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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen mit einem Elektronikmodul
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie
ein Verfahren zu seiner Herstellung.
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Elektronikmodule,
welche mit Transponder und/oder Sensoren versehen sind, werden im
Fahrzeugreifen für verschiedene Aufgaben genutzt. Hierzu
zählt insbesondere eine Reifenidentifikation, mit der ein
Automobilhersteller unter anderem schnell sowie automatisiert feststellen
kann, aus welchem Reifenwerk ein bestimmter Reifen geliefert wurde und
an welches Fahrzeug der Reifen montiert wurde. Andere Aufgaben können
eine Luftdrucküberwachung, eine Temperaturmessung, eine
Drehzahlerfassung oder die Messung von mechanischen Spannungszuständen
im Reifen umfassen. Die üblicherweise verwendeten Transponder
bestehen aus einem Elektronikbauteil bzw. Elektronik-Chip, in dem Sensorelemente
angeordnet sein können sowie aus einer an dieses Elektronikbauteil
angeschlossenen Antenne. Ein Beispiel für einen solchen
Transponder offenbart die
DE
102 43 441 B4 .
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Die
DE 195 22 269 A1 beschreibt
eine Vorrichtung zum Ermitteln und Aufaddieren der Umdrehungen eines
Reifens und einen mit der Vorrichtung ausgerüsteten Reifen,
bei der die Vorrichtung aus einem Körper aus Kunststoff
besteht, in welchen ein piezoelektrisches Element eingesetzt ist.
Der Kunststoff-Körper wird an die Reifeninnenseite angeklebt.
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Aus
der
DE 10 2005
023 597 A1 ist ein Fahrzeugreifen mit einem auf der Reifeninnenseite
angeordneten Reifenmodul bekannt, welches mit einem Zweikomponentenverbindungsmittel
mit der Reifeninnenseite verbunden ist. Das Zweikomponentenverbindungsmittel
soll eine hohe Festigkeit gewährleisten und zugleich eine
einfache Verbindungslösung darstellen.
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Während
die zuvor genannten Druckschriften Elektronikmodule beschreiben,
bei welchen die elektronischen Bauteile in einen Körper
eingebettet sind, welcher an den Fahrzeugluftreifen angeklebt wird,
beschreibt die
DE
103 25 423 A1 einen in ein Substrat eingebetteten Transponder,
welcher an einen mit der Reifeninnenseite fest verbundener Materialstreifen
eingeknöpft wird. Auf diese Weise entsteht eine lösbare
Verbindung des Elektronikmoduls mit dem Fahrzeugluftreifen.
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Auch
wenn sich die oben beschriebenen technischen Lösungen in
der Praxis weitgehend bewährt haben, besteht dennoch Bedarf
nach Verbesserungen. Die relativ empfindlichen elektronischen Bauteile
des Elektronikmoduls sind nämlich im Betrieb des Fahrzeugluftreifens
extremen Bedingungen hinsichtlich Vibrationen, Fliehkräften,
Stößen, Querbeschleunigungskräften, Verformungen
des Reifens beim Ein- und Auslaufen in bzw. aus dem Latsch und weiteren
mechanischen Belastungen ausgesetzt. Diese Belastungen können
zu Beschädigungen und damit zum Ausfall der elektronischen
Bauteile des Elektronikmoduls führen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, diesbezüglich
Abhilfe zu schaffen und einen Fahrzeugluftreifen mit einem Elektronikmodul
der eingangs genannten Art so zu gestalten, dass dessen Elektronikmodul
die elektronischen Bauteile sicher gegen äußere
Einflüsse schützt und dauerhaft mit dem Fahrzeugluftreifen
verbunden ist.
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Gelöst
wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
dass das Elektronikmodul aus wenigstens zwei unterschiedlichen Vergussmassen
besteht, welche unterschiedliche physikalische Eigenschaften aufweisen,
wobei wenigstens eine Vergussmasse durch eine Klebeschicht mit der
Reifeninnenseite verbunden ist.
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Hierdurch
lassen sich eine Reihe von überraschenden Effekten erzielen.
