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Die
Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung für einen mit Druckgas befüllbaren
Druckbehälter
eines Kaltgasgenerators gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Aus
der
US-PS 6,068,288 geht
eine Verschlussvorrichtung für
einen mit Druckgas befüllbaren
Druckbehälter
eines Kaltgasgenerators hervor. Solche Kaltgasgeneratoren werden
für Fahrzeug-Airbagsysteme
eingesetzt. Die Verschlussvorrichtung umfasst einen Ventilkörper, der
eine mit der Umgebung kommunizierende Behälteröffnung in einer Ruheposition
schließt.
Zum Ausströmen
des Druckgases ist eine elektromagnetische Antriebsvorrichtung vorgesehen,
durch welche der Ventilkörper
in eine Arbeitsposition überführbar ist.
Der Ventilkörper
ist als Schieber ausgebildet. Durch eine Verschiebebewegung können unterschiedliche
Strö mungspfade freigegeben
werden, um ein Ausströmen
des Druckgases zu ermöglichen.
Des Weiteren wird durch die Verschiebebewegung des Schiebers auch
erzielt, dass die Verschlussvorrichtung wieder geschlossen wird.
Diese Vorrichtung weist den Nachteil auf, dass hohe Kräfte zur
Ansteuerung des Schiebers erforderlich sind. Darüber hinaus erschweren diese
erhöhten Kräfte die
Ansteuerung eines solchen Schiebers, vor allem die Schließbewegung
der Verschlusseinrichtung. Dabei geht oft eine nicht vollständige Dichtigkeit mit
einher, so dass eine Leckageströmung
gegeben und der Kaltgasgenerator für weitere Anwendungen nur bedingt
oder gar nicht mehr einsetzbar ist.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Verschlussvorrichtung
für einen
mit Druckgas befüllbaren
Druckbehälter
eines Kaltgasgenerators zu schaffen, der eine dosierte Abgabe des
unter hohem Druck stehenden Druckgases und ein sicheres Schließen nach
der Abgabe des Druckgases ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in
weiteren Ansprüchen
angegeben.
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Die
Verschlussvorrichtung weist erfindungsgemäß zwischen dem Ventilsitz einer
Ausblasöffnung und
der Antriebsvorrichtung zum Betätigen
von zumindest einem Ventilkörper
eine auf den Ventilkörper aufzubringende,
die Schließkraft
reduzierende Einrichtung auf, welche den Ventilkörper zwischen einer Arbeitsposition
und einer Ruheposition ansteuert. Durch die Schließkraftreduzierung
ist eine dosierte und exakt regelbare Abgabe von dem unter hohen Druck
stehenden und abzugebenden Druckgas aus dem Druckbehälter ermöglicht.
Gleichzeitig kann auch die Kraft zum Öffnen der Verschlussvorrichtung reduziert
werden. In einem solchen Druckbehälter wird das Druckgas mit
einem Betriebsdruck von beispielsweise 600 bis 1000 bar vorliegen.
Die Öffnungs-
und Schließbewegung
der Verschlussvorrichtung muss innerhalb weniger Millisekunden erfolgen und
gegen diese hohen Betriebsdrücke
arbeiten. Durch eine die auf den Ventilkörper aufzubringende Schließkraft reduzierende
Einrichtung kann sowohl ein schlagartiges öffnen der Verschlusseinrichtung als auch
eine schnelle Abriegelung der Behälteröffnung ermöglicht werden. Durch die elektrische
Ansteuerung der Verschlussvorrichtung kann in Abhängigkeit
der Unfallschwere wie beispielsweise der Aufprallgeschwindigkeit
die benötigte
Druckgasmenge für
ein Airbag angepasst werden. Des Weiteren kann die Füllgeschwindigkeit
sowie auch ein nochmaliges Füllen
eines Drucksackes bei einem Sekundäraufprall ermöglicht sein.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, dass die Einrichtung ein Druckelement
aufweist, welches an einem zum Ventilkörper weisenden Ende zumindest
eine Druckfläche
aufweist, durch welche zumindest ein Ventilkörper zur Anlage an einer Öffnung eines
Ventilsitzes überführbar ist.
Dadurch wird ermöglicht,
dass über die
Druckfläche,
die insbesondere kegelförmig
ausgebildet ist, Hebelkräfte
erzeugt werden, die die tatsächlich
erforderliche Schließkraft
reduzieren. Gleichzeitig ist auch eine geringe Lösekraft ermöglicht, so dass eine einfache
Ansteuerung über
einen elektrischen Antrieb ermöglicht
ist.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform sind
an einem Ventileinsatz mehrere Ventilsitze mit radial ausgerichteten Öffnungen
vorgesehen, denen jeweils ein Ventilkörper zugeordnet ist. Die vorzugsweise
kegelförmige
Druckfläche
des Druckelementes greift bevorzugt gemeinsam an den Ventilkörpern an. Die
Ventilkörper
können
beispielsweise als Dichtkugeln oder Dichtsegmente ausgebildet sein,
welche durch einen Käfig
in Umfangsrichtung zueinander angeordnet sind. Durch die kegelförmige Fläche am Druckelement
kann bevorzugt ein gleichmäßiges und gleichzeitiges
Angreifen an allen Ventilkörpern
erfolgen, so dass auch eine schnelle Schließbewegung ermöglicht ist.
Alternativ kann auch eine nacheinanderfolgende Schließbewegung
einzelner Ventilkörper vorgesehen
sein.
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Des
Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass das Druckelement zum zumindest
einen Ventilkörper
verschiebbar durch die Antriebsvorrichtung ansteuerbar und die Druckfläche am Druckelement
in einem spitzen Winkel zur Verschieberichtung ausgebildet ist.
Dadurch kann eine sehr hohe Anpresskraft bewirkt werden, um die
Ventilkörper
zur Öffnung
am Ventileinsatz in radialer Bewegungsrichtung zu positionieren
und die je weilige Öffnung
zu schließen.
Die Hubstrecke und die Steigung der kegelförmigen Fläche ist auf die Form der Ventilkörper und
den erforderlichen Öffnungsquerschnitt
anpassbar. Die Druckfläche
kann auch einen gekrümmten
oder hyperbolischen Verlauf aufweisen.
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Das
Druckelement und der Ventileinsatz bilden bevorzugt einen Aufnahmeraum
für die
Ventilkörper,
der durch eine radial ausgerichtete Anlagefläche begrenzt ist. Diese Anlagefläche grenzt
unmittelbar an eine radiale Öffnung
am Ventileinsatz an. Dadurch verbleiben die Ventilkörper, insbesondere
die Dichtungskugeln, in diesem Aufnahmeraum. Gleichzeitig wirkt
diese Anlagefläche
als Widerlager während
der Schließbewegung
des Druckelementes, um die Ventilkörper über die Schräge auf die Öffnung im Ventileinsatz
zuzubewegen.
