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Die Erfindung betrifft einen Rahmen, der zur Bildung einer Transport- und/oder Lagerverpackung vorgesehen ist und auf einen Boden, eine Palette oder dergleichen aufsetzbar ist, eine Transport- und/oder Lagerverpackung mit derartigen Rahmen, eine Verwendung für die erfindungsgemäße Transport- und/oder Lagerverpackung,, sowie ein Herstellungsverfahren.
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Es ist bekannt, Güter, insbesondere Stückgüter mit Hilfe von Transport- oder Lagerboxen zu lagern bzw. zu transportieren. Dies ermöglicht eine ordentliche Lagerhaltung und auch einen beschleunigten Transport, weil man mit einer einzigen Lagerbox eine Vielzahl von Gütern in einem Arbeitsgang auf einen LKW, einen Waggon oder dgl. aufladen und in gleicher Weise am Bestimmungsort wieder abladen kann. Die Lagerbox kann einen eigenen Boden aufweisen oder aber in Verbindung mit einer Palette ohne eigenen Boden verwendet werden.
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Die Druckschrift
US 3 254 786 A offenbart eine Kiste aus Kunststoffformteilen, welche zur Überführung in eine kompakte Nichtgebrauchsposition zusammenklappbar ist.
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Der Druckschrift
DE 44 15 638 C2 ist ferner ein klappbarer Rahmen aus einem Kunststoffformteil für eine Transport- oder Lagerbox zu entnehmen, welcher durch Zusammenklappen in eine möglichst kompakte Stauposition überführt werden kann.
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Aus den Druckschriften
US 3 675 808 A und
GB 2 081 678 A sind ferner Container bekannt, welche in einer Nichtgebrauchsposition auseinander gefaltet werden können.
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Es kommt häufig vor, dass gefüllte Transportboxen von einem Ort an einen anderen transportiert werden müssen, für die Rückfahrt aber keine Güter zur Verfügung stehen. Um nun den Lade- oder Frachtraum möglichst gleichgut ausnutzen zu können, wird der Rahmen dieser Transport- oder Lagerboxen klappbar ausgebildet. In zusammengeklapptem Zustand benötigt er lediglich einen Bruchteil des Raumes, den er in aufgeklapptem Zustand einnimmt. Aus dem US Patent
US 3 254 786 ist ein auf einen Boden aufsetzbarer Rahmen bekannt geworden. Die vier Rahmenwände sind jeweils klappbar miteinander verbunden. Infolgedessen kann man den Rahmen so zusammenlegen, dass jeweils zwei benachbarte Rahmenwände in eine zumindest annähernd gestreckte Lage kommen. Wegen der Klappgelenkanordnung ist ein flaches Aneinanderanliegen benachbarter Rahmenwände des zusammengeklappten Rahmens nicht möglich. Nachteilig ist auch, dass das Fassungsvermögen der Transport- oder Lagerbehälter nicht angepasst werden kann.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, einen Transport- und/oder Lagerbehälter zur Verfügung zu stellen, welcher die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist, günstig herstellbar ist, sowie eine hohe Wärmeisolations- und Stoßdämpfungseigenschaft aufweist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Rahmen zur Bildung einer Transport- und/oder Lagerverpackung, wobei der Rahmen zwei erste Seitenwände, und zwei zweite Seitenwände aufweist, welche aus einem aufgeschäumten Kunststoff bestehen und wobei der Rahmen in einer Gebrauchsstellung stapelbar ist und wobei die ersten Seitenwände und die zweite Seitenwänden in einer Nichtgebrauchsstellung zusammenlegbar sind.
