DE102007014970B3 - Konfiguration von medizintechnischen Prozessen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren, ein Computerprogrammprodukt, ein System und ein Modul zur Konfiguration eines medizinischen Prozesses, wobei im Vorfeld - vor der eigentlichen Ausführung des jweiligen Prozesses - ein Prozesskontext erfasst wird, anhand dessen der Prozess konfiguriert wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Konfiguration und Steuerung von Arbeitsabläufen. Insbesondere liegt die vorliegende Erfindung auf dem Gebiet der Steuerung medizinischer Arbeitsabläufe bzw. Prozesse in Abhängigkeit ihrer Umgebung.
  • Der wachsende Kostendruck, das verstärkte Marktdenken und die stetigen Veränderungen im Gesundheitswesen zwingen Krankenhäuser, Praxen und andere medizinische Dienstleistungsanbieter dazu, ihre Arbeitsprozesse effizient und gleichzeitig flexibel zu gestalten, um die vorhandene oft kostenintensive Ausrüstung und die Ressourcen effizient und kostensparend zu nutzen. Ziel dabei ist es, das medizinische Personal von überflüssigen und nicht effizienten Tätigkeiten zu befreien und die Durchlaufzeiten der Patienten, der verwendeten Geräte und weiterer Ressourcen zu minimieren. Insbesondere die Anwendung medizinischer Geräte, die in Anschaffung und/oder im Unterhalt erhebliche Kosten verursachen, müssen daher möglichst effizient eingesetzt werden.
  • Die anfängliche daten- bzw. funktionsorientierte Sicht der Hersteller medizinischer Geräte weicht dabei immer mehr der Prozessorientierung und der Patientenfokussierung, wobei zunehmend Workflowmanagementsysteme eingesetzt werden. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Optimierung der Arbeitsabläufe dar, an denen zur Lösung der Aufgaben mehrere Menschen und Maschinen interagieren müssen, wobei gleichzeitig auf eine effiziente Auslastung und Ausnutzung der vorhandenen menschlichen und technischen Ressourcen geachtet werden muss. Ein Beispiel eines Workflowmanagementsystems, allerdings aus dem Bereich der Halbleiterbauteilherstellung, ist in der DE 102 97 636 T5 offenbart. Die DE 102 97 636 T5 zeigt Prozessanlagen im Rahmen eines Herstellungssystems für Werkstücke, wobei das Werkstück gemäß eines Prozessrezepts zu bearbeiten ist. Über ein Steuerungsmittel werden Steueraktionen, die mit dem Bearbeiten des Werkstücks in einem der Prozessanlagen verknüpft sind, bestimmt.
  • Die Arbeitsabläufe in einem Krankenhaus oder in einer Arztpraxis lassen sich häufig durch immer wiederkehrende Standardprozesse charakterisieren, was für eine Vielzahl der Prozesse in der Diagnostik, der Therapie, der Pflege usw. gilt. Andererseits zeichnen sich die klinischen Abläufe aber auch durch viele mögliche Abweichungen und Veränderungen aus, an welche die jeweiligen Arbeitsläufe individuell angepasst werden müssen.
  • In einem solchen Fall können oft kleine Abweichungen zu großen zeitlichen Verzögerungen und damit zu einer kostenintensiven Verschwendung von Ressourcen führen. Wenn beispielsweise ein Arzt oder anderer medizinischer Dienstleister einen Arbeitsablauf anders durchführt, als dies durch den Standardprozess vorgesehen ist oder, wenn Komplikationen auftreten, wodurch beispielsweise zusätzliche Untersuchungen oder Behandlungen notwendig werden, die in dem Standardprozess nicht vorgesehen sind, können erhebliche Abweichungen von den Standardabläufen auftreten. Solche Veränderungen können statische Prozessabläufe auch vollständig unterbrechen und zu langen Wartezeiten und uneffektiver Ausnützung der vorhandenen Ressourcen führen.
  • Es gibt zwar viele Ansätze, die durch gezielte statische und feste Zusammenbindung von Prozessschritten versuchen, die Wartezeiten zwischen den einzelnen Prozessschritten zu minimieren, wobei jedoch variable und leicht veränderliche Prozesse, wie sie insbesondere im klinischen und medizinischen Bereich auftreten, nicht berücksichtigt werden können. In vielen Fällen können statische und/oder feste Prozessabläufe die Prozesse an sich sogar extrem verlangsamen, wenn beispielsweise ein einzelner Prozessschritt nicht prozessgemäß durchgeführt werden kann und dadurch zwangsläufig der gesamte fest zusammenhängende Prozess auch für andere Patienten ver zögert wird. Eine solche Unterbrechung des Standardprozesses kann schon dadurch erfolgen, dass beispielsweise Daten an einem anderen Rechner als es in dem Standardprozess vorgesehen ist, benötigt werden, und die Daten erst verschickt und geladen werden müssen, wodurch unnötige Verzögerungen entstehen.
  • In Systemen des Standes der Technik wurden vordefinierte Verbindungen zwischen einzelnen Prozessschritten oder Tasks innerhalb eines Prozesses erzeugt, um beispielsweise das Prefetching von Daten zu dem nächstfolgenden Workflowprozessschritt zu ermöglichen. Diese Workflows sind nachteiligerweise nicht flexibel und können sich nicht an veränderte radiologische Gegebenheiten anpassen.
