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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anzeigen von Informationen
in einem Fahrzeug, bei dem Zustände von Fahrzeugeinrichtungen und/oder
Umgebungsinformationen erfasst und als Informationseinheiten an
eine Steuereinrichtung übertragen werden. Ferner betrifft
die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Anzeigen von Informationen
in einem Fahrzeug mit Sensoren zum Erfassen von Zuständen
von Fahrzeugeinrichtungen und/oder einer Schnittstelle zum Empfangen
von Umgebungsinformationen. Die Sensoren und/oder die Schnittstelle
sind mit einer Steuereinrichtung gekoppelt, der die Zustände
der Fahrzeugeinrichtungen und/oder die Umgebungsinformationen als
Informationseinheiten übertragen werden.
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In
modernen Kraftfahrzeugen werden den Fahrzeuginsassen, insbesondere
dem Fahrzeugführer eine Vielzahl von Informationen über
verschiedene Anzeigevorrichtungen angezeigt. Hierbei ergibt sich
das Problem, dass insbesondere der Fahrzeugführer die dargebotenen
Informationen schnell erfassen und bewerten muss. Dabei ist es insbesondere für
den Fahrzeugführer wichtig zu entscheiden, ob er aufgrund
eines angezeigten Fahrzeugzustands oder einer angezeigten Umgebungsinformation
unmittelbar bestimmte Maßnahmen ergreifen muss oder ob sich
aus der dargestellten Information Änderungen hinsichtlich
seines Fahrverhaltens ergeben. Dabei ist es besonders wichtig, dass
der Fahrzeugführer beim Erfassen und Interpretieren der
dargebotenen Information so wenig wie möglich vom Führen
des Fahrzeugs abgelenkt wird.
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Aus
der
DE 36 19 824 C2 ist
eine Vorrichtung zum Anzeigen der aktuell gültigen oder
der nach den Umgebungsbedingungen sicheren Höchstgeschwindigkeit
für Straßenfahrzeuge bekannt, welche mittels eines
elektronischen Bildsensors die vorausliegende Fahrbahn und für
diese gültige Verkehrsinformationszeichen erfasst und auswertet.
Des Weiteren ist aus der
DE 10 2006 008 703 A1 ein Fahrunterstützungssystem
für ein Fahrzeug bekannt, bei welchem im Fahrzeug Umgebungsbilder
angezeigt werden.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, durch welche die
Informationen im Fahrzeug so angezeigt werden, dass ein Fahrzeuginsasse
hieraus schnell und intuitiv klar differenzierbare Handlungsempfehlung
ableiten kann.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Zustände
von Fahrzeugeinrichtungen und/oder Umgebungsinformationen erfasst
und als Informationseinheiten an eine Steuereinrichtung übertragen. Die
Informationseinheiten werden einer ersten Kategorie zugeordnet,
wenn sie sich auf die Gegenwart beziehen, und einer zweiten Kategorie
zugeordnet, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen. Anschließend
werden Bilddaten für die Anzeige der Informationseinheiten
erzeugt, bei denen Informationseinheiten der ersten Kategorie unterscheidbar
von Informationseinheiten der zweiten Kategorie dargestellt sind. Die
Bilddaten werden anschließend von einer Anzeigevorrichtung
in dem Fahrzeug wiedergegeben.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Gesamtheit aller
im Fahrzeug über ein Display angezeigten Sachverhalte in
Form von Systemanzeigen oder Systemwarnungen inhaltlich in Aussagen
in Bezug auf die Gegenwart und Aussagen in Bezug auf die Zukunft
kategorisierbar sind. Je nach Kategorie der Information wird diese
unter-schiedlich visualisiert. Auf diese Weise kann der Betrachter
intuitiv und schnell erfassen, ob die sich auf die Gegenwart beziehende
Information eine unmittelbare Reaktion erfordert. Gleichermaßen
kann der Betrachter schnell erkennen, wenn sich eine Information
auf die Zukunft bezieht und daher gegebenenfalls Einfluss auf die
zukünftige Fahrweise hat.
