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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Schutz wärmeabgebender
Geräte,
insbesondere elektronischer Geräte
zur Speicherung von Informationen vor Hitze und Flammen und der Einwirkung
funktionsgefährdender
Medien, wie z. B. Löschwasser
und korrosiver Brandgase.
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Mit
der zunehmenden Bedeutung elektronisch gespeicherter Informationen
im professionellen wie im privaten Bereich, und der gleichzeitig
zunehmenden Abhängigkeit
von diesen Informationen steigen die Ansprüche nach dem Schutz elektronisch
gespeicherter Informationen vor allen denkbaren Gefahren. Aus diesem
Grund beschäftigt
sich eine zunehmende Anzahl von Veröffentlichungen mit Sicherheitsgehäusen für Geräte die der
elektronischen Speicherung von Informationen dienen. Besondere Schwierigkeiten
bereitet hierbei der Feuerschutz. Im Normalbetrieb muss der Wärmeabfluss
aus dem Inneren des Gehäuses
sichergestellt werden, um eine Überhitzung
und damit einen Betriebsausfall zu verhindern. Im Brandfall muss
verhindert werden, dass sich die zu schützende Gerätschaft durch äußere Hitzeeinwirkung
zu stark erwärmt
und hierdurch Schaden nimmt. Dies stellt einen technischen Widerspruch
dar, da die hitzedämmende
Wandung eines üblichen
Brandschutzgehäuses
den Wärmefluss
in beide Richtungen gleichermaßen
behindert.
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Zur
Lösung
dieses Problems wurden in der Vergangenheit verschiedene Ansätze beschrieben. In
der Offenlegungsschrift
DE
4430549 A1 wird ein Sicherheitsgehäuse in der Art eines Kühlschrankes beschrieben,
bei dem ein im Innenraum angeordneter mit einem flüssigen Kühlmittel
durchströmter Oberflächenkühler, sowie
ein mit diesem durch ein Leitungssystem verbundenes außerhalb
des Sicherheitsgehäuses
angeordnetes Kühlaggregat
verwendet werden. Einen ähnlichen
Ansatz beschreibt die Offenlegungsschrift
DE 4207509 A1 .
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Aus
der Gebrauchsmusterschrift
DE 20119423
U1 , sowie aus der Offenlegungsschrift
DE 10039151 A1 und anderen
sind Sicherheitsgehäuse für wärmeabgebende
Geräte
mit je einer Lufteinlass- und einer Luftauslassöffnung bekannt, die im Brandfall
verschlossen werden können.
Für die
Umwälzung
der Luft im Inneren sorgen dabei Lüfter.
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Gemeinsam
ist den vorgenannten Veröffentlichungen,
dass sie in allen Fällen
eine aktive, auf die Zuführung
elektrischer Energie angewiesene Kühleinrichtung beschreiben.
Die Nachteile solcher Kühleinrichtungen
sind vor allem die hohen Entwicklungs- und Bereitstellungskosten, die
Störanfälligkeit
der verwendeten Komponenten, wie z. B. Lüfter oder Pumpen, sowie die
zu erwartende Lärmentwicklung beim
Betrieb dieser Anlagen.
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Aus
dem Patent
US 6185833 ist
ein Sicherheitsgehäuse
bekannt, welches ein Datenspeichergerät in einem im Verhältnis zu
dessen Raumbedarf sehr viel größeren Innenraum
innerhalb eines Brandschutzgehäuses
einschließt.
Dabei wird die geringe Wärmeleitfähigkeit
des beschriebenen mehrlagigen Brandschutzgehäuses im wesentlichen durch
eine große
Oberfläche
ausgeglichen über
welche die Wärme
abfließen
kann. Diese Anordnung hat jedoch den offensichtlichen Nachteil eines
sehr großen
Material- und Platzbedarfs. In dieser Druckschrift wurde außerdem die
Verwendung von Latentwärmespeichern
als mögliche
Funktionsschicht der hitzedämmenden
Wandung beschrieben. Latentwärmespeicher
werden bereits vielfach als innere Schutzschicht in den hitzedämmenden
Wandungen von feuerfesten Sicherheitsbehältern eingesetzt. Sie absorbieren hierbei
die Wärmemenge,
die durch die vorgelagerten Isolationsschichten nicht abgehalten
werden kann. Eine Funktionsabsicht im Sinne einer besseren Wärmeabfuhr
bei Raumtemperaturen durch die Verwendung von Latentwärmespeichermaterialien
in der Schutzwand wird aus
US
6185833 nicht ersichtlich.
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Aus
dem Patent
US 4800823
A ist ein Sicherheitsgehäuse zum Schutz eingelagerter
Gegenstände
vor äußerlicher
Hitzeinwirkung bekannt, in dessen Schutzwand sich ein Container
mit einer Flüssigkeit,
z. B. Wasser befindet. Erreicht diese Flüssigkeit durch äußerlich
einwirkende Hitze seine Siedetemperatur widersetzt es sich weiterer
Erwärmung
solange, bis die für
den Phasenwechsel von flüssig
nach gasförmig
erforderliche Energiemenge eingeleitet wurde.
US 4800823 A zielt jedoch
ersichtlich nicht auf die Einlagerung wärmeabgebender Geräte ab, obwohl
das zugrunde liegende Prinzip bei entsprechender Ausführung einen
guten Wärmetransport
aus dem Inneren des Gehäuses
ermöglichen
würde.
Das in
US 4800823 A aufgrund
seiner hohen Wärmekapazität und der
hohen Wärmeabsorption
beim Verdampfen als bevorzugt herausgestellte Medium Wasser weist
darüber
hinaus den Nachteil auf, dass seine Siedetemperatur, oberhalb der
Temperatur liegt, welche die meisten elektronischen Geräte ohne
Beschädigung überstehen.
Ein ungelöstes
Problem bei dem in
US
4800823 A dargestellten Sicherheitsgehäuse stellt überdies der Dampfablass in
die umgebende Atmosphäre
bei einem umgestürzten
Tresor dar. Zum Dampfablass werden in
US 4800823 A Überdruckventile präferiert. Ein Überdruckventil üblicher
Bauart lässt
bei entsprechender Beaufschlagung mit Druck jedoch gleichermaßen Gase
und Flüssigkeiten
durch. Somit besteht die Gefahr, dass sich bei einem durch Gebäudeeinsturz
oder mutwillig umgestürzten
Tresor das Überdruckventil
nicht mehr oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
befindet und in dieser Lage noch flüssiges Medium an die Umgebung
verliert, was zu einem vorzeitigen Ausfall der intendierten Schutzwirkung
führen würde.
