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Die Erfindung bezieht sich auf eine Applikationsvorrichtung zum Applizieren einer ringförmig ausgebildeten und in ihrer Grundform eine offene Ringform besitzenden Manschette um einen einzuschnürenden Körperteil eines Individuums nach Einführung der betreffenden Manschette in das Individuum und Herumlegen um den betreffenden einzuschnürenden Körperteil des Individuums, wobei ein Ende der Manschette mit einer Öffnung versehen ist und wobei das andere Ende der Manschette mit einem Laschenteil versehen ist, welches durch die genannte Öffnung zu fuhren und in dieser form- und/oder kraftschlüssig festzulegen ist.
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Zum Einschnüren von Körperteilen eines Individuums, insbesondere zum Einschnüren der Speiseröhre eines Individuums sind bereits verschiedene Manschetten bzw. Implantate bekannt geworden. So ist beispielsweise die sogenannte Angelchik-Antireflux-Prothese bekannt (
EP 0 061 540 B1 ), die aus einer Silikon-Elastomer-Hülle besteht, welche mit Hilfe von Bändern zu einem Ring um die Speiseröhre eines Individuums geschlossen werden kann. Damit lässt sich eine als Reflux-Ösophagitis bekannte Refluxkrankheit bei Patienten wirksam behandeln, die medikamentös nicht erfolgreich gegen diese Krankheit behandelt werden konnten. Allerdings bedingt der Einsatz der genannten Prothese eine umfangreiche Operation am betroffenen Patienten.
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Es sind ferner eine Anti-Reflux-Prothese und eine Applikationsvorrichtung zur laparoskopischen Implantierung einer solchen Prothese bekannt (
US 5.006.106 A ). Die betreffende Prothese weist die Form eines fast geschlossenen C-förmigen Kissenteiles auf, in das ein flaches Band aus geeignetem Kunststoff oder aus metallischem Federmaterial eingebettet ist. Das Material des betreffenden Kissenteiles ist mit den Körpergeweben kompatibel und ruft keine Abstoßreaktionen hervor. Um das betreffende Kissenteil um die Speiseröhre eines an Reflux-Ösophagitis leidenden Patienten zu platzieren, ist die zugehörige Applikationsvorrichtung als Spannzange ausgebildet, mit der das C-förmige Kissenteil aus der fast geschlossenen C-Form in eine derart erweiterte Öffnungsposition zu bringen ist, dass das betreffende Kissenteil um die Speiseröhre eines Patienten gelegt werden kann. Danach wird die Applikationsvorrichtung wieder in eine das C-förmige Kissenteil in dessen ursprüngliche fast geschlossene Position zurückbringende Stellung gebracht, in der es sodann wieder von dem betreffenden C-förmigen Ringteil zurückgezogen werden kann. Der Nachteil dieser bekannten Anti-Reflux-Prothese besteht darin, dass sie aufgrund ihrer festliegenden Abmessungen, insbesondere aufgrund ihres festliegenden Innendurchmessers lediglich für die Anwendung bei Speiseröhren mit Außendurchmessern innerhalb eines relativ engen Durchmesserbereichs anzuwenden ist. Bei Speiseröhren mit größeren oder kleineren Durchmessern müssen indessen entsprechend daran angepasste Anti-Reflux-Prothesen bereitgehalten werden, was als unerwünscht betrachtet wird.
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Es ist ferner ein flexibles Implantat mit einer zylinderähnlichen Grundform bekannt (
DE 43 16 673 C1 ), welches insbesondere zur Behandlung einer Reflux-Ösophagitis und/oder einer axialen Hiatushernie dient. Das betreffende Implantat weist eine zylinderähnliche Grundform auf und ist an seinem einen Ende mit einer ösenartigen Öffnung versehen, deren Achse quer zur Zylinderachse verläuft. Das andere Ende des betreffenden Implantats ist mit Einschnürungen versehen, mit denen es durch die an dem genannten einen Ende vorgesehene ösenartige Öffnung hindurchzuführen ist, um so das Implantat zu einer Ringform zu schließen, mit der es insbesondere um die Speiseröhre eines Patienten gelegt werden kann. Auch für die Anbringung dieses bekannten Implantats ist ein umfangreicher operativer Eingriff bei dem jeweils betroffenen Patienten erforderlich, was als unerwünscht betrachtet wird.
