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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Kassensystem zur Ermittlung des
von einem Kunden in einem Verkaufsvorgang zu bezahlenden Gesamtpreises.
Entsprechende Kassensysteme erfreuen sich heute größter Beliebtheit
und sind aus dem Stand der Technik in den verschiedensten Ausgestaltungen
bekannt. Einfache Kassensysteme, bestehen aus einer allein stehenden
Registrierkasse, in die von einem Kassierer manuell die Einzelpreise
der von einem Kunden ausgewählten
Waren eingegeben werden. Die Registrierkasse ermittelt dann aus
der Summe aller Einzelpreise den vom Kunden für den Verkaufsvorgang zu bezahlenden
Gesamtpreis. Aufwendigere Kassensysteme umfassen eine oder mehrere Registrierkassen
sowie ein in der Regel getrennt von den Registrierkassen ausgestaltetes
elektronisches Warenwirtschaftssystem, in welchem Artikelidentifikationsnummern,
Einzelpreise sowie gegebenenfalls aktuelle Lagerbestände hinterlegt
sind. Bei einem Bezahlvorgang erfasst die Registrierkasse nur noch die
Artikelidentifikationsnummer und ruft anhand dieser aus dem Warenwirtschaftssystem
den in Abrechnung zu bringenden aktuellen Einzelpreis des Artikels
ab.
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Wenn
im Kontext der vorliegenden Anmeldung daher der Begriff Waren verwendet
wird, soll dies als Überbegriff
für Waren
als auch für
Dienstleistungen verstanden werden.
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Nachteilig
an den aus dem Stand der Technik vorgenannten Kassensystem ist jedoch,
dass praktisch keinerlei Möglichkeiten
bestehen, Kunden in irgendeiner Form über in der Vergangenheit häufig zu entrichtende
Gesamtpreise, bzw. über
Preise von solchen Waren zu informieren, die häufig verlangt werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Kassensystem zur Ermittlung
des von einem Kunden mit einem Verkaufsvorgang zu bezahlenden Gesamtpreises
anzugeben, das die vorgenannten Nachteile vermeidet.
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Im
Rahmen der vorliegenden Anmeldung ist stets von Waren die Rede,
die von einem Kunden bei einem Verkaufsvorgang erworben werden.
Selbstverständlich
lässt sich
das Konzept des erfindungsgemäßen Kassensystems
auch auf die Abrechnung von Dienstleistungen übertragen.
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Weitere
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Ermittlung des von
einem Kunden in einem Verkaufsvorgang zu bezahlenden Gesamtpreises
anzugeben, welches die Überwindung
der vorgenannten Nachteile erlaubt.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch ein Kassensystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1 so wie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 13.
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Ein
erfindungsgemäßes Kassensystem
ist dazu vorgesehen, den Gesamtpreis zu ermitteln, den ein Kunde
in einem Verkaufsvorgang zu entrichten hat. Hierzu umfasst das Kassensystem
zumindest eine Registrierkasse, die dazu eingerichtet ist, Einzelpreise
der vom Kunden ausgewählten
Waren zu ermitteln und hieraus den vom Kunden zu bezahlenden Gesamtpreis
zu ermitteln.
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Weiterhin
umfasst das Kassensystem eine Datenspeichereinheit, die dazu eingerichtet
ist, zumindest eine der folgenden beiden Informationsgruppen zu
speichern:
Gruppe I: diese Gruppe enthält alle Einzelpreise derjenigen
Waren, die von einem Kunden in einem Verkaufsvorgang erworben werden
können.
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Gruppe
II: diese Gruppe umfasst alle Gesamtpreise, die von Kunden in Verkaufsvorgängen, die
in der Vergangenheit liegen, bezahlt werden mussten.
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Bereits
zum heutigen Zeitpunkt umfassen viele der aus dem Stand der Technik
bekannten gattungsgemäßen Kassensysteme
eine solche Datenspeichereinheit die zum Beispiel im Warenwirtschaftssystem
des Kassensystems enthalten sein kann. In diesem Warenwirtschaftssystem
sind – wie erwähnt – Artikelidentifikationsnummern
und auch die zugehörigen
Einzelpreise der Waren hinterlegt. Da aber für eine Optimierung des Warenlaufs
sowie für
eine Optimierung der vorzuhaltenden Bargeldreserven vorteilhaft
in den Registrierkassen des Kassensystems detaillierte Informationen über die
getätigten
Verkäufe
vorgehalten werden, sind bereits zum heutigen Zeitpunkt viele Warenwirtschaftssysteme dazu
eingerichtet, auch genauere Informationen über die in der Vergangenheit
abgewickelten Verkaufsvorgänge,
insbesondere über
den jeweils zu entrichtenden Gesamtpreis, aber auch über die
jeweils verkauften Artikel (identifiziert über ihre Artikelidentifikationsnummern)
und deren um einen Verkaufsvorgang verkauften Stückzahlen hinterlegt.