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Die
der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin,
ein kompaktes Sicherheitsgehäuse
zum Schutz wärmeabgebender Objekte,
insbesondere in Betrieb befindlicher, wärmeabgebender elektronischer
Geräte
zu schaffen, welches die beim Betrieb solcher Geräte entstehende
Wärme im
geschlossenen Zustand nach außen abzuführen in
der Lage ist, ohne dass hierbei die für einen störungsfreien Betrieb der geschützten Geräte erforderliche
Höchsttemperatur
in der schützenden Kammer überschritten
wird, und gleichzeitig diese Geräte
im Falle eines Brandes von der von außen einwirkenden Hitze für den Zeitraum
zu schützen,
der üblicherweise
zur erfolgreichen Bekämpfung
des Brandes und der anschließenden
Bergung des Sicherheitsgehäuses
erforderlich ist. Die Möglichkeit zum
Schutz des elektronischen Gerätes
vor weiteren Gefahren wie Diebstahl, Wassereinbruch, korrosiven Gasen,
Gewalteinwirkung etc. durch ggf. ergänzende Schutzeinrichtungen
soll bei einem erfindungsgemäßen Sicherheitsgehäuse erhalten
bleiben.
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Ein
erfindungsgemäßes Sicherheitsgehäuse weist
neben den üblichen
hitzedämmenden
Wandungen eine dem Wärmetransport
dienende Verbindung zwischen innerer Kammer und einem außerhalb
des Sicherheitsgehäuses
befindlichen Kühlkörper auf, welche
die hitzedämmenden
Wandungen durchdringt, und welche, solange die Außentemperatur
einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet, die im Inneren
durch die wärmeabgebenden
Objekte erzeugte Wärmeenergie
nach außen
ableitet. Steigt die Außentemperatur über diesen
Grenzwert an, verringert sich das Wärmetransportvermögen dieser
Verbindung selbsttätig
so weit, dass die Objekte im Inneren der Kammer vor dem schädigenden
Einfluss einer starken von außen
auf das Sicherheitsgehäuse einwirkenden
Hitze über
einen ausreichend langen Zeitraum geschützt bleiben um z. B. einen
Gebäudebrand
unbeschadet zu überstehen.
Ein besonderes Kennzeichen dieser Verbindung ist es, dass deren Wärmetransportvermögen unabhängig von
der Zufuhr zusätzlicher
Energie ist und entweder auf der Wärmeleitfähigkeit der Stoffe basiert
aus denen diese Verbindung besteht oder sich auf die Zirkulation eines
Mediums stützt
und diese Zirkulation allein durch die Temperaturdifferenz zwischen
erstem und zweitem Bauelement in Gang gehalten wird. Im Interesse
einer geringeren Wandungsdicke der hitzedämmenden Wand bzw. eines einfacheren
Aufbaus der oben beschriebenen selbstregulierenden wärmetransportierenden
Verbindung weist ein erfindungsgemäßes Gehäuse optional mindestens einen
Latentwärmespeicher
auf, welche die eindringende Wärmeenergie
durch die Wärmeaufnahme
beim Phasenübergang
eines Latentwärmespeichermaterials
absorbiert. Dabei liegt die Phasenübergangstemperatur des gewählten Latentwärmespeichermaterials
oberhalb der bestimmungsgemäßen Raumtemperatur,
aber unterhalb der Temperatur welche die geschützten Geräte beschädigen würde.
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Die
Verringerung der Wärmeleitfähigkeit
unter unzulässigem
Hitzeeinfluss kann durch drei unterschiedliche Funktionsprinzipien
erreicht werden:
- 1. Der Kontakt zwischen zwei
gut wärmeleitenden,
aneinander anliegenden Wandschichten wird unterbrochen, indem diese
sich unter Hitzeeinwirkung voneinander entfernen. Die hierfür erforderliche
Bewegung kann beispielsweise durch die Verwendung und zweckmäßige Anordnung von
Wandmaterialien mit unterschiedlichen Volumenausdehnungskoeffizienten
erzielt werden (z. B. Bimetallanordnung). Alternativ können auch Materialien
eingesetzt werden, deren Volumen sich unter Hitzeeinwirkung im kritischen
Temperaturbereich stark verändert,
und die so angeordnet sind, dass sie die gut wärmeleitenden Wandschichten
in Folge dieser Volumenänderung
voneinander abheben. Hierfür
können
beispielsweise Materialien verwendet werden, die unter Hitzeeinwirkung
aufquellen. Eine andere Möglichkeit
zur Erzielung des gewünschten
Effektes bildet die Verwendung von Materialien die beim Überschreiten
einer kritischen Temperatur ihren Aggregatzustand verändern, und
deren Volumen sich in Folge dessen sprunghaft verändert.
- 2. Entsprechend des zweiten Funktionsprinzips wird ein guter
Wärmetransport
zwischen zwei zueinander beabstandeten Flächen durch eine zwischenliegende,
bei Raumtemperaturen feste, gut wärmeleitende Materialschicht
erreicht, die unter unzulässiger
Hitzeeinwirkung aufschmilzt, abfließt, und so den guten Wärmeübergang
zwischen den beiden Flächen
unterbricht. Sollen elektronische Geräte geschützt werden sind insbesondere
tief schmelzende Bismut und Indium-Legierungen mit Schmelztemperaturen
zwischen 50°C
und 100°C
geeignet.
- 3. Entsprechend des dritten Funktionsprinzips dient zur Ableitung
der im Inneren entstehenden Wärme
mindestens ein Wärmerohr
(engl. Heatpipe), welches unter unzulässiger Hitzeeinwirkung seine überragende
Wärmestromdichte
verliert. Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem das Wärmerohr
geöffnet
wird und so der in seinem Inneren herrschende Unterdruck verloren geht.
