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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Schneidwerkzeugmaschine, insbesondere
eine handgeführte Schneidwerkzeugmaschine wie z. B. eine
Blechschere, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Stand der Technik
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In
der
DE 199 05 475
A1 wird eine Blechschere beschrieben, die für
große Schnittlängen geeignet ist. Das Schneidwerkzeug
der Blechschere ist zweiteilig aufgebaut und umfasst ein Obermesser und
ein Untermesser, wobei das Obermesser eine motorisch angetriebene
Hubbewegung ausführen kann und das Untermesser an einem
gehäusefesten Schneidfuß der Schneidwerkzeugmaschine
angeordnet ist. Das zu schneidende Blech wird auf ein Scherenbett
aufgelegt, welches Teil der Schneidwerkzeugmaschine ist und als
Träger des Untermessers zugleich die Funktion des Schneidfußes übernimmt.
Das Obermesser ist an einem hydraulisch betätigbaren Hubstempel
gehalten, der eine vertikale Auf- und Ab-Bewegung ausführt.
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Bei
derartigen Blechscheren kann das Problem auftreten, dass verhältnismäßig
nachgiebige Werkstücke, beispielsweise Drahtgeflechte,
mit relativ großem manuellen Justieraufwand dem Schnittbereich
zugeführt werden müssen, da aufgrund der Nachgiebigkeit
ansonsten die Gefahr besteht, dass es zu Verwerfungen kommt, die
ein sauberes Schnittbild verhindern.
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Offenbarung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schneidwerkzeugmaschine
wie z. B. eine Blechschere mit einfachen konstruktiven Maßnahmen
so auszubilden, dass auch verhältnismäßig
weiche und nachgiebige zu bearbeitende Werkstücke mit geringem
manuellem Aufwand mit einem gewünschten Schnittbild versehen
werden können.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben
zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Die
erfindungsgemäße Schneidwerkzeugmaschine, bei
der es sich insbesondere um eine handgeführte Werkzeugmaschine
wie z. B. eine Blechschere handelt, ist mit einem zweiteiligen Schneidwerkzeug
bestückt, das aus einem Obermesser und einem Untermesser
besteht, die jeweils mit einer Schneidkante versehen sind. Das Obermesser
führt eine motorisch angetriebene Hubbewegung aus, wohingegen
das Untermesser an einem Schneidfuß der Schneidwerkzeugmaschine
gehalten ist. Des Weiteren ist vorgesehen, dass das Obermesser und
das Untermesser jeweils einen quer zur Hubrichtung des Obermessers
ausragenden Fangabschnitt aufweisen, der an die Schneidkante des
Ober- bzw. Untermessers angrenzt. Die Fangabschnitte der beiden
Messer begrenzen einen zwischen liegenden Fangbereich, der die Zufuhr
des zu bearbeitenden Werkstücks erheblich erleichtert und
dieses exakt den Schneidkanten der Messer zuführt. Auf
diese Weise ist sichergestellt, dass das Werkstück in der gewünschten
Weise den Schneidmessern zugeführt wird, so dass auch an
der gewünschten Stelle der Schnitt erfolgt, wobei ein manuelles
Feinjustieren sich in der Regel erübrigt. Insgesamt wird
die Schnittqualität verbessert bei zugleich reduziertem
Arbeitsaufwand.
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Der
Fangabschnitt grenzt an die Schneidkante an, er erstreckt sich jedoch
quer zur Hubrichtung des Obermessers, insbesondere in Richtung der
Vorschubbewegung der Schneidwerkzeugmaschine bzw. des zu bearbeitenden
Werkstücks. Die Fangabschnitte der Messer gehen insbesondere
stetig in den Schneidkantenabschnitt über, wobei ggf. zwischen
Fangabschnitt und Schneidkantenabschnitt auch ein Knick bestehen
kann. Die Fangabschnitte können in sich geradlinig oder
auch gebogen ausgeführt sein, wobei in letzterem Fall die
Fangabschnitte zumindest teilweise aus der Bewegungsebene herausragen,
die von den Schneidkanten der beiden Messer bzw. der Bewegung des
Obermessers definiert wird. Aber auch bei geradliniger Ausführung des
Fangabschnittes kann dieser mit der Bewegungsebene einen Winkel
einschließen oder aber parallel versetzt zu dieser liegen.
Möglich ist auch eine Kombination unterschiedlicher Ausbildung
von Obermesser und Untermesser, beispielsweise eine geradlinige
Ausführung des Fangabschnittes des Untermessers und eine
gebogene Ausführung des Fangabschnittes des Obermessers.
Grundsätzlich kommt aber auch eine identische bzw. spiegelsymmetrische
Ausführung von Untermesser und Obermesser in Betracht.
