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Die Erfindung betrifft einen Rundschaftmeißel für eine Oberflächenfräse nebst Halterung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Im Stand der Technik sind Oberflächenfräsen mit Meißeltechnik hinlänglich bekannt. Im Allgemeinen und in der Regel werden die Meißel in einem Halter aufgenommen und befestigt, die an bzw. in der Mantelfläche einer Frästrommel dieses Gerätes angeordnet sind.
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Bei bekannten Abtragssystemen – Oberflächenfräsen – wird die Frästrommel bzw. -scheibe mit relativ niedrigeren Drehzahlen um ihre Mittelachse gedreht. An besagten Oberflächenfräsen können auch mehrere Frästrommeln bzw. Frässcheiben angeordnet sein. Als Abtragwerkzeuge werden verbreitet Rundschaftmeißel eingesetzt. Zur jeweiligen Befestigung dieser Rundschaftmeißel in einem der an der Frästrommel oder Frässcheibe angeordneten Halter ist dem Schaft jedes Rundschaftmeißels ein Spannelement zugeordnet, mit dem besagter Meißel in der Halterung festgesetzt und teils auch vorher eingeführt wird.
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So ist aus der
EP 0 860 552 B1 ein Rundschaftmeißel und eine Befestigungseinheit für ein Abtragsystem bekannt, bei der in den an der Frästrommel befestigten Haltern jeweils eine Zwischenhülse eingeschraubt ist. In dieser Zwischenhülse wird der Schaft des Rundschaftmeißels und teils sein Übergangsbereich zum Meißelkopf aufgenommen und mittels einem Gewindegegenstück gegen die Anlage an der Zwischenhülse gezogen.
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Eine weitere Befestigungsvorrichtung für Rundschaftmeißel ist aus der
EP 0 771 911 B1 bekannt. Der in die Durchgangsbohrung des Halteelementes eingeführte Schaft des Rundschaftmeißels wird mittels eines im Wesentlichen radial zur Körperlängsachse des Rundschaftmeißels angeordneten Schraubelements radial verspannt. Zur besseren Anlage des Schraubelementes und zur Erzeugung einer zumindest geringen axialen Kraftkomponente beim Anziehen des Schraubelementes ist im betreffenden Bereich des Schaftes eine zur Körperlängsachse leicht geneigte Planfläche eingearbeitet.
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Bei einer Befestigung für einen Rundschaftmeißel nach der
DE 198 56 916 C1 wird der Schaft des Rundschaftmeißels mittels einem geschlitzten hülsenförmigen Spannelement in der Aufnahmebohrung des Halters kraftschlüssig gehalten. Meißelkopfseitig ist auf dem Schaft vor der Spannhülse noch eine Verschleißschutzscheibe vorgesehen, die bei eingesetztem Meißel am Meißelhalter anliegt und sich an diesem abstützt. Um zu verhindern, dass Schmutz in den Bereich der Aufnahmebohrung eindringt, jedoch gleichzeitig die freie Drehbarkeit des Rundschaftmeißels nicht beeinträchtigt wird, ist am Meißelhalter ein Vorsprung vorgesehen, der sich um die Aufnahmebohrung herum erstreckt, und die Verschleißschutzscheibe besitzt eine umlaufende Aufnahmenut. Im montierten Zustand greift der Vorsprung des Meißelhalters in die Aufnahmenut der Verschleißschutzscheibe ein, wobei die Verschleißschutzscheibe mit ihrer gegenüberliegenden Stirnfläche bzw. Abschnitten dieser Stirnfläche an den Bund des Rundschaftmeißels anliegt, der die Verbindung zwischen Meißelkopf und Meißelschaft ist. Mit dieser Lösung wird zwar verhindert, dass aus Richtung der zu bearbeitenden Fläche direkt Schmutz in den Eingangsbereich der Aufnahmebohrung eintritt. Jedoch wird nicht verhindert, dass durch beim Fräsen entstehende Luftturbulenzen Schmutz sozusagen von hinten her in die Aufnahmebohrung hinein gewirbelt wird und sich der Schmutz bzw. das abgetragene Material zwischen dem Spannelement und der Aufnahmebohrung, als auch zwischen dem Schaft und dem Spannelement festsetzt. Bei Rotation des Meißelschaftes in der Spannhülse als auch bei axialen Bewegungen in selbiger während des Fräsens kommt es zu Abrieb an diesen Bauteilen. Dadurch kann es zum so genannten Festfressen kommen, d. h. der Meißelschaft rotiert nicht mehr in der Hülse, wodurch die Meißelspitze einseitig abnutzt. Oder es wird Abrieb an der Innenwand der Spannhülse bzw. am Meißelschaft erzeugt, so dass das Spiel zwischen dem Außendurchmesser des Schaftes und dem Innendurchmesser der Spannhülse – eine Spielpassung zur Gewährleistung der Rotation des Schaftes ohne radialen Schlag – sich stetig vergrößert. Beides wirkt sich negativ auf die Standzeit der Meißel aus.