Zudem lassen sich durch die unterschiedliche Auslegung von zwei
unterschiedlichen Vergussmaterialien, in denen die elektronischen
Bauteile eingebettet sind, eine Vielzahl von neuen gestalterischen
Möglichkeiten schaffen. Bestehen die Vergussmassen beispielsweise aus
Materialien unterschiedlicher Härte, so läßt
sich eine dämpfende Wirkung des Elektronikmoduls auf die
elektronischen Bauteile gezielt einstellen, während gleichzeitig
die Klebeverbindung des Elektronikmoduls mit dem Fahrzeugluftreifen
verbessert wird. Die Ausgestaltung des Elektronikmoduls mit zwei
unterschiedlichen Vergussmassen bringt aber auch Vorteile in der
Herstellung des Elektronikmoduls. So kann vorgesehen sein, dass
eine Vergussmasse mit den elektronischen Bauteilen in die andere,
vorgefertigte Vergussmasse in einem Fertigungsverfahren eingespritzt
wird.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass die mit der Reifeninnenseite verbundene Vergussmasse
aus einem weichen Material besteht, während die andere
Vergussmasse aus einem harten Material besteht.
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In
einer Weiterbildung dieser Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass
die harte Vergussmasse aus einem Kunststoff, beispielsweise aus
Polyurethan (PU), einem Epoxyd oder aus einem Silikon besteht, und
die weiche Vergussmasse aus einem Gummimaterial oder aus einem gelartigen
Kunststoff, beispielsweise aus Polyurethan, Epoxyd oder aus einem
Silikon mit dämpfenden Eigenschaften besteht.
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In
einer praktischen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein,
dass die elektronischen Bauteile in beide Vergussmassen eingebettet
sind. Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die elektronischen
Bauteile in eine Vergussmasse eingebettet sind.
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In
einer besonders vorteilhaften Variante der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Vergussmasse, in welche die elektronischen Bauteile eingebettet
sind, als Kapsel ausgebildet ist, welche von der anderen Vergussmasse
wenigstens teilweise umschlossen ist. Diese Ausgestaltung lässt
sich noch dadurch ergänzen, dass die Kapsel von der anderen
Vergussmasse vollständig umschlossen ist.
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Ebenso
ist es von Vorteil vorzusehen, dass die Kapsel die Form eines rotationssymmetrischen Ellipsoids
aufweist.
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In
einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Kapsel der Vergussmasse aus einem elastischem Harz, beispielsweise
aus PU, Epoxyd oder aus einem Silikon mit dämpfenden Eigenschaften
oder aus einem harten Harz, beispielsweise aus PU, Epoxyd oder einem Silikon
besteht.
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Eine
andere, ebenfalls besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
sieht vor, dass das Elektronikmoduls in Schichtverguss hergestellt
ist, wobei die elektronischen Bauteile jeweils in zwei Schichten
unterschiedlicher Vergussmassen beispielsweise in PU, Epoxyd, Silikon
oder einem Elastomer vergossen sind, wobei die Schichtgrenzen zwischen
den Vergussmassen einen geraden, einen schrägen, einen
konkaven, einen konvexen, einen wellenförmigen oder einen
gezackten Verlauf aufweisen.
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In
einer weiteren praktischen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die äußere Vergussmasse eine harte, dielektrische
Vergussmasse und die untere, zur Reifeninnenseite gerichtete Vergussmasse
eine weiche gummielastische Vergussmasse ist, wobei die untere Vergussmasse
eine konkave Oberseite aufweist, in welche eine konvexe Unterseite
der oberen Vergussmasse eingefügt ist, wobei die elektronischen
Bauteile vollständig in die äußere Vergussmasse
eingebettet sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
untere Vergussmasse aus einem elastomeren Material besteht und als
nach oben, unten oder zur Seite offener Container ausgebildet ist,
in welchen die obere Vergussmasse mit den elektronischen Bauteilen
eingesetzt ist. Diese Ausgestaltung lässt sich noch dadurch
ergänzen, dass äußere Wände
des Containers einen bogenförmigen, konkaven Verlauf aufweisen.
