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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einem Sitzteil und mit einem Lehnenteil, wobei das Lehnenteil um eine im Wesentlichen horizontale Drehachse zwischen zwei Komfortpositionen schwenkbar vorgesehen ist, wobei das Lehnenteil um eine zweite Drehachse in eine Klappposition schwenkbar ist, wobei eine im Wesentlichen horizontale Einstellung des Lehnenteils in der Klappposition unabhängig von einer Arretierung der Schwenkeinstellung des Lehnenteils in den Komfortpositionen möglich ist, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Verstellung eines derartigen Fahrzeugsitzes mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 7.
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Solche Fahrzeugsitze sind allgemein bekannt. Druckschrift
GB 2379384 A offenbart einen Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Druckschrift
DE 19839883 A1 offenbart einen Gelenkbeschlag für einen Fahrzeugsitz, wobei mittels des Beschlagteils eine Rückenlehne in eine Tischposition verstellbar ist. Druckschrift
DE 10315375 A1 offenbart ein Beschlagsystem mit zwei Beschlagteilen für einen Fahrzeugsitz, wobei der erste Beschlag und der zweite Beschlag als voll funktionsfähige Einzelbeschläge ausgebildet sind. Druckschrift
US 2004/0056523 A1 offenbart einen Recliner-Mechanismus, wobei eine Mehrzahl an Zahnrädern zur Verstellung einer Rückenlehne zusammenwirkt. Beispielsweise ist aus dem
US-Patent US 6,513,875 B1 eine Fahrzeugsitzrückenlehne bekannt, die auch in einer flachen Klappposition einstellbar ist. Hierbei ist die Rückenlehne üblicherweise aus einem oberen Rückenlehnenteil und einem unteren Rückenlehnenteil aufgebaut, wobei das obere Rückenlehnenteil relativ zum unteren Rückenlehnenteil in die Klappposition eingestellt werden kann und dann horizontal oder im Wesentlichen horizontal einstellbar ist. Dieses ist mit dem Nachteil verbunden, dass die Rückenlehne insgesamt geteilt ist und dadurch eine geringere Stabilität aufweist als bei einer im Wesentlichen einstückig vorgesehenen Rückenlehne. Ferner gibt es bei einer mehrteilig ausgelegten Rückenlehne Probleme mit der Polsterung bzw. mit der Pressung der Polsterung in der Klappposition. Weiterhin weisen Fahrzeugsitze gemäß dem Stand der Technik den Nachteil auf, dass es nicht möglich ist, die zweite Drehachse vergleichsweise niedrig anzuordnen und zugleich eine vergleichsweise hohe Anordnung der Rückseite des Lehnenteils in einer Klappposition zu erreichen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, sowie ein Verfahren zur Verstellung eines derartigen Fahrzeugsitzes bereit zu stellen, der/das die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und in hohem Maße auf die Komfortbedürfnisse von Benutzern hin ausgelegt ist und ferner in hohem Maße Sicherheitsanforderungen, insbesondere in Unfallsituationen oder dergleichen, berücksichtigt sowie gewichtsmäßig leicht ausgebildet ist, kostenmäßig vorteilhaft realisierbar ist sowie geringe Anforderungen bei der Montage bzw. der Herstellung erfordert hinsichtlich der Produktionszeit und den Produktionseinrichtungen und der/das es ermöglicht, dass die zweite Drehachse vergleichsweise niedrig anordnenbar ist und zugleich eine vergleichsweise hohe Anordnung der Rückseite des Lehnenteils in einer Klappposition erreichbar ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, weist ein Sitzteil und ein Lehnenteil auf, wobei das Lehnenteil relativ zum Sitzteil um eine erste