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Aus der
US 5,018,793 ist ein weiterer Rundschaftmeißel nebst Halter bekannt. Bei dieser Lösung sind die Halter an Gliedern eines Kettenblattes angeordnet. Dem Kopf des Rundschaftmeißels folgt ein sich anschließender Bund nebst einem Schaft. Ein zu dem Schaft hin gerichteter konischer Übergang ist in seinem Auslauf zugleich Anlagefläche an einem Spannmittel. Der Schaft ist in einem Spannmittel rotierbar und wahlweise auswechselbar gelagert. Das bezüglich seinem Außendurchmesser vorgespannte Spannmittel ist in einer Aufnahmebohrung des Halters auswechselbar eingesetzt. Der Schaft hat endseitig einen Absatz, dessen Durchmesser geringer ist als der Durchmesser des Bereiches des Schaftes, der von dem Spannmittel im Montagezustand überdeckt ist. An diesem Absatz ist zudem ein Sperrglied vorgesehen. Der Rundschaftmeißel ist dabei unter Wirkung eines am Spannmittel sowie am Sperrglied abgestützten, kraftspeichernden Elementes im Halter axial spielfrei gehalten. Bei diesem Rundschaftmeißel nebst Halter/Befestigungsvorrichtung sind im Wesentlichen die gleichen Nachteile vorhanden wie bei der zuvor beschriebenen Lösung nach der
DE 198 56 916 C1 . Zudem wird aus Richtung der zu bearbeitenden Fläche direkt Schmutz in den Eingangsbereich der im Halter angeordneten Aufnahmebohrung geleitet. Weiterhin ist der Schaft des Rundschaftmeißels in der Bohrung seiner Aufnahmehülse/Spannmittel relativ locker gelagert. Die sich daraus ergebenden Nachteile wurden bereits weiter vorn genannt.
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Zudem sind bei neueren Abtragssystemen an bzw. in der Frästrommel bzw. Frässcheibe bzw. deren Antrieb Schlagüberlagerungssysteme vorgesehen, die zur Leistungssteigerung beitragen sollen. Mit diesen Schlagüberlagerungssystemen wird erreicht, dass die Meißel sehr stark in axialer Richtung beschleunigt werden.
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Die vorgenannten bekannten Rundschaftmeißel und deren Befestigungen reichen dann nicht mehr aus, insbesondere wird der Kraftschluss des Spannelementes im Halter überwunden und die Meißel ändern ihre Position im Halter, ragen also aus diesem weiter als vorbestimmt heraus bzw. in Extremfällen fliegen die Rundschaftmeißel auch aus den Halterungen heraus, was neben Betriebsstörungen auch zu Beschädigungen an der zu bearbeitenden Fläche führt und auch zu Verletzungen des Maschinenbedieners führen kann. Um dies weitestgehend zu verhindern, ist bei einer Meißelbefestigung nach der
DE 100 36 026 A1 zwischen dem Meißelschaft und dem Spannelement ein elastisches Element eingefügt, zur Dämpfung der Beschleunigungskräfte im Bereich der Meißelbefestigung. Praktische Erprobungen einer solchen Befestigungsvorrichtung haben jedoch gezeigt, dass ein solches elastisches Element nach kurzer Betriebszeit versagt und bei Oberflächenfräsen mit Schlagüberlagerungssystem eine wirtschaftlich vertretbare Standzeit der Rundschaftmeißel nicht zu erzielen ist.