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Es ist ferner auch schon ein laparoskopisch einzusetzendes Magenband bekannt (
DE 197 51 733 A1 ,
WO 98/56321 A1 ;
EP 0 923 356 B1 ), welches zur Umschlingung des Magens eines Patienten zwecks Verkleinerung des Magenquerschnitts dient. Das betreffende bekannte Magenband ist mit einem Schlingenteil versehen, das ein mit Hilfe eines Fluids zu dehnendes Ballonelement aufweist. Ferner ist ein sogenannter Fluidport vorgesehen, der über eine Schlauchleitung mit dem Ballonelement des Schlingenteiles verbunden ist. Außerdem ist ein Verschlussteil zur Fixierung der Schlingenweite des Schlingenteils vorgesehen. Der Fluidport wird dabei in der Nähe der Bauchdecke platziert, um zur Einstellung der Schlingenbreite durch Füllen oder Entleeren des Ballonelementes mit Fluid dem Fluidport mittels einer transdermalen Injektion Fluid zuzuführen oder von diesem zu entnehmen. Dabei ist der Schlingenteil zum einen an beiden Seiten jeweils mit einer Befestigungseinrichtung versehen, die Perforationen aufweist, und zum anderen kann der Schlingenteil mit seinem einen Ende, welches mit Rastelementen versehen ist, durch eine Öffnung an seinem anderen Ende gezogen werden, um das Magenband zusammenzuziehen und damit die erwünschte Mageneinschnürung herbeizuführen. Um das betreffende Magenband dabei in einer gewünschten Stellung festzuhalten, ist das genannte eine Ende des Schlingenteiles mit den erwähnten Rastelementen versehen, die nach dem Hindurchziehen des betreffenden einen Endes durch die genannte Öffnung am anderen Ende des Schlingenteiles an diesem anderen Ende in eine Rastanlage gelangen. Als Material für das betreffende Schlingenteil wird insbesondere ein Silikonmaterial verwendet.
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Zum Herumlegen des Magenbandes um den Magen eines Patienten wird ein sogenanntes laparoskopisches Werkzeug verwendet, welches aus einem Hohlrohrteil und einem in diesem zu verschiebenden Stangenteil besteht. Mit diesem Werkzeug kann das bekannte Magenband in eine gewünschte Schließstellung gebracht werden, nachdem das genannte eine Ende des Schlingenteiles durch die am anderen Ende des betreffenden Schlingenteiles vorgesehene Öffnung hindurchgeführt ist. Wie dieses Hindurchführen erfolgt, ist allerdings nicht bekannt. Das erwähnte laparoskopische Werkzeug kann indessen diesen Durchführungsvorgang nicht ausführen.
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Es ist außerdem bekannt (
US 2006/0178564 A1 ), ein Magenband mittels eines endoskopischen chirurgischen Fanginstruments und eines gesonderten Hakeninstruments um den Magen eines Patienten zu applizieren.
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Überdies ist ein Gastroplastie-Ring aus einem flexiblen Band bekannt (
EP 1 465 560 B1 ), das aus einem Formgedächtnismaterial besteht, wobei dieses Band an seinen Enden durch Verschlussmittel den Magen eines Patienten umschließt.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, einen Weg zu zeigen, wie eine Applikationsvorrichtung der eingangs genannten Art mit besonders geringem konstruktiven Aufwand zu erstellen ist, um eine um einen einzuschnürenden Körperteil eines Individuums herumzulegende Manschette, die in ihrer Grundform eine offene Ringform aufweist, zu schließen und somit zu einer geschlossenen Manschette zu machen.