  • Es besteht daher der Bedarf, Verfahren, Prozesse und Prozessabläufe in medizinischen Systemen, insbesondere bei medizinischen Behandlungen abhängig von den jeweils aktuellen Gegebenheiten (Kontext), zu steuern.
  • Es besteht auch ein Bedarf an einem Verfahren und an einem System zur Steuerung von Arbeitsabläufen oder Prozessen einer medizinischen Behandlung und/oder Untersuchung, das zeitsparend und ressourcenökonomisch arbeitet.
  • Die vorliegende Erfindung schlägt dazu ein Verfahren, ein Computerprogrammprodukt, ein Modul und ein System zur Konfiguration eines Prozesses, insbesondere eines medizinischen Prozesses gemäß den beiliegenden Ansprüchen vor.
  • Der Prozess besteht aus einer Vielzahl von Prozessschritten, wobei das Verfahren umfasst:
    Ermitteln eines Kontextes des Prozesses während oder vor der Durchführung eines aktuellen Prozessschrittes;
    Ermitteln zumindest eines weiteren Prozessschrittes, der dem aktuellen Prozessschritt folgen soll, wobei das Ermitteln anhand des Kontextes ausgeführt wird; und Konfigurieren des zumindest einen weiteren Prozessschrittes, wobei der Prozess parallel ablaufende Prozessschritte umfasst und dass das Kon figurieren des zumindest einen weiteren Prozessschrittes die Abfolge der Prozessschritte des Prozesses bestimmt.
  • Die Erfindung basiert auf einer Art Vorhersage bzw. auf einer Vorplanung oder Vor-Einschätzung eines zukünftigen Prozessschrittes (oder einer Menge von zukünftig auszuführenden Prozessschritten) nach voreinstellbaren Konfigurations-Parametern (z. B. Zeit, Dauer, Rechen-, Speicherleistung). All diese Angaben werden von dem geplanten Prozess(en) erfasst und aufgrund dessen kann der zukünftige Prozess optimal ausgelegt und konfiguriert werden. Mit anderen Worten basiert die vorliegende Erfindung auf einer kontext-sensitiven Konfiguration von Prozessschritten mittels Mechanismen der künstlichen Intelligenz.
  • Der medizinische Prozess umfasst dabei allgemein medizinische Arbeitsabläufe, wie z. B. medizinische Behandlungen, Diagnosen und Untersuchungen. Ein Prozess kann insbesondere eine Vielzahl von aufeinander folgende, erfindungsgemäß auch parallel ablaufende und/oder miteinander in Beziehung stehende oder gänzlich voneinander unabhängige Vorgänge, wie Untersuchungen, Diagnosen, Behandlungen, Operationen, ein Bereitstellen von Daten, Zugriffe auf interne Speicher oder auf externe Datenbanken, Bildverarbeitungsprozesse, Speicherprozesse, Verwaltungsvorgänge und jede Art von technischen Hintergrundprozessen umfassen. Jeder Vorgang und somit jeder Prozess kann dabei aus mehreren Arbeits- bzw. Prozessschritten bestehen, die wiederum in Unterschritte unterteilt sein können. Ein Prozess umfasst in der Regel eine Vielzahl von Prozessschritten.
  • Beispielsweise kann ein Untersuchungsvorgang, wie eine CT-Tomographie bestimmte Arbeitschritte umfassen, wie Planung der Untersuchung, Vorbereitung der Untersuchung, Durchführung der Untersuchung, auf die gegebenenfalls mehrere Bearbeitungsschritte zur Auswertung der CT-Bilder folgen können. Die Arbeits-/Prozessschritte werden dabei üblicherweise von verschiedenen Personen an verschieden Geräten an verschiedenen Orten und/oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchgeführt. Im Rahmen der Erfindung ist es alternativ vorgesehen, dass die Prozessschritte auch von denselben Geräten in unterschiedlichen Zeitphasen und/oder an denselben Orten durchgeführt werden.
  • Das Ermitteln des Kontextes kann mittels eines Kontext-Managers, oder mittels eines Kontextagenten erfolgen und das Ermitteln des Kontexts jedes Prozessschrittes einzeln betreten. Der Kontext kann aber auch allgemein und gesamtheitlich ermittelt werden für die Menge aller oder ausgewählter Prozessschritte. Vorteilhafterweise kann damit der erfindungsgemäße Prozess beschleunigt werden.
  • Das Ermitteln des Kontextes kann jeweils während oder vor der Durchführung eines Prozessschritts erfolgen kann aber auch für mehrere Prozessschritte gemeinsam oder vor der Abfolge eine Serie von Prozessschritten erfolgen.
  • Der Kontext ist ein Gesamtkontext, welcher den gesamten Prozess oder eine Auswahl der Prozessschritte betreffen kann und insbesondere alle oder ausgewählten technische Parameter berücksichtigt, die für die Vorbereitung oder für die Ausführung des Prozesses relevant sind. Im Allgemeinen ist der Kontext zeitlich veränderlich.
  • Das Konfigurieren des zumindest einen weiteren Prozessschrittes kann mittels eines Prozess-Konfigurators erfolgen und den Ort, die Zeit und/oder das zu verwendende Gerät festlegen. Dabei kann die Konfiguration kontextbezogen nach resourcenökonomischen Gesichtspunkten, insbesondere nach zeit- und/oder kostenökonomischen Gesichtspunkten, erfolgen.
