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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Planung einer angiographischen
Messung eines Körperbereichs
in einer Magnetresonanzanlage (MR-Anlage) sowie die MR-Anlage hierfür.
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Wie
es seit längerem
in der MR-Bildgebung bekannt ist, ist diese sensitiv für die Bewegung
der Kernspins, die das MR-Signal
erzeugen. Diese Effekte können
zur Aufnahme von angiographischen Bildern, d. h. Bildern von den
Gefäßen der
untersuchten Person, verwendet werden. Hierbei sind Angiographietechniken
bekannt, die nur auf den Flusseffekten der im Körper befindlichen Spins beruhen.
Weiterhin ist es möglich,
derartige Angiographieaufnahmen mit Hilfe von Kontrastmitteln zu
verbessern. Bei Verwendung von Kontrastmitteln ist es für die angiographische
Darstellung von Gefäßen über einen
größeren anatomischen
Bereich im Körper
schwierig, das in das Gefäßsystem
eingebracht Kontrastmittel zeitnah beim Durchfluss durch das untersuchte
Gebiet zu verfolgen.
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Hierbei
ist es von Bedeutung, den Ablauf aller Aufnahmen zeitlich aufeinander
abzustimmen, um in jedem Körperbereich
die Gefäße optimal
darzustellen. Bei Angiographieaufnahmen sind diese auch auf jeden
Patienten abzustimmen, da die individuelle Kreislaufzeit jedes Patienten
bzw. jeder Versuchsperson die Durchflussgeschwindigkeit des Kontrastmittels ändert. Wenn
sehr große
Gefäßabschnitte,
wie beispielsweise der gesamte Gefäßbaum im Körper, dargestellt werden sollen,
ist dies oft nicht mit einer einzigen Kontrastmittelinjektion zu
bewerkstelligen. Dies gilt insbesondere, wenn das Kontrastmittel
relativ schnell durch den Körper
fließt.
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Dadurch
wird der Anwender bzw. die Bedienperson veranlasst, die Messparameter
für die
Bildgebung individuell anzupassen, was jedoch beliebig viele Fehlerquellen
eröffnet.
Beispielsweise kommt es vor, dass durch die Anpassung der Aufnahmepa rameter,
wie Verkürzung
der Aufnahmedauer, die Bildqualität verschlechtert wird, um dem
Kontrastmittelverlauf folgen zu können. Erfahrungsgemäß bereitet
es den Anwendern der MR-Anlagen Schwierigkeiten, all die voneinander
abhängigen
Messparameter so zu kombinieren, dass immer eine gute Bildqualität erreicht
wird. Oft ist die zeitliche Abfolge der Aufnahme nicht korrekt,
so dass es vorkommen kann, dass die Bilder nicht nur die arterielle
Bildinformation, die zur Diagnosefindung wichtig ist, sondern auch
Signalanteile des venösen
Rückflusses
des Kontrastmittels anzeigen. Ebenso ist es möglich, dass die Bildqualität nicht
ausreicht, um die Diagnose zu erstellen, wenn die Parameter der
räumlichen
Auflösung
für unterschiedliche
Messbereiche zu stark variieren.
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Insgesamt
erfordert diese Aufnahmetechnik sehr viel Wissen der Bedienperson,
wodurch die Bildqualität
sehr stark von der Erfahrung der Person abhängt, die die angiographische
Messung durchführt.