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Das
Druckelement umfasst gemäß dieser ersten
vorteilhaften Ausführungsform
einen topfförmigen
Abschnitt, der den zumindest einen Ventilkörper umgibt. Dabei nimmt der
topfförmige
Abschnitt an einem innenliegenden freien Ende die Druckfläche, insbesondere
kegelförmige
Fläche,
auf, und zwischen dem Boden und der Druckfläche am topfförmigen Abschnitt
sind Durchtrittsöffnungen
vorgesehen. Somit kann nicht nur ein Ausströmen zwischen den Ventilkörpern, sondern
ein zusätzliches
Ausströmen des
Druckgases über
die Durchgangsöffnung
erfolgen, damit eine schnelle Zuführung des Druckgases in einem
Drucksack oder Airbag ermöglicht
ist.
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Das
Druckelement weist des Weiteren in dem topfförmigen Abschnitt eine Führung auf,
die am Außenumfang
des Ventileinsatzes angreift. Dadurch ist das Druckelement unmittelbar
nahe den Ventilkörpern
geführt,
so dass eine exakte Führung
der kegelförmigen
Flächen
zur Positionierung der Ventilkörper zu
den Öffnungen
im Ventileinsatz ermöglicht
ist.
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Zwischen
der Antriebsvorrichtung und dem Druckelement ist bevorzugt ein Kraftspeicherelement,
insbesondere eine Druckfeder, vorgesehen, die eine Kraft in Schließrichtung
der Ventilkörper
auf das Druckelement ausübt.
Dadurch wird ermöglicht, dass
aufgrund der Druckfeder die Verschlussvorrichtung in einem stromlosen
Zustand in eine Ruheposition übergeführt und
gehalten wird. Diese stromlose Ruheposition ist als Sicherheitsmaßnahme erforderlich,
damit bei einem Ausfall eines Steuerstromes nicht unbeabsichtigt
ein Ausströmen
des Druckgases erfolgt. Durch die erfindungsgemäße Einrichtung zur Reduzierung
der Schließkraft
kann eine Druckfeder mit verringerter Druckkraft vorgesehen sein,
wodurch eine Verringerung des Bauraumes ermöglicht ist.
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Das
Kraftspeicherelement ist bevorzugt in einer Kammer im Gehäuse der
Antriebsvorrichtung vorgesehen, welche zum Ventilkörper hin
offen ausgebildet ist und seitliche Durchtrittsöffnungen aufweist. Dadurch
kann eine kompakte Bauweise erzielt werden, indem das Gehäuse am Verbindungsrand eines
Deckels vom Druckbehälter
fixiert und ein Strömungsweg
für das
Druckgas aus dem Druckbehälter zum
Airbag freigegeben wird, um ein schnelles Füllen zu ermöglichen.
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Der
Ventileinsatz ist gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
in einer Ausblasöffnung
im Deckel für
den Druckbehälter
befestigt. Dieser Deckel kann ein Teil der Verschlussvorrichtung
oder bereits als Bauteil fest mit dem Druckbehälter verpresst oder verbunden
sein. Der Ventileinsatz ist bevorzugt lösbar durch ein Schraubgewinde
in einer zentralen Ausblasöffnung
im Deckel angeordnet.
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Die
Antriebsvorrichtung weist bevorzugt einen Befestigungsabschnitt
auf, der an einem Verbindungsrand des Deckels angreift, so dass
die Antriebsvorrichtung zum Druckbehälter montierbar ist. Somit
kann der Druckbehälter
auch separat zur Verschlussvorrichtung beigestellt werden und ermöglicht eine
einfache Montage und anschließende
Befüllung.
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In
dem Deckel ist des Weiteren bevorzugt ein Überdruckbegrenzungsventil vorgesehen,
welches in einer Bohrung einsetzbar ist, die die Ausblasöffnung mit
der Umgebung verbindet. Dadurch kann ein maximaler Hochdruck für den Behälterinnenraum
eingestellt werden.
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Des
Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Deckel am Verbindungsrand
einen weiteren Befestigungsabschnitt aufweist, an dem der mit Druckgas
befüllbare
Sack beziehungsweise Airbag angeordnet ist.
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Dadurch
ist eine einfache Montage ermöglicht.
Dieser Befestigungsabschnitt kann standardisiert sein, so dass verschiedene
Ausführungsformen der
Druckgassäcke
daran befestigbar sind.
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Eine
zweite bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass eine die aufzubringende Schließkraft reduzierende
Einrichtung einen als Kolben ausgebildeten Ventilkörper aufweist,
der mit einer Stirnfläche
an einen Ventilsitz an der Ausblasöffnung anliegt und eine erste
Druckfläche
umfasst und dass der Ventilkörper
gegenüberliegend
in einer Vorkammer angeordnet ist, in der mit einem Drosselventil
ein gegenüber
dem Betriebsdruck des Druckgases reduzierter Vorkammerdruck einstellbar
ist, der auf eine zweite Druckfläche
des Ventilkörpers
in der Vorkammer wirkt. Durch diese Ausgestaltung wird aufgrund
einer Druckkompensation der zumindest zwei Druckflächen eine
Verringerung der Schließkräfte erzielt.
Dadurch kann ein erleichtertes Schließen erzielt werden.
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Zur
Einstellung des Vorkammerdrucks gemäß der zweiten Ausführungsform
ist das Drosselventil in einem Kanal vorgesehen, der die Vorkammer mit
dem Druckbehälter
verbindet. Dadurch ist eine einfache konstruktive Ausgestaltung
vorgesehen, um in der Vorkammer einen Druck aufzubauen, der bevorzugt
durch das Drosselventil einstellbar ist.
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Des
Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Kolben von einer an
der Antriebsvorrichtung anordenbaren Haltehülse gehalten ist und die Haltehülse einen
Führungsabschnitt
umfasst. Dadurch kann das Druckelement verkippungsfrei geführt werden.
Die Haltehülse
kann als separates Bauteil ausgebildet sein oder einstückig an
dem Deckel integriert werden.
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Zur
Verringerung der Kräfte
durch eine Druckkompensation in der Einrichtung ist des Weiteren
bevorzugt vorgesehen, dass der Ventilkörper zwischen dem ersten Ventilsitz
und einem durch die Haltehülse
ausgebildeten weiteren Ventilsitz eine dritte Druckfläche aufweist,
an der der Atmosphärendruck anliegt.