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Das
erfindungsgemäße Kassensystem
umfasst nun weiterhin eine Auswahleinheit, die dazu eingerichtet,
aus der in der Datenspeichereinheit gespeicherten zumindest einen
Informationsgruppe ein Element auszuwählen, beispielsweise einen
Einzelpreis eines in einem Verkaufsvorgang erhältlichen Artikels oder einen
Gesamtpreis, der von einem Kunden in einem Verkaufsvorgang in der
Vergangenheit zu bezahlen war.
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Das
Kassensystem umfasst weiterhin eine Schnittstelle zu einer Wiedergabeeinheit,
die ihrerseits dazu vorgesehen ist, das von der Auswahleinheit ausgewählte Element,
also beispielsweise den ausgewählten
Einzelpreis oder den ausgewählten Gesamtpreis,
für eine
Wahrnehmung durch einen Kunden wieder zu geben. Insbesondere soll
hierbei derjenige Kunde angesprochen werden, der sich gerade für den betreffenden
Bezahlvorgang an der Registrierkasse befindet. Grundsätzlich kann
die Wiedergabeeinheit, zu deren Ansteuerung über eine Schnittstelle des
erfindungsgemäßen Kassensystems
eingerichtet ist, dazu vorgesehen sein, alle Kunden, die sich in
den Verkaufsräumen
aufhalten, zu Informieren.
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Schließlich umfasst
das erfindungsgemäße Kassensystem
eine Vergleichseinheit, die dazu vorgesehen ist, die Einzelpreise
der von einem Kunden in einem Verkaufsvorgang gekauften Waren- und/oder
den zu bezahlenden Gesamtpreis mit dem von der Auswahleinheit ausgewählten Element (nämlich dem
ausgewählten
Einzelpreis oder dem ausgewählten
Gesamtpreis) auf teilweise oder vollständige Übereinstimmung zu überprüfen.
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Im
Kontext dieser Anmeldung soll unter „vollständiger Übereinstimmung" verstanden werden, dass
die Beträge
der miteinander zu vergleichenden Elemente identisch sind, d. h.
beispielsweise der vom Kunden tatsächlich zu bezahlende Gesamtpreis
mit dem von der Auswahleinheit ausgewählten Gesamtpreis betragsmäßig übereinstimmt.
Unter „teilweiser Übereinstimmung" soll verstanden
werden, das die miteinander zu vergleichenden Elementen in einer Zahlenfolge
vorher definierter Länge übereinstimmen,
beispielsweise in ihrer Nachkommastellen, in den ersten beiden Stellen
vor dem Komma oder ähnlichem.
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Das
erfindungsgemäße Kassensystem
erlaubt es, dem in einem Bezahlvorgang befindlichen Kunden weitere
Informationen über
zu bezahlende Einzel- bzw. Gesamtpreise zugänglich zu machen, was mit den
bisher üblichen
Kassensystemen nicht möglich
war. Auch eine Information von weiteren, beispielsweise im Ladengeschäft befindlichen
Kunden kann auf diese Weise erfolgen.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung ist die vom erfindungsgemäßen Kassensystem
umfasste Vergleichseinheit weiterhin dazu eingerichtet, bei festgestellter
teilweiser oder vollständiger Übereinstimmung
eine Aktion auszulösen.
Eine solche Aktion könnte
beispielsweise darin bestehen, dass ein Druckvorgang ausgelöst wird,
beispielsweise für
einen Warengutschein oder einen sonstigen Gutschein. Weiterhin könnte die
Ausgabe eines akustisch oder optisch wahrnehmbaren Signals ausgelöst werden.
Schließlich
sind auch Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Kassensystems denkbar,
in denen als Aktion die Anwendung eines mathematischen Algorithmus
auf den von der Registrierkasse ermittelten und vom Kunden zu bezahlenden
Gesamtpreis ausgelöst
wird. Beispielsweise könnte
hier ein vorher definierter Nachlass auf den Gesamtpreis gewährt werden.