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Daher
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur
Planung einer angiographischen Messung bereitzustellen, bei dem
unabhängig
von der Erfahrung der Bedienperson Angiographieaufnahmen in guter
Bildqualität
erzeugt werden können.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. In den
abhängigen Ansprüchen sind
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Planung der angiographischen Messung
bereitstellt, wobei ein Körperbereich
angiographisch dargestellt wird, der größer als das maximale Gesichtsfeld
der Magnetresonanzanlage ist. Die MR-Anlage weist eine Steuereinheit
zur Steuerung des Ablaufs der Messung auf, wobei das erfindungsgemäße Verfahren
die folgenden Schritte aufweist: In einem Schritt der Erfindung
wird eine obere und eine untere Grenze des Körperbereichs festgelegt, in
dem die Angiographiemessung durchge führt werden soll. Die Steuereinheit
unterteilt nun in Abhängigkeit
von den festgelegten Grenzen den Körperbereich in Teilmessbereiche
und Teilmessungen, die nacheinander gemessen werden. In einem weiteren
Schritt wird die Ankunft eines injizierten Testbolus eines Kontrastmittels
in den verschiedenen Teilmessbereichen anhand von MR-Messungen detektiert, wobei
daraus die Transitzeit des Testbolus durch den Körperbereich bestimmt werden
kann. In Abhängigkeit
von der bestimmten Transitzeit kann die Steuereinheit nun den Ablauf
der angiographischen Messung bestimmen, wobei die Abfolge der Messungen der
Teilbereiche und die Zeitdauer der einzelnen Teilmessungen für die Teilmessbereiche
in einem weiteren Schritt festgelegt werden. Erfindungsgemäß werden
durch die MR-Anlage, insbesondere durch die Steuereinheit Hilfestellungen
bei der Messplanung zur Verfügung
gestellt, die sicherstellen, dass einerseits die Teilmessbereiche
richtig gewählt
werden und andererseits die Messzeiten der Teilmessungen in den
Teilmessbereichen so eingestellt werden, dass der Bolusverlauf eines
Kontrastmittels in den unterschiedlichen Teilmessbereichen detektiert
wird. Der Begriff Transitzeit bedeutet im vorliegenden Zusammenhang,
dass es sich um die Ankunft des Kontrastmittels in verschiedenen
Körperbereichen
handelt. Der Begriff Transitzeit beinhaltet folglich mehrere Zeiten
und steht für
den Kontrastmittelverlauf. Es ist nicht notwendig, in allen Teilmessbereichen
die Ankunft des Testbolus zu bestimmen. Es ist auch möglich, diese
nur in einigen Teilmessbereichen zu detektieren und daraus den Kontrastmittelverlauf
im Körper
zu bestimmen. Beispielsweise kann bei einer Angiographie des Becken-
und Beinbereichs der Testbolus nur im Abdomen und im Unterschenkel
detektiert werden, obwohl die drei Teilmessbereiche Abdomen, Oberschenkel
und Unterschenkel definiert wurden.
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Weiterhin
ist es möglich,
dass Übersichtsmessungen
zur Planung der Angiographiemessung durchgeführt werden, wobei aus Übersichtsbildern der Übersichtsmessungen
die obere und untere Grenze des Körperbereichs für die angiographischen Messungen
festgelegt werden. Bei einer Ganzkörperangiographie ist es möglich, dass
die Steuereinheit die obere und die untere Grenze der MR-Messung automatisch
findet, beispielsweise durch Detektieren des oberen Endes des Kopfes
und des unteren Endes der Füße. Bei
Teilkörperangiographien
kann auch eine Bedienperson der Magnetresonanzanlage die obere und
untere Messgrenze auf den Übersichtsbildern
festlegen. Selbstverständlich
ist es auch möglich,
dass die Bedienperson nur eine Messgrenze festgelegt, während die
andere Messgrenze automatisch durch das obere Ende oder untere Ende der
untersuchten Person festgelegt wird.
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Wenn
nun der zu messende Körperbereich mit
oberer und unterer Grenze bekannt ist, kann die Steuereinheit die
Anzahl der Teilmessbereiche und die Überlappung der Teilmessbereiche
bestimmen, die notwendig ist, um den abzubildenden Körperbereich
abzudecken. Weiterhin können
die in den Teilmessbereichen anfallenden Teilmessungen mit den dazugehörigen Sequenzparametern,
wie Aufnahmezeit, Schichtdicke etc. festgelegt werden. Eine Überlappung
der Teilmessbereiche ist sinnvoll, um später die berechneten Angiographiebilder
fehlerfrei zu einem Gesamtbild zusammenfügen zu können. Weiterhin ist es möglich, dass
die Bedienperson das Ergebnis als Messprotokoll präsentiert
bekommt, wobei zusätzlich
die einzelnen Messungen graphisch in den Übersichtsbildern angezeigt
werden. Die Bedienperson hat hier die Möglichkeit, individuelle Anpassungen
vorzunehmen. Vorzugsweise werden alle von der Steuereinheit vorgeschlagenen
Größen wie
Einteilung in Teilmessbereiche oder Sequenzparameter der Bedienperson
angezeigt, die diese dann, falls gewünscht, abändern kann.
