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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Starten eines drahtlos
zwischen einem Aktivteil und einem Reaktivteil übermittelten elektrischen Datendialogs.
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Maßgeblich
ist im vorliegenden Fall, dass der Datendialog aufgrund eines vorliegenden
elektrostatischen Feldes erfolgt, welches selber keinen oder allenfalls
nur einen unwesentlichen elektromagnetischen Anteil besitzt.
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Dabei
wird davon ausgegangen, dass der drahtlos übermittelte Datendialog in
unmittelbarer Nähe
von entsprechend ausgelegten Sensoren bzw. Elektroden von Aktivteil
und Reaktivteil erfolgt. Im Umfang der vorliegenden Anmeldung werden
die Begriffe Sensoren und Elektroden synonym gebraucht, so lange
diese Bauteile dem drahtlos übermittelten Datendialog
im Sinne der vorliegenden Erfindung dienen. Ist dabei der Abstand
der Elektroden zueinander sehr viel kleiner als die Wellenlänge der
elektromagnetischen Welle, wird dies als sogenanntes Nahfeld bezeichnet.
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Die
Feldverteilung eines Nahfeldes entspricht mit sehr guter Näherung der
Feldverteilung eines rein statischen Feldes.
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Der
Bereich des Nahfeldes liegt zum Beispiel bei einer Frequenz von
einem 1 MHz bei einigen Metern Entfernung zwischen den als Elektroden
wirkenden Sensoren.
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Der
wesentliche Vorteil derartiger Nahfelder liegt in der Informationsübertragung
ohne eine abgestrahlte Leistung, woraus gefolgert werden kann, dass
praktisch keine Einwirkung des Nahfeldes auf den menschlichen Körper stattfindet.
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Diese
Nahfeldtechnologie ist insbesondere deshalb für die hohen Sicherheitsanforderungen
geeignet, die im Hinblick auf personengebundene Zutrittsberechtigungen
bei Gebäuden
notwendig sind, weil durch die rasche Abnahme des Nahfeldes mit der
Entfernung von der Quelle die Abhörsicherheit bei der Datenübertragung
erhöht
wird.
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Gleichwohl
bedarf es geeigneter Maßnahmen,
um den mit der Erzeugung des Nahfeldes verbundenen Stromverbrauch
so gering wie möglich
zu halten.
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Es
ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Verfahren zum
Starten eines drahtlos zwischen einem Aktivteil und einem Reaktivteil übermittelten
elektrischen Datendialogs so auszubilden, dass es den hohen Sicherheitsanforderungen
an die einem beliebigen Gebäude
zugeordneten Zutrittsberechtigungen dauerhaft gerecht wird.
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Diese
Aufgabe löst
die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Die
Erfindung beruht auf der Überlegung, dass
erst durch die Übermittlung
des Wecksignals, welches von der Baugruppe des Aktivteils ausgeht und
von der empfangenen Baugruppe des Reaktivteils auch als solches
verstanden wird, und die darauf folgende Übermittlung der ebenfalls codierten
Wecksignalantwort an das Aktivteil, von wo aus das Wecksignal ursprünglich stammt,
der normale Datendialog erst dann zwischen der Baugruppe des Aktivteils
und der Baugruppe des Reaktivteils fortgesetzt wird, wenn die codierte
Wecksignalantwort mit einem auf gleichem Weg hergestellten Vergleichssignal,
welches beim Aktivteil vorliegt, übereinstimmt.
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Der
Datendialog erfolgt dann in einer vorbestimmten Zeitspanne, innerhalb
derer alle für
das Übermitteln
und Erkennen der Zutrittsberechtigung erforderlichen Daten ausgetauscht
werden.
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Danach
bedarf es eines erneuten Wecksignals mit der erneuten Rückgabe einer
entsprechend codierten Wecksignalantwort als Antwortsignal, um mit
dem nächsten
Datendialog fortzufahren.
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Der
Vorteil der Erfindung liegt darin, dass das Reaktivteil in einen
Schlafzustand fallen kann, in welchem auch auf Prozessorebene einschließlich der Ansteuerungsschaltung
für den
Quarz keine dynamischen Aktivitäten
mehr erfolgen müssen,
und lediglich nur noch so wenig Strom verbraucht werden muß, dass
ein ankommendes Wecksignal erkannt werden kann.
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In
einer Weiterbildung wird wesentlich von der Baugruppe des Aktivteils über einen
in der Software vorgesehenen Zufallszahlengenerator eine Zufallszahl
an die Baugruppe des Reaktivteils übermittelt, die in der Baugruppe
des Reaktivteils einer vorbestimmten mathematischen Verknüpfung unterzogen
wird.
