DE102007012175A1 - Schließvorrichtung - Google Patents

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Abstract

Für eine Fußgängerschutzfunktion an einem Kraftfahrzeug wird eine einfache Vorrichtung zum Anheben der zum Fahrzeugbug gewandten Kante der Motorraumabdeckung benötigt. Die vorliegende Erfindung leistet dies durch Ergänzung einer Schließvorrichtung zur Verriegelung der Motorraumabdeckung in einer geschlossenen Stellung. Für die Schließfunktion ist darin eine Schließfalle 2 vorgesehen, die zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung bewegbar ist, um einen Rasteingriff zu einem von der Abdeckhaube 7 vorstehenden Schließglied 1 herzustellen oder aufzuheben. Die Schließfalle 2 ist dazu in ihrer Schließstellung durch ein Verriegelungsmittel 3 verriegelbar. Daneben weist die erfindungsgemäße Schließvorrichtung einen Ausstoßmechanismus 5, 8 auf, der durch ein Kraftübertragungsmittel 6 betätigbar und dazu eingerichtet ist, die Motorraumabdeckung 7 aus der geschlossenen Stellung in Richtung zu einer teilweise geöffneten Stellung anzutreiben und wenigstens nach dem Erreichen der teilweise geöffneten Stellung eine Zurückverlagerung der Motorraumabdeckung aufgrund einer äußeren Gegenkraft zu unterbinden. Weiterhin umfasst die erfindungsgemäße Schließvorrichtung Freigabemittel 3a, 5b, die mit den Verriegelungsmitteln 3 zusammenwirken zum Aufheben der Verriegelung zu Beginn einer Betätigung des Ausstoßmechanismus 5, 8.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung mit einem Ausstoßmechanismus und insbesondere ein Schloss für eine Abdeckhaube oder Motorraumabdeckung an einem Kraftfahrzeug mit einer Fußgängerschutzfunktion.
  • Es ist bekannt, an Kraftfahrzeugen die vordere Abdeckhaube und insbesondere die Motorraumabdeckung zur Verwirklichung einer Fußgängerschutzfunktion anhebbar auszugestalten. Hauptsächlich wurden bislang Mittel vorgesehen, um die Abdeckhaube in einem vom Fahrzeugbug abgewandten Bereich anheben zu können. Ein derartiges Scharnier ist beispielsweise in der unter US 2005 206199 A1 veröffentlichten Anmeldung beschrieben. Mit dem Anheben der Motorraumabdeckung wird der Zweck verfolgt, deren Abstand zu den darunter liegenden Aggregaten oder Baugruppen zu vergrößern um einen ausreichenden Deformationsweg für den Aufprall eines Körperteils einer Person bei einem Fußgängerunfall zu erhalten.
  • Gerade bei längeren Abdeckhauben kann diesem Zweck aber durch Anheben der dem Fahrzeugbug abgewandten Querkante der Abdeckhaube allein nicht genügt werden. Aufgrund der ungünstigen Hebelverhältnisse wird der in einem vorgegebenen Abstand hinter dem Fahrzeugbug liegende Bereich der Abdeckhaube nämlich in einer solchen Bausituation deutlich geringer angehoben, als dies bei einer kürzeren Längsausdehnung der Abdeckhaube der Fall wäre. Aus diesem Grund wurden weitere Vorrichtungen zum Anheben der bugseitigen Kante der Abdeckhaube vorgeschlagen.
  • Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine derartige Vorrichtung durch eine besonders einfache Abwandlung einer bekannten Schließvorrichtung für eine Motorraumabdeckung bereit zu stellen.
  • Diese Aufgabe löst die vorliegende Erfindung durch eine Schließvorrichtung mit einem Ausstoßmechanismus gemäß der Kombination der Merkmale des nachstehenden Anspruch 1.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend beispielshalber beschrieben, wobei auf die anhängenden Zeichnung Bezug genommen wird. Darin zeigen:
  • 1 einen veranschaulichenden Querschnitt durch eine Schließvorrichtung mit einem Ausstoßmechanismus gemäß der vorliegenden Erfindung in einer Ruhestellung; und
  • 2 einen veranschaulichenden Querschnitt durch die Schließvorrichtung gemäß 1 in einer Ausstoßstellung.
  • Gemäß den 1 und 2 ist eine Schließvorrichtung mit einem Ausstoßmechanismus dazu vorgesehen, eine Abdeckhaube und insbesondere eine Motorraumabdeckung 7 an einem Kraftfahrzeug gegenüber einem anderen Strukturteil wie insbesondere einem vorderen Querrahmen des Motorraums lösbar zu verriegeln und aus der verriegelbaren Lage hin zu einer teilweise geöffneten Stellung anzutreiben.