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Die
Zustände der Fahrzeugeinrichtungen und/oder die Umgebungsinformationen
können mittels Fahrzeugsensoren erfasst und/oder von externen
Einrichtungen übertragen werden. Bei den Fahrzeugsensoren
kann es sich um Füllstandssensoren für Behälter
des Fahrzeugs, Temperatursensoren und/oder Reifendrucksensoren handeln.
Messwerte dieser Sensoren werden der ersten Kategorie zugeordnet,
wenn sie einen Schwellwert über- oder unterschreiten. Fällt
beispielsweise der Reifendruck unter einen bestimmten Schwellwert
ab, ist eine unmittelbare Reaktion des Fahrers erforderlich. Ferner
können die Fahrzeugsensoren erfassen, ob die Fahrzeugeinrichtungen
ordnungsgemäß funktionieren oder ob sie defekt
sind. Falls bestimmte Einrichtungen defekt sind, wird ermittelt,
ob eine unmittelbare Reaktion des Fahrers erforderlich ist, da beispielsweise
die Sicherheit des Fahrzeugs beeinträchtigt ist. In diesem
Fall wird die Information der ersten Kategorie zugeordnet. Ist keine
unmittelbare Reaktion erforderlich, kann die Information der zweiten
Kategorie zugeordnet werden, um den Fahrer z. B. darauf hinzuweisen,
dass die betreffende Einrichtung in nächster Zeit repariert
werden sollte oder eine Betriebsflüssigkeit des Fahrzeugs
nachgefüllt werden sollte.
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Die
Umgebungsinformationen umfassen insbesondere Umgebungsbedingungen,
wie Wetterinformationen, Straßenzustandsinformationen und/oder
Verkehrsinformationen. Diese Informationen beziehen sich üblicherweise
auf die Zukunft und werden daher der zweiten Kategorie zugeordnet. Wird
beispielsweise eine Eiswarnung, eine hohe Verkehrsdichte oder eine
Unwetterwarnung angezeigt, kann der Fahrer seine Fahrweise entsprechend
anpassen.
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Die
Bilddaten geben bevorzugt eine dreidimensional modellierte Umgebung
wieder, in welche die Darstellung der Informationseinheiten eingebettet ist.
Beispielsweise können die Informationseinheiten der zweiten
Kategorie als halbtransparente Überlagerung der modellierten
Umgebung oder als grafische Anmutung von Bereichen der modellierten
Umgebung dargestellt sein. Unter grafischer Anmutung wird eine Anpassung
der Textur, der Farbe, der Schattierung oder des Renderings der
grafischen Darstellung verstanden. Informationseinheiten der ersten
Kategorie können z. B. als Oberflächenhüllenmodell,
insbesondere als teilanimiertes farbiges Oberflächenhüllenmodell
dargestellt werden. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in der modellierten
Umgebung der vordere Teil des eigenen Fahrzeugs dargestellt. Hierdurch
kann sich der Betrachter im Fahrzeug leichter in der visualisierten
Umgebung des Fahrzeugs orientieren.
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Die
Darstellung der dreidimensionalen modellierten Umgebung des Fahrzeugs
entspricht abstrahiert und schematisch der wirklichen Umgebung, in
der sich das Fahrzeug bewegt. Abstrahiert und schematisch bedeutet
in diesem Zusammenhang, dass, wenn das Fahrzeug sich in einer innerstädtischen
Umgebung befindet, auf der Anzeigevorrichtung ein bebautes Gebiet
gezeigt wird, was in groben Zügen der realen Umgebung entspricht.