Diese dritte Druckfläche
ist bevorzugt ringförmig
ausgebildet. Dadurch wird des Weiteren eine Kraftreduzierung ermöglicht,
da sich die Kräfte
aus dem Druck der Vorkammer und dem ringförmigen Querschnitt der dritten
Druckfläche
als auch der ersten Druckfläche
addieren. Bei geeigneter Wahl der Querschnitte und des Druckdifferenzes
kann sogar die resultierende Kraft gleich null werden.
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Vorteilhafterweise
sind zwischen der Haltehülse
und dem Gehäuse
der Antriebsvorrichtung und vorzugsweise zwischen dem Führungsabschnitt
der Haltehülse
und dem Ventilkörper
Dichtungselemente vorgesehen. Dadurch werden stabile Vorkammerdrücke aufrecht
erhalten. Bei einem Betriebsdruck des Druckgases im Druckbehälter von
beispielsweise 800 bar wird bevorzugt ein Vorkammerdruck von beispielsweise
400 bar über
das Drosselventil eingestellt.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in
der Vorkammer ein Kraftspeicherelement, insbesondere eine Druckfeder,
vorgesehen, die eine Kraft in Schließrichtung ausübt. Durch
die über
die Druckflächen
erzielte Druckkompensation kann ein Kraftspeicherelement mit einer geringen
Kraft eingesetzt werden, um den nötigen Dichtungsdruck beziehungsweise
die erforderliche Schließkraft
aufzubringen, damit im stromlosen Zustand die Verschlussvorrichtung
den Druckbehälter sicher
schließt.
Gleichzeitig ist eine einfache Ansteuerung, vorzugsweise über einen
Elektromagneten, ermöglicht,
der gegen die Federkraft beim Öffnen
der Verschlussvorrichtung arbeitet.
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Nach
einer bevorzugten dritten alternativen Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, dass eine Öffnungsbewegung
des Ventilkörpers
zur Öffnung
der Ausblasöffnung
im Deckel nicht unmittelbar durch die Antriebsvorrichtung angesteuert
wird, sondern über
den in der Vorkammer herrschenden Vorkammerdruck ansteuerbar ist.
Hierzu ist bevorzugt vorgesehen, dass der Vorkammerdruck durch ein Steuerventil
veränderbar
ist, welches eine Durchgangsöffnung
zwischen der Vorkammer und eine mit dem Atmosphärendruck beaufschlagte Querbohrung öffnet und
schließt.
Der Ventilkörper
ist in der Vorkammer frei verfahrbar vorgesehen. Aufgrund der Druckkompensation
zwischen dem Behälterinnendruck
und dem Vorkammerdruck sowie den Verhältnissen der Druckflächen verbleibt
der Kolben bei geschlossenem Steuerventil in einer Schließposition. Sobald
das Steuerventil öffnet
und Druckgas aus der Vorkammer nach außen abströmt, wird der dadurch entstehende Überdruck
des Druckgases im Druckbehälter
den Ventilkörper
vom Ventilsitz abheben, und das Druckgas kann entweichen.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass das Steuerventil von der Antriebsvorrichtung
ansteuerbar ist. Dadurch wird der Ventilkörper unmittelbar über die Antriebsvorrichtung
angesteuert, das heißt,
der Ventilkörper
wird mittelbar angesteuert, um diesen in eine Arbeitsposition überzuführen und
die Ausblasöffnung zu öffnen.
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Bevorzugt
ist wiederum ein Kraftspeicherelement vorgesehen, welches das Steuerventil
mit einer Kraft in Schließrichtung
beaufschlagt. Dadurch ist wiederum die Sicherheitsfunktion gegeben,
dass bei stromlosem Zustand der Verschlussvorrichtung der Druckgasbehälter geschlossen
gehalten bleibt.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der dritten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass das Steuerventil einen Ventilsitz in einem
Zwischenflansch aufweist, der die Antriebsvorrichtung aufnimmt und
am Deckel anordenbar ist. Dadurch wird ein modularer Aufbau geschaffen,
wobei einzelne Bauteilkomponenten einfacherweise austauschbar vorgesehen
sind. Gleichzeitig kann an den einzelnen Schnittstellen eine Dichtung
vorgesehen sein, so dass die Vorkammer wiederum druckstabil ist.
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Nach
einer weiteren alternativen Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen einem Führungsabschnitt
des Ventilkörpers, der
den Ventilkörper
des Steuerventils zumindest teilweise umgibt und einem Ventilkörper des
Steuerventils eine Zwangssteuerung vorgesehen ist, derart, dass
bei einer Öffnungsbewegung
des Ventilkörpers vom
Steuerventil ein Abheben des Ventilkörpers vom zumindest einen Ventilsitz
der Ausblasöffnung
erfolgt. Diese Zwangssteuerung in eine Bewegungsrichtung ermöglicht,
dass sehr hohe Gasvolumina bei hohen Drücken steuerbar sind, ohne dass
dazu besonders hohe Kräfte
aufgebracht werden müssen. Gleichzeitig
wird ein öffnen
sichergestellt.
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Die
eine Vorkammer aufweisenden Ausführungsformen
weisen gemeinsam den Vorteil auf, dass ein einfaches Befüllen der
Druckbehälter
ermöglicht
ist, ohne dass eine sogenannte Glocke erforderlich ist, wie dies
bei pyrotechnisch geöffneten Hybrid-
oder Kaltgasgeneratoren erforderlich ist.
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Diese
alternative Ausführungsform
weist des Weiteren den Vorteil auf, dass die Antriebsvorrichtung
zur Ansteuerung des Steuerventils als elektromagnetischer Antrieb
ausgelegt sein kann. Aufgrund der geringen Kräfte und des geringen Hubweges können beispielsweise
auch piezokeramische Plattenstapel- oder piezokeramische Biegeplattenantriebe
vorgesehen sein.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Ansteuerung der Antriebsvorrichtung und/oder der Druckbehälter von
einem Drucksensor überwacht
ist. Dadurch kann ein ein- oder mehrfaches kurzzeitiges Öffnen und
Schließen
des Ventils realisiert werden. Durch die ansteuerbaren Ventilhübe kann
auch das ausströmende
Volumen bestimmt werden. Durch die Verwendung solcher Drucksensoren
wird ein geschlossener Regelkreis ermöglicht, so dass eine Information über die
ausgeströmte
Gasmenge zur Verfügung
steht. Durch den Drucksensor besteht auch die Möglichkeit, eine ständige Prüfung der
Funktionsfähigkeit
und der Füllmenge
des Gasgenerators vorzunehmen. Dies erleichtert insbesondere die
Wartung.
