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Die Erfindung betrifft einen elektrischen Schalter nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Solche Schalter werden für Elektrowerkzeuge, beispielsweise für handgeführte Elektrowerkzeuge, wie Elektrobohrmaschinen, Bohrhämmer, Elektroschrauber o. dgl., verwendet.
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Mit Hilfe des elektrischen Schalters wird die elektrische Energie vom Netz oder einem geeigneten Batteriesystem so umgewandelt beziehungsweise so beeinflusst, dass ein dem Schalter nachgeschalteter Elektromotor des Elektrowerkzeugs abhängig vom Bediener angesteuert wird. So wird der Elektromotor zum Beispiel ein- und/oder ausgeschaltet, abgebremst, dessen Drehzahl verändert oder auch drehmoment- und/oder stromabhängig geregelt.
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Aus der
DE 197 08 939 A1 ist ein für diese Funktionen geeigneter elektrischer Schalter mit einem manuell zwischen einer Ausgangs- und einer Endstellung verstellbaren Betätigungsorgan bekannt. Wird das Betätigungsorgan aus der Ausgangsstellung bewegt, so wird ein Kontaktsystem des Schalters zur Inbetriebnahme eines Elektromotors des Elektrowerkzeugs eingeschaltet. Das Betätigungsorgan steht weiterhin in Wirkverbindung mit einem Potentiometer, das eine dem Verstellweg des Betätigungsorgans entsprechende elektrische Spannung abgibt. Das Potentiometer dient somit als Signaleinrichtung zur Erzeugung eines dem Verstellweg des Betätigungsorgans zugeordneten Signals, das in diesem Fall durch die elektrische Spannung repräsentiert wird. Dieses Signal wird einer Steuereinrichtung im Schalter zugeführt, wobei die Steuereinrichtung den Elektromotor in Abhängigkeit von diesem Signal betreibt, steuert und/oder regelt. Beispielsweise stellt die Steuereinrichtung die Drehzahl des Elektrowerkzeugs entsprechend der vom Benutzer vorgenommenen Verstellung des Betätigungsorgans ein.
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Der bekannte Schalter besitzt ein aufwendig ausgestaltetes Kontaktsystem. Außerdem ist dieser Schalter zum Schalten anderer, zusätzlicher Funktionen nicht geeignet. Hierfür sind gegebenenfalls zusätzliche Schalter am Elektrowerkzeug anzuordnen, was einen vergrößerten Platzbedarf sowie erhöhte Kosten verursacht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den elektrischen Schalter derart zu vereinfachen, dass auf das Kontaktsystem weitgehend verzichtet werden kann. Insbesondere soll der elektrische Schalter derart weiterentwickelt werden, dass dieser zum Schalten von zusätzlichen Funktionen am Elektrowerkzeug geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen elektrischen Schalter durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Beim erfindungsgemäßen Schalter weist die Signaleinrichtung einen Schleifer auf. Der Schleifer wirkt mit ersten Kontaktflächen, die wenigstens einem Abschnitt des Verstellweges zugeordnet sind, elektrisch kontaktierend zur Erzeugung des ersten Signals zusammen. Das erste Signal kann wiederum zur Inbetriebnahme und/oder Außerbetriebnahme des Elektromotors dienen, womit auf ein herkömmliches Kontaktsystem für das Ein- und/oder Ausschalten des Elektrowerkzeugs verzichtet werden kann, wodurch wiederum Kosten eingespart werden. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Zweckmäßigerweise erzeugt die Signaleinrichtung dem Verstellweg des Betätigungsorgans zugeordnete, voneinander unterscheidbare erste Signale in der Art eines Sollwertes. Das den jeweiligen Sollwert repräsentierende erste Signal wird dann der Steuereinrichtung zugeführt, so dass der Elektromotor in Abhängigkeit von diesem Sollwert betrieben werden kann.
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Zur Erzeugung des entsprechenden Sollwertes ist der Verstellweg zwischen der Ausgangs- und der Endstellung in wenigstens zwei Abschnitte eingeteilt. Der feineren Einstellbarkeit halber ist der Verstellweg in mehrere Abschnitte in der Art von Stufen eingeteilt, wobei jedem Abschnitt ein unterschiedlicher Digitalcode zugeordnet ist. Die Abschnitte weisen erste Kontaktflächen auf, so dass die Signaleinrichtung den dem Verstellweg des Betätigungsorgans zugeordneten Digitalcode in Abhängigkeit der vom Schleifer kontaktierten ersten Kontaktflächen als Sollwert erzeugt. Die Steuereinrichtung verarbeitet dann den Digitalcode zum dementsprechenden Betrieb des Elektromotors. Diese Ausgestaltung der Signaleinrichtung zeichnet sich durch eine besondere Unempfindlichkeit gegenüber Toleranzen aus.