Alternativ könnte
der mathematische Algorithmus auch auf einen oder mehrere der von
der Registrierkasse ermittelten Einzelpreise der vom Kunden ausgewählten Waren
angewendet werden, so das beispielsweise Vorzugswaren zu einem vorher
definierten Vorzugspreis abgegeben werden, sofern die erfindungsgemäße Übereinstimmung
festgestellt wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die vom erfindungsgemäßen Kassensystem umfasste
Auswahl-Einheit dazu ausgebildet, unter den Elementen der Informationsgruppen,
die in der Datenspeichereinheit gespeichert sind, ein Element unter
Anwendung eines Zufallsalgorithmus auszuwählen.
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In
einem alternativen Ansatz hingegen ist die Datenspeichereinheit
dazu eingerichtet, zusätzlich zu
den Elementen der vorerwähnten
Informationsgruppen folgende weitere Informationen zu speichern:
- a) das Datum, an dem ein Element im Rahmen
eines Verkaufsvorgangs aufgerufen wurde, und/oder
- b) die Häufigkeit,
mit der ein Element im Rahmen eines Verkaufsvorgangs aufgerufen
wurde.
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Wenn
diese Informationen zusätzlich
in der Datenspeichereinheit vorgehalten werden, ist es möglich, eine
statistische Auswertung der Häufigkeit der
Elemente der gespeicherten Informationsgruppen durchzuführen. So
kann Beispielsweise derjenige Gesamtpreis identifiziert werden,
der in einem vorgegebenen Zeitraum, beispielsweise den letzten 90 Tagen,
am häufigsten
in einem Verkaufsvorgang ermittelt wurde. Auch ist es möglich, diejenigen
Artikel aus dem Warensortiment zu identifizieren, die in einem vorgegebenen
Zeitraum, beispielsweise den letzten 90 Tagen, am häufigsten
oder am seltensten verkauft wurden. Diese Auswertung kann sich auch auf
die Einzelpreise beziehen, so dass beispielsweise derjenige Einzelpreis
ermittelt wird, welcher am häufigsten
oder am seltensten aufgerufen wurde.
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In
dieser Ausgestaltung kann die Auswahl-Einheit des erfindungsgemäßen Kassensystems
also dazu eingerichtet sein, eine statistische Auswertung unter
den Elementen der zumindest einen in der Datenspeichereinheit gespeicherten
Informationsgruppen durchzuführen,
und auf Basis dieser statistischen Auswertung ein Element aus der
zumindest ein Informationsgruppe auszuwählen. Beispielhaft sei hier
nochmals die Auswahl desjenigen Gesamtpreises genannt, der in den
vergangenen 90 Tagen am häufigsten
in Abrechnung gebracht wurde.
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Bezüglich des
erreichbaren Integrationsgrads ergeben sich besondere Vorteile,
wenn das erfindungsgemäße Kassensystem
nicht nur eine Schnittstelle zur Ansteuerung einer (externen) Wiedergabeeinheit
umfasst, sondern die Wiedergabeeinheit selbst ebenfalls mit umfasst
ist. Diese kann beispielsweise als LCD- oder Plasmabildschirm ausgestaltet
sein, als Sprachausgabeeinheit oder auch als Druckeinheit, die die
dem Kunden mitzuteilende Information auf einem Bon ausdruckt. Grundsätzlich sind
alle Wiedergabeeinheiten denkbar, die dazu geeignet sind, die dem
Kunden zugänglich
zu machende Information auf irgendeine Weise wahrnehmbar zu machen.
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Im
Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Kassensystem ergeben sich
weitere Vorteile, wenn die Ausgabeeinheit dazu eingerichtet ist,
den erfindungsgemäß auszuführenden
Auswahlvorgang in vorgebbaren Zeitabständen periodisch zu wiederholen.
Als geeignete Wiederholrate hat sich hier beispielsweise ein Auswahlvorgang
in 10 sek. herausgestellt. Denkbar ist aber auch ein Auswahlvorgang pro
Sekunde bis hin zu einem Auswahlvorgang in 10 min.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren,
welches die gestellte Aufgabe löst
und welches sich insbesondere zur Ausführung mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
eignet, ist dazu vorgesehen, den von einem Kunden in einem Verkaufsvorgang
zu bezahlenden Gesamtpreis zu ermitteln. Das Verfahren weist dabei
die folgenden Verfahrensschritte auf:
- a) Ermitteln
der Einzelpreise der von einem Kunden für einen Kauf ausgewählten Waren,
- b) Ermitteln des vom Kunden in dem Verkaufsvorgang zu bezahlenden
Gesamtpreis,
- c) Speichern zumindest einer der folgenden Informationsgruppen:
Gruppe I: Menge der Einzelpreise der in einem Verkaufsvorgang erhältlichen
Waren, Gruppe II: Menge der von den Kunden in einem Verkaufsvorgang
jeweils zu bezahlenden Gesamtpreise,
- d) Auswählen
zumindest eines Elements aus der in der Datenspeichereinheit gespeicherten
zumindest einen Informationsgruppe,
- e) Generieren eines Ansteuersignals für eine Wiedergabeeinheit, die
dazu vorgesehen ist, das ausgewählte
Element für
eine Wahrnehmung durch einen Kunden wiederzugeben, und
- f) Vergleichen der Einzelpreise der vom Kunden im Verkaufsvorgang
gekauften Waren und/oder des zu bezahlenden Gesamtpreises mit dem
ausgewählten
Element auf teilweise oder vollständige Übereinstimmung.