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Das
Ergebnis der Verknüpfung
wird dann an die Baugruppe des Aktivteils zurück übermittelt und dort mit dem
erwarteten Ergebnis verglichen.
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Zu
diesem Zweck wird vorgeschlagen, dass auch in der Baugruppe des
Aktivteils eine identische mathematische Verknüpfung mit der ursprünglich übermittelten
Zufallszahl durchgeführt
wird, so dass durch einfachen Vergleich der beiden Ergebnisse die Identität des Reaktivteils
erkannt werden kann.
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Eine
derartige mathematische Verknüpfung kann
beispielsweise durch ein Kryptoverfahren realisiert werden, das,
ein und dieselbe Eingangszahl vorausgesetzt, stets die sich daraus
ergebende, zugehörige
Ausgangszahl ausgibt.
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Ein
entsprechender Krypto-Algorithmus ist zu diesem Zweck sowohl auf
dem Aktiv- als auch auf dem Reaktivteil installiert.
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Da
das Ergebnis nicht rückwärts rekonstruierbar
ist, ein und dieselbe Ausgangszahl vorausgesetzt, in der Vorwärtsrichtung
jedoch stets identisch entsteht, ist so die notwendige Manipulationssicherheit
gewährleistet.
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Dabei
trägt die
Erfindung auch dem Erfordernis Rechnung, dass von Beginn des Datendialogs
an energiesparend kommuniziert wird, insbesondere wenn nämlich diejenigen
Signalzeiten, während
denen der Datenaustausch von Wecksignal und Wecksignalantwort erfolgt,
von jeweiligen Pausenzeiten unterbrochen sind, während denen kein Datenaustausch
stattfindet.
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Geht
man einmal davon aus, dass nach einem erfolgten Austausch von Wecksignal
und Wecksignalantwort die Zutrittsberechtigung überprüft und eine entsprechende Freigabefunktion
geschaltet worden ist, bietet sich die Weiterbildung nach Anspruch
8 an.
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Mit
zunehmendem Zeitabstand vom Ende einer Phase eines erfolgten Austauschs
von Wecksignal und Wecksignalantwort werden die Pausenzeiten zunehmend
länger,
so dass die Energieeinsparung zusätzlich verbessert wird.
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Allerdings
sollten die Pausenzeiten einen vorbestimmten Maximalwert nicht übersteigen,
um Funktionsstörungen
der Anlage zu vermeiden.
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Zusätzlich kann
für den
Austausch von Wecksignal und zurückgegebener
Wecksignalantwort ein Benutzungshäufigkeitsprofil erstellt werden, so
dass zeitabhängig,
z.B. bei sich ständig
wiederholenden Benutzungszeiten, die Wecksignale je nach Bedarf
mehr oder weniger häufig
erzeugt werden.
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Die
Weiterbildung nach Anspruch 9 bietet sich bei Anwendungen an, bei
denen z.B. mehrere Reaktivteile einem einzelnen Aktivteil zugeordnet sind.
Dies könnte
etwa der Fall sein, wenn die Person in 1 nicht
nur ein einziges Reaktivteil, sondern mehrere Raktivteile in ihrer
Tasche oder anderswo am Körper
tragen würde.
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Durch
den variablen Zeitabschnitt während der
Pausenzeiten kann das System nämlich
jedes einzelne Aktivteil bzw. Reaktivteil erkennen und auf dessen
Zutrittsberechtigung hin überprüfen.
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Ein
typischer Anwendungsfall für
dieses Verfahren wäre
zum Beispiel eine Schließanlage
für ein bestimmtes
Objekt, bei welchem die Zutrittsberechtigungen den Personen auf
der Grundlage der am Körper
getragenen Reaktivteile bzw. Aktivteile erteilt werden, ohne dass
die Beschränkung
gilt, dass jeder Person jeweils nur ein Reaktivteil bzw. Aktivteil
zugeordnet sein darf.
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Wird
dann für
jeden einzelnen Weckvorgang mehrerer Reaktivteile ein jeweils anderer
variabler Zeitwert realisiert, findet auch dann keine Kollision der
Daten statt, wenn mehrere Reaktivteile zur gleichen Zeit "geweckt" werden.
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Im
Prinzip geht es im Umfang der vorliegenden Erfindung insbesondere
auch um eine drahtlose Ansteuerung von Schließanlagen im Objektbereich, deren
zutrittsberechtigte Nutzer individuell auf sie bezogene, jeweils
durch eine eigene identifizierende Kennung unterschiedene Reaktivteile
bzw. Aktivteile tragen, um den Zutritt zu vorbestimmten Türen zu gewähren.
