DE102007017659A1

DE102007017659A1 - Anhänger für eine Zugmaschine

Info

Publication number: DE102007017659A1
Application number: DE102007017659A
Authority: DE
Inventors: Daniel Dipl.-Inform. Hillesheim; Andreas Dr.-Ing. Schwarzhaupt; Armin Dr.-Ing. Sulzmann
Original assignee: DaimlerChrysler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2007-04-12
Filing date: 2007-04-12
Publication date: 2008-01-10

Abstract

Ein Anhänger (1) für eine Zugmaschine umfasst eine Empfangseinrichtung (5) zum Empfangen von für eine dem Anhänger benachbarte Zugmaschine (2) spezifische Information von der Zugmaschine (2). Mittel (8) zum Sperren der Fahrbereitschaft des Anhängers sind an eine Steuereinheit (7) gekoppelt, die eingerichtet ist, die von der Empfangseinrichtung (5) empfangene spezifische Information mit einer Vorgabe zu vergleichen und je nach Ergebnis des Vergleichs zu entscheiden, dass die Fahrbereitschaft freigegeben oder gesperrt wird.

Description

Die Erfindung betrifft einen Anhänger für eine Zugmaschine mit einer Empfangseinrichtung zum Empfangen von für eine dem Anhänger benachbarte Zugmaschine spezifische Information. Ein System aus einer Zugmaschine und einem solchen Anhänger ist aus DE 101 12 715 A1 bekannt.
Die Empfangseinrichtung des aus diesem Dokument bekannten Anhängers ist ein Nahbereichsfunkgerät nach dem Bluetooth-Standard, das eingerichtet ist, um von einem komplementären Funkgerät der an den Anhänger gekoppelten Zugmaschine Steuerinformationen, z. B. zum Steuern des Betriebs eines Bremslichts des Anhängers, zu empfangen und Daten, z. B. betreffend die Kühltemperatur im Anhänger oder Bildinformation einer im Endbereich des Anhängers angeordneten Kamera zur Erleichterung des Rückwärtsfahrens, an das Funkgerät der Zugmaschine zu übertragen. Es wird auch vorgeschlagen, das überraschende Abbrechen der Funkverbindung zwischen den Funkgeräten des Anhängers und der Zugmaschine zu erfassen, um einen Diebstahl zu identifizieren, und mit Hilfe eines GPS-Moduls gewonnene Information über die aktuelle Position des Anhängers über ein GSM-Sendemodul auszustrahlen, um den Anhänger lokalisieren zu können. Das Funkgerät des Anhängers ist in der Lage, Information, die vom Funkgerät der angekoppelten Zugmaschine herrührt, von Informationen zu unterscheiden, die beispielsweise von in der Nähe befindlichen Fahrzeugen ausgestrahlt wird, um zu verhindern, dass der Anhänger auf nicht von der Zugmaschine ausgestrahlte Steuersignale reagiert.
Zwar ist dieses bekannte System in der Lage, einen Diebstahl zu erkennen, bei dem der Anhänger unzulässigerweise von der Zugmaschine abgekoppelt wird. Es bietet jedoch keinen Schutz vor Diebstahl eines Anhängers, der ungekoppelt an eine Zugmaschine abgestellt ist. Ein solcher Anhänger kann ohne Probleme von einer fremden Zugmaschine aufgenommen und entwendet werden. Daher ist das Abstellen des Anhängers ohne Zugmaschine, z. B. auf einem Rastplatz, mit einem hohen Risiko verbunden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, einen Anhänger für eine Zugmaschine anzugeben, der auch im abgestellten Zustand vor Diebstahl geschützt ist.
Diese Aufgabe wird gelöst, indem ein Anhänger für eine Zugmaschine, der eine Empfangseinrichtung zum Empfangen von für eine dem Anhänger benachbarte Zugmaschine spezifische Information von der Zugmaschine aufweist, zusätzlich mit einer Steuereinheit und an diese gekoppelten Mitteln zum Sperren der Fahrbereitschaft des Anhängers ausgestattet ist, wobei die Steuereinheit eingerichtet ist, die von der Empfangseinrichtung empfangene spezifischen Information mit einer Vorgabe zu vergleichen und je nach Ergebnis des Vergleichs zu entscheiden, dass die Fahrbereitschaft freigegeben oder gesperrt wird. Durch entsprechende Einrichtung der Vorgabe kann somit sichergestellt werden, dass nur eine Zugmaschine, die in der Lage ist, der Empfangseinrichtung die erwartete spezifischen Information darzubieten, den Anhänger aufnehmen und bewegen kann.
Bei der Empfangseinrichtung kann es sich um ein Funkgerät, wie in der eingangs zitierten DE 101 12 715 A1 beschrieben, handeln.
Einer bevorzugten Ausgestaltung zufolge ist die Empfangseinrichtung eine Kamera, die ausgerichtet ist, um als die spezi fische Information ein Nummernschild einer ankoppelnden Zugmaschine zu erfassen. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass für die Anwendung der Erfindung keinerlei erfindungsspezifische Anpassung an der Zugmaschine erforderlich ist.
Um das üblicherweise am Heck einer Zugmaschine in Höhe der Räder angebrachte Nummernschild zu erfassen, ist die Kamera vorzugsweise unter einer Ladefläche des Anhängers angeordnet.
Die Steuereinheit kann an eine Funkschnittstelle gekoppelt und eingerichtet sein, die empfangene spezifische Information über die Funkschnittstelle an eine entfernte Zentrale zu übermitteln. So ist es in der Zentrale jederzeit möglich, anhand der übermittelten Information, wie etwa des Nummernschildes der angekoppelten Zugmaschine, zu erfassen, mit welcher Zugmaschine der betreffende Anhänger unterwegs ist.
