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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Tresor, insbesondere einen
Brandschutzschrank gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 und ein Verfahren zu seiner Herstellung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 6.
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Bei
bestimmten Anwendungen müssen
Tresore als Brandschutzschränke
ausgebildet sein, das heißt
im Brandfalle darf die Temperatur im Innenraum des Tresors 50°C für einen
bestimmten Zeitraum, zum Beispiel 30 Minuten (S30), nicht übersteigen. Dies
wird beispielsweise dadurch erreicht, dass der Tresor einen mehrschichtigen
Wandaufbau besitzt, wobei die innerste Schicht mit einem wärmeabsorbierenden
Salz (hierzu zählt
auch einen Salzgemisch, welches zumindest überwiegend aus Salz besteht)
gefüllt
ist. Dieses Salz schmilzt bei 30°C
und nimmt dabei sehr viel Energie auf, die demzufolge nicht in das
Innere des Tresors vordringen kann. Erst wenn alles Salzgeschmolzen
ist, wird die durch den Brand oder dergleichen erzeugte Hitze weitergeleitet, so
dass die Temperatur im Inneren des Tresors je nach Menge des eingesetzten
Salzes eine entsprechende Zeit unter der Grenztemperatur von 50°C bleibt.
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Ein
kostengünstiges
Verfahren zur Herstellung eines solchen Tresors sieht vor, dass
das Salz in einen entsprechend vorbreiteten Hohlraum in den Wänden und
in der Tür
des Tresors geschüttet
und dort niedrigverpresst wird. Dies ist vergleichsweise kostengünstig, verursacht
aber einen vergleichsweise dicken Wandaufbau, da das niedrigverdichtete Salz
viel Platz benötigt.
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Ein
vergleichsweise kostenintensives Verfahren sieht vor, dass das Salz
zunächst
geschmolzen wird und dann in einer vorbereiteten Form erkaltet,
bevor die derart geschaffenen Platten in eine Kunststofffolie eingeschweißt und in
die Wandung des Tresors eingesetzt werden. Dieser Platten sind zwar
vergleichsweise dünn
(bei gleicher Salzmenge), benötigen
aber viel Energie und einen langen Zeitraum zur Herstellung, was
sehr kostenintensiv ist.
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Davon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde,
einen Tresor der eingangs genannten Art zu schaffen, der unter Beibehaltung
der Brandschutzeigenschaften einen schlankeren Wandaufbau hat und
gleichzeitig kostengünstig herzustellen
ist.
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Als
technische Lösung
dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Tresor mit den Merkmalen
des Anspruches 1 und ein Verfahren zu seiner Herstellung mit den
Merkmalen des Anspruches 6 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen
dieses Tresors und dieses Verfahrens sind den jeweiligen Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Ein
nach dieser technischen Lehre ausgebildeter Tresor hat den Vorteil,
dass das mechanisch hochverpresste Salz eine Dichte von vorzugsweise 1,4
g/cm3 besitzt und dass hierdurch auf geringem Raum
eine große
Menge Salz untergebracht werden kann. Selbst wenn die Dichte des
hochverpressten Salzes nur 1,0 g/cm3 beträgt, so kann
immer noch deutlich mehr Salz auf einem vorbestimmten Volumen aufgenommen
werden, als bei der aus dem Stand der Technik bekannten niedrig
verdichteten Vorgehensweise. Dies hat den Vorteil, dass die Wandstärke des
entsprechenden Tresors deutlich reduziert werden kann, was bei gleicher
Tresoraußengröße zu einem
größeren nutzbaren
Volumen des Tresors führt.
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Gleichzeit
besteht ein weiterer Vorteil des mechanischen Hochverpressens des
Salzes darin, dass dieses Verfahren vergleichsweise kostengünstig ist.
Zwar wird im Stand der Technik durch Aufschmelzen des Salzes und
anschließendes
Abkühlen
des Salzes auch eine Verdichtung des Salzes erreicht, allerdings
ist hierzu sehr viel Energie erforderlich, und der Arbeitsablauf
ist kostenintensiv, da es sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, das
Salz zu erhitzen und anschließend
wieder abkühlen
zu lassen.
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Folglich
vereint der erfindungsgemäße Tresor
die Vorteile, dass eine dünne
Wandung bei sehr geringen Herstellungskosten möglich ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, dass Salz zu einer quaderförmigen Platte
zu pressen, deren Dicke vorzugsweise 30 mm aufweist. Eine solche
Platte ist leicht zu handhaben und kann deshalb in einfacher Weise
im Tresor verbaut werden. Auch ist es möglich, zwei oder mehrere Platten
nebeneinander anzuordnen, um eine größere Wandstärke zu erreichen, falls höhere Brandschutzklassen
gewünscht
sind.
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Noch
ein weiterer Vorteil dieser Platte besteht darin, dass diese leicht
geschnitten werden kann und somit in einfacher Weise auf die für den jeweiligen
Tresor notwendige Größe angepasst
werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die fertig verpresste und ggf. auf das fertige Maß zugeschnittene
Platte vakuumiert in eine Kunststofffolie eingeschweißt. Diese
Kunststofffolie schützt
einerseits das Salz vor Feuchtigkeit und andererseits werden hierdurch
insbesondere die metallischen Bauteile des Tresors geschützt, da
das Salz vermehrt zu Korrosionsschäden führt. Im Stand der Technik wurde
zur Vermeidung dieser Korrosion ein entsprechender Schutzlack aufgebracht.
