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Die
Erfindung betrifft einen Macara-Applikator mit einem Griffteil,
das über ein Tragteil mit einer Bürste verbunden
ist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Verkaufseinheit
für einen entsprechenden Mascara-Applikator.
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Zur
Aufbringung von Wimperntusche, sogenannter Mascara, auf die Wimpern
eines Menschen ist ein Mascara-Applikator bekannt, der einen Vorratsbehälter,
in dem sich die Mascara befindet, und eine mit einem Griffteil versehene
Bürste aufweist. Die Bürste ist üblicherweise
als sogenannte drahtgebundene Bürste ausgebildet, d. h.
zwischen zwei dünnen, parallel verlaufenden Metalldrähten
werden eine Vielzahl von üblicherweise aus Kunststoff bestehenden
Filamentsegmenten angeordnet, die sich im wesentlichen senkrecht
zur Längsrichtung der Drähte erstrecken. Anschließend
werden die Drähte verdrillt, so dass die Filamentsegmente
zwischen den Drähten eingeklemmt und gehalten werden und gleichzeitig
in Umfangsrichtung verteilt werden, so dass sich ein Borstenfeld
ergibt, bei dem jedes Filamentsegment zwei Borsten bildet und die
Borsten über den Umfang verteilt sind und die verdrillten Drähte
den stabförmigen Kern der Bürste bilden. Bei Gebrauch
des Mascara-Applikators er greift der Benutzer das Griffteil und
taucht die Bürste in die im Vorratsbehälter befindliche
Mascara ein, wobei diese an und zwischen den einzelnen Borsten der
Bürste hängen bleibt. Beim Herausziehen der Bürste
aus dem Vorratsbehälter wird übermäßige
Mascara abgestreift und die Bürste wird anschließend
an die Wimpern gebracht und in kämmender Bewegung in Längsrichtung
der Wimpern bewegt, wodurch die Mascara auf die Wimpern übertragen
wird.
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Es
ist bekannt, dass es für das ordnungsgemäße
Aufbringen der Mascara wesentlich ist, die Wimpern beim Auftragen
mittels der Bürste zu vereinzelnen, um jede Wimper über
ihren gesamten Umfang mit dem Mascara versehen zu können.
Diese Vereinzelung der Wimpern ist mit einer drahtgebundenen Bürste
nicht oder nur im Ausnahmefall zu erzielen, da eine drahtgebundenen
Bürste aufgrund der ungleichmäßig über
den Umfang verteilten Borsten keine genau definierte Kämmwirkung
mit sich bringt. Jedoch läßt sich mit einer drahtgebundenen Bürste
eine relativ große Menge an Mascara aus dem Vorratsbehälter
aufnehmen und auf die Wimpern aufbringen, so dass den Wimpern ein
sogenanntes großes Volumen gegeben werden kann.
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Alternativ
zu einer drahtgebundenen Bürste sind auch im Kunststoff-Spritzgußverfahren
hergestellte Bürsten bekannt (
DE 101 02 219 A1 ), die
radial hervorstehende Finger aus einem weich-elastischen Kunststoff,
insbesondere einem Elastomer, aufweisen, wobei die Finger in einer
vorbestimmten Anordnung auf der Außenseite eines üblicherweise stabförmigen
Trägers angeordnet sind. Die Abmessungen der einzelnen
Finger sowie deren gegenseitige Anordnung können so festgelegt
werden, dass sich eine gute Kämmwirkung und Vereinzelung
der Wimpern beim Auftrag der Mascara ergibt. Die Herstellung im
Spritzgußverfahren stellt darüber hinaus sicher,
dass die gewünschte Geometrie mit hoher Genauigkeit erreicht
wird. Jedoch ist mit einer spitzgegossenen Bürste der Nachteil
verbunden, dass nur eine relativ geringe Menge an Mascara aus dem
Vorratsbehälter aufgenommen und auf die Wimpern übertragen
werden kann.