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In
einer anderen Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Klebeschicht
an einem äußeren Rand des nach unten offenen Containers
angebracht ist und dass zwischen der Unterseite der oberen Vergussmasse
und der Reifeninnenseite eine Folie aus PTFE (Polytetrafluoräthylen)
angeordnet ist.
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In
praktischen Ausgestaltungen der Erfindung kann vorgesehen sein,
dass die mit der Vergussmasse vergossenen elektronischen Bauteile vollflächig
auf einer Gummiplatte aufgeklebt sind, wobei die Gummiplatte nur
in ihrem Randbereich mit der Reifeninnenseite verklebt ist.
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Des
Weiteren kann vorgesehen sein, dass die aus einem dielektrischen
Material bestehende Vergussmasse mit Mikroballons aufgeschäumt
ist, welche die zweite Vergussmasse bilden. Diese Ausgestaltung
lässt sich noch dadurch ergänzen, dass die Mikroballons
Gasblasen sind oder aus kompressiblen Medien oder Stoffen bestehen.
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Ebenfalls
beschrieben wird ein Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugluftreifens
mit einem Elektronikmodul. Bei diesem ist vorgesehen, dass ein nach
oben, unten oder zur Seite offener Container aus einer Vergussmasse
gefertigt und hierdurch eine Gießform hergestellt wird,
wobei anschließend die elektronischen Bauteile mit der
anderen Vergussmasse in den Container mit einem Vakuum oder Vakuumdruckverfahren
vergossen werden.
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Bei
einem dazu alternativen Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugluftreifens
mit einem Elektronikmodul ist vorgesehen, dass die elektronischen
Bauteile ohne Gehäuse direkt in die dielektrischen Vergussmasse
im Vakuum oder Vakuumdruckverfahren in einer mehrfach verwendbaren Form
vergossen werden, wobei anschließend der fertige Gießling
aus der Form entnommen und auf die Reifeninnenseite geklebt wird.
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Ebenso
möglich ist es aber auch, ein Verfahren zur Herstellung
eines Elektronikmoduls eines Fahrzeugluftreifens so auszugestalten,
dass die elektronischen Bauteile mit der Vergussmasse aus einem
dielektrischen Material vergossen werden, wobei die Vergussmasse
mit Mikroballons aufgeschäumt wird.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand
der Zeichnung, die schematisch Ausführungsbeispiele der
Erfindung darstellt, näher beschrieben.
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Dabei
zeigt
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1 schematisch
eine Teilansicht in Radialschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Fahrzeugluftreifens mit
Reifenmodul,
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2 schematisch
eine Teilansicht in Radialschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Fahrzeugluftreifens mit
Reifenmodul,
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3 schematisch
eine Teilansicht in Radialschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Fahrzeugluftreifens mit
Reifenmodul,
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4 schematisch
eine Teilansicht in Radialschnitt eines vierten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Fahrzeugluftreifens mit
Reifenmodul,
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5 schematisch
eine Teilansicht in Radialschnitt eines fünften Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Fahrzeugluftreifens mit
Reifenmodul,
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6 schematisch
eine Teilansicht in Radialschnitt ein sechstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Fahrzeugluftreifens mit
Reifenmodul,
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7 schematisch
eine Teilansicht in Radialschnitt eines siebten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Fahrzeugluftreifens mit
Reifenmodul,
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8 schematisch
eine Teilansicht in Radialschnitt eines achten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Fahrzeugluftreifens mit
Reifenmodul,
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9 schematisch
eine Teilansicht in Radialschnitt eines neunten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Fahrzeugluftreifens mit
Reifenmodul, und
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10 schematisch
eine Teilansicht in Radialschnitt eines zehnten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Fahrzeugluftreifens mit
Reifenmodul.