Erfolgt diese Öffnung
beim Überschreiten
einer kritischen Temperatur, etwa durch das Aufschmelzen eines Verschlusspfropfens,
wird der gewünschte
Effekt erzielt.
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Die
Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert
werden.
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Das
in 1 gezeigte Ausführungsbeispiel der Erfindung
weist eine Kammer 7 auf in der sich fünf Festplatten 2 sowie
eine Kontrolleinheit 3 befinden. Die Kontrolleinheit könnte beispielsweise
einen RAID-Festplattencontroller, einen Netzwerkadapter, ein Modul
zur Temperatur überwachung,
eine Einrichtung zum Schutz vor Überspannungen,
eine unterbrechungsfreie Stromversorgung, ein Modul zur Datenverschlüsselung
und weiteres enthalten. Die innere Schale 5 der Kammerwand 4 besteht
aus einem Material mit einer vergleichsweise hohen Wärmeleitfähigkeit,
wie z. B. Aluminium. Die in der Kammer 7 befindlichen Geräte 2, 3 werden
in guten thermischen Kontakt mit der inneren Schale 5 der
Kammerwand 4 gebracht, so dass die von den Geräten 2, 3 erzeugte Wärme leicht
auf diese übergehen
kann. Die innere Schale 5 der Kammerwand 4 ist
umgeben von einer Schicht aus Latentwärmespeichermaterial 6,
z. B. einem Salzhydrat. Latentwärmespeichermaterialien absorbieren
beim Phasenübergang
von fest zu flüssig
große
Mengen an Wärmenergie,
ohne dass sich dabei ihre Eigentemperatur erhöht. Der Schmelzpunkt ist dabei
materialabhängig.
Für ein
erfindungsgemäßes Sicherheitsgehäuse 1 wird
ein Latentwärmespeichermaterial 6 gewählt, welches
einen Schmelzpunkt unterhalb der Temperatur aufweist, die zu einer
Beschädigung
der zu schützenden
Geräte 2, 3 führt, aber
oberhalb der im Normalbetrieb im ungünstigsten Fall von außen einwirkenden
durchschnittlichen Umgebungstemperatur. Sollen, wie im dargestellten
Fall, Festplatten geschützt
werden, so könnte
ein Latentwärmespeichermaterial
mit einem Schmelzpunkt von 60°C
gewählt
werden, da Festplatten in der Regel Temperaturen von 70°C und mehr
unbeschadet überstehen.
Von der inneren Schale der Kammerwand 5 überträgt sich
die Abwärme
der zu schützenden
Geräte
auf das Latentwärmespeichermaterial 6.
Die das Latentwärmespeichermaterial
enthaltende Schicht wird umschlossen von einer äußeren Schale 8 aus
einem ebenfalls gut wärmeleitenden
Material, welches die Wärme
aus dem Latentwärmespeichermaterial 6 aufnimmt
und nach außen
weiterleitet. Latentwärmespeichermaterialien wie
Salzhydrate oder Parafine besitzen einen relativ niedrigen Wärmeleitwert
im Bereich von 0,2 bis 0,6 W/(m·K). Zur Verringerung des
Wärmedurchlasswiderstandes
einer erfindungsgemäßen Schutzwand im
Temperaturbereich unterhalb der Schmelztemperatur des Latentwärmespeichermaterials 6 werden die
an das Latentwärmespeichermaterial 6 angrenzenden
Oberflächen
der Gehäuseschalen 5, 8 durch Rippen
vergrößert. Im
Interesse einer weiteren Verringerung des Wärmedurchlasswiderstandes wird der
Raum zwischen innerer und äußerer Schale
der Kammerwand durch aufnahmefähige
Strukturen aus wärmeleitenden
Materialien ausgefüllt.
Solche Strukturen können
geflechtartig, wabenartig oder porenbehaftet ausgeführt sein.
Die unausgefüllten
Zwischenräume
dieser Strukturen sind mit Latentwärmespeichermaterial 6 aufgefüllt. Alternativ
können
dem Latentwärmespeichermaterial 6 Additive
beigemischt werden, die dessen Wärmeleitfähigkeit
erhöhen,
z. B. Graphit.
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Im
Falle eines Brandes bewirkt die von außen einwirkende Hitze ein rasches
Ansteigen der Temperatur in der geschützten Kammer 7 bis
nahe an den Schmelzpunkt des eingesetzten Latentwärmespeichermaterials 6.
Auf diesem Niveau stabilisiert sich dann jedoch die Temperatur,
bis die zur Verflüssigung
erforderliche Wärmeenergie
in das Material eingedrungen ist.
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Da
bei einem üblichen
Brandverlauf die Temperaturen, die von außen auf die Gehäusewände einwirken
richtungsabhängig
sehr unterschiedlich sein können,
liegt es im Interesse eines kompakten Designs, lokal eingebrachte
Wärmeenergie
möglichst gleichmäßig zu verteilen
um das gesamte zur Verfügung
stehende Latentwärmespeichervolumen
optimal nutzen zu können.
Wird die Energie einer lokal einwirkenden Hitzequelle nicht durch
gut wärmeleitende
Strukturen innerhalb oder außerhalb
der Kammerwand 4 verteilt, besteht die Gefahr eines lokalen Aufschmelzens
des Latentwärmespeichermaterials 6 und
führt damit
zu einem vorzeitigen Verlust der Brandschutzwirkung eines erfindungsgemäßen Sicherheitsgehäuses 1.
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Befindet
sich genügend
Latentwärmespeichermaterial 6 in
der Kammerwand 4 kann theoretisch die gesamte, während eines üblichen
Brandverlaufes eingetragene Wärmemenge
von diesem absorbiert werden, ohne dass die kritische Temperatur im
Gehäuseinneren überschritten
wird. Dies führt
jedoch bei den heute verfügbaren
Latentwärmespeichermaterialien
aus Salzhydraten, bzw. Parafinen je nach Brandschutzklasse zu Wanddicken
bzw. Gehäusegrößen, die
kaum marktfähig
wären.
Kommen diese Latentwärmespeichermaterialien
darüber
hinaus in Kontakt mit den bei Bränden üblichen
Temperaturen von 1000°C
und mehr verlieren Sie ihre günstigen
Eigenschaften.