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Die
Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Beispiele näher
beschrieben und erläutert.
Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale
können
einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung eines Kaltgasgenerators mit einer
ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
einer Verschlussvorrichtung,
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2 eine
vergrößerte schematische Schnittdarstellung
der Verschlussvorrichtung gemäß 1 in
geschlossenem Zustand,
-
3 eine
schematisch vergrößerte Schnittdarstellung
der Verschlussvorrichtung gemäß 1 in
geöffnetem
Zustand,
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4 eine
schematische Schnittdarstellung einer alternativen Ausführungsform
einer Verschlussvorrichtung zu 1,
-
5 eine
schematische Schnittdarstellung der Verschlussvorrichtung gemäß 4 in
geöffnetem
Zustand,
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6 eine
schematische Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform
einer Verschlussvorrichtung,
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7a und
b eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren alternativen
Ausführungsform einer
Verschlussvorrichtung gemäß 1,
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8 eine
schematische Schnittdarstellung einer alternativen Ausführungsform
einer Verschlussvorrichtung zu 1,
-
9 eine
schematische Schnittdarstellung der Verschlussvorrichtung gemäß 8 in
geöffnetem
Zustand,
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10 eine
schematische Schnittdarstellung einer alternativen Ausführungsform
einer Verschlussvorrichtung zu 1 und
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11 eine
schematische Schnittdarstellung der Verschlussvorrichtung gemäß 10 in
geöffnetem
Zustand.
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Die 1 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung eines Kaltgasgenerators 11 mit
einer ersten Ausführungsform
einer Verschlussvorrichtung 12, die an einem Druckbehälter 14 vorgesehen
ist. Der Druckbehälter 14 weist
am oberen Ende eine Behälteröffnung 16 auf,
die durch einen Deckel 17 verschlossen ist. Dieser Deckel 17 kann
alternativ auch einteilig an dem Druckbehälter 14 oder als Komponente
der Verschlussvorrichtung 12 ausgebildet sein. Der Deckel 17 weist
bevorzugt zentral eine Ausblasöffnung 18 auf,
welche durch die Verschlussvorrichtung 12 ansteuerbar ist.
Der Deckel 17 umfasst einen Verbindungsrand 19,
an dem die Verschlussvorrichtung 12 lösbar befestigt ist. Der Verbindungsrand 19 kann
des Weiteren einen Befestigungsabschnitt 21, vorzugsweise
ein Gewinde, aufweisen, an dem ein Drucksack 22 beziehungsweise
ein Airbagansatz oder eine Befülleinrichtung
mediumsdicht befestigt ist.
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Bei
dieser Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Verschlussvorrichtung 12 außerhalb
des Druckbehälters 14 angeordnet
ist. Alternativ kann diese auch im Druckbehälter 14 vorgesehen
sein.
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In
dem Deckel 17 ist ein Überdruckbegrenzungsventil 24 vorgesehen,
welches bei einem Anstieg des Innendruckes über den zulässigen Berstdruck des Druckbehälters 14 öffnet und
ein Abblasen des Druckgases ermöglicht.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Überdruckbegrenzungsventil 24 einen Drucksensor 27 umfasst,
der ebenfalls in einer Bohrung 26 angeordnet ist, welche
den Behälterinnenraum
mit einem Atmosphärendruck
außerhalb
des Druckbehälters 14 verbindet.
Dieser Drucksensor 27 kann als Bestandteil einer Druckplatte
ausgebildet sein, um den anstehenden Druck zu erfassen. Dadurch
kann die Füllmenge
des Druckgases im Druckbehälter 14 erfasst
werden.
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In 2 ist
eine vergrößerte Darstellung
der erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung 12 dargestellt.
Die Verschlussvorrichtung 12 besteht aus einer Antriebsvorrichtung 31,
die bevorzugt als elektromagnetischer Antrieb ausgebildet ist. Diese
Antriebsvorrichtung 31 wirkt auf eine die Schließkraft reduzierende
Einrichtung 33 ein, welche zwischen einem Ventilsitz 51 einer
Ausblasöffnung 18 und
der Antriebsvorrichtung 31 vorgesehen ist.
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Die
Einrichtung 33, welche die aufzubringende Schließkraft reduziert,
umfasst ein Druckelement 41, welches mit einem Anker 42 der
Antriebsvorrichtung 31 verbunden ist, der über einen
Aktuator 43 beziehungsweise Elektromagneten bewegbar ist.
Das Druckelement 41 weist an seinem zur Ausblasöffnung 18 weisenden
Ende einen topfförmigen
Abschnitt 46 auf, an welchem eine vorzugsweise kegelförmige Druckfläche 47 innenliegend
vorgesehen ist. Diese kegelförmige
Fläche 47 greift
an zumindest einem Ventilkörper 48 an,
welcher beispielsweise als Druck- oder
Dichtungskugel ausgebildet ist. Dieser Ventilkörper 48 schließt zumindest
eine Öffnung 49 an
einem Ventileinsatz 50, der in die Ausblasöffnung 18 einsetzbar
ist. Der Ventileinsatz 50 weist bevorzugt mehrere radial
ausgerichtete Öffnungen 49 auf, die
mit einem Eintrittsbereich 52 in Verbindung stehen, der
in die Ausblasöffnung 18 übergeht.
An die Öffnung 49 des
Ventileinsatzes 50 angrenzend ist eine Anlagefläche 54 vorgesehen,
welche einen Aufnahmeraum 56 begrenzt, der zwischen dem
Ventileinsatz 50 und dem Innenumfang des topfförmigen Abschnitts 46 des
Druckelementes 41 gebildet ist. Die Anlagefläche 54 ist
als Ringfläche
ausgebildet, welche zumindest teilweise in den topfförmigen Abschnitt 46 eintauchen
kann. Auf der Anlagefläche 54 liegen
die Ventilkörper 48 auf.
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Die Öffnungs-
und Schließbewegung
des Druckelementes 41 erfolgt entlang einer Längsachse 58,
die bevorzugt mit der Achse der Ausblasöffnung 18 deckungsgleich
ist. Das Druckelement 41 ist gegen ein Kraftspeicherelement 59,
welches vorzugsweise als Druckfeder ausgebildet ist, nach oben verfahrbar.
Das Kraftspeicherelement 59 ist in einer Kammer 61 vorgesehen,
welche ein Teil eines Gehäuses 62 der
Antriebsvorrichtung 31 ist, mit welcher dieses Gehäuse am Verbindungsrand 19 befestigt ist.
In der Kammer 62 sind wiederum radial ausgerichtete Öffnungen 63 vorgesehen,
um ein Ausströmen
des Druckgases zu ermöglichen.