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Gelöst wird die vorstehend aufgezeigte Aufgabe ausgehend von einer Applikationsvorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch, dass zwei koaxial zueinander verlaufende Längsrohre vorgesehen sind, die relativ zueinander in Längsrichtung zu verschieben sind, dass in dem inneren Längsrohr an dessen distalen Ende die Manschette in einem solchen Zustand aufzunehmen ist, dass sie bei in das distale Ende des äußeren Längsrohres eingezogenem bzw. eingeschobenem distalen Ende des inneren Längsrohres in diesem Zustand festzuhalten ist und bei aus dem distalen Ende des äußeren Längsrohres in einer bestimmten festgelegten Länge herausgeschobenem distalen Ende des inneren Längsrohres in ihre der offenen Ringform entsprechende Grundform zu bringen ist, und dass ein innerhalb des inneren Längsrohres verlaufendes Fangglied vorgesehen ist, welches mit seinem proximalen Ende mit dem proximalen Ende des äußeren Längsrohres für ein Verschieben verbunden ist und welches mit seinem distalen Ende nahe des distalen Endes des inneren Längsrohres durch die genannte Öffnung der Manschette hindurchzuführen ist und auf ein Zurückziehen des äußeren Längsrohres in Bezug auf das innere Längsrohr zum proximalen Vorrichtungsende hin am distalen Vorrichtungsende in eine Fangstellung zu bringen ist, in der es das Laschenteil der Manschette zu erfassen und durch eine zum proximalen Vorrichtungsende hin gerichtete weitere Ziehbewegung des äußeren Längsrohres durch die genannte Öffnung des Verschlussteiles zu ziehen gestattet.
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Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass mit insgesamt relativ geringem konstruktiven Aufwand eine Applikationsvorrichtung geschaffen ist, die eine ringförmig ausgebildete und in ihrer Grundform zunächst eine offene Ringform besitzende Manschette einfach und leicht um einen einzuschnürenden Körperteil eines Individuums bzw. Patienten nach vorzugsweise minimalinvasiver Einführung der betreffenden Manschette in dieses Individuum herumzulegen und sodann in eine geschlossene Ringform zu überführen gestattet. Dabei ermöglicht die Applikationsvorrichtung gemäß der Erfindung gerade die Durchführung der schwierigen Aufgabe, nämlich sowohl des Herumlegens der betreffenden Manschette um den jeweils einzuschnürenden Körperteil eines Individuums bzw. Patienten als auch das Hindurchziehen des als Laschenteil dienenden einen Endes der Manschette durch deren am anderen Manschettenende vorgesehene Öffnung. Eine solche Applikationsvorrichtung gerade für diese beiden Applikationsvorgänge ist indessen bisher nicht bekannt.
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Zweckmäßigerweise ist bei der Applikationsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung die Manschette im distalen Endbereich des inneren Längsrohres im gestreckten Zustand aufzunehmen. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die betreffende Manschette mit einer relativ dünn auszubildenden Applikationsvorrichtung und damit minimalinvasiv zu applizieren ist, beispielsweise durch ein Trokar.
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Gemäß einer anderen zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist die betreffende Manschette im distalen Endbereich des inneren Längsrohres in einem zusammengelegten Zustand aufunehmen. Auch dies bringt den Vorteil mit sich, dass die betreffende Manschette noch mit einer relativ dünn auszubildenden Applikationsvorrichtung und damit minimalinvasiv zu applizieren ist, beispielsweise durch ein Trokar. Außerdem lässt sich die betreffende Manschette hierdurch nach ihrer Freigabe schneller und leichter in ihre offene Grundringform bringen.
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Zur Aufnahme der Manschette in dem gerade erwähnten zusammengelegten Zustand besteht eine zweckmäßige Weiterbildung der vorliegenden Erfindung darin, dass das innere Längsrohr an seinem distalen Ende ein mit diesem beweglich verbundenes Zusatz-Abdeckteil aufweist, welches auf die von dem inneren Längsrohr aufgenommene Manschette zu klappen ist. Dadurch ist die betreffende Manschette in ihrem zusammengelegten Zustand besonders gut gesichert.
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Vorzugsweise bestehen das innere Längsrohr und das äußere Längsrohr jeweils aus Kunststoff. Dies bringt den Vorteil eines besonders geringen Gewichts und einer Flexibilität für die Applikationsvorrichtung mit sich. Dabei können das innere Längsrohr und auch das äußere Längsrohr zweckmäßigerweise aus Polytetrafluorethylen (PTFE) bestehen oder mit diesem Material überzogen sein. Es können hier aber auch andere Materialien eingesetzt werden.