  • Erfindungsgemäß wird es nun möglich, einen bisherigen festen Ablauf A, B, C, ... D aufzulösen und – abhängig von dem erfassten Kontext – in einer modifizierten Abfrage C, A, B, ... D auszuführen, wenn der erfasste Kontext dies vorschlägt.
  • Das Konfigurieren des zumindest einen weiteren Prozessschrittes kann erfindungsgemäß insbesondere die zeitliche Abfolge der Prozessschritte des Prozesses bestimmen (zeitlicher Aspekt der Konfiguration). Dabei kann festgelegt werden, welche Prozessschritte in welcher Reihenfolge hintereinander, parallel zueinander oder zeitlich versetzt durchgeführt werden. Des Weiteren können hier alle technischen Prozess-Parameter bestimmt werden, wie ausführendes Gerät, Datenzugriffe, Zugangsberechtigungen, Rechenleistung, notwendiger Speicherplatz etc..
  • Das Konfigurieren kann auch das Triggern oder Einleiten von Prozessschritt(en) oder den Hinweis auf (falls der Hinweis von einem Anwender bestätigt wird, kann der jeweilige Prozessschritt automatisch konfiguriert und/oder ausgeführt werden) zumindest einen weiteren Prozessschritt umfassen. Das Einleiten des weiteren Prozessschrittes kann das Vorbereiten und/oder Ausführen des Prozessschrittes umfassen. Dabei kann beispielsweise eine bestimmte Applikation auf einer Datenverarbeitungsanlage gestartet werden, ein Daten Prefetching durchgeführt oder/und Daten an die entsprechenden Anwendung gesendet werden.
  • Das Ermitteln des Kontexts, das Ermitteln des zumindest einen weiteren Prozessschritts und/oder das Konfigurieren kann nach vordefinierbaren Wiederholungsparametern für den jeweils aktuellen Prozessschritt oder für ausgewählte Prozessschritte wiederholt ausgeführt werden. Das Ermitteln und/oder Konfigurieren kann auch für jeden jeweils aktuellen Prozessschritt durchgeführt werden. Die Wiederholungsparameter können aber auch von der Zeit, den Bedingungen, unterschiedlicher Kombinationen von Bedingungen oder auch von dem Kontext selbst abhängen und während des Prozesses dynamisch veränderlich sein.
  • Der Kontext kann ein Gesamtkontext des medizinischen Gesamtsystems sein und/oder einen Benutzerkontext, einen Datenverarbeitungskontext, einen Anwendungskontext, einen Lokalitäts kontext, einen physikalischen Kontext, einen Zeitkontext und/oder eine Kombination daraus umfassen.
  • Der Benutzerkontext enthält möglichst viele Angaben über den Benutzer/Anwender des jeweiligen Prozessschrittes und kann beispielsweise aus dem Login oder einem Klinik- bzw. Praxisverzeichnis ermittelt werden. Er kann ferner Arbeitsgewohnheiten, Qualifikation und/oder die Funktion des Benutzers beinhalten.
  • Der Datenverarbeitungskontext kann die Hardware- und/oder Softwarespezifikation, die IP-Adresse, den Ort und/oder weitere Informationen (wie Rechenleistung, Speicherplatz etc.) über die für einen Prozessschritt verwendete Datenverarbeitungsanlage umfassen.
  • Der Anwendungskontext kann mit der Anwendung zusammenhängende Informationen, wie Versionsnummer, momentan geöffnete Dateien (wie Bilddaten), Bearbeitungszustand der Daten und andere applikations-/anwendungsspezifische Informationen umfassen.
  • Der Lokalitätskontext kann Informationen über den Ort der Durchführung des Prozessschrittes umfassen. Der physikalische Kontext kann weitere physikalische Daten, wie Temperatur, Geräusch, Masse, Druck usw. umfassen und auch Information über den Zustand von Apparaturen und Präparaten (gegebenenfalls in Anwendung an Patienten) umfassen.
  • Der Zeitkontext kann zudem Informationen über die Dauer, den augenblicklichen Stand und den Zeitpunkt von Prozessschritten oder des Gesamtprozesses umfassen.
  • Das Ermitteln und/oder das Konfigurieren des zumindest einen weiteren Prozessschrittes kann anhand einer Kontextdatenbank erfolgen. In der Kontextdatenbank können die Prozessschritte und deren gewöhnliche Abfolgen für eine Vielzahl von Prozessen hinterlegt sein. Das System kann dabei auch lernfähig sein und Ergebnisse bisheriger Verfahren bzw. Verfahrens durchläufe, sowie ablaufende Prozesse in die Datenbank aufnehmen. Das System kann die gespeicherten Prozesse auch nach der Häufigkeit ihres Auftretens, ihre Wichtigkeit oder anderen Kriterien gewichten. Alternativ können hier andere aus dem Gebiet der künstlichen Intelligenz bekannten Mechanismen eingesetzt werden.
  • Insbesondere können das Ermitteln und/oder das Konfigurieren adaptiv mittels eines selbstlernenden Algorithmus und/oder mittels eines neuronalen Netzes erfolgen.
  • Die Prozessschritte des Prozesses können auf verschiedene Modalitäten bzw. Arbeitsstationen oder auf zumindest teilweise denselben Arbeitsstationen aber zeitlich versetzt ausgeführt werden. Die Arbeitsstationen können dabei räumlich getrennt sein und beispielsweise als vernetzte, vorzugsweise computerbasierte, Datenverarbeitungsanlagen ausgebildet sein. Dabei werden ein oder mehrere Prozessschritte auf einer oder verschiedenen Datenverarbeitungsanlagen ausgeführt.