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An
die kegelförmigen
Druckflächen 47 des Druckelementes 41 schließt sich
eine zylinderförmige
Wandfläche 66 an,
in der Durchtrittsbohrungen 67 vorgesehen sind, damit das
in den Aufnahmeraum 56 gelangende Druckgas zusätzlich nach
außen
strömen
kann. Am Boden des topfförmigen
Abschnitts 46 ist eine Führung 68 vorgesehen,
welche an einem Außenumfang
des Ventileinsatzes 51 angreift.
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In 2 ist
die Verschlussvorrichtung 12 in einer Schließposition
dargestellt. Dabei ist die Antriebsvorrichtung 31 stromlos
und die Ausblasöffnung 18 geschlossen.
Die Schließkraft
wird über
das Kraftspeicherelement 59 aufgebracht, wobei aufgrund
der Einrichtung 33 die Schließkraft eines Kraftspeicherelementes 59,
insbesondere Druckfeder, genügt.
Aufgrund der kegelförmigen
Fläche 47 beziehungsweise einer
Steuerkurve werden die Haltekräfte
erheblich reduziert. Diese erfindungsgemäße Anordnung umfasst einen
Verstärkungsfaktor,
der dem Tangens des Winkels der kegelförmigen Druckfläche 47 zur Längsachse 58 entspricht.
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In 3 ist
die Verschlussvorrichtung gemäß 2 in
einer Arbeitsposition dargestellt. Die Ausblasöffnung 18 ist geöffnet, so
dass das Druckgas gemäß den Pfeilen 69 aus
dem Druckbehälter 14 in
den Drucksack 22 kann. Zum Öffnen der Ausblasöffnung 18 wird
der Aktuator 43 der Antriebsvorrichtung 31 bestromt.
Der Anker 42 wird nach oben gezogen und arbeitet gegen
das Kraftspeicherelement 59, so dass das Druckelement 41 nach
oben bewegt wird. Dabei wird durch die kegelförmige Fläche 47 die Anpresskraft
auf die Ventilkörper 48 reduziert,
und aufgrund des größer werdenden
Winkels beziehungsweise Freiraumes geben die Ventilkörper die Öffnungen 49 des
Ventileinsatzes 50 frei. Das Druckgas kann in den Aufnahmeraum 56 und
von dort über die
Querbohrungen 67 zur Kammer 61 und durch die Öffnungen 63 in
den Drucksack 22 gelangen. Zum Schließen der Verschlussvorrichtung
wird die Antriebsvorrichtung 31 stromlos geschalten. Die
gespeicherte Kraft der Druckfeder 59 führt das Druckelement 41 auf
den Ventilkörper 51 zu. über die
kegelförmigen
Druckflächen 47 werden
die Ventilkörper 51 zu
den jeweiligen Öffnungen 49 gedrückt, so
dass diese verschlossen werden.
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In 4 ist
eine alternative Ausführungsform der
Verschlussvorrichtung 12 gemäß den 1 bis 3 in
einer Schließposition
dargestellt. 5 zeigt diese alternative Ausführungsform
mit einer geöffneten
Verschlussvorrichtung 12. Diese alternative Ausführungsform
weist eine von den 1 bis 3 abweichende,
die Schließkraft
reduzierende Einrichtung 33 auf. Diese Einrichtung 33 wird
nachfolgend näher
beschrieben. Im Übrigen
wird auf die vorangegangene Beschreibung Bezug genommen.
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Die
Einrichtung 33 umfasst einen Ventilkörper 71 mit einer
Stirnfläche 72.
Gegenüberliegend umfasst
der Ventilkörper 71 eine
Ringfläche 73,
die in eine Vorkammer 74 weist. Der Ventilkörper 71 durchquert
die Vorkammer 74 mit einem Stößel oder Stempel und ist mit
dem Anker 42 der Antriebsvorrichtung 31 verbunden.
In der Vorkammer 74 ist wiederum ein Kraftspeicherelement 59 angeordnet,
welches an der Ringfläche 73 als
auch in der Kammer 61 des Gehäuses 62 angreift.
An dem Gehäuse 62 ist
des Weiteren eine Haltehülse 76 vorgesehen,
welche den Kolben 71 in der Vorkammer 74 hält. Diese
Haltehülse 76 weist
eine Führung 78 auf,
welche einen Umfangswandabschnitt des Kolbens 71 längsverschieblich
in der Vorkammer 74 aufnimmt. Bevorzugt kann die Führung 78 durch
Dichtungen 79 versehen sein.
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Ein
am Deckel 17 beispielsweise einstückig angeformter Ventilsitz 51 umgibt
die Ausblasöffnung 18.
Der Ventilkörper 71 liegt
mit der Stirnfläche 72 an einem
ersten Ventilsitz 51 an. Der die Ausblasöffnung 18 abdeckende
Bereich der Stirnfläche 72 bildet
eine erste Druckfläche 81.
Auf diese Druckfläche 81 wirkt der
Innendruck des Druckgases. In der ersten Druckfläche 81 ist ein Kanal 82 vorgesehen,
der zur Vorkammer 74 führt.
In dem Kanal 82 ist ein Drosselventil 83 vorgesehen,
welches analog zum Überdruckbegrenzungsventil 24 aufgebaut
sein kann. In Abhängigkeit
des voreingestellten Druckes des Drosselventils 83 gelangt
Druckgas aus dem Druckbehälter 14 über den
Kanal 82 in die Vorkammer 74. Dieses Druckgas
wirkt auf die Ringfläche 73,
welche zumindest teilweise als zweite Druckfläche 84 wirkt. An dem
Ventilkörper 71 ist
zwischen dem Ventilsitz 51 und ein Ventilsitz 77 der
Haltehülse 76 ein Ringabschnitt
ausgebildet, an dem Atmosphärendruck
anliegt. Diese ringförmige
Fläche
bildet eine dritte Druckfläche 86.
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Die
kraftreduzierende Einrichtung 33 wird durch die Höhe des Druckdifferenzes
zwischen dem Betriebsdruck, dem Vorkammerdruck des Druckgases und
dem Atmosphärendruck
bestimmt. Die Höhe des
Druckdifferenzes bildet somit den Maßstab für die Kraft, mit der der Ventilkörper 71 gegen
den Ventilsitz 51 gepresst werden muss. Dies veranschaulicht
am Besten ein Beispiel: Der Betriebsdruck des Druckgases erzeugt
an der ersten Druckfläche 81 eine
Kraft, die den Ventilkörper 71 anheben
möchte. Der
Druck der Vorkammer 74 drückt gegen die erste Druckfläche 81 als
auch gegen die dritte Druckfläche 86 mit
der Kraft der zweiten Druckfläche 84.