Um diese Umgebung zu erzeugen, sind in einem Speicher geografische
Umgebungsdaten gespeichert, auf welche das erfindungsgemäße
Verfahren zugreift. Die Gebäude und Straßenzüge
werden beim Erzeugen der Bilddaten jedoch nicht im Detail nachmodelliert, sondern
bevorzugt nur durch weiße Körper, die in Form
und Relation zum Umfeld in etwa den realen Gebäuden entsprechen,
dargestellt. Entsprechendes gilt für Überland-,
Autobahn- oder alle anderen Arten von Fahrten: Auf der Anzeigevorrichtung
wird die reale Fahrumgebung bzw. Landschaft nur schematisch abgebildet.
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Der
Ausschnitt, der auf der Anzeigevorrichtung dargestellt wird, zeigt
die modellierte Umgebung in einer leichten Vogelperspektive. Den
Fahrer bietet sich auf diese Weise ein vorausblickender Ausschnitt auf
die vor ihm liegende Strecke von einem Standpunkt, der höher
liegt als die Fahrersitzposition.
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Die
modellierte Umgebung wird bevorzugt ohne Textur dargestellt und
die Farbgebung und Farbwirkung dieser Darstellung entspricht in
etwa der Wirkung eines aus weißem Werkstoff hergestellten Architekturmodells.
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Die
Informationseinheiten werden in diesem Fall durch eine der Realität
entsprechenden plakativen Farbgebung einzelner Objekte visualisiert.
Beispielsweise wird die Systemaussage „Vorsicht, rote Ampel"
dadurch visualisiert, dass in der modellierten Umgebung eine entsprechend
der aktuellen realen Fahrsituation an der Straße platzierte
Ampel im Wesentlichen in weiß dargestellt wird, deren oberste Lampe
ein leuchtend rotes Licht zeigt. Gleichermaßen kann die
Systemaussage „Vorsicht, Fahrbahn wird einspurig" dadurch
visualisiert werden, dass auf der Fahrbahn in der modellierten Umgebung
analog zur realen Fahrsituation das entsprechende Verkehrszeichen
angezeigt wird, und zwar wieder plakativ und in Farbe. Die Informationseinheiten
werden somit in der weißen schematisch-modellierten Abbildung
deutlich als relevante Information erkennbar, so dass sie der Fahrer
schnell und intuitiv erfassen kann.
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Das
Straßennetz wird in der modellierten Umgebung exakt nachgebildet.
Kreuzungen, Kreisverkehr und Abzweigungen werden angezeigt, so wie
sie auch tatsächlich in der realen Fahrsituation existieren.
Hierfür kann das erfindungsgemäße Verfahren
auf eine digitale Straßenkarte und/oder die Daten von Umgebungskameras
zugreifen. Beim Erzeugen der Bilddaten werden die Straßen
zunächst, wie alles in der modellierten Umgebung, weiß dargestellt.
Betreffen die Informationseinheiten Hinweise der Navigation und
Routenführung, wird beispielsweise ein farbiger Pfeil auf
den entsprechenden Straßen eingeblendet, in den die zu
befahrene Straße als relevante Information farblich hervorgehoben
wird. Die für die Orientierung wichtigen Punkte, wie z.
B. eine Kirche oder andere Landmarken, können ebenfalls
farbig hervorgehoben werden. Sie können auch hinsichtlich
ihrer Modellierung etwas ausgearbeiteter als die übrigen
Objekte visualisiert werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die Informationseinheiten in weitere Unterkategorien unterteilt.
Die Unterkategorien umfassen Informationseinheiten zur Fahr- und
Streckensituation, Informationseinheiten zum Zustand des Fahrzeugs
und Infotainmentfunktionen. Für die Anzeige der Bilddaten
sind bevorzugt mehrere Anzeigevorrichtungen vorgesehen, die Bilddaten
werden in diesem Fall in Abhängigkeit von der Unterkategorie
auf einer oder mehreren dieser Anzeigevorrichtungen wiedergegeben.
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Die
Unterteilung der Unterkategorien ermöglicht das schnelle
Erlernen der logischen Struktur der Anzeigen und das Wiederauffinden
von Funktionen durch den Fahrer oder einen anderen Fahrzeuginsassen.