  • Die lösbare Verriegelung ergibt sich in bekannter Weise durch ein Zusammenwirken einer in Bezug auf den Querrahmen des Motorraums drehbar angeschlagenen Schließfalle, nämlich der dargestellten Drehfalle 2, mit einem an der Abdeckhaube anhängenden Schließglied, nämlich dem u-förmigen Bügel 1. Der u-förmige Bügel ragt im typischen Fall nach unten von einer Kante einer Motorraumabdeckung 7 ab. Die für die schematische Darstellung gewählte Schnittebene verläuft zwischen den zwei vertikalen Abschnitten des u-förmigen Bügels 1 und schneidet dessen horizontalen unteren Abschnitt.
  • Die Drehfalle 2 ist zwischen einer Schließposition gemäß 1 und einer Öffnungsstellung gemäß 2 um ungefähr 90° verschwenkbar. In der Schließstellung verläuft ein in der Drehfalle 2 zur Aufnahme des horizontalen Abschnitts des u-förmigen Bügels 1 vorgesehenes offenes Langloch annähernd waagrecht. In der Öffnungsstellung nimmt die Drehfalle 2 eine Lage ein, in der sich das offene Langloch vertikal erstreckt und nach oben öffnet. Um eine einfache Benutzung der Schließvorrichtung zu ermöglichen, ist die Drehfalle 2 zu der Öffnungsstellung durch eine Feder oder dergleichen vorbelastet. Diese Feder ist in der Zeichnung der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
  • Ein Verriegelungsmittel, nämlich die dargestellte Sperrklinke 3, ist dazu vorgesehen, die Drehfalle 2 in der Schließstellung aufhebbar festzulegen. Vorliegend kann die Sperrklinke 3 mit einen neben dem offenen Langloch vorgesehenen Ausschnitt an der Drehfalle 2 in der Schließstellung in Eingriff gebracht werden. In Bezug auf diese Eingriffsstellung ist die Sperrklinke 3 durch eine Feder oder dergleichen vorbelastet. Ein erster Seilzug 4 erlaubt es, die Sperrklinke 3 gegen die Federkraft zur Entriegelung der Drehfalle 2 zu betätigen. Diese Art der Entriegelung ist zum öffnen der Motorraumabdeckung 7 im normalen Gebrauch bei Stillstand des Fahrzeugs vorgesehen. Dementsprechend wird der erste Seilzug 4 zweckmäßig in bekannter Weise mit einem Betätigungsgriff im Fahrzeuginnenraum verbunden sein.
  • Ein der Schließvorrichtung zugeordneter Ausstoßmechanismus umfasst einen Drehnocken 5 und eine dadurch betätigbare Stößelplatte 8. Der Drehnocken 5 ist vorzugsweise auf der selben Achse gelagert, über die auch die Drehfalle 2 an die Motorraumstruktur angebun den ist. Vorzugsweise ist die Stößelplatte 8 in einer oberen Stelle an dem u-förmigen Bügel 1 angebracht. Der Drehnocken 5 ist dazu eingerichtet, zwischen einer Ruhestellung gemäß 2 und einer Ausstoßstellung gemäß 2 bewegbar zu sein. In der Ruhestellung ist eine Berührung zwischen Drehnocken 5 und Stößelplatte 8 unabhängig von der Lage der Motorraumabdeckung 7 ausgeschlossen. Die in 1 nach oben weisende Flanke des Drehnockens 5 ist dazu vorgesehen, bei einem Verschwenken des Drehnockens 5 die Motorraumabdeckung über den Kontakt mit der Stößelplatte 8 zwangsweise aufzustoßen. Der Drehnocken 5 ist über ein Kraftübertragungsmittel wie den dargestellten zweiten Seilzug 6 durch einem außerhalb der Schließvorrichtung angeordneten Aktuator antreibbar. Bei einer Verwendung der Schließvorrichtung in einer Einrichtung zum Fußgängerschutz an Kraftfahrzeugen wird vorzugsweise für den Antrieb der Ausstoßmechanismus die Bewegung eines zum Anheben der Haubenscharniere vorgesehenen Aktuators genutzt. Dies ist in den Zeichnungen jedoch nicht dargestellt.
  • Um bei einer Betätigung des Ausstoßmechanismus die gleichzeitige oder vorangehende Entriegelung der Drehfalle 2 zu bewirken, sind im dargestellten Ausführungsbeispiel als Freigabemittel eine vorzugsweise neben der Nockenbahn 5a des Drehnockens 5 angelegte Steuerkontur 5b und ein korrespondierender Vorsprung 3a an der Sperrklinke 3 vorgesehen. Im einfachsten Fall ist die Steuerkontur 5b wie dargestellt direkt an dem Drehnocken 5 angebracht oder mit diesem einstückig ausgebildet. Bei einer Betätigung des Drehnockens 5 zum Ausstoßen des Schließglieds 1 trifft die Steuerkontur 5b noch vor dem Kontakt der Nockenbahn 5a mit der Stößelplatte 8 auf den an der Schließklinke 3 abstehenden Vorsprung 3a. In der weiteren Bewegung lauft die Steuerkontur 5b auf diesen Vorsprung auf und zwingt die Sperrklinke 3 aus der Eingriffsstellung mit der Drehfalle 2 heraus. Dadurch wird die Drehfalle 2 freigegeben.
  • In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, die sich in der Schließstellung befindende Schließfalle 2 in der Bewegung des Drehnockens 5 mitzunehmen und in die Öffnungsstellung zu überführen. Durch diese Maßnahme kommt eine Rückwirkung der Ausstoßbewegung über das Schließglied 1 auf die Drehfalle 2 auch bei geringer federnder Vorbelastung der Drehfalle 2 nicht vor. Im einfachsten Fall kann weist die Drehfalle 2 zur Bewirkung der Mitnahme einen geeignet angeordneten Vorsprung auf, gegen den ein korrespondierender Vorsprung des Drehnockens 5 bei dessen Bewegung zur Anlage gelangt. Dies ist in den Zeichnungen jedoch nicht dargestellt.
  • 1
    U-formiger Bügel
    2
    Drehfalle
    3
    Sperrklinke
    4
    Seilzug, erster
    5
    Drehnocken
    5a
    Nockenbahn
    5b
    Steuerkontur
    6
    Seilzug, zweiter
    7
    Motorraumabdeckung
    8
    Stößelplatte

Claims (10)

  1. Schließvorrichtung zur Verriegelung einer Abdeckhaube (7) eines Fahrzeugs in einer geschlossenen Stellung, aufweisend eine Schließfalle (2), die zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung bewegbar ist, um einen Rasteingriff zu einem von der Abdeckhaube (7) vorstehenden Schließglied (1) herzustellen oder aufzuheben, und in ihrer Schließstellung durch ein Verriegelungsmittel (3) verriegelbar ist, weiterhin aufweisend einen Ausstoßmechanismus (5, 8), der durch ein Kraftübertragungsmittel (6) betätigbar und dazu eingerichtet ist, die Abdeckhaube (7) aus der geschlossenen Stellung in Richtung zu einer teilweise geöffneten Stellung anzutreiben und wenigstens nach dem Erreichen der teilweise geöffneten Stellung der Abdeckhaube (7) deren Zurückverlagerung aufgrund einer äußeren Gegenkraft zu unterbinden, und weiterhin aufweisend Freigabemittel (3a, 5b), die mit den Verriegelungsmitteln (3) zusammenwirken zum Aufheben der Verriegelung zu Beginn einer Betätigung des Ausstoßmechanismus (5, 8).
  2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Ausstoßmechanismus (5, 8) einen Leergang aufweist, innerhalb dessen eine Bewegung des Kraftübertragungsmittels (6) die Betätigung des Freigabemittels (3a, 5b) bewirkt.
  3. Schließvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Ausstoßmechanismus (5, 8) bei einer Betätigung die Schließfalle (2) in Richtung auf die Öffnungsposition mitnimmt.
  4. Schließvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Ausstoßmechanismus (5, 8) einen Drehnocken (5) oder eine verschwenkbare Kurvenscheibe umfasst, die zur Betätigung einer an dem Schließglied (1) angeordneten Stößelplatte (8) eingerichtet ist.
  5. Schließvorrichtung nach Anspruch 4, wobei der Drehnocken (5) zwischen einer Ruhestellung und einer Ausstoßstellung einen Schwenkwinkel von 60 bis 120° zurücklegt.
  6. Schließvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Freigabemittel eine Steuerkontur (5b) umfassen, die mit der Kurvenscheibe oder dem Drehnocken (5) verbunden oder einstückig ist.
  7. Schließvorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Steuerkontur (5b) vorgesehen ist, mit einem Vorsprung (3a) an dem Verriegelungsmittel (3) zusammenzuwirken, um den Eingriff des Verriegelungsmittels (3) mit der Schließfalle (2) aufzuheben.
  8. Schließvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Schließfalle (2) eine Drehfalle mit einem einseitig offenen Schlitz zur Aufnahme eines Abschnitts eines u-förmigen Bügels (1) ist.
  9. Schließvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Verriegelungsmittel (3) eine verschwenkbare Sperrklinke ist.
  10. Schließvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Kraftübertragungsmittel (6) zur Betätigung des Ausstoßmechanismus ein Seilzug ist.
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