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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Rucksack mit integriertem Rückenprotektor
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Es
sind verschiedenartige Protektoren bzw. Körperschutzeinrichungen
zum Schutz von Personen, beispielsweise beim Ski- oder Snowboardfahren bekannt.
Beispielsweise geht aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2004 006 908 U1 eine
Körperschutzeinrichtung für den Rücken
einer Person hervor, die im wesentlichen eine flächige,
in einer Richtung veränderlich krümmbare Rückenschutzanordnung
aufweist, die im Bereich der Wirbelsäule anordenbar und
lösbar mit dem Körper verbindbar ist. Dabei erfolgt
die Verbindung mit dem Körper einer Person über
unterseitige Hüftgurte und oberseitige Schultergurte. Die
Rückenschutzanordnung besteht aus einem stoßdämmenden
Material, das von einem reißfesten und wasserabweisenden
Hüllstoff umgeben sein kann. Beispielsweise besteht die
Rückenschutzanordnung im wesentlichen aus Polycarbonat. Diese
bekannte Rückenschutzanordnung ist insbesondere für
Forstarbeiter gedacht.
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Ein
Problem von bekannten Rückenprotektoren für Ski-
und Snowboardfahrer besteht darin, dass sie umständlich
unter einem Anorak oder dergleichen getragen werden müssen
und dass sie zudem keinen ausreichenden Schutz für die
sie tragenden Personen bieten. Die Beweglichkeit der solche Rückenprotektoren
tragenden Personen wird beträchtlich eingeengt.
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Ein
Nachteil bekannter Hartschalenprotektoren besteht darin, dass diese
bei Unfällen splittern bzw. scharfkantig brechen können,
wobei entstehende Bruchteile zu Verletzungen führen können.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin einen Rückenprotektor
zum Schutz des Rückens einer Person, beispielsweise eines
Ski- oder Snowboardfahrers zu schaffen, der einen zuverlässigen
und ausreichenden Schutz der Person sowie eine große Bewegungsfreiheit
derselben ermöglicht. Zudem soll der Rückenprotektor
schnell und einfach anlegbar sein.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Rucksack mit einem integrierten Rückenprotektor
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Der
wesentliche Vorteil des vorliegenden Rückenprotektors besteht
darin, dass er in einen Rucksack integriert ist, wobei der Rucksack
in üblicher Weise äußerst schnell und
einfach von einer Person angelegt und getragen werden kann. Da es
heute allgemein üblich ist, dass Personen, wie z. B. Ski-
oder Snowboardfahrer, Rucksäcke tragen, wird das Tragen
eines erfindungsgemäßen Rucksackes automatisch
mit dem Anlegen eines Rückenprotektors verbunden. Dies
bedeutet, dass die Sicherheit von z. B. Ski- und Snowboardfahrern
automatisch ohne zusätzliche Handgriffe wesentlich verbessert
werden kann.
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Ein
weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass der Rückenprotektor
des erfindungsgemäßen Rucksackes vorzugsweise
aus einem ganz speziellen Mehrschichtenverbund besteht, der eine
progressiv dämpfende Protektorschicht umfasst, die eine
große Elastizität besitzt und daher einerseits eine
extrem große Beweglichkeit für die den vorliegenden
Rucksack tragende Person bietet. Andererseits bietet die genannte
Protektorschicht jedoch im Falle eines schnellen Aufschlages einen
hervorragenden Stoßschutz. Verletzungen können
daher beispielsweise beim Stürzen weitgehend gemildert
oder sogar ganz vermieden werden. Der vorliegende Rucksack ist anders
ausgedrückt Rückenprotektor und Rucksack in einem.
Der Personenschutz und das Tragen von Gegenständen (wie
z. B. Lawinenschaufel, Lawinensonde, Skibrille, Sonnenschutzmittel,
Ersatzbekleidung, Essen und Trinken etc.) werden vorteilhaft miteinander
verbunden.
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Da
der Mehrschichtverbund des Rückenprotektors des vorliegenden
Rucksackes vorzugsweise auch eine relativ harte, flexible und bruchfeste,
beispielsweise aus Polyethylen, Polyamid oder Polypropylen bestehende
plattenförmige Schutzschicht umfasst, können Verletzungen,
die auf eine Durchdringung des Rückenprotektors durch scharfe
oder spitze Gegenstände zurückzuführen
sind, vermieden werden.