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Weiterhin
ist es möglich,
die Lage und Zeitdauer von Testmessungen von der Steuereinheit festlegen
zu lassen, mit denen nach einer Injektion des Testbolus der Verlauf
des Testbolus durch die Testmessbereiche verfolgt werden kann. Vorzugsweise
wird der Testbolus anatomisch so angeordnet, dass der Konstrastmitteldurchfluss
durch den abzubildenden Körperbereich
erfasst werden kann. Die MR-Anlage kann hierbei einen automatischen
Vorschlag machen, den der Anwender abändern oder akzeptieren kann.
Die Lage und die Zeitdauer der Testmessungen werden hierbei in Übereinstimmung mit
den bestimmten Teilmessbereichen festgelegt, wobei die festgelegte
Lage der Bedienperson wiederum angezeigt wird. Diese kann die Lage
entweder übernehmen
oder ihrerseits Änderungen
vornehmen. Nach der Kontrastmittelinjektion des Testbolus kann weiterhin
die Ankunft des Testbolus detektiert werden, indem das Erreichen
eines Schwellwerts in den Gefäßen detektiert
wird. Hat das System die Ankunft des Testbolus detektiert, kann
automatisch zur nächsten
Testmessung übergegangen
werden, wobei beispielsweise automatisch der Tisch, auf dem die
Untersuchungsperson liegt vorgeschoben werden kann. Am Ende aller
Testmessungen ist es möglich,
die Transitzeit des Testbolus durch den Körperbereich zu bestimmen, in
dem angiographische Aufnahmen gemacht werden sollen.
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Wenn
nun die Transitzeit des Testbolus bekannt ist, kann mit dieser Information überprüft werden,
ob die zu Beginn festgelegten Teilmessbereiche und die dazugehörigen Teilmessungen
durchführbar sind,
wobei die Zeitdauer für
den notwenigen Tischvorschub beachtet werden kann, die notwendig
ist, die Untersuchungsperson von einem Teilmessbereich zum nächsten Teilmessbereich
bei verschiedenen Tischpositionen zu verfahren.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist es möglich,
dass die von der Steuereinheit berechneten Teilmessbereiche und
das Ablaufdiagramm für die
angiographische Messung auf den Übersichtsbildern
dargestellt werden, wobei die Bedienperson die Lage der Teilmessbereiche
und der Testmessbereiche und das Ablaufdiagramm abändern oder übernehmen
kann. Ebenso kann der zeitliche Verlauf des Kontrastmittels graphisch
in den Übersichtsbildern dargestellt
werden und hierbei können
die Zeiten, die nach der Injektion des Kontrastmittels notwendig sind,
um den einen bestimmten Testmessbereich, zu erreichen, dargestellt
werden.
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Wenn
die Transitzeit des Testbolus bekannt ist, kann die maximale Aufnahmedauer
für jeden
Teilmessbereich bestimmt werden, wobei hierbei der Tischvorschub
berücksichtigt
werden sollte, der zwischen den Messungen von Teilmessbereichen
notwendig sein kann. Wenn diese Aufnahmedauer bekannt ist, können für jeden
Teilmessbereich die optimalen Bildmessparameter bestimmt werden,
um die Bildqualität
insgesamt zu optimieren. Wenn die ermittelten Aufnahmedauern mehrerer
Teilmessbereiche länger
sind als die Zeitdaten, die sich aus dem zeitlichen Verlauf des
Testbolus ergeben, kann es notwendig sein, auf ein Doppelinjektionsschema überzugehen.