im Wesentlichen horizontale Drehachse zwischen einer ersten Komfortposition und einer zweiten Komfortposition schwenkbar vorgesehen ist, wobei die Schwenkeinstellung des Lehnenteils sowohl in der ersten Komfortposition als auch in der zweiten Komfortposition arretierbar vorgesehen ist, wobei das Lehnenteil relativ zum Sitzteil ferner um eine zweite im Wesentlichen horizontale Drehachse zwischen wenigstens einer der Komfortpositionen und einer Klappposition schwenkbar vorgesehen ist, wobei der Fahrzeugsitz ein die erste Drehachse und die zweite Drehachse verbindendes Zwischenelement aufweist und wobei in der Klappposition eine im Wesentlichen horizontale Einstellung des Lehnenteils unabhängig von einer Arretierung der Schwenkeinstellung des Lehnenteils in der ersten oder in der zweiten Komfortposition vorgesehen ist, wobei bei Einstellung der Klappposition ausgehend von einer Komfortposition eine Drehung des Zwischenelements um die zweite Drehachse vorgesehen ist, wobei bevorzugt bei einer Verstellung der Schwenkeinstellung des Lehnenteils zwischen der ersten und zweiten Komfortposition eine Bewegung des Zwischenelements um die zweite Drehachse arretiert vorgesehen ist und wobei bevorzugt der Kraftfluss eines am Lehnenteil bezüglich der ersten Drehachse angreifenden Drehmoments in der Richtung vom Lehnenteil zum Sitzteil zunächst über die erste Drehachse, das Zwischenelement und die zweite Drehachse vorgesehen ist.
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Die erfindungsgemäßen Maßnahmen haben den Vorteil, dass der Fahrzeugsitz und insbesondere das Lehnenteil insgesamt vergleichsweise einfach und stabil aufgebaut werden kann, insbesondere dadurch, dass das Lehnenteil nicht in einen oberen und in einen unteren Teilbereich geteilt und zwischen den Teilbereichen klappbar ausgeführt sein muss. Damit ist es erfindungsgemäß möglich, das Lehnenteil in seine Gesamtheit sowohl zwischen verschiedenen Komfortpositionen arretierbar in verschiedenen Schwenkeinstellungen einzustellen und weiterhin das gesamte Lehnenteil in eine im Wesentlichen horizontale Klappposition einzustellen.
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Erfindungsgemäß ist es bevorzugt vorgesehen, dass die erste Drehachse relativ zu einer im Wesentlichen horizontalen Hauptsitzebene des Sitzteils niedriger vorgesehen ist als die zweite Drehachse.
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Hierdurch kann in vorteilhafterweise die Flächenpressung bzw. die Polsterpressung zwischen dem Sitzteil und dem Lehnenteil und insbesondere hinsichtlich der Polsterelemente dieser Teile des Fahrzeugsitzes verringert werden bzw. vermieden werden.
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Weiterhin ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass bei der Einstellung der Klappposition ausgehend von einer Komfortposition zumindest bereichsweise eine Positionierungsdrehung des Lehnenteils relativ zum Zwischenelement vorgesehen ist. Hierdurch ist es auf vergleichsweise einfacher Weise möglich, dass die im Wesentlichen horizontale Einstellung des Lehnenteils in der Klappposition bei unterschiedlicher Einstellung der Schwenkeinstellung in der Komfortposition realisierbar ist und ferner ist es hierdurch auch möglich, dass bei unterschiedlichen Komfortpositionen als Ausgangseinstellung des Fahrzeugsitzes vor einer Umklappung in die Klappposition immer die gleiche Höhe der horizontalen Einstellung des Lehnenteils in die Klappposition gewährleistet ist.