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In weiterer Ausbildung besitzt der Schalter ein Gehäuse. Am Betätigungsorgan ist ein in das Gehäuse reichender Stößel befestigt. Im Inneren des Gehäuses ist am Stößel ein Ansatz zur Befestigung des Schleifers angeordnet. Zweckmäßigerweise befinden sich die Kontaktflächen auf einer Leiterplatte, wobei die Kontaktflächen in der Art von Leiterbahnen ausgestaltet sein können. Die Leiterplatte ist vor schädlichen Einflüssen geschützt im Gehäuse des Schalters angeordnet, und zwar derart, dass der Schleifer auf den Kontaktflächen entlang des Verstellweges in der Art einer Schleiferbahn bewegbar ist.
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Das Äußere dieses Schalters ist somit im Wesentlichen in herkömmlicher Weise ausgestaltet, so dass der erfindungsgemäße Schalter ohne weitere Änderungen im Elektrowerkzeug anstelle eines herkömmlichen Schalters einsetzbar ist.
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Wie bereits erwähnt gibt es auch andere Funktionen am Elektrowerkzeug, für deren Realisierung der erfindungsgemäße Schalter zusätzlich eingesetzt werden kann. Erfindungsgemäß ist der Schleifer mit einer zweiten Kontaktfläche in der Art eines Kontaktpads in kontaktierender Zusammenwirkung zur Erzeugung eines zweiten Signals bringbar. Der Schleifer kontaktiert entlang des Verstellweges die zweite Kontaktfläche vor den ersten Kontaktflächen. Mittels des zweiten Signals ist dann ein zweiter Steuerstromkreis schaltbar, wobei der zweite Steuerstromkreis seinerseits eine zusätzliche Elektronik in der Griffschale, im Akku, am Motor, am Getriebe o. dgl. des Elektrowerkzeugs ansteuert. In bevorzugter Weise dient die zweite Kontaktfläche zum Ein- und/oder Ausschalten einer Arbeitsplatz- und/oder Arbeitsfeld-Beleuchtung für das Elektrowerkzeug. Als Leuchtelement für die Arbeitsplatzbeleuchtung können ein oder auch mehrere Leuchtdioden (LEDs), die an zweckmäßiger Stelle am Gehäuse des Elektrowerkzeugs angebracht sind, verwendet werden. Vorteilhafterweise wird somit beim leichten Betätigen des Schalters der Einschaltkontakt zwar aktiviert, wobei der Motor trotzdem im ersten Moment noch nicht losläuft. Zunächst wird nämlich die LED über den Einschaltkontakt an den zweiten Stromkreis angeschlossen. Für das Elektrowerkzeug, beispielsweise einen Akkuschrauber, ergibt sich damit die Anwendung, dass ein Ansetzen der Bohrung mit Beleuchtung mit erst nachfolgendem Drehen des Motors ermöglicht ist.
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Zusammenfassend lässt sich im Hinblick auf die Zusatzfunktion am Beispiel für das Ein- und/oder Ausschalten einer Arbeitsplatzbeleuchtung nachfolgendes festhalten. Es werden ein oder mehrere Leuchtelemente, beispielsweise LEDs, die am Elektrowerkzeug angebracht sind, beim Betätigen des Schalters eingeschaltet, um den Arbeitsbereich auszuleuchten. Gewünscht ist das Einschalten der Leuchtmittel zur Arbeitsfeldbeleuchtung vor dem Einschalten des Motors zu realisieren und dies ohne zusätzlichen mechanischen Schaltkontakt. Der Bediener des Elektrowerkzeuges betätigt ein Bedienelement am Elektrowerkzeug, wobei die Beleuchtung einschaltet, und erst beim weiteren Betätigen des Bedienelements schaltet der Motor ein. Hierfür wird auf der Leiterplatte im Schalter ein zusätzliches Schleifer-Pad aufgebracht, welches bei einer bestimmten Position des Betätigers am Schalter den LED-Stromkreis schließt, der galvanisch getrennt vom Motor-Ansteuerstromkreis ausgeführt ist. Die Position des Betätigers im Moment des Erleuchtens der LED kann definiert werden durch die Geometrie des Pads oder durch das wegabhängige Schlie-ßen eines mechanischen oder elektronischen Kontaktes. Beim weiteren Betätigen des Schalters kontaktiert der Schleifer auch ein im Motor-Ansteuerkreis liegendes weiteres Pad. Dann fängt der Motor entsprechend der Art der elektronischen Schaltung zu drehen an und kann im weiteren Verlauf dementsprechend hochlaufen sowie auch entsprechend der eingesetzten Elektronik gesteuert oder auch geregelt werden. Der Schleifer kann hierbei über eine analoge Widerstandsdruckbahn oder weiteren Pads zur digitalen Weiterverarbeitung geleitet werden. Hervorzuheben ist noch, dass vorteilhafterweise die Ansteuerung der LED in kostengünstiger Weise ohne weitere Bauteile ermöglicht ist.
