts des Verdichters 7 im
Ansaugtrakt 3 angeordnet. Ferner ist ein Temperatursensor 15 stromabwärts des
Verdichters 7 und ein weiterer Temperatursensor 16 stromaufwärts des
Verdichters 7 im Ansaugtrakt 3 angeordnet.
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Der
Brennkraftmaschine 1 ist eine Steuervorrichtung 17 zugeordnet,
in welcher kennfeldbasierte Steuerfunktionen in Form von Software
implementiert sind. Die Steuervorrichtung 17 ist mit allen
Aktuatoren und Sensoren der Brennkraftmaschine 1 über Signal-
und Datenleitungen verbunden. Insbesondere ist die Steuervorrichtung 17 mit
den Luftmassensensor 5, der steuerbaren Drosselklappe 6,
den Umluftventil 12, den Drucksensoren 13, 14 und
den Temperatursensoren 15, 16 verbunden.
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In
der Steuervorrichtung 17 ist ferner ein Saugrohrmodell
implementiert, mittels dem Zustandsgrößen und Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 1 im Ansaugtrakt 3 berechnet
werden können.
Dazu bedient sich das Saugrohrmodell physikalischer Gesetzmäßigkeiten
und greift dabei auf abgespeicherte Daten und Parameter zurück, welche
charakteristisch sind für
die Komponenten, wie Drosselklappe 6, Verdichter 7 und
Umluftventil 12. Diese Komponenten beeinflussen insbesondere
die Druckverhältnisse
im Ansaugtrakt.
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Beispielsweise
berechnet das Saugrohrmodell den Luftdurchsatz ṁ
DK durch die Drosselklappe
6 anhand
der Gleichung (1):
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Diese
Gleichung wird auch als Durchflussgleichung durch Drosselstellen
bezeichnet. Im stationären Betriebszustand
ist der Luftdurchsatz ṁ
DK an der
Drosselklappe
6 gleich dem von dem Luftmassensensor
5 erfassten
Wert. Der so genannte reduzierte Strömungsquerschnitt A
RDK an
der Drosselklappe
6 ist in der Steuereinrichtung
17 in
Form eines Kennfeldes in Abhängigkeit
vom Öffnungswinkel
abgelegt und steht dem Saugrohrmodell bei der Berechnung zur Verfügung. R
L ist die ideale Gaskonstante und κ der Isentropenkoeffizient der
Ansaugluft. Die Lufttemperatur im Ansaugtrakt steht als Messwert
des Temperatursensors
16 oder als Modellwert im Saugrohrmodell
zur Verfügung.
Die Durchflussfunktion Ψ ist
beispielhaft in
2 in Abhängigkeit vom Druckverhältnis P1/P0
an der Drosselklappe
6 dargestellt und ist in der Steuervorrichtung
17 in
Form eines Kennfeldes abgespeichert. Dabei ist P0 der Druck stromaufwärts der
Drosselklappe
6 und P1 der Druck stromabwärts der
Drosselklappe
6. Der reduzierte Strömungsquerschnitt A
RDK und
die Durchflussfunktion Ψ stellen
daher Drosselklappenspezifische Parameter dar, auf welchen die Berechnung
des Luftdurchsatzes durch die Drosselklappe basieren. Für mehr Informationen
zum Saugrohrmodell wird auf die
EP 0 820 559 B1 und
EP 0 886 725 B1 verwiesen.
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Analog
dazu kann basierend auf Gleichung (2) kann der Luftdurchsatz ṁ
SV durch das Umluftventil
12 berechnet
werden:
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Auch
hier sind der reduzierte Strömungsquerschnitt
ARSV des Umluftventils 12 und die
Durchflussfunktion Ψ in
Form von Kennfeldern abgelegt. ARSV und Ψ sind daher
Parameter, welche spezifisch sind für das Umluftventil 12 und
auf welchen die Berechnung des Luftdurchsatzes ṁSV durch das Umluftventil 12 basiert.
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Die
Ausgangswerte der Kennfelder für
den reduzierten Strömungsquerschnitt
ARDK an der Drosselklappe 6, für den reduzierten
Strömungsquerschnitt
ARSV des Umluftventils 12 und für die Durchflussfunktion Ψ können mit
veränderbaren
Gewichtungsfaktoren konfiguriert werden.
