DE102007019644A1

DE102007019644A1 - Aufbewahrungsmittel für Gegenstände mit RF-ID-Chips

Info

Publication number: DE102007019644A1
Application number: DE200710019644
Authority: DE
Inventors: Franz X. Dr.-Ing. Pitschi; Stephanie Dipl.-Phys. Gritsch
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2007-04-26
Filing date: 2007-04-26
Publication date: 2008-10-30

Abstract

Beschrieben wird ein Aufbewahrungsmittel für mindestens einen mit einer Vorrichtung zur Identifizierung über Radiowellen, im Folgenden RF-ID-Transporter genannt, ausgestatteten Gegenstand, das zumindest teilweise aus einem oder mehreren Materialien besteht, die elektrische und/oder magnetische Felder derart abschwächen, dass eine Kommunikation zwischen einem außerhalb des Gegenstands befindlichen Lesegerätes und dem RF-ID-Transporter unterbindbar ist. Der aufzubewahrende Gegenstand ist ein Ausweis oder eine Chipkarte, auf der personen- und/oder sachbezogene Daten gespeichert sind.

Description

Technisches Gebiet
Die Erfindung bezieht sich auf ein Aufbewahrungsmittel für Gegenstände, die einen RF-ID-Transponder beeinhalten, insbesondere auf Ausweise oder Chipkarten. Sie leistet einen Beitrag zum Datenschutz und zur Erhöhung der Sicherheit von Personen und Gegenständen.
Stand der Technik
Seit 2005 werden beispielsweise die deutschen Reisepässe mit sogenannten RF-ID-Chips (RF-ID-Transpondern) ausgestattet, die es ermöglichen, die auf dem Chip gespeicherten personenbezogenen Daten automatisch und berührungslos auszulesen. Die RF-ID-Technologie wird in vielen Bereichen eingesetzt, beispielsweise wie oben angeführt zur Personenidentifikation, aber auch zur Patientenidentifikation oder im Bereich Ticketing. Die Daten werden teilweise verschlüsselt, teilweise aber auch im Klartext übertragen. Durch den breiten Einsatz der RF-ID-Technologie muss demnach befürchtet werden, dass Daten auch unbemerkt und ohne Zustimmung der betroffenen Person ausgelesen werden und entsprechend weiter verwertet werden können.
Nach neuesten Informationen besteht auch die Gefahr des Missbrauchs durch Terroristen, z. B. in Form von gezielten Angriffen auf Personen und/oder Sachen. Das RF-ID-System besteht aus einem Lesegerät (Reader), der mit Datenverarbeitungseinrichtungen kommuniziert und einem RF-ID-Transponder, der auf einem zu identifizierenden Objekts/Subjekts montiert bzw. integriert ist. Der passive RF-ID-Transponder besteht aus einer Antenne, einem Transceiver, einem digitalen Schaltkreis und einem Speicher, auf dem die Daten des zu identifizierenden Objekts/Subjekts gespeichert sind. Der aktive Transponder hat noch eine eigene Energieversorgung, z. B. Batterie. Wenn der RF-ID-Transponder in die Reichweite eines Readers kommt, werden die Daten ausgelesen.
Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, die personenbezogenen Daten, die auf einem RF-ID-Chip beispielsweise eines Reisepasses gespeichert sind, vor unerwünschtem Zugriff und damit vor unerwünschter weiterer Verarbeitung/Speicherung der Daten zu schützen.
Darstellung der Erfindung
Die Aufgabe wird durch ein Aufbewahrungsmittel nach Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen können den Unteransprüchen und der weiteren Beschreibung entnommen werden. Das Aufbewahrungsmittel für mindestens einen mit einer Vorrichtung zur Identifizierung über Radiowellen, im Folgenden RF-ID-Transponder genannt, ausgestatteten Gegenstand besteht zumindest teilweise aus einem oder mehreren Materialien, die elektrische und/oder magnetische Felder derart abschwächen, dass eine Kommunikation zwischen einem außerhalb des Gegenstands befindlichen, entfernten Lesegerätes und dem RF-ID-Transponder unterbindbar ist. Das Aufbewahrungsmittel zeichnet sich dadurch aus, dass es insbesondere zur Aufbewahrung von Ausweisen oder Chipkarten geeignet ist, auf denen in einer Speichereinheit eines RF-ID-Transponders personenbezogene Daten gespeichert sind. Der besondere Vorteil liegt darin, dass diese personenbezogenen Daten nicht mehr von beliebigen Lesegeräten unerwünscht und unbemerkt ausgelesen werden können. Selbstverständlich lässt sich die Idee auch auf andere Träger von RF-ID-Transpondern übertragen.
Das Aufbewahrungsmittel kann fest oder flexibel (beispielsweise textilartig) ausgeführt sein.
Das Aufbewahrungsmittel kann zur Abschirmung von elektrischen Feldern einen Faraday'schen Käfig nachbilden. Denkbar sind eingewebte oder eingearbeitete Metallfäden, metallisierte Folien, Metallgeflechte, Verbundstoffe mit eingebetteten metallischen bzw. elektrisch leitenden Strukturen. Des Weiteren können auch Hochfrequenzstrahlung absorbierende Werkstoffe eingesetzt werden.
Das Aufbewahrungsmittel kann zur Abschirmung von magnetischen Feldern magnetisierbare Materialien enthalten. Denkbar sind Folien mit Eisenpulver, MU-Metall, Verbundwerkstoffe.
Das Aufbewahrungsmittel kann vorzugsweise eine etuiartige Form haben, oder auch die Form einer Tasche mit einer überlappenden Klappe. Es sind allerdings auch andere Ausführungsformen denkbar. Besonders vorteilhaft ist, wenn das Aufbewahrungsmittel keine Schlitze aufweist, über die elektromagnetische Felder einkoppeln können. Das Aufbewahrungsmittel kann auch verschließbar ausgeführt sein. Als Verschlussvorrichtungen sind verschiedenste Vorrichtungen denkbar, beispielsweise Druckknöpfe, Clipverschlüsse, Reißverschlüsse, Verschlüsse bei denen die gegenüberliegenden Seiten gegenkonturiert ausgeführt sind (vgl. spezielle Tütenverschlüsse), Klettverschlüsse. Das Aufbewahrungsmittel kann auch so gestaltet sein, dass mehrere Karten und Ausweise (beispielsweise durch mehrere Steckfächer im Inneren) untergebracht werden können. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Aufbewahrungsmittel in einen anderen Gegenstand integriert, in dem üblicherweise Ausweise, Chipkarten, etc. aufbewahrt sind, beispielsweise Geldbeutel, Brieftaschen, Koffer, Handtaschen, Brustbeutel oder auch Kleidungsstücke.