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Dadurch, dass der erfindungsgemäße Rahmen stapelbar ist, wird vorteilhafterweise eine Transport- und/oder Lagerverpackung mit variablem Fassungsvermögen erreicht. Die ersten und zweiten Seitenwände des Rahmens aus aufgeschäumtem Kunststoff sind vorteilhafterweise besonders leicht und stabil. Sie erlauben besonders vorteilhaft ein Stapeln der Rahmen. Die Wandstärke der ersten und zweiten Seitenwände beträgt vorzugsweise mindestens 1 cm, besonders bevorzugt mehr als 2 cm. Der erfindungsgemäße Rahmen ist insbesondere zur Bildung von wiederverwendbaren Transport- und/oder Lagerverpackungen vorgesehen. Die Gebrauchsstellung im Sinne der Erfindung ist diejenige Stellung, in welcher der Rahmen ein Volumen einschließt und somit zur Bildung einer Verpackung geeignet ist. In der Nichtgebrauchsstellung sind die ersten und zweiten Seitenwände vorzugsweise aneinanderliegend gestapelt bzw. zusammengeklappt, so dass der Rahmen in der Nichtgebrauchsstellung vorteilhaft wenig Platz einnimmt.
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Die ersten und zweiten Seitenwände sind aus einem beliebigen, geeigneten Partikelschaum, insbesondere einem expandierten Partikelschaum bzw. Polymerschaum herstellbar. Beispiele für expandierte Partikelschäume sind expandiertes Polypropylen (EPP), expandiertes Polyethylen (EPE) und expandiertes Polystyrol (EPS). Ein Beispiel für einen Polymerschaum ist Polyurethan (PUR). Besonders bevorzugt sind die ersten und zweiten Seitenwände aus expandiertem Polxpropylen (EPP) hergestellt.
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In einer ersten, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die ersten Seitenwände schwenkbar mit den zweiten Seitenwänden, verbunden. Der Rahmen ist so vorteilhaft zusammenfaltbar bzw. zusammenklappbar und die ersten und zweiten Seitenwände sind vorteilhafterweise unverlierbar miteinander verbunden.
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In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform sind die ersten Seitenwände im Querschnitt im Wesentlichen L-förmig ausgebildet. Ein langer Schenkel der L-Form bildet dabei insbesondere einen Wesentlichen Teil der ersten Seitenwand, während ein kurzer Schenkel der L-Form sich im Wesentlichen rechtwinklig zu dem langen Schenkel erstreckt und somit in einer Haupterstreckungsebene der zweiten Seitenwände liegt. Gemäß der bevorzugten Ausführungsform ist der kurze Schenkel der ersten Seitenwände jeweils als ein erstes Scharnierteil ausgebildet ist. Ebenso ist das entfernte Ende des langen Schenkels als erstes Scharnierteil ausgebildet. Ebenfalls bevorzugt sind an den zweiten Seitenwänden, zweite Scharnierteile angeformt, wobei diese in der Haupterstreckungsebene der zweiten Seitenwände angeordnet sind. Die jeweils benachbarten ersten und zweiten Scharnierteile sind so vorteilhafterweise zu einem Eckscharnier verbindbar. Dadurch wird vorteilhaft erreicht, dass die Drehachsen, um welche die ersten und zweiten Seitenwände drehbar verbunden sind, aus der Erstreckungsebene der ersten Seitenwände heraus versetzt sind, so dass in zusammengeklapptem Zustand Innenflächen der ersten und zweiten Seitenwände im Bereich der Eckscharniere unmittelbar aneinander anliegen oder einen Abstand voneinander aufweisen.
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In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform sind die ersten Scharnierteile und/oder die zweiten Scharnierteile jeweils mit einem Scharnierstab lösbar verbunden. Denkbar ist, dass eines der Scharnierteile fest mit dem Scharnierstab verbunden ist, während das andere der Scharnierteile lösbar ist, oder dass beide Scharnierteile lösbar mit dem Scharnierstab verbunden sind, besonders bevorzugt formschlüssig verbunden, insbesondere durch Einrasten. Der Scharnierstab ist vorzugsweise aus einem Kunststoff. Die Ausführungsform hat den Vorteil, dass der Rahmen aus einfachen Einzelteilen zusammensetzbar ist, welche somit auch einfach austauschbar sind. Bei übermäßiger Krafteinwirkung lösen sich die ersten und zweiten Scharnierteile voneinander, und lassen sich vorteilhafterweise wieder zusammensetzen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die ersten Seitenwände, und die zweiten Seitenwänden, parallelogrammartig zusammenklappbar. Die Erstreckung des zusammengefalteten Rahmens entspricht somit in einer Raumrichtung vorteilhafterweise im Wesentlichen lediglich dem zweifachen der Wandstärke der ersten und zweiten Seitenwände.