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In
den 1 bis 10 ist jeweils schematisch ein
in Teilansicht angedeuteter Fahrzeugluftreifen 1 mit einer
Seitenwand 2 dargestellt. Der Fahrzeugluftreifen 1 weist
in an sich bekannter Weise die üblichen weiteren Bauteile
eines Fahrzeugluftreifens 1 insbesondere in radialer Bauweise
auf, also einen die Seitenwände 2 verbindenden
Laufstreifen mit darin eingebetteter Verstärkungslage aus
Stahlcorden, sich an die Seitenwände nach radial innen
anschließenden Reifenwülsten, eine Karkasse und
so weiter. Der Fahrzeugluftreifen 1 kann beispielsweise
ein für Personenkraftwagen geeigneter Fahrzeugluftreifen 1,
aber auch einer solcher sein, wie er für mittlere oder
schwere Lastkraftwagen verwendet wird. Entsprechend kann die Art
des Karkassematerials, die Anzahl der Verstärkungslagen
im Laufstreifen oder zusätzliche Bauteile, wie Bandagen,
den jeweiligen Anforderungen eingebaut beziehungsweise gewählt werden.
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Auf
einer Reifeninnenseite 3 der Seitenwand 2 des
Fahrzeugluftreifens 1 ist jeweils ein Elektronikmodul 4 angeordnet.
Die Reifeninnenseite 3 des Fahrzeugluftreifens 1 begrenzt
axial und nach radial außen den gasgefüllten Druckraum
des Fahrzeugluftreifens 1. Um eine Luftdichtheit des Fahrzeugluftreifens 1 zu
gewährleisten, besteht die auch als Innerliner bezeichnete
Reifeninnenseite 3 des Fahrzeuglustreifens 1 beispielsweise
aus Butylkautschuk oder aus einem anderen luftundurchlässigen
Gummimaterial.
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Das
Elektronikmodul 4 ist ein separates Bauteil, welches nach
Fertigstellung des Fahrzeugluftreifens 1 an die Reifeninnenseite 3 des
Fahrzeugluftreifens 1 angebracht wird. Das Elektronikmodul 4 dient als
Gehäuse für elektronische Bauteile 5,
wie Antennen, Sensoren, Transponder und elektrische Akkumulatoren.
Diese elektronischen Bauteile 5 dienen je nach Anwendungsfall
der Erfassung des Luftdrucks im Reifen, der Reifenidentifikation,
der Drehzahlerfassung, der Erfassung des Reifenschlupfs oder anderen
Zwecken. Die in der Regel empfindlichen elektronischen Bauteile 5 sind
im Betrieb des Fahrzeugluftreifens 1 extremen Bedingungen
ausgesetzt, insbesondere hohen Fliehkräften, Vibrationen
und Querkräften.
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Um
die elektronischen Bauteile 5 vor diesen die Lebensdauer
negativ beeinflussenden Kräften zu schützen, ist
das Elektronikmodul 4, welches als Gehäuse oder
Container für die elektronischen Bauteile 5 dient,
erfindungsgemäß in besonderer Weise ausgebildet.
Das Elektronikmodul 4 selbst ist jeweils durch eine Klebeschicht 6 mit
der Reifeninnenseite 3 verbunden.
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Um
die elektronischen Bauteile 5 optimal zu schützen,
besteht das Elektronikmodul 4 jeweils aus zwei unterschiedlichen
Vergussmassen 7 und 8, welche unterschiedliche,
also voneinander abweichende physikalische Eigenschaften aufweisen.
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In 1 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Elektronikmoduls 4 dargestellt. Bei diesem Elektronikmodul
ist das elektronische Bauteil 5, welches aus einer Platine 9 mit
elektronischen Komponenten und aus einer elektrischen Batterie 10 besteht,
sandwichartig in das Elektronikmodul 4 eingebettet, und
zwar derart, dass in die zweite Vergussmasse 8 die Batterie 10 eingebettet
ist, während die Platine 9 in die erste Vergussmasse 7 eingebettet
ist.
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Die
axial in den Luftraum des Fahrzeugluftreifens 1 gerichtete
erste bzw. innere Vergussmasse 7 ist eine vergleichsweise
harte Vergussmasse, beispielsweise aus einem Kunststoff, während
die zur Reifeninnenseite 3 gerichtete zweite Vergussmasse 8 eine
vergleichsweise weiche Vergussmasse ist, welche aus einem Gummimaterial
oder aus einem gelartigen Kunststoff besteht. Die weiche Vergussmasse 8 ist
durch die Klebeschicht 6 mit der Reifeninnenseite 3 verbunden.