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Daher besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen Rundschaftmeißel nebst Halterung derart weiter zu entwicklen, dass ein Lockern des Rundschaftmeißels in seiner Halterung weitestgehend vermieden und ein Lösen aus der Halterung verhindert wird, jedoch die Rotierbarkeit des Meißels um seine Körperlängsachse erhalten bleibt und keine freie axiale Beweglichkeit des Meißels gegeben ist, sowie eine Senkung des Verschleißes erzielbar ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Rundschaftmeißel nebst Halterung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Die nachgeordneten Patentansprüche 2 bis 11 offenbaren Ausführungsvarianten und Ausgestaltungen der Erfindung.
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Die Erfindung geht aus von einem Rundschaftmeißel für eine Oberflächenfräse nebst Halterung, vornehmlich für eine Meißelfräse, der einen Meißelkopf, einen sich anschließenden Bund, nebst einem Schaft besitzt. Zudem ist an dessen Bund ein zu dem Schaft hin gerichteter konischer Übergang nebst wenigstens einer Anlagefläche vorgesehen. Weiterhin ist dessen Schaft in einem Spannmittel rotierbar und wahlweise auswechselbar gelagert, wobei das bezüglich seinem Außendurchmesser vorgespannte Spannmittel in einer Aufnahmebohrung eines in einem auf oder in der Mantelfläche einer sich drehenden Frästrommel bzw. Frässcheibe oder dergleichen Körper befestigten Halters auswechselbar eingesetzt ist. Der Schaft hat nun im Speziellen an seinem Endbereich einen Absatz, dessen Durchmesser geringer ist als der Durchmesser des Bereiches des Schaftes, der von dem Spannmittel im Montagezustand überdeckt ist, und im selben Absatz endseitig eine umlaufende, nutartige Rille, zur Aufnahme wenigstens eines Kraft speichernden Elementes bzw. eines Sperrgliedes. Der Rundschaftmeißel wird in neuer Bauart unter Wirkung eines am Spannmittel abgestützten, Kraft speichernden Elementes, im Halter axial spielfrei gehalten. Der Kraftspeicher und das Sperrglied liegen weitgehend außerhalb der Aufnahmebohrung des Halters und nur der Kraftspeicher ragt mit einem axialen Teilbereich und mit geringem radialen Spiel in die zylindrische Aufnahmebohrung hinein. Hierdurch wird ein Lockern des Rundschaftmeißels in seiner Halterung des besagten Lösens weitestgehend vermieden und ein Lösen aus der Halterung verhindert. Die Rotierbarkeit des Meißels um seine Körperlängsachse bleibt jedoch erhalten; eine freie axiale Beweglichkeit des Meißels ist nicht gegeben.
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Nach einer Ausführungsvariante weist zudem der zu dem Schaft hin gerichtete konische Übergang wenigstens einen im Wesentlichen vertikal gerichteten Abschnitt und einen an selbigen anschließenden im Wesentlichen horizontal gerichteten Abschnitt auf. Der wenigstens eine im Wesentlichen vertikal gerichtete Abschnitt ist zugleich Anlagefläche für das Abstützen an der einsteckseitigen Front des Halters.
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Bei einer weiteren Ausführungsvariante ist der Anschluss zwischen dem im Wesentlichen vertikalen Abschnitt und dem im Wesentlichen horizontalen Abschnitt kurvenförmig, insbesondere ist die Kurve nicht stetig gekrümmt und reicht steil gerichtet wert in den vertikalen Ast hinauf. Mit der steilen konischen Gestalt des Übergangbereiches sowie der genannten kurvenförmigen Führung des Anschlusses zwischen den beiden Asten werden die Querkräfte in besonderer Weise auf den Meißelschaft verteilt, so dass der Verschleiß von Meißelschaft und Spannhülse wesentlich verringert werden kann. Der Anstellwinkel des vertikalen Astes zur Längsachse der Aufnahmebohrung wird vorzugsweise zwischen 53° und 81° gewählt, insbesondere beträgt er 75°.