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Der Einsatz der Applikationsvorrichtung gemäß der Erfindung ist für eine in ihrer Grundform eine offene Ringform besitzende Manschette konzipiert, die nach Herumlegen um einen einzuschnürenden Körperteil eines Individuums bzw. Patienten eine geschlossene Ringform erhält. Eine solche Manschette ist in Form eines Implantats bereits vorgeschlagen worden (
DE 10 2004 047 004 A1 und
EP 1 782 760 A1 ). Dieses vorzugsweise zur Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit dienende Implantat besteht vorzugsweise aus einem oder mehreren eine poröse Struktur aufweisenden Polymeren, insbesondere aus Polyurethan, welches die erwähnte Grundform als offener Ring aufgrund seiner Eigenelastizität besitzt.
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Um die betreffende offene Ringform auch nach längerer Lagerungsdauer in einer Applikationsvorrichtung, wie sie durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt wird, sicherzustellen, kann die betreffende Manschette, wie weiter unten ausgeführt, aus einem biokompatiblen Material, mit dem ein Element aus einer Nickel-Titan-Legierung (Nitinol) in einer die Grundform der offenen Manschetten-Ringform festlegenden Form verbunden ist, bestehen.
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Anhand von Zeichnungen wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung näher erläutert.
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1 und 2 zeigen in nicht maßstäblichen und auseinandergezogenen Schnittansichten den distalen bzw. proximalen Endbereich einer Applikationsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in einer Grundstellung, in der am distalen Endbereich der Applikationsvorrichtung eine um einen Körperteil eines Individuums herumzulegende Manschette in einem zusammengelegten Zustand aufgenommen ist.
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3 und 4 zeigen ebenfalls in nicht maßstäblichen und auseinandergezogenen Schnittansichten den distalen bzw. proximalen Endbereich der Applikationsvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer solchen Stellung, in der die betreffende Manschette aus der Applikationsvorrichtung teilweise freigegeben ist.
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5 und 6 zeigen ebenfalls in nicht maßstäblichen und auseinandergezogenen Schnittdarstellungen den distalen bzw. proximalen Endbereich der Applikationsvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Fangstellung, in der ein Laschenteil der Manschette durch eine in der Manschette vorhandene Öffnung hindurchgeführt wird.
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7 zeigt in einer schematischen Draufsicht eine mögliche Ausbildung des distalen Endbereiches eines in der Applikationsvorrichtung gemäß 1 bis 6 einzusetzenden Fanggliedes.
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8 zeigt in einer vergrößerten Schnittansicht eine andere Manschette für den Einsatz in einer Applikationsvorrichtung, wie sie in den 1 bis 6 veranschaulicht ist.
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9 zeigt in einer vergrößerten Schnittansicht eine weitere Manschette für den Einsatz in einer Applikationsvorrichtung, wie sie in 1 bis 6 veranschaulicht ist.
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Im Folgenden wird zunächst unter Bezugnahme auf die 1 bis 7 eine Applikationsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Es sei hier angemerkt, dass in sämtlichen Zeichnungsfiguren jeweils dargestellte gleiche Teile auch mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind. Zunächst wird auf die 1 und 2 näher eingegangen.
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Die 1 und 2 zeigen in nichtmaßstäblicher Darstellung und in auseinandergezogenen Schnittansichten eine generell mit 1 bezeichnete Applikationsvorrichtung gemäß der Erfindung in ihrem Ausgangszustand. Mit dieser Applikationsvorrichtung 1 ist eine ringförmig ausgebildete und in ihrer Grundform eine offene Ringform besitzende Manschette 4 um einen einzuschnürenden Körperteil eines Individuums nach vorzugsweise minimalinvasiver Einführung der betreffenden Manschette 4 in das betreffende Individuum, insbesondere um dessen Speiseröhre herumzulegen. Eine solche Manschette 4 ist in 8 in einer vergrößerten Schnittansicht dargestellt, auf die weiter unten noch eingegangen wird. An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass die betreffende Manschette 4 an ihrem einen Endbereich mit einer Öffnung 7 versehen ist, durch welche der andere Manschettenendbereich in Form eines Laschenteiles 5 mittels der Applikationsvorrichtung 1 gemäß der Erfindung hindurchzuführen ist, wie dies noch näher erläutert wird.