Die Unterteilung kann für jede Modellart und Fahrzeugausstattung
identisch gewählt werden, so dass sich identische Funktionen
in unter-schiedlichen Fahrzeugen unter Beibehaltung der gleichen
inhaltlichen logischen Struktur wieder finden lassen. Neuartige
Funktionen können auf diese Weise in die inhaltlich logische
Unterteilung in die Unterkategorien ein gegliedert werden, so dass
die möglichen Anzeigeinhalte frei skalierbar sind. Auf
diese Weise lassen sich kostengünstig weitere Funktionen
hinzufügen.
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Die
erste Unterkategorie, welche Informationseinheiten zur Fahr- und
Streckensituation enthält, enthält u. a. Navigationshinweise,
Fahrempfehlungen und Streckeninformationen. Die Informationseinheiten
zum Zustand des Fahrzeugs der zweiten Unterkategorie enthalten u.
a. Informationen zum Füllstand der Betriebsflüssigkeiten,
zum Reifendruck und Hinweise, falls bestimmte Fahrzeugeinrichtungen,
wie Lichtquellen der Beleuchtungseinrichtungen, defekt sind. Die
Infotainmentfunktionen der dritten Unterkategorie umfassen Multimedia
und Kommunikationsfunktionen, Spielfunktionen sowie gegebenenfalls
weitere verfügbare Unterhaltungsfunktionen. Die Bilddaten
zu den verschiedenen Unterkategorien enthalten voneinander unterscheidbare
grafische Darstellungen der Informationen. Ferner sind sie inhaltlich
priorisiert, wobei den Informationseinheiten zur Fahr- und Streckensituation
die höchste Priorität zukommt, den Informationseinheiten
zum Zustand des Fahrzeugs die nächsthöhere Priorität zukommt
und den Infotainmentfunktionen die geringste Priorität
zukommt.
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Des
Weiteren wird in Abhängigkeit von der Unterkategorie ermittelt,
auf welche Anzeigevorrichtung oder auf welchen Anzeigevorrichtungen
die Bilddaten wiedergegeben werden sollen. Beispielsweise kann für
den Fahrer ein sog. Head-up-Display vorgesehen sein, ein Display
im Kombiinstrument, ein Display in der Mittelkonsole und ein Display
vor dem Beifahrersitz. Ferner können Anzeigevorrichtungen
für die Fontpassagiere vorgesehen sein. Informationen der
dritten Unterkategorie, d. h. Infotainmentfunktionen, werden bevorzugt
auf Anzeigevorrichtungen dargestellt, welche Beifahrern zugeordnet sind,
Informationseinheiten der ersten beiden Unterkategorien werden bevorzugt
auf Anzeigevorrichtungen dargestellt, die dem Fahrer zugeordnet
sind.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung zum Anzeigen von
Informationen in einem Fahrzeug umfasst Sensoren zum Erfassen von
Zuständen von Fahrzeugeinrichtungen und/oder einer Schnittstelle
zum Empfangen von Umgebungsinformationen. Ferner umfasst die Vorrichtung
eine mit den Sensoren und/oder der Schnittstelle gekoppelte Steuereinrichtung,
der die Zustände der Fahrzeugeinrichtungen und/oder die
Umgebungsinformationen als Informationseinheiten übertragen
werden. Die Steuereinrichtung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung umfasst eine Kategorisierungseinheit zum Zuordnen der
Informationseinheiten einer ersten Kategorie, wenn sie sich auf
die Gegenwart beziehen, und zum Zuordnen der Informationseinheiten
einer zweiten Kategorie, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen.
Ferner umfasst die Steuereinrichtung eine Bilddatenerzeugungseinheit
zum Erzeugen von Bilddaten zum Anzeigen der Informationseinheiten,
wobei Informationseinheiten der ersten Kategorie unterscheidbar von
Informati onseinheiten der zweiten Kategorie dargestellt sind. Schließlich
weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Anzeigevorrichtung
zum Wiedergeben der Bilddaten in dem Fahrzeug auf.