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In einer alternativen, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform weisen die zweiten Seitenwände jeweils zwei klappbar miteinander verbundenen Seitenwandhälften auf, wobei die Seitenwandhälften, im zusammengeklappten Zustand zwischen den ersten Seitenwänden, angeordnet sind. Die Erstreckung des zusammengefalteten Rahmens entspricht somit in einer Raumrichtung vorteilhafterweise im Wesentlichen lediglich dem vierfachen der Wandstärke der ersten und zweiten Seitenwände, während sich die Erstreckung des Rahmens in der zusammengefalteten Position gegenüber der entfalteten Position in keiner Raumrichtung vergrößert.
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Gemäß einer zweiten, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die ersten Seitenwände in der Gebrauchsstellung mit den zweiten Seitenwänden lösbar verbunden. Bei der Verbindung handelt es sich insbesondere um eine steck- und/oder Rastverbindung. Der Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass der Rahmen im Bereich der Verbindungen besonders dicht ist, wodurch sich eine besonders gute thermische Isolierung des Rahmens ergibt.
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Vorzugsweise ist die Verbindung als eine Nut und Feder Verbindung ausgeführt, welche vorteilhaft durch Schieben und/oder Rasten trennbar bzw. zusammenfügbar ist.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Transport- und/oder Lagerverpackung, aufweisend einen oder mehrere, gestapelte Rahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein oberer Rand der Rahmen so geformt ist, dass ein unterer Rand der Rahmen form- und/oder kraftschlüssig in den oberen Rand einsetzbar ist. Ein Kraftschluss besteht vorzugsweise in der Ebene, welche durch den oberen bzw. unteren Rand aufgespannt ist, so dass die gestapelten Rahmen vorteilhaft nicht gegeneinander verschiebbar sind.
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Vorzugsweise weist die Transport- und/oder Lagerverpackung einen Boden auf, wobei der oder die Rahmen auf einen Boden aufsetzbar sind. Ebenso sind der oder die Rahmen auf eine Palette, eine Ladefläche oder ähnliches aufsetzbar. Weiterhin bevorzugt sind der oder die Rahmen durch einen Deckel verschließbar.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Verwendung einer Transport- und/oder Lagerverpackung nach der Erfindung als Thermobox. Eine Thermobox, im Sinne der Erfindung, ist geeignet, die Temperatur im Innenraum über einen bestimmten Zeitraum in einem vorgegebenen Temperaturbereich zu halten, das heißt, die Thermobox ist thermisch gegenüber der Umgebung isoliert. Da die erfindungsgemäße Transport- und/oder Lagerverpackung aus Rahmen mit ersten und zweiten Seitenwänden aus einem geschäumten Material, wie beispielsweise EPP, EPE, EPS oder PUR besteht, können die wärmeisolierenden Eigenschaften dieser Materialien besonders vorteilhaft genutzt werden. Die erfindungsgemäße Transport- und/oder Lagerverpackung benötigt keine zusätzliche Isolierung, um als Thermobox eingesetzt zu werden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Rahmens gemäß der Erfindung, wobei die ersten Seitenwände und die zweiten Seitenwände als Formteile aus einem aufgeschäumten Kunststoff hergestellt werden und nachfolgend die ersten Seitenwände mit den zweiten Seitenwänden verbunden werden, insbesondere lösbar und/oder schwenkbar, so dass die ersten Seitenwände und die zweiten Seitenwände vorteilhaft eine geschlossenen Form bilden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Ausführungen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
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In der 1 ist eine erste Ausführungsform eines Rahmens gemäß der Erfindung in einer Gebrauchsstellung in einer perspektivischen Ansicht dargestellt.