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Bevorzugt besitzt der im Montagezustand von dem Spannmittel überdeckte Bereich des Schaftes eine umlaufende Einbuchtung in seinem Mantel. Mit dieser Maßnahme sind am Schaft möglichst wert zueinander beanstandetangeordnete Laufflächen gebildet, so dass Reibungseffekte zwischen Schaft und Spannmittel gering gehalten werden. Weitere vorteilhafte Ausführungen bestehen darin, dass das Kraft speichernde Element ein Federelement ist, vorzugsweise eine Schraubendruckfeder, wobei deren Außendurchmesser vorzugsweise dem Durchmesser der Aufnahmebohrung des Halters entspricht, bevorzugt ist der Drahtquerschnitt der Schraubendruckfeder rund oder quadratisch. Nach einer anderen Variante ist das Kraft speichernde Element eine Tellerfeder oder ein Tellerfederpaket. Das Spannelement ist vorzugsweise eine Spannhülse aus Federstahl ist, deren Länge der Länge der Aufnahmebohrung im Halter entspricht. Der Sprengring hat vorzugsweise einen runden Querschnitt und ist vorzugsweise in einer Nut angeordnet, zur Sicherung des auf den Schaft des Rundschaftmeißels aufgesteckten Spannelementes nebst Kraftspeicher. Zur Erhöhung der Variabilität des Einsatzes des neuen Rundschaftmeißels ist nach der Erfindung noch vorgesehen, dass das Sperr- und Anlageglied für das auf den Absatz angeordnete Kraft speichernde Element eine endseitige Flanke des Schaftes ist, die durch Bördeln oder Nieten nach Aufstecken des Kraft speichernden Element des Elements hergestellt ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines schematisch in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles im Detail und näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 in Seitenansicht einen neuen Rundschaftmeißel nebst neuer Befestigung an einem Ausschnitt einer Frästrommel einer Meißelfräse;
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2 Details eines neuen Halteelementes nach 1;
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3 den neuen Rundschaftmeißel mit Spann- und Sicherungselement;
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4 Details aus 1 und
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5 in Seitenansicht einen Ausschnitt einer Frästrommel mit einem Rundschaftmeißel nach dem Stand der Technik.
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Der erfindungsgemäße Rundschaftmeißel 6 sowie die Befestigung an einer Frästrommel 2 sind in 1 gezeigt, beispielhaft an einer Meißelhalterung; weitere Details in den 2 bis 4. Die Spitze des Rundschaftmeißels 6 trifft – in der 1 – gerade auf einen Boden 19 auf. An der Frästrommel 2 ist ein Halter 11 mit seinem Fuß 13 befestigt. Die Einsteckseite des Halters 11 zeigt in dieser Position in Richtung des Bodens 19. Der Halter 11 besitzt eine zylindrische Aufnahmebohrung 16, in der der Rundschaftmeißel 6 mitsamt einem Spannelement 7 aufgenommen ist. Das Spannelement 7 ist kraftschlüssig in der zylindrischen Aufnahmebohrung 16 festgesetzt.
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Der Rundschaftmeißel 6 liegt einsteckseitig 12 mit seiner vom Meißelkopf abgewandten Stirnfläche seines Bundes 62, dem Übergangsbereich 63 zwischen der Mantelfläche 62a des Bundes 62 und seines Schaftes 64, an dem speziell geformten Stirnflächenbereich des Halters 11 an. Der Schaft 64 ist in dem Spannelement 7 mit Spielpassung gehalten, rotationsfähig um seine Körperlängsachse 68 und ohne freies axiales Spiel. Die axial spielfreie Aufnahme des Schaftes 64 in dem Halter 11 wird erreicht, indem auf dem Schaftendbereich 65 ein elastisches Kraft speicherndes Element 8 mit Vorspannung angeordnet ist. Dieser Kraftspeicher 8 stützt sich einenends an der zugewandten Stirnseite des fest angeordneten Spannelementes 7 und anderenends gegen ein wahlweise lösbar am Ende des Schaftes 64 angeordnetes Sperrglied 9 ab. Der Kraftspeicher 8, hier im Speziellen