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Die
Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung einer Seilsägevorrichtung
mit zumindest einer Rohranordnung, die zumindest ein Rohrelement
mit einem sich entlang einer Längsachse erstreckenden Aufnahmeraum
für das Sägeseil aufweist.
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Seilsägevorrichtungen
dienen insbesondere dem Sägen von grossen Werkstücken,
wie z. B. von Steinblöcken, wobei das Sägeseil
Schneidkörper, wie beispielsweise gesinterte Diamantperlen,
aufweist und von einer Motoranordnung der Seilsägevorrichtung
angetrieben wird. Mittels Umlenkrollen wird das Sägeseil
um das zu schneidende Werkstück geführt. Aufgrund
der Art der Beanspruchung des Sägeseils kann plötzlich
ein Seilriss auftreten und das gerissene Sägeseil peitschenartig
durch die Luft schnellen.
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Aus
der
US 3,958,332 ist
eine Schutzeinrichtung einer Seilsägevorrichtung als Schutz
vor einem gerissenen Sägeseil mit zwei Rohranordnungen
bekannt, die jeweils zwei teleskopartig miteinander verbundene Rohrelemente
aufweisen. Die Rohrelemente weisen einen sich entlang einer Längsachse
erstreckenden Aufnahmeraum für das Sägeseil auf. Die
Rohranordnungen dieser Schutzeinrichtung umgeben das frei geführte
Sägeseil in dem Bereich, in dem keine Schneidwirkung mit
dem zu schneidenden Werkstück erfolgt. Im Fall eines Seilrisses
kann das gerissene Sägeseil nur noch sehr beschränkt
durch die Luft peitschen.
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Nachteilig
an der bekannten Lösung ist, dass das Sägeseil
durch den Aufnahmeraum der Rohrelemente vorgängig eingefädelt
werden muss. Zudem ermöglicht die teleskopartige Anordnung
der Rohrelemente nur eine eingeschränkte Anpassung zur
Abdeckung der freien Sägeseilabschnitte bei einem Aufbau
der Seilsägevorrichtung.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Schutzeinrichtung einer Seilsägevorrichtung
zu schaffen, die nachträglich und einfach an den frei geführten
Abschnitten des Sägeseils angeordnet werden kann.
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Die
Aufgabe ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
dargelegt.
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Gemäss
der Erfindung weist das zumindest eine Rohrelement zumindest einen
axialen Öffnungsspalt auf, der mittels eines Verschlussmittels
verschliessbar ist.
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Zum
Erstellen der Schutzeinrichtung lässt sich das zumindest
eine Rohrelement nach dem Aufbau der Seilsägevorrichtung über
das Sägeseil stülpen und mittels des Verschlussmittels
schliessen, so dass das Sägeseil im frei geführten
Bereich von dem zumindest einen Rohrelement umgeben ist. Tritt beispielsweise
beim Sägevorgang ein Seilriss auf, so behindert das zumindest
eine am Sägeseil angeordnete Rohrelement der Rohranordnung
zumindest bereichsweise das Peitschen des gerissenen Sägeseils.
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Das
zumindest eine Rohrelement weist eine den Aufnahmeraum für
das Sägeseil umgebende Wandung auf. Das Rohrelement weist
beispielsweise einen runden oder polygonalen Aussenquerschnitt quer
zur Längsachse auf. Der Aufnahmeraum weist z. B. einen
runden oder polygonalen Querschnitt quer zur Längsachse
auf. Vorteilhaft ist das Rohrelement hohlzylindrisch ausgebildet
und weist jeweils quer zur Längsachse beispielsweise einen
kreisrunden Aussenquerschnitt sowie einen kreisrunden Innenquerschnitt
zur Schaffung eines kreiszylindrischen Aufnahmeraums auf.
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Vorteilhaft
entspricht die Dicke der Wandung des zumindest einen Rohrelementes
dem 0.5-fachen bis 3.0-fachen einer quer zur Längsachse
verlaufenden Querschnittsabmessung des Aufnahmeraums. Damit wird
eine ausreichende Gebrauchsdauer des Rohrelementes trotz des auftretenden
Verschleisses infolge des durch den Aufnahmeraum hindurchlaufenden
Sägeseils gewährleistet.
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Vorzugsweise
umfasst das Verschlussmittel Rastmittel und Gegenrastmittel zum
Verschliessen des axialen Öffnungsspaltes des Rohrelementes, welche
einen sicheren Verschluss des zumindest einen Rohrelementes gewährleisten.
Vorteilhaft sind die Rastmittel und Gegenrastmittel jeweils an der
axialen Längsseite entlang des zumindest einen axialen Öffnungsspaltes
angeordnet. Die Rastmittel und Gegenrastmittel sind beispielsweise
als Teile eines Schnappverschlusses ausgebildet.