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Mit
den Merkmalen des Anspruchs 9 ist der Vorteil verbunden, dass einer
Person gleichzeitig mehrere Reaktiv- bzw. Aktivteile zugeordnet sein können.
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Es
können
daher Schließanlagen
mit beliebigen, jederzeit veränderbaren
Zutrittsberechtigungen aufgebaut werden, die letztlich keinen Sicherheitsschlüssel im
herkömmlichen
Sinn mit einer vorbestimmten Hierarchie mehr erforderlich machen.
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Anstelle
des bisher bekannten Sicherheitsschlüssels tritt dann -je nach Bauweise-
das Aktivteil bzw. das Reaktivteil, wobei die jeweilige Baugruppe zusätzlich zu
ihrer eigenen Identifikationskennung individualisiert wird durch
den variablen Zeitwert, um den die übliche Pausenzeit ergänzt wird,
bevor das erwartete Datensignal dann über den nachfolgenden Datendialog
zwischen Aktivteil und Reaktivteil ausgetauscht wird.
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Zweckmäßigerweise
folgt der variable Zeitwert auf den konstanten Zeitwert, wobei jedes
Reaktivteil einen eigenen variablen, zufallsgesteuerten Zeitwert
haben kann, um Kollisionen durch gleichzeitig antwortende Reaktivteile
zu vermeiden.
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Die
jeweils generierte Zufallszahl ist bestimmt für nur einen Weckvorgang, d.h.
mehrere hintereinander ablaufende Weckvorgänge werden durchgeführt mit
jeweils unerschiedlichen Zufallszahlen, um insbesondere die Abhörsicherheit
zu erhöhen.
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Um
zusätzlich
die Sicherheit gegen Abhör- und
Manipulationsversuche zu erhöhen,
ist es zweckmäßig, zusätzlich zum
Zufallszahlengenerator ein Kryptoverfahren zu verwenden, mit dem
nicht nur die generierte Zufallszahl für das Wecksignal und die Wecksignalantwort
verschlüsselt
werden, sondern auch der sich für
die Entscheidung über
die Zutrittsberechtigung erforderliche anschließende Datendialog.
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In
einer verbesserten Ausführungsform
können
für die
Verschlüsselung
des Wecksignals, der Wecksignalantwort und für die Verschlüsselung
der unterschiedlichen Phasen des sich der Auswertung der Wecksignalantwort
anschließenden
Datendialogs unterschiedliche Kryptoverfahren zur Anwendung kommen,
deren Auswahl entweder starr vorbestimmt oder durch einen weiteren
Zufallszahlengenerator variiert werden kann. Schließlich liegt
ein entscheidender Sicherheitsaspekt auch darin, die während des
Datendialogs zu übermittelnde
identifizierende Kennung des Reaktivteils bzw. des Aktivteils nicht
oder nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand
auslesen und dann in Folge manipulieren zu können.
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Dies
bedeutet, dass in Verbindung mit einer für den jeweiligen Weckvorgang
individualisierten Zufallszahl, die allerdings von der Baugruppe
des Reaktivteils und der Baugruppe des Aktivteils über eine vorgegebene
Verknüpfung
nachvollziehbar ist, eine praktisch abhörsichere Anlage zur Ver fügung gestellt wird,
weil die eventuell durch Manipulation feststellbare Zufallszahl
aus einem ganz bestimmten Weckvorgang nicht dieselbe Zufallszahl
eines zeitlich späteren
Weckvorgangs sein wird.
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Dabei
enthalten die Baugruppe des Aktivteils und die Baugruppe des Reaktivteils
jeweils Elektroden als Sensoren zum Empfang der von der jeweils anderen
Baugruppe ausgehenden Signale.
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Werden
Wechselfelder mit vorbestimmter Frequenz verwendet, bieten sich
Auswerteschaltungen an, bei denen zumindest einzelne Komponenten auf
die jeweilige Frequenz abgestimmt sind.
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Einerseits
kann dem jeweiligen Sensor ein selektiver Verstärker nachgeschaltet sein, der
auf die Frequenz des elektrostatischen Feldes abgestimmt ist.
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Andererseits
kann die Detektorstufe selbst mit einer frequenzabhängigen Auswerteschaltung betrieben
werden, zum Beispiel über
einen Hochpassfilter mit Tiefpassfilter dahinter oder mit einem Bandpassfilter.