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Der
Luftdurchsatz ṁV durch den Verdichter 7 kann
basierend auf einem Verdichterkennfeld berechnet werden. Ein Verdich terkennfeld
ist beispielhaft in 3 dargestellt und kann vom Hersteller
des Verdichters 7 bezogen werden. Das Verdichterkennfeld
gibt den Zusammenhang zwischen dem Luftdurchsatz ṁV (oder Volumenstrom V .) durch den Verdichter 7 und
dem Druckverhältnis
PQ am Verdichter 7 an. Ferner sind in dem Verdichterkennfeld
der 3 Linien konstanter Drehzahlen Na bis Ng eingetragen.
Bereiche gleichen Wirkungsgrads η des
Verdichters 7 sind in Form von Höhenlinien dargestellt. Bei
einem Turbolader ist der Betriebsbereich des Verdichters 7 ist
durch die maximale Drehzahl Ng, die Pumpgrenze PG und die Stopfgrenze Sa
begrenzt. Der Ausgangswert des Verdichterkennfelds für den Luftdurchsatz ṁV kann beispielsweise durch einen weiteren
veränderbaren
Gewichtungsfaktor manipuliert werden. Somit stellt dieser Geweichtungsfaktor einen
Parameter dar, auf dessen Basis der Luftdurchsatz durch den Verdichter 7 berechnet
wird.
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In 4 ist ein Ausführungsbeispiel eines Steuerverfahrens
für die
Brennkraftmaschine 1 in Form eines Ablaufdiagramms dargestellt.
Das Verfahren wird in Schritt 400 beispielsweise nach dem
Anlassen der Brennkraftmaschine 1 gestartet. Zunächst wird
im Schritt 401 überprüft, ob sich
die Brennkraftmaschine 1 im Ladebetrieb befindet. Diese
Abfrage wird solange wiederholt bis festgestellt wird, dass sich
die Brennkraftmaschine 1 im Nichtladebetrieb befindet.
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Weiter
werden im Schritt 402 ein erster Druckwert P1 stromabwärts der
Drosselklappe 6 und stromaufwärts des Verdichters 7 und
ein zweiter Druckwert P2 stromabwärts des Verdichters 7 mittels
des Saugrohrmodells berechnet. Ferner werden ein erste Referenzdruck
R1 mittels des ersten Drucksensors 13 und ein zweite Referenzdruck
R2 mittels des zweiten Drucksensors 14 erfasst.
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In
Schritt 403 wird überprüft, ob der
erste Druckwert P1 um mehr als einen vorgegebenen ersten Grenzwert
GW1 von dem ersten Referenzdruck R1 abweicht und ob gleichzeitig
der zweite Druckwert P2 um einen vorgegebenen zweiten Grenzwert
GW2 von dem zweiten Referenzdruck abweicht. Befinden sich der erste
Druckwert P1 und der zweite Druckwert P2 außerhalb der durch die Grenzwerte
GW1 und GW2 festgelegten Toleranzbänder, so wird im Schritt 404 geprüft, ob der
erste Referenzdruck R1 größer ist
als die Summe aus dem ersten Druckwert P1 und dem ersten Grenzwert
GW1 und gleichzeitig der zweite Referenzdruck R2 größer ist
als die Summe aus dem zweiten Druckwert P2 um den zweiten Grenzwert
GW2. Da sich die Brennkraftmaschine 1 im Nichtladebetrieb
befindet, kommt es zu keiner nennenswerten Verdichtung der Ansaugluft durch
den Verdichter. Ist daher die Bedingung im Schritt 404 erfüllt, so
kann daraus geschlossen werden, dass der durch das Saugrohrmodell
berechnete Luftdurchsatz durch die Drosselklappe 6 zu gering
ist. Aus diesem Grund wird im Schritt 405 das Saugrohrmodell
im Sinne eines größeren Luftdurchsatzes
durch die Drosselklappe 6 korrigiert. Unter Verweis auf
Gleichung 1 kann dies beispielsweise durch entsprechende Gewichtung der
Kennfelder für
den effektiven Öffnungsquerschnitt
ARDK der Drosselklappe 6 oder für die Durchflussfunktion Ψ realisiert
werden.
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Ist
jedoch die Abfrage im Schritt 404 negativ, so wird in Schritt 406 geprüft, ob der
erste Referenzdruck R1 kleiner ist als die Differenz aus dem ersten
Druckwert P1 und dem ersten Grenzwert GW1 und zweite Referenzdruck
R2 kleiner ist als die Differenz aus dem zweiten Druckwert P2 und
dem zweiten Grenzwert GW2. Ist dies der Fall, so ist daraus zu schließen, dass
der durch das Saugrohrmodell berechnete Luftdurchsatz durch die
Drosselklappe 6 zu groß ist.