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Des
Weiteren kann es zweckmäßig sein, den Fangabschnitt
zwar über seine gesamte Länge mit einer Begrenzungsfläche
auszuführen, die zugleich die Begrenzungsfläche
der Schneidkante des betreffenden Messers ist, jedoch in einer Ebene
vertikal zu der Begrenzungsfläche den Fangabschnitt winklig zum
Schneidkantenabschnitt anzuordnen.
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Des
Weiteren ist es vorteilhaft, in den Schneidfuß eine Aufnahmenut
für das Untermesser einzubringen, wobei die Aufnahmenut
bevorzugt quer zur Hubrichtung offen ausgebildet ist, um das Untermesser
seitlich einschieben zu können. Die Befestigung des Untermessers
erfolgt insbesondere über eine Schraube, welche durch eine
Bohrung im Schneidfuß geführt und in ein Gewinde
im Schneidkantenabschnitt einschraubbar ist. Es kann außerdem
vorteilhaft sein, quer zur Befestigungsrichtung der Schraube eine
Justierschraube im Schneidfuß vorzusehen, um die Relativlage,
insbesondere die Winkelausrichtung des Untermessers bezogen auf das
Obermesser justieren zu können.
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Der
Schneidfuß ist vorteilhaft spiralförmig ausgebildet
und begrenzt zugleich den Bewegungsraum für das die Hubbewegung
ausführende Obermesser und einen das Obermesser tragenden
Hubstempel. Aufgrund der Spiralform erstreckt sich der Schneidfuß zweckmäßigerweise über
einen Winkelbereich von etwa 270°. Außerdem kann
es zweckmäßig sein, einen Befestigungsdom am Schneidfuß zur Befestigung
am Gehäuse der Schneidwerkzeugmaschine vorzusehen, wobei
auch der Befestigungsdom den Bewegungsraum für das Obermesser
seitlich begrenzt.
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Weitere
Vorteile und zweckmäßige Ausführungen
sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und
den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer als Blechschere ausgebildeten, handgeführten
Schneidwerkzeugmaschine, deren Schneidwerkzeug zweiteilig mit einem
hubbeweglichen Obermesser und einem gehäusefesten Untermesser
ausgeführt ist, wobei Obermesser und Untermesser jeweils
einen quer zur Hubrichtung ausragenden Fangabschnitt aufweisen,
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2 der
Schneidbereich der handgeführten Schneidwerkzeugmaschine
in vergrößerter Ansicht,
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3 die
Schneidwerkzeugmaschine zum Teil im Schnitt in Seitenansicht.
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Bei
der in 1 dargestellten handgeführten Schneidwerkzeugmaschine
handelt es sich um eine Blechschere 1 mit einem Gehäuse 2,
das in einem hinteren Abschnitt, welcher ein Motorgehäuse
bildet, einen Elektromotor als Antrieb aufnimmt und in einem vorderen
Abschnitt, der ein Getriebegehäuse bildet, ein Getriebe
aufnimmt, über das die Antriebsbewegung des Antriebsmotors
auf ein Schneidwerkzeug 3 überträgt,
welches zur Bearbeitung des Werkstücks, insbesondere eines
Bleches oder eines Drahtgeflechtes, vorgesehen ist. Das Schneidwerkzeug 3 ist
zweiteilig ausgeführt und umfasst ein Obermesser 4,
welches als Schneidbewegung eine vertikale Hubbewegung ausführt,
sowie ein Untermesser 5, das gehäusefest angeordnet
ist. Das Obermesser 4 ist an einem Hubstempel 6 gehalten,
der vertikal auf und ab verfahrbar ist und über das Getriebe
von dem Antriebsmotor beaufschlagt wird. Das Untermesser 5 ist
an einem Schneidfuß 7 angeordnet, der fest am
Gehäuse 2 der Blechschere 1 gehalten
ist und etwa spiralförmig ausgebildet ist. Der Schneidfuß 7 erstreckt
sich etwa über einen Winkelbereich von 270°, wobei
das Untermesser 5 im Bereich der freien Stirnseite des
Schneidfußes angeordnet ist. Die Oberseite des Schneidfußes 7 bildet
eine Auflagefläche 8 für das zu bearbeitende
Werkstück. Des Weiteren ist am Gehäuse 2 eine
Spanabweisplatte 9 angeordnet, die Späne von der
Hand der Bedienperson abhalten soll.
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Wie
der vergrößerten Darstellung der 2 zu
entnehmen, sind die beiden Messer 4, 5 jeweils mit
einem Schneidkantenabschnitt 10, 12 und einem Fangabschnitt 11, 13 ausgebildet.