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Wird
darüber
hinaus einem selektiven Verstärker
eine Detektorstufe mit Schwellwertschalter nachgeordnet, kommt es
nur dann zum digitalen Datenaustausch, wenn der Pegel einen gewissen
Wert übersteigt.
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Zu
diesem Zweck wird vorgeschlagen, dem selektiven Verstärker zunächst einen
Schwellwertschalter nachzuordnen, der ab einer bestimmten Signalstärke durchschaltet,
wobei dann das Ausgangssignals des selektiven Verstärkers zweckmäßiger Weise über einen
Integrator oder einem Impulszähler aufsummiert
wird, bis der aufsummierte Wert erneut einen bestimmten Schwellwert übersteigt.
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Wird
daher in einem weiteren nachgeordneten Schwellwertschalter festgestellt,
dass das zeitlich aufsummierte Signal den zweiten Schwellwert überschritten
hat, kommt es zum gewünschten
Datendialog.
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Alternativ
sind auch Auswerteschaltungen mit Detektorstufen denkbar, bei denen
die Detektorschaltung für
eine einzige vorbestimmte Frequenz ausgelegt sind (phase-locked-loop).
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
ein praktisches Anwendungsbeispiel für die Erfindung;
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2:
Detailansicht von personengebundenem Reaktivteil;
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3:
eine zweckmäßige elektrische
Schaltung zur Signalauswertung;
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4a–b:
Signalfolge unterschiedlicher Wecksignale;
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5:
elektrischer Schaltplan für
den Sendemodus;
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6:
elektrischer Schaltplan für
den Empfangsmodus;
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7:
Signalfolge im Detail
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Sofern
im folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung
stets für
alle Figuren.
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1 zeigt
eine mögliche
praktische Anwendung der Erfindung.
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Eine
nicht näher
bezeichnete Person 1 trägt in
ihrer Tasche eine hier als Baugruppe eines Reaktivteils 2 bezeichnete
elektrische Schaltung.
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Wesentlich
zum Verständnis
der vorteilhaften Nutzung der Erfindung ist, dass zwischen der Baugruppe
des Reaktivteils 2 und der Haut der Person 1 kein
unmittelbarer Kontakt bestehen muß, sondern sich zwischen der
Haut der Person und dem Sensor des Reaktivteils auch Kleidung wie
Stoff, Leder oder dergleichen befinden darf.
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In
der gezeichneten Tür
befindet sich eine zur Baugruppe des Reaktivteils 2 korrespondierende Baugruppe
eines Aktivteils 3.
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Die
Baugruppen kommunizieren drahtlos über das elektrostatische Feld 4,
welches zwischen der Baugruppe des Reaktivteils, von dort ausgehend über die
Haut der Person 1 und der Baugruppe des Aktivteils 3 aufgebaut
wird.
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Diese
Hin- und Herübertragung
erfolgt bei Annäherung
der Person 1 an die Baugruppe des Aktivteils 3,
wenn sich zum Beispiel die Hand der Person 1 dem entsprechenden
Sensor 14 in der Tür
nähert.
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Wesentlich
ist die Übertragung
der digitalen Daten über
das elektrostatische Feld, welches praktisch keinen elektromagnetischen
Anteil besitzt.
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Weiterhin
ist entweder das Aktivteil oder das Reaktivteil, je nach Auslegung,
schlossseitig oder schlüsselseitig
angeordnet. Das Aktivteil kann z.B. Bestandteil der Schloss-Beschlag-Kombination,
des Schließzylinders
oder des elektrischen Türöffners sein.
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Das
Aktivteil enthält
unter anderem einen Krypto-Algorithmus einschließlich Krypto-Key, einen Zufallszahlengenerator,
ggf. eine Zeitsteuerung für das
Wecksignal, eine Steuerung zur Türfreigabe, eine
Seriennummer/Identnummer als Unikat, eine Berechtigungsliste über die
zutrittsberechtigten Schlüssel
(= Reaktivteile) sowie einen Modul zur Erstellung und Abspeicherung
einer Ereignisliste.
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Das
Reaktivteil, welches z.B. der Schlüssel, ein Schlüsselanhänger, eine
Schlüsselkarte
sein kann, enthält
unter anderem denselben Krypto-Algorithmus einschließlich einem
Krypto-Key, einen Zufallszahlengenerator, eine Seriennummer/Identnummer
als Unikat, eine Mandanten- bzw. Anlagennummer, sowie eine auf dem
Schlüssel
enthaltene Schlüsselnummer.
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Der
Krypto-Algorithmus kann für
alle Systeme identisch sein oder es können für Sperrschließungen und
für jede
Schließanlage
unterschiedliche Krypto-Keys verwendet werden.