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In 1 und 2 ist die Applikationsvorrichtung 1 gemäß der Erfindung in einem Ausgangszustand dargestellt. Die Applikationsvorrichtung 1 besteht grundsätzlich aus zwei koaxial zueinander verlaufenden Längsrohren 2, 3, die beispielsweise aus Metall oder aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polytetrafluorethylen (PTFE) bestehen oder die mit diesem Material überzogen sind, um leicht relativ zueinander in ihrer Längsrichtung verschoben werden zu können. Von den beiden Längsrohren 2, 3 ist in dem inneren Längsrohr 2 an dessen distalen Endbereich die Manschette 4 in einem solchen Zustand aufzunehmen und im vorliegenden Fall aufgenommen, dass die betreffende Manschette 4 bei in den distalen Endbereich des äußeren Längsrohres 3 eingezogenem bzw. eingeschobenem distalen Endbereich des inneren Längsrohres 2 in diesem Zustand festzuhalten ist. Dieser Zustand ist im vorliegenden Fall gemäß 1 ein zusammengelegter Zustand. In diesem zusammengelegten Zustand liegt ein am einen Endbereich der Manschette 4 gebildeter Laschenteil 5 an einem oberen Teil 8 des inneren Längsrohres 2 an. Wie ersichtlich, besitzt der betreffende Laschenteil 5 eine Reihe von Rastzähnen, wie die in 3 und 5 näher bezeichneten Rastzähne 21, 22, 23, 24, die durch die in 1 im unteren Teil des inneren Längsrohres 2 enthaltene Öffnung 7 des anderen Manschettenendteiles 6 hindurchzuführen sind. Es sei hier angemerkt, dass die Manschette 4 in Abweichung von den zuvor erläuterten Verhältnissen auch im gestreckten Zustand in dem inneren Längsrohr 2 aufgenommen sein könnte, wie dies im Zusammenhang mit 8 erläutert wird.
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Bei dem zuvor erwähnten oberen Teil 8 des inneren Längsrohres 2 handelt es sich übrigens um ein mit dem distalen Endbereich des betreffenden inneren Längsrohres 2 beweglich verbundenes Zusatz-Abdeckteil 8, welches auf die von dem inneren Längsrohr 2 aufgenommene Manschette 4 gewissermaßen aufgeklappt ist.
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In 1 ist ferner der distale Endbereich eines sogenannten Fanggliedes 10 dargestellt, welches beispielsweise aus einem dünnen Federdraht hergestellt sein kann und welches an seinem distalen Endbereich eine Form aufweisen kann, wie sie beispielsweise in 7 gezeigt ist, auf die weiter unten noch eingegangen wird.
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Das betreffende Fangglied 10 ist gemäß 1 zunächst innerhalb des inneren Längsrohres 2 vorgesehen und verläuft ab einer zum proximalen Endbereich der Applikationsvorrichtung 1 hinzeigenden Kante 12 der Manschette 4 zwischen der Manschette 4 und dem inneren Längsrohr 2 bis zu der erwähnten Öffnung 7 in der Manschette 4. Das Fangglied 10 verläuft dann durch die betreffende Öffnung 7 hindurch in den Innenraum des inneren Längsrohres 2 bis zu einer Kante 9 hin, an der das weiter oben erwähnte Zusatz-Abdeckteil 8 im geschlossenen Zustand an dem inneren Längsrohr 2 anliegt. An dieser Stelle ist das Fangglied 10 mit einem Fangglied-Endteil 11 zwischen dem inneren Längsrohr 2 und dem äußeren Längsrohr 3 eingeführt.