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Die
Ausgestaltung gemäß 1 weist
den Vorteil auf, dass die weiche Vergussmasse 8, welche mit
der Reifeninnenseite 3 verbunden ist, Verformungen der
Reifeninnenseite 3 im Betrieb des Fahrzeugluftreifens ausgleichen
kann, während die harte Vergussmasse 7 weitgehend
unverformbar ist und daher die empfindlichen elektronischen Bauteile 5, 9, 10 optimal
schützt. Da die Batterie 10, beispielsweise in Form
einer Knopfzelle, relativ unempfindlich ist, kann diese in der weichen
Vergussmasse 8 angeordnet sein.
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In 2 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Elektronikmoduls 4 dargestellt. Bei diesem sind alle elektronischen
Bauteile 5, 9, 10 in eine Vergussmasse 7 eingegossen,
wobei diese Vergussmasse 7 eine innere Kapsel 11 bildet, welche
die Form eines rotations-symmetrischen Ellipsoids aufweist. Die
Kapsel 11 ist vollständig von der anderen Vergussmasse 8 umschlossen.
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Je
nach Einsatz kann die innere Kapsel 11 der inneren Vergussmasse 7 aus
einem elastischem Harz, beispielsweise aus Polyurethan (PU), einem Epoxydmaterial
oder aus einem Silikonmaterial mit dämpfenden Eigenschaften,
oder aus einem harten beziehungsweise ausgehärteten Harz,
beispielsweise aus Polyurethan, Epoxyd oder einem Silikon, der die
elektronischen Bauteile 5, 9, 10 vor
relativen Bewegungen schützt, bestehen.
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Die
Hülle der äußeren Vergussmasse 8 ist bevorzugt
kreisförmig oder oval. Je nach Wahl der inneren Vergussmasse 7 wird
die äußere Vergussmasse 8 angepasst.
Bei einer harten inneren Kapsel 11 wird für die äußere
Vergussmasse 8 ein weicheres Material und bei einer weichen
inneren Kapsel 11 eine härtere äußere
Vergussmasse 8 verwendet.
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In
den 3 bis 8 sind sechs weitere Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Elektronikmoduls 4 in
jeweils einem Schichtverguss dargestellt, bei denen die elektronischen
Bauteile 5 jeweils in zwei Schichten unterschiedlicher
Vergussmassen 7 und 8, beispielsweise in Polyurethan,
Epoxyd oder Silikon vergossen sind, wobei die äußere Vergussschicht 8 auch
aus einem Elastomer, nämlich einer Gummischicht bestehen
kann. Die Höhe der Grenzschicht der Vergussmassen 7, 8 kann
unterhalb der Elektronik 5 hegen oder bis in den Bereich der
Elektronik 5 hineinragen, und ihr Verlauf kann beispielsweise
schräg, konkav, wellenförmig oder gezackt sein,
variierend je nach den vorhandenen produktindividuellen Randbedingungen.
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Die
Verwendung von zwei Vergussmassen 7 und 8 beziehungsweise
von zwei Schichten – bevorzugt aus Polyurethan, Epoxyd
oder Silikon – oder von zwei Materialien – Gummilayer
oder ähnliche Materialien – ermöglicht
die bessere Abstimmung der beiden Vergussmassen 7, 8 bezüglich
der Haltbarkeit der einzelnen Komponenten. Die Elektronik 5 wird bevorzugt
mit einer härteren Vergussmasse 7 vergossen, damit
Relativbewegungen der einzelnen elektronischen Komponenten 5, 9, 10 zueinander
gering gehalten werden.
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Die
untere Verbindungsschicht zwischen der Reifeninnenseite 3 und
der vergossenen Elektronik 5 weist eine Härte
im Bereich von Shore A 80 +/– 20 auf und ist damit ein
elastisches Bindeglied zwischen dem Fahrzeugluftreifen 1 und
den elektronischen Bauteilen 5, welche beispielsweise durch
einen Sensor gebildet sind.
