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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einem Druckregelsystem für gasbetriebene
Brennkraftmaschinen nach Anspruch 1 und einem Verfahren zur Druckregelung
nach Anspruch 10.
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Es
ist schon ein Druckregelsystem für gasbetriebene Brennkraftmaschinen
aus der
JP-11304029 A bekannt,
mit einem Druckregelventil, das einen Ventilkörper, einen
mit dem Ventilkörper zusammenwirkenden Ventilsitz und stromab
des Ventilsitzes ein Kolbenelement aufweist, das mit dem Ventilkörper mechanisch
gekoppelt ist und einen das Kolbenelement enthaltenden Ventilraum
in eine Niederdruckkammer und eine Referenzdruckkammer trennt. In der
Referenzdruckkammer herrscht Atmosphärendruck. Der vom
Druckregelventil stromab des Ventilsitzes eingestellte Ausgangsdruck
wird von der Federkraft einer in der Referenzdruckkammer angeordneten
Druckfeder bestimmt. Nachteilig ist, dass der Ausgangsdruck des
Druckregelventils von einem über das Druckregelventil fließenden
Massenstrom und einem am Eingang des Druckregelventils anstehenden
Eingangsdruck abhängig ist. Der Ausgangsdruck des Druckregelventils
sinkt dadurch bei steigendem Massenstrom und bei sinkendem Eingangsdruck,
so dass sich Schwankungen des Ausgangsdrucks um bis zu 150 kPa ergeben
können.
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Vorteile der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Druckregelsystem mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil,
dass der vom Druckregelventil stromab des Ventilsitzes eingestellte
Ausgangsdruck im Betrieb nachstellbar ist, indem der Druck in der
Referenzdruckkammer verändert wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, dass das Druckregelsystem ein erstes Steuerventil und
ein zweites Steuerventil aufweist, wobei die Referenzdruckkammer über
das erste Steuerventil mit der Niederdruckkammer und über
das zweite Steuerventil mit einer Druckquelle strömungsverbindbar
ist. Auf diese Weise kann ein vorbestimmter Druck in der Referenzdruckkammer
eingestellt werden, der entweder den Ventilkörper weiter öffnet
und dadurch den Ausgangsdruck erhöht oder weiter schließt
und damit den Ausgangsdruck verringert. Dadurch kann der Ausgangsdruck
auch bei schwankendem Massenstrom und/oder schwankendem Eingangsdruck
konstanter gehalten werden als im Stand der Technik. Darüber
hinaus kann ein definierter Sollarbeitsdruck, z. B. durch das Motorsteuergerät,
vorgegeben werden.
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Durch
die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch
1 angegebenen Druckregelsystems möglich.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführung sind das erste Steuerventil und
das zweite Steuerventil elektrisch betätigbar.
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Besonders
vorteilhaft ist, wenn in der Referenzdruckkammer eine auf das Kolbenelement
wirkende Ventilfeder angeordnet ist Weiterhin vorteilhaft ist, wenn
das Kolbenelement als Membrankörper oder Kolben ausgeführt
ist. Der Membrankörper dichtet den Niederdruckraum besonders
gut gegenüber dem Referenzdruckraum ab.
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Sehr
vorteilhaft ist es, wenn die Niederdruckkammer des Druckregelventils
einen Ausgang aufweist, der über eine Verbindungsleitung
und das darin vorgesehene erste Steuerventil mit der Referenzdruckkammer
strömungsverbindbar ist, wobei von der Verbindungsleitung
stromab des ersten Steuerventils eine das zweite Steuerventil aufweisende Zweigleitung
zur Verbindung mit der einen vorbestimmten Druck aufweisenden Druckquelle
abzweigt. Die beiden Steuerventile können im Druckregelventil konstruktiv
integriert oder extern vorgesehen sein.
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Auch
vorteilhaft ist, wenn ein elektronisches Steuergerät vorgesehen
ist, das die Steuerventile abhängig von einem stromab des
Ventilsitzes vorliegenden Ausgangsdruck ansteuert, da auf diese
Weise erreicht wird, dass der Ausgangsdruck bei steigenden Massenströmen
konstant bleibt oder zunimmt. Ein Absinken des Ausgangsdrucks bei
steigenden Massenströmen wird verhindert.
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Desweiteren
vorteilhaft ist, dass zur Messung des Ausgangsdrucks ein erster
Drucksensor vorgesehen ist, der über eine Steuerleitung
mit dem elektronischen Steuergerät verbunden ist. Auf diese Weise
ist eine Regelung des Ausgangsdrucks möglich.
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Darüber
hinaus vorteilhaft ist, wenn ein zweiter Drucksensor vorgesehen
ist, der den Druck in der Referenzdruckkammer erfasst, wobei das
elektronische Steuergerät die Steuerventile derart ansteuert, dass
ein vorbestimmter Druck in der Referenzdruckkammer eingestellt ist,
da auf diese Weise eine Vorsteuerung auf Basis des Sollausgangsdrucks,
des Gasmassenstroms und dem Tankdruck möglich ist.
