-
Die
Erfindung betrifft einen Behälter
zum Aufbewahren und Präsentieren
eines Schmuck- und/oder
Zierstücks.
-
Um
ein Schmuckstück,
wie einen Ring, einem Käufer
zu übergeben,
ist es bekannt, aufklappbare Schmuckkästchen zu verwenden, die üblicherweise
durch zwei Außenschalen
gebildet sind. In einer der Außenschalen,
zumeist die größere von
beiden, ist üblicherweise
ein Präsentationskissen
mit einem Schlitz für
das Schmuckstück
oder einfach nur ein Wattebausch eingesetzt, auf dem das Schmuckstück zu betten
ist.
-
Da
das Schmuckkästchen
auch zum Zwecke der Präsentation
des Schmuckstücks
genutzt wird, ist dessen äußere Gestaltung
und leichte Handhabung wichtig. Bei einem aufklappbaren Schmuckkästchen ist
eine deckelartige Klappschale üblicherweise
in einer zur Hauptschale im wesentlichen senkrechte Position aufklappbar.
Dabei besteht ein Präsentations-
und Ergonomienachteil dahingehend, daß die deckelartige Klappschale
einen Lichteinfall sowie eine freie Zugreifbarkeit auf das Schmuckstück von der
Seite der Klappschale behindert, was nicht nur die Ausleuchtung
des Schmuckstücks
sondern auch eine freie Ansicht auf das Schmuckstück beeinträchtigt.
-
Aus
der
österreichischen Patentschrift
168 691 ist ein Schmuckbehälter bekannt, bei dem ein Schmuckstückhalter über einen
Drahtbügelpaar
14, das in einer Schlitzanordnung am Halter geführt ist, in eine erhabene Position
geschwenkt werden kann.
-
Die
US 2 196 688 A offenbart
einen Schmuckbehälter,
bei dem der Schmuckstückhalter in
einer gefalteten M-Form vorliegt.
-
Aus
der
US 1 960 073 A ist
ein buchförmiger Schmuckstückbehälter bekannt,
bei dem der Halter an der Innenseite der Außenschalen angebracht ist.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik
zu überwinden,
insbesondere einen Behälter
zum Aufbewahren und Präsentieren
eines Schmuck- und/oder Zierstücks
zu schaffen, bei dem das Schmuckstück im geöffneten Zustand des Behälters bei
ungehinderter Zugriffsmöglichkeit optimal
ausgeleuchtet wird.
-
Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß umfaßt der Behälter zum
Aufbewahren und Präsentieren
des Schmuck- und/oder Zierstücks
zwei Außenschalen, die
im geschlossenen Zustand des Behälters
einen Hohlraum begrenzen, in dem ein Halter für das Schmuck- und/oder Zierstück vollständig unterbringbar
ist. Üblicherweise
nimmt der Halter ein Präsentationskissen
mit einem Schlitz auf, in den das Schmuckstück eingesteckt werden kann.
Erfindungsgemäß ist der
Halter derart relativ zu den Außenschalen
beweglich an wenigstens einer Außenschale angebracht, daß der Halter
beim Öffnen
des Behälters,
also beim Aufschwenken der Außenschalen,
in eine gegenüber
den Außenschalen
erhabene Lage gebracht wird. In der erhabenen Lage ist eine Oberseite
des Halters frei zugänglich
und kann von allen Seiten ungehindert angeleuchtet werden. Aufgrund der
erhabenen Lage des Halters liegt das Schmuckstück oberhalb der auseinandergeschwenkten
Außenschalen.
Erfindungsgemäß ist also
eine bestimmte Lagerung für
den Halter vorgesehen, die kinematisch bezüglich der Außenschalenbewegung
derart ausgelegt ist, daß beim
Aufschwenken der Außenschalen
der Halter hervortreten kann und über den Außenschalen in eine Präsentierendposition
gelangt. Die eine Relativbewegung zwischen der Außenschale
und dem Halter zulassende Lagerung kann beispielsweise durch eine
Ein-Gelenkanordnung realisiert sein. Die Ein-Gelenkanordnung läßt eine
Verdrehung eines den Halter tragenden Trägers gegenüber den sich bewegenden Außenschalen
zu.
-
Für eine besonders
sicher geführte
Relativbewegung zwischen dem Halter und den Außenschalen ist der Halter an
beiden Außenschalen
insbesondere unter Einsatz jeweils der Ein-Gelenkanordnung angebracht.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung liegt der Halter in dem offenen Zustand des Behälters zum
Präsentieren
des Schmuckstücks
außerhalb
der Außenschalen.