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Weiterhin ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Positionierungsdrehung mittels eines Positionierungsanschlags und einer Steuerkurve vorgesehen ist, wobei der Positionierungsanschlag bevorzugt zwischenelementfest und die Steuerkurve bevorzugt lehnenteilfest vorgesehen ist. Hierdurch kann in einfacher und mechanisch robuster und damit lebensdauerstabiler Weise gewährleistet werden, dass die Einstellung des Lehnenteils in der Klappposition immer eine gleiche Höhe hat und im Wesentlichen waagerecht ist.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin bevorzugt, dass die im Wesentlichen horizontale Einstellung des Lehnenteils in der Klappposition und unabhängig von einer Arretierung der Schwenkeinstellung des Lehnenteils zeitlich vor der Einnahme der Klappposition mittels eines zwischen der ersten und der zweiten Drehachse vorgesehenen Zahnradgetriebes und/oder mittels eines verstellbaren Sektorenanschlags im Bereich der zweiten Drehachse vorgesehen ist. Dies ermöglicht eine besonders einfache und stabile Ausbildung der Realisierung der Klappfunktion bzw. Klappposition des Lehnenteils. Ferner ist es mittels einer solchen Ausgestaltung auch möglich, eine Memory-Funktion des Lehnenteils um die erste Drehachse zu erzielen, d. h. die Schwenkeinstellung des Lehnenteils in der ersten Komfortposition oder in der zweiten Komfortposition oder in einer weiteren Komfortposition wird nach dem Ausführen und dem Rückgängigmachen der Einstellung des Lehnenteils in die Klappposition wieder eingenommen, so dass ein Sitzbenutzer in vorteilhafter Weise keinerlei weitere Einstelloperationen mehr nach dem Zurückklappen des Lehnenteils auszuführen braucht.
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Erfindungsgemäß ist es ferner bevorzugt, dass im Bereich der ersten Drehachse ein Verrastbeschlag zur verstellbaren Arretierung einer Mehrzahl von Schwenkeinstellungen zwischen dem Lehnenteil und dem Zwischenelement vorgesehen ist. Hierdurch ist es auf einfache Weise möglich, eine stabile und dennoch komfortable Anbindung des Lehnenteils an das Sitzteil bzw. an den Fahrzeugsitz zu realisieren.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes, wobei während der Einstellung der Klappposition ausgehend von einer Komfortposition zumindest bereichsweise eine Positionierungsdrehung des Lehnenteils um die erste Drehachse erfolgt. Hierdurch ist es erfindungsgemäß möglich, die zweite Drehachse derart anzuordnen, dass eine ausreichende Höhe der Rückseite des Lehnenteils in der Klappposition realisierbar ist, so dass die Polsterpressung reduziert oder vermieden wird. Weiterhin kann es dadurch vorteilhaft vermieden werden, dass die zweite Drehachse zu hoch angeordnet ist und beispielsweise mit einer Airbag-Einrichtung im Seitenbereich des Lehnenteils in platzmäßigen bzw. bauraumbezogenen Konflikt gerät.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Die 1 bis 5 zeigen einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz bzw. insbesondere das Lehnenteil eines solchen Fahrzeugsitzes in verschiedenen teilweise perspektivischen Darstellungen.
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Die 6 bis 9 zeigen einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz bzw. insbesondere die Anbindung zwischen einem Lehnenteil und einem Sitzteil eines solchen Fahrzeugsitzes ebenfalls in unterschiedlichen Darstellungen.
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In 2 ist in Seitenansicht und in schematischer Darstellung ein erfindungsgemäßer Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil 20 und einem Lehnenteil 30 dargestellt. Gemäß der 2 ist der Fahrzeugsitz 10 in einer sogenannten Klappposition 41 des Lehnenteils 30 dargestellt. In einer in 2 nicht dargestellten Komfortposition des Fahrzeugsitzes 10 bzw. des Lehnenteils 30 wäre das Lehnenteil 30 um eine zweite Drehachse 43 verschwenkt bzw. gedreht angeordnet. Zur Realisierung einer Komforteinstellung des Fahrzeugsitzes 10 in der Komfortposition weist der Fahrzeugsitz 10 eine erste Drehachse 33 auf, wobei das Lehnenteil 30 über die erste Drehachse 33 bzw. mit einer an der ersten Drehachse 33 vorgesehenen ersten Verstelleinrichtung an einem Zwischenelement 40 befestigt ist bzw. angebunden ist. Die Drehbarkeit bzw. Verschwenkbarkeit des Lehnenteils 30 gegenüber dem Zwischenelement 40 ermöglicht es, dass das Lehnenteil 30 in wenigstens einer ersten Komfortposition und einer zweiten Komfortposition einstellbar ist, welche unterschiedlichen Schwenkeinstellungen des Lehnenteils 30 relativ zu dem Zwischenelement 40 entsprechen. Wenn das Lehnenteil 30 sich in einer der Komfortpositionen befindet, ist es bevorzugt möglich, dass das Zwischenelement 40 mit einem Sitzteilelement 21 über eine Verriegelungseinrichtung 45, 45' verriegelt vorgesehen ist. Hierdurch wird eine besonders große Stabilität zwischen dem Sitzteilelement 21 und dem Zwischenelement 40 realisiert, so dass das Lehnenteil 30 über das Zwischenelement 40 fest am Sitzteil 20 bzw. an dem Sitzteilelement 21 befestigt ist.