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Bei
den Fahrzeugsensoren handelt es sich insbesondere um Füllstandssensoren
für Behälter des Fahrzeugs, Temperatursensoren
und/oder Reifendrucksensoren. Ferner können die Sensoren
Betriebszustände anderer Fahrzeugeinrichtungen detektieren
und insbesondere feststellen, ob eine Einrichtung defekt ist.
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Die
Bilddatenerzeugungseinheit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist bevorzugt zum Erzeugen von Bilddaten einer dreidimensional
modellierten Umgebung ausgebildet, in welche die Darstellung der
Informationseinheiten eingebettet ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind die Informationseinheiten in weitere Unterkategorien
unterteilt, wobei die Unterkategorien Informationseinheiten zur
Fahr- und Streckensituation, Informationseinheiten zum Zustand des
Fahrzeugs und Infotainmentfunktionen umfassen. Des Weiteren sind
bevorzugt mehrere Anzeigevorrichtungen vorgesehen, welche die Bilddaten
in Abhängigkeit von der Unterkategorie wiedergeben.
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Die
Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit
Bezug zu den Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt
schematisch den Aufbau eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
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2 zeigt
eine mittels eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens erzeugte Anzeige, welche eine dreidimensional modulierte
Umgebung zeigt,
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3 zeigt
die in 2 gezeigte Anzeige, welcher eine schematische
Eiswarnung überlagert ist,
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4 zeigt
die in 2 gezeigte Anzeige, welcher ein Beispiel für
eine Schneewarnung überlagert ist,
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5 zeigt
die in 2 gezeigte Anzeige, welcher ein anderes Beispiel
für eine Schneewarnung überlagert ist,
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6 zeigt
die in 2 gezeigte Anzeige, welcher eine Warnung sowohl
für Schneefall als auch für Eisglätte überlagert
ist,
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7 zeigt
eine von einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens erzeugte Anzeige für eine Reifendruckwarnung,
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8 zeigt
eine weitere von einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens erzeugte Anzeige für eine Routenführung,
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9 zeigt
eine weitere von einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens erzeugte Anzeige zur Visualisierung einer Geschwindigkeitsbegrenzung,
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10 zeigt
ein Beispiel für die Anordnung der Anzeigevorrichtungen
gemäß einem Beispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
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11 zeigt
ein anderes Beispiel der Anordnung der Anzeigevorrichtungen gemäß einem
Beispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die
Vorrichtung umfasst Sensoren 1 zum Erfassen von Zuständen
verschiedener Einrichtungen des Fahrzeugs. Die Sensoren 1 können
den Füllstand diverser Behälter für Betriebsflüssigkeiten
des Fahrzeugs erfassen, wie z. B. die Füllstände
der Behälter für Kraftstoff, Motoröl,
Kühlmittel, Bremsflüssigkeit und Wischwasser.
Des Weiteren können die Sensoren 1 die Funktionsfähigkeit
der im Fahrzeug verwendeten Lichtquellen, insbesondere für
die Scheinwerfer und Beleuchtungseinrichtungen des Fahrzeugs erfassen.
Des Weiteren können die Sensoren 1 den Luftdruck
in den Reifen des Fahrzeugs, die Temperatur des Kühlwassers
und den Ladezustand der Batterie des Fahrzeugs erfassen.
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Ferner
umfasst die Vorrichtung eine Schnittstelle 2, über
welche Umgebungsinformationen empfangen werden können. Über
diese Schnittstelle können beispielsweise über
den Traffic Message Channel (TMC) Verkehrsinformationen empfangen
werden. Des Weiteren können Daten über eine Mobilfunkdatenverbindung
oder über eine andere Datenverbindung mit dem Internet
abgerufen werden. Über die Schnittstelle 2 empfängt
die Vorrichtung insbesondere geografische Verkehrs- und Wetterinformationen.