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Es
hat sich gezeigt, dass es zur Erzielung eines gleichmäßigen
Auftrags der Mascara notwendig ist, dass die Bürste möglichst
genau an die geometrischen und strukturellen Eigenschaften der Wimpern des
Benutzers, auf die die Mascara aufgetragen werden soll, und insbesondere
auch an das individuelle Auftragverhalten des Benutzers angepasst
ist. Da die Menschen jedoch unterschiedliche Wimpernlängen, Wimpernstärken
und Wimpernformen besitzen und die Mascara auch in unterschiedlicher
Weise auftragen, kann mit der Bürste eines herkömmlichen
Mascara-Applikators in der Regel keine optimale Vereinzelung der
Wimpern und auch kein optimaler Mascara-Auftrag erreicht werden,
da die Bürste so ausgelegt ist, dass sie bei möglichst
vielen Wimperntypen und benutzerspezifischen Verhaltensweisen ein
akzeptables Ergebnis bringt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mascara-Applikator der
genannten Art zu schaffen, der an unterschiedliche Wimperntypen
und/oder unterschiedliche Auftragsverhalten der Benutzer angepasst
werden kann. Darüber hinaus soll eine Verkaufseinheit für
einen entsprechenden Mascara-Applikator geschaffen werden.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des Mascara-Applikators durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die
Bürste auswechselbar an dem Tragteil gehalten ist. Aufgrund der
Auswechselbarkeit der Bürste kann der Benutzer aus einem
Bürsten-Sortiment diejenige Bürste aussuchen,
die für seinen Wimperntyp und sein Auftragsverhalten am
besten geeignet ist, so dass jeder Benutzer einen nach individuellen
Wünschen und Bedürfnissen angepassten Mascara-Applikator
zur Verfügung hat.
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Vorzugsweise
besitzt jede Bürste einen hervorstehenden Ansatz, der beispielsweise
stiel- oder stiftartig ausgebildet sein kann und mit dem die Bürste
in lösbarer Weise an dem Tragteil festlegbar ist. Dies
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Bürste
mit dem Ansatz in eine Aufnahme des Tragteils einsetzbar ist, wobei
die Aufnahme beispielsweise rohr- oder hülsenförmig
ausgebildet sein kann. Alternativ ist es jedoch auch möglich,
den Ansatz rohr- oder hülsenförmig auszubilden
und auf einen stiel- oder stiftartigen Vorsprung des Tragteils aufzusetzen.
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Die
gegenseitige Fixierung zwischen dem Tragteil und der Bürste
kann durch eine Verrastung oder eine Verschraubung erreicht werden.
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Hinsichtlich
der Verkaufseinheit wird die oben genannte Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Verkaufseinheit einen Mascara-Applikator der oben beschriebenen
Art und zusätzlich ein Sortiment aus mehreren Bürsten
aufweist, die jeweils auswechselbar an dem Tragteil anbringbar sind.
Der Benutzer kann aus der Vielzahl von Bürsten den für
ihn am besten geeigneten Bürstentyp auswählen
und in genannter Weise an dem Tragteil bzw. dem Griffteil anbringen.
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Die
Bürsten können der Verkaufseinheit lose und einzeln
beigelegt sein, vorzugsweise ist jedoch ein Halter vorgesehen, der
mehrere Aufnahmen aufweist, wobei in jede Aufnahme eine Bürste
einsteckbar oder einsetzbar ist, so dass die Bürsten in
der Verkaufseinheit eine vorbestimmte gegenseitige Ausrichtung und
Relativposition einnehmen, womit der Vorteil verbunden ist, dass
der Käufer der Verkaufseinheit durch eine transparente
Verpackung hindurch die einzelnen Bürsten begutachten und dementsprechend
seine Kaufentscheidung treffen kann.
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Die
der Verkaufseinheit beigefügten Bürsten können
einen unterschiedlichen Aufbau und/oder eine unterschiedliche Ge ometrie
aufweisen. Hinsichtlich des unterschiedlichen Aufbaus sollte zumindest
eine der Bürsten eine drahtgebundene Bürste sein.
Wenn mehrere drahtgebundene Bürsten vorgesehen sind, können
diese hinsichtlich der Borsten pro Drahtwindung und/oder hinsichtlich
ihres Außendurchmessers und/oder hinsichtlich einer geraden oder
gekrümmten Ausrichtung unterschiedlich sein.