Dies bedeutet, dass die verschiedenen Teilmessbereiche nicht mit
einer einzigen Kontrastmittelinjektion gemessen werden können, sondern dass
zwei Kontrastmittelinjektionen insgesamt notwendig sind.
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Um
einen gemeinsamen Startpunkt für
den Beginn der Messreihe und die Kontrastmittelinjektion festlegen
zu können,
ist es möglich
vor der Messung des ersten Teilmessbereichs einen Zeitversatz so einzuführen, dass
die angiographische Messung und die Injektion des Kontrastmittels
gleichzeitig gestartet werden können
und trotzdem das Kontrastmittel bei Messung des ersten Teilmessbereichs
in diesem ankommt und detektiert wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Magnetresonanzanlage zur
Planung und Durchführung
dieser angiographischen Messung bereitgestellt, wobei eine Steuereinheit
vorgesehen ist, die aus der festgelegten oberen und unteren Grenze
des Körperbereichs,
diesen in Abhängigkeit von
den Grenzen in Teilbereiche mit Teilmessungen unterteilt. Eine Detektionseinheit
detektiert die Ankunft des injizierten Testbolus des Kontrastmittels
in den verschiedenen Teilmessbereichen, wobei eine Recheneinheit
die Transitzeit des Testbolus durch den Körperbereich für die Angiographiemessung
bestimmt. Die Steuereinheit bestimmt den Ablauf der angiographischen
Messung und bestimmt insbesondere die Teilmessbereiche und die Zeitdauer
der einzelnen Teilmessungen für
die Teilmessbereiche. Da die für
die Bedienperson schwierigen Parameter nach der Injektion des Testbolus
automatisch bestimmt werden, ist es auch für eine ungeübte Bedienperson möglich, Angiographieaufnahmen über größere Messbereiche
mit guter Signalqualität
zu erhalten.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 ein
Flussdiagramm mit den Hauptschritten zur Planung einer Angiographiemessung gemäß der Erfindung,
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2a und 2b ein
weiteres Flussdiagramm zur Planung einer angiographischen Messung
gemäß der Erfindung,
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3 ein Übersichtsbild
mit den automatisch bestimmten Teilmessbereichen,
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4 das Übersichtsbild
von 3 mit der Lage der Testmessbereiche und der berechneten Transitzeit
für das
Kontrastmittel, und
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5 eine
Tabelle mit der Darstellung des automatisch bestimmten Ablaufdiagramms
zur Ansicht für
die Bedienperson.
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In 1 ist
ein Flussdiagramm dargestellt, das die wesentlichen Schritte zur
Planung einer Angiographiemessung zeigt. Der in 1 gezeigte
Ablauf startet mit Schritt 10. In einem nächsten Schritt werden
nun die Anfangs- und Endpunkte der Messungen, d. h. die obere und
untere Grenze der Angiographiemessungen festgelegt (Schritt 11).
Falls es sich um eine Ganzkörpermessung
handelt, kann der Anfangs- und der Endpunkt der Messung automatisch
gefunden werden, nämlich
das obere Ende am Kopf und das untere Ende an den Füßen der
untersuchten Person. Im Falle einer angiographischen Messung, die
sich nicht auf den ganzen Körper
der Untersuchungsperson bezieht, ist es möglich, dass die Bedienperson
die obere und untere Grenze manuell festlegt.
