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Die
Erfindung betrifft einen Gutaufnehmer für eine Erntemaschine, umfassend
eine mit Federzinken besetzte Aufnahmetrommel und eine darüber und
in einer Vorwärtsrichtung
dahinter angeordnete Fördereinrichtung,
sowie einen vor und/oder oberhalb der Aufnahmetrommel angebrachten
Niederhalter, der zwei in der Gutflussrichtung hintereinander angeordnete
Walzen umfasst.
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Stand
der Technik
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Gutaufnehmer
werden in der Landwirtschaft verwendet, um auf einem Feld liegendes
Gut, das zuvor getrocknet worden sein kann und in einem Schwad abgelegt
wurde, aufzunehmen und einer Erntemaschine zuzuführen, in der es zu einem Ballen gepresst
(Ballenpresse), abgelegt (Ladewagen), gehäckselt (Feldhäcksler)
oder ausgedroschen (Mähdrescher)
wird. Derartige Gutaufnehmer umfassen üblicherweise Aufnahmetrommeln
mit an (sich quer zur Vorwärtsrichtung
erstreckenden) Zinkenträgern angebrachten
Zinken. Die Zinkenträger
werden in Bewegung versetzt, indem sie selbst oder eine mit ihnen
in Antriebsverbindung stehende, zentrische Welle in Rotation versetzt
werden. Die Zinkenträger
können
durch Kurven- oder Nockenbahnen gesteuert werden oder sie sind ungesteuert.
Die Zinken erstrecken sich durch Zwischenräume, die zwischen am Rahmen
des Gutaufnehmers angebrachten Abstreifern verbleiben, nach außen und
bewegen sich entlang dieser Zwischenräume.
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Oberhalb
der Aufnahmetrommel ist üblicherweise
ein so genannter Niederhalter angeordnet, der eine Bewegung des
von der Aufnahmetrommel geförderten
Ernteguts nach vorn und oben begrenzt. Derartige Niederhalter wurden
im Stand der Technik insbesondere durch flache Bleche (
DE 39 19 889 A ) oder quer
zur Vorwärtsrichtung
angeordnete, frei rotierende oder angetriebene Anordnungen mit zwei oder
mehr Walzen (die als gattungsbildend angesehene
DE 39 22 695 A ), oder Walzen
mit stromab folgenden, schwenkbar angelenkten Blechen oder Federzinken
(
DE 101 20 124 A )
realisiert. Bei den Blechen und Federzinken erweist sich die entstehende Reibung
als nachteilig, da sie den Gutfluss behindert und den Energieaufwand
zum Antrieb der Aufnahmetrommel erhöht. Bei den angetriebenen Walzen
sind einerseits der Aufwand zum Antrieb mehrerer Walzen, andererseits
die zwischen den Walzen verbleibenden Zwischenräume als unvorteilhaft anzusehen, da
das Erntegut durch die Zwischenräume
nach oben hindurch mitgeführt
werden kann, was zu einem unerwünschten
Wickeln um die Walzen führt.
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Die
DE 102 49 596 A beschreibt
eine Ballenpresse mit einer Aufnahmetrommel und einem darüber angeordneten
Niederhalter, der aus einem flachen Blech besteht. Stromab der Aufnahmetrommel ist
ein Rotor angeordnet, über
dem sich ein das Erntegut unterschlächtig nach hinten transportierendes Förderband
befindet. Das Förderband
ist somit stromab der Aufnahmetrommel und des Niederhalters angeordnet.
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Aufgabe
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Das
der Erfindung zu Grunde liegende Problem wird darin gesehen, einen
Gutaufnehmer bereitzustellen, der sich durch einen problemlosen
Guttransport auszeichnet.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale
aufgeführt
sind, welche die Lösung
in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
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Der
Gutaufnehmer umfasst eine Aufnahmetrommel sowie eine stromab der
Aufnahmetrommel angeordnete Fördereinrichtung.
Oberhalb und/oder vor der Aufnahmetrommel ist ein Niederhalter angeordnet,
der zwei über-
und/oder hintereinander angeordnete Walzen und ein am Außenumfang
der Walzen anliegendes Förderband
umfasst.
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Auf
diese Weise erhält
man eine relativ lang gestreckte obere Begrenzung des Erntegutflusses. Da
keine Zwischenräume
zwischen in der Gutflussrichtung aufeinander folgenden Trommeln
vorliegen, werden Wickelprobleme vermieden.
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Wenn
eine der Trommeln angetrieben wird, lässt sich das Erntegut mit relativ
geringem Aufwand aktiv fördern,
da ein Antrieb nur einer Trommel ausreicht, der sich zudem Platz
sparend im Innenraum der Trommel anordnen lässt.
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Die
Trommeln werden vorzugsweise an einer Schwinge befestigt, die an
ihrer Vorderseite um eine quer zur Vorwärtsrichtung verlaufende Achse schwenkbar
am Rahmen des Gutaufnehmers angelenkt ist. Sie kann durch Federkraft
und/oder ihre eigene Gewichtskraft nach unten vorgespannt werden, um
eine hinreichende Andruckwirkung für das Erntegut zu erzielen.