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Aktivteil
in diesem Zusammenhang bedeutet, dass vom Aktivteil laufend und
in Zeitabständen Wecksignale
erzeugt werden, die für
das Reaktivteil bestimmt sind.
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Diese
Wecksignale können
dann vom Reaktivteil gelesen werden, wenn sich das Reaktivteil innerhalb
des elektrostatischen Feldes befindet.
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Diejenige
Baugruppe, zu welcher das Wecksignal dann als Wecksignalantwort
zurück
gegeben wird, weist eine vorgegebene mathematische Verknüpfung in
Form einer abgelegten Funktion auf, mit welcher die Autentizität der Wecksignalantwort überprüfbar ist.
Der Datendialog zwischen Aktiv- und Reaktivteil zur Übermittlung
der identifizierenden Kennung bzw. Schlüsselkodierung des Reaktivteils
bzw. Aktivteils wird erst nach positiver Prüfung der Wecksignalantwort
angestoßen.
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Wird
sodann festgestellt, dass die empfangene identifizierende Kennung
bzw. Schlüsselkodierung
zutrittsberechtigt ist, weil z.B. die Seriennummer, die Schlüsselnummer,
die Kundennummer als zutrittsberechtigt identifiziert werden, kann
anschließend über entsprechende
elektrische Schaltungen das Schloß, der Türbeschlag, der Schließzylinder oder
ein Türöffner angesteuert
und dadurch die Tür zum Öffnen freigegeben
werden.
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Von
Bedeutung ist hier auch die Möglichkeit, dass
für jeden Öffnungsvorgang
eine sogenannte Session-Nummer erzeugt wird.
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Die
Session-Nummern werden fortgeschrieben. Jedem Öffnungsvorgang ist somit eine
Session-Nummer zugeordnet. Auf diese Weise läßt sich verhindern, dass in
den laufenden Datendialog zwischen Aktivteil und Reaktivteil ein
weiterer Datendialog eingreift, der aus der Kommunikation zwischen dem
Aktivteil und einem weiteren Reaktivteil entsteht.
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Der
jeweils aktuelle Datendialog wird also über die jeweilige Session-Nummer
abgewickelt, was darüber
hinaus den Vorteil bietet, dass mehrere Sessions im Parallelbetrieb
abgewickelt werden können.
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Darüber hinaus
werden Wiederholungen vermieden.
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Insbesondere
zeigen die 4a–c die Abfolge zwischen den
Signalzeiten 6 des Wecksignals und den Pausenzeiten bei
unterschiedlichen Wecksignalantworten.
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Es
kann nachvollzogen werden, dass der Wecksignaldialog während einzelner
Signalzeiten 6 erfolgt, die von Pausenzeiten 5 unterbrochen
sind.
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Dabei
folgen Signalzeiten und Pausenzeiten wechselweise aufeinander.
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Wie
ein Vergleich der 4a–c ergibt,
setzt sich jede Pausenzeit 5 aus einem konstanten Zeitwert 7 zusammen,
auf welchen eine Pausenzeit mit variablem Zeitwert 8 folgt.
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Hier
sind drei unterschiedliche Konstellation 4a–c gezeigt.
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Jede
Konstellation ist einem einzelnen Aktivteil bzw. Reaktivteil zugeordnet.
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Die
konstanten Zeitwerte 7 sind allen Konstellationen gemeinsam,
während
für jede
einzelne Baugruppe ein darüber
hinaus gehender individueller variabler Zeitwert 8 besteht
derart, dass sich die gesamte Pausenzeit 9 additiv aus
der Summe des konstanten Zeitwerts 7 und des variablen
Zeitwerts 8 ergibt.
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Über die
variablen Zeitwerte 8 erfolgt daher ein Kollisionsschutz
der jeweiligen Zutrittsberechtigungen, die dann letztlich von der
empfangenen Baugruppe auch erkannt werden kann.
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Man
kann sich nun anhand der 4a–c leicht
vorstellen, dass nach Beendigung einer Phase des Wecksignaldialogs,
die zum Beispiel aus mehreren aufeinander folgenden Signalzeiten 6 besteht, die
Pausenzeiten aller beteiligten Baugruppen zunehmend länger werden,
bis das nächste
Wecksignal erfolgt.
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Dies
bedeutet, dass die Pausendauer nach einer vorbestimmten Zeit der
Nichtbenutzung, in welcher also kein Datendialog stattfindet, weil
sich Aktivteil und Reaktivteil außerhalb des Nahfeldes befinden,
in mehr oder weniger großen
Stufen verlängert.