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Deswegen
weist das dargestellte Ausführungsbeispiel
zusätzliche
funktionale Wandschichten auf, die zum Ziel haben, die Wärmemenge
und die Temperatur zu verringern, welche auf das die Kammer
4 umgebende
Latentwärmespeichermaterial
6 einwirkt,
ohne jedoch den Wärmetransport
nach außen
unter normalen Temperaturbedingungen zu behindern. Ähnlich dem
aus
US 4800823 A bekannten Sicherheitsgehäuse ist
die Kammerwand
4 teilweise von einem mit Wasser oder einer
wasserhaltigen Flüssigkeit
gefüllten
Tank
9 umgeben, dessen Wände aus einer korrosionsbeständigen Stahllegierung bestehen.
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Die
Wände des
Tanks 9 weisen zur Kammerwand 4 und zu der angrenzenden äußeren Wandschicht
einen Abstand auf, der von einer mehrere Millimeter dicken Schicht
aus einer niedrigschmelzenden Metalllegierung 10 (Woodsches
Metall) ausgefüllt
ist, deren Schmelzpunkt bei etwa 70°C liegt. Unter normalen Temperaturbedingungen
bilden diese Schichten aufgrund ihres verhältnismäßig guten Wärmeleitwertes eine Wärmebrücke zwischen
der inneren Tankwand 11 und der Kammerwand, bzw. der äußeren Tankwand 12 und
der angrenzenden äußeren Wandschicht,
im gewählten
Beispiel einer Schicht aus Hartmetallcompound 13.
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Steigen
die Temperaturen aufgrund eines Brandes über den Schmelzpunkt der niedrigschmelzenden
Metalllegierung 10 fließt diese an den Tankwänden 11, 12 entlang
ab und wird von Kapillarspeichern 14 aufgesogen. Diese
sind so angeordnet, dass die abfließende niedrigschmelzende Metalllegierung 10 unabhängig von
der Lage des Sicherheitsgehäuses 1,
und damit der Fließrichtung
aufgenommen werden kann. Der Wärmedurchgang
zwischen den beiden zueinander beabstandeten Wandflächen kann
nach dem Abfließen
der niedrigschmelzenden Metall legierung 10 lediglich durch
freie Konvektion des Gases erfolgen, welches nun den Zwischenraum
ausfüllt,
sowie durch Wärmestrahlung. Der
durch freie Konvektion verursachte Wärmestrom kann hierbei reduziert
werden in dem der Gasdruck vermindert wird. Der durch Wärmestrahlung
verursachte Wärmestrom
kann durch Folien oder Beschichtungen vermindert werden, welche
die Wärmestrahlung
reflektieren. Nach dem Abfließen
der niedrigschmelzenden Metalllegierung 10 wird der Wassertank 9 und
die von diesem umschlossene innere Kammer 7 durch Bauelemente
aus einem stark wärmeisolierenden
Material 15 in seiner bzw. ihrer Position gehalten.
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Dem
Wassertank 9 kommen dabei mehrere Funktionen zu:
Einerseits
bewirken die konvektiven Strömungen
im Wasser eine gleichmäßigere Verteilung
der Wärmeströme auf die
angrenzenden Flächen.
Dies verhindert übermäßige Erwärmungen
an einzelnen Punkten, die beispielsweise zu einem lokalen Aufschmelzen
der Latentwärmespeicherschicht,
und damit zum Entstehen einer Wärmebrücke führen können. In
umgekehrter Richtung wird die von den zu schützenden Geräten 2, 3 verursachte
abzuführende
Wärme gleichmäßiger auf
die zur Verfügung
stehenden Kühlkörperflächen verteilt,
wodurch eine effektivere Wärmeabfuhr
erreicht wird.
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Des
weiteren besitzt das Wasservolumen aufgrund seiner hohen spezifischen
Wärmekapazität von ca.
4 kJ/kg·K
eine hohe Wärmeabsorptionsfähigkeit.
Wird das Wasser bzw. das Wassergemisch über seinen Siedepunkt hinaus
erhitzt, bildet es selbst einen Latentwärmespeicher mit einer unübertroffenen Wärmeaufnahmefähigkeit
von über
2000 kJ/kg. Dies entspricht dem zehnfachen Wert der aufnahmefähigsten
Salzhydrate beim Phasenübergang
von fest zu flüssig.
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Der
Wassertank 9 verhindert darüber hinaus zuverlässig, dass
auf das Latentwärmespeichermaterial 6 schädigende
Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius einwirken, zumindest
solange, bis das zur Verfügung
stehende Wasservolumen vollständig
verdampft ist.
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Um
dem Wasserdampf das Entweichen in die umgebende Atmosphäre zu ermöglichen
wurde in
US 4800823
A die Verwendung von Überdruckventilen
vorgeschlagen. Herkömmliche Überdruckventile haben
jedoch den Nachteil, dass sie sich unabhängig vom Aggregatzustand des
druckbeaufschlagten Mediums öffnen.
So kann es geschehen, dass bei einem umgestürzten Tresor, ein oder mehrere Überdruckventile
mit flüssigem
Wasser beaufschlagt werden. Öffnen
sich diese Ventile aufgrund des ansteigenden Drucks im Tank, fließt flüssiges Wasser
aus, und die Schutzwirkung des gespeicherten Wassers geht vorzeitig
verloren. Aus diesem Grund weist das dargestellte Ausführungsbeispiel
Dampfauslässe
16 auf, die
einen Sintermetallkern
17 aufweisen. Sintermetalle können aufgrund
ihrer feinporigen Struktur gleichzeitig flüssigkeitsdicht und gasdurchlässig sein. Eine
Abdeckung
18 auf den Dampfauslässen
16 verhindert,
dass das Wasser mit der Zeit verdunstet. Diese Abdeckungen
18 werden
jedoch unter dem Einfluss einer über
den Normalwert erhöhten
Temperatur, sowie eines erhöhten
Dampfdruckes abgesprengt. Eine gasdichte und druckfeste Dampfableitung
19 führt den
Dampf durch den Hohlraum zwischen Tank und äußerem Wandaufbau hindurch zu einer Öffnung im äußeren Wandaufbau.