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Vorteilhafterweise
ist der genannte, aus exakt aufeinander abgestimmte Materialschichten
bestehende Mehrschichtenverbund so ausgestaltet, dass zwischen der
relative harten Schutzschicht und der eigentlichen Protektorschicht
eine Schaumstoffschicht angeordnet ist, die einerseits bei Relativbewegungen
zwischen der harten Schutzschicht und der Protektorschicht entstehende
Quietschgeräusche, die auf Reibungen zwischen den genannten Schichten
zurückzuführen sind, verhindert, und andererseits
gleichzeitig so gestaltet ist, dass sie die harten Außenränder
der Schutzschicht daran hindert, das Textilgewebe des Rucksackes
zu beschädigen. Zudem führt die Schaumstoffschicht
zu einer weiteren Dämpfung und Verstärkung des
vorliegenden Rückenprotektors. Bei der Vorsehung der Schaumstoffschicht
kann auch zur Erzielung einer größeren Beweglichkeit
des Rückenprotektors eine Gewichtsreduzierung der eigentlichen
Protektorschicht erreicht werden, da die Schaumstoffschicht einen
Teil der geforderten Protektordämpfung bewirkt.
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Im
folgenden werden die Erfindungen deren Ausgestaltungen im Zusammenhang
mit den Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Rucksackes, der an seiner dem Rucksackträger zugewandten
Seite ein den vorliegenden Rückenprotektor aufnehmendes
Einschubfach besitzt;
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2 in
schematischer Darstellung eine Explosionsdarstellung des vorliegenden
Rückenprotektors, die die einzelnen Materialschichten des
Mehrschichtenverbundes sichtbar macht; und
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3 die
zu dem Mehrschichtenverbund verbundenen Materialschichten der 2.
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In
der 1 ist der erfindungsgemäße Rucksack
schematisch dargestellt und mit 1 bezeichnet. Der an sich
bekannte Rucksack 1 umfasst üblicherweise einen
Packsack 2, der an seiner dem Rucksackträger zugewandten
Rückenwand 3 oberseitig Tragegurte 4 aufweist.
Unterseitig können am Rucksack 1 sogenannte Hüftflossen 5 vorgesehen
sein.
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An
der dem Rücken des Rucksackträgers zugewandten
Rückenwand 3 besitzt der vorliegende Rucksack 1 vorzugsweise
ein Einschubfach 6, in dem der vorliegende Rückenprotektor 7 angeordnet ist,
wie dies durch eine unterbrochene Linie angedeutet ist. Vorzugsweise
wird das Einschubfach 6 durch ein an der Rückenwand 3 befestigtes,
parallel zur Ebene der Rückenwand 3 verlaufendes
Wandteil 8 gebildet, das vorzugsweise an seinen Seitenrändern und
an seinem unteren Rand mit der Rückenwand 3 verbunden,
zweckmäßigerweise vernäht ist und oberseitig
eine insbesondere durch einen Reißverschluss verschließbare Öffnung 9 aufweist,
durch die der Protektor 7 in den zwischen dem Wandteil 8 und der
Rückenwand 3 gebildeten Raum des Einschubfaches 6 einschiebbar
ist.
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Das
Einschubfach 6 kann an der dem Rucksackträger
zugewandten oder an der dem Rucksackträger abgewandten
Seite der Rückenwand 3 angeordnet sein. Es ist
auch denkbar, den Rückenprotektor 7 in einer anderen
Weise, beispielsweise mit der Hilfe wenigstens eines Klettverschlussbereiches,
an der Rückenwand 3 zu befestigen.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass um einen Zugang zum Rückenprotektor 7 und
somit ein Entfernen desselben vom Rucksack 1 zu vermeiden,
die Öffnung 9 auch verschlossen, beispielsweise
zugenäht sein kann.
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Gemäß 2 besteht
der vorliegende Rückenprotektor 7 vorzugsweise
aus einem Mehrschichtenverbund, der wenigstens eine relativ harte, plattenförmige
Schutzschicht 10 und eine Protektorschicht 11 umfasst.
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Die
Schutzschicht 10 besteht beispielsweise aus einem harten
Polyethylen-, Polyamid- oder Polypropylen-Kunststoffmaterial. Ihre
Dicke liegt beispielsweise bei etwa 1–2 mm. Diese Schutzschicht 10 schützt
vor allem davor, dass scharfe oder spitze Gegenstände den
Rückenprotektor 7 durchdringen und zu Verletzungen
führen. Dabei können diese scharfen oder spitzen
Gegenstände aus dem Packsack 2 oder von außen
her auf die Schutzschicht 10 einwirken.
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Die
Protektorschicht 11 besteht aus einem speziellen Material,
das bei relativ schwachen Belastungen, insbesondere Verbiegungen
nachgiebig und weich und bei schnellen und/oder starken Druck- oder
Schlageinwirkungen relativ hart ist. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass die Protektorschicht 11 einerseits bei langsamen Verbiegungen
weich und nachgiebig ist, so dass Bewegungen des Rucksackträgers
nicht beeinträchtigt werden. Ein großer Tragekomfort
ist somit sichergestellt. Andererseits ist das spezielle Material
der Protektorschicht 11 bei plötzlichen Druck-
oder Schlageinwirkungen, wie sie beispielsweise bei Stürzen
oder beim Aufprall eines Gegenstandes auftreten, relativ hart, so
dass der Rücken des Rückenträgers in
solchen Situationen vor schädlichen Stoßeinwirkungen
geschützt wird.