Claims

Aufbewahrungsmittel für mindestens einen mit einer Vorrichtung zur Identifizierung über Radiowellen, im Folgenden RF-ID-Transponder genannt, ausgestatteten Gegenstand, das zumindest teilweise aus einem oder mehreren Materialien besteht, die elektrische und/oder magnetische Felder derart abschwächen, dass eine Kommunikation zwischen einem außerhalb des Gegenstands befindlichen Lesegerätes und dem RF-ID-Transponder unterbindbar ist.
Aufbewahrungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand ein Ausweis oder eine Chipkarte ist, auf der Personen- und/oder sachbezogene Daten gespeichert sind.
Aufbewahrungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbewahrungsmittel einen Faraday'schen Käfig bildet.
Aufbewahrungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbewahrungsmittel magnetisierbares Material enthält.
Aufbewahrungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbewahrungsmittel derart verschließbar ist, dass die Einkopplung von elektromagnetischer Strahlung oder von elektrischen oder magnetischen Feldern unterbindbar ist.
Aufbewahrungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbewahrungsmittel etuiartig ausgebildet ist.
Aufbewahrungsmittel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbewahrungsmittel eine überlappende Lasche mit oder ohne einem Befestigungsmittel aufweist.
Aufbewahrungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbewahrungsmittel in einen zweiten Gegenstand, insbesondere ein Kleidungsstück, einen Geldbeutel, eine Brieftasche oder einen Koffer, integriert ist.