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Wenn
nun der abzudeckende Messbereich bekannt ist, kann dieser automatisch
durch eine Steuereinheit der MR-Anlage in Teilmessbereiche unterteilt
werden (Schritt 12). Diese Aufteilung des Untersuchungsbereichs
in Teilmessbereiche hängt insbesondere
von der Größe des Gesichtsfeldes
ab, das die MR-Anlage
bei einer vorbestimmten Tischposition in Längsrichtung der Untersuchungsperson
abdecken kann. Weiterhin werden die Teilmessbereiche so festgelegt,
dass es zu einer Überlappung
der verschiedenen Bereiche kommt. Damit ist es möglich, aus der dargestellten
Anatomie die erzeugten Bilder fehlerfrei zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. In
einem nächsten
Schritt 13 werden nun die verschiedenen Positionen der
Testmessungen festgelegt, bei denen mit Hilfe eines Kontrastmitteltestbolus der
Kontrastmitteldurchfluss durch den untersuchten Bereich erfasst
werden kann. Dieser Testbolus kann eine kleine Menge eines bei MR-Angiographieaufnahmen üblicherweise
verwendeten Kontrastmittels sein. Dieser Testbolus wird nun durch
das Gefäßsystem
befördert,
wobei das Kontrastmittel normalerweise Parameter wie die T1- und
T2- bzw. die T2*-Zeit beeinflusst. Das Ankommen des Kontrastmittelbolus kann üblicherweise
durch eine Signaländerung
in dem Gefäß detektiert
werden. Aus dem Kontrastmittelverlauf kann nun in Schritt 14 die
Transitzeit des Testbolus durch den untersuchenden Aufnahmebereich
festgelegt werden. Wenn nun die Transitzeit des Testbolus bekannt
ist kann der Ablauf der Angiographiemessung mit der Zeitdauer und
Lage der Teilmessungen bestimmt werden (Schritt 15). Falls
es sich bei der MR-Anlage um eine Anlage handelt, bei der nach einem
Tischvorschub die Untersuchungsperson bei ruhendem Tisch untersucht
wird, so entsprechen die Teilmessbereiche den Messbereichen bei
einer bestimmten Tischposition. Die Erfindung ist jedoch auch anwendbar
auf MR-Anlagen, bei denen die Signaldetektion erfolgt, während der
Tisch mit der Untersuchungsperson durch die MR-Anlage gefahren wird.
Hier sind die Messbereiche aufgrund des kontinuierlichen Tischvorschubs
nicht auf die Bereiche beschränkt,
bei denen der Tisch ruht. Jedoch kann auch davon gesprochen werden,
dass der gesamte darzustellende Bereich in Teilmessbereiche aufgeteilt wird.
Bei kontinuierlichem Tischvorschub wird anhand der bestimmten Transitzeit
des Testbolus die Vorschubgeschwindigkeit des Tisches während der
Messung angepasst. Auch bei kontinuierlichem Tischvorschub kann
die Zeitcharakteristik des Bolusanflutens verwendet werden, z. B.
für die
Optimierung der Tischgeschwindigkeit entlang der Tischfahrrichtung
und/oder zur Regelung der Tischverfahrcharakteristik über die
Dauer der Messzeit (z. B. Anpassen der Tischgeschwindigkeit in den
einzelnen Körperbereichen).
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In 2 ist
eine detailliertere Form der Planung einer Angiographiemessung gemäß der Erfindung
dargestellt. Die in den 2a und 2b dargestellten
Schritte werden ebenfalls im Zusammenhang mit den 3 bis 5 erläutert. In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
handelt es sich um die Planung einer Ganzkörperangiographie, wobei das
dargestellte Verfahren ebenso bei einer Teilkörperangiographie angewandt
werden kann. Das Verfahren startet in Schritt 20. In einem
Schritt 21 werden Übersichtsbilder
aufgenommen, wie sie beispielsweise in den 3 und 4 dargestellt
sind. Bei Ganzkörpermessungen
können
zur Darstellung der Gefäße koronale
Schichtblöcke
verwendet werden. Um diese planen zu können, werden vorher Übersichtsaufnahmen
auf allen Schichtebenen jeder Körperregion
angefertigt, um die hochaufgelösten Gefäßbilder
planen zu können.