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Um
allerdings bei Wiederinbetriebnahme Funktionsstörungen zu vermeiden, sollte
eine vorbestimmte Pausendauer dabei nicht überschritten werden.
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Ergänzend hierzu
zeigt 3 eine mögliche elektrische
Schaltung zur Realisierung des Verfahrens.
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Ein
Sensor 14, der im hier interessierenden Fall einer Schließanlage
entweder im Schlüssel
oder in einer Türrosette
oder ähnlichem
untergebracht werden kann, besteht aus einem folienartigen kapazitiven
Sensor für
das Wechselfeld.
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Die
vom Sensor erzeugte geringe Spannung wird über einen Verstärker 10 verstärkt.
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Es
handelt sich hier um einen selektiven Verstärker, der auf die Nutzfrequenz
abgestimmt ist.
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Die
Nutzfrequenz des elektrostatischen Feldes wird daher über den
selektiven Verstärker
der nachfolgenden Schaltung aufgegeben.
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Zunächst einmal
folgt ein Schwellwertschalter 11, der nur dann auf Durchgang
schaltet, wenn der Eingangspegel einen gewissen Wert übersteigt.
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Dann
wird auf den nachfolgenden Integrator 12 das Ausgangssignal
des Schwellwertschalters 11 übertragen, wo dieses über die
Zeit aufsummiert wird.
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Diese
Art der Gleichrichtung führt
daher ab einer bestimmten Integrationszeit zu einem oberen Grenzwert,
ab welchem der nachgeordnete Schwellwertschalter 13 anspricht
und dann auf den gezeigten Mikroprozessor 15 durchschaltet.
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Durch
die Kombination aus erstem und zweitem Schwellwertschalter mit dazwischen
angeordnetem Integrator wird daher ein Schaltsignal ausgelöst, sobald
das Wecksignal mit seiner vorbestimmten Frequenz über eine
vordefinierte Dauer ansteht.
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Da
allerdings nur dann ein Schaltsignal ausgelöst wird, wenn die Signaldauer
mindestens diesem vordefinierten Zeitwert ansteht, schaltet der zweite
Schwellwertschalter 13 erst dann auf Durchgang, wenn dieser
zweite Schwellwert im Integrator 12 erreicht worden ist.
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Alternativ
hierzu läßt sich
anstelle der Gleichrichtungsschaltung, die letztlich durch den Integrator realisiert
ist, auch eine frequenzabhängige
Auswertung realisieren.
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Hierzu
kann zum Beispiel eine XOR-Schaltung mit Phasendreher aufgebaut
werden.
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Weitere
Ausführungsbeispiele
enthalten einen Hoch- mit nachgeordnetem Tiefpassfilter (= Bandpaß) oder
eine Schaltung nach dem phase-locked loop Prinzip.
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Alternativ
kommt auch ein Impulszählverfahren
in Betracht.
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Ergänzend hierzu
sei noch erwähnt,
dass der Mikroprozessor 15 für den Rest der kompletten Schaltung
steht.
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Es
kann sich hier um elektronische Ansteuerungen für Türschlösser oder ähnliches handeln.
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Insoweit
wird allerdings auf den Stand der Technik verwiesen.
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Von
wesentlicher Bedeutung ist die Erfindung allerdings für die Realisierung
einer schlüsselfreien
Schließanlage,
bei welcher die jeweilige Zutrittsberechtigung in einer elektronischen
Schaltung realisiert ist, die lediglich unter dem Erfordernis der Annäherung einer
Person an die komplementäre Baugruppe
zum Beispiel in der Tasche getragen werden kann, wobei über ein
elektrostatisches Wechselfeld, welches praktisch keine elektromagnetischen Anteile
enthält,
die digitalen Daten zwischen Aktivteil und Reaktivteil ausgetauscht
werden können.
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Dabei
macht es allerdings keinen Unterschied, ob die Weckfunktion im Aktivteil
oder im Reaktivteil initiiert wird, lediglich aus Gründen der
Energieeinsparung sollte die Weckfunktion stets von derjenigen Baugruppe
ausgehen, die in der Tür
und nicht im Schlüssel
integriert ist, da dann die Stromversorgung im Schlüssel entsprechend
wenig belastet wird.
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Ergänzend hierzu
zeigen die 5 und 6 Schaltpläne, sowohl
eines Aktivteils wie auch eines Reaktivteils, welches sich einerseits
im Sendemodus befindet (5) bzw. welches sich andererseits
im Empfangsmodus befindet (6).