Besonders bevorzugt liegt der Halter vollständig außerhalb der Außenschalen, d.
h. jenseits der die Außenschalenöffnungen
begrenzenden Ränder,
die im geschlossenen Zustand des Behälters aneinanderliegen.
-
Die
Außenschalen
sind aufgrund eines Scharniergelenks derart weit aufschwenkbar,
daß der
Halter in dem offenen Präsentationszustand
des Behälters
insbesondere vollständig
außerhalb
der Außenschale
positionierbar ist.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung hat der Halter eine Oberseite, an der das Schmuck-
und/oder Zierstück
zu positionieren ist, und eine der Oberseite gegenüberliegende
Unterseite. Im geschlossenen Zustand sind die Unterseite des Halters
dem die Außenschalen
verbindenden Scharniergelenk und die Oberseite zwei aneinanderliegenden
Randabschnitten der Außenschalen
zugewandt.
-
Um
die Beweglichkeit des Halters relativ zu den Außenschalen zu realisieren,
ist der Halter über wenigstens
ein Gelenk, vorzugsweise zwei Gelenke, an der Innenwand einer Außenschale,
vorzugsweise beider Außenschalen,
angelenkt. Dabei kann das Gelenk benachbart dem die beiden Außenschalen schwenkbar
miteinander verbindenden Scharniergelenk angeordnet sein. Das Gelenk
kann unterschiedlichst realisiert sein, beispielsweise durch ein
Faltgelenk, das Teil eines verformbaren Stützarms sein kann.
-
Vorzugsweise
ist das wenigstens eine Gelenk Teil eines Abstandshalters. Dabei
hält der
Abstandshalter eine der Oberseite des Halters gegenüberliegende
Unterseite in einem insbesondere beim Aufschwenken unveränderlichen
Abstand zu einer der Unterseite zugewandten Innenwand des Behälters. Dabei
ist als Anlenkstelle für
den Abstandshalter derjenige Innenwandabschnitt zu wählen, an
dessen Außenrand
das Scharniergelenk zum schwenkbaren Verbinden der beiden Außenschalen
vorgesehen ist. Vorzugsweise ist der Halter im geöffneten
Zustand des Behälters
durch den Abstandshalter in einem insbesondere konstanten Abstand
von den benachbarten Randabschnitten der Außenschalen angeordnet, die
durch das Scharniergelenk miteinander verbunden sind.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung ist der Abstandshalter durch wenigstens einen insbesondere
flexiblen Stützschenkel
gebildet. Dabei kann der Stützschenkel
sowohl an der Innenwand der Außenschale/n
als auch an dem Halter befestigt sein. Vorzugsweise kann der Abstandshalter
durch zwei Stützschenkel
gebildet sein, die zum einen insbesondere starr an dem Halter und
zum anderen über
das Gelenk an dem jeweiligen Innenwandabschnitt des Behälters befestigt
sein können. Vorzugsweise
sind die beiden Stützschenkel
gleich lang.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung umfaßt
der Stützschenkel
einen beweglichen Basisarm eines U-förmigen Bauteils, dessen beide Befestigungsarme
durch den Basisarm miteinander verbunden sind, von denen einer an
dem Innenwandabschnitt einer Außenschale
sowie der andere an dem Halter befestigt sind.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung ist der Behälter
quaderförmig,
insbesondere würfelförmig. Dabei
sind im wesentlichen gleich dimensionierte Halbschalen vorgesehen,
die über
ein Scharniergelenk miteinander verbunden sind.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung ist der gesamte Behälter aus Papierfaserstoff hergestellt.
Dabei ist das Scharniergelenk durch ein die beiden Außenschalen
verbindendes Papierfaserfaltblatt gebildet. Die flexiblen Stützschenkel
sind durch U-förmig
gefaltete Papierfaserstreifen gebildet, wobei das Gelenk durch eine
Falte zwischen dem Basisarm und dem Befestigungsarm realisiert ist.
-
Bei
einer Ausführung
der Erfindung kann eine Außenschale
als ein gegenüber
einer Hauptschale kleinerer Deckel ausgebildet sein.