Diese Öffnung
ist mit einem Hartmetallpfropfen
20 verschlossen, der sich
unter dem Einfluss von Druck und Hitze löst und nach außen heraus
fällt,
so dass der Dampf in die das Sicherheitsgehäuse
1 umgebende Atmosphäre abgegeben
werden kann.
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Der äußere Wandaufbau
besteht im dargestellten Beispiel aus einer inneren Schicht aus
einem Hartmetallcompound 13 zum Schutz vor mechanischen
Einbruchswerkzeugen, einer wärmeleitenden Kupferschicht 21 zum
Schutz vor thermischen Einbruchswerkzeugen, sowie der stählernen
Gehäusewand 22.
Auf dieser befindet sich rechts und links am Sicherheitsgehäuse ein
Kühlkörper 23 aus
Kupfer. Zu diesem beabstandet ist nach außen weisend eine Isolierplatte 24 aus
einem wärmedämmenden
Material, wie z. B. Blähglimmer,
angebracht, die außen von
einer Wärmestrahlung
reflektierenden Schicht 25 bedeckt ist. Diese Anordnung
weist unten eine Lufteintrittsöffnung 26 und
oben eine Luftaustrittsöffnung 27 auf.
Die aus dem Inneren des Sicherheitsgehäuses 1 nach außen dringende
Wärme wird über die Kühlkörper 23 an
die von unten nach oben durchströmende
Luft abgegeben. Reicht die freie Konvektion nicht aus um die Wärme abzuführen, können Lüfter (nicht
dargestellt) in den Belüftungskanal
integriert werden Wirkt auf den Kühlkörper 23 Brandhitze
ein, quellen die Quellkörper 28 auf
und heben den Kühlkörper 23 von
der Gehäusewand 22 ab.
Der hierbei zwischen Kühlkörper 23 und
Gehäusewand 22 entstehende
gasgefüllte
Zwischenraum unterbricht die unmittelbare Wärmeübertragung zwischen Kühlkörper 23 und
Gehäusewand 22 und
wirkt zusätzlich
isolierend.
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Auf
der Unterseite des Sicherheitsgehäuses 1 befindet sich
im dargestellten Beispiel ein Sockel aus einem wärmeisolierenden Material 15.
Durch diesen Sockel hindurch erfolgt die Kabelzuführung. Das
Kabel wird wendelartig durch einen senkrecht aufsteigenden Kabelkanal 29 in
das Innere der Kammer 7 geführt. Der Kabelkanal ist mit
einem wärmedämmenden
Stoff aufgefüllt.
Die Oberseite des Sicherheitsgehäuses 1 ist
durch eine wärmedämmende Kopfplatte
zusätzlich
vor eindringender Hitze geschützt.
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Die
Konstruktion der Tür
weist gegenüber anderen
feuergeschützten
Sicherheitsgehäusen
keine besonderen Merkmale auf und wird deshalb nicht dargestellt.
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2 zeigt
einen Ausschnitt aus dem Wandungsaufbau des in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiels
bei normalen Umgebungstemperaturen. Gezeigt wird der Wassertank 9 mit
einem Dampfauslass 16, einem Sintermetallkern 17,
einer Abdeckung 18, einer Dampfableitung 19 und
einem Hartmetallpfropfen 20. Ebenfalls sichtbar sind die
Schichten aus einer niedrigschmelzenden Metalllegierung 10,
welche die Wärmebrücken zwischen
dem Wassertank 9 und der Kammerwand 4, bzw. dem
Wassertank 9 und der angrenzenden äußeren Wandschicht 13 bilden.
Darunter liegen die Kapillarspeicher 14. An der Gehäusewand 22 liegt
der Kühlkörper 23 an.
Die Quellkörper 28 sind
in Taschen eingelassen.
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3 zeigt
den selben Ausschnitt unter den Bedingungen eines Brandes in dem
Augenblick, indem der steigende Dampfdruck des Wassers den Hartmetallpfropfen 20 nach
außen
drückt.
Gezeigt wird der Dampfauslass 16 mit dem Sintermetallkern 17.
Die Abdeckung 18 ist abgesprengt und liegt in der Dampfableitung 19.
Der Hartmetallpfropfen 20 wird aus der Öffnung heraus gestoßen und
fällt zu
Boden. Der Wasserdampf kann nun ungehindert ins Freie entweichen.
Die niedrigschmelzende Metalllegierung 10 ist geschmolzen
und wurde von den Kapillarspeichern 14 aufgesogen. Die
Quellkörper 28 sind
aufgequollen und haben den Kühlkörper 23 von
der Gehäusewand 22 abgehoben.
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4.
zeigt schematisch einen Funktionsaufbau zur Verringerung des Wärmetransportvermögens unter
unzulässigem
Hitzeeinfluss. Die dargestellte Anordnung folgt dabei dem ersten
der oben genannten drei Funktionsprinzipien. Sie ist in der 4 in
der Normalsituation gezeigt, d. h. die umgebende Außenluft
hat Raumtemperatur. Die Abwärme der
in der Kammer 7 befindlichen wärmeabgebenden Geräte 2, 3 wird
im gezeigten Beispiel auf die feste untere Lamellenplatte 30 übertragen.
Die aufragenden Lamellen 31 der unteren Lamellenplatte 30 stehen
dabei in vollflächigem
Kontakt mit den Lamellen 33 der horizontal verschiebebeweglich
ausgeführten oberen
Lamellenplatte 32, wodurch ein guter Wärmeübergang zwischen den beiden
Lamellenplatten 30, 32 ermöglicht wird. Beide Lamellenplatten 30, 32 bestehen
aus einem gut wärmeleitenden
Material, z. B. Kupfer. Von der veschiebebeweglichen oberen Lamellenplatte 32 geht
die von den Geräten
im Inneren erzeugte Wärmeenergie
auf den Kühlkörper 23 über, welcher
die Wärme
wiederum an die ihn umströmende
Außenluft
abgibt. Dabei wird die verschiebebewegliche angeordnete Lamellenplatte 32 durch
eine Rolle 34 in ihrer Position fixiert, welche am Ende
eines Bimetallbleches 35 befestigt ist.