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In der in 2 wiedergegebenen Darstellung ist das Verriegelungselement 45, 45' als eine am Zwischenelement 40 drehbar angeordnete Klinke 45 vorgesehen, welche mit einem Zapfen 45, der am Sitzteilelement 21 vorgesehen ist, in der Komfortposition des Lehnenteils 30 verriegelt werden kann.
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In 1 ist eine vergrößerte Seitendarstellung der Anbindung des Lehnenteils 30 an das Sitzteil 20 bzw. an das Sitzteilelement 21 dargestellt. Erkennbar ist die erste Drehachse 33, die zweite Drehachse 43 sowie das Zwischenelement 40. Zur Verdeutlichung der in 1 dargestellten verschiedenen Komfortpositionen ist zwischen der in 1 gestrichelt dargestellten Achse des Zwischenelementes 40 und einer mit dem Bezugszeichen 30' bezeichneten ungefähren Mittelachse des Lehnenteils 30, ein erster Winkel 31 und im linken Teil der Figur ein zweiter Winkel 32 angegeben, welche verschiedenen Neigungseinstellungen des Lehnenteils 30 in der ersten Komfortposition 31 bzw. in der zweiten Komfortposition 32 entsprechen. Im Bereich der ersten Drehachse 33 kann hierbei entweder ein Rastbeschlag oder ein Taumelbeschlag zur Realisierung einer arretierbaren Schwenkeinstellung des Lehnenteils 30 relativ zu dem Zwischenelement 40 bzw. relativ zu dem Sitzteilelement 21 sowohl in der ersten Komfortposition 31 als auch in der zweiten Komfortposition 32 vorgesehen sein. Im linken Teil der 1 ist beispielhaft die zweite Komfortposition 32 lediglich mit der gestrichelten Linie zur Andeutung des Zwischenelementes 40 zwischen der ersten Drehachse 33 und der zweiten Drehachse 43 bzw. mittels der gestrichelten Linie zur Verdeutlichung der Mittelachse 30' des Lehnenteils 30 dargestellt.
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Zur Darstellung der Funktionsweise dieses Fahrzeugsitzes ist in 3 eine perspektivische Darstellung der Anbindung zwischen dem Sitzteilelement 21 und dem Lehnenteil 30 dargestellt. In 4 ist eine vergrößerte Darstellung dieser Anbindung in der Klappposition und in den 5a bis 5c ebenfalls verschiedene Darstellungen der Klappposition des Lehnenteils mit unterschiedlichen Ausgangseinstellungen bzw. Komfortpositionen des Lehnenteils dargestellt.