Diese Übersichtsmessungen
können
mit vorbestimmten Bildgebungsparameter aufgenommen werden, wobei
die einzelnen Teilübersichtsaufnahmen
zusammengesetzt werden, wodurch sich eine zusammengesetzte Übersichtsaufnahme 40,
wie in 3 und 4 dargestellt, ergibt. In der
dargestellten Übersichtsaufnahme 40 wurden
die Spulen zur Detektion des MR-Signals so angeordnet, dass der
gesamte Körper
bis auf die Arme der untersuchten Person abgebildet werden kann
(Schritt 22). Bei einer Ganzkörpermessung ist es möglich, automatisch
die obere und untere Messgrenze für jede nachfolgende angiographische Messung
festzulegen (Schritt 23). Handelt es sich nicht um eine
Ganzkörpermessung,
wird in Schritt 23 die obere und untere Messgrenze manuell
bestimmt. Beispielsweise kann die Bedienperson Punkte auf dem Übersichtsbild
festlegen und als obere und untere Grenze definieren. In allen anderen
Schritten stimmt die Teilkörpermessung
mit dem in den 2a und 2b dargestellten
Ablauf für
die Ganzkörpermessung überein.
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In
Schritt 24 werden die detektierten Grenzen durch die Bedienperson überprüft, wobei
diese entweder die Messgrenzen bestätigen kann, oder falls nötig in Schritt 25 manuell
anpassen kann. Anschließend
kann das System automatisch mit Schritt 26 fortfahren,
in dem die Steuereinheit der MR-Anlage in Abhängigkeit von den Messgrenzen
die Lage der Teilmessungen vorschlägt. Als Basisdaten können wiederum
hierfür
vorbestimmte Parameter aus vorbestimmten Protokollstrukturen verwendet
werden. Diese Teilbereiche können
auf dem Übersichtsbild
dargestellt werden, wie es in 3 zu erkennen ist.
In der gezeigten Ausführungsform
wird der untersuchte Körper 41 in
einen ersten Teilmessbereich 42 vom Kopf bis zur Brust
unterteilt. Weiterhin ist ein zweiter Teilmessbereich von unterhalb
der Arme bis unterhalb des Rumpfes vorgesehen (Teilmessbereich 43).
An den Füßen sind
Teilmessbereiche 44 und 45 vorgesehen. Wie aus
den 3 und 4 zu erkennen überlappen
aufeinanderfolgende Messbereiche jeweils in einem Überlappungsbereich 46.
Bei der Festlegung der Grenzen der Teilmessbereiche kann unter anderem
berücksichtigt
werden wie groß die
maximale Darstellbarkeit des MR-Systems in z-Richtung, d. h. in
Längsrichtung
der Untersuchungsperson ist. Für
die Zusammensetzung der einzelnen Messungen wird eine minimale Überlappung
eingehalten. Aus der Größe der Untersuchungsperson
und dem darstellbaren Gesichtsfeld ergeben sich schließlich die
Anzahl der Teilmessbereiche, die je nach Größe der Untersuchungsperson unterschiedlich
sein können.
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Wie
in 2a dargestellt, wird nun in Schritt 27 abgefragt,
ob die Wahl der Teilmessbereiche für die Bedienperson zufriedenstellend
ist. Die Bedienperson hat jetzt die Möglichkeit die Wahl so zu akzeptieren
oder manuell anzupassen (Schritt 28). Anschließend kann
die Bedienperson die Wahl bestätigen
und es wird automatisch mit dem nächsten Schritt fortgefahren,
der mit Schritt 29 gekennzeichnet ist. In Schritt 29 kann
nun die Lage der Testmessungen bestimmt werden, wobei beispielsweise
anhand der vorher bestimmten Teilmessbereiche die Lage der Testmessungen
gewählt
werden kann. In 4 sind gestrichelt dargestellt
die Lagen der vorgeschlagenen Testmessungen zu erkennen. Diese Testmessungen
sind in der dargestellten Ausführungsform
transversale Messungen, um den Durchgang eines Testbolus detektieren
zu können.
Wie in 4 dargestellt, wird eine erste transversale Orientierung 47 als
Lage vorgeschlagen, wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
die Lage im unteren Viertel des ersten Teilmessbereichs 42 liegt.