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5 zeigt
den selben Funktionsaufbau wie 4, diesmal
jedoch unter den Bedingungen eines Brandes. Das Bimetallblech 35 hat
sich nach oben gebogen, wodurch sich die obere Lammellenplatte aufgrund
der von der Feder 36 erzeugten Kraft ein Stück zur Seite
bewegt hat. Die Lamellen 31 der unteren Lamellenplatte 30 liegen
nun nicht mehr an den Lamellen 33 der oberen Lamellenplatte 32 an,
wodurch der Wärmeübergang
zwischen unterer und oberer Lamellenplatte 30, 32 erfindungsgemäß stark vermindert
wird. Eine weitere Verminderung kann erzielt werden, wenn auch der
Wärmeübergang
durch Wärmestrahlung
durch eine wärmereflektierende Oberflächenbehandlung
der Lamellen 31, 33 reduziert wird. Der Wärmeübergang
zwischen den Lamellen 31, 33 durch Konvektion
kann durch ein Vakuum im Zwischenraum zwischen den Lamellenplatten 30, 32 stark
vermindert werden.
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6 zeigt
ein Funktionselement, mit dem sich aneinander anliegende Flächen unter
der Einwirkung von Hitze zueinander beabstanden lassen. Bei Raumtemperatur
liegt der Kühlkörper 23 vollflächig an
der Gehäusewand 22 an,
wodurch ein guter Wärmeübergang
von der Gehäusewand 22 zum Kühlkörper 23 gewährleistet
ist. In die Gehäusewand 22 ist
eine Topfbuchse 37 eingelassen, die ein bei etwa 70°C schmelzendes
Material 38 enthält,
welches sich beim Schmelzen stark ausdehnt. Die Topfbuchse 37 weist
zum Kühlkörper 23 eine Öffnung auf, die
durch einen Stift 39 verschlossen ist. Die dem Kühlkörper 23 abgewandte
Seite der Topfbuchse 38 ist im gezeigten Beispiel mit einer
Verschlussschraube 40 abgedichtet.
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7 zeigt
den selben Funktionsaufbau wie 6, diesmal
jedoch unter den Bedingungen eines Brandes. Das in der Topfbuchse
befindliche Schmelzmaterial 38 hat sich durch die einwirkende Hitze
ausgedehnt und drückt
den Stift 39 aus der vorderen Öffnung heraus. Hierdurch wird
der Kühlkörper 23 von
der Gehäusewand 22 abgehoben,
wodurch der Wärmeübergang
zwischen Gehäusewand 22 und
Kühlkörper 23 erfindungsgemäß stark
behindert wird.
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8 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Sicherheitsgehäuses. Die Darstellung
ist entlang der Hochachse zweigeteilt und zeigt auf der linken Seite
das Sicherheitsgehäuse
unter Raumtemperaturbedingungen und rechts bei äußerlicher Hitzeeinwirkung.
Im Normalbetrieb (linke Seite) wird die von den zu schützenden
Geräten 2, 3 abgegebene
Wärme durch
eine Kupferleitplatte 41 geleitet, die mittels einer einfachen
Heatpipe 42 und Verteilerfinnen 43 thermisch in
guten Kontakt mit einem Latentwärmespeichermaterial 6 in
Verbindung gebracht ist, welches sich in einem Tank 44 unterhalb
der zu schützenden
Geräte 2, 3 befindet. Das
eingelagerte Latentwärmespeichermaterial 6 ist unter
Raumtemperaturbedingungen funktionslos. Daran schließt sich
eine Hitzeschutzschicht 45 an, deren Wärmetransportfähigkeit
sich unter dem Einfluss von äußerlich
einwirkenden Temperaturen, welche die zu schützenden Geräte 2, 3 schädigen würden, automatisch
stark vermindert. Deren Funktionsweise ist in den Beschreibungen
zu den 11 bis 14 näher erläutert. Unter
normalen Temperaturbedingungen besitzt die Hitzeschutzschicht 45 aber nur
einen geringen thermischen Widerstand, so dass die von den zu schützenden
Geräten 2, 3 erzeugte Wärme weitgehend
ungehindert durch sie hindurch an die dahinter liegende Wärmespreizplatte 46 abgegeben
werden kann. Diese hat die Aufgabe die von der Hitzeschutzschicht 45 abgegebene
Wärme zu bündeln und
an die nach außen
führende
Heatpipe 47 zu übertragen.
Die Heatpipe 47 steckt in einer Bohrung der Wärmespreizplatte 46,
wobei die Bohrung einen deutlich größeren Durchmesser als die Heatpipe 47 besitzt.
Der hierdurch gebildete Zwischenraum wird von einer niedrigschmelzenden
Metalllegierung 10 ausgefüllt, welche sich bei einer
Temperatur von etwa 70°C
verflüssigt
und in die Auffangkammern 49 abfließt, wodurch die Wärmebrücke zwischen Heatpipe 47 und
Wärmespreizplatte 46 zerstört wird.
Unter normalen Temperaturbedingungen wird jedoch die im Inneren
entstehende Wärme über die
Heatpipe 46 durch eine kleine Bohrung 50 in der hitzedämmenden
Wand 48 eines Brandschutzgehäuses bekannter Bauart nach
außen
geführt.
Diese Heatpipe 47 ist auf der äußeren Seite mit Kühllamellen 52 in
thermischen Kontakt gebracht, über
welche die Wärme
an die Außenluft
abgegeben werden kann. Dieser Vorgang wird im vorliegenden Beispiel
durch Lüfter 53 unterstützt. Die
durch die hitzedämmende Wand 48 nach
außen
führenden
Heatpipes weisen an ihrem oberen Ende eine trichterförmige Öffnung 51 auf,
die durch einen Pfropfen aus einer niedrigschmelzenden Metalllegierung 10 gasdicht
verschlossen ist. Wirkt auf diese Heatpipe 47 eine Temperatur
ein, die über
dem Schmelzpunkt der niedrigschmelzenden Metalllegierung 10 liegt,
wird die nun flüssige
Metalllegierung 10 durch den im Inneren der Heatpipe 47 herrschenden
Unterdruck eingesogen, wodurch der Gasraum der Heatpipe 47 geöffnet wird. Die Öffnung des
Gasraumes reduziert die Wärmeleitfähigkeit
der Heatpipe 47 auf die Wärmeleitfähigkeit des verwendeten Rohr-
bzw. Dochtmaterials. Die Wärmetransportleistung
einer für
diesen Zweck optimierten Heatpipe 47 kann dabei etwa um
den Faktor 1000 vermindert werden.