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Besondere
Vorteile ergeben sich, wenn das erfindungsgemäße Verfahren dahingehend weitergebildet
wird, wenn bei festgestellter vollständiger oder teilweiser Übereinstimmung
gemäß Verfahrensschritt f.
weiterhin eine Aktion ausgelöst
wird. Bei dieser Aktion kann es sich beispielsweise um einen Druckvorgang
handeln, oder um die Ausgabe eines für den Kunden wahrnehmbaren
Signals, beispielsweise einer akustischen Signalanzeige oder einer
optischen Anzeige auf einem geeigneten Anzeigegerät.
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Im
Zusammenhang mit den Aktionen, die bei festgestellter teilweiser
oder vollständiger Übereinstimmung
ausgelöst
werden können,
wird hier auf die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
diskutierten Aktionen verwiesen.
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Spezielle
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens betreffen die
Ausführung
des Auswahlschritts, der in einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung
unter Anwendung eines Zufallsalgorithmus ausgeführt werden kann.
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In
einer alternativen Ausgestaltung werden im Speicherschritt zusätzlich zu
den bereits erwähnten
Elementen der Informationsgruppen folgende weitere Informationen
gespeichert:
- a) das Datum, an dem ein Element
im Rahmen eines Verkaufsvorgangs aufgerufen wurde, und/oder
- b) die Häufigkeit,
mit der ein Element im Rahmen eines Verkaufsvorgangs aufgerufen
wurde.
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Werden
im Speicherschritt zusätzlich
diese Informationen gespeichert, so ist es möglich, im Auswahlschritt das
Ergebnis einer statistischen Auswertung der Elemente in den gespeicherten
Informationsgruppen heranzuziehen. Diese statistische Auswertung
kann beispielsweise auf der Häufigkeit
basieren, mit der ein Element innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls,
beispielsweise den vergan genen 90 Tagen, im Rahmen von Verkaufsvorgängen aufgerufen
wurde. Auch hier wird auf die Ausführungen im Zusammenhang mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verwiesen.
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Auch
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die Wiedergabe des im Auswahlschritt ausgewählten Elements beispielsweise
optisch, als Sprachausgabe oder in Form eines Ausdrucks erfolgen.
Grundsätzlich
sind alle Wiedergabemöglichkeiten
denkbar, die für
einen Kunden mit seinen Sinnen wahrnehmbar sind.
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Wie
schon am Beispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung erläutert wurde,
wird auch im erfindungsgemäßen Verfahren
vorteilhaft der Auswahlschritt in vorgebaren Zeitabschnitten periodisch
wiederholt, wobei vorteilhafte Zeitabstände bereits angegeben wurden.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens
ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie dem nachfolgend diskutierten Ausführungsbeispiel, welches anhand
der Zeichnung näher
erläutert
wird. In dieser zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kassensystems,
und
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2:
eine schematische Darstellung der in der Speichereinheit gespeicherten
Informationsgruppen sowie einer Abrechnung eines aktuellen Verkaufsvorgangs
an einer Registrierkasse eines erfindungsgemäßen Kassensystems.
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Aus 1 ist
der Aufbau eines erfindungsgemäßen Kassensystems 1 zur
Ermittlung des von einem Kunden in einem Verkaufsvorgang zu bezahlenden
Gesamtpreises ersichtlich. Das Kassensystem 1 umfasst eine
Mehrzahl von Registrierkassen 10 sowie einen Zentralrechner 30.