  • Wie bereits erwähnt, liegt eine weitere Aufgabenlösung in einer Vorrichtung, insbesondere in einem Modul, und in einem System gemäß der beiliegenden Hauptansprüche. Die vorstehend erwähnten Vorteile, Merkmale und alternativen Ausführungsformen, die im Zusammenhang mit der Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens erwähnt worden sind, sind entsprechend auf die anderen erfindungsgemäß beanspruchten Gegenstände anzuwenden und umgekehrt.
  • Das Modul bzw. eines oder mehrere seiner Komponenten können mit der Kontextdatenbank verbindbar sein. Die Kontextdatenbank kann räumlich von dem Modul getrennt und beispielsweise zentral verwaltet sein oder in das Modul bzw. in das lokale System integriert sein.
  • Das Modul, insbesondere der Kontext-Manager, kann mit Agenten, beispielsweise Softwareagenten, verbindbar sein, wobei jeder Agent in einer einen Prozessschritt durchführenden Mo dalität integrierbar ist. Dazu kann er auch bereits bei Bereitstellung der Modalität integriert sein oder nachträglich integriert oder zugeschaltet werden. Die Modalität kann eine Anwendung, ein medizinisches Diagnosesystem, ein Befundungssystem, ein Behandlungssystem oder eine andere medizinische Ausrüstung umfassen.
  • Die vorstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Ausführungsformen des Verfahrens können auch als Computerprogrammprodukt ausgebildet sein, wobei der Computer zur Durchführung des oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst wird, wenn dessen Programmcode durch einen Prozessor ausgeführt wird.
  • Eine alternative Aufgabenlösung sieht ein Speichermedium vor, das zur Speicherung des vorstehend beschriebenen, computerimplementierten Verfahrens bestimmt ist und von einem Computer lesbar ist.
  • Darüber hinaus ist es möglich, dass einzelne Komponenten des vorstehend beschriebenen Verfahrens in einer verkaufsfähigen Einheit und die restlichen Komponenten in einer anderen verkaufsfähigen Einheit – sozusagen als verteiltes System – ausgeführt werden können.
  • In der folgenden detaillierten Figurenbeschreibung werden nicht einschränkend zu verstehende Ausführungsbeispiele mit deren Merkmalen und weiteren Vorteilen anhand der Zeichnung besprochen.
  • 1 zeigt ein Prozessmanagementsystem mit einem Kontextmanager gemäß der Erfindung;
  • 2a stellt schematisch den zeitlichen Ablauf eines Prozesses mit neun Prozessschritten dar; und
  • 2b stellt einen Prozessablauf dar, der zeitlich versetzt mit verschiedenen Patienten stattfindet.
  • In der nachfolgenden Beschreibung einer detaillierten Ausführungsform der Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Merkmale.
  • Die 1 zeigt ein Workflowmanagementsystem oder ein Prozesssteuerungssystem 100, das zur Steuerung von verschiedenen Prozessschritten verwendet wird. Die verschiedenen Prozessschritte können dabei durch verschiedene Anwendungen an verschiedenen Modalitäten oder Systemen 10, 40, 80 erfolgen. Beispielsweise kann es sich bei der Modalität 10 um ein Radiologiegerät handeln, welches Bilder des Patienten erstellt und von einem Benutzer 15 bedient wird. Dazu können in dem Radiologiegerät die Schritte 1, 2, 3 durchgeführt werden, wie sie beispielsweise in den 2a und 2b dargestellt sind.
  • Die Modalität 40 kann ein Operations- oder Behandlungssystem in einem von der Radiologiesystem 10 entfernten OP-Raum sein. Die Modalität 40 kann dabei beispielsweise von dem Benutzer 45, einem Arzt oder einer MTA, bedient werden. Eine dritte Modalität 80 kann beispielsweise die Datenverarbeitungsanlage in einem Administrationsraum sein, welche die in den Modalitäten 10 und 40 erstellten Daten verwaltet, speichert und verrechnet und welche von einem Benutzer 85 bedient wird. Die Modalitäten 10, 40, 80 können räumlich getrennt voneinander sein. Es versteht sich, dass diese drei Modalitäten lediglich beispielhaft sind und eine Vielzahl anderer Modalitäten denkbar sind, aus denen das System zusammengefügt werden kann. Weitere Modalitäten können beispielsweise CT und/oder MR-Tomographen oder andere Diagnosegeräte, Laborgeräte und jegliche Art von Behandlungsgeräten darstellen. Die Modalitäten können aber auch andere, üblicherweise computergestützte Anlagen zur Bildbearbeitung, Patientenerfassung, Rechnungsstellung oder Anderes umfassen.
  • Es versteht sich auch, dass die Anzahl von drei Modalitäten in der 1 lediglich beispielhaft ist und die Erfindung in keiner Weise auf eine bestimmte Anzahl von Modalitäten beschränkt ist.