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Besonders aus der 3 und der 4 ist ein Zahnradgetriebe 47' ersichtlich, welches bei einer Drehung des Lehnenteils 30 relativ zu dem Zwischenelement 40 (d. h. um die erste Drehachse 33) zu einer Verdrehung eines Sektoranschlags 47 im Bereich der zweiten Drehachse 43 führt. Dieser Sachverhalt ist auch mit den Bezugszeichen 47 und 47' aus der 1 ersichtlich. Eine Verdrehung des Zahnradgetriebes 47' bei der Einstellung unterschiedlicher Komfortpositionen 31, 32 bewirkt damit eine Verdrehung des Sektoranschlages 47 im Bereich der zweiten Drehachse 43, so dass bei einer Einstellung der Klappposition des Lehnenteils 30 jeweils ein unterschiedlicher Winkel (Restwinkel) bei der Verklappung des Lehnenteils 30 bis zu der Stelle zurückgelegt wird, an der Sektoranschlag 47 an dem Sitzteilelement anschlägt (in 4 mit dem Bezugszeichen 47'' bezeichnet) und damit die Klappposition 41 des Lehnenteils 30 definiert. Dieser Sachverhalt ist in der 5 in den Teilfiguren 5a, 5b und 5c dargestellt. Beispielsweise ist in der Teilfigur 5a in einer Seitenansicht des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes 10 umfassend das Sitzteil 20 und das Lehnenteil 30 in einer vergleichsweise weit nach vorne eingestellten Lehnenposition bzw. Komfortposition des Lehnenteils 30 dargestellt, d. h. mit einem relativ geringen Winkel zwischen der Längserstreckung des Lehnenteils 30 und der Längserstreckung des Zwischenelementes 40. Dies resultiert in einer vergleichsweise niedrigen Einstellung der Rückseite 39 des Lehnenelementes 30 und damit unterhalb einer Normposition bzw. Normebene 39'.
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In der Teilfigur 5c ist das Lehnenteil 30 in der ersten Komfortposition 31 eingestellt, in der beispielhaft ein besonders großer Winkel zwischen der Längsachse bzw. Mittelachse 30' des Lehnenteils 30 und dem Zwischenelement 40 vorliegt. Bei der Einstellung der Klappposition des Lehnenteils 30 um die zweite Drehachse 43 erfolgt daher eine vergleichsweise hohe Positionierung der Rückseite 39 des Lehnenteils 30 relativ zur Normposition 39' der Rückseite des Lehnenteils 30. In der Teilfigur 5b ist eine Zwischenposition 31' zwischen der ersten Komfortposition 31 und der zweiten Komfortposition 32 als weitere Komfortposition dargestellt, in der die Rückseite 39 des Lehnenteils 30 in der Klappposition mit der Normposition 39' zusammenfällt. Aus der 5 ist ersichtlich, dass es bei der Teilfigur 5a zu einer vergleichsweise großen Polsterpressung zwischen dem Sitzpolster des Sitzteils und dem Polster des Lehnenteils 30 kommt, während diese Polsterpressung in der Einstellung gemäß der Teilfigur 5b geringer ist und bei der Einstellung gemäß der Teilfigur 5c noch weiter verringert ist. Der Vorteil bei der in den 1 bis 5 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes kann darin gesehen werden, dass bei einer Zurückverschwenkung des Lehnenteils 30 aus der Klappposition 41 die gleiche zuvor eingenommene Komfortposition 31, 31', 32 wieder eingenommen wird und damit ein Memory-Effekt realisiert wird, d. h. die zuvor eingenommene Einstellung wird nach einer Vorklappung wieder eingenommen.