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9 zeigt
eine Heatpipe mit Schmelzsicherung 47 wie sie in dem in 8 dargestelltem
Sicherheitsgehäuse
zur Ableitung der durch die geschützten Geräte 2, 3 erzeugten
Wärme verwendet
wird. Am oberen Ende der Heatpipe 47 befindet sich die mit
einem Pfropfen aus einer niedrigschmelzenden Metalllegierung 10 gasdicht
verschlossene trichterförmige Öffnung 51.
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10 zeigt
eine Heatpipe mit Schmelzsicherung 47 unter dem Einfluss
einer unzulässig
hohen Außentemperatur
deren Pfropfen aus einer niedrigschmelzenden Metalllegierung 10 aufgeschmolzen
ist. Die Metalllegierung 10 wurde durch den im Inneren
der Heatpipe 47 herrschenden Unterdruck eingesogen, wodurch
der Gasraum 54 der Heatpipe 47 geöffnet wird.
Die Heatpipe verliert hierdurch ihre überragende Wärmestromdichte.
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11 zeigt
das zentrale Funktionselement einer Hitzeschutzschicht, wie sie
in dem in 8 dargestelltem Sicherheitsgehäuse verwendet
wird. Die dargestellte Wärmeunterbrecherplatte 55 weist
beidseitig eine Reihe von runden Kontaktflächen auf, die als elastische
Membrane 56 ausgeführt
sind. Als Material für
die beiden äußeren Membranbleche 57 wird aufgrund
ihrer hohen Elastizität
und ihres gleichzeitig guten Wärmeleitwertes
eine Kupferberylliumlegierung gewählt. Zwischen jeweils zwei
gegenüberliegenden
Membranen 56 sind im Inneren der Wärmeunterbrecherplatte talerförmige Schmelzpellets 59 aus
einer niedrigschmelzenden Metalllegierung eingespannt, welche die
elastischen Membranen 56 unter Raumtemperaturbedingungen
nach außen
ausstülpen,
wodurch die Kontaktflächen
hervorstehen. Die Wärmeunterbrecherplatte 55 liegt
mit den hervorstehenden Kontaktflächen auf beiden Seiten idealerweise
an gut wärmeleitenden
Flächen
an, wobei die eine Seite die Wärmequelle
und die andere Seite die Wärmesenke
bildet. Die Wärme
kann die Wärmeunterbrecherplatte 55 aufgrund
der insgesamt großen Anlagefläche und
des guten Wärmeleitwertes
der Membranbleche 57 und der Schmelzpellets 59 leicht durchdringen.
Steigt die Temperatur der Wärmequelle über die
Schmelztemperatur der niedrigschmelzenden Metalllegierung verflüssigen sich
die Schmelzpellets 59. Die flüssige Metalllegierung weicht
zur Seite aus und die Kontaktflächen
ziehen sich von den Anlageflächen
zurück,
wodurch der Wärmetransport
durch die Wärmeunterbrecherplatte 55 stark
behindert wird.
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12 zeigt
eine explodierte Darstellung einer Wärmeunterbrecherplatte 55.
Die Membranbleche 57 sind beidseitig auf ein Kupferdistanzblech
aufgesetzt. Dieses Kupferdistanzblech 60 besitzt dort, wo
die Membranbleche 57 elastische Membranen aufweisen Durchbrüche, welche
die Schmelzpellets 59 aufnehmen. Diese Durchbrüche sind
im Durchmesser deutlich größer als
die Schmelzpellets 59, um für die Schmelze ein Ausweichvolumen
bereitzustellen, so dass sich die Ausstülpung der Membranen 56 im
Falle des Aufschmelzens zurückbilden
kann. In den so gebildeten Ausweichräumen herrscht ein Vakuum. Das
Vakuum unterstützt
dabei die Zurückbildung
der Ausstülpung
der Membranen 56. Die Wärmeunterbrecherplatte 55 ist
eingefasst von Distanzrahmen 58 aus einem wärmeisolierenden
Material, welche sicherstellen sollen, dass die Wärmeunterbrecherplatte 55 im
erhitzten Zustand ihren Abstand zu den Anlageflächen der Wärmequelle und der Wärmesenke
bewahrt.
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13 zeigt
einen Ausschnitt aus der Sicherungskammer des in 8 dargestellten
Sicherheitsgehäuses
unter Raumtemperaturbedingungen. Die von den zu schützenden
Geräten 2, 3 abgegebene Wärme wird
durch die Kupferleitplatte 41 geleitet, die mittels einer
einfachen Heatpipe 42 thermisch in guten Kontakt mit einem
Latentwärmespeichermaterial 6 in
Verbindung gebracht ist, welches sich in einem Tank 44 unterhalb
der zu schützenden
Geräte 2, 3 befindet
(hier nicht dargestellt). Daran schließt sich eine Hitzeschutzschicht 45 an,
deren Wärmetransportfähigkeit
sich unter dem Einfluss von äußerlich einwirkenden
Temperaturen, welche die zu schützenden
Geräte 2, 3 schädigen würden, automatisch
stark vermindert. Diese Hitzeschutzschicht besteht aus zwei zu einem
Sandwich verbundenen Wärmeunterbrecherplatten 55,
wie in den 11 und 12 beschrieben,
und einer zwischenliegenden Reflektionsfolie 63. Im Detailschnitt
ist das talerförmige Schmelzpellet 59 gezeigt,
welche die elastischen Membranen 56 der Membranbleche 57 an
den Außenflächen der
Hitzeschutzschicht 55 gegen die Anlageflächen der
Wärmespreizplatte 46 bzw.
der Kupferleitplatte 41 presst, und so für einen
guten thermischen Kontakt sorgt. Die von den zu schützenden Geräten 2, 3 erzeugte
Wärme wird
weitgehend ungehindert durch die Hitzeschutzschicht 45 hindurch
an die dahinter liegende Wärmespreizplatte 46 abgegeben.