  • In dem dargestellten System steuert das Prozess-steuerungssystem 100 die auf den jeweiligen Modalitäten laufenden Prozessschritte, was das Versenden der jeweiligen Daten an die Modalitäten, das Starten von Anwendungen oder Ähnliches oder auch das Ausgeben einer Konfiguration umfassen kann. Beispielsweise kann, wie in 2a dargestellt, festgelegt sein, dass Schritte 1, 2 und 3 nicht in der Modalität 10 nacheinander ablaufen und dann die Modalität 40 gestartet wird, worauf die Prozesse 4, 5 und 6 ablaufen. Schließlich wird in diesem Beispiel zur Modalität 10 zurückgekehrt oder auf die Modalität 80 gewechselt, wo dann die Schritte 7, 8 und 9 durchgeführt werden. Die Abfolge der einzelnen Prozessschritte ist dabei in dem Prozessmanagementsystem festgelegt. In Systemen nach dem Stand der Technik ist diese Reihenfolge statisch und erfolgt nach einer einmal festgelegten Reihenfolge, während diese gemäß dieser Erfindung dynamisch und adaptiv ist.
  • Die vorliegende Erfindung sieht darüber hinaus vor, einen Kontextmanager oder ein Kontexterkennungssystem bzw. einen Kontext-Manager 200 vorzusehen, das bezüglich der verschiedenen Modalitäten 10, 40 und 80 Kontextinformationen sammelt und diese an eine Daten- und Konfigurationssteuerung übermittelt. Die jeweiligen Modalitäten 10, 40 und 80 können jeweils einen Agenten, beispielsweise einen Softwareagenten 12, 42 bzw. 82 umfassen, der die jeweiligen Kontextinformationen an den Kontextmanager 200 weitergibt. Der Agent 12, 42, 82 kann die Form eines Plug-Ins oder einer Zusatzsoftware haben, die nachträglich auf bestehende Geräte, Datenverarbeitungsanlagen oder ähnliches aufgespielt wird. Sie kann aber auch herstellerseitig in die jeweilige Modalität integriert sein.
  • Ein solches System kann somit adaptiv den jeweiligen Kontext der jeweiligen Modalität erfassen und einen aktuellen Prozesskontext zu jedem Zeitpunkt des Prozesses dynamisch generieren.
  • Der Begriff Kontext kann in verschiedene Kategorien eingeteilt werden, den Datenverarbeitungskontext, also Informationen über die Netzwerkumgebung, die Bandbreite, die Hardwareressourcen, die Prozessorleistung, die Speicherkapazität und ähnliche Informationen bzgl. der in dem Prozess verwendeten Datenverarbeitungslage bzw. der Modalität 10, 40, 80. Dieser Datenverarbeitungskontext kann zudem den Rechner, die IP-Adresse und Hardwarespezifikationen umfassen.
  • Der Kontext des Prozesses kann auch den Benutzerkontext umfassen, in dem Information über den aktuellen Anwender 15, 45, 85 gesammelt wird. Dabei kann zum Beispiel auch ein und derselbe Anwender 15 die Modalitäten 10, 40 oder 80 bedienen. Der Benutzer kann dabei durch den Softwareagenten oder einen anderen Agenten, zum Beispiel durch die Eingabe eines Benutzernamens oder eines Kontonamens beim Einloggen in das System, festgestellt werden. Es kann auch mittels eines Klinikverzeichnisses, zum Beispiel eines Active Directory's ermittelt werden, was die aktuelle Funktion des Benutzers ist, zum Beispiel MTA, Kardiologe, Arzt usw. und wie bzw. in welcher Reihenfolge der jeweilige Benutzer bestimmte Prozessschritte bevorzugt.
  • Des Weiteren kann ein Applikationskontext ermittelt werden, der Informationen umfasst, die unmittelbar mit der Anwendung zusammenhängen. Hierzu zählen die Versionsnummer, momentan geöffnete Dateien, zum Beispiel Bilddaten, Bearbeitungsstand der Daten und anderer applikationsspezifische Informationen.
  • Ein weiterer Kontext kann der Lokalitätskontext sein, der beispielsweise mit dem Datenverarbeitungsanlagenkontext zusammen hängen kann und Information über den aktuellen Ort des Prozessschritts mitteilt und beispielsweise darüber, in welcher Organisationseinheit einer Klinik dieser verwendet wird. Er kann auch den Durchführungsort eines Prozessschrittes beinhalten.
  • Der physikalische Kontext kann beispielsweise physikalische Informationen der Umgebung, wie Temperatur, Gewicht, Druck oder andere Maße umfassen und beispielsweise Umgebungsparameter, wie beispielsweise die Raumtemperatur, den Zustand von Proben oder Behandlungsmitteln beinhalten
  • Zusätzlich kann ein Zeitkontext Informationen über den Zeitpunkt einer Anwendung oder eines Prozessschrittes bzw. über deren zeitlichen Verlauf und Dauer und/oder den Durchführungszeitpunkt liefern.
  • Alle diese einzelnen Kontexte können separat für jeden Prozessschritt und/oder für jede Modalität einzeln ermittelt werden, um diese Daten dann in einen Gesamtkontext zusammenzuführen oder sie können direkt als Gesamtkontext gesammelt werden
  • Der ermittelte Kontext kann entweder einzeln verwendet oder zu einem Gesamtkontext kombiniert werden. Der Gesamtkontext orientiert sich dabei an den in dem Konfigurationssystem modulierten Strukturen und Konfigurationsdaten. Die Informationsgewinnung kann mit Hilfe unterschiedlicher Technologien stattfinden. Hilfsweise sind der Benutzer und der Rechner über den Account-Namen des Benutzers bzw. einer Benutzerkarte und über die IP-Adresse bzw. den Hostnamen des Rechners zu ermitteln. Lokalitätsinformation von mobilen Geräten können über Eingaben eines RFID-Chips oder durch andere bekannte Techniken stattfinden.