eine Druckfeder, nebst Sperrglied 9 liegen weitgehend außerhalb der Aufnahmebohrung 16 des Halters 11. Nur der Kraftspeicher 8 ragt mit einem axialen Teilbereich 10 und mit geringem radialen Spiel in die zylindrische Aufnahmebohrung 16 hinein. Neben seiner Hauptfunktion für die spielfreie axiale Aufnahme des Rundschaftmeißels 6 in dem Halter 11 – der Rundschaftmeißel liegt mit seiner einen Fläche quasi permanent an der Stirnfläche der Aufnahmeöffnung oder wesentlichen Bereichen von selbiger an – wirkt der Kraftspeicher 8 zugleich gegen das Eindringen von Schmutz und Abtrag. Insbesondere wenn an der Meißelfräse ein Schlagüberlagerungssystem vorgesehen ist, wirken die Windungen der Druckfeder bei ihrer zeitweilig axial gerichteten Vor- und Zurückbewegung quasi wie ein Besen, wodurch Schmutz und Abtrag vom Schaft 64 abgestreift werden und somit nicht ins Innere der Befestigung gelangen. Die neue Formgebung des Rundschaftmeißels 6 und die neue Art seiner Befestigung an einer Frästrommel oder Frässcheibe besagter Geräte ist bei vergleichender Betrachtung der Erfindung nach 1 mit einer Bauart nach dem Stand der Technik, die in 5 beispielhaft gezeigt ist, besonders deutlich erkennbar. Die Lösung nach 5 zeigt eine Befestigung 1, 4, 5 eines Rundschaftmeißels 3 mit einer geschlitzten Hülse 5, die vorzugsweise aus Federstahl besteht. Die Hülse 5 ist über eine Eindrehung 4 am Schaft des Meißels 3 gestülpt und zusammen mit dem Meißel in einem auf der Frästrommel 2 oder Frässcheibe. befestigten Halter 1 eingesetzt. Dabei wird die spannende Hülse 5 radial zusammengedrückt- und sitzt somit mit Presspassung im Halter 1 fest. Der Meißel 3 wird mit Spielpassung großer Toleranz in der Hülse 5 formschlüssig gehalten, während die mit Vorspannung eingesetzte Hülse 5 durch die Vorspannkraft im Halter 1 kraftschlüssig gehalten ist. Die Länge der Eindrehung am Schaft des Meißels 3 und die Länge der Hülse 5 sind dabei so gewählt, dass der Meißel 3 mit axialen Spiel im Halter 1 aufgenommen ist.
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Diese Befestigung erlaubt es dem Meißel jederzeit sich axial zu bewegen und dabei um seine Achse zu rotieren. Dadurch wird die Meißelspitze an ihrer Mantelfläche ringsherum gleichmäßig abgetragen. Jedoch fällt während der Drehbewegung jeweils im zum Boden sich hinbewegenden Abschnitt der Frästrommel der Meißel 3 in dem bzw. den Haltern 1 nach vorn. Der Rundschaftmeißel 3 gibt also gerade dann, wenn sich seine Befestigung zum Schmutz und zum aufgewirbelten, teils feinkörnigen Abtrag hin bewegt die Stellen an der Befestigung frei, durch die hindurch Schmutz und Abtrag – als Schmirgel – in die Aufnahme/Halterung gelangen können.
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In der 2 ist nun der an der Frästrommel 2 mit seinem Fuß 13 befestigte, neu gestaltete Halter 11 in teilweiser Schnittdarstellung gezeigt. Der Halter 11 besitzt eine zylindrische Aufnahmebohrung 16, die beide Stirnflächen durchbricht. Von der Einsteckseite 12 aus ist in axialer Richtung und konzentrisch zur Körperachse 18 eine Einsenkung 14 vorgesehen, mit einer Tiefe ”T”. Der Durchmesser D2 der Einsenkung 14 und die Tiefe ”T” sind so gewählt, dass der Bund 62 des neuen Rundschaftmeißels 6 im montierten Zustand zumindest teilweise in der Einsenkung 14 aufgenommen ist. Der Bund 62 und die Einsenkung 14 sind quasi das Schutzschild gegen Schmutz und Abtrag, aber zugleich auch eine möglichst nahe zum Meißelkopf liegende Stutze betreffend radial wirkender Kräfte. Körpereinwärts folgt nach der Einsenkung 14 eine sich konisch verjüngende Stützfläche 15. Im Übergang zur Aufnahmebohrung 16, an deren Durchmesser d1, folgt dann noch eine Fase 17. Die Stützfläche 15 ist steil geneigt und steht zur Körperachse 18 unter einem spitzen Winkel α – siehe in 3 –, dessen Wert vorzugsweise zwischen 53° und 81° liegt, bevorzugt 75° ist.