In den übrigen
Teilmessbereichen wird die Lage des Testbereichs am oberen Rand
der Teilmessung vorgeschlagen, wie es in den dargestellten Testmessbereichen 48–51 zu
erkennen ist. Wie in 2b zu erkennen ist, erfolgt
wiederum die Abfrage in Schritt 30, die Lage der Testmessungen
zu akzeptieren oder diese manuell anzupassen (Schritt 31).
Um zu überprüfen, ob
der Testbolus richtig positioniert ist, kann die Bedienperson auf
die Schicht der Messung klicken und bekommt automatisch die anatomisch
nächstgelegene
Schicht angezeigt, wobei dies Schichten sein können, die zum Beispiel schon
bei den Übersichtsmessungen
erfolgt sind. Sollte keine zufriedenstellende Schicht vorhanden
sein, kann die Bedienperson entscheiden, ob sie die Position durch
eine Messung der Schicht ohne Kontrastmittel prüfen möchte. Wenn alle Schichten überprüft sind
bestätigt
die Bedienperson die Position der Testmessungen und das System fährt automatisch
im nächsten
Schritt fort. In einem nächsten
Schritt 32 wird der Untersuchungsperson eine geringe Menge
Kontrastmittel als Testbolus injiziert, wobei gleichzeitig der Testmessablauf
gestartet werden kann. Hierbei wird vorher der Tisch so in der Magnetresonanzanlage
positioniert, dass mit der Messung in der ersten Lage der Testmessung
begonnen wird. Durch Nachverarbeitung der erzeugten MR-Bilder aus
den Testmessungen (beispielsweise durch Subtraktion der einzelnen
Bilder) kann nun erkannt werden, wenn das Kontrastmittel die dargestellte
Schicht erreicht. Erkennt das System beispielsweise, dass der injizierte
Kontrastmitteltestbolus die Schicht 47 erreicht hat, so
fährt das
System automatisch zur anatomisch nächstge legenen Testmessung,
im dargestellten Ausführungsbeispiel
die Schicht 48. Nachdem so alle Lagen der Testmessungen
durchgefahren werden, kann in einem Schritt 33 die Transitzeit
des Testbolus durch den Körper
des Patienten berechnet werden. In einem Schritt 34 kann
nun überprüft werden,
ob mit der berechneten Transitzeit die Messungen so möglich sind,
wie es zu anfangs in Schritt 26 bestimmt wurde. Anhand
der zeitlichen Information aus jedem Teilmessbereich kann die maximale
Aufnahmedauer jedes einzelnen Messbereichs festgelegt werden. Hierbei
sollte die Dauer für
den Tischvorschub beachtet werden.
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Mit
Hilfe der Messparameter, die in Schritt 26 bestimmt wurden,
kann jetzt die Optimierung der Messparameter erfolgen. Hierbei sind
folgende Szenarien möglich.
Die ermittelte maximale Aufnahmedauer der Teilmessbereiche entspricht
der Zeitdauer basierend auf einem Basisparametersatz, so dass keine
Anpassung notwendig ist. Die ermittelte Aufnahmedauer eines Teilmessbereichs
ist kürzer
als die Zeitdauer basierend auf einem Basisparametersatz. In diesem
Fall müssen
die Parameter so angepasst werden, dass sich die Aufnahmezeit insgesamt verkürzt, so
dass dem Kontrastmittelverlauf gefolgt werden kann. Falls die ermittelte
Aufnahmedauer der Teilmessbereiche länger als die Zeitdauer ist,
die mit dem Basisparametersatz berechnet wurde, können die
Parameter so angepasst werden, dass sich die Aufnahmezeit insgesamt
verlängert.