  • Wie bereits oben erwähnt kann es sich bei den Benutzern der Modalitäten um ein und denselben Benutzer handeln der verschiedene Modalitäten gleichzeitig oder nacheinander bedient, es kann sich auch um verschiedene Benutzer an verschiedenen Modalitäten oder auch um mehrere Benutzer an einer einzelnen Modalitäten handeln. Dabei kann es zum Beispiel vorkommen, dass unterschiedliche Benutzer, wie zwei Ärzte, die dieselbe Modalität benutzen, eine Untersuchung oder Behandlung auf unterschiedliche Weise vornehmen wollen und somit typischerwei se einen anderen zeitlichen Ablauf des Gesamtprozesses erfordern. Auch kann der jeweilige Zeitbedarf eines einzelnen Prozessschritts von der jeweiligen Untersuchung von dem Patienten der Rechenleistung der Modalität und weiteren Parametern abhängen.
  • Der Kontextmanager 200 der vorliegenden Erfindung ermittelt aus den vielen einzelnen Informationen bzw. Einzelkontexten einen Gesamtkontext. Es sei angemerkt, dass dabei die absolute Zahl der zur Verfügung stehenden Informationen ebenfalls variieren kann und sich das Gesamtbild bzw. der Gesamtkontext aus den jeweils zur Verfügung stehenden Informationen ergibt. Der Kontextmanager 200 kann beispielsweise eine Softwarekomponente darstellen, die Kontextinformationen überwacht. Die Überwachung kann dabei iterativ in zeitlich festgelegten Intervallen, kontinuierlich oder auch dynamisch variabel wiederholt werden.
  • Dies ist von Vorteil, da sich die einzelnen Kontexte, zum Beispiel der Benutzer, seine Funktion innerhalb eines Klinikums, seine Rolle in einer Arbeitsabteilung, der Arbeitsplatz, die Beanspruchung oder die Leistungsfähigkeit der einzelnen Modalitäten und andere Informationen ständig verändern und sich somit der Kontext im Laufe der Zeit ständig, insbesondere auch dynamisch variiert. Schon daher ist es notwendig, dass der Kontextmanager 200 mittels des Softwareagenten 12, 42, 82 die jeweiligen Kontexte iterativ oder kontinuierlich ermittelt.
  • Da sich die zuvor besprochene Anzahl der zur Verfügung stehenden Kontextinformationen kontinuierlich ändert, ändert sich der Gesamtkontext ebenfalls kontinuierlich. Dadurch kann auch die Genauigkeit des Kontexts verändert sein, was von dem Kontext-Manager 200 und/oder dem Konfigurationssystem 250 ebenfalls in die Konfiguration mit einbezogen werden kann.
  • Der von dem Kontextmanager 200 ermittelte Gesamtkontext bzw. eventuell auch die Einzelkontexte werden an das Konfigurati onssystem 250 übermittelt. Das Konfigurationssystem 250 versucht dann anhand des aktuellen Kontexts den zukünftigen Kontext oder Einsatz der Modalitäten vorherzusagen. Dies setzt voraus, dass der Kontextmanager bzw. das Konfigurationssystem auf komplexe Entscheidungshilfen zur Kontextmodulierung aufbauen kann, die bei der Evaluierung und Entscheidungsfindung helfen. Diese intelligenten Assistenten können auf neuronalen Netzen aufbauen, das basierend auf vorhandenen Daten trainiert wird. Dazu kann beispielsweise eine Datenbank 260 vorgesehen sein, die mit dem Kontextmanager 200 und/oder Konfigurationsservice 250 verbunden ist. Durch die verteilte Verarbeitung und Repräsentation der Informationen ist es durch den Einsatz von neuronalen Netzen auch möglich, teilweise unvollständige oder inkonsistente Zustände zu verarbeiten. Die Stärken einer neuronalen Netzwerkentscheidungslogik liegen in dem Erkennen von unvollständigen und unscharfen Kontexten und der Ermittlung des am besten passenden Kontexts für unperfekte Angaben. Neuronale Netze helfen auch, relativ gute Prognosen für zukünftige Kontexte zu treffen. Im klinischen Alltag können neuronale Netze auch bei fehlenden oder nur teilweise vorhandenen Informationen, den fehlenden Kontext ergänzen. Dabei besteht auch die Möglichkeit, interaktiv einzugreifen und bei fehlerhafter Feststellung den Kontext dynamisch zu korrigieren, was den neuronalen Netzen hilft, die Erkennungsmuster zu verfeinern und in einer zukünftigen ähnlichen Situation ein besseres Ergebnis zu liefern.
  • Im Sinne der Prozessorientierung und im Zuge der Einführung von Prozess-/Workflowmanagementsystemen in medizinische Prozesse besteht somit die Möglichkeit, pro aktiv auf zukünftig erwartete Ereignisse Bezug zu nehmen und den Applikationskontext vorherzusagen. Dies ermöglicht potentielle Fehlerfälle zu vermeiden und Interaktionen zwischen Benutzer und Anwendung erwartungskonform zu gestalten.