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Die äußere
Vergussmasse 8 ist bevorzugt konkav ausgebildet, damit
auftretende Biegungen des Fahrzeugluftreifens 1 beim Ein-
oder Auslauf in beziehungsweise aus der Bodenaufstandsfläche
zu möglichst geringe Spannungen in den einzelnen Bauteilen
führen.
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Bei
dem in 3 dargestellten dritten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Elektronikmoduls 4 eines
Fahrzeugluftreifens 1 sind die elektronischen Bauteile 5 vollständig
in die innere Vergussmasse 7 eingegossen, welche eine harte,
dielektrische Vergussmasse aus Polyurethan ist. Die äußere,
zur Reifeninnenseite 3 gerichtete Vergussmasse 8 ist
eine weiche gummielastische Vergussmasse und besteht ebenfalls aus
Polyurethan; sie ist gegenüber der inneren Vergussmasse 7 jedoch
deutlich elastischer. Beide Vergussmassen 7 und 8 sind durch
eine im Wesentlichen gerade verlaufende Schichtgrenze 12 voneinander
getrennt. Dabei ist die äußere Vergussmasse 8 breiter
als die innere Vergussmasse 7, um so eine möglichst
große Auflage- und damit Klebefläche mit der Reifeninnenseite 3 zu ermöglichen.
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Bei
dem in 4 dargestellten vierten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Elektronikmoduls 4 eines
Fahrzeugluftreifens 1 sind die elektronischen Bauteile 5, 9 vollständig
und die Batterie 10 teilweise in die innere Vergussmasse 7 eingebettet.
Die Batterie 10 der elektronischen Bauteile 5 ist
zudem teilweise in die äußere Vergussmasse 8 eingebettet,
wobei eine Schichtgrenze 13 zwischen der innere Vergussmasse 7 und äußere
Vergussmasse 8 in einem Winkel > 0° zur Reifeninnenseite 3 verläuft.
Die innere Vergussmasse 7 der 4 ist wie die
innere Vergussmasse 7 der 3 eine harte,
dielektrische Vergussmasse aus Polyurethan, und die äußere,
zur Reifeninnenseite 3 gerichtete Vergussmasse 8 ist
eine weiche, gummielastische Vergussmasse, welche ebenfalls aus
Polyurethan besteht, jedoch gegenüber der inneren Vergussmasse 7 jedoch deutlich
elastischer ist.
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Bei
dem in 5 dargestellten fünften Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Elektronikmoduls 4 eines
Fahrzeugluftreifens 1 sind alle elektronischen Bauteile 5, 9, 10 vollständig
in die inneren Vergussmasse 7 eingebettet. Die innere Vergussmasse 7 der 5 ist
wie die innere Vergussmasse 7 der 3 eine harte,
dielektrische Vergussmasse aus Polyurethan, und die äußere,
zur Reifeninnenseite 3 gerichtete Vergussmasse 8 ist
eine weiche, gummielastische Vergussmasse und besteht ebenfalls
aus Polyurethan, die jedoch gegenüber der inneren Vergussmasse 7 deutlich
elastischer ist. Die äußere Vergussmasse 8 weist
eine konkave Oberseite 14 auf, in welche eine konvexe Unterseite 15 der
inneren Vergussmasse 7 eingefügt ist. Diese Ausgestaltung
weist Vorteile insbesondere beim Herstellen des Elektronikmoduls 4 auf.
Hierbei können in eine durch die konvexe Oberseite 15 der
Vergussmasse 8 gebildete Kavität die elektronischen
Bauteile 5, 9, 10 eingelegt und mit der
inneren Vergussmasse 7 vergossen werden.
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Eine ähnliche
Ausgestaltung ist in 6 dargestellt, welche ein sechstes
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Elektronikmoduls 4 eines Fahrzeugluftreifens 1 zeigt.