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Die
von den Fahrzeugsensoren 1 erfassten Daten und die über
die Schnittstelle 2 empfangenen Daten werden als Informationseinheiten
an eine Steuereinrichtung 3 übertragen. Die Steuereinrichtung 3 umfasst
eine Kategorisierungseinheit 4. Diese Einheit 4 teilt
die Informationseinheiten zunächst in zwei Hauptkategorien
ein: in die erste Hauptkategorie fallen alle Informationseinheiten,
welche die Gegenwart betreffen, in die zweite Hauptkategorie fallen alle
Informationseinheiten, welche die Zukunft betreffen. Um diese Einteilung
vorzunehmen, ist die Steuereinrichtung 3 mit einem Speicher 9 verbunden,
in dem für eine Vielzahl von möglichen Sachverhalten gespeichert
ist, ob sie der Gegenwartskategorie oder der Zukunftskategorie zugeordnet
werden sollen. Dabei werden insbesondere solche Informationseinheiten
der Gegenwartskategorie zugeordnet, welche eine unmittelbare Reaktion
des Fahrers oder eines Fahrzeuginsassen erfordert. Diese Informationseinheiten
umfassen u. a. Warnmeldungen, welche auf einen sicherheitskritischen
Zustand des Fahrzeugs hinweisen. Hierfür können
für verschiedene Fahrzeugsensoren im Speicher 9 Schwellwerte
gespeichert sein, bei deren Unter- oder Überschreiten ein sicherheitskritischer
Zustand detektiert wird, welcher zu einer Informationseinheit der
Gegenwartskategorie führt. Zur Gegenwartskategorie zählen
z. B. Informationseinheiten, welche einen geringen Kraftstofffüllstand
anzeigen, der ein unmittelbares Anfahren einer Tankstelle erforderlich
macht. Ferner wird auch eine Warnmeldung zu einem zu geringen Reifendruck
der Gegenwartskategorie zugeordnet, sofern eine Weiterfahrt bei
diesem Reifendruck nicht mehr möglich ist oder unmittelbar
eine Tankstelle angefahren werden muss, um den Reifendruck zu erhöhen. Gleichermaßen
wird eine Informationseinheit zu einer zu hohen Kühlwassertemperatur
oder einen zu geringen Motorölfüllstand der Gegenwartskategorie zugeordnet.
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Informationseinheiten,
welche der Zukunftskategorie zugeordnet werden, sind insbesondere Verkehrsmeldungen
und Wettermeldungen, welche den Fahrer darauf hinweist, dass er
seine Fahrweise in einem bestimmten Streckenbereich anpassen muss
oder welche dazu führen. kann, dass der Fahrer seine Routenführung ändert.
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Nachdem
die Informationseinheiten den beiden Hauptkategorien zugeordnet
worden sind, unterteilt die Kategorisierungseinheit 4 die
Informationseinheiten noch in weitere Unterkategorien. Die erste Unterkategorie
betrifft die Fahr- und Streckensituation, die zweite Unterkategorie
den Zustand des Fahrzeugs und die dritte Unterkategorie Infotainmentfunktionen.
Die Informationseinheiten werden zusammen mit den ermittelten Kategorien
von der Kategorisierungseinheit 4 an eine Bilddatenerzeugungseinheit 5 übertragen.
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Die
Bilddatenerzeugungseinheit 5 erzeugt für eine
Anzeige der Informationseinheiten Bilddaten. Zunächst wird
in Abhängigkeit von der Art der darzustellenden Informationseinheit
eine dreidimensional modellierte Umgebung, welche in Beziehung zu
der darzustellenden Informationseinheit steht, erzeugt. Zum Erzeugen
dieser Bilddaten greift die Bilderzeugungseinheit 5 auf
digitale geografische Daten zurück, die in dem Speicher 9 gespeichert
sind. In 2 ist ein Beispiel für
eine dreidimensional modellierte Umgebung gezeigt, welche einen
bestimmten Straßenabschnitt und die Umgebung dieses Straßenabschnitts
zeigt.