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Beispielsweise
handelt es sich bei der Protektorschicht 11 um eine Schicht
aus einem viskoelastischen SC-1-Schaum der Firma SaS-Tec, der eine
progressiv wirkende Dämpfungscharakteristik besitzt und
daher ein perfektes Ansprechverhalten bei jeglicher Art von Aufschlägen
bzw. Druckeinwirkungen bietet. Bei einer langsam auftretenden Belastung
reagiert dieser SC-1-Schaum relativ weich, was die oben genannte
große Bewegungsfreiheit garantiert. Bei einem schnellen
Aufschlag bzw. einer plötzlichen Belastung steigt der Widerstand
des SC-1Schaumes mit zunehmender Geschwindigkeit an. Die Dicke der
Protektorschicht 11 liegt vorzugsweise bei etwa 10 mm.
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Zwischen
der Protektorschicht 11 und der Schutzschicht 10 ist
vorzugsweise eine Schaumstoffschicht 12 angeordnet, die
Quietschgeräusche vermeidet, die bei Relativbewegungen
zwischen den Schichten 10 und 11 entstehen können.
Vorzugsweise handelt es sich bei der Schaumstoffschicht 12 um eine
Ethylvinylacetat-, Polyurethan- oder Polypropylen-Schaumstoffschicht
mit einer Dicke von etwa 2–5 mm. Zur Bildung der Schaumstoffschicht
sind alle offenzelligen und geschlossenzelligen Schaumstoffe geeignet.
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Die
genannten Schichten 10, 11 und 12 sind vorzugsweise
etwa V-förmig oder elliptisch ausgebildet und liegen im
Mehrschichtenverbund deckungsgleich übereinander, wie dies
die
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3 zeigt.
Vorzugsweise sind die Schichten 10, 11 und 12 zumindest
teilweise aneinander verklebt. Es ist jedoch auch denkbar, die Schichten 10, 11, 12 in
dem Einschubfach 6 lose übereinanderliegend anzuordnen,
wobei wegen der Anpassung der Fachform an die Form der Schichten 10, 11, 12 ein
Verrutschen der Schichten 10, 11, 12 gegeneinander
verhindert wird. Durch die V-Form oder die elliptische Form der
Schichten 10, 11 und 12 wird sichergestellt,
dass die empfindlichen Rückenbereiche, wie die gesamte
Wirbelsäule und die Schulterblätter, abgedeckt
und geschützt werden. Allgemein gesagt, muss die gewählte
Form der Schichten 10, 11, 12 so beschaffen
sein, das die vom Normausschuss vorgegebenen DIN-Richtlinien: EN
1621-2 erfüllt und die entsprechenden Rückenflächen
des Rucksackträgers abgedeckt und geschützt werden.
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Der
Rückenprotektor 7 wird so in das Einschubfach 6 eingebracht,
dass die Schutzschicht 10 der Rückenwand 3 des
Rucksackes 1 zugewandt ist und dass ggf. die breitere Seite
des Rückenprotektors 7 oben angeordnet ist.
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Wie
dies 3 zeigt, steht die Schaumstoffschicht 12 mit
ihren Außenrändern 14 vorzugsweise über
die Außenränder 15 der Schutzschicht 10 über, so
dass diese relativ harten Außenränder 15 das
vergleichsweise weiche Textilgewebe des Rucksackes, d. h. also der
Rückenwand 3 und des Wandteiles 6, nicht
beschädigen können.
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Die
einzelnen Schichten 10, 11 und 12 können
im Bereich ihrer oberen Enden jeweils eine Mulde 13 aufweisen,
die das Hindurchführen des Schlauches eines Trinksystems
ermöglicht.
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Das
Verfahren zur Herstellung der progressiv dämpfenden Protektorschicht 11 ist
kurz gesagt dadurch gekennzeichnet, dass in den Hohlraum einer an
die Gestalt der Protektorschicht 11 angepassten Form über
einen Mischkopf zwei spezielle flüssige Komponenten in
einem bestimmten Verhältnis eingebracht werden und die
Form geschlossen wird. Die beiden Komponenten reagieren dann in
der geschlossenen Form derart miteinander, dass ein Integralschaum
entsteht, der die beschrieben progressiv dämpfende Wirkung
besitzt.
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Gemäß den
punktierten Linien der 3 ist es auch denkbar den Rückenprotektor 8 mit
einem eigenen Rückhaltesystem, d. h. also mit eigenen Schultergurten 4' und
mit eigenen Hüftgurten 5' zu versehen, so dass
er dem Einschubfach entnommen und bedarfsweise unabhängig
von dem Rucksack 1 getragen werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202004006908
U1 [0002]