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Desweiteren
sollte zumindest eine der Bürsten eine spritzgegossene
Bürste sein. Wenn in dem Bürstensortiment mehrere
spritzgegossene Bürsten vorhanden sind, können
diese sich hinsichtlich der Anzahl der Finger und/oder hinsichtlich
des gegenseitigen Abstandes der Finger und/oder hinsichtlich der
Länge der Finger und/oder hinsichtlich des Außendurchmessers
der Bürste und/oder hinsichtlich einer geraden oder gekrümmten
Ausrichtung der Bürste unterscheiden.
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Um
die Mascara unabhängig von der Art, dem Aufbau und der
Geometrie der Bürste gleichmäßig und
in ausreichend großer Menge auf die Wimpern aufbringen
zu können, hat sich eine spezielle Rezeptur der Mascara
als sinnvoll erwiesen, die auch unabhängig von dem in dieser
Anmeldung genannten Mascara-Applikator verwendet werden kann.
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Für
die Mascara ist es wesentlich, dass sie mit jeder Bürste
des Bürstensortimentes harmoniert, da nur eine einzige
Mascara-Zubereitung für alle in der Verkaufseinheit enthaltenen
Bürsten vorhanden ist. Dazu ist es notwendig, dass die
Mascara-Zubereitung ein thixotropes Verhalten aufweist und sich – je
nach Art der eindringenden Bürste – eine unterschiedliche
Viskosität einstellt. Eine drahtgebundene Bürste
stellt beim Eindringen in die Mascara einen relativ geringen Widerstand
da, da die Borsten aufgrund des Widerstandes der Mascara an die
sogenannte Drahtseele gebogen werden. Dies lässt sich experimentell
durch Messung der Eindringtiefe in die Mascara-Zubereitung simulieren
und charakterisieren. Eine Bürste wird dabei durch einen
Zylin der mit einer Fläche X simuliert, der mit einer geringen
Eindringgeschwindigkeit in die Mascara-Zubereitung gedrückt
wird.
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Im
Gegensatz dazu stellen spritzgegossene Bürsten einen relativ
großen Widerstand da, da der Kern der spritzgegossenen
Bürste relativ dick und die Finger relativ steif sind.
Dies entspricht im experimentellen Modell einer relativ hohen Eindringgeschwindigkeit
des Zylinders mit der Fläche X.
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Bei
Macara-Zubereitungen, die für die anmeldungsgemäße
Verkaufseinheit interessant sind, sind bei relativ hohen Eindringgeschwindigkeiten
relativ kleine Kräfte notwendig und bei relativ niedrigen Eindringgeschwindigkeiten
höhere Kräfte. Eine hohe Eindringgeschwindigkeit
simuliert dabei eine sehr dichte Bürste, die beim Eintauchen
eine große Verdrängung ausübt, z. B.
eine spritzgegossene Bürste mit einem im Vergleich zum
Gesamtdurchmesser relativ dickem Kern. Eine geringe Eindringgeschwindigkeit
simuliert eine Bürste mit relativ geringer Verdrängung,
z. B. eine drahtgebundene Bürste mit 5 bis 15 Filamenten
pro Drahtwindung.
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In 6 ist
ein Diagramm der Eindringtiefe über die Eindring- bzw.
Versuchsgeschwindigkeit dargestellt. Eine geeignete Mascara-Zubereitung sollte
bei einer Versuch- oder Eindringgeschwindigkeit im Bereich von 0
bis 0,2 mm/s für eine drahtgebundene Bürste ein
Maximum an Eindringtiefe und im Bereich von 0,6 bis 1,0 mm/s ein
Minimumm der Eindringtiefe aufweisen, wie es in 6 gezeigt
ist. Dabei sollte das Minimumm der Eindringtiefe kleiner oder gleich
60% des Maximumms der Eindringtiefe sein.
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Die
Messungen erfolgt mit einem Gerät der Fa. Texture Analyzer
TAXT plus, wobei der Messzylinder einen Druchmesser von 0,25 Zoll
hat und die Grenzkraft, bei der die Messung bzw. das Eindringen in
die Mascara-Zubereitung beendet wird, bei 23 g liegt.