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Die
Datenübertragung über das
elektrostatische Wechselfeld erfolgt durch abwechselndes Senden
und Empfangen. Die jeweilige elektronische Schaltung im Aktivteil
bzw. Reaktivteil muß folglich entsprechend
ausgelegt sein, um der bidirektionalen Datenübertragung im Halbduplexverfahren
gerecht zu werden.
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Wesentlich
ist, dass sowohl zum Senden wie auch zum Empfangen dieselbe Elektrode 14,
auch als Sensor bezeichnet, verwendet wird.
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Wesentlich
ist die Funktion, dass die Amplitude des Aktivteils, wenn dieses
sich im Sendemodus befindet, einen hohen Pegel aufweist.
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Zu
diesem Zweck zeigt 5 eine elektronische Schaltung,
bei welcher der aus der Induktivität L1 und dem Kondensator C1
bestehende Reihenschwingkreis mit der Trägerfrequenz f0 gespeist
wird.
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Zur
Anhebung der Amplitude am Sensor 14 wird im Sendemodus
der Reihenschwingkreis aus L1 und C1 von der elektronischen Schaltung
in Gegentakt angesteuert.
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Durch
den hohen Pegel der Sendeamplitude wirken die beiden am Verstärkereingang
bezeichneten Dioden wie ein Kurzschluß.
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Die
Resonanzfrequenz der Schaltung ergibt sich folglich unter Berücksichtigung
der Summe der Kapazitäten
C1 + C2.
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In
Formeln bedeutet dies für
die Resonanzfrequenz im Sendemodus:
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Die
elektronische Schaltung gemäß 5 weist
auch einen nicht gezeigten Prozessor auf, der zum Empfang, also
dann, wenn die Baugruppe als Reaktivteil wirkt, die Schwingkreiselemente
L1 + C1 in einen Parallelschwingkreis entsprechend 6 umbaut.
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Der
Spannungspegel am Sensor 14 liegt im Empfangsmodus im Millivoltbereich.
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In
diesem Spannungszustand sind die Dioden am Verstärkereingang hochohmig und der
Verstärkereingang
besitzt ebenfalls eine hohe Impedanz.
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Folglich
hat die Kapazität
von C2 keinen Einfluß auf
die Resonanzfrequenz.
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Damit
die Trägerfrequenz
f0 also im Sendemodus und im Empfangsmodus
jeweils gleich groß ist,
muß der
Wegfall der Kapazität
C2 kompensiert werden.
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Dies
erfolgt im Empfangsmodus gemäß 6 durch
die mit der Induktivität
L1 in Reihe geschaltete weitere Induktivität L2.
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Für die Resonanzfrequenz
im Empfangsmodus ergibt sich somit:
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Hieraus
errechnet sich unter der Annahme einer für den Sendemodus und den Empfangsmodus jeweils
gleich großen
Trägerfrequenz
f
0 die Induktivität L2
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Es
ist gerade die prozessorgesteuerte Umsteuerung von Aktivteil bzw.
Reaktivteil im Sinne der Darstellung zu den 5 und 6 je
nach Betriebsmodus, nämlich
Sendemodus oder Empfangsmodus, die es ermöglicht, durch die Vergrößerung der Amplitude
eines im Sendemodus befindlichen Aktivteils das Reaktivteil trotz
abgeschaltetem Prozessor zuverlässig
zu wecken, so dass das vorrangige Ziel der Erfindung gerade auch
durch diese Stromsparschaltung erreicht wird.
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Andererseits
wird durch den nur sehr geringen notwendigen Spannungspegel am Sensor
im Empfangsmodus ein nur äußerst geringer
Stromverbrauch realisiert.
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Darüber hinaus
zeigt 7 unterschiedliche Signalfolgen für ein vom
Aktivteil ausgesandtes Wecksignal W, welches von Reaktivteil 1 bzw. 2 empfangen
wird.
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Mit
P ist eine Präambel
gemeint, also ein bestimmtes Signal der Hardware, damit die Hardware des
Kommunikationspartners das der Präambel folgende Wecksignal W
als solches erkennt.
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Das
vom Aktivteil ausgesandte Wecksignal W wird von Reaktivteil 1 bzw.
Reaktivteil 2 als solches empfangen.
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Mit
einer für
jeden einzelnen Weckvorgang unterschiedlichen Zufallszeitverzögerung tk1
bzw. tk2 wird die Präambel
P in Reaktivteil 1 bzw. Reaktivteil 2 als solche
registriert, so dass daraufhin die Wecksignalantwort WA-1 bzw. WA-2
erzeugt wird.