Der Schwenkbereich der Schwinge ist vorzugsweise durch einen unteren
und/oder einen oberen Anschlag begrenzt, um auch im Fall relativ kleiner
und großer
Gutdurchsätze
eine hinreichende Andruckwirkung auf das Erntegut auszuüben.
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Der
Gutaufnehmer kann an landwirtschaftlichen Erntemaschinen Verwendung
finden, wie beispielsweise einem Feldhäcksler, einem Ladewagen, einem
Mähdrescher
oder einer Ballenpresse, beispielsweise in der Art einer Rundballen- oder einer Großballenpresse.
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Ausführungsform
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In
den Zeichnungen ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
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1 eine
seitliche Ansicht eines selbstfahrenden Feldhäckslers mit einem Gutaufnehmer,
und
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2 eine
seitliche Ansicht des Gutaufnehmers.
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Die
Figuren zeigen einen Gutaufnehmer 10 und einen ihn abstützenden
selbstfahrenden Feldhäckslers 12 schematisch
in einer Seitenansicht. In einem Einzugsgehäuse 14 des Feldhäckslers 12 sind gegenläufig angetriebene
Einzugswalzen 16, 18 gelagert, denen eine mit
einer Gegenschneide 20 zusammenwirkende Häckseltrommel 22 folgt.
Im Folgenden beziehen sich Richtungsangaben, wie vorn, hinten und
quer, auf die Vorwärtsrichtung
des Feldhäckslers 12,
die in der Figur nach links verläuft.
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Am
Einzugsgehäuse 14 ist
in Fahrtrichtung vor den Einzugswalzen 16, 18 der
Gutaufnehmer 10 abnehmbar befestigt. Er umfasst einen Rahmen 24, der
einen starr oder zum Reversieren anhebbaren, sich nach vorn erstreckenden
Arm 26 aufweist, an dem eine als Fördereinrichtung dienende Förderschnecke 28 drehbar
abgestützt
ist, die einen Walzenkern 30 und Schneckengänge 32 besitzt.
Unterhalb der Förderschnecke 28 ist
ein wannenförmiger Boden 34 angeordnet.
An den Boden 34 schließt
sich nach vorn eine umlaufende Aufsammeltrommel 36 mit
Federzinken 38 an, die mittels Nockenbahnen o. dgl. gesteuert
oder ungesteuert (d. h. starr) mit einem um eine quer verlaufende
Achse 40 umlaufenden Rotor verbunden sind.
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Vor
und teilweise über
der Aufsammeltrommel 36 ist an der Vorderseite des Arms 26 um
eine quer verlaufende Achse 42 frei drehbar eine dreieckförmige Schwinge 44 gelagert.
Die Schwinge 44 trägt einen
Niederhalter 46, der sich aus zwei drehbaren Trommeln 48, 50 und
einem außen
an den Trommeln 48, 50 anliegenden Förderband 52 zusammensetzt. Die
Trommeln 50 und 52 sind um zur Vorwärtsrichtung
verlaufende Drehachsen 54, 56 drehbar gelagert.
Anders als dargestellt, könnten
die Achsen 42 und 52 koaxial angeordnet sein.
Die vordere Trommel 48 ist durch einen in ihrem Innenraum
angeordneten Hydromotor 58 um die Achse 54 mit
einer Umfangsgeschwindigkeit, die mit der Umfangsgeschwindigkeit
der Aufsammeltrommel 36 zumindest näherungsweise übereinstimmt,
in Drehung versetzbar, in der Figur im Gegenuhrzeigersinn. Der Außenumfang des
Förderbands 52 trägt sich
quer zur Vorwärtsrichtung
erstreckende Mitnehmer 64. Die Innenseite des Förderbands 52 kann
glatt oder mit Erhebungen und Vertiefungen versehen sein, die sich
zumindest über einen
Teil seiner Breite erstrecken und wie bei einem um ein Zahnrad umlaufenden
Zahnriemen mit innen angeordneter Verzahnung mit geeigneten Erhebungen
und Vertiefungen zumindest der angetriebenen Trommel 48 zusammenwirken.
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Die
Schwinge 44 ist um die Achse 42 frei schwenkbar.
Ihr Schwenkweg wird durch einen unteren Anschlag 60 und
einen oberen Anschlag 62 begrenzt, die am Arm 26 befestigt
sind.
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Zum
Reversieren im Falle einer Verstopfung kann der Arm 26 gegenüber dem
Rahmen 24 durch einen geeigneten Hydraulikzylinder o. dgl.
angehoben werden. Das Förderband 52 wird
dann, wie auch die Aufsammeltrommel 36, in umgekehrter
Richtung angetrieben als in der Figur dargestellt.
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Durch
das als Niederhalter dienende Förderband 52 wird
das Erntegut, das zwischen der Aufsammeltrommel 36 und
dem Förderband 52 durch die
Federzinken 38 zwangsweise gefördert wird, fast reibungsfrei
niedergehalten und in einer solchen Richtung weitergeleitet, dass
es ohne weitere Richtungsänderung
zwischen den Walzenkern 30 und den Boden 34 einlaufen
kann.