Da die dritte Druckfläche 86 Umgebungsdruck
aufweist, verstärkt
sich die Kraft durch den Druck der Vorkammer 74 gegen den
Ventilkörper 71 und
die Ventilsitze 51, 77.
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Das
Drosselventil 83 kann nun so eingestellt werden, dass sich
die Kräfte
der ersten bis dritten Druckfläche 81, 84, 86 ausgleichen.
In einem solchen Fall sorgt das Kraftspeicherelement 59 für den benötigten Dichtungsdruck
und der Aktuator 43 muss beim öffnen der Ausblasöffnung 18 nur
die Kraft des Kraftspeicherelementes 59 überwinden.
Bevorzugt wird das Drosselventil 83 derart eingestellt,
dass die Kraft, die auf den Ventilkörper 71 vorkammerseitig wirkt,
geringfügig
höher ist
als die Kraft, die der Gasdruck auf die Stirnfläche 72 des Ventilkörpers 71 ausübt. Die
Kraft des Kraftspeicherelementes 59 und das Druckverhältnis zwischen
dem Druck der Vorkammer 74 und dem Druckgas sowie die Querschnittsverhältnisse
zwischen der Ausblasöffnung 18 und
der dritten Druckfläche 86 sind
so abgestimmt, dass genügend Reservekraft
für die
Antriebsvorrichtung 31 vorhanden ist, um gegebenenfalls
temperaturbedingte Drucktoleranzen auszugleichen, so dass die Verschlussvorrichtung 12 immer
sicher geöffnet
werden kann.
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In 6 ist
eine weitere Ausführungsform
einer Verschlussvorrichtung 12 dargestellt. In Bezug auf Übereinstimmungen,
die mit der Ausführungsform
gemäß den 4 und 5 gegeben
sind, wird auf die Beschreibung zur Ausführungsform gemäß 4 und 5 Bezug
genom men. Abweichend hiervon ist die Haltehülse 76 beispielsweise
einstückig
an dem Deckel 17 angeformt. In dieser Haltehülse 76 sind
Querbohrungen 85 vorgesehen, welche beim Abheben des Ventilkörpers 71 vom
Ventilsitz 51 ein Ausströmen des Druckgases von der
Auslassöffnung 18 über die
Querbohrung 85 in den Drucksack 22 ermöglichen.
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In
dem Ventilkörper 71 ist
ein Druckkanal 82 vorgesehen, der den Ventilkörper 71 und
den vorzugsweise einstückig
daran angeformten Anker 42 vollständig durchdringt. Dem Druckkanal 82 vorgeschalten
ist eine Drossel 83 als Fixdrossel ausgebildet, welche
während
einer Öffnungsbewegung
wirkt. Aufgrund des Durchganges über
die Drossel 83 liegt in der Vorkammer 74 derselbe
Druck wie in dem Druckbehälter 16 an.
Im Drucksack 22 liegt Atmosphärendruck an, das bedeutet,
dass über
die Querbohrungen 85 und einer ringförmigen umlaufenden Nut 87 Atmosphärendruck
anliegt. Der Ventilsitz 51 dichtet das Druckvolumen im
Druckbehälter 16 ab, wobei
die Größe beziehungsweise
die Breite des Ventilsitzes 51 durch die Anordnung einer
Nut 87 im Deckel 17 und einer Schrägfläche 88 am
Ventilkörper 71 bestimmt
ist. Der zweite Ventilsitz 77 ist als Dichtfläche ausgebildet
und dichtet die Vorkammer 74 gegen den Atmosphärendruck
ab. Diese Dichtung beziehungsweise Dichtfläche ist alternativ zu den ringförmigen Dichtungen
an der Führung 78 gemäß 4 und 5 gegeben.
Zusätzlich
kann eine Gleitdichtung zur Führung
des Kolbens beziehungsweise des Ventilkörpers 71 als auch
zur Abdichtung der Vorkammer 74 gegeben sein.
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Um
möglichst
hohe Dichtungsdrücke
für die Verschlusseinrichtung 12 zu
erzielen, wird die Ringfläche
des Ventilkörpers 71,
die am Ventilsitz 51 anliegt, im Verhältnis zur Stirnfläche 81 der
Auslassöffnung 18 möglichst
klein gehalten. Dies kann durch die konstruktive Maßnahme über die
Nut 87 und die Schrägfläche 88 unterstützt werden.
Auch die Differenz in der Größe der Dichtfläche am Ventilsitz 77 zum
Außenumfang
der Ventilsitzfläche 51 ist
möglichst
gering zu halten. Bevorzugt ist am Außenumfang der des Ventilsitzes 77 beziehungsweise
der Dichtfläche
sowie am Außenumfang
des Ventilkörpers 71 jeweils
zur Ventilsitzfläche
weisend eine Phase beziehungsweise eine Schrägfläche 88 vorgesehen,
um die Fläche
des Ventilsitzes 77 zu verkleinern. Durch diese Ausgestaltung
bezie hungsweise geometrische Auslegung der Verschlussvorrichtung 12 wird
ermöglicht,
dass der Kolben 71, der den Druckraum im Druckbehälter 14 gegen
die Umgebung über
Dichtsitze abdichtet, in Druckgas schwimmt und damit frei von Druckkräften ist.
Die Dichtkraft wird ausschließ ich
oder nahezu ausschließlich
durch die Druckfeder 59 aufgebracht. Somit ist eine gute
Abstimmung mit den verwendeten Dichtungen möglich, die auch eine Langzeitabdichtung
zulassen. Eine Regelung wird sehr effektiv und ist exakt durchzuführen. Zum
Ausströmen
des Druckgases benötigt
das Druckgas nur eine geringe Umlenkung, um der durch die radial
angeordneten Querbohrungen 85 in den Drucksack 22 zu
strömen.
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Zusätzlich oder
alternaiv kann die Dichtfläche
des Ventilsitzes 77 oder eine gegenüberliegende Anlage eine Ringdichtung 79 umfassen.
Analoges gilt für
die Stirnseite 81 des Ventilkörpers 71 beziehungsweise,
die gegenüberliegende
Anlagefläche, die
den Ventilsitz 51 bildet. Dabei wird die Positionierung
der Dichtungen 79, welche insbesondere als Sitzdichtung
ausgebildet sind, im Durchmesser derart angepasst, dass der Vorkammerdruck
in der Vorkammer 74 und der auf den Ventilkörper 71 wirkende Druck
des Kraftspeicherelementes 59 größer ist als der Innendruck
im Druckbehälter 14 und
des Atmosphärendrucks,
welche beide auf den Ventilkörper 71 wirken.