Wenn die Aufnahmedauer von mehreren Teilmessbereichen kürzer als
die Zeitdauer ist, die in Schritt 26 basierend auf einem
Basisparametersatz vorgeschlagen wurde, so ist es eventuell notwendig
zu einem Verfahren überzugehen,
bei dem die Gefäße nicht
mit einer Kontrastmittelinjektion, sondern mit zwei oder mehreren
Kontrastmittelinjektionen dargestellt werden. Falls eine Anpassung
notwendig ist, erfolgt diese in Schritt 35. Anschließend kann
die geplante Angiographiemessung in Schritt 36 durchgeführt werden,
bevor das Verfahren in Schritt 37 endet. Hierbei werden üblicherweise
Aufnahmen mit und ohne Kontrastmittel miteinander verglichen, wobei
das Differenzsignal den Gefäßverlauf
darstellt.
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In 4 sind
die durch den Testbolus bestimmten Transitzeiten dargestellt. Der
Testbolus erreicht die erste Testlage zu einem Zeitpunkt T1, die Testlage 48 zu
einem Zeitpunkt T2, die Testlage 49 zu einem Zeitpunkt
T3, die Testlage 50 zu einem Zeitpunkt T4 sowie die Testlage 51 zum
Zeitpunkt T5. Beispielhafte Werte für T1–T5 können sein 15 Sekunden, 20 Sekunden,
35 Sekunden, 55 Sekunden und 75 Sekunden. Aus den dargestellten
Zeiten T1–T5 kann
die Bedienperson schließen,
wie lange die Aufnahme eines Teilmessbereichs dauern darf, inklusive des
Tischvorschubs.
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In 5 ist
beispielhaft ein Messprotokoll dargestellt, wie es das System nach
Berechnen der Transitzeit erstellen kann. In der in 5 dargestellten
Tabelle in einer ersten Spalte 51 sind die Teilmessungen 1 2 3 dargestellt,
getrennt jeweils durch einen Tischvorschub. Weiterhin wird vor der
ersten Messung gewartet, damit die Kontrastmittelinjektion und die
Messung des ersten Teilbereichs gleichzeitig gestartet werden können. Weiterhin
sind in der Tabelle von 5 die vorgeschlagenen Messparameter
für die
Aufnahme in den verschiedenen Teilmessbereichen dargestellt (Spalte
52) und die Verweildauer des Kontrastmittels in den verschiedenen
Messbereichen (Spalte 53). Der Anwender kann die vorgeschlagenen
Messparameter entweder übernehmen
oder ändern.
In Spalte 54 sind alternative Messparameter dargestellt, die alternativ
zu den Messparametern aus Spalte 52 verwendet werden können. Wenn
die Transitzeit des Kontrastmittels erheblich schneller ist und
die einzelnen Messungen nicht mehr so angepasst werden können, dass
noch gute Bildqualität
gewährleistet
ist, kann dem Anwender eine Anwendung mit zwei Injektionen vorgeschlagen
werden. Je nach Ablauf (Einzel- oder Doppelinjektion) werden zuerst die
Messungen vor Kontrastmittelgabe durchgeführt werden. Danach wird der
Anwender aufgefordert, das Kontrastmittel zu applizieren und gleichzeitig
die MR-Anlage zu starten. Das System wird die erste Teilmessung
aber erst dann starten, wenn das Kontrastmittel diese Region erreicht
hat. Alle folgenden Messungen erfolgen gemäß dem bestimmten Ab lauf. Bei
Doppelinjektionsmessungen werden die Teilmessungen, die nach der
zweiten Injektion erfasst werden individuell als Prior- und Postkontrastmessung nach
Ablauf der ersten Injektion gemessen. Wenn alle Messungen erfolgt
sind werden wie üblich
die Bilder automatisch subtrahiert und zusammengefügt. Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
werden Fehlaufnahmen vermieden, die Bildqualität wird durch optimal angepasste
Parameter verbessert, die Verweildauer der Untersuchungsperson im
Magneten wird verkürzt.
Weiterhin kann es der Untersuchungsperson erspart werden, dass eine
weitere Kontrastmittelinjektion notwendig ist, wenn die Aufnahme
nicht geglückt
ist. Insgesamt wird die Aufnahmetechnik vereinfacht, so dass auch
wenig geübte Bedienpersonen
die Angiographiemessungen durchführen
können.