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In der 2 ist der Rahmen gemäß 1 in einer Nichtgebrauchsstellung in einer perspektivischen Ansicht dargestellt.
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In der 3 ist eine zweite Ausführungsform eines Rahmens gemäß der Erfindung in einer Gebrauchsstellung in einer perspektivischen Ansicht dargestellt.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Rahmen 1 in einer Gebrauchsstellung mit im Wesentlichen parallel gegenüber angeordneten ersten Seitenwänden 10, 11, sowie ebenfalls im Wesentlichen parallel angeordneten zweiten Seitenwänden 20, 21, jeweils aus einem aufgeschäumten Kunststoff, beispielsweise EPP. Die Höhe und Stärke der ersten und zweiten Seitenwände 10, 11, 20, 21 ist vorzugsweise jeweils gleich, während sich die Länge zwischen den ersten Seitenwänden und den zweiten Seitenwänden unterscheiden kann. Der obere Rand 3 ist dazu vorgesehen, einen unteren Rand 4 eines nicht dargestellten, weiteren erfindungsgemäßen Rahmens form- und/oder kraftschlüssig aufzunehmen. Die erste Seitenwand 10 ist drehbeweglich mit der zweiten Seitenwand 21 verbunden, wobei die erste Seitenwand ein erstes Scharnierteil 13 aufweist, welches mit einem zweiten Scharnierteil 23 der zweiten Seitenwand 21 ineinander greift. Das erste Scharnierteil 13 und das zweite Scharnierteil 23 werden durch einen Scharnierstab 2 zusammengehalten. Die drehbewegliche Verbindung zwischen der ersten Seitenwand 11 und der zweiten Seitenwand 20 ist identisch. Die ersten Seitenwände 10, 11 weisen eine L-Form auf, wobei ein kurzer Schenkel jeweils als erstes Scharnierteil 12 ausgebildet ist, welcher zusammen mit jeweils einem zweiten Scharnierteil 22 der zweiten Seitenwände 20, 21 eine drehbewegliche Verbindung bildet. Dadurch, dass die ersten Scharnierteile 12 aus der Erstreckungsebene der ersten Seitenwände herausragen, kann der Rahmen vorteilhaft zusammengeklappt werden, wie in 2 dargestellt.
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In der 2 ist der Rahmen 1 in einer Nichtgebrauchsstellung zusammengeklappt dargestellt. Während in der 1, die ersten und zweiten Seitenwände 10, 11, 20, 21 im Wesentlichen rechtwinklig zueinander angeordnet sind, sind diese in der 2 parallelogrammartig zusammengeklappt. Die Winkel der Seitenwände an den drehbeweglichen Verbindungen aus den ersten Scharnieren 12 und den zweiten Scharnieren 22 beträgt nun im Wesentlichen 0 Grad, während der Winkel bei der drehbeweglichen Verbindung aus den ersten Scharnieren 13 und den zweiten Scharnieren 23 etwa 180 Grad beträgt. Der Rahmen ist somit auf etwa das zweifache seiner Wandstärke zusammengefaltet.
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Der Rahmen 1 gemäß 3 ist nicht faltbar, sondern mittels Nut- und Federverbindungen 30 mit Nuten 32 und Federn 31 lösbar zusammengesteckt. Von der dargestellten Gebrauchsstellung lässt sich der Rahmen 1 in die Nichtgebrauchsstellung verändern, indem die Federn 31 aus den Nuten 32 gezogen werden, beispielsweise in Richtung des Pfeils 33. Die ersten und zweiten Seitenwände 10, 11, 20, 21 sind dann beliebig stapelbar. Die im Unteren Teil der 3 dargestellte, zweite Seitenwand 21 verdeutlicht die Position, in welche die zweite Seitenwand 21 bei der Demontage herausgezogen wird. Aus der 1 bereits bekannten Teile werden im Zusammenhang mit 3 nicht noch einmal im Einzelnen erläutert.