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Der
zylindrische Messstempel dringt mit einer Geschwindigkeit von 0,10
mm/s in die Mascara-Zubereitung ein und die jeweilige Reaktionskraft wird
erfasst, wobei die Messung bei einer Reaktionskraft von 23 g beendet
wird. Die Eindringtiefe ergibt sich aus der Differenz der Position
bei einer Reaktionskraft von 23 g und der Position bei einer Reaktionskraft
von 1,5 g und wird in mm angegeben.
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen ersichtlich. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines Mascara-Applikators mit einer
spritzgegossenen Bürste,
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2 auf
der rechten Seite einen Längsschnitt durch den Mascara-Applikator
gemäß 1 und auf der linken Seite eine
Seitenansicht,
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3 eine 2 entsprechende
Darstellung des Griffteils ohne Bürste,
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4 eine 1 entsprechende
Darstellung nach Montage einer drahtgebundenen Bürste,
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5 eine
perspektivische Ansicht einer Verkaufseinheit mit mehreren Bürsten
und
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6 ein
Diagramm der Eindringtiefe über die Versuchsgeschwindigkeit.
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1 zeigt
einen Mascara-Applikator 10 mit einem Griffteil 11,
das eine kreiszylindrische Form aufweist und ein Tragteil 12 in
Form eines axialen Ansatzes besitzt, der einstückig mit
dem Griffteil 11 verbunden ist. An dem frei en, dem Griffteil 11 abgewandten
Ende des Tragteils 12 ist eine spritzgegossene Bürste 13 montiert,
die auf ihrer Außenseite eine Vielzahl von sich radial
erstreckenden und über den Außenumfang verteilten
Fingern 15 besitzt.
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Wie 2 zeigt,
weist die Bürste 13 einen stielartigen Kern auf,
der über das von den Fingern 15 gebildete Borstenfeld
axial hinausragt, wobei der hinausragende Abschnitt einen axialen
Ansatz 14 der Bürste 13 bildet.
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Das
Tragteil 12 des Griffteils 11 weist eine axiale,
an seinem vorderen, auskragenden Ende mündende Aufnahme 19 auf,
in die der Ansatz 14 der Bürste 13 unter
enger Passung eingesetzt werden kann. In einer vorbestimmten Relativposition
verrastet der Ansatz 14 der Bürste 13 in
der Aufnahme 19 des Tragteils 12, so dass die
Bürste 13 sicher mit dem Griffteil 11 verbunden
sind.
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Wie 2 zeigt,
umfasst der Mascara-Applikator desweiteren einen Vorratsbehälter 17,
in dem eine vorbestimmte Menge Mascara aufgenommen ist. Das Griffteil 11 dient
auch als Kappe für den Vorratsbehälter 17 und
besitzt ein Innengewinde 16, das mit einem Außengewinde 18 des
Vorratsbehälters 17 in Eingriff bringbar ist,
wenn die Bürste 13 in den Vorratsbehälter 17 eingeführt
und das Griffteil 11 auf den Vorratsbehälter 17 aufgesetzt
ist.
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4 zeigt
einen Mascara-Applikator 10 entsprechend der Darstellung
in 1 und unterscheidet sich von diesem lediglich
dadurch, dass nunmehr eine andere Bürste 13a vom
drahtgebundenen Typ auf dem Tragteil 12 montiert ist. Um
die Bürste auszuwechseln, zieht ein Benutzer diese axial vom
Tragteil 12 ab, so dass die Rastung zwischen dem Ansatz 14 und
der Aufnahme 19 des Tragteils 12 außer
Eingriff kommt, und setzt in gleichartiger Weise eine andere Bürste
in die Aufnahme ein.
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5 zeigt
eine anmeldungsgemäße Verkaufseinheit 20 mit
einem Mascara-Applikator 10 und einem Bürstensortiment 21,
das im dargestellten Ausführungsbeispiel fünf
unterschiedliche Bürsten enthält, die der Benutzer
wahlweise einsetzen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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