Auch bei dieser Ausführungsform sind alle elektronischen
Bauteile 5, 9, 10 vollständig
in die innere Vergussmasse 7 eingebettet. Die innere Vergussmasse 7 der 6 ist
wie die innere Vergussmasse 7 der 5 eine harte, dielektrische
Vergussmasse aus Polyurethan. Die äußere Vergussmasse 8 besteht
aus einem elastomeren Material, beispielsweise aus Gummi. Sie ist
als napfartiger, nach oben offener Container 16 ausgebildet,
in welchen die Vergussmasse 7 mit den elektronischen Bauteilen 5, 9, 10 eingesetzt
bzw. eingegossen ist. Äußere Wände 17 des
Containers 16 weisen einen bogenförmigen, konkaven
Verlauf auf, durch welchen ein harmonischer Auslauf zum Fahrzeugluftreifen 1 ermöglicht
ist.
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In 7 ist
ein siebtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Elektronikmoduls 4 eines Fahrzeugluftreifens 1 dargestellt,
welches dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ähnelt. Auch
bei diesem ist die äußere Vergussmasse 8 als Container 18 ausgebildet,
in welchen die innere Vergussmasse 7 mit den elektronischen
Bauteilen 5, 9, 10 eingebettet bzw. eingegossen
ist. Der Container 18 besteht ebenfalls aus einem elastomeren
Material, während die innere Vergussmasse 7 eine
dielektrische Vergussmasse aus Polyurethan ist. Der Container 18 ist
allerdings nicht nach oben sondern nach unten offen und deckt die
innere Vergussmasse 7 daher zum Luftraum des Fahrzeugluftreifens 1 ab.
Entsprechend nimmt eine Unterseite 19 der inneren Vergussmasse 7 an
der Verklebung mit der Reifeninnenseite 3 teil, indem die
Klebeschicht 6 auch an der Unterseite 19 der inneren
Vergussmasse 7 haftet.
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In 8 ist
ein achtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Elektronikmoduls 4 eines Fahrzeugluftreifens 1 dargestellt,
welches dem in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ähnelt. Auch
bei diesem ist die Vergussmasse 8 als Container 20 ausgebildet,
in welchen die innere Vergussmasse 7 mit den elektronischen
Bauteilen 5, 9, 10 eingebettet bzw. eingegossen
ist. Der Container 20 besteht ebenfalls aus einem elastomeren
Material, während die innere Vergussmasse 7 eine
dielektrische Vergussmasse aus Polyurethan ist. Der Container 20 ist
allerdings nicht nach oben sondern zu einer Seite 21 offen, in welche
die innere Vergussmasse 7 eingegossen und die elektronischen
Bauteile 5, 9, 10 eingesteckt sind. Hierdurch
ist die innere Vergussmasse 7 zur Reifeninnenseite 3 hin
und mit ihrer größten Fläche zum Luftraum
des Fahrzeugluftreifens 1 hin durch den Container 20 der äußeren
Vergussmasse 8 abgedeckt. Die Verbindung mit der Reifeninnenseite 3 erfolgt
durch die Klebeschicht 6 vollflächig an der Unterseite 22 des
Containers 20.
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In 9 ist
ein neuntes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Elektronikmoduls 4 eines Fahrzeugluftreifens 1 dargestellt,
welches dem in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ähnelt. Auch
bei diesem ist die äußere Vergussmasse 8 als Container 18 ausgebildet,
in welchen die innere Vergussmasse 7 mit den elektronischen
Bauteilen 5, 9, 10 eingebettet bzw. eingegossen
ist. Der Container 18 besteht ebenfalls aus einem elastomeren
Material, während die innere Vergussmasse 7 eine
dielektrische Vergussmasse aus Polyurethan ist. Der Container 18 ist
ebenfalls nach unten bzw. zur Reifeninnenseite 3 offen
und deckt die innere Vergussmasse 7 daher zum Luftraum
des Fahrzeugluftreifens 1 ab. Allerdings nimmt die Unterseite 19 der
inneren Vergussmasse 7 nicht an der Verklebung mit der
Reifeninnenseite 3 teil, sondern nur ein Rand 23 des
Containers 18, an dem die Klebeschicht 6 anhaftet.
Zwischen der Unterseite 19 der inneren Vergussmasse 7 und
der Reifeninnenseite 3 ist eine zusätzlich dämpfende
Folie 24, beispielsweise aus PTFE (Polytetrafluoräthylen)
angeordnet.