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2 zeigt die Ausbildung der Applikationsvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung am proximalen Vorrichtungsende in dem erwähnten Ausgangszustand. Wie dargestellt, ist das innere Längsrohr 2 an seinem proximalen Endbereich mit einem Griffring 18 versehen, und das äußere Längsrohr 3 ist im Bereich seines proximalen Endbereiches mit zwei Griffringen 19, 20 versehen. Der proximale Endbereich des äußeren Längsrohres 3 ist mit einer Abschlusswand 15 versehen, von der das innere Längsrohr 2 für eine Längsverschiebung relativ zu dem betreffenden äußeren Längsrohr 3 aufgenommen ist.
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Das innere Längsrohr 2 weist im Bereich der erwähnten Abschlusswand 15 des äußeren Längsrohres 3 eine Längsöffnung 17 auf, in die ein Stegteil 16 der Abschlusswand 15 des äußeren Längsrohres 3 hineinragt. Dieser Stegteil 16 weist eine Durchgangsöffnung 14 auf, durch die das Fangglied 10 hindurchgeführt ist. An seinem proximalen Endbereich ist das Fangglied 10 mit einem Abschlussglied 13 versehen, welches ein vollständiges Hineinziehen des Fanggliedes 10 in das innere Längsrohr 2 durch die erwähnte Durchgangsöffnung 14 verhindert.
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In 3 und 4 ist die Applikationsvorrichtung 1 gemäß dem zuvor betrachteten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in einer Stellung bzw. in einem Zustand dargestellt, in der bzw. dem die Manschette 4 von dieser Applikationsvorrichtung 1 teilweise, und zwar mit ihrem Laschenteil 5 freigegeben ist. In dieser Stellung ist das äußere Längsrohr 3 in Bezug auf das innere Längsrohr 2 zum proximalen Vorrichtungsende hin zurückgezogen bzw. verschoben. Im Zuge dieser Verschiebung erfolgt zunächst eine Freigabe des Laschenteiles 5 der Manschette 4 aus der in 1 dargestellten Stellung in die in 3 dargestellte Stellung, indem das Zusatz-Abdeckteil 8 ausgeklappt wird, wie dies in 3 dargestellt ist. In dieser Stellung kann die Manschette 4 mit Hilfe der Applikationsvorrichtung 1 gemäß der Erfindung um einen einzuschnürenden Körperteil, insbesondere um die Speiseröhre eines Individuums bzw. Patienten herumgelegt werden.
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Auf ein weiteres Zurückziehen des äußeren Längsrohres 3 in Bezug auf das innere Längsrohr 2 zum proximalen Vorrichtungsende hin gelangt dann auch der in 1 zwischen dem inneren Längsrohr 2 und dem äußeren Längsrohr 3 festgehaltene Fangglied-Endteil 11 des Fanggliedes 10 in eine Stellung, wie sie aus 3 ersichtlich ist – das Fangglied 10 ist mit seinem distalen Endbereich nunmehr freigelegt. Das Fangglied 10 liegt dabei mit seinem distalen Endbereich an den Rastzähnen 21, 22, 23 und 24 des Laschenteiles 5 der noch offenen ringförmigen Manschette 4 an. Eine hier nur angedeutete Querseite 25 des distalen Endbereiches des Fanggliedes 10 ist noch nicht in einen der Rastzähne 21 bis 24 eingerastet.
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4 zeigt die Anordnung des inneren Längsrohres 2 und des äußeren Längsrohres 3 am proximalen Vorrichtungsende entsprechend der in 3 dargestellten Stellung der Applikationsvorrichtung 1 am distalen Vorrichtungsende. Wie aus der in 4 nicht maßstäblich dargestellten Ansicht ersichtlich ist, ist das Abschlussglied 13 des Fanggliedes 10 jetzt zu der Rückwand 15 des äußeren Längsrohres 3 hin gegenüber der Ausgangsstellung gemäß 2 verschoben. In dieser Stellung liegt das Fangglied 10 mit seinem Abschlussglied 13 an dem Stegteil 16 der Abschlusswand 15 des äußeren Längsrohres 3 an.