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Zusätzliche Anwendungen für das Anschalten der zweiten Kontaktfläche vor Anlauf des Motors können weiterhin die folgenden sein. So kann die zweite Kontaktfläche zur Ansteuerung eines aktiven Kühlelementes, wie eines Ventilators, für das Elektrowerkzeug dienen. Des Weiteren kann die zweite Kontaktfläche zur Anschaltung von diversen Anzeigeelementen für das Elektrowerkzeug dienen. Die zweite Kontaktfläche lässt sich auch zum Einschalten von Ortungssystemen für die Positionierung des Elektrowerkzeuges einsetzen. Schließlich lässt sich die zweite Kontaktfläche noch zum Einschalten einer Alarmanlage, insbesondere bei illegaler Benutzung, des Elektrowerkzeuges verwenden.
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Schließlich kann in noch weiterer Ausgestaltung eine dritte Kontaktfläche in der Art eines Kontaktpads vorgesehen sein, wobei der Schleifer in kontaktierender Zusammenwirkung mit der dritten Kontaktfläche zur Erzeugung eines dritten Signals bringbar ist. Bevorzugterweise kontaktiert der Schleifer entlang des Verstellweges die dritte Kontaktfläche nach den ersten Kontaktflächen, also im Wesentlichen am Ende des Verstellweges. Mittels des dritten Signals ist ein dritter Stromkreis, bei dem es sich insbesondere um einen Überbrückungsstromkreis für den Elektromotor handelt, einschaltbar.
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Bei dieser erweiterten Lösung sind in die Potibahn für den Schleifer zwei zusätzliche Kupferpads eingefügt. Diese Pads sind folgendermaßen platziert. Das erste Pad, welches für das verzögerte Einschalten des Motors zuständig ist, liegt vor der eigentlichen Potibahn und ist mit positivem (+) Potential verbunden. Das zweite Pad, welches für das volle Durchschalten des Mosfets zuständig ist, liegt am Ende der Potibahn und ist mit negativem (-) Potential verbunden. Es sind trotz vergrößerter Funktionalität hiermit vorteilhafterweise lediglich geringe Kosten verbunden, da es sich hauptsächlich um eine Layoutänderung für die Potibahn handelt, wobei jedoch keine weiteren Bauteile erforderlich sind.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der Anteil der Signaleinrichtung auf der Leiterplatte wenig Platz benötigt. Dadurch können zusätzliche Funktionen, die bisher aufgrund des im Schalter beschränkten Platzangebots nur sehr aufwendig realisierbar sind, in den erfindungsgemäßen Schalter mit lediglich geringem Aufwand sowie weitgehend ohne Mehrkosten integriert werden. Darüber hinaus ist eine Beleuchtungsfunktion zur Aufhellung des Arbeitsfeldes für das Elektrowerkzeug ermöglicht, und zwar noch bevor der Elektromotor und somit das Bearbeitungswerkzeug sich zu bewegen beginnt. Dies wird ohne zusätzlichen mechanischen Kontakt erreicht, also kostengünstig, ohne großen Mehraufwand und ohne aufwendige Designänderung. Als positiven Nebeneffekt hat sich hierbei die starke Entlastung eines eventuell eingesetzten mechanischen Einschaltkontaktes herausgestellt. In einer weiterführenden Variante ist das Einschalten der Beleuchtung ohne mechanischen Einschaltkontakt ausgeführt, was zu einer erheblichen Kosteneinsparung führt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung mit verschiedenen Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- 1 ein Prinzipschaltbild für die Anordnung des elektrischen Schalters in einem Elektrowerkzeug,
- 2 den elektrischen Schalter in Seitenansicht,
- 3 einen Schnitt entlang der Linie 3-3 aus 2,
- 4 eine schematische Darstellung der Signaleinrichtung eines nicht erfindungsgemäßen Schalters,
- 5 eine schematische Darstellung der Signaleinrichtung gemäß einer weiteren Ausführung und
- 6 ein schematisches Schaltbild für die Ansteuerung des Elektromotors.
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Der elektrische Schalter 1 wird in einem elektrischen Gerät verwendet, das von einer Spannungsquelle versorgt wird. Bevorzugterweise wird der elektrische Schalter 1 in einem Elektrowerkzeug, wie einer Elektrobohrmaschine, einem Bohrhammer, einem Elektroschrauber o. dgl., eingesetzt. In 1 ist das Prinzipschaltbild für die Anordnung des elektrischen Schalters 1 in einem Akkuelektrowerkzeug, das von der Gleichspannung U eines Akkus 4 versorgt wird, näher gezeigt.
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Das Elektrowerkzeug besitzt einen Elektromotor 2 mit Feldwicklungen 3. Der Elektromotor 2 wird durch Betätigung des Schalters 1, der sich beispielsweise im Handgriff des Elektrowerkzeugs befindet, vom Benutzer ein- und/oder ausgeschaltet sowie dessen Drehzahl mittels des Schalters 1 eingestellt. Hierfür besitzt der Schalter 1 ein als Drücker ausgebildetes Betätigungsorgan 5, das als Handhabe für den Benutzer dient und manuell zwischen einer Ausgangs- und einer Endstellung verstellbar ist. Bei Bewegung steht das Betätigungsorgan 5 in Wirkverbindung mit einer Signaleinrichtung 6. Die eigentliche Steuerung und/oder Regelung zum Betrieb des Elektromotors 2 erfolgt mittels einer mit einem Leistungshalbleiter 9, wie einem FET, MOS-FET o. dgl., in Verbindung stehenden Steuereinrichtung 8. Die Steuereinrichtung 8 sowie der Leistungshalbleiter 9 arbeiten in der Art einer Pulsweiten-Modulation.
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Die Signaleinrichtung 6 weist einen Schleifer 10 auf, der mit einer Kontaktfläche 11, die wenigstens einem Abschnitt des Verstellweges zugeordnet ist, elektrisch kontaktierend zur Erzeugung des ersten Signals zusammenwirkt. Durch die manuelle Bewegung des Betätigungsorgans 5 aus der Ausgangsstellung wird zunächst mittels der Kontaktfläche 11 in der Signaleinrichtung 6 ein erstes Signal erzeugt, das das Anlegen der Gleichspannung U über den Leistungshalbleiter 9 an den Elektromotor 2 entsprechend einem ersten Stromkreis bewirkt. Damit dient das erste Signal zur Inbetriebnahme und/oder Außerbetriebnahme, also zum Ein- und/oder Ausschalten des Elektromotors 2. Weiter werden von der Signaleinrichtung 6 voneinander unterscheidbare Signale in der Art eines Sollwertes erzeugt, die dem Verstellweg des Betätigungsorgans 5 ausgehend von der Ausgangsstellung zugeordnet sind. Der jeweilige Sollwert wird dann der Steuereinrichtung 8 zugeführt. Die Steuereinrichtung 8 stellt die Frequenz und/oder das Tastverhältnis der Pulsweiten-Modulation für den Leistungshalbleiter 9 in funktionaler Abhängigkeit vom Sollwert ein, so dass letztendlich die der Stellung des Betätigungsorgans 5 entsprechende Drehzahl des Elektromotors 2 eingestellt und gegebenenfalls geregelt wird.
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Befindet sich das Betätigungsorgan 5 in seiner Endstellung, die dem maximalen Verstellweg ausgehend von der Ausgangsstellung entspricht, so kommt der Schleifer 10 mit einer dritten Kontaktfläche 12 in der Art eines Kontaktpads in kontaktierender Zusammenwirkung zur Erzeugung eines dritten Signals. Mittels des dritten Signals ist ein dritter Stromkreis, nämlich ein Überbrückungsstromkreis, einschaltbar, wodurch die Steuereinrichtung 8 und der Leistungshalbleiter 9 überbrückt werden. Damit liegt die volle Gleichspannung U am Elektromotor 2 an und dieser bewegt sich mit der maximalen Drehzahl.
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In 4 ist eine nicht erfindungsgemäße Variante gezeigt, bei welcher die in 4 näher gezeigte Kontaktfläche 11 entsprechend dem Verstellweg zwischen der Ausgangs- und der Endstellung ist als Widerstandsbahn ausgestaltet. Damit erzeugt die Signaleinrichtung 6 den dem Verstellweg des Betätigungsorgans 5 zugeordneten Widerstandswert in Abhängigkeit des vom Schleifer 10 kontaktierten Teils der Kontaktfläche 11 als Sollwert in analoger Art. Der jeweilige Widerstandswert als Sollwert wird über die Leiterbahn 18 der Steuereinrichtung 8 zugeführt. Die Steuereinrichtung 8 verarbeitet dann den Widerstandswert zum dementsprechenden Betrieb des Elektromotors 2.
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Anstelle einer analogen Verarbeitung kann der Sollwert auch in digitaler Art erzeugt werden. Hierzu ist gemäß 5 der Verstellweg zwischen der Ausgangs- und der Endstellung in wenigstens zwei erste Kontaktflächen 11', 11'' aufweisende Abschnitte in der Art von Stufen eingeteilt. Jedem Abschnitt ist ein unterschiedlicher Digitalcode zugeordnet. Selbstverständlich kann die Einteilung feiner in mehrere Abschnitte mit ersten Kontaktflächen 11', 11'', 11''' eingeteilt sein. Die Signaleinrichtung 6 erzeugt somit den dem Verstellweg des Betätigungsorgans 5 zugeordneten Digitalcode in Abhängigkeit der vom Schleifer 10 kontaktierten ersten Kontaktflächen 11', 11'', 11''' als Sollwert, der wiederum über die Leiterbahn 18 der Steuereinrichtung 8 zugeführt wird. Die Steuereinrichtung 8 verarbeitet dann den Digitalcode zum dementsprechenden Betrieb des Elektromotors 2.
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Der Schalter 1 besitzt ein in 2 sichtbares Gehäuse 7, in dem die Signaleinrichtung 6 angeordnet ist. Am Betätigungsorgan 5 ist ein in das Gehäuse 7 reichender Stößel 14 befestigt. Wie weiter der 3 zu entnehmen ist, ist im Inneren des Gehäuses 7 am Stößel 14 ein Ansatz 15 zur Befestigung des Schleifers 10 angeordnet. Die Kontaktfläche 11 bzw. die ersten Kontaktflächen 11', 11'', 11''' sind in der Art einer Leiterbahn auf einer Leiterplatte 16 befindlich. Des Weiteren befindet sich auch die Leiterbahn 18 auf der Leiterplatte 16. Die Leiterplatte 16 ist derart im Gehäuse 7 angeordnet, dass der Schleifer 10 auf der ersten Kontaktfläche 11, 11', 11'', 11''' sowie der Leiterbahn 18 entlang des Verstellweges in der Art einer Schleiferbahn bewegbar ist.
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Wie man anhand der 4 oder 5 sieht, ist der Schleifer 10 mit einer zweiten Kontaktfläche 13 in der Art eines Kontaktpads in kontaktierender Zusammenwirkung zur Erzeugung eines zweiten Signals bringbar. Der Schleifer 10 kontaktiert entlang des Verstellweges die zweite Kontaktfläche 13 vor den ersten Kontaktfläche 11 bzw. 11', 11'', 11'''. Mittels des zweiten Signals entsprechend der zweiten Kontaktfläche 13 ist ein zweiter Steuerstromkreis schaltbar. Der zweite Steuerstromkreis dient zum Betreiben einer zusätzlichen Elektronik in der Griffschale des Elektrowerkzeugs, im Akku 4, am Elektromotor 2, am Getriebe o. dgl. des Elektrowerkzeugs.
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In bevorzugter Weise dient die zweite Kontaktfläche 13 zum Ein- und/oder Ausschalten einer Arbeitsplatz- bzw. Arbeitsfeld-Beleuchtung für das Elektrowerkzeug, wie man der 1 entnimmt. Als Leuchtelement 17 für die Arbeitsplatzbeleuchtung können ein oder mehrere Leuchtdioden (LEDs) verwendet werden. Der zweite Steuerstromkreis entsprechend der zweiten Kontaktfläche 13 kann auch zur Ansteuerung eines aktiven Kühlelementes, wie eines Ventilators, für das Elektrowerkzeug dienen. Weitere Beispiele, wofür die zweite Kontaktfläche 13 dienen kann, sind zur Anschaltung von diversen Anzeigeelementen für das Elektrowerkzeug, zum Einschalten von Ortungssystemen für die Positionierung des Elektrowerkzeuges oder zum Einschalten einer Alarmanlage, beispielsweise bei illegaler Benutzung des Elektrowerkzeuges.
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Der Schleifer 10 kontaktiert entlang des Verstellweges die dritte Kontaktfläche 12 nach den ersten Kontaktflächen 11 bzw. 11', 11'', 11''', wie man der 4 oder 5 entnehmen kann. Mittels der dritten Kontaktfläche 12 wird ein dritter Stromkreis als Überbrückungsstromkreis geschaltet. Bei einem elektrischen Schalter 1 für mittels Gleichspannung betriebener DC-Elektrowerkzeuge ist der Überbrückungskontakt ÜP einer wesentlich höheren Schaltleistung ausgesetzt als der Einschaltkontakt EP. Ziel ist es die in 6 gezeigte Steuerschaltung 8, die in der Art einer Low-Cost-Schaltung mit einem
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NE 555 als Steuerungs-IC 19 arbeitet, so zu ändern, dass kurz bevor der Überbrückungskontakt ÜP schließt die Schaltleistung vom Leistungshalbleiter, nämlich dem MosFet 9, übernommen wird. Mit anderen Worten soll beim Loslassen des Betätigungsorgans 5 am Schalter 1 zuerst der Überbrückungskontakt ÜP öffnen und dann der MosFet den Hauptanteil der Abschaltleistung übernehmen, beispielsweise von 100% auf 70%, was mit Hilfe der Anordnung der dritten Kontaktfläche 12 erreicht wird. Vorteilhafterweise wird dadurch der Gesamtwiderstand des Schalters 1 kleiner im Überbrückungsbereich, denn es liegt eine wesentlich kleinere Schaltbelastung des Überbrückungskontakt ÜP vor, da der MosFet 9 die Hauptarbeit übernimmt. Mit Hilfe der zweiten Kontaktfläche 13 wird wiederum ein Leuchtelement 17 eingeschaltet bevor der Elektromotor 2 losläuft.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie umfasst vielmehr auch alle fachmännischen Weiterbildungen im Rahmen der durch die Patentansprüche definierten Erfindung. So kann ein derartiger Schalter nicht nur an einem mit Gleichspannung betriebenen Akkuelektrowerkzeug, sondern auch an einem mit Netzwechselspannung betriebenen Elektrowerkzeug eingesetzt werden. In diesem Fall wird als Leistungshalbleiter 9 ein Triac o. dgl. verwendet und die Steuereinrichtung 8 arbeitet mittels einer Phasenanschnitt- bzw. einer Phasenabschnitt-Steuerung. Somit ist auch hier die gewünschte funktionale Abhängigkeit der Drehzahl vom Verstellweg des Betätigungsorgans 5 einstellbar. Selbstverständlich kann anstelle der Drehzahl auch das Drehmoment o. dgl. des Elektrowerkzeugs in Abhängigkeit vom Verstellweg des Betätigungsorgans 5 eingestellt werden. Weiterhin kann ein derartiger Schalter 1 auch in sonstigen, von einer Spannungsquelle versorgten elektrischen Geräten, wie Gartengeräten, Küchengeräten o. dgl., Verwendung finden.
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Bezugszeichen-Liste:
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- 1
- elektrischer Schalter
- 2
- Elektromotor
- 3
- Feldwicklung
- 4
- Akku
- 5
- Betätigungsorgan
- 6
- Signaleinrichtung
- 7
- Gehäuse
- 8
- Steuereinrichtung
- 9
- Leistungshalbleiter / MosFet
- 10
- Schleifer (der Signaleinrichtung)
- 11
- (analoge) Kontaktfläche (der Signaleinrichtung)
- 11',11'',11'''
- (digitale) erste Kontaktflächen (der Signaleinrichtung)
- 12
- (weitere zusätzliche) dritte Kontaktfläche
- 13
- (zusätzliche) zweite Kontaktfläche
- 14
- Stößel
- 15
- Ansatz (an Stößel)
- 16
- Leiterplatte
- 17
- Leuchtelement (für Arbeitsfeldbeleuchtung)
- 18
- Leiterbahn
- 19
- Steuerungs-IC (NE 555)