Diese Registrierkassen 10 sind dazu vorgesehen, die von
einem Kunden in einem Verkaufsvorgang ausgewählten Artikel sowie deren jeweilige
Anzahl zu erfassen, deren Einzelpreise zu ermitteln und aus der
jeweils ermittelten Anzahl und den ermittelten Einzelpreisen einen
Gesamtpreis zu bestimmen. Hierzu ist jede Registrierkasse 10 mit
einem Scanner 12 ausgerüstet,
der berührungslos
die auf den vom Kunden ausgewählten Artikeln
angebrachten Artikelidentifikationsnummer Art-ID abliest. Über eine
standardisierte Schnittstelle 40, bei der es sich beispielsweise
um eine Ethernetschnittstelle für
ein lokales Netzwerk LAN handeln kann, sind die Registrierkassen 10 mit
dem Zentralrechner 30 verbunden, der ebenfalls eine entsprechende
Schnittstelle 40 aufweist. Auf dem Zentralrechner 30 wird
ein Warenwirtschaftssystem betrieben, in welchem zumindest Informationen über aktuelle
Einzelpreise der von Kunden auswählbaren
Artikeln (gekennzeichnet durch Artikelidentifikationsnummern hinterlegt
sind. Weiterhin können
auch Informationen über
die aktuelle Verfügbarkeit
einzelner Artikel hinterlegt sein. Wird ein Artikel mit einer bestimmten
Artikelidentifikationsnummer Art.-ID vom Scanner 12 einer
Registrierkasse 10 registriert, so wird aus der Datenbank
des auf dem Zentralrechner 30 betriebenen Warenwirtschaftssystem
der aktuell geltende Einzelpreis des registrierten Artikels anhand
von dessen Artikelidentifikationsnummer Art.-ID abgerufen und an
die Registrierkasse 10 übermittelt.
Aus den ermittelten Einzelpreisen sowie der vom Kunden jeweils ausgewählten Anzahl
der einzelnen Artikel wird dann der vom Kunden zu bezahlende Gesamtpreis
berechnet. Auf einer zur Registrierkasse 10 gehörenden Kassenanzeige 14 wird der
Kunde sowie das Bedienpersonal der Registrierkasse 10 ständig über die
Artikelidentifikationsnummer der mittels des Scanners 12 registrierten
Artikel, die aus dem Warenwirtschaftssystem auf dem Zentralrechner 30 abgerufenen
Einzelpreise sowie die Anzahl der jeweils registrierten Artikel
und den sich daraus ergebenen Gesamtpreis informiert, ebenso wie über das
Ergebnis der Gesamtpreisermittlung. Weiterhin ist jede Registrierkasse 10 mit
einem Kassendrucker 16 ausgestattet, auf welchem nach Beendigung
des Verkaufsvorgangs ein Beleg für
den Kunden ausgedruckt wird.
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In
dem Zentralrechner 30 ist nun eine Datenspeichereinheit 32 vorgesehen,
welche auf geeignete Weise Informationen über die an allen Registrierkassen 10 vorgenommenen
Verkaufsvorgänge
speichert. Die Datenspeichereinheit 32 ist dabei dazu ausgebildet,
zumindest eine der folgenden beiden Informationsgruppen zu speichern:
Eine
erste Gruppe, die im Folgenden als Gruppe I bezeichnet wird, umfasst
alle Einzelpreise der in einem Verkaufsvorgang erhältlichen
Waren. Eine zweite Gruppe, die im Folgenden als Gruppe II bezeichnet wird,
umfasst diejenigen Gesamt preise, die einem vorgegebenen (in der
Vergangenheit liegenden) Zeitraum von Kunden in jeweiligen Verkaufsvorgängen zu
bezahlen waren.
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Die
Elemente der Gruppe I sind dabei in der Regel bereits in der Datenbank
des auf dem Zentralrechner 30 ausgeführten Warenwirtschaftssystems enthalten.
Für die
Elemente der Gruppe II wird eine eigene Datenbank auf dem Zentralrechner 30 betrieben,
die selbstverständlich
auch in das Warenwirtschaftssystem integriert sein kann, und in
der alle in den einzelnen Verkaufsvorgängen zu bezahlenden Gesamtpreise
mit einem geeigneten Zeitstempel versehen, abgelegt werden.
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Der
Zentralrechner 30 umfasst weiterhin eine Auswahleinheit 34,
die dazu ausgebildet ist, aus der in der Datenspeichereinheit 32 gespeicherten
zumindest einen Informationsgruppe ein Element auszuwählen. Hierbei
kann es sich beispielsweise um ein Element der Gruppe II handeln,
dass heißt
um einen Gesamtpreis, der in der Vergangenheit besonders häufig oder
auch besonders selten von einem Kunden bezahlt werden musste.