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In 5 und 6 ist die Applikationsvorrichtung 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in einer Fangstellung gezeigt, in der das Laschenteil 5 der Manschette 4 durch die in der Manschette 4 vorhandene Öffnung 7 gezogen wird. Dies geschieht dadurch, dass von der aus 3 und 4 ersichtlichen Stellung der betreffenden Applikationsvorrichtung 1 ausgehend das äußere Längsrohr 3 in Bezug auf das innere Längsrohr 2 weiter zum proximalen Vorrichtungsende hin bewegt wird. Dabei rastet der distale Endbereich 20 des Fanggliedes 10 in einen der Rastzähne 21 bis 24 des Laschenteiles 5 der Manschette 4 ein und erlaubt somit, das betreffende Laschenteil 5 durch die Öffnung 7 am anderen Manschettenendteil 6 der Manschette 4 hindurchzuziehen. Die Manschette 4 löst sich dabei aus dem inneren Längsrohr 2, wie dies in 5 angedeutet ist. Letztlich führt dieser Vorgang dazu, dass die betreffende Manschette 4 – die ja zuvor um einen einzuschnürenden Körperteil, insbesondere um die Speiseröhre eines Individuums herumgelegt worden ist – sich vollständig aus der Applikationsvorrichtung 1 löst. Dieser Zustand ist jedoch erst erreicht, nachdem das Laschenteil 5 durch die erwähnte Öffnung 7 hindurchgeführt und in dieser form- und/oder kraftschlüssig festgelegt ist.
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6 zeigt die Anordnung des inneren Längsrohres 2 und des äußeren Längsrohres 3 am proximalen Vorrichtungsende entsprechend der in 5 dargestellten Stellung der Applikationsvorrichtung 1 am distalen Vorrichtungsende. Wie aus der in 6 nicht maßstäblich dargestellten Ansicht ersichtlich ist, ist das Abschlussglied 13 des Fanggliedes 10 jetzt zu der Rückwand 15 des äußeren Längsrohres 3 hin gegenüber der Ausgangsstellung gemäß 2 verschoben. In dieser Stellung liegt das Fangglied 10 mit seinem Abschlussglied 13 an dem Stegteil 16 der Abschlusswand 15 des äußeren Längsrohres 3 an und wurde auf das proximale Ende des Langlochs 17 zubewegt.
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7 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausführungsform des Fanggliedes 10 an dessen distalen Endbereich. Wie dargestellt, ist das Fangglied 10 an seinem distalen Endbereich rechteckförmig mit Längsseiten 26 und 27 und einer Querseite 25 ausgebildet, um beispielsweise eine im Bereich ihres Laschenteiles 5 mit Rastzähnen 21 bis 24 flach ausgebildete Manschette 4 in der in 5 gezeigten Weise erfassen zu können. Das Fangglied 10 gemäß 7 kann ebenfalls aus einem dünnen Material, insbesondere aus einem dünnen Federmaterial bestehen. Es geht von seinen Längsseiten 26, 27 vorzugsweise in einen Ziehdraht 28 über, der zum proximalen Vorrichtungsende der Applikationsvorrichtung 1 hinführt.
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In 8 ist eine Manschette 4 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einer vergrößerten Schnittansicht dargestellt, die sich mit einer Applikationsvorrichtung gemäß der Erfindung applizieren lässt. Diese Manschette 4, die einen runden oder viereckigen Querschnitt oder einen abgerundeten viereckigen Querschnitt aufweisen kann, eignet sich besonders gut für den Einsatz in einer Applikationsvorrichtung 1, wie sie zuvor beschrieben worden ist. An dieser Stelle sei jedoch hervorgehoben, dass die betreffende Manschette 4 auch in Verbindung mit anderen Applikationsvorrichtungen zu verwenden ist. Sie besteht grundsätzlich aus einem biokompatiblen Material, wie z. B. aus einem Polymer, insbesondere aus Polyurethan, mit dem im vorliegenden Fall ein Nitinol-Element 29 aus einer Nickel-Titan-Legierung mit bzw. in einer die Grundform einer offenen Manschetten-Ringform festlegenden Form verbunden ist. Dadurch lässt sich auf besonders einfache Weise eine Formstabilität für die betreffende Grundform auch nach längerer Lagerung einer solchen Manschette 4 in einem gestreckten oder zusammengelegten Zustand sicherstellen, wie er aus 1 ersichtlich ist.