-
Vorzugsweise
ist der Halter in dessen Breiten- und/oder Tiefendimension geringfügig kleiner
als die entsprechende Hohlraumdimension des geschlossenen Behälters, damit
sich der Halter für
eine sichere und ortsfeste Lagerung innerhalb des Hohlraums des
geschlossenen Behälters
an den Innenwänden
der Außenschalen
abstützen
kann.
-
Weitere
Eigenschaften, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden durch
die folgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand
der beiliegenden Zeichnungen deutlich, in denen zeigen:
-
1 eine
Querschnittsansicht des erfindungsgemäßen Schmuckbehäters in
einem geschlossenen Zustand;
-
2 eine
perspektivische Ansicht des Schmuckbehälters gemäß 1;
-
3 eine
perspektivische Ansicht des teilweise geöffneten Schmuckbehälters nach
den 1 und 2; und
-
4 eine
perspektivische Ansicht des vollständig geöffneten Schmuckbehälters gemäß den 1 bis 3.
-
In
den 1 bis 4 ist ein erfindungsgemäßer Behälter zum
Aufbewahren und Präsentieren eines
Schmuckstücks
(nicht dargestellt) im allgemeinen mit der Bezugsziffer 1 versehen.
Der Behälter 1 ist
in Form eines Schmuckkästchens
ausgebildet, das aus zwei identischen, spiegelsymmetrisch angeordneten
Halbschalen 3, 5 gebildet ist. Die Halbschalen 3, 5 umfassen
jeweils einen Rand 7 bzw. 9, der eine Öffnung zum
Innenraum der Halbschalen 3, 5 definiert. Die
Ränder 7, 9 liegen
im geschlossenen Zustand (siehe 1) des Behälters 1 aneinander, so
daß der
geschlossene Behälter 1 einen
Hohlraum 11 definiert.
-
Die
Halbschalen 3, 5 sind über ein Faltscharniergelenk 13 miteinander
schwenkbar verbunden.
-
Das
Faltscharniergelenk 13 ist durch ein papierfaserartiges
Faltblatt 15 gebildet, das an der Außenseite von Wandabschnitten 17, 19 angeklebt
ist, die in sich gegenüberliegenden
Randabschnitten münden.
Das Faltscharniergelenk 13 definiert eine Schwenkachse
A, um welche die Halbschalen 3, 5 zum Öffnen des
Behälters 1 geschwenkt
werden. Im geschlossenen Zustand des Behälters 1 liegen die Wandabschnitte 17, 19 in
einer gemeinsamen Ebene. Beim Öffnen
bildet sich ein Winkel zwischen den Wandabschnitten 17, 19,
wobei letztere im vollständig
geöffneten
Zustand des Behälters 1 parallel
aneinander liegen.
-
Die
Wandabschnitte 17, 19, die mit dem Faltscharniergelenk 13 des
Behälters 1 versehen
sind, können
als Bodenwandabschnitte definiert sein, von denen sich senkrecht
vier Seitenwandabschnitte (21, 23) in vertikaler
Richtung V erstrecken, die senkrecht zur horizontalen Richtung H
steht, längs
der sich die Bodenwandabschnitte 17, 19 erstrecken.
An den Seitenwandabschnitten 21, 23 schließen sich
oberseitig parallel zu den Bodenabschnitten 17, 19 Deckenwandabschnitte 25, 27 an,
die wiederum in einen Randabschnitt münden. Insofern definieren der
Bodenwandabschnitt 17, 19, der Deckelwandabschnitt 25, 27 sowie
zwei Seitenwandabschnitte den jeweiligen Rand 7, 9 der
Außenschale 3, 5.
-
Benachbart
dem Randabschnitt, in dessen Nähe
das Faltscharniergelenk 13 angeordnet ist, ist ein Abstandshalter 33 vorgesehen,
der einen Schmuckstückhalter 35 in
Form einer Schale mit eingesetztem Kissen (siehe 2 bis 4)
in einem definierten, konstanten Abstand von den Bodenwandabschnitten 17, 19,
insbesondere von dazu benachbarten Randabschnitten, beweglich trägt. Der Abstandshalter 33 ist
durch zwei Stützschenkel 37, 39 gebildet,
die im wesentlichen eine U-Form aufweisen. Der eine U-Schenkelarm 41 ist
ortsfest an der Innenseite des jeweiligen Bodenwandabschnitts 17 befestigt,
wobei der andere U-Schenkelarm 43 an der Unterseite des
Halters 35 befestigt ist. Ein Basisarm 45 des
U-förmigen
Stützschenkels 35, 37 erstreckt sich
im geschlossenen Zustand des Behälters 1 senkrecht
(α = 90°) zu beiden
U-Schenkelarmen 41, 43.