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Wie
man aus einem Vergleich zwischen Reaktivteil 1 und Reaktivteil 2 erkennt,
ist die Zufallszeitverzögerung
tk1 des Reaktivteils 1 geringer als die des Reaktivteils 2,
tk2.
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Folglich
wird die Wecksignalantwort WA-1 des Reaktivteils 1 als
erstes erzeugt, woraufhin dann von dem Reaktivteil 1 eine
Identifizierungskodierung RID-1, die z.B. eine Seriennummer oder
eine für
jeden Schlüssel
als Unikat vergebene Identnummer sein kann, an das Aktivteil zurücksendet.
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Wesentlich
ist insoweit, dass die Identifikationsnummer RID-1 bzw. RID-2 nicht
umprogrammierbar ist, wobei allerdings im Aktivteil die jeweiligen Identifikationsnummern
RID-1, RID-2 usw. als solche ebenfalls hinterlegt sind.
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Infolge
der im Reaktivteil 1 vorliegenden kürzeren Zufallszeitverzögerung tk1
im Verhältnis
zur Zufallszeitverzögerung
des Reaktivteils 2, nämlich tk2,
findet der folgende Datendialog zwischen dem Reaktivteil 1 und
dem Aktivteil statt.
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Im
Aktivteil wird im folgenden eine Zufallszahl AZZ erzeigt, die, mit
der entsprechend vorgeschalteten Präambel P versehen, dem Reaktivteil 1 übermittelt
wird.
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Dort
wird eine Antwortzahl, nämlich
als Funktion der Zufallszahl des Aktivteils AZZ erzeugt, die im vorliegendem
Beispiel mit RZZ bezeichnet ist.
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Diese
Zufallszahl des Reaktivteils 1 wird anschließend dem
Aktivteil zurückübermittelt,
wo diese mit einer auf demselben Wege erzeugten Zufallszahl verglichen
wird, so dass anschließend
bei Übereinstimmung
dieser Zufallszahlen der eigentliche Datendialog fortgesetzt werden
kann.
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Aus
dieser Darstellung ergibt sich auch, dass die Zufallszahl mit der
eigentlichen Weckfunktion nichts zu tun hat.
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Die
Zufallszahlen, die vom Aktivteil an das Reaktivteil und zurückübermittelt
werden, dienen lediglich der Identifizierung der jeweils beteiligten
Reaktivteile, um anschließend
den Datendialog mit den sensiblen Zutrittsdaten fortsetzen zu können.
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Ergänzend hierzu
zeigt 7 noch schematisch die sogenannte Zykluszeit tz, die als Funktion der Benutzungshäufigkeit
variabel sein sollte.
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Die
Zykluszeit wird aus einem festgestellten Benutzungshäufigkeitsprofil
z.B. tages- oder wochenzeitabhängig
festgestellt, so dass die Zeitspanne zwischen den vom Aktivteil
geschickten Wecksignalen entsprechend variierbar ist, um weiterhin
auf diese Weise den Stromverbrauch im Aktivteil zu reduzieren.
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Die
prozessorgesteuerte Umschaltung durch Zuschaltung der Kompensationsspule
L2 ist ebenfalls eine hardwaremäßige wesentliche
Voraussetzung, um das gesamte System stromsparend und mit minimalem
Schaltungsaufwand betreiben zu können.
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Dabei
kann die Erfindung Anwendung in einer Schloß-Beschlag-Kombination finden
mit einem elektrisch ansteuerbaren Schloß oder einem Beschlag, in einer
Batterierosette entsprechend dem beim DPMA eingetragenem Gebrauchsmuster
DE 201 07 870 allein oder
in Kombination mit einem rein mechanischen oder einem elektrisch
ansteuerbaren Schließzylinder,
in tür- oder wandseitigen
Leseeinrichtungen, elektrischen Türöffnern, elektrischen Haftmagneten
und ebenfalls auch in tragbaren Programmiergeräten zum Erteilen der Zutrittsberechtigungen,
zum Löschen
vorhandener Zutrittsberechtigungen und zum Auslesen von einem ggf.
integrierten Ereignisspeicher.
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- 1
- Person
- 2
- Baugruppe
Reaktivteil
- 3
- Baugruppe
Aktivteil
- 4
- elektrostatisches
Feld
- 5
- Pausenzeit
- 6
- Signalzeit
- 7
- konstanter
Zeitwert
- 8
- variabler
Zeitwert
- 9
- Summe
aus 7 + 8
- 10
- selektiver
Verstärker
- 11
- 1.
Schwellwertschalter
- 12
- Integrator
- 13
- 2.
Schwellwertschalter
- 14
- Sensor,
Elektrode
- 15
- Mikroprozessor