  • Wie in 2a dargstellt, kann zum Beispiel ein Prozess aus den Prozessschritten 1 bis 9 bestehen. Dabei können die Schritte 1, 2 und 3 nacheinander z. B. auf einer ersten Moda lität 40 ablaufen. Während dem Ablauf des Schrittes 1 oder 2 kann der Kontext für den gesamten Prozess ermittelt werden und der Kontext-Manager 200, bzw. das Konfigurationssystem 250 kann anhand der Datenbank 260 feststellen, dass wahrscheinlich die Schritte 4, 5 und 6 (beispielsweise mittels der Modalität 40) als nächstes ausgeführt werden. Erkennt nun das Konfigurationssystem 250 zur Zeit des Ablaufs des Schrittes 1 oder 2, dass die nächsten Schritte die Schritte 4, 5, 6 aus der Modalität 40 sein werden, so kann das Konfigurationssystem 250 dies dem Prozessmanagementsystem 100 mitteilen und es veranlassen, zum Beispiel die Modalität 40 bereits während des Ablaufs des Schrittes 3 auf den Schritt 4 vorzubereiten, insbesondere zu starten und die entsprechend für die Behandlung notwendigen Daten an die Modalität 40 zu senden. Dadurch können beispielsweise langsame Prozessstartvorgänge bereits im Vorfeld vorbereitend ausgeführt werden, bevor die eigentliche Anwendung benötigt wird. Das System kann selbstverständlich auch genutzt werden, um Prozesse gegebenenfalls parallel ablaufen zu lassen. Wenn zum Beispiel die Prozesse 1, 2 und 3 die Vorbereitung, die Kontrolle und die Ausführung einer Radiologieuntersuchung (beispielsweise die Aufnahme eines CT-Bildes) betreffen, kann der Kontextmanager erkennen, dass die Bildaufnahme gestartet wurde und in Schritt 2 beispielsweise das Kontrastmittel gespritzt wurde, und bereits veranlassen, dass die in den Schritten 4, 5 und 6 stattfindenden Bildbearbeitungsschritte bereits gestartet werden und beispielsweise rechenintensive Software geladen wird, um die Bilder automatisch anzuzeigen und die Auswertung somit zu beschleunigen.
  • Eventuell wird das System die Schritte 4, 5 und 6 aber auch nicht gleich starten, wenn beispielsweise aus dem Kontext ermittelt wird, dass der auswertende Arzt oder Bearbeiter derzeit nicht verfügbar ist oder das System und dessen Rechenleistung für einen andere Vorgang, beispielsweise einen Notfall benötigt wird.
  • Die Ermittlung des Kontexts und die Konfiguration des Prozessablaufes erfolgen erfindungsgemäß automatisch.
  • Die vorliegende Erfindung ist besonders vorteilhaft, wenn die zur Verfügung stehenden Prozesse für mehrere Patienten A, B, C zeitlich versetzt angewandt werden sollen. Wenn zum Beispiel die Schritte 1, 2, 3, 4 und 5, nacheinander in einer Behandlung des Patienten A durchgeführt werden sollen, werden in einem statischen System, wie in 2b dargestellt, die gleichen Schritte 1 bis 5 in der gleichen Reihenfolge, zeitlich versetzt mit Patienten B und danach mit Patient C durchgeführt.
  • Hat beispielsweise A den Schritt 1, beispielsweise die Anmeldung seiner Daten in die Datenverarbeitungsanlage beendet und ist zu Schritt 2, der Vorbereitung einer Radiologieuntersuchung bei einer MTA übergegangen, kann der Schritt 1 mit Patient B erfolgen. Sobald Patient A zu Schritt 3 übergegangen ist, der radiologischen Bildaufnahme, kann mit Patient B der Vorbereitungsschritt 2 erfolgen und die Aufnahme gemäß Schritt 1 mit Patient C stattfinden.
  • Ist das System – wie bisher – statisch, so wird die zeitliche Dauer des gesamten Vorgangs durch die zeitliche Dauer des längsten Schrittes bestimmt. Dies ist insbesondere problematisch, wenn einer der Schritte (beispielsweise der Schritt 3) bei Patient A länger dauert, weil die Untersuchung wiederholt werden muss. Dann verzögert sich bisher der gesamte Vorgang auch bei Patient B, der erst mit Schritt 3 beginnen kann, wenn Patient A diesen beendet hat. Analog verzögert sich der Ablauf für Patient C und es entsteht ein unnötiger Zeitverlust.
  • Dabei ist eine Vielzahl von Verzögerungsquellen denkbar und es ist offensichtlich, dass sich auch kleine Verzögerungen zu beträchtlichen Gesamtbehinderungen multiplizieren können. Diesen Nachteil bisheriger Systeme kann die erfindungsgemäße Lösung überwinden.
  • In einem erfindungsgemäßen dynamischen System wird der Kontext erkannt und es können beispielsweise, wenn – wie oben beschrieben – Patient A für Schritt 3 mehr Zeit benötigt für die Patienten B und C bereits Schritt 4 oder 5 vorgezogen werden, wenn die Ressourcen für diese Prozessschritte dem Kontext nach zur Verfügung stehen und sinnvoll sind. Das erfindungsgemäße System kann dabei dynamisch auf die jeweiligen Bedingungen reagieren und den Arbeitsprozess und die einzelnen darin enthaltenen Prozessschritte dynamisch mit den jeweiligen Gegebenheiten bzw. dem Gesamtkontext anpassen.