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Die Form des neuen Rundschaftmeißels 6 ist in 3 schematisch gezeigt. Er ist im Wesentlichen einstückig ausgeführt und hier nur zwecks Beschreibung schematisch in einen Arbeitsbereich 60 (Meißelkopf) und einen Aufnahmebereich 61 untergliedert, zudem ist zwischen beiden Bereichen ein Bund 62 vorgesehenen, der wenigstens eine zylindrische Mantelfläche 62a aufweist. Zum Aufnahmebereich 61 gehört der zylindrische Schaft 64 und der Übergang 63, der vom Bund 62 aus konisch zum Schaft 64 hin geneigt ist. Der Übergang 63 gliedert sich in einen im wesentlichen vertikal gerichteten Abschnitt 63a und einen im wesentlichen horizontal gerichteten Abschnitt 63b. Der Anschluss zwischen beiden Abschnitten 63a und 63b ist bevorzugt kurvenförmig ausgeführt.
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Der Schaft 64 besitzt an seinem Schaftendbereich 65 einen Absatz 66, in den endseitig eine umlaufende nutartige Rille 67 eingelassen ist. Auf den Schaft 64 ist hier ein Spannelement in Form einer geschlitzten Spannhülse 7 aufgeschobenen, deren innerer Durchmesser mit d2 und deren längs gerichteter Schlitz mit 7a bezeichnet ist. Sodann auf den Absatz 66 das Kraft speicherndes Element 8, hier im speziellen eine Druckfeder. Die Druckfeder 8 wird durch ein in der Rille 67 angeordnetes Sperrglied 9, vorzugsweise ein Sprengring, gesichert Weitere Details betreffend den Schaft 64 und das Spannelement 7 sind in der 4 schematisch dargestellt. Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt des Halters 11 mit aufgenommenen Rundschaftmeißel 6 in einem Körperlängsschnitt. Zwischen dem Übergang und dem Absatz 66 ist, in axialer Erstreckung gesehen, etwa mittig in den Mantel des Schaftes 64 eine umlaufende Einbuchtung 64c angeordnet. Hierdurch werden an dem mit Spielpassung in dem Spannmittel 7 geführten Schaft 64 zwei möglichst weit zueinander beanstandet angeordnete Laufflächen 64a und 64b geschaffen, die einen Durchmesser D1 haben. Hierdurch werden die Voraussetzungen für die Rotierbarkeit um ein weiteres verbessert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Halter (nach dem Stand der Technik)
- 2
- Frästrommel einer Meißelfräse
- 3
- Meißel (nach dem Stand der Technik)
- 4
- Durchgangsbohrung in Pos. 1
- 5
- geschlitzte, spannende Hülse
- 6
- Rundschaftmeißel (neue Ausführung)
- 60
- Arbeitsbereich (Meißelkopf)
- 61
- Aufnahmebereich
- 62
- Bund
- 62a
- Mantelfläche von Pos. 62
- 63
- Übergang zum Schaft (konisch)
- 63a
- vertikaler Abschnitt
- 63b
- horizontaler Abschnitt
- 64
- Schaft
- 64a, 64b
- Laufflächen von Pos. 64
- 64c
- Einbuchtung
- 65
- Schaftendbereich
- 66
- Absatz
- 67
- Rille
- 68
- Köperlängsachse
- 7
- Spannelement (Spannhülse, geschlitzt)
- 7a
- Schlitz in Pos. 7
- 8
- Kraft speicherndes Element (Druckfeder)
- 9
- Sperrglied (Sprengring)
- 10
- Teilbereich von Pos. 8 (axial)
- 11
- Halter
- 12
- Einsteckseite
- 13
- Fuß von Pos. 11
- 14
- Einsenkung
- 15
- Stützfläche
- 16
- zylindrische Aufnahmebohrung
- 17
- Fase
- 18
- Körperachse
- 19
- Bodenfläche (z. B. Beton)
- α
- Winkel
- d1
- Durchmesser von Pos. 16
- d2
- innerer Durchmesser von Pos. 7
- D1
- Durchmesser von Pos. 64a und 64b
- D2
- Durchmesser von Pos. 16
- T
- Tiefe von Pos. 14