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Zeichnung
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Die
Zeichnung zeigt ein vereinfacht dargestelltes, erfindungsgemäßes
Druckregelsystem.
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Das
Druckregelsystem dient dazu, den Hochdruck eines Hochdruckgasspeichers
auf einen vorbestimmten Niederdruck zu mindern, um das auf den Niederdruck
entspannte Gas aus dem Hochdruckgasspeicher der Brennkraftmaschine
zur Verbrennung zuzuführen.
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Das
Druckregelsystem weist ein Druckregelventil 1 auf, das
einen Ventilkörper 2, einen mit dem Ventilkörper 2 zusammenwirkenden
Ventilsitz 3 und ein stromab des Ventilsitzes 3 angeordnetes
Kolbenelement 4 hat, das mit dem Ventilkörper 2 über
ein Verbindungsmittel 5 mechanisch gekoppelt ist. Das Kolbenelement 4 ist
in einem Niederdruckraum 8 vorgesehen und trennt diesen
in eine dem Ventilsitz 3 zugewandte Niederdruckkammer 8.1 und
eine dem Ventilsitz 3 abgewandte Referenzdruckkammer 8.2. Das
Verbindungsmittel 5 ist beispielsweise stangenförmig
ausgebildet. Auf das Kolbenelement 4 wirkt eine Ventilfeder 9 in
Richtung des Ventilkörpers 2. Die Ventilfeder 9 ist
beispielsweise in der Referenzdruckkammer 8.2 angeordnet
und als Druckfeder ausgebildet. Das Kolbenelement 4 ist
axial bezüglich einer Ventilachse 12 beweglich
und gemäß dem Ausführungsbeispiel als
Membrankörper ausgebildet, der über eine flexible
Membran 13 mit einem Ventilgehäuse 14 fest
verbunden ist. Das Kolbenelement 4 kann aber selbstverständlich
auch als axial beweglicher Kolben ausgeführt sein.
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Der
Ventilkörper 2 ist in einem Hochdruckraum 10 des
Druckregelventils 1 angeordnet. Der Hockdruckraum 10 ist über
eine Ventilsitzöffnung 11 mit der Niederdruckkammer 8.1 des
Niederdruckraums 8 verbunden, wobei an der Ventilsitzöffnung 11 der
Ventilsitz 3 ausgebildet ist. Der Ventilkörper 2 ist
in dem Hochdruckraum 10 axial bezüglich der Ventilachse 12 beweglich
gelagert.
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Das
Druckregelventil 1 weist einen Eingang 15 und
einen Ausgang 16 auf, wobei der Eingang 15 in
den Hochdruckraum 10 und der Ausgang 16 in die Niederdruckkammer 8.1 mündet.
Der Eingang 15 des Druckregelventils 1 ist über
eine Hochdruckleitung 19 mit einem Hochdruckgasspeicher 20 strömungsverbunden,
in dem ein komprimiertes brennbares Gas gespeichert ist. Der Ausgang 16 des Druckregelventils 1 ist über
eine Niederdruckleitung 21 zumindest mittelbar mit einem
Einspritzventil 22 einer Brennkraftmaschine 23 strömungsverbunden.
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Der
Hochdruck des Hochdruckgasspeichers 20 wirkt über
den Eingang 15 stirnseitig auf den Ventilkörper 2 und
drückt diesen in Richtung des Ventilsitzes 3.
Bei geöffnetem Ventil entsteht in einem Ventilspalt zwischen
dem Ventilkörper 2 und dem Ventilsitz 3 ein
Druckverlust, der den stromauf des Ventilsitzes 3 bestehenden
Hochdruck auf einen stromab des Ventilsitzes 3 vorliegenden
Niederdruck mindert. Dieser Niederdruck wirkt in dem Niederdruckraum 8.1 auf
das Kolbenelement 4, das den Ventilkörper 2 über
das Verbindungsmittel 5 ebenfalls in Richtung des Ventilsitzes 3 drückt.
Die Stirnfläche bzw. der Durchmesser des Kolbenelementes 4 ist
beispielsweise größer ausgebildet als die Stirnfläche
bzw. der Durchmesser des Ventilkörpers 2. Die
Ventilfeder 9 und der Druck der Referenzdruckkammer 8.2 wirken dagegen über
das Kolbenelement 4 und das Verbindungsmittel 5 in
vom Ventilsitz 3 abgewandter Richtung auf den Ventilkörper 2.
Das sich jeweils am Ventilkörper 2 einstellende
Kräftegleichgewicht bestimmt die axiale Position des Ventilkörpers 2.
Abhängig von der axialen Position des Ventilkörpers 2 stellt
sich ein vorbestimmter Ausgangsdruck stromab des Ventilsitzes 3 ein.
Je größer der Ventilspalt ist, desto größer ist
der Massenstrom und damit der Ausgangsdruck.