Dies ist nun durch die Anordnung der Platte und der sie umgebenden Kunststofffolie überflüssig, so
dass hierdurch weitere Kosten eingespart werden.
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Zur
Herstellung dieser wärmeabsorbierenden
Salzplatten wird das Salz zunächst
in eine vorbereitete Form gegeben und anschließend beispielsweise mit einer
Exzenter- oder mit einer Hydraulikpresse mechanisch hochverpresst.
Dabei wirkt in der Presse eine Gewichtskraft von vorzugsweise 100
t, so dass eine Dichte des Salzes von vorzugsweise 1,4 g/cm3 entsteht. Eine derartige hochverpresste
Platte hat aber eine Dichte, die ungefähr doppelt so hoch ist, wie
das lose in die Tresorwand eingeschüttete und anschließend niedrig
verdichtete Salz, so dass hierdurch bei gleicher Brandschutzeigenschaft
die Wandstärke
auf die Hälfte
reduziert werden kann. Im Vergleich zur Verschmelzung der anschließenden Abkühlung des
Salzes ist die Herstellung dieser Platten durch mechanisches Hochverpressen
sehr kostengünstig,
da nur ein geringer Energieeinsatz erforderlich ist und da der gesamte
Herstellungsprozess sehr viel kürzer
ist. Somit werden Personal- und Lagerkapazitäten eingespart, was neben der
Einsparung der Energiekosten zu einer weiteren Kostenersparnis führt.
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Weitere
Vorteile des erfindungsgemäßen Tresors
und des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
ergeben sich aus der beigefügten
Zeichnung und den nachstehend beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die
vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils
einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden.
Die erwähnten
Ausführungsformen
sind nicht als abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Tresors in
schematischer Darstellung mit einer Ausschnittdarstellung entlang
Linie I-I;
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2 eine
perspektivische Ansicht einer Platte aus Salz in schematischer Darstellung
Tür den Tresor
gemäß 1;
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3 eine
perspektivische Ansicht der Platten des Tresors gemäß 1,
so wie sie im Tresor angeordnet sind, in schematischer Darstellung.
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In 1 ist
eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Tresors 1 dargestellt,
an dessen rechter Wand 2 in schematischer Darstellung ein Ausschnitt
dargestellt ist, so dass die in der Wand 2 vorhandenen
Platten 3 sichtbar sind. Diese Platten 3 sind
aus einem wärmeabsorbierenden
Salz (oder aus einem wärmeabsorbierenden
Salzgemisch) hergestellt, indem das Salz bei Umgebungstemperatur in
eine vorbereitete Form gegeben wird und anschließend mit einer Exzenter- oder
mit einer Hydraulikpresse mechanisch derart verpresst wird, dass
das Salz eine Dichte von mindestens 1,0 g/cm3,
vorzugsweise von 1,4 g/cm3 besitzt. Erfahrungsgemäß ist hierzu
eine Gewichtskraft von 100 t und mehr notwendig.
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Die
derart mechanisch hochverdichteten Platten 3 aus Salz werden
dann vakuumiert in eine Kunststofffolie 4 eingeschweißt, wie
dies in 2 dargestellt ist. Diese eingeschweißten Platten 3 aus Salz
werden dann in die Wände 2 und
in die Tür 5 des Tresors 1 eingesetzt,
so dass ein möglichst
lückenfreier
Schutzmantel entsteht.
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In 3 ist
in schematischer Weise dargestellt, wie die einzelnen Platten 3 angeordnet
sein können.
Dabei sind die Platten 3 ohne den entsprechenden Tresor 1 abgebildet,
um dies besser veranschaulichen zu können. Wie 3 auch
zu entnehmen ist, haben die Platten unterschiedliche Größe, denn
hierdurch wird ein möglichst
lückenloser
Mantel erreicht.
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Zur
Herstellung solcher Platten 3 wird das wärmeabsorbierende
Salz oder Salzgemisch in eine vorbereitete Form geschüttet und
das Salz oder Salzgemisch wird dann in dieser Form in einer Exzenter- oder
Hydraulikpresse hochverpresst, so dass das Salz eine Dichte von
mindestens 1 g/cm3 aufweist. Dieser Vorgang
dauert nur wenige Minuten. Anschließend wird die gepresste Platte 3 aus
der Form entnommen und in einer Kunststofffolie 4 gegeben, bevor
die Kunststofffolie 4 vakuumiert und anschließend zugeschweißt wird.
Bei Bedarf kann die Platte 3 vor dem Verschweißen mit
der Kunststofffolie 4 auf jede gewünschte Größe in einfacher Weise gesägt oder
geschnitten werden.
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Die
derart vorbereiteten Platten 3 unterschiedlicher Größe werden
dann in der Wand 2 eines Tresors 1 derart nebeneinander
angeordnet, dass ein möglichst
lückenloser
Salzmantel entsteht, der den Tresor 1 im Brandfalle eine
gewisse Zeit vor Hitzeeinwirkung schützt. Durch das hohe Verdichten
des Salzes ist es möglich,
die Wandung des Tresors dünn
zu halten, und durch das kostengünstige
Herstellen der Salzplatten durch mechanisches Hochverpressen kann
der Tresor auch kostengünstig
produziert werden.