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Das zuvor erwähnte Element 29 aus einer Nickel-Titan-Legierung (Nitinol) ist vorzugsweise als Draht oder als flaches Band in dem biokompatiblen Manschettenmaterial eingebettet. Dadurch ist sichergestellt, dass kein Körpergewebe mit dem Element aus der Nickel-Titan-Legierung in Berührung gelangt. Damit ist die betreffende Manschette 4 auch bei Individuen anzuwenden, die unter Metall-Allergien, insbesondere unter Nickel-Allergien leiden.
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Die in 8 dargestellte Manschette 4 ist wie auch die in den 1, 3 und 5 dargestellte Manschette 4 an ihrem einen Endbereich mit einer Öffnung 7 versehen, und ihr anderer Endbereich ist als mit Rastzähnen 21, 22, 23, 24 versehenes Laschenteil 5 ausgebildet, welches sich durch die betreffende Öffnung 7 ziehen lässt und in dieser form- und/oder kraftschlüssig festzulegen ist. Dabei ist bezüglich der Manschette 4 vorstehend davon ausgegangen worden, dass sie vier Rastzähne 21 bis 24 aufweist, und zwar auf ihrer Außenseite. Es dürfte jedoch einzusehen sein, dass bei der betreffenden Manschette 4 prinzipiell mit mindestens einem Rastzahn ausgekommen werden kann. Im übrigen kann der zumindest eine Rastzahn auch auf der Innenseite der Manschette 4 vorgesehen sein, um von dem Fangglied 10 erfasst zu werden.
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In 9 ist eine weitere Manschette 4' in einer vergrößerten Schnittansicht dargestellt, die sich mit einer Applikationsvorrichtung gemäß der Erfindung applizieren lässt. Diese aus einem biokompatiblen Manschettenmaterial – wie die Manschette 4 – bestehende Manschette 4' weist eine eine offene Manschetten-Ringform festlegende Grundform – nämlich die alleinige Ringform – auf und enthält ein dem in Verbindung mit 8 genannten Element 29 entsprechendes oder sogar gleichartiges Element 29' aus einer Nickel-Titan-Legierung (Nitinol). Dieses Element 29' aus Nitinol ist als Draht oder flaches Band in dem biokompatiblen Manschettenmaterial eingebettet. Um die Manschette 4' um einen einzuschnürenden Körperteil eines Individuums herumzulegen, kann grundsätzlich die oben erläuterte Applikationsvorrichtung gemäß der Erfindung eingesetzt werden. Um die beschriebene Ziehwirkung mit dem Ziehglied der betreffenden Applikationsvorrichtung ausführen zu können kann die Manschette 4' gegebenenfalls auf ihrer Außenseite oder auf ihrer Innenseite einen rastzahnförmigen Bereich aufweisen, den das Ziehglied zu erfassen vermag. Grundsätzlich lässt sich die Manschette 4' um einen einzuschnürenden Körperteil eines Individuums auch dadurch herumlegen, dass eine andere Applikationsvorrichtung eingesetzt wird als die oben beschriebene Applikationsvorrichtung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Applikationsvorrichtung
- 2
- inneres Längsrohr
- 3
- äußeres Längsrohr
- 4, 4'
- Manschette
- 5
- Laschenteil
- 6
- Manschettenendteil
- 7
- Öffnung
- 8
- Zusatz-Abdeckteil
- 9
- Kante
- 10
- Fangglied
- 11
- Fangglied-Endteil
- 12
- Kante
- 13
- Abschlussglied
- 14
- Durchgangsöffnung
- 15
- Abschlusswand
- 16
- Stegteil
- 17
- Längsöffnung
- 18
- Griffring
- 19
- Griffring
- 20
- Griffring
- 21
- Rastzahn
- 22
- Rastzahn
- 23
- Rastzahn
- 24
- Rastzahn
- 25
- Querseite
- 26
- Längsseite
- 27
- Längsseite
- 28
- Ziehdraht
- 29, 29'
- Nitinol-Element