Daraus resultiert die Schließkraft.
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In
den 7a und b ist eine weitere alternative Ausführungsform
der kraftreduzierenden Einrichtung 33 für eine Verschlussvorrichtung 12 dargestellt. Diese
Ausführungsform
stellt eine Modifizierung der Ausführungsform gemäß 6 dar.
In Bezug auf die Übereinstimmungen
wird auf die Beschreibung zu 6 Bezug
genommen. Gemäß 7a ist
die Verschlussvorrichtung 12 in einer Schließposition
und in 7b in einer Öffnungs- oder Ausströmposition dargestellt.
Der Ventilkörper 71 umfasst
einen Ventilkörper 95 eines
zweiten Steuerventils 93, welches als Servosteuerventil
oder als kraftreduzierendes Steuerventil zur Verringerung der Öffnungskräfte ausgebildet
ist. In dem Ventilkörper 71 ist
der Ventilkörper 95 des
Steuerventils 93 längsbeweglich
vorgesehen. Dieser Ventilkörper 95 ist
mit dem Anker 42 verbunden. Über einen Federring 97 ist
der Ventilkörper 95 zum
Ventilkörper 71 gesichert
und im Hinblick auf dessen Öffnungsbewegung
begrenzt. Der Innendruck des Druckbehälters 16 gelangt über das
Drosselventil 83 in den Kanal 82 und wirkt auf
eine Kegelfläche
des Ventilkörpers 95.
Die Kegelfläche
des Ventilkörpers 95 schließt eine
Durchgangsbohrung 92, durch welche das Medium im Druckbehälter 14 nach
dem Abheben des Ventilkörpern 95 über die Querkanäle 85 in
den Drucksack 22 gelangen kann.
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Die
in 7a dargestellten Kraftspeicherelemente 59 können beide
vorgesehen sein. Alternativ kann auch nur eines der beiden Kraftspeicherelementen 59 vorgesehen
sein. Ergänzend
ist in dieser Ausführungsform
eine Dichthülse 79 dargestellt,
welche den Aktuator 43 zum Hochdruckraum bezüglich den
herrschenden Drücken
trennt.
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Die
Schließkraft
bei dieser Ausführungsform resultiert
daraus, dass auf den Querschnitt der kegelförmigen Spitze des Ventilkörpers 95 des
Steuerventils 93, der die Öffnung 92 schließt, ein
Behälterinnendruck
und eine Schließkraft
des Kraftspeicherelementes 59 wirkt, dem ein Atmosphärendruck
entgegensteht, der durch die Querschnittsfläche des Bohrungsdurchmessers
von der Öffnung 92 bestimmt
ist. Aufgrund der Reduzierung der wirkenden Druckflächen auf
den Durchmesser der Öffnung 92 sind äußerst geringe
Schließkräfte erforderlich.
Dies ermöglicht,
dass ein Ansteuern des Aktuators 43 ein schnelles Öffnen des
Steuerventils 73 bewirkt, so dass der zunächst in
der Vorkammer 74 wirkende Druck an die Umgebung bzw. in
den Drucksack 22 ausströmen kann.
Anschließend
wirkt der Behälterinnendruck
auf die erste Druckfläche 81 des
Ventilkörpers 71 und hebt
von der Ventilsitzfläche 51 ab,
so dass das Medium aus dem Behälterinnenraum
unmittelbar über die
Querkanäle 85 in
den Drucksack 22 abströmen kann.
Diese Position ist in 7b dargestellt.
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In
den 8 und 9 ist eine weitere alternative
Ausführungsform
der kraftreduzierenden Einrichtung 33 für eine Verschlussvorrichtung 12 dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform
ist die Haltehülse 76 beispielsweise
einstückig
mit dem Deckel 17 verbunden. Der Ventilkörper 71 ist
frei bewegbar in der Vorkammer 74 vorgesehen. Die Vorkammer 74 ist durch
einen Zwischenflansch 91 begrenzt, der gegenüberliegend
das Gehäuse 62 der
Antriebsvorrichtung 31 aufnimmt und zur Haltehüse 76, vorzugsweise
unter Zwischenschaltung einer Dichtung 79, insbesondere
durch eine Schraubverbindung, befestigt ist. Der Zwischenflansch 91 umfasst
eine Öffnung 92, welche
die Vorkammer 74 über
eine Querbohrung 94 mit der Umgebung verbindet. Diese Öffnung 92 ist durch
ein Ventilkörper 95 des
Steuerventils 93 ansteuerbar.
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Die
die Schließkraft
reduzierende Einrichtung 33 umfasst wiederum die Komponenten
zwischen dem Ventilsitz 51 der Ausblasöffnung 18 und der
Antriebsvorrichtung 31. Die Antriebvorrichtung 31 umfasst
einen Anker 42, der einstückig oder durch eine lösbare Verbindung
mit dem Ventilkörper 95 verbunden
sein kann, wobei letzterer wiederum eine Komponente des Steuerventils 93 ist
und einen Bestandteil der Schließkraft reduzierenden Einrichtung 33 darstellt.
Das Kraftspeicherelement 59 ist wiederum in einer Kammer 61 des
Gehäuses 62 von
der Antriebsvorrichtung gelagert und bewegt den Ventilkörper 95 in
eine Schließposition
zur Öffnung 92.
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Aus
dieser Anordnung ergibt sich folgende Ansteuerung. Wie bei der vorangehenden
Ausführungsform
wird der Ventilkörper 71 durch
den Druck der Vorkammer 74 gegen die Kräfte im Bereich der ersten Druckfläche 81 und
die Kraft der dritten Druckfläche 86 mit
Umgebungsdruck nach unten gedrückt. Die
Druckdifferenz zwischen dem Druckgas und dem Vorkammervolumen wird über das
Drosselventil 83 eingestellt. Zum Öffnen des Ventilkörpers 71 wird
bei dieser Ausführungsform
das Steuerventil 93 angesteuert, welches lediglich gegen
Umgebungsdruck und die Federkraft des Kraftspeicherelementes 59 arbeitet.
Sobald das Steuerventil 93 die Öffnung 92 öffnet, kann
der in der Vorkammer 74 herrschende Druck an die Umgebung
abströmen,
wodurch in der Vorkammer 74 der Druck abnimmt und geringer
wird, als derjenige, der auf die erste Druckfläche 81 wirkt. Dadurch
wird ein Öffnen
des Ventilkörpers 71 bewirkt,
so dass das Druckgas aus dem Inneren des Druckbehälters 41,
wie in 7 dargestellt ist, ausströmen kann.