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Die
Art der grafischen Darstellung der darzustellenden Informationseinheit
hängt von der Hauptkategorie der Informationseinheit ab.
Es werden für die beiden Hauptkategorien verschiedene grafische Darstellungsarten
verwendet, die es dem Betrachter ermöglichen, sehr schnell
und intuitiv zu erkennen, ob die dargebotene Informationseinheit
die Gegenwart oder die Zukunft betrifft. Auf diese Weise kann insbesondere
der Fahrer des Fahrzeugs sofort erkennen, ob eine unmittelbare Reaktion
erforderlich ist.
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Mit
Bezug zu den 3 bis 6 werden zunächst
Visualisierungen von Wetterinformationen der Zukunftskategorie erläutert:
Die 3 zeigt
eine Eiswarnung für den in 2 gezeigten
Streckenabschnitt. Die Eiswarnung wird als halbtransparente Überlagerung
des in 2 gezeigten Straßenabschnitts dargestellt.
Es ist erkennbar, dass sich die grafische Anmutung der Überlagerung für
die Eiswarnung hinsichtlich Textur, Farbe, Schattierung und Rendering
deutlich von der übrigen Umgebung unterscheidet.
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In 4 ist
ein Beispiel für die Anzeige einer Schneewarnung gezeigt,
bei welcher der in 2 gezeigten Umgebung eine halbtransparente
zweidimensionale Darstellung für Schnee überlagert
ist.
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In 5 ist
eine weitere mögliche Anzeige für eine Schneewarnung
gezeigt. In diesem Fall sind der dreidimensional modellierten Umgebung
halbtransparente zweidimensionale Schneeflocken überlagert.
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Eine
Kombination der in den 3 und 5 gezeigten Überlagerungen
ist in 6 gezeigt, wodurch sowohl auf Schneefall als auch
auf Eisglätte auf der Fahrbahn hingewiesen wird.
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In 7 ist
die Visualisierung einer Informationseinheit der Gegenwartskategorie
gezeigt:
Der Sensor zum Erfassen des Reifendrucks hat einen
zu niedrigen Reifendruck im vorderen rechten Reifen detektiert.
Die Kategorisierungseinheit 4 hat dieser Informationseinheit
die Gegenwartskategorie zugeordnet, da durch diesen Zustand des
rechten vorderen Reifens die Sicherheit des Fahrzeugs beeinträchtigt
ist. In diesem Fall erzeugt die Bilddatenerzeugungseinheit 5 eine
Visualisierung der Informationseinheit, die sich hinsichtlich der
grafischen Darstellungsart deutlich von den vorstehend beschriebenen
Visualisierungen für Informationseinheiten der Zukunftskategorie
unterscheidet. Es wird eine dreidimensional modellierte Umgebung
des Fahrzeugs erzeugt, indem auf Daten zugegriffen wird, die in
dem Speicher 9 gespeichert sind. Ferner wird ein Oberflächenhüllenmodell
für den Reifen erzeugt, dessen Luftdruck kritisch ist.
Der auf diese Art und Weise dargestellte Reifen wird zusätzlich
mit einer Signalfarbe, z. B. Rot, versehen und in einer Schwarzweißdarstellung
des durchsichtigen Fahrzeugs gezeigt, wie es in 7 erkennbar
ist. Bei der in 7 gezeigten Darstellung kann
der Fahrer sofort und intuitiv erkennen, dass eine Warnmeldung der
Gegenwartskategorie vorliegt, d. h. dass ein un-mittelbares Handeln
erforderlich ist. Ferner erkennt er unmittelbar, welches Fahrzeugteil
die Warnmeldung betrifft.