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Über die
bereits erwähnte
Schnittstelle 40 ist der Zentralrechner 30 des
erfindungsgemäßen Kassensystems 1 weiterhin
verbunden mit einem Entertainment-System 50 der Verkaufsstätte, welches ebenfalls
mit der entsprechenden Schnittstelle 40 ausgerüstet ist.
Bei dem Entertainment-System 50 kann es sich beispielsweise
um ein Multimediasystem handeln, welches eine Vielzahl von Displays 52 umfasst,
die von einer zentralen Einheit 56 des Entertainment-System 50 angesteuert
werden. Diese Displays 52 können über die gesamten Räumlichkeiten der
Verkaufsstätte
verteilt sein, insbesondere können ein
oder mehre Displays 52 in der Nähe der Registrierkassen 10 angeordnet
sein, so dass die an den Registrierkassen stehenden Kunden diese
stets im Blick haben können.
Das Entertainment-System 50 umfasst weiterhin eine Mehrzahl
von Lautsprechern 54, die im Bereich der Verkaufsstätte angeordnet sind
und die beispielsweise für
eine Sprachausgabe geeignet sind.
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Hat
nun die Auswahleinheit 34 ein Element einer Informationsgruppe
ausgewählt,
beispielsweise einen Gesamtpreis, der in den vergangenen 90 Tagen
besonders häufig
bezahlt werden musste, so wird dieses Element mittels des Entertainment-System 50 auf
dessen Displays 52 angezeigt. Weiterhin erfolgt eine Sprachausgabe über die
am geschlossenen Lautsprecher 54.
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Das
von der Auswahleinheit 34 im Zentralrechner 30 ausgewählte Element
wird weiterhin über die
Schnittstelle 40 an die Registrierkassen 10 übermittelt.
In jeder Registrierkasse 10 ist nun eine Vergleichseinheit 18 vorgesehen,
in der das vom Zentralrechner 30 übermittelte ausgewählte Element, welches
von der Auswahleinheit 34 aus den Informationsgruppen ausgewählt wurde,
gespeichert wird. In der Vergleichseinheit 18 wird also
im genannten Beispiel der von der Auswahleinheit 34 ausgewählte Gesamtpreis
gespeichert.
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Ist
nun ein Verkaufsvorgang an einer Registrierkasse 10 beendet,
ist also der vom Kunden zu bezahlende Gesamtpreis ermittelt, so
ist die Vergleichseinheit 18 dazu eingerichtet, den ermittelten
Gesamtpreis mit dem in der Vergleichseinheit gespeicherten ausgewählten Element
zu vergleichen. Im Ausführungsbeispiel
gemäß 1 hat
die Auswahleinheit 34 einen Gesamtpreis in Höhe von 17,99
EUR ausgewählt.
Ist der Verkaufsvorgang an einer Registrierkasse 10 beendet,
so überprüft die Vergleichseinheit 18 also,
ob der vom Kunden zu bezahlende Gesamtpreis 17,99 EUR beträgt. Ist
dies der Fall, so löst
die Vergleichseinheit 18 folgende weitere Aktionen aus:
Der
Kunde wird über
die Kassenanzeige 14 der Registrierkasse 10 darüber informiert,
dass hier eine Übereinstimmung
festgestellt wurde.
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Dem
Kunden wird ein spezieller Bon auf dem Kassendrucker 16 der
Registrierkasse 10 ausgedruckt.
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Auf
den von der Registrierkasse 10 ermittelten Gesamtpreis,
welcher der Kunde für
seinen Verkaufsvorgang zu bezahlen hat, wird ein Algorithmus angewendet,
mit dem der Gesamtpreis um einen vorgegebenen Prozentsatz reduziert
wird, beispielsweise 5, 10 oder auch 25%.
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Gleichzeitig
generiert die Vergleichseinheit 18 auch geeignete Ansteuerinformationen
für das Entertainment-System 50 der
Verkaufsstätte,
so dass auf einzelnen oder allen Displays 52 des Entertainment-Systems 50 die
Allgemeinheit der Kunden über
die festgestellte Übereinstimmung
informiert wird. Auch eine Sprachausgabe über die Lautsprecher 54 des
Entertainment-System 50 ist möglich.