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Bevorzugt
weist das zumindest eine Rohrelement an den axialen Enden Verbindungsmittel
zum axial festen Verbinden mit zumindest einem weiteren Rohrelement
auf. Über die Verbindungsmittel lassen sich mehrere Rohrelemente
miteinander je nach Bedarf mit einer gewünschten beziehungsweise
durch die Länge der frei geführten Sägeseilabschnitte
bestimmten Länge zu einer Rohranordnung axial verbinden.
Diese Schutzeinrichtung ist modular verwendbar und einfach zu montieren.
Vorteilhaft sind die Verbindungsmittel derart ausgebildet, dass
die Rohranordnung der Schutzeinrichtung werkzeuglos montierbar ist.
Die Sägeseilvorrichtung kann entsprechend den vorgegebenen
Bedingungen aufgebaut werden, wobei die Schutzeinrichtung vorteilhaft
zum Schluss nachträglich angeordnet wird.
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Beispielsweise
weisen einzelne Rohrelemente unterschiedliche axiale Längen
auf und werden bedarfsweise an den frei geführten Abschnitten des
Sägeseils angeordnet sowie über die Verbindungsmittel
axial starr miteinander zu der entsprechenden Rohranordnung verbunden.
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Vorzugsweise
umfassen die Verbindungsmittel zumindest einen Vorsprung und zumindest eine
Nut, so dass mehrere derartige Rohrelemente miteinander verbindbar
sind, wobei der zumindest eine Vorsprung und die zumindest eine
Nut zweier Rohrelemente miteinander in Eingriff bringbar sind. Mehrere
Rohrelemente sind damit einfach und, in Abhängigkeit ihrer
Ausgestaltung, werkzeuglos zu einer ausreichend langen Rohranordnung
zur Abdeckung des Bereiches des frei geführten Sägeseils
verbindbar.
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Bevorzugt
ist die zumindest eine Nut komplementär zu dem zumindest
einen Vorsprung ausgebildet, was eine sichere axial starre Verbindung
mehrerer Rohrelemente miteinander gewährleistet.
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Vorzugsweise
umfasst das zumindest eine Rohrelement zumindest zwei Teilstücke,
zwischen denen der zumindest eine axiale Öffnungsspalt
ausgebildet ist. Die Teilstücke werden beispielsweise radial
dem Sägeseil von verschiedenen Richtungen zugeführt
und sind über das Verschlussmittel miteinander verschliessbar
beziehungsweise verbindbar, wobei das Rohrelement und zwischen den
zusammengeführten Teilstücken der sich entlang
einer Längsachse erstreckende Aufnahmeraum für
das Sägeseil ausgebildet wird.
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Bevorzugt
sind die Teilstücke eines Rohrelementes als Halbschalen
ausgebildet, so dass im zusammengeführten Zustand der Teilstücke
das Rohrelement eine kreishohlzylindrische Ausgestaltung aufweist.
Durch den kreiszylindrisch ausgestalteten Aufnahmeraum ist das Sägeseil
vorteilhaft geführt und der Verschleiss des zumindest einen
Rohrelementes durch das hindurchgeführte Sägeseil
gegenüber anderen Ausgestaltungen des Aufnahmeraums minimiert.
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Vorzugsweise
sind die Teilstücke eines Rohrelementes an einer ihrer
axialen Längsseiten gelenkig miteinander verbunden. Beispielsweise
sind die Teilstücke über ein Scharnier miteinander
verbunden. Einerseits gewährleistet die gelenkige Verbindung
eine unverlierbare Halterung der Teilstücke des zumindest
einen Rohrelementes aneinander und andererseits wird mit dieser
eine einfache Montage des zumindest einen Rohrelementes an dem Sägeseil gewährleistet.
Weist das zumindest eine Rohrelement Rast- und Gegenrastmittel als
Verschlussmittel zum Verschliessen des zumindest einen axialen Öffnungsspaltes
auf, so ist die gelenkige Verbindung vorteilhaft an der dem zumindest
einen axialen Öffnungsspalt gegenüberliegenden
axialen Längsseite vorgesehen.