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Der
vom Druckregelventil 1 stromab des Ventilsitzes 3 eingestellte
Ausgangsdruck kann erfindungsgemäß im Betrieb
nachgestellt werden, indem der Druck in der Referenzdruckkammer 8.2 durch Mittel 26, 27 aktiv
veränderbar ist. Auf diese Weise werden zu geringe oder
zu hohe Ausgangsdrücke vermieden. Beispielsweise kann im
Leerlauf der Ausgangsdurck niedriger eingestellt werden, um eine
genauere Gasdosierung durch eine längere Einspritzzeit
der Einblasventile zu erreichen, oder bei Vollast der Ausgangsdruck
höher eingestellt werden, um die erforderliche Kraftstoffmasse
in der drehzahlabhängig begrenzten Zeit durch eine kürze
Einspritzzeit in den Brennraum einzublasen.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass das Druckregelsystem ein erstes Steuerventil 26 und
ein zweites Steuerventil 27 aufweist, wobei die Referenzdruckkammer 8.2 über
das erste Steuerventil 26 mit der Niederdruckkammer 8.1 und über
das zweite Steuerventil 27 mit einer Druckquelle 28,
beispielsweise einer Unterdruckquelle, strömungsverbindbar ist.
Das erste Steuerventil 26 und das zweite Steuerventil 27 sind
elektrisch betätigbar. Sie können als Schieberventil
mit den zwei Ventilstellungen „Offen" und „Geschlossen"
oder als Proportionalventil ausgebildet sein. Als Unterdruckquelle
steht im Fahrzeug das sogenannte Saugrohr zur Verfügung,
das gemäß dem Ausführungsbeispiel als
Druckquelle 28 eingesetzt wird. Es kann auch vorgesehen
sein, die Referenzdruckkammer 8.2 über das erste
Steuerventil 26 anstatt mit der Niederdruckkammer 8.1 mit
einer nicht dargestellten anderen Druckkammer zu verbinden, die
beispielsweise ein mit Druckluft gefülltes Volumen ist.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausführung kann
der Druck in der Referenzdruckkammer 8.2 entweder gegenüber
dem Atmosphärendruck erhöht oder verringert werden.
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Das
erste Steuerventil 26 ist in einer Verbindungsleitung 31 vorgesehen,
die den Ausgang 16 der Niederdruckkammer 8.1 mit
der Referenzdruckkammer 8.2 strömungsverbindet.
Stromab des ersten Steuerventils 26 zweigt eine Zweigleitung 32 von
der Verbindungsleitung 31 ab. Die Zweigleitung 32 ist
mit der Druckquelle 28 strömungsverbunden und
weist das zweite Steuerventil 27 auf.
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Zur
Druckerhöhung in der Referenzdruckkammer 8.2 wird
das erste Steuerventil 26 geöffnet, das zweite
Steuerventil 27 ist bzw. wird geschlossen. Dadurch strömt
Gas aus der Niederdruckkammer 8.1 zum Druckausgleich in
die Referenzdruckkammer 8.2. Durch den erhöhten
Druck in der Referenzdruckkammer 8.2 werden das Kolbenelement 4 und
der Ventilkörper 2 derart verschoben, dass das
Druckregelventil 1 weiter geöffnet und dessen
Ausgangsdruck weiter erhöht wird. Es kann vorgesehen sein, dass
das Steuerventil 26 zur Druckerhöhung nur kurzzeitig
wie zuvor beschrieben geschaltet und anschließend wieder
geschlossen wird.
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Zur
Druckverringerung in der Referenzdruckkammer 8.2 wird das
zweite Steuerventil 27 geöffnet, das erste Steuerventil 26 ist
bzw. wird geschlossen. Dadurch strömt Gas aus der Referenzdruckkammer 8.2 in
das Saugrohr 28. Durch den verringerten Druck in der Referenzdruckkammer 8.2 werden
das Kolbenelement 4 und der Ventilkörper 2 derart
verschoben, dass das Druckregelventil 1 weiter geschlossen und
dessen Ausgangsdruck weiter verringert wird. Es kann vorgesehen
sein, dass das Steuerventil 27 zur Druckverringerung nur
kurzzeitig wie zuvor beschrieben geschaltet und anschließend
wieder geschlossen wird.
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Das
Druckregelsystem weist ein elektronisches Steuergerät 33 auf,
das die Steuerventile 26, 27 bei Über-
oder Unterschreiten eines vorbestimmten Schwellenwertes entsprechend
ansteuert. Die Zeitdauer der Ansteuerung kann abhängig
von der Höhe der gewünschten Druckänderung
erfolgen. Der jeweilige Ausgangsdruck wird mittels eines ersten Drucksensors 34 erfasst,
der beispielsweise in der Niederdruckleitung 21 vorgesehen
ist und über eine Steuerleitung 36 mit dem elektronischen
Steuergerät 33 verbunden ist.
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Es
kann ein zweiter Drucksensor 35 vorgesehen sein, der zusätzlich
den Druck in der Referenzdruckkammer 8.2 erfasst. Bei dieser
Ausführung kann das elektronische Steuergerät 33 die
Steuerventile 26, 27 derart ansteuern, dass ein
vorbestimmter Druck in der Referenzdruckkammer 8.2 eingestellt
wird. Auf diese Weise kann der Ausgangsdruck genauer eingestellt
werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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