  • Es versteht sich, dass die hier angegebenen Beispiele lediglich zu illustrativen Zwecken und nicht einschränkend angegeben wurden und dass insbesondere klinische Prozesse wesentlich umfangreicher und komplexer sind, woraus sich eine erhebliche Effizienzsteigerung, insbesondere bei der Anwendung der medizinisch technischen Ausrüstung ergibt.
  • Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Beschreibung der Erfindung und die Ausführungsbeispiele grundsätzlich nicht einschränkend in Hinblick auf eine bestimmte physikalische Realisierung der Erfindung zu verstehen sind. Für einen einschlägigen Fachmann ist es insbesondere offensichtlich, dass die Erfindung teilweise oder vollständig in Soft- und/oder Hardware und/oder auf mehrere physikalische Produkte – dabei insbesondere auch Computerprogrammprodukte – verteilt realisiert werden kann.

Claims (16)

  1. Verfahren zur Konfiguration eines Prozesses, insbesondere eines medizinischen Prozesses, der aus einer Vielzahl von Prozessschritten besteht, umfassend: – Ermitteln eines Kontextes des Prozesses während oder vor der Durchführung eines aktuellen Prozessschrittes; – Ermitteln zumindest eines weiteren Prozessschrittes, der dem aktuellen Prozessschritt folgen soll, wobei das Ermitteln anhand des Kontextes ausgeführt wird; und – Konfigurieren des zumindest einen weiteren Prozessschrittes, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozess parallel ablaufende Prozessschritte umfasst und dass das Konfigurieren des zumindest einen weiteren Prozessschrittes die Abfolge der Prozessschritte des Prozesses bestimmt.
  2. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Konfigurieren das Einleiten des weiteren Prozessschrittes umfasst.
  3. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Konfigurieren das Verändern von Parametern des Prozessschritts umfasst.
  4. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der ermittelte Kontext veränderlich ist und/oder dass das Ermitteln des Kontexts, das Ermitteln des zumindest einen weiteren Prozessschritts und/oder das Konfigurieren nach vordefinierbaren Wiederholungsparametern für den jeweils aktuellen Prozessschritt oder für ausgewählte Prozessschritte wiederholt ausgeführt wird/werden.
  5. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontext einen Benutzerkontext, einen Datenverarbeitungskontext, einen Anwendungskontext, einen Lokalitätskontext, einen physikalischen Kontext, einen Zeitkontext und/oder eine Kombination daraus umfasst.
  6. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ermitteln und/oder das Konfigurieren des zumindest einen weiteren Prozessschrittes anhand eine Kontextdatenbank erfolgt.
  7. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ermitteln und/oder das Konfigurieren adaptiv mittels eines selbstlernenden Algorithmus und/oder mittels eines neuronalen Netzes erfolgt.
  8. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozessschritte des Prozesses auf verschiedenen Arbeitsstationen oder auf zumindest teilweise denselben Arbeitsstationen aber zeitlich versetzt ausgeführt werden.
  9. Computerprogrammprodukt mit einem von einem Computer lesbaren Medium und mit Computerprogramm-Code-Mitteln, bei dem der Computer nach Laden des Computerprogramms zur Durchführung des Verfahrens nach zumindest einem der Patentansprüche 1 bis 8 veranlasst wird.
  10. Modul zur Konfiguration eines Prozesses, insbesondere eines medizinischen Prozesses, wobei der Prozess aus einer Vielzahl von Prozessschritten besteht, umfassend: – einen Kontext-Manager (200) zum Ermitteln eines Kontextes des Prozesses während oder vor der Durchführung eines aktuellen Prozessschrittes und zum Ermitteln zumindest eines weiteren Prozessschrittes, der dem aktuellen Prozessschritt folgen soll, wobei das Ermitteln anhand des Kontextes ausführbar ist; und – einen Prozess-Konfigurator (250) zum Konfigurieren des zumindest eines weiteren Prozessschrittes, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozess parallel ablaufende Prozessschritte umfasst und dass das Konfigurieren des zumindest einen weiteren Prozessschrittes die Abfolge der Prozessschritte des Prozesses bestimmt.
  11. Modul nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul mit einer Kontext-Datenbank (260) verbindbar ist.
  12. Modul nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontext-Manager (200) mit Agenten (12, 42, 82) verbindbar ist, wobei jeder Agent einer einen Prozessschritt durchführenden Modalität (10, 40, 80) zugeordnet ist.
  13. System zur Konfiguration eines Prozesses, insbesondere eines medizinischen Behandlungsprozesses, wobei der Prozess aus einer Vielzahl von Prozessschritten besteht, umfassend: – Ein Modul gemäß einem der Ansprüche 10 bis 12; – Eine Vielzahl von Modalitäten (10, 40, 80) zur Ausführung von jeweils zumindest einem der Prozessschritte, welche mit dem Modul verbindbar sind; – Datenbank (260) zur Speicherung von Kontextinformationen
  14. System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das System ein neuronales Netz umfasst.
  15. System nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das System einen Software-Agenten (12, 42, 82) zur Ermittlung des Kontextes umfasst, der verbindbar ist mit dem Modul und/oder mit der Modalität (10, 40, 80).
  16. System nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das System ein Workflow-Management (100) System umfasst.
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DE102008044726A1 (de) 2008-08-28 2010-03-04 GECKO Gesellschaft für Computer- und Kommunikationssysteme mbH Verfahren zur Optimierung von Arbeitsprozessen im klinischen Bereich

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