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In den 6 bis 9 sind Seitendarstellungen bzw. perspektivische Darstellungen einer Anbindung des Lehnenteils 30 an das Sitzteil 20 bzw. das Sitzteilelement 21 dargestellt. Hierbei stellen die 6 und 8 jeweils Seitendarstellungen bzw. Seitenansichten und die 7 und 9 jeweils perspektivische Ansichten schräg von vorne dar. Die 6 und 7 zeigen hierbei eine Einstellung der Anbindung zwischen Lehnenteil 30 und Sitzteil 20 bzw. Sitzelement 21 in eine Komfortposition bzw. in eine vorderste Einstellung des Komfortbereichs. Auch hier ist zwischen dem Lehnenteil 30 und dem Sitzteil 20 bzw. dem Sitzteilelement 21 ein Zwischenelement 40 angeordnet, weiches eine Verbindung zwischen der ersten Drehachse 33 und der zweiten Drehachse 43 herstellt. Auch hierbei kann das Zwischenelement 40 mit dem Sitzteilelement 21 verriegelt bzw. arretiert sein, wenn das Lehnenteil 30 in eine Komfortposition eingestellt ist. Eine solche Verriegelung ist jedoch in den 6 bis 9 nicht dargestellt. Es ist vorgesehen, dass in einem ersten Schritt der bevorzugt als Rastbeschlag im Bereich der ersten Drehachse 33 vorgesehene Verstellbeschlag zwischen dem Lehnenteil 30 und dem Zwischenelement 40 geöffnet wird und das Lehnenteil 30 in seine vorderste Stellung eingestellt wird. In dieser Position berührt eine Steuerkurve 36 einen Positionierungsanschlag 46 derart, dass bei einer Lösung der Verriegelung bezüglich der zweiten Drehachse 43 und einem Umklappen des Lehnenteils 30 um die zweite Drehachse 43 in die Klappposition 41 (8 und 9) es zu einer gleichzeitigen Positionierungsdrehung des Lehnenteils 30 relativ zum Zwischenelement 40 kommt. Hierbei bewegt sich der Anschlagpunkt zwischen der Steuerkurve 36 und dem Positionierungsanschlag 46 entlang der Steuerkurve 36. Während dieser Verklappung des Lehnenteils 30 aus der vordersten Komfortposition in die Klappposition 41 muss folglich der Verstellbeschlag zwischen dem Zwischenelement 40 und dem Lehnenteil 30 geöffnet sein. Über die Anordnung des Positionierungsanschlags 46 und der Steuerkurve 36 ist es erfindungsgemäß möglich, die zweite Drehachse vergleichsweise niedrig anzuordnen und dennoch eine vergleichsweise horizontale bzw. vergleichsweise hohe Anordnung der Rückseite 39 des Lehnenteils 30 zu erzielen, was dazu führt, dass insbesondere der Seitenbereich des Lehnenteils 30 nicht von der zweiten Drehachse 43 bzw. vom Beschlagelement im Bereich der zweiten Drehachse 43 abgedeckt wird und so genügend Raum beispielsweise für eine Airbageinrichtung oder dergleichen im Seitenbereich des Lehnenteils 30 vorhanden ist. Hierbei ist es vorteilhaft, dass die Höhe der Einstellung der Rückseite 39 des Lehnenteils 30 in der Klappposition 41 für jede Einstellung des Lehnenteils 30 vor der Verklappung in die Klappposition gleich ist. Hierbei muss die in 6 und 7 dargestellte Einstellung des Lehnenteils 30 relativ zum Sitzteil 20 bzw. zum Sitzteilelement 21 nicht zu dem Komfortbereich bei der Sitzverstellung des Lehnenteils bei einem auf dem Sitz sitzenden Benutzer dazugehören, sondern kann als eine Einstellung des Lehnenteils 30 außerhalb dieses Komfortbereichs vorgesehen sein. Jedoch wird auch die in den 6 und 7 dargestellte Einstellung des Lehnenteils 30 als Komfortposition im Sinne der vorliegenden Erfindung, nämlich im Gegensatz zur Klappposition, verstanden. Der Positionierungsanschlag ist bevorzugt zwischenelementfest und die Steuerkurve 36 ist bevorzugt lehnenteilfest vorgesehen, jedoch kann auch eine umgekehrte Anordnung dieser Elemente vorgesehen sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeugsitz
- 20
- Sitzteil
- 21
- Sitzteilelement
- 30
- Lehnenteil
- 31
- erste Komfortposition
- 32
- zweite Komfortposition
- 33
- erste Drehachse
- 36
- Steuerkurve
- 39
- Rückseite des Lehnenteils
- 39'
- Normposition der Rückseite des Lehnenteils
- 40
- Zwischenelement
- 41
- Klappposition
- 43
- zweite Drehachse
- 45
- Verriegelungselement
- 45'
- Verriegelungselement
- 46
- Positionierungsanschlag
- 47
- Sektoranschlag
- 47'
- Zahnradgetriebe
- 47''
- Stelle, an der der Sektoranschlag am Sitzelement anschlägt