Eine solche Funkschnittstelle ist auch brauchbar, um die Vorgabe anhand von von der entfernten Zentrale empfangener Information zu aktualisieren. So kann, sofern dies von der Zentrale gebilligt wird, eine beliebe andere Zugmaschine in die Lage versetzt werden, den Anhänger zu ziehen.
Im Falle einer Entscheidung der Steuereinheit, die Fahrbereitschaft zu sperren, wird die Funkschnittstelle zweckmäßigerweise auch dazu genutzt, der entfernten Zentrale die Entscheidung zu signalisieren und so einen Hinweis auf einen eventuellen Diebstahlsversuch zu liefern.
Der Anhänger kann auch mit einer Alarmeinrichtung ausgestattet sein, die vorgesehen ist, um von der Steuereinheit in Betrieb gesetzt zu werden, wenn diese entscheidet, die Fahrbereitschaft zu sperren.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügte Figur.
1 zeigt ein Blockdiagramm eines Systems mit einem erfindungsgemäßen Anhänger, einer Zugmaschine und einer entfernten Zentrale.
In der Figur ist der Anhänger mit 1, eine an den Anhänger gekoppelte Zugmaschine mit 2 und die entfernte Zentrale, hier eine Basisstation eines Mobilfunknetzes, mit 3 bezeichnet. An der Unterseite einer Ladefläche 4 des Anhängers 1 ist eine Kamera 5 montiert. Wenn der Anhänger 1 an die Zugmaschine 2 gekoppelt ist, befindet sich ein rückwärtiges Nummerschild 6 der Zugmaschine 2 im Blickfeld der Kamera 5. Die Kamera 5 ist an eine Steuereinheit, z. B. einem Mikrocomputer 7, gekoppelt. An den Mikrocomputer 7 sind ferner Bremsen 8 an den Rädern des Anhängers 1, eine Funkschnittstelle 9 für ein zellulares Mobilfunksystem wie etwa GSM oder UMTS sowie ein Empfänger 10 für ein Satellitenortungssystem wie etwa GPS angeschlossen. Die Funkschnittstelle 9 ist eingerichtet, um über die Basisstation 3 des Mobilfunksystems mit Teilnehmer-Endgeräten 11, 12 zu kommunizieren. Des Weiteren ist eine Alarmeinrichtung wie etwa eine Sirene 13 oder ein Blinklicht an den Mikrocomputer 7 gekoppelt.
Wenn der Anhänger 1 von der Zugmaschine 2 abgekoppelt wird, wird der Mikrocomputer 7 aktiviert, um die Bremsen 8 zu schließen und Bilder von der Kamera 5 zu empfangen. Die Aktivierung kann manuell von einem Fahrer vorgenommen werden, oder automatisch, z. B. mit Hilfe eines Schalters, der den Kontakt des Anhängers mit einem Sattel der Zugmaschine 2 erfasst, erfolgen. Diese Bilder werden im Mikrocomputer 7 einer Mustererkennung unterzogen, um zu erkennen, ob sich eine Zugmaschine 2 dem Anhänger 1 nähert, und gegebenenfalls das Nummernschild 6 der Zugmaschine 2 zu erfassen und darauf abgebildete Zeichen zu erkennen. Der Mikrocomputer 7 vergleicht dann die erkannten Zeichen mit einer in einem angeschlossenen Speicher gespeicherten Liste von Kennzeichen von Zugmaschi nen, die befugt sind, den Anhänger 1 zu ziehen. Im Falle einer Übereinstimmung übernimmt der Mikrocomputer 7 nichts weiter, und nach Ankoppeln der Zugmaschine 2 an den Anhänger 1 geht die Kontrolle über die Bremsen 8 auf die Zugmaschine 2 über. Wenn hingegen die auf dem Nummernschild 6 erfassten Zeichen nicht mit der Liste übereinstimmen, sperrt der Mikrocomputer 7 die Bremsen 8 im angezogenen Zustand, so dass der Anhänger 1 auch nach dem Ankoppeln an die Zugmaschine 2 nicht bewegt werden kann.
Es kann vorgesehen werden, dass in diesem Fall der Mikrocomputer 7 die Sirene 13 in Gang setzt, um vermutete Diebe vom Anhänger 1 fernzuhalten.
Die Reaktion des Mikrocomputers 7 kann sich aber auch darauf beschränken, eine Mobilfunkverbindung zu dem Endgerät 11 eines Besitzers oder Benutzers des Anhängers 1 herzustellen und diesem das erfasste Bild des Nummerschilds 6 der ankoppelnden Zugmaschine 2 zu übermitteln. Dieser kann dann entscheiden, ob er einen Diebstahlsversuch annimmt und entsprechende Abwehrmaßnahmen einleitet, oder ob er den Ankoppelversuch billigt und einen Befehl zum Lösen der Bremsen an den Mikrocomputer 7 übermittelt.
Eine alternative Möglichkeit ist, das der Mikrocomputer 7 eine Verbindung zum Endgerät 12 z. B. eines Polizeinotrufs aufbaut, und das Bild des Nummernschilds 6 nach dort übermittelt.
Zusammen mit dem Bild wird zweckmäßigerweise auch von dem GPS-Empfänger 10 gelieferte Information über den aktuellen Standort des Anhängers 1 an das Endgerät 11 oder 12 übermittelt, so dass im Falle eines Diebstahlversuchs Helfer gezielt zum Standort des Anhängers 1 geleitet werden können.
Eine Mobilfunkverbindung zwischen dem Endgerät 11 und dem Mikrocomputer 7 kann auch von Seiten des Endgeräts 11 aufge baut werden, z. B. um den aktuellen Standort des Anhängers 1 abzufragen, oder um die in dem Mikrocomputer 7 gespeicherte Liste der Kennzeichen von zum Ziehen befugten Zugmaschinen zu aktualisieren. So ist z. B. möglich, wenn der Anhänger 1 unvorhergesehen an eine andere Zugmaschine angehängt werden muss, das Kennzeichen dieser Zugmaschine vor einem Ankoppelversuch an den Mikrocomputer 7 zu übermitteln, so dass die neue Zugmaschine ohne weiteres als zum Ziehen befugt akzeptiert wird.