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In
der praktischen Anwendung des erfindungsgemäßen Kassensystems 1 ist
die Auswahleinheit 34 dazu eingerichtet, den Auswahlvorgang periodisch
zu wiederholen, so dass sich auch die Anzeige auf den Displays 52 in
regelmäßigen Abständen ändert. Dabei
hat es sich bewährt,
wenn die Auswahleinheit 34 den Auswahlschritt im Abstand
von einigen Sekunden, beispielsweise in 1, 5, 10, 30 oder 60 Sekunden
durchführt.
Im Einzelfall können
auch längere
Intervalle bis zu 5 bis 10 Minuten oder kürzere Intervalle im Bereich
von einem 10tel Sekunden geeignet sein.
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2 zeigt
schematisch die im Zentralrechner 30 des erfindungsgemäßen Kassensystems 1 vorgehaltenen
Informationsgruppen Gruppe I und Gruppe II.
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Gruppe
I umfasst dabei zeitaufgeschlüsselte Informationen über die
einzelnen Artikel, die in einzelnen Verkaufsvorgängen verkauft wurden. Gruppe I
besteht aus einer Liste, auf der die Artikelidentifikationsnummer
Art.-ID eines in einem Verkaufsvorgang verkauften Artikels verzeichnet
ist, weiterhin die Anzahl Artikel, die in einem Verkaufsvorgang
verkauft wurden, weiterhin der Einzelpreis des Artikels zum Zeitpunkt
des Verkaufs, weiterhin der Gesamtpreis der von einem Kunden in
einem Verkaufsvorgang ausgewählten
Artikel mit der Artikelidentifikationsnummer Art.-ID sowie den Datum
des Verkaufsvorgangs. Dabei werden in Gruppe I fortlaufend Informationen über sämtliche
verkauften einzelnen Artikel und die jeweils verkaufte Anzahl registriert.
Als besonders geeignete Elemente der Gruppe I, welche von der Auswahleinheit 34 im
Auswahlschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgewählt
werden können,
bieten sich in Gruppe I beispielsweise die Artikelidentifikationsnummer
Art.-ID, der Einzelpreis sowie der registrierte Gesamtpreis zur
zugehörigen
Artikelidentifikationsnummer Art.-ID an.
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Gruppe
II besteht aus einer Liste, auf der die in Verkaufsvorgängen an
Registrierkassen 10 in den vergangenen XY-Tagen, beispielsweise
15, 30 oder 90 Tagen, von Kunden in Verkaufsvorgängen zu bezahlenden Gesamtpreise
registriert sind, versehen mit einem geeigneten Zeitstempel, der
zumindest einen Datumseintrag umfasst. In der in 2 dargestellten
Liste der Gruppe II sind Gesamtpreise angefallen in Höhe von EUR
107,99; EUR 10,35; EUR 21,99 usw.. Gruppe II umfasst als geeignetes
Element für
den Auswahlschritt, welcher von der Auswahleinheit 34 im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgeführt
wird, vor allem den Gesamtpreis. Weiterhin ist in 2 eine
Abrechnung eines aktuellen Verkaufsvorganges gezeigt, wobei die
im Verkaufsvorgang bezogenen Artikel anhand ihrer Artikelidentifikationsnummer
Art.-ID aufgeführt
sind, die jeweils gekaufte Anzahl, der Einzelpreis des ausgewählten Artikels,
welcher vom Warenwirtschaftssystem des Zentralrechners 30 bezogen
wurde, der sich aus der Anzahl und dem ermittelten Einzelpreis ergebende
Gesamtpreis für
den Artikel der Artikelidentifikationsnummer Art.-ID sowie ein Zeitstempel
beispielsweise das Tagesdatum. Weiterhin weist die Abrechnung beim
abgeschlossenen Verkaufsvorgang den vom Kunden zu bezahlenden Gesamtpreis
aus, welcher im gezeigten Ausführungsbeispiel
der Summe von EUR 107,99 entspricht.
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Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird nun aus den Listen der Gruppe I oder der Gruppe II ein Element
ausgewählt
und mit einem korrespondierenden Element in der Abrechnung des aktuellen
Verkaufsvorganges verglichen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Auswahleinheit 34 dazu eingerichtet,
aus Gruppe II einen Gesamtpreis auszuwählen, der dann vom Entertainment-System 50 der
Verkaufsstätte
auf einem Display 52 dargestellt wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
wird hier der Gesamtpreis EUR 107,99 vom ersten Listenplatz von Gruppe
II ausgewählt
und auf dem Display 52 angezeigt.