Aus diesem Grund wird bei einem positiven Ergebnis der Abfrage im Schritt 406 das
Saugrohrmodell im Schritt 407 im Sinne eines geringeren
Druckluftsatzes der Drosselklappe 6 korrigiert. Dies kann
analog zu Schritt 405 beispielsweise durch eine entsprechende
Verkleinerung des effektiven Öffnungsquerschnitts
ARDK durch die Drosselklappe 6 oder
der Durchflussfunktion Ψ erfolgen.
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Aus
einem positiven Ergebnis der Abfrage in Schritt 403 oder
einem negativen Ergebnis der Abfrage in Schritt 406 kann
ge schlossen werden, dass die Berechnung des Luftdurchsatzes durch
die Drosselklappe 6 mittels des Saugrohrmodells auf korrekten
Daten basiert. In beiden Fällen
wird mit Schritt 408 fortgefahren.
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In
Schritt 408 wird nochmals überprüft wird, ob sich die Brennkraftmaschine
im Ladebetrieb oder im Nichtladebetrieb befindet. Die Abfrage wird
dabei solange wiederholt, bis sich die Brennkraftmaschine 1 im
Ladebetrieb befindet.
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In
dem Fall, dass die Brennkraftmaschine 1 über eine
Umluftleitung 11 mit einem Umluftventil 12 verfügt, wird
im Schritt 409 überprüft, ob das
Umluftventil 12 geschlossen ist. Diese Abfrage wird solange
wiederholt, bis festgestellt, dass das Umluftventil 12 geschlossen
ist. Bei einer Brennkraftmaschine 1 ohne Umluftleitung 11 und
ohne Umluftventil 12, wie beispielsweise bei einer Brennkraftmaschine 1 mit
Abgasturbolader, so wird direkt mit Schritt 410 fortgefahren.
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In
Schritt 410 werden erneut der erste Druckwert P1 und der
zweite Druckwert P2 berechnet. Ferner werden erneut der erste Referenzdruck
R1 und der zweite Referenzdruck R2 erfasst.
-
Im
Schritt 411 wird überprüft, ob der
erste Druckwert P1 um mehr als einen vorgegebenen dritten Grenzwert
GW3 von dem ersten Referenzwert R1 abweicht und gleichzeitig der
zweite Druckwert P2 um mehr als einen vorgegebenen vierten Grenzwert
GW4 vom zweiten Referenzdruck R2 abweicht.
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Ist
dies nicht der Fall, so wird im Schritt 412 überprüft, ob der
erste Referenzdruck R1 größer ist
als die Summe aus dem ersten Druckwert P1 und dem dritten Grenzwert
GW3 und gleichzeitig der zweite Referenzdruck R2 kleiner ist als
die Differenz aus dem zweiten Druckwert P2 und dem vierten Grenzwert
GW4. Ist dies der Fall, so ist daraus zu schließen, dass der mittels des Saugrohrmodells
berechnete Luftdurchsatz durch den Kompressor 7 zu groß ist. Deshalb
wird im Schritt 413 das Saugrohrmodell im Sinne eines geringeren
Luftdurchsatzes durch den Verdichter 7 korrigiert. Dies
kann beispielsweise durch eine entsprechende Gewichtung des in der
Steuervorrichtung 17 gespeicherten Verdichterkennfeldes
(siehe 3) realisiert werden.
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Ist
die Bedingung in Schritt 412 jedoch nicht erfüllt, so
wird in Schritt 414 überprüft, ob der
erste Referenzdruck R1 kleiner ist als die Differenz aus dem ersten
Druckwert P1 und dem dritten Grenzwert GW3 und gleichzeitig der
zweite Referenzdruck R2 größer ist
als die Summe aus dem zweiten Druckwert P2 und dem vierten Grenzwert
GW4.
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Ist
dies der Fall, so ist daraus zu schließen, dass der durch das Saugrohrmodell
berechnete Luftdurchsatz durch den Verdichter 7 zu klein
ist. Aus diesem Grund wird das Saugrohrmodell im Schritt 415 im
Sinne eines größeren Luftdurchsatzes
am Verdichter 7 korrigiert. Dies kann analog zu Schritt 413 beispielsweise durch
entsprechende Gewichtung des gespeicherten Verdichterkennfeldes
geschehen.