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In 8 ist
ein weiteres Beispiel für eine Informationseinheit der
Zukunftskategorie gezeigt. In diesem Fall ist die dreidimensional
modellierte Umgebung abstrahiert und schematisch dargestellt. Gebäude
und Straßenzüge werden nicht im Detail nachmodelliert,
sondern lediglich durch weiße Körper, die in Form
und Relation zum Umfeld in etwa den realen Gebäuden entsprechen,
dargestellt. Zur besseren Orientierung werden bestimmte Landmarken,
wie z. B. die in 8 dargestellte Kirche, hervorgehoben dargestellt,
indem die grafisch modellierte Kirche farbig oder in einer Schraffur
dargestellt wird. Die Routeninformation wird der dreidimensional
modellierten Umgebung halbtransparent und bevorzugt farbig überlagert.
Des Weiteren wird der vordere Teil des eigenen Fahrzeugs grafisch
dargestellt, um eine einfache Orientierung herzustellen. Der vordere
Teil des Fahrzeugs kann z. B. auch als dreidimensionales Oberflächenhüllenmodell
genau des Fahrzeugs wiedergegeben werden, in dem die Informationsanzeige erfolgt.
Hierdurch wird die Informationsvisualisierung an die menschliche
Kognition angepasst.
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Ein
weiteres Beispiel der Informationsvisualisierung ist in 9 gezeigt.
In diesem Fall wird während der Routenführung
ein Verkehrsschild in der dreidimensional modellierten Umgebung
deutlich größer angezeigt, als es normalerweise
im Verhältnis zur Umgebung wäre. Die Position
des Verkehrsschildes kann entweder mittels einer am Fahrzeug angebrachten
Kamera erfasst werden oder aus den im Speicher 9 gespeicherten
digitalen Straßendaten ausgelesen werden.
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Die
von der Bilderzeugungseinheit 5 erzeugten Bilddaten werden
an ein oder mehrere Anzeigevorrichtungen 6, 7 und 8 übertragen,
um einem oder mehreren Fahrzeuginsassen angezeigt zu werden. In
den 10 und 11 sind
mögliche Anordnungen der Anzeigevorrichtungen gezeigt.
Zum einen ist im Kombiinstrument des Fahrzeugs die Anzeige-vorrichtung 6 vorgesehen,
welche dem Fahrer Information zur Verfügung stellt. In
der Mittelkonsole ist eine Anzeigevorrichtung 7 vorgesehen,
welche sowohl dem Fahrer als auch dem Beifahrer Information zur Verfügung
stellt. Schließlich kann ein sog. Head-up-Display 8 vorgesehen
sein, welches dem Fahrer Information in die Windschutzscheibe projiziert.
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Die
Steuereinrichtung 3 ermittelt anhand der Kategorie insbesondere
der Unterkategorie auf welcher Anzeigevorrichtung oder auf welchen
Anzeigevorrichtungen die Bilddaten dargestellt werden sollen. Informationseinheiten
der ersten Unterkategorie zur Fahr- und Streckensituation werden
z. B. nur in der Anzeigevorrichtung 6 des Kombiinstruments
sowie im Head-up-Display 8 für den Fahrer dargestellt. Informationseinheiten
der zweiten Unterkategorie zum Zustand des Fahrzeugs können
z. B. sowohl in der Anzeigevorrichtung 6 des Kombiinstruments
als auch in der Anzeigevorrichtung 7 in der Mittelkonsole dargestellt
werden. Informationseinheiten der dritten Unterkategorie zu Infotainmentfunktionen
können ausschließlich auf der Anzeigevorrichtung 7 in
der Mittelkonsole dargestellt werden oder in Anzeigevorrichtungen,
die vor dem Beifahrersitz bzw. für die Fontpassagiere vorgesehen
sind, angezeigt werden.
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- 1
- Sensoren
- 2
- Schnittstelle
- 3
- Steuereinrichtung
- 4
- Kategorisierungseinheit
- 5
- Bilddatenerzeugungseinheit
- 6
- Anzeigevorrichtung
- 7
- Anzeigevorrichtung
- 8
- Anzeigevorrichtung
- 9
- Speicher
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3619824
C2 [0003]
- - DE 102006008703 A1 [0003]