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Die
Vergleichseinheit 18 der Registrierkasse 10, an
der ein Verkaufsvorgang stattfindet, analysiert nun die Abrechnung
des aktuellen Verkaufsvorganges dahingehend, ob der vom Kunde zu
bezahlende Gesamtpreis dem von der Auswahleinheit 34 ausgewählten Gesamtpreis
entspricht. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist dies der Fall. Der vom Kunde zu bezahlende Gesamtpreis beträgt laut
Abrechnung EUR 107,99, das von der Auswahleinheit 34 ausgewählte Element
aus Gruppe 2 ist genau der Betrag von EUR 107,99, wie er
auch im Display 52 angezeigt wird. Die Vergleichseinheit 18 stellt
also vollständige Übereinstimmung
fest und löst
nachfolgend eine der vorstehend genannten Aktionen, wie beispielsweise
den Ausdruck eines Bons für
den Kunden, aus.
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Anstelle
der in 2 dargestellten Gruppe I kann die Gruppe I auch
dem Eintrag im Warenwirtschaftssystem entsprechen, in dem eine Liste
nach Artikelidentifikationsnummern Art.-ID geordnet geführt wird,
in der die vom jeweiligen Artikel noch verfügbaren Stückzahlen sowie deren jeweiliger
Einzelpreis registriert sind. Als geeignetes Element für eine Auswahl
durch die Auswahleinheit 34 bietet sich hier beispielsweise
eine derartige Artikelidentifikationsnummer Art-ID oder auch der
hinterlegte aktuelle Einzelpreis an.
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Besondere
Vorteile ergeben sich weiterhin, wenn das über die Schnittstelle 40 mit
dem erfindungsgemäßen Kassensystem 1 verbundene
Entertainment-System 50 dazu eingerichtet ist, neben den von
der Auswahleinheit 34 ausgewählten Elementen weitere Inhalte
anzuzeigen, beispielsweise Werbefilme, Informationen über aktuelle
Angebote etc.. Darüber
hinaus können
Informationen über
besondere Aktionen eingespielt werden, die bei von der Vergleichseinheit 18 einer
Registrierkasse 10 festgestellter Übereinstimmung des ausgewählten Elementes
mit einem Element der Abrechnung eines aktuellen Verkaufsvorganges
ausgelöst
werden. Beispielhaft hierfür
seien Rabattaktion genannt, Gewinnauslobungen, Gutschriften auf
dem Punktekonto eines Payback-Systems, etc..
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Die
vorstehend genannten statistischen Auswertungen der Listen der Informationsgruppen
I und/oder II können
sich beispielsweise auf die Häufigkeit
beziehen, mit der bestimmte Artikel innerhalb eines vorgegebenen
Zeitintervall verkauft wurden, die Häufigkeit mit der bestimmte
Einzelpreise in Abrechnung gebracht wurden, die Häufigkeit
mit der bestimmte Gesamtpreise in Abrechnung gebracht wurden, etc..
Das Durchführen
einer statistischen Auswertung über
die Elemente der Gruppen I und II bietet den Vorteil, dass die Wahrscheinlichkeit
für das Auslösen einer
Aktion durch die Vergleichseinheit 18 gezielt gesteuert
werden kann, was einen wesentlichen Vorteil gegenüber einer
rein stochastischen Auswahl von Elementen aus den Gruppen I oder
II oder gar einer rein stochastischen Generierung eines Vergleichselements
darstellt. So kann beispielsweise in Aktionszeiträumen sichergestellt
werden, dass besonders häufig
eine Übereinstimmung
festgestellt wird und auf diese Weise beispielsweise häufig ein bestimmter
Rabattsatz auf den Gesamtpreis zur Anwendung gebracht werden kann.
In anderen Aktionszeiträumen,
in denen beispielsweise hochwertige Preise ausgelobt werden, kann
gezielt eine niedrige Wahrscheinlichkeit für eine Übereinstimmung eingestellt
werden. Das Vorsehen einer Datenspeichereinheit 32 mit
den erfindungsgemäßen Merkmalen
sowie einer Auswahleinheit 34 im erfindungsgemäßen Kassensystem 1 erlaubt
es, das Anwendungsspektrum des erfindungsgemäßen Kassensystems 1 gegenüber den
aus dem Stand der Technik vorbekannten Kassensystemen deutlich zu
erweitern.
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- 1
- Kassensystem
- 10
- Registrierkasse
- 12
- Scanner
- 14
- Kassenanzeige
- 16
- Kassendrucker
- 18
- Vergleichseinheit
- 30
- Zentralrechner
- 32
- Datenspeichereinheit
- 34
- Auswahleinheit
- 40
- Schnittstelle
- 50
- Entertainment-System
- 52
- Display
- 54
- Lautsprecher