DE102007002639A1

DE102007002639A1 - Hybridabschluss- und Winkelprofil für Wand und Bodenbeläge

Info

Publication number: DE102007002639A1
Application number: DE200710002639
Authority: DE
Inventors: Torsten Müller; Erhard Hassler; Martin Flender
Original assignee: Westfalia Profiltechnik GmbH and Co KG
Current assignee: Westfalia Profiltechnik GmbH and Co KG
Priority date: 2007-01-12
Filing date: 2007-01-12
Publication date: 2008-07-24

Abstract

Bei der Verlegung von Wand- und Bodenbelägen werden Abschluss- und Winkelprofile üblicherweise ganzteilig aus Edelstahl verwendet. Die Materialkosten werden durch ein sogenanntes Hybridprofil gesenkt, ohne dass Funktionalität oder optischer Eindruck negativ beeinflusst werden. Das beschriebene Hybridprofil ist dadurch gekennzeichnet, dass es aus mindestens zwei metallurgisch unterschiedlichen, zunächst ebenen Blechbändern besteht, die vor, während oder nach einem umformtechnischen Formgebungsschritt miteinander entlang ihrer Längskanten gefügt werden.

Description

Die Erfindung betrifft die Herstellung von Abschluss- und Winkelprofilen in zwei unterschiedlichen Materialgüten.
Üblicher Weise werden Abschluss- und Winkelprofile (11) zum Abschließen von Wand- und Bodenbelägen verwendet (1). Hier im wesentlichen bei Keramik- oder Steinplatten (15) oder dergleichen. Diese Abschlussprofile werden mittels Kleber (12) und den in den Profilen befindlichen Lochstanzungen zusammen auf den jeweiligen Untergrund (13) befestigt, ohne dass sich eine Erhöhung des Plattenaufbaus ergibt. Die Spaltbereiche zwischen den Keramik- oder Steinplatten werden durch eine Fugenmasse (16) ausgeglichen. Durch die jeweils unterschiedlichen Abschlussbereiche (2) wird eine saubere und edle Optik im Sichtbereich (14) der Boden- und Wandbeläge gewährleistet.
Die sichtbaren Abschlussbereiche (14) können in abgewinkelter (21), abgerundeter (22), abgeschrägter (23) oder kastenförmiger (24) Ausführung hergestellt werden (2). Die verwendeten Materialien sind Aluminium, Messing, Edelstahl und Kunststoff.
Bekannt sind Abschluss- und Winkelprofile in unterschiedlicher Materialausführung und werden beispielhaft in den Schriften DE 3123953 A1 , DE20105772U1 und DE3420805 C2 beschrieben.
Der vorwiegende Teil dieser Abschluss- und Winkelprofile zum Abschließen von Wand- und Bodenbelägen besteht aus dem Grundmaterial Edelstahl. Durch die hohen Rohstoffkosten ist der Materialkostenanteil erheblich.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die hohen Materialkosten für die beschriebene Anwendung zu reduzieren und zusätzlich die Verarbeitung der Profile für Anwender zu vereinfachen. Die Vereinfachung zielt auf Materialgüten geringerer Festigkeit sowie auf das Absenken der durch den Umformprozess induzierten Eigenspannungen erster Ordnung, welche bei den derzeit aus einem Grundmaterial bestehenden Profilen zu hohen Schneidkräften und zu Formabweichungen beim Schneiden führen. Bei den genannten Optimierungen an Rohmaterialkosten und gleichermaßen den Verarbeitungseigenschaften dürfen keine Nachteile in Festigkeit und Optik der Produkte nach der Verlegung entstehen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Hybridprofil gelöst (3). Dabei stellt ein so genanntes Hybridprofil eine Paarung von zwei unterschiedlichen, vorzugsweise metallischen, Materialien dar, die im Sichtbereich (34) aus einem Edelstahlmodul (31) sowie in dem Befestigungsbereich (32) aus einem beschichtetem Feinblech konventioneller Materialgüte, dem so genannten Befestigungsschenkel, besteht. Diese Materialpaarung wird vor oder nach der Umformung mittels einem Fügeverfahren (33) verbunden. Die Umformung zu einem Abschluss- oder Winkelprofil erfolgt durch ein Walzprofilierverfahren. Die Ausstanzungen (42) in dem Befestigungsschenkel (41), welche für eine feste Verbindung in dem Fliesenkleber notwendig sind, werden vorzugsweise vor, in Abhängigkeit der Profilgeometrie jedoch auch teils während oder nach der Walzprofilieroperation eingebracht (4).
Da ein beschichtetes Feinblech erheblich niedrigere Materialkosten verursacht als ein rostfreier Edelstahl werden die Materialkosten drastisch gesenkt. Die eigentliche Optik und die Verschleißfestigkeit wird im Sicht- und Kontaktbereich (14) nicht verändert, da sich das beschichtete Feinblech konventioneller Güte nach der Verlegung nicht mehr sichtbar ist.
Es zeigen:
1 den Querschnitt eines beispielhaften abgerundeten Abschlussprofils nach der Verlegung.
2 beispielhaft vier verschiedene Ausführungsarten.
3 den Querschnitt eines beispielhaften abgerundeten Abschlussprofils mit dem Fügebereich
4 die Draufsicht eines beispielhaften abgerundeten Abschlussprofils mit den Lochstanzungen in dem Befestigungsbereich
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 3123953 A1 [0004]
- DE 20105772 U1 [0004]
- DE 3420805 C2 [0004]

Claims

Hybridprofil, insbesondere zum Abschließen von Wand- und Bodenbelägen, dadurch gekennzeichnet, dass es aus mindestens zwei metallurgisch unterschiedlichen, zunächst ebenen Blechbändern besteht, die vor, während oder nach einem umformtechnischen Formgebungsschritt miteinander entlang ihrer Längskanten gefügt werden.
Hybridprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die benötigte Festigkeit und der Verbund mit dem Kleber über eine entsprechende Lochstanzung (42) gewährleistet ist.
Hybridprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ausschließlich rostfreier Edelstahl im Sichtbereich (14) vorliegt.
Hybridprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei verschiedenen Material über ein thermisches Fügeverfahren vorzugsweise kontinuierlich über die gesamte Längsachse miteinander verbunden sind.
Hybridprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei verschiedenen Material über ein thermisches Fügeverfahren punktuell auf der Längsachse miteinander verbunden sind.
Hybridprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei verschiedenen Material über ein mechanisches Fügeverfahren vorzugsweise kontinuierlich über die gesamte Längsachse miteinander verbunden sind.
Hybridprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei verschiedenen Material über ein mechanisches Fügeverfahren punktuell auf der Längsachse miteinander verbunden sind.