Diese hat die Aufgabe die von der Hitzeschutzschicht 45 abgegebene
Wärme zu
bündeln
und an die nach außen
führende
Heatpipe 47 zu übertragen. Die
Heatpipe 47 steckt in einer Bohrung der Wärmespreizplatte 46,
wobei die Bohrung einen deutlich größeren Durchmesser als die Heatpipe 47 besitzt. Der
hierdurch gebildete Zwischenraum wird von einer niedrigschmelzenden
Metalllegierung 10 ausgefüllt, über welche die Wärme der
Wärmespreizplatte an
die Heatpipe übertragen
wird.
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14 zeigt
den selben Ausschnitt aus der Sicherungskammer des in 8 dargestellten
Sicherheitsgehäuses
unter den Temperaturbedingungen eines Brandes. Die von außen über die
Heatpipe 47 eingeleitete Hitze hat die niedrigschmelzende
Metalllegierung 10 aufgeschmolzen. Diese ist in die Auffangkammer 49 abgeflossen,
wodurch die Wärmebrücke zwischen
Heatpipe 47 und Wärmespreizplatte 46 zerstört wird.
Ein Wärmeübergang
zwischen Heatpipe 47 und Wärmespreizplatte 46 kann
somit nur noch durch Konvektion und Wärmestrahlung erfolgen und reduziert
sich dadurch erheblich. Wird die Wärmespreizplatte dennoch auf
eine Temperatur erwärmt,
die über
der Schmelztemperatur der Schmelzpellets 59 in den Wärmeunterbrecherplatten 55 liegt,
schmelzen diese auf. Die Schmelze zieht sich, vom Vakuum unterstützt, in
die Ausweichräume der
Wärmeunterbrecherplatte 55 zurück. Hierdurch verlieren
die Membranen 56 ihren Kontakt zur Wärmespreizplatte 46 und
zur Kupferleitplatte 41. Die Wärmestrahlung reflektierende
Reflektionsfolie 63 behindert die Wärmebertragung zusätzlich.
Wärmeenergie
die alle bisher beschriebenen Barrieren überwindet, wird nun durch die
in der Kupferleitplatte 41 eingebettete Heatpipe 42 in
den Latentwärmespeicher
eingeleitet und von diesem bis zur Grenze seiner Kapazität absorbiert,
ohne dass die zu schützenden
Geräte
einer für
sie schädigenden
Temperatur ausgesetzt werden.
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15 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Sicherheitsgehäuses, welches dem
in 8 gezeigten Sicherheitsgehäuse im Hinblick auf den inneren
Aufbau gleicht. Jedoch wird die von den zu schützenden Objekten 2, 3 erzeugte
Wärme nicht über die
Heatpipe 47 durch die Gehäusewand 22 nach außen abgeführt. Stattdessen
wird die nach außen
weisende Oberfläche
der Gehäusewand 22 selbst,
oder ein auf diese direkt aufgesetzter Kühlkörper (nicht dargestellt) zur
Abfuhr der im Inneren entstehenden Wärme an die umgebende Luft genutzt.
-
Die
Wärmeverbindung
zwischen dem Inneren der Kammer 7 und den Gehäusewänden 22 wird wiederum
durch eine Heatpipe 47 mit einer Schmelzsicherung gebildet,
welche ihre überragenden
wärmeleitenden
Eigenschaften bei Überschreitung
einer kritischen Temperatur verliert. Auf der Innenseite der Gehäusewand 22 befindet
sich eine mehrere Millimeter dicke Kupferschicht 21 welche
die Aufgabe hat die abzuführende
Wärme auf
die Gehäusewand 22 möglichst
gleichmäßig zu verteilen.
Die Heatpipe 47 steht dabei in engem thermischen Kontakt
mit dieser Kupferschicht.
-
- 1
- Sicherheitsgehäuse
- 2
- Festplatten
- 3
- Kontrolleinheit
- 4
- Kammerwand
- 5
- Innere
Schale der Kammerwand
- 6
- Latentwärmespeichermaterial
- 7
- Kammer
- 8
- Äußere Schale
der Kammerwand
- 9
- Wassertank
- 10
- Niedrigschmelzende
Metalllegierung
- 11
- Innere
Tankwand
- 12
- Äußere Tankwand
- 13
- Hartmetallcompound
- 14
- Kapillarspeicher
- 15
- Wärmeisolierendes
Material
- 16
- Dampfauslass
- 17
- Sintermetallkern
- 18
- Abdeckung
- 19
- Dampfableitung
- 20
- Hartmetallpfropfen
- 21
- Kupferschicht
- 22
- Gehäusewand
- 23
- Kühlkörper
- 24
- Isolierplatte
- 25
- Wärmestrahlung
reflektierenden Schicht
- 26
- Lufteintrittsöffnung
- 27
- Luftaustrittsöffnung
- 28
- Quellkörper
- 29
- Kabelkanal
- 30
- Untere
Lamellenplatte
- 31
- Lamellen
der unteren Lamellenplatte
- 32
- Obere
Lamellenplatte
- 33
- Lamellen
der oberen Lamellenplatte
- 34
- Rolle
- 35
- Bimetallblech
- 36
- Feder
- 37
- Topfbuchse
- 38
- Schmelzmaterial
- 39
- Stift
- 40
- Verschlussschraube
- 41
- Kupferleitplatte
- 42
- Heatpipe
- 43
- Verteilerfinnen
- 44
- Tank
für Latentwärmespeichermaterial
- 45
- Hitzeschutzschicht
- 46
- Wärmespreizplatte
- 47
- Heatpipe
mit Schmelzsicherung
- 48
- Hitzedämmende Wand
- 49
- Auffangkammer
- 50
- Bohrung
- 51
- trichterförmige Öffnung
- 52
- Kühllamellen
- 53
- Lüfter
- 54
- Gasraum
- 55
- Wärmeunterbrecherplatte
- 56
- elastische
Membran mit Kontaktfläche
- 57
- Membranblech
- 58
- Distanzrahmen
- 59
- Schmelzpellets
- 60
- Kupferdistanzblech
- 61
- Isolationskörper
- 62
- Geschmolzene
Schmelzpellets
- 63
- Reflektionsfolie