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Bevorzugt
ist das zumindest eine Rohrelement aus einem Kunststoff gefertigt,
was eine wirtschaftliche Fertigung beispielsweise in einem Spritzgiessverfahren
ermöglicht. Das zumindest eine Rohrelement und insbesondere
eine Rohranordnung mit mehreren axial starr miteinander verbundenen Rohrelementen
sind einem gewissen Verschleiss durch das Sägeseil unterworfen,
so dass diese nach einer gewissen Nutzungsdauer nicht mehr verwendbar
sind, weshalb eine wirtschaftliche Fertigung besonders vorteilhaft
ist. Des Weiteren ist ein derartiges Rohrelement einfach ablängbar,
womit die Schutzeinrichtung leicht an die örtlichen Gegebenheiten
angepasst und die frei geführten Seilsägenabschnitte weitgehend
vollständig abdeckbar sind. Weisen die Teilstücke
eines Rohrelementes eine gelenkige Verbindung auf, so ist diese
beispielsweise als ein Filmgelenk ausgebildet, das direkt beim Herstellen
der Teilstücke gebildet wird.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
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1 Eine
Seilsägevorrichtung mit angeordneter Schutzeinrichtung
mit zwei Rohranordnungen aus mehreren Rohrelementen;
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2 einen
Schnitt durch ein Rohrelement;
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3 das
in 2 dargestellte Rohrelement im aufgeklappten Zustand
im Grundriss; und
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4 einen
Längsschnitt durch drei miteinander verbundene Rohrelemente
einer Rohranordnung.
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Grundsätzlich
sind in den Figuren gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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In
der 1 ist eine Seilsägevorrichtung 5 mit
zwei Umlenkrollen 6 gezeigt, um welche ein mit Schneidkörpern
besetztes und von einer Motoranordnung der Seilsägevorrichtung 5 angetriebenes Sägeseil 7 geführt
ist. Die frei geführten Abschnitte 8 und 9 sind
jeweils mit einer Schutzeinrichtung 10 versehen, die zwei
Rohranordnungen 11 mit mehreren, miteinander axial starr
verbundenen und teilweise unterschiedliche axiale Längen
L aufweisenden Rohrelementen 12, 32, 42 aufweist.
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In
den 2 und 3 ist ein aus einem Kunststoff
gefertigtes Rohrelement 12 dargestellt, das zwei miteinander
verbindbare Teilstücke 14 und 24 umfasst,
die jeweils als Halbschalen ausgebildet sind. Im zusammengefügten
Zustand bilden die Teilstücke 14 und 24 einen
sich entlang einer Längsachse A erstreckenden Aufnahmeraum 13 für
das Sägeseil 7 aus. Zwischen den Teilstücken 14 und 24 ist
der axiale Öffnungsspalt 23 ausgebildet, der eine
einfache Montage des Rohrelementes an dem Sägeseil 7 ermöglicht.
Das Teilstück 14 weist eine Wandungsdicke W1 und
das Teilstück 24 weist eine Wandungsdicke W2 auf,
die jeweils dem 0.8-fachen des Innendurchmessers D des Aufnahmeraums 13 im
zusammengeführten Zustand der Teilstücke 14 und 24 entsprechen.
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An
einer axialen Längsseite 16 des Teilstücks 14 ist
ein Rastmittel 15 und an einer axialen Längsseite 26 des
Teilstücks 24 ist ein Gegenrastmittel 25 vorgesehen,
die das Verschlussmittel des Rohrelementes 12 ausbilden
und im zusammengeführten Zustand der Teilstücke 14 und 24 ineinandergreifen.
An der anderen axialen Längsseite 17 bzw. 27 sind
zwei Filmgelenke 22 ausgebildet, welche die beiden Teilstücke 14 und 24 gelenkig
miteinander verbinden.
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An
einem axialen Ende 18 bzw. 28 weisen die Teilstücke 14 und 24 jeweils
einen Vorsprung 20 bzw. 30 und an dem gegenüberliegenden
anderen axialen Ende 19 bzw. 29 jeweils eine Nut 21 bzw. 31 auf,
wobei die Nut 21 bzw. 31 komplementär
zu dem entsprechenden Vorsprung 20 bzw. 30 ausgebildet ist.
Die Vorsprünge 20 und 30 sowie die Nuten 21 und 31 bilden
Verbindungsmittel zum axial starren Verbinden mehrerer Rohrelemente 12 zu
einer Rohranordnung aus. Im zusammengeführten Zustand der
Teilstücke 14 und 24 verlaufen die Vorsprünge 20 und 30 sowie
die Nuten 21 und 31 umlaufend um den von den Teilstücken 14 und 24 geschaffenen
Aufnahmeraum 13.
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In
der 4 sind als Beispiel für die Verbindbarkeit
mehrerer Rohrelemente 12 drei Rohrelemente 12 dargestellt,
welche über die Verbindungsmittel zu einer entsprechend
langen Rohranordnung 11 der Schutzeinrichtung 10 einer
Seilsägevorrichtung 5 miteinander verbunden sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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