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Ist
die Bedingung im Schritt 411 erfüllt oder die Bedingung im Schritt 414 nicht
erfüllt,
so kann daraus geschlossen werden, dass die Berechnung des Luftdurchsatzes
durch den Verdichter 7 mittels des Saugrohrmodells auf
korrekten Daten basiert, insbesondere da auch die Daten zur Berechnung
des Luftdurchsatzes durch die Drosselklappe 6 zuvor schon
validiert wurden und eine Beeinflussung durch das Umluftventil 12 ausgeschlossen
werden kann. Bei einer Brennkraftmaschine 1 ohne Umluftleitung 11 und
ohne Umluftventil 12 kann das Verfahren an dieser Stelle
beendet oder von neuem gestartet werden. Ansonsten wird ausgehend von
Schritt 411 oder 414 mit Schritt 416 fortgefahren.
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In
Schritt 416 wird geprüft,
ob sich die Brennkraftmaschine 1 im Ladebetrieb befindet.
Diese Abfrage wird so lange wiederholt bis das Ergebnis positiv
ist.
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Weiter
wird in Schritt 417 überprüft ob das
Umluftventil 12 geöffnet
ist. Auch diese Abfrage wird so lange wiederholt bis das Ergebnis
positiv ist.
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In
Schritt 418 werden der erste Druckwert P1 und der zweite
Druckwert P2 berechnet und der erste Referenzdruck R1 und der zweite
Referenzdruck R2 werden erfasst. Anschließend wird im Schritt 419 überprüft, ob der
erste Referenzdruck R1 um weniger als einen vorgegebenen fünften Grenzwert
GW5 von dem ersten Druckwert P1 abweicht und ob gleichzeitig der
zweite Referenzdruck R2 um weniger als ein vorgegebener sechsten
Grenzwert GW6 von dem zweiten Druckwert P2 abweicht.
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Bei
einem negativen Ergebnis der Abfrage im Schritt 419 wird
im Schritt 420 geprüft,
ob der erste Referenzdruck R1 größer ist
als die Summe aus dem ersten Druckwert P1 und dem fünften Grenzwert
GW5 und gleichzeitig der zweite Referenzdruck R2 kleiner ist als
die Different aus dem zweiten Druckwert P2 und dem sechsten Grenzwert
GW6. Ist dies der Fall, so ist daraus zu schließen, dass der durch das Saugrohrmodell berechnete
Luftdurchsatz durch die Umluftleitung 11 bzw. das Umluftventil 11 zu
groß ist,
weshalb das Saugrohrmodell in Schritt 421 im Sinne eines
geringeren Luftdurchsatzes durch die Umluftleitung 11 bzw.
das Umluftventil 12 korrigiert wird. Unter Verweis auf
Gleichung 2 kann dies beispielsweise durch entsprechende Gewichtung
des reduzierten Strömungsquerschnitts
ARSV des Umluftventils 12 oder
der Durchflussfunktion Ψ,
beispielsweise durch entsprechende Gewichtung mittels eines Gewichtungsfaktors,
realisiert werden.
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Ist
die Abfrage im Schritt 420 negativ, so wird im Schritt 422 geprüft, ob der
erste Referenzdruck R1 kleiner ist als die Differenz aus dem ersten
Druckwert P1 und dem fünften
Grenzwert GW5 und gleichzeitig der zweite Referenzdruck R2 größer ist
als die Summe aus dem zweiten Druckwert P2 und dem sechsten Grenzwert
GW6. Ist dies der Fall, so wird daraus geschlossen, dass der durch
das Saugrohrmodell berechnete Luftdurchsatz durch die Umluftleitung 11 zu
gering ist, weshalb das Saugrohrmodell in Schritt 423 im
Sinne eines größeren Luftdurchsatzes
durch die Umluftleitung korrigiert wird. Dies geschieht analog zu
Schritt 421 durch entsprechende Anpassung der Parameter
in Gleichung 2 zur Berechung des Luftdurchsatzes durch die Umluftleitung 11.
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Ein
positives Ergebnis der Abfrage in Schritt 419 oder ein
negatives Ergebnis der Abfrage in Schritt 422 führt zu der
Schlussfolgerung, dass die Daten zur Berechnung des Luftdurchsatzes
durch das Umluftventil 12 bzw. die Umluftleitung 11 korrekt
sind. Dies ist insbesondere möglich,
da zuvor die Daten zur Berechung der Luftdurchsätze durch die Drosselklappe 6 und
den Verdichter 7 als korrekt beurteilt wurden. Das Verfahren kann
entweder in Schritt 424 beendet oder von neuem gestartet
werden.