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In
Abweichung zu dieser Anordnung ist es auch möglich, die
mit der inneren Vergussmasse 7 vergossenen elektronischen
Bauteile 5, 9, 10 vollflächig
auf einer Gummiplatte aufzukleben. Diese nicht dargestellte Gummiplatte
wird wiederum mit dem Reifen-Innerliner 3 verbunden, und
zwar derart, dass die Gummiplatte nicht vollflächig sondern
nur im Randbereich mit dem Reifen-Innerliner 3 verklebt
ist. Ein Vorteil einer derartigen Konstruktion und der Ausführung
nach 9 ist, dass laterale Kräfte und Verformungen,
die vom Fahrzeugluftreifen 1 auf die Klebeverbindung 6 eingeleitet
werden, in einer Zwischenlage bzw. in der PTFE-Folie 24 partiell
ausgeglichen und/oder verteilt werden können.
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Zur
Herstellung des Elektronikmoduls 4 gemäß den 6 bis 9 werden
die elektronischen Bauteile 5, 9, 10 in
einem der nach oben, unten oder zur Seite offenen Container 16, 18, 20,
welcher jeweils gleichzeitig die Gießform darstellt, mit
einem Vakuum- oder Vakuumdruckverfahren vergossen. Durch die Gießmasse
der inneren Vergussmasse 7 erhält die Elektronik
eine stützende Matrix, welche die Haltbarkeit der elektronischen
Bauteile 5, 9, 10 drastisch erhöht.
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Alternativ
ist es zur Herstellung zumindest der in der inneren Vergussmasse 7 eingebetteten elektronischen
Bauteile 5, 9, 10 möglich, die
elektronischen Bauteile 5, 9, 10 ohne
Gehäuse direkt in die dielektrischen innere Vergussmasse 7 aus
Polyurethan, Epoxyd oder Silikon, im Vakuum- oder Vakuumdruckverfahren
in einer mehrfach verwendbaren Form zu vergießen. Anschließend
wird der fertige Gießling aus der Form entnommen und dann
direkt ohne Gehäuse auf die Reifeninnenseite 3 geklebt werden.
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In 10 ist
ein zehntes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Elektronikmoduls 4 eines Fahrzeugluftreifens 1 dargestellt,
zu dessen Herstellung ein weiteres erfindungsgemäßes
Verfahren angewandt wird. Die innere Vergussmasse 7 aus einem
dielektrischen Material, beispielsweise aus Polyurethan, wird gezielt
mit so genannten Mikroballons 25 aufgeschäumt,
um das E-Modul und die Dichte des Materials der inneren Vergussmasse 7 bei gleich
bleibender Festigkeit zu senken. Durch die Einbringung der als kompressible
Gasblasen ausgebildeten Mikroballons 25 vermindert sich
die Dichte der inneren Vergussmasse 7 und das E-Modul,
welches wiederum Schrumpfspannungen im Elektronikmodul 4 senkt.
Die Mikroballons 25, welche die zweite Vergussmasse 8 darstellt,
sind entweder durch Gasblasen oder durch andere kompressible Medien oder
Stoffe gebildet.
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- 1
- Fahrzeugluftreifen
- 2
- Seitenwand
- 3
- Reifeninnenseite
- 4
- Elektronikmodul
- 5
- Elektronisches
Bauteil
- 6
- Klebeschicht
- 7
- Vergussmasse
- 8
- Vergussmasse
- 9
- Platine
- 10
- Batterie
- 11
- Kapsel
- 12
- Schichtgrenze
- 13
- Schichtgrenze
- 14
- Konkave
Oberseite
- 15
- Konvexe
Unterseite
- 16
- Container
- 17
- Wand
- 18
- Container
- 19
- Unterseite
- 20
- Container
- 21
- Seite
- 22
- Unterseite
- 23
- Rand
- 24
- Folie
- 25
- Mikroballons
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10243441
B4 [0002]
- - DE 19522269 A1 [0003]
- - DE 102005023597 A1 [0004]
- - DE 10325423 A1 [0005]