In jedem Schneidmesser 4, 5 sind Schneidkantenabschnitt
und Fangabschnitt einteilig ausgebildet. Die Fangabschnitte 11, 13 der
beiden Messer 4, 5 erstrecken sich jeweils quer
zur Hubachse 16 des Hubstempels 6 bzw. Obermessers 4,
die Fangabschnitte schließen hierbei einen Winkel α ein,
der einen Fangbereich für das zuzuführende und
zu bearbeitende Werkstück definiert. Dieser Winkel α liegt
beispielsweise bei 60°, er kann ggf. aber auch deutlich
kleiner oder größer sein.
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Der
Fangabschnitt 11 des Obermessers 4 ist gebogen
ausgeführt, er erstreckt sich von der Ebene des Schneidkantenabschnittes 10 ausgehend
bogenförmig nach hinten und bleibt damit gegenüber
einer Bewegungsebene, in der die Schneidkante 14 des Obermessers 4 bewegt
wird, zurück. Der Übergang zwischen dem gebogenen
Fangabschnitt 11 und dem ebenen Schneidkantenabschnitt 10 am Obermesser 4 verläuft
stetig. Die äußere Spitze des Fangabschnitts 11 ist
teilkreisförmig abgerundet.
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Der
Fangabschnitt 13 des Untermessers 5 ist geradlinig
ausgebildet, die seitliche Begrenzungsfläche durch die
Schneidkante 15 am Schneidkantenabschnitt 12 des
Untermessers 5 bildet zugleich die Begrenzungsfläche
des zugeordneten Fangabschnitts 13. Allerdings ist der
Fangabschnitt 13 gegenüber der Ebene, in der die
Oberseite des Schneidkantenabschnittes 12 liegt, winklig
nach unten abgeknickt. Dementsprechend gibt es im Übergang
zwischen dem Fangabschnitt 13 und dem Schneidkantenabschnitt 12 einen
Knick. Der Fangabschnitt 13 weist einen rechteckförmige
Gestalt auf.
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Sowohl
die winklige Anordnung mit dem Winkel α zwischen den beiden
Messern 4 und 5 als auch der zurückgebogene
Fangabschnitt 11 am Obermesser 4 bzw. der nach
unten abgeknickte Fangabschnitt 13 am Untermesser 5 erleichtern
und begünstigen sowohl die Zufuhr als auch das Schneiden
des zu bearbeitenden Werkstücks.
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Die
Schneidkantenabschnitte 10 und 12 der Messer 4 bzw. 5 sind
jeweils mit einer Gewindebohrung 17, 18 versehen, über
die die Messer mithilfe einer Schraube am Hubstempel 6 bzw.
am Schneidfuß 7 zu befestigen sind. Im Schneidfuß 7 ist
im Bereich der Positionierung des Untermessers 5 eine das
Untermesser beaufschlagende Justierschraube 19 vorgesehen,
die sich radial in Richtung auf die Hubachse 16 durch den
Schneidfuß erstreckt und die Aufgabe hat, eine Feinjustage
des Untermessers 5 relativ zum Obermesser 4 zu
ermöglichen.
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Aufgrund
der spiralförmigen Ausbildung des Schneidfußes 7 ist
in der Mitte des Schneidfußes ein Bewegungsraum 20 gegeben,
in dem der Hubstempel 6 und das Obermesser 4 auf
und ab bewegt werden können.
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Wie 3 zu
entnehmen, wird der Hubstempel 6, welcher das Obermesser 4 trägt
und dieses vertikal auf und ab bewegt, über das Getriebe 23 angetrieben,
welches mit der Rotorachse des Elektromotors 21 verbunden
ist. Der Elektromotor 21 bezieht seine elektrische Energie
von einem im hinteren Teil des Gehäuses 2 angeordneten
Akku 22.
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Der
Schneidfuß 7 weist in seinem oberen Teil einen
Befestigungsdom 24 auf, über den die Befestigung
des Schneidfußes am Gehäuse 2 erfolgt.
Hierfür weist der Befestigungsdom 24 zweckmäßig
eine zentrale Bohrung auf, in die ein Befestigungsmittel, beispielsweise
eine Schraube eingesetzt werden kann.
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In
den unteren Teil des Schneidfußes 7, der zugleich
den Endabschnitt des Schneidfußes markiert und der Träger
des Untermessers 5 ist, ist eine Aufnahmenut 25 eingebracht,
in die der Schneidkantenabschnitt des Untermessers 5 seitlich
einsetzbar ist. Diese Aufnahmenut 25 ist zur Seite hin
offen, damit der Fangabschnitt des Untermessers 5 seitlich ausragen
kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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