Das Druckgas strömt
aus dem Druckbehälter 14 über die
Ausblasöffnung 18 aus,
wird an der Stirnfläche 72 umgelenkt
und gelangt über
einen Ringraum 80, eine Vielzahl von Bohrungen oder Bohrungssegmenten
in einen oder mehrere Querkanäle 85,
die das Druckgas in das Innere eines Drucksackes 22 führen.
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Das
Kraftspeicherelement 59 wird derart dimensioniert, dass
eine ausreichende Kraft vorgesehen ist, die in stromlosem Zustand
der Antriebsvorrichtung 31 das Steuerventil 93 schließt und die
vorzugsweise größer ist
als die Kraft, die sich aus dem Druck der Vorkammer 74 und
dem in der ersten Druckfläche 82 liegenden
Querschnittes des Kanals 82 ergibt. Beim Schließen des
Steuerventils 93 wird wegen des noch vorhandenen Überdruckes
des Druckgases das Drosselventil 83 geöffnet, so dass der durch das
Drosselventil 83 voreinstellbare Druck in der Vorkammer 74 wieder
hergestellt wird. Dadurch wird der Ventilkörper 71 nach unten
bewegt und schließt
die Ausblasöffnung 18.
Dabei liegt die Stirnseite 72 des Ventilkörpers 71 an
dem ersten Ventilsitz 51 an. Gleichzeitig erfolgt eine
Anlage der Stirnfläche 72 an
dem zweiten Ventilsitz 77, der an der Haltehülse 76 vorgesehen
ist. Dadurch wird bewirkt, dass wiederum der Umgebungsdruck auf
die dritte Druckfläche 86 als
auch der Behälterinnendruck
auf die erste Druckfläche 81 wirkt.
Durch schnelle ineinanderfolgende Öffnungs- und Schließvorgänge des
Steuerventils 93 kann somit das Druckgas dosiert in den
Drucksack 22 abgegeben werden. Durch diese Anordnung kann
eine sanfte Ansteuerung mit einer kurzen Ansteuerzeit erzielt werden.
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In 10 ist
eine weitere alternative Ausführungsform
einer Verschlussvorrichtung 12 zu den 8 und 9 in
einer Schließposition
dargestellt. 11 zeigt die alternative Ausführungsform
gemäß 10 in
einer Arbeitsposition.
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Die
Verschlussvorrichtung 12 ist gegenüber derjenigen in 8 und 9 ist
dahingehend modifiziert, dass eine Zwangsansteuerung zur Öffnungsbewegung
des Ventilkörpers 71 vorgesehen
ist. Hierfür
ist der Ventilkörper 71 bevorzugt
zweiteilig ausgeführt.
Der Ventilkörper 71 umfasst
einen unteren oder ersten Bereich mit einer Stirnfläche 72,
der gegenüberliegend
die Öffnung 92 aufnimmt.
Diese Öffnung 92 ist
vom Zwischenflansch 91 in den Ventilkörper 71 verlagert.
Der Zwischenflansch 91 nimmt den Ventilkörper 71 verschiebbar
auf. Dadurch ist das gesam te Steuerventil 93 relativ zum
Zwischenflansch 91 verfahrbar. Die Öffnung 92 geht über eine
Verbindungsbohrung 98 in eine Querbohrung 94 über, die
in dem Zwischenflansch 91 vorgesehen ist. Der Führungsabschnitt 96 ist
durch eine Schraubverbindung zum unteren Teil des Ventilkörpers 71 befestigt,
um eine einfache Montage zu ermöglichen.
Der Ventilkörper 95 des
Steuerventils 93 ist im Wesentlichen in dem unteren Teil
des Kolbens geführt,
um die Öffnung 92, welche
durch Kanäle 99 mit
der Vorkammer 74 in Verbindung steht, zu öffnen. Der
Ventilkörper 95 weist
zusätzliche
Führungsabschnitte 101 auf,
durch welche dieser in einem Wandabschnitt im Führungsabschnitt 96 geführt sein
kann. In dem Führungsabschnitt 96 ist
des Weiteren ein Federring 97 oder dergleichen eingesetzt,
welcher eine Hinterschneidung für
den weiteren Führungsabschnitt 101 am
Ventilkörper 95 bildet.
Der Ventilkörper 95 ist
wiederum mit dem Anker 42 der Antriebsvorrichtung 31 verbunden, wobei
ein Kraftspeicherelement 59 in der Kammer 61 des
Gehäuses 62 der
Antriebsvorrichtung 31 vorgesehen ist und den Ventilkörper 95 des
Steuerventils 93 in eine Schließposition überführt.
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Diese
die Schließkraft
reduzierende Einrichtung 33 funktioniert zunächst wie
diejenige gemäß der Ausführungsform
in den 7 und 8. Bei einer
Ansteuerung des Steuerventils 93 zum Öffnen der Öffnung 92 erfolgt
zunächst
eine freie Bewegung des Ventilkörpers 95 des
Steuerventils 93. Anschließend wird zwangsweise über den
zusätzlichen
Führungsabschnitt 101,
welcher an dem Federring 97 anliegt beziehungsweise diesen
hintergreift, der gesamte Ventilkörper 71 abgehoben.
Sobald die Antriebsvorrichtung 31 stromlos geschalten oder
abgeschalten wird, drückt
wiederum das Kraftspeicherelement 59 den Ventilkörper 95 nach
unten gegen die Öffnung 92.
Da das Vorkammervolumen weitgehend drucklos ist, öffnet sich
das Drosselventil 83, und die eingestellte Druckdifferenz
zwischen dem Gasdruck im Druckbehälter 14 und der Vorkammerdruck
wird wieder herstellt. Durch das Kraftspeicherelement 59 wird
die Schließbewegung
des Ventilkörpers 71 eingeleitet
und gegebenenfalls unterstützt
und der Ventilkörper 71 gegen
den ersten und zweiten Ventilsitz 51, 77 gepresst.
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Die
Verschlussvorrichtungen 12 gemäß den 8 bis 11 weisen
somit einen pneumatischen Servomechanismus auf. Die Verschlussvorrichtung 12 gemäß den 1 bis 3 weist
hingegen einen mechanischen Servomechanismus auf. Die Einrichtung 33 reduziert
somit die Betätigungskraft
zum Öffnen
und/oder Schließen
der Ausblasöffnung
durch zumindest einen Ventilkörper.
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Alle
vorbeschriebenen Merkmale sind jeweils für sich erfindungswesentlich
und können
beliebig miteinander kombiniert werden.