Claims

Anhänger (1) für eine Zugmaschine, mit einer Empfangseinrichtung (5) zum Empfangen von für eine dem Anhänger benachbarte Zugmaschine (2) spezifische Information von der Zugmaschine (2), dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (8) zum Sperren der Fahrbereitschaft des Anhängers an eine Steuereinheit (7) gekoppelt sind und dass die Steuereinheit (7) eingerichtet ist, die von der Empfangseinrichtung (5) empfangene spezifische Information mit einer Vorgabe zu vergleichen und je nach Ergebnis des Vergleichs zu entscheiden, dass die Fahrbereitschaft freigegeben oder gesperrt wird.
Anhänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangseinrichtung (5) eine Kamera ist, die ausgerichtet ist, um als die spezifische Information ein Nummernschild (6) einer ankoppelnden Zugmaschine (2) zu erfassen.
Anhänger nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera (5) unter einer Ladefläche (4) des Anhängers (1) angeordnet ist.
Anhänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (7) an eine Funkschnittstelle (9) gekoppelt und eingerichtet ist, die empfangene spezifische Information über die Funkschnittstelle (9) an eine entfernte Zentrale (3) zu übermitteln.
Anhänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (7) an eine Funkschnittstelle (9) gekoppelt und eingerichtet ist, die Vorgabe anhand von über die Funkschnittstelle (9) von einer entfernten Zentrale (3) empfangener Information zu aktualisieren.
Anhänger nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkschnittstelle (9) eingerichtet ist, im Falle einer Entscheidung der Steuereinheit (7), die Fahrbereitschaft zu sperren, der entfernten Zentrale (3) die Entscheidung zu signalisieren.
Anhänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Alarmeinrichtung (13) aufweist und die Steuereinheit (7) eingerichtet ist, im Falle einer Entscheidung, die Fahrbereitschaft zu sperren, die Alarmeinrichtung (12) in Betrieb zu setzen.