-
Die
U-förmigen
Stützschenkel 37, 39 umfassen
außerdem
ein Faltgelenk 47, das am Übergang zwischen dem Basisarm 45 und
dem U-Schenkelarm 41 ausgebildet ist und eine Schwenkachse
S definiert. Das Faltgelenk 47 ist ortsfest am jeweiligen Randabschnitt
der Bodenwandabschnitte 17, 19 positioniert.
-
Im
folgenden wird die Kinematik des Abstandshalters 33 beschrieben,
wenn der Behälter 1 geöffnet wird.
-
Ein
beispielsweise durch ein Seidenband 51 fest verschlossener
Behälter 1,
das schematisch in 2 und 3 angedeutet
ist, kann geöffnet
werden, indem das Seidenband 51 gelöst wird.
-
Alternativ
zum Seidenband 51 können
andere Verschlüsse,
wie eine Haken-Ösen-Anordnung, eingesetzt
werden.
-
Anschließend werden
die Halbschalen 3, 5, um die Schwenkachse A des
Faltscharniergelenks 13 aufgeschwenkt, wie in 2 durch
die Pfeile P und Q angedeutet ist. In 3 ist eine
teilweise geöffnete
Position der Halbschalen 3, 5 dargestellt, in der
auch die mit dem Bodenwandabschnitt 17, 19 verbundene
U-Schenkelarme 41 des U-förmigen Stützschenkels 35, 37 relativ
zum Basisarm 45 aufgeschwenkt sind, so daß ein stumpfer
Aufstellwinkel α zwischen
dem Basisarm 45 und dem Schenkelarm 41 gebildet
wird. Die Stützschenkel 35, 37,
insbesondere die Basisarme 45, sind dafür verantwortlich, daß der Halter 35 beim Öffnen des
Behälters 1 stets
in einem konstanten Abstand zu dem Faltscharniergelenk 13 bleibt.
-
In
einem vollständig
geöffneten
Zustand, wenn also die Außenseiten
der Bodenwandabschnitte 17, 19 parallel aneinanderliegen,
wie in 4 dargestellt ist, und der Aufstellwinkel α bei etwa
180° liegt,
hebt sich aufgrund des Faltgelenks 47 und des Basisarms 45 des
Abstandshalters 33 der Schmuckstückhalter 35 von dem
Faltscharniergelenk 13 und den Halbschalen 3, 5 in
vertikaler Richtung V ab, so daß der
Schmückstückhalter 35 exponiert
ist. In dieser exponierten Position kann von allen Seiten auf das
in dem Halter 35 gehaltene Schmuckstück (nicht dargestellt) zugegriffen
werden, und es kann optimal ausgeleuchtet werden.
-
Beim
Schließen
verschwindet der Schmuckstückhalter 35 in
den Halbschalen 3, 5, wo er sicher von dem Abstandshalter 33 gelagert
ist.
-
Bei
einer bevorzugten, nicht dargestellten Ausführung sind die Außenabmessungen
des Halters 35 derart geringfügig kleiner als die Innenabmessungen
des geschlossenen Behälters
festgelegt, daß ein
Verkippen des Halters 35 gegenüber den Außenhalbschalen 3, 5 um
die insbesondere zu der Schwenkachse S des Faltgelenks 47 senkrechten Richtungen
ausgeschlossen ist.
-
Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung
der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung
sein.
-
- 1
- Behälter
- 3,
5
- Halbschalen
- 7,
9
- Ränder
- 11
- Hohlraum
- 13
- (Fült-)Scharniergelenk
- 15
- Faltblatt
- 17,
19
- Wandabschnitte,
Bodenwandabschnitte
- 21,
23
- Seitenwandabschnitt
- 25,
27
- Deckenwandabschnitt
- 33
- Abstandshalter
- 35
- (Schmuckstück-)Halter
- 37,
39
- Stützschenkel
- 41,
43
- U-Schenkelarm
- 45
- Basisarm
- 47
- (Falt-)gelenk
- A
- Schwenkachse
- H
- horizontale
Richtung
- P,
Q
- Pfeile
- S
- Schwenkachsen
- V
